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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    How The West Was Won

    Glaube mir, dass in der Postproduktion, inbesondere bei CGI, das an der Tagesordnung ist. Und native Daten von 2k-Drehs tagtäglich in der Post verloren gehen oder nur sukzessive überspielt werden können. Ansonsten: vermutlich das Thema verfehlt! Sinn der Sache ist m.E., film-, technik- und kinohistorisch Interessierte zur Debatte um authentische Aufführungsformen zusammenzuführen: und von deren Reiseberichten zu lernen. HOW THE WEST WAS WON wurde glücklicherweise in Bradford voll analog gezeigt. Was heute schadhaft ist, liesse sich m.E. auch wieder analog nachkopieren. Ggf. ist zu untersuchen, welche Magnetbänder die besten sind, evtl. sogar zur Erstellung von Dupinserts usw. Die nach Bradford Reisenden wollen das so sehen und hören. 3-streifigen 35mm-Film und auch magnetischen 7-Kanalton. Was davon heutzutage zunehmend abweicht und auf andere Medienträger geht, wird dazu führen, dass solche Aufführungen und Stätten wie in Bradford ihren Stellenwert verlieren könnten. (Gleich kommt hier ein Sturm der Entrüstung, denke ich). @Salvatore DiVita: Was Du in 5 Jahren für "erledigt" sehen möchtest, finde ich im höchsten Maße erhaltenswert. Gibt es irgendetwas Konkretes, was Du vielleicht zu den Herstellungsprozessen der Sonderformate beisteuern möchtest? Ich denke da an deren Genese und Authentizität und Aufführung, weniger an die Unantastbarkeit des PCMs, DCPs, DVDs ... und wie vollkommen diese doch die analoge Welt zu repräsentieren imstande sind. Wir sind hier mittlerweile auf ozeanisches Niveau gesunken, aus dem heraus eine getreue Darstellung der Kinematographien schon gar nicht mehr möglich ist. (Warscheinlich kommen jetzt weitere Seiten über Formate, die mit Cinerama nur noch wenig zu tun haben. Warscheinlich ist das auch die Zeit heute, in der man sich gar nicht anders mehr miteinander "verständigen" kann als über das Austauschen von Spezifikationen von Hardewaretechnik der Monitormedien. Gibt es hier keine traditionellen Filmtechniker und Zeitzeugen mehr?) Der einzige Satz, dem ich mich anschliessen möchte. Allerdings könnte an diesem Perfoband der äussere linke Kanal verrauscht oder angelöscht sein. Was die Suche nach einem weiteren Perfoband sinnvoll macht. Oder man lässt es rauschen, um den Tonraum insgesamt anhand der Originalmischung der Erstaufführungen zu repräsentieren.
  2. Schlimme Sache. Was schon will der Vermieter dort Attraktiveres schaffen? Man darf gespannt sein.
  3. Von heute: In 4k projiziert finde ich ebenso widersprüchlich wie den Hinweis, die Kopie im April sei die beste erhältliche. Lassen wir uns doch verzaubern!
  4. Wie erwähnt nur wenige Expertisen. VdF-Präside Klingsporn äusserte schon 2007: wir brauchen eine nationale Kinodatenbank. Sowie: Die meisten Modellrechnungen gehen von einer Installationsphase von fünf Jahren aus. Das liegt am obersten Limit. Wenn ich die Refinanzierung auf acht Jahre lege, kommen 13 Jahre zusammen – ein nur schwer vorstellbar langer Zeitraum. Deshalb müssen wir über Modelle nachdenken, mit denen wir sowohl die Umrüstung als auch die Refinanzierung hinbekommen. Denkbar wäre zum Beispiel eine Anschubfinanzierung des Staates, der zunächst alles übernimmt und aus der Branche die Kosten dann zurückbekommt. Es sind auch andere Modelle denkbar. (S. 15, o.r.) Weiter heisst es dort: Zumindest das digitale Equipment muss für das Kino als kostenneutrale Investition realisiert werden. Man muss auch berücksichtigen, welche zusätzlichen Betriebsmehrkosten auf die Betreiber zukommen. Zum Beispiel wird in vielen Fällen ein Umbau der Vorführräume erforderlich. Ganz zu schweigen von einer längeren Hybrid-Phase, in der dual auf 35mm und digital projiziert wird. (S. 15. m.r.) Kim Ludolf Koch informiert gleichlautend: Man muss sich den Unterschied zwischen einem 35mm-Projektor und einer Filmspule zu einem digitalen Projektor und einem Server ungefähr so vorstellen wie zwischen einem bequemen Mittelklassewagen und einem Formel 1-Prototyp. Der Mittelklassewagen kann problemlos im Regen stehen und von jedem halbwegs geübten Fahrer von A nach B gefahren werden. Der Formel 1-Rennwagen bedarf kontinuierlicher Pflege und den Betrieb unter besonderen Bedingungen. So muss beispielsweise für den Betrieb eines digitalen Projektors und Servers gewährleistet sein, dass beide technischen Bausteine in besonders sauberen und klimatisierten Umgebungen stehen. So mancher traditionelle Projektionsraum wird somit nicht nutzbar sein. (S. 17 o.l.) Kalle Sommniz berichtete: Eine Umstellung ist das schon. Das große Problem besteht am Anfang in der Installation, Kalibrierung, der Programmierung usw. Nachher im Abspiel geht es im Grunde nur noch um das Knopfdrücken. Wenn da irgendwas passiert, dann kann man eh nichts machen. Das ist eben wie bei deinem Computer: Du kannst das Gerät komplett neu starten und dann auf dein Glück hoffen, dass alles wieder läuft. Die ganze Technik hatte bei uns leichte Anlaufschwierigkeiten, ist dann zwei Jahre lang gut gelaufen, bis jede Menge neue Normen, Schlüssel und Software eingeführt wurden. Seitdem haben wir ständig Probleme. Da geht es der UCI auch nicht besser als uns. Ich möchte nicht wissen, wie viele Donnerstage mittlerweile ausgefallen sind, weil irgendeine Kleinigkeit nicht stimmte, die wir erst bis zur nächsten Vorstellung beheben konnten. Teilweise herrscht da im Moment endloses Chaos. Es kommen neue Geräte dazu, neue Hersteller, verschiedene Server. Es fehlen einfach einheitliche Normen. (S. 18) Wenig später berichtete er von 5-stelligen EUR-Investitionen zum Umbau der BWRS auf höhere Klimastabilitäten und Staubfreiheit. Seit 2006 wurde DCI standardisiert, und bis heute nicft genormt: 2006 wurde der DCI-Standard von den Europa Cinemas, einem Zusammenschluss mit Mitgliedern in 38 Staaten, allgemein akzeptiert. Ein Jahr später beschäftigte sich die EC-Jahrestagung erneut mit dem Thema, diesmal mit dem Schwerpunkt Finanzierung (S. 20, m.r.) Nachzulesen unter http://www.filmstiftung.de/fist/download_pdf/newsletter/newsletter_dez07.pdf Deine Fassung ist nun wirklich nicht die beste erhältliche. BEN HUR lag digital länger vor (DVD und auch HD-Files) und ist auch in anderen Formaten schon fertig. Ausserdem bitte nichts verkaufen, was Du als 4k-Projektion generell nicht anzubieten imstande bist: http://www.cinedix.de/artikel/63/schauburg-karlsruhe
  5. Na, Du selbst lieferst das Beispiel: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/7470-35mm-vorfuhrtermine/page__pid__133191__st__160#entry133191 preston sturges - ein wandelnder Widerspruch. ;-)
  6. BEN HUR ist natürlich ein anbetungswürdiger Film und wird es immer bleiben. Daran hat auch Steinheil nichts ändern können. :D (DM 10000,- kostete seinerzeit das Pärchen dieser Kombination)
  7. cinerama

