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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Wenn VERBLENDUNG in einer zu dunklen Kopie lief, nährt das so einige Vermutungen. Fotografisch war das Ganze eines Katastrophe, definitiv mehr Unschärfen und weniger Details als in einem 35mm-Negativ drinsteckt, von Kontrastumfang ganz zu schweigen. Als hätte man die nativen Daten aus der RED ONE ohne Grading der Postproduktion aufs DCP überspielt. Der 4k-Projektor hatte entsprechend seines noch jungen Installationsalters eine ordnungsgemäss eingestellte Schärfe und auch Leuchtdichte, die in etwas den gefordeten 55 cd/qm entsprechen dürfte. Der ganze Aufwand steht dann im Widerspruch zum angelieferten DCP. Ein derart anstrengender, flauer, verwaschener und unausgegorener Look ist mir seit Jahren auf keinem Medienträger begegnet. Details, die aufzeichnungstechnisch fehlen, können auch nicht in der 35mm-Kopie enthalten sein. Die gesehenen INCEPTION-35mm-Kopien (und auch die IMAX-Version) waren um Lichtjahre besser. Mich wundert das wirklich sehr. Laut imdb besitzt VERBLENDUNG 4,5 k Redcode RAW-Auflösung. Aber was schaffen die Objektive bei sparsam beleuchteten Indoor-Szenen? Laut imdb wurde daraus auch ein 4k Digital Intermediate: hoffentlich auch für die 35mm-Ausbelichtung? Was vielleicht die obige Darstellung bekräftigt. Aber in der Detailbetrachtung der sehr monochromen Bilder auf wirklich grosser Bildwand wurden die Mängel gnadenlos offenbar. Gravierende Kontrastabfälle von Szene zu Szene. Fast wie im TAXI DRIVER! Dabei hatte Fincher um 1993 mit ALIEN 3 einen der bestfotografierten Fox-Filme dieser Jahre und das seit langem beste 70mm-Blowup auf die Grossbildwand gebracht. Die Pause in VERBLENDUNG setzte in mitten eines Dialoges ein, und der Satz wurde abrupt abgebrochen.
  2. Schönes Projekt, und vielleicht steigern sich doch noch die Besucherzahlen. In dieser Stadt hier verliefen diese Shows bislang recht erfreulich, veranstaltet von zwei Experten mit grossem Fankreis. Gibt es Fotos von dieser Veranstaltung und evtl. ein Programm-Faltblatt, das man hier ins Forum stellen dürfte? Und hat an Eurer Veranstaltung auch H.H. aus Essen (der "King of Kings" der Trailersammler) teilgenommen?
  3. in Griesheim? Schimpft mal nicht zu viel, sonst gibt es überall nur noch perfolose Projektion! Finchers Film gibt sich "düster", erreicht aber nicht die Brutalität der Volage "Vergebung". Attraktiv und vertaulich zubereitet, ist er mehr Thriller als Real-Reflexion. Das schwedische Original ist ästhetisch dem Bergman-Kammerspiel nahe: also sehr prätentios und behäbig. Für die Hollywoodianer ein "gefundenes Fressen", all das spekulativ neu aufzubereiten. Auch wenn Rüdiger Suchsland in fd Finchers Transformation humaner findet. Vorgestern in 4k genossen: katastrophale Fotografie, Null Kontraste und erbärmliche Auflösung! (RED ONE scheint die Ursache zu sein, nicht der Beamer)
  4. Werbung über WERBUNG. Wissenschaftliche oder journalistische Analyse: Fehlanzeige! KÖGIG DER LÖWEN - eine grosse Verbeugung vor Leni Riefenstahls TRIUMPF DES WILLENS! Nun in real (?) 4k und noch 3D dazu: ein wahrer Genuss der Einfalt. Da ja grobi-tv (bekannt auch aus www.beisammen.de) interviewt, dürfen wir uns auf weitere televisionäre Aneignungen ehemaliger Filmtheater durch "Super HDTV" oder bald auch "UHDTV" freuen. Die Frage der Projektionstechnik erscheint mir in anbetracht weitaus gravierender Herausforderungen nicht mehr als die relevanteste Frage des Kinos. Natürlich freuen wir alle uns über wunderschöne Bilder: aber sie sind weder an Schleichwerbung noch an digitale Ideologie gebunden. Dennoch viel Erfolg bei den Auftragsabwicklungen!
  5. Man möchte nur informiert sein, über das was läuft, sofern man der Werbung gutwillig folgt und wirklich Neues mit Interesse besucht. Und einiges lief vielleicht nicht immer wie gewünscht? Das ist doch ganz normal in der Branche. Ich dachte, dieser Thread informiert über reale Ereignisse des digitalen Kinos. Zur Sache also: Diese Projektionsart ist mir nicht völlig neu - neu aber allemal, was einige Kunden des Thread-Einstellers "preston sturges" zur Bilderfahrung berichteten. Dabei konnte ich nicht vernehmen, dass jemand Unterschiede zum 2k DCP gesehen hätte. Handelte es sich bei den annoncierten und auch hier besprochenen Filmen möglicherweise um 2k upscales auf das 4k-Panel des neuen Projektors? Möchte jemand bitte zur Klärung meiner Irritation versichern, DARK KNIGHT und anderes im Dezember wirklich in "4k-Auflösung" bewundert zu haben? Die Werbung sagt, dass das so ist. Was sagt dazu das Auge?
  6. "Breitwand" oder "auf Breitwand" bewarb zuderzeit die Verfahren mit kaschiertem Bild (1,66 - 1,75 - 1.85)
  7. Irreführendes Gerede, womit Du Dich immer mehr aus dem Kreis der Ernstzunehmenden herauskatapultierst. Aber was soll man von einem anonymen Angreifer schon erwarten, ausser Feigheit und infantiler Polemik? Dass die bemühteren digitalen Restaurierungen sechs- bis siebenstellige Beträge kosten (gerade bahnen sich einige Studio-Aufträge von Klassikern in dieser Stadt an, deren Kosten einem Kostenvoranschlag anheimfielen), fällt unter den Tisch. Man diskutiert hier auf dem Niveau von Konsumidoten, @Salvatore. Zumindest ist das mein Eindruck. Völlig nutzlose Hinweise und Belehrungen, die nichts mit Film zu tun haben.
  8. Durchaus vorstellbar, wie man es seit Jahren hätte erahnen können oder müssen. Da zieht sich die Schlinge um den Distributionsmarkt "Kino" immer enger, synchronisiert zur Verkürzung der Kaskadenauswertung und der ständigen Neudefinition der Leitmedien. Der Personalcomputer könnte dann als grösste ausdiovisuelle Erfindung der Geschichte den Sieg davontragen. Zuugunsten der Theaterkulturen. Der nächste Quantensprung könnte der der inplantierbaren Chips sein (Hitchcocks Version von der Zukunft des Kinos). Möglicherweise werden auch die derzeitigen "DCI-Verkäufer" (als vereinfachtes Schlagwort) in nicht ferner Zukunft "auftragslos".
  9. Falls die Rohfilmhersteller aufgeben sollten, wovon man spekulativ in de Gazetten ständig liest, kann das schon hinkommen.
  10. Das trifft eher auf Geräte und Projektoren zu. Da ist Ersatz jederzeit möglich. Sind also weniger "wertig" und leichter replizierbar. Ein vollwertiger Ersatz für eine 70mm-Kopie ist eine 70mm-Kopie. Das Original, wenn es nicht mehr existiert oder nicht greifbar scheint (z.B. dt. Synchro der FAIR LADY, die mein Mentor hier in Berlin technisch leitete), ist bisweilen nicht einsetzbar. Manche wissen einfach nicht um die Archivlage oder setzten selbstverständlich voraus, ein Neukopierung vom "Original" sei jederzeit technisch und finanziell möglich oder gewollt und zugänglich. Das ist eine Illusion, schon seit Anbeginn der Kinogeschichte.
  11. Kopie vom Originalnegativ fraglich. Vor etwa 5 Jahren sah ich intern eine Vorschau oder Aussschnitte aus der Restaurierung von John Kirk. Das Ergebnis begeisterte nicht sehr, aber dunkel haftet mir in der Erinnerung, es sei etwas mit dem Negativ passiert. Wie gesagt - unter Vorbehalt.
  12. cinerama

    Ben Hur im Dom

    Er antwortete freundlich: BEN HUR ist aufwendig restauriert! Die original Farbszenen sind auch drin. Wir legen sehr viel Wert auf 35mm-Kopien und betreiben einen großen Aufwand damit. Im Dom wäre ein 35mm-Projektor aber viel zu laut. Wir haben einen mordsmäßigen 15.000 ansi-Beamer. Dann vielleicht wieder in Zukunft auf Film?