    How The West Was Won

    Danke für das Kompliment meiner "unsinnigen" Bemerkung. Ich kann Dir aber versichern, dass der Film auditiv auf den genannten Silberscheibenmedien minderwertiger ist. Es ist ganz unnötig daraus zur Verteidigung der Digitaltität einen Vortrag über Codecs und Bitraten auszuholen, da dies an der generellen Situation von HOW THE WEST WAS WON (das ist das eigentliche Thema!) nichts ändert. Auch das Tondup, das Du pauschal wegen des Generationenverlustes ablehnst (hast Du es je gehört?), hat wie in Bradford eine überragende Güte gegenüber allen späteren Versionen. Ja, die Orginalmaster sind angeschlagen, einzelne Kanäle gar beeinträchtigt. Warscheinlich hätte ein Rückgriff auf das 7-kanalige Tondup einer alten Cinerama-Kopie viel Nutzen gebracht. -- Das Werk AVATAR hat auf den Silberscheibenmedien absoluten Referenzcharakter. Eben so auch DARK KNIGHT. Darüber hatte ich erste letzte Woche eine längere Diskussion im Studio. -- BRIDGE ON HE RIVER KWAI wurde erfolgreich vom Negativ gescannt. Die Consumer-Fassung auf Blue-ray Disc ist einfach überragend. Wie das DCP in Bradford aussah, weiss ich nun nicht. Aber schon bei TAXI DRIVER im Februar gab es ja ein fehlerhaft abgestimmtes DCP. Könnte @Laserhotline evtl. einen Vergleich ziehen? -- LAWRENCE hat einen zutode gemischten Ton in der Fassung von 1989: wie von @Totalvision beschrieben. Mit dem Bild lässt sich auch tunlichst hadern. -- Bei LAWRENCE wird derzeit alles neu gemacht, was Harris 1989 leider doch arg "verhunzte". -- RAINTREE COUNTY-Szenen in Cinerama habe ich etwas flacher und farbentsättigter in Erinnerung als in der Cinemascope-Technicolor-Kopie vom letzten Sonntag. Anscheinend kann @Totalvision das bestätigen.
  8. Ganz üble Scherbe. :shock1: Versteht kein Mensch, warum sie damals von Panavision akzeptiert wurde. Projektionsbild sieht wirklich grausig aus!!!!!!!!!!
  9. cinerama