  13. Herrlich: http://www.stupidedia.org/stupi/Avatar_-_Aufbruch_nach_Pandora :D
  14. cinerama

    Ben Hur im Dom

    Danke für den Thread. Seit zwei Wochen quält mich die Frage. Mein Kollege belehrte mich: BEN-HUR gäbe es in der restored version nur als elektronische Restaurierung. Die Kirchen-Idee verfolgte auch ich seit längerer Zeit. Für den Tonfilm kaum durchsetzbar. Aber für Bothmars Stummmfilm-Exzesse genial. Ich fürchte dennoch, er hat sich vom 35mm-Filmbandoriginal verabschiedet. :-|
  15. Nicht hinweg damit. Es seit denn, gesundheitliche oder schwerstwiegende (?) umweltschützende Motive stünden dem im Weg. Ich entsorgte 1995 eine essigsyndrom-verschrumpelte 70mm-Kopie von MY FAIR LADY. Anstatt abzuwarten und wenigstens eine PCM-Überspielung des deutschen Tons zu versuchen. Es bedarf also eminenter Kompetenz, um darüber zu entscheiden, was man wegwerfen darf und was nicht. Prinzipiell steht dann auch die Frage im Raume: "Gut, ich werfe in die Tonne. Aber habe ich dafür gesorgt, dass ein vollwertiger Ersatz gewährleistet ist? " Sodenn: vorher erkundigen, WAS man wegwirft. ;-)
  16. cinerama

    Träume brauchen Räume

    http://kunstundfilm.de/2011/07/cinema-of-the-future-kino-der-zukunft/ vermittelt erste Einblicke in die Architekturplanungen der engagierten Architektengruppe Maske und Suhren rund um den "Zoo-Palast"-Komplex. Die Rekonstruktion und auch Neufindung des ehemaligen "Kindl Kino" am Kurfürstendamm - über die Umwidmungen zum "Ufa Pavillon", "Ufa Palast", "Filmpalast Berlin" und seit 2008 "Astor Filmlounge" findet allgemein in seinem Ambiente Zustimmung. Technische Neuerungen waren u.a. eine energiesparende Lichtanlage sowie ein Zusatzprojektor für die Projektion heutiger Digital Cinema Packages. Ein Umbau der Bühnenformation, um für den Bildwandrahmen zusätzliche Bildhöhe zu gewinnen (interessant für 70mm- oder 4k-Projektionen), liess sich leider nicht realisieren - und man sollte den Raum vielleicht auch nicht zwanghaft als Imax-Kinos zusammendenken, zumal sich ein Grossteil der in der "Astor Filmlounge" laufenden Genres sehr gut in die vorhandene Form und Raumlinie einfügt. Zum "Zoo Palast" jedoch ergeben sich andere Fragen und Richtungsentscheidungen für die Zukunft des Kinos. Ein Forderungskatalog, der wohl nie absolut eingelöst werden könnte, aber in markanten Positionen dennoch debattiert werden darf. Der seit Sommer 2011 im obigen Film gezeigte Grundriss des neuen und alten Komplexes zeigt die Blickrichtung, die von der Zoo-Seite aus geworfen wird. - Da die alten Grossraumsäle sich nicht im Faktor unendlich - also antiproportional zu gefallenen Besucherzahlen - überbieten (oder absolut befriedigend auslasten) lassen, sind selbstverständlich neue und mittlere Saalgrössen als Anbauten unabdingbar. Allerdings scheinen ovale Wandlinien oder andererseits die klassische Tortenstück-Form (siehe den maßstabsetzenden "Royal Palast im Europacenter" mit nach vorne breiter und nach oben höher werdender Raumgeometrie nebst stark gekrümmter Panorama-Bildwand) heute in Zeiten von DCI oder 3-D nicht mehr durchsetzbar oder gefragt zu sein. Auf den vorerst noch schemenhaften Grundrissen ist also wenig erkennbar, ausser einer generell flachen Bildwand überall. Vermutlich auch kein Deckenanstieg, dafür ist aber ein steileres Stadium-Seating mit Steilprojektion erahnbar. Baute man nun nach historischen Vorbild, würden die Kosten sicherlich explodieren. Bleibt zu hoffen, dass zumindest der grosse Saal des Hauses eine grössere und geschwungenere Bildwand enthält (analog zur "vorwegnehmenden" Vorhang-Physiognomie - siehe Originalfotos), um den Verlust des benachbarten "Royal Palastes" zumindest ansatzweise wettzumachen. Ich denke aber, dass dieser Vorschlag keine Resonanz finden wird. Vielleicht würde damit zu hoch gegriffen? Dennoch: es wird insgesamt Verbesserungen geben, denn das Haus in seinen Beschränkungen von 1957 hatte zahlreiche Defizite, während die Vorzüge mit dem jetzigen Umbau offenbar weitgehend unangetastet bleiben. Schön wäre es aber, wenn zu den verbliebenen Fragen ein weiteres öffentliches Symposium einberufen werden könnte, auf dem sich Fachleute austauschen könnten, um einen Wissenspool zu schaffen. Wir werden auf unserer Facebook-Seite einige wenige "Flanken" des alten "Zoo Palast" ansprechen, die es wünschenswert erscheinen lassen, doch mit stärkeren Anstrengungen korrigiert zu werden. Mit Sicherheit gehört hierzu die unbefriedigende Bildwandgrösse und Geometrie im grössten Saal - ein Kritikpunkt, der aber auch auf das ehemalige "Kino 4" (original: "Atelier am Zoo") anzuwenden ist, der seine Bildpotentiale - eingedenk des Baujahres 1957 - ebenfalls nicht auf Höhen zu treiben wusste, die wir von grandiosen Grossraum- und Roadshow-Theatern der 1960er-Jahre gewohnt sind. Aber vielleicht bewegt sich etwas in letzter Sekunde?
  17. Die Langfassung (director's cut) auch?
  18. Kleinere Mengen an Material bei info[at]kinomuseum-berlin.de
  19. LE GRAND BLEU / THE BIG BLUE / IM RAUSCH DER TIEFE ist ein Film von Luc Besson, nicht zu verwechseln mit DEEP BLUE.
  20. Ach ja - bitte, bitte für mich auch ... :)
  21. Meine Güte, das Cinema-Heft hatte ich auch! Nach 33 Jahren kommen die Momente zurück (wir können ja im Dezember alle mal das Jubiläum feiern, denn 20 Jahre später lernte man überraschend noch weitere Premierengäste kennen - die sind offenbar alle bis heute beim Film geblieben, was für die damalige Premiere spricht). Im Foyer gab es auch eine langgestreckte Zwischenwand mit der Breitbildfresko vpn über zehn Metern zum Film, und auch das Strassentransparent zog sich über die volle Breite des Kubus. Schon der Vorgängerfilm KRIEG DER STERNE hatte ein imposantes Panorama-Transparent, promotet von der Litfassäulenwerbung "Auf zum Raketenstart in Berlin! Schon über 200 000 Besucher". Bei IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK wurden über die B.Z. Freikarten verlost. Erst zögernd, wartete ich bis zum Abend damit, aber es waren noch genügend Karten zu bekommen. So klein war doch Westberlin! Und landete auch in der 4., 5. oder 6. Reihe - die Verwandten aber in der 15. Reihe, wo die Akustik einfach göttlich war. Auch im Saal wurden noch rechts vor der Bildwand Autographen ausgegeben: falls Du evtl. doch dort die Sache durchgezogen hattest, könnte ich Dich auf meinem Super-8-Film draufhaben. Im Foyer und auf der Strasse leider nichts aufgenommen, ganz ganz dähmlich von mir. Da ich ja sozusagen "um die Ecke wohne", würde ich gerne noch heute nacht dorthineilen, um das Ganze nochmal zu erleben! Kommt man dort vorbei und sieht den heutigen SATURN-Tempel, erscheint einem dieser wie eine Halluzination der nur eine Fata Morgana, nicht aber als Wirklichkeit. Das Blow-up war gar nicht schlecht (bekam dann später diese Kopie), und durch die unvergleichliche Symbiose zwischen Rundhorizont und den tortenstückartig ansteigenden Seitenwänden, die sich beim Verlöschen der Saalbeleuchtung wie ein Wolkenband um die Bildwand schmiegten, entstand das unbeschreibliche Gefühl von Schwerelosigkeit. Wie ich es in keinem anderen Cinerama-, geschweige denn Imax-Kino je erlebt hatte, über die in diesem Forum sonst viel berichtet wird. Sie alle wirken wie normales Kino - das aber hier war der Übergang in eine andere Dimension... Werden wir nachbauen, macht froh!