    IMAX - Ade

    Ja, deutlich höher war es im Imax. Und im Royal-Palast deutlich breiter (30,8m) und immerhin noch 13m hoch. Und, was noch wichtiger ist: länger und bedeutend tiefer durch die extrem tiefe Kurve! Das als Grund, dass im Imax die Bildwirkung schwächer war, leider. Ein STAR WARS hätte hier schwächer gewirkt als im Royal. Zudem zweifle ich an den Angaben der Imax-Grösse: bin dreimal die Bühne des sichtbaren Bildes abgeschritten und kam auf etwa 26m. Vielleicht ist die Leinwand 28m breit, und der Rest, der sich unter den Casches versteckt, wird auf den Websites der Kinos mit eingerechnet. Das geschieht sehr oft.
  10. cinerama

    IMAX - Ade

    Am Potsdamer Platz gibt es nur Luxus. :rolleyes: Etwas anderes wäre ja auch nicht normal..
  11. cinerama

    IMAX - Ade

    Nicht besser in "Allgemeines Board" aufgehoben? (Nur ein Vorschlag). SONY IMAX war in den vergangenen Jahren für die berliner Roadshow-Freunde ein kleiner Royal-Palast-Ersatz. Die Bildhöhe überragte ihn etwas, die Bildbreite und Panorama-Wirkung beileibe nicht. Eine andere Alternative zur Grossbildprojektion bestand nicht. So hätte man den Saal etwas freundlicher herrichten können: die Beleuchtung und Bestuhlung empfand ich als oft beissend und blendend, es fehlte ein Vorhang, eine Deckenverkleidung der Klimaschächte und oft auch die Sauberkeit. Die Ansagen über Sprechschleife "Sie sehen jetzt einer der grössten Leinwände Europas... und 25 Tausend Watt" usw. wirkt etwas pathetisch. Nicht persönlich vorgetragen vom Personal vor der Bühne, sondern als Take heruntergedudelt. Warscheinlich würde sich daran mit der jetzigen Umwidmung zum normalen Lichtspielhaus sogar positiv etwas ändern. Gerechnet hatte aber keiner mit dem Imax-Abzug, weil doch die "digitale Umstellung" angeblich weltweit Erfolge verzeichnet. Ein Schock war bereits die Schliessung des Omnnimax-Kinos von Dr. B. am Dietrich-Platz, das für ein modernes Kino wirklich Eindruck schindete. In Berlin also kein Imax mehr und somit der Beweis, dass das Zeitalter der grossen Bildwände vorbei ist. Dass sich Kino und Home Cinema zunehmend angleichen.
  12. cinerama