  22. Das polemische Klischee "Und früher war alles besser" entspricht nicht meiner Auffassung - und damit möchte ich möglichst nicht konfrontiert zu werden. Mich interessieren sehr die Versuchsanordnungen, nur bitte nicht mit Teilnehmern, die entweder amüsiert auf Arbeitsbereiche und Epochen herabsehen, mit denen sie selbst nicht zu tun hatten, oder aber Theorien aufstellen, die zunächst legitim sind, zumal Hintergrundinfos nicht vorliegen, aber letztlich konkrete Mittel im Kontext ihrer Zeit nicht nachvollziehen können oder wollen. Wenn heute, @Stefan - wie Du suggerierst - im Grossen und Ganzen alles besser ist, so frage ich mich, warum die SMPTE gegenüber den Leuchtdichten des heutigen stereoskopischen Kinos, den prekären Betrachtungswinkeln, den konsequent kleiner und flacher werdenden Bildwänden, gegenüber der Verschmelzung der Produktions- und Distributionsformate (sowohl in Richtung Home Cinema wie kommerzieller Kinoauswertung) die Augen verschliesst? Ist dann heute alles besser? Einiges schon. Trotzdem überzeugten mich die von Dir genannten Filmbeispiele von internen Testveranstaltungen mit Altfilmmaterial nicht in allen genannten Beispielen. Weil diese mit Vorsicht zu geniessen sind. Ebenso ein Optikvergleich mit in Jahrzehnten gealterteten und radioaktiv (?) zerfallenden Gläsern, wenn man Ausführungen von Optik-Physikern glaubt. Der Fortschritt in der Materialgüte ist in den meisten Fällen klar erkennbar. Leider ist aber der Referenzwert für frühere Materialien nicht immer rekonstruierbar. Insofern läuft die Zeit gegen die technischen Errungenschaften früherer Filmepochen. Kürzlich hatte ich ein nagelneues T-Kiptagon aus dem ICC mit Deiner 8-Perf-Optik verglichen, die unglaublich viel heller war. Andererseits waren auch damals die Leuchtdichten geregelt und es wurde kompensierend mit mehr Lichtstrom gefahren. Bei Einhaltung der Standards haben frühere Generationen keineswegs nur suppige Schattenspiele erlebt. Berücksichtigt man die seit 2000 durch D.I.s oft verschlechterte Filmkopienqualität gegenüber den 1990er Jahren, so wird der lichttechnische und auflösungstechnische Vorteil des Ultra Star HD Plus 8-Linsers leider durch materiell schlechtere Filmkopien zunichte gemacht. Und der Panastereo-Magnettonverstärker stösst doch bei durchschnittlich mit JBL-2-Wege-Systemen ausgestatteten Theatern, fehlenden Pegelschleifen oder zu steriler Akustik ebenfalls an Grenzen. Ein alte Klangfilm-Studio-Magnetton-Anlage im zeitgenössischen Abhör- und Synchronstudio klingt für mich vertrauenserregender beim Abspiel älterer Filmkopien. JURASSIC PARK II dagegen gehört mit DTS in einen Multiplexbetrieb. LE GRAND BLEU (nicht DEEP BLUE!) und ABYSS mit A- oder SR-Magnetton eben so. Und auch, weil sie Blow-ups sind, passen sie auf kleinere und flachere Leinwände. ALIENS sollte nur als abschreckendes Blow-up hier angeführt werden, das hoffentlich nicht als Repräsentant dieser Techncologie generell anzusehen wäre. T-Kiptagon-S kann auf heutigen Bildwänden, Anlagen und Xenonblöcken m.E. nicht adäquat angewendet werden, ist es doch noch für Todd-AO- und 70mm-Cinerama-Bildwände konstruiert sowie für Beckkohle-Licht. Neoluxim (zumindest in etwa jedes zweite Exemplar) könnte nicht nur heller, sondern auch hochauflösender als ein T-Kiptagon sein. Neulich zwei so gut wie unbenutzte Exemplare getestet, vorbehaltlich deren Alterung. Wir können das gerne demnächst in Berlin einmal austesten, Du bist dann herzlich eingeladen.
  23. Tja, die Zeitzeugen sterben weg - die Geräte sind teils schon entsorgt. In Berlin stant noch in den 90ern ein ZHIVAGO-35mm-printer aus London. Wohl nur für die Serienkopierung. Lobban schildet rundum aus seiner langjährigen Kinoerfahrung, die früh einsetzte und in London Wesentliches erlebte. Er vergleicht aber nicht die Blow ups untereinander und erörtert sie nicht. Bei Hauerslev gibt es daher einen wichtigeren Verweis auf die GREYSTOKE-Kopierung, die mir mehr Aufschlüsse gab. Lobban geht auch nicht darauf ein, dass ein Grossteil der 1.85er-Blow-ups offenbar vom Duplikatnegativ gezogen wurde. Also eigentlich kommt aus dieser Richtung wieder nichts. Prognose: da Fachleute und Geräte ausrangiert wurden, aber auch noch betriebenen Geräte heruntergewirtschaftet sind, wird es in Kürze ein Leichtes sein, anhand der "Relikte" (kaputte Maschinen, rosarote Kopien oder sog. 70m-Festivals, die man auch "Die Fragmenta" nennen könnte) über Filmtechnik zu schmähen, dass sich die Balken biegen.
  24. Auf der derzeit grössten Scope-Bildwand Dtlds.? (ca. 26 Meter?) Das Haus verfügte auch über eine 70mm-Anlage. Schön aber, dass man wenigstens eine klassische Normalfilm-Anlage erhalten hat. Andere entsorgen derzeit radikal. Und ist das schöne 35mm-Label eine eigene Anfertigung?
  25. Forcierte Beleuchtung: die beim 70mm-Blow-up-Prozess bei vielen Kopien zum Tragen kam. Allerdings kennen wir auch ein Gegenbeispiel, als das Schwarzweiss-Blow-up (IN HARMS WAY) beim Direkt-Blow-up zu einer körnigeren und flacheren Kopie führte als die zeitgleich in Western Germany vom Dupnegativ kopierten 35mm-Scope-Kopien. Stärkere Kornsichtbarkeit wiederum ist nicht gleichzusetzen mit insgesamt besserer Schärfe, wenn im Kontakkopierverfahren immerhin durch weicheres Licht hinter einer Opalglasscheibe die Schärfe nur der Schichtseite optimal abgebildet wird, nicht aber der Blankseite wie bei den optischen Kopien. Sieht man die enormen Schärfeleistungen der neueren Blow-up-Printer, etwas des Seiki-Printers, ist z.B. dieser Printer aufgrund der herausragenden Güte der Nikon-Optik geradezu verhasst, konkret bei Anwendung einer Direktvergrösserung vom geschnittenen Originalnegativ (und die gleichen Symptome wiederholen sich beim heutigen Scannen tagtäglich). Man nimmt daher beim Super-35-Format das zuvor über die Schmitzer-Kopierung hergestellte Interpositiv (das aus klebestellenlosen und mit einem Lichtwert kopierten, saubereren Rollen besteht) und vergrößert erst in dieser Prozessstufe zum anamorphotischen Negativ auf einem Seiki-Printer. Von denen in Berlin und München jeweils eine Maschine noch betriebsbereit gehalten wird, auch wenn keiner mehr davon Gebrauch macht. Mir ist leider nicht alles an Equipment geläufig, was in GB oder USA für den Blow-up-Prozess eingesetzt wurde. Zeitzeugen melden sich auch nicht zu Wort. Generell weiss man zwar um die deforcierte Entwicklung der 2-Perf-Filme zu Techniscope-Zeiten (daher die "geringe Kornsichtbarkeit"), aber viele Einzelfälle verbleiben im Dunkeln. JURASSIC PARK II hat noch eingeschnittene CGI-Sequenzen (mit Rendering in warscheinlich 1k wie von @SAM erwähnt) im Originalnegativ, sodass diese Passagen deutlich herausfallen. Vergleichbar auch mit dem ersten SPIDERMAN-Film. Vielleicht waren es dort die VistaVision-Anteile, die man über D.I. reduzierte, während der Restfilm analog kopiert wurde? Die Artikel im American Cinematographer müsste man auch mit Vorsicht geniessen: Because the print-up is an optical, rather than a contact printing process, there is some slight build-up in contrast with a corresponding slight loss in tonal range-but here, again, the difference is one that normally is obvious only to film industry technicians. Würde ich so nicht unterschreiben. Einer, der es genau weiss. Was heisst eigentlich IMHO?
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