    How The West Was Won

    Sehr schöner Bericht von @Totalvision - herzlichen Dank. Aus meinen zwei Sichtungen um die Jahrtausendwende waren Bildstand und Ausleuchtung in Bradford sehr gut. Da wohl der B-Projektor (Mittenprojektion) eine Cinemeccanica ist, die oftmals in Stahl-Film-Stahl-Kombination projziert (so zumindest leider über Jahre in einem berliner 35/70mm-Haus), könnte man den schwächeren Bildtstand u.U. auch von dort herleiten (eine vage Ferndiagnose). Auch aufschlussreich, dass die CD (dabei wird in diesem Medium ein verlustfreier A/D-Wandel doch bezeugt?) - und auch die Blu ray, klanglich leider mit dem Cordband-Träger auf 7-Kanal und über 684mm Transportgeschwindigkeit pro Sekunde nicht mithält. Vielleicht sind auch die Ausgangsmaterialien der CD und Blu ray von zweiter Garnitur, aber eine Darbietung wie bei HOW THE WEST WAS WON im Originalverfahren wie in Bradford (die ja auf den Vorseiten schon für mittlerweile unmöglich gehalten wurde) habe ich selten anderswo erlebt. Gibt es ein paar Fotos, @Totalvision?
  13. Es gab (und gibt) eine Reihe an Branchenteilnehmern, denen in anbetracht gegenwärtiger Branchenverfehlungen wahrhaftig übel wurde. Wir verdanken Ihnen sogar bahnbrechende Filmgenres: die russische Filmavantgarde, den italienischen Neo-Realismus, Cinema Verité, Nouvelle Vague, Dogme 95, New Hollywood, Cinema Direct, das Oberhausener Manifest u.v.a. In der Welt der Techniker waren es John Allen mit HPS 4000, Lenny Lipton mit seinen 3D-Filmsystemen, Lev Goldowsky mit den russischen Sonderformaten, Andre Drebrie in der Herstellung von Kopiermaschinen und Kameras ... und selbst James Cameron mit der Erfindung seiner Pace-Fusion-3D-Kamera, Erfinder, die allesamt etwas ankotzte. Sie konnten die Mißstände der billigen Massenüberflutung nicht ertragen - und erfanden Besseres. Von daher liegt meine Sympathie auf Seiten derer, die das Wort gegen der Verdummung erheben und einen eigenen Standpunkt vertreten können. Wie @Filmtechniker sehe auch ich eine Zurückdrängung an menschlicher Kreativität in Erwartung eines rein computergesteuerten Kinos. Ab und an kann man an Computerfilmen und Projektionen auch kurzweiligen Spaß haben, von SPEED RACER über AVATAR bis TRON LEGACY ist das Angebot reichhaltig. Und danach kehren wird dann bitte zurück zu den Fragen "Zukunft des Kinos" und "Zukunft der Menschheit". Die um noch andere Brennpunkte kreisen, auch um die Fortführung der äusserst praktischen und langlebigen 35mm-Technologie, die man nicht ins Nostalgische & Lächerliche ziehen sollte.
  14. Eine Reihe kommunaler Kinos (rund hunderttausend Titeln auch der Filmgeschichte verpflichtet, die nicht digitalisiert sind), ist von der Erstaufführerpolitik gar nicht tangiert, sondern von ruinöser "Formatumstellung" auf DCI, falls dieses Format über Erpressung durchgesetzt wird. Dergleichen sind die durch Sonderprogramm und Kultur hervorstechenden Themenkinos u.a. Kleinbetreiber mit Grundversorgung in vielen Fällen mit der laufenden Vertriebsart zufrieden - die zumindest über eine Anzahl an Förderkopien auf 35mm so einiges aufbietet. Daß einige Majors sich auf DCI einigten (und man in der Postproduktion das dann so macht wie sonst auch andere Formate zu bedienen), sagt nichts aus über reale Zahlen: weltweit sind 2011 nur 15% aller Kinosäle digitalisiert. Und das 20 Jahren nach der CD. Der überwiegende Teil konnte mit 35mm lange überwintern. Auch Neueinsteigern oder engagierten Betreiberkollektiven der Kulturszene (jawoll - Film ist nicht nur Popcorn, sondern auch inhaltlich Kultur) konnte ihre ersten Projekte und Firmengründungen dank der Flexibilität und günstigen Kosten für 35mm-Equipment, zumeist mit professioneller Bildqualität, realisieren. DCI-Projektion - noch immer nicht standardisiert - ist ein Movens zur Marktbereinigung. Zugunsten weniger etablierte Betriebe, die sich zumeist durch einen hohen Anteil von US-Blockbusterfilmen auszeichnen. Je mehr man sich entfernt hiervon, desto brüchiger und unbeliebter wird dieses DCI. Arthouse-Verleiher erhoffen sich zwar ebenfalls "Kosteneinsparungen" bei der Filmkopierung, würden aber auch jenseits von DCI liefern. Weshalb immer mehr Bundesländer auch 1.9 k-Systeme fördern. Und wer dann immer noch auf DCI pocht, der muß schon die Wirklichkeit der Elektronikindustrie sich vor Augen führen, die noch nie länger als wenige Jahre ein Format unterstützte, bevor anderes den Markt sprengt. Wenn schon jetzt entwickelte Blu ray-Codecs, die in der Schublade liegen, als fortgeschrittener erachtet werden als JPG2000, gibt es keine Zweifel mehr. Ansonsten hat auch die traditionelle Filmtechik schon in der 1910er Jahren im Bildstand perfekte Bildwerfer und Kameras entwickelt. Wenn das heute nicht gepflegt wird, ist in so einer Branche vorprogrammiert, wie es mit DCI und DLP sehr rasch bergab gehen wird. Ansonsten gibt es unzähliger Filme, die im konventionellen Negativschnitt analog kopiert sind und in Schärfe und Farbwiedergabe der DLP-Projektion und SXRD-Projektion überlegen sind. Geht man dann über Digital Intermediate, sollte man den 6k Scan und Ausbelichtung wählen. Alles kein wirklicher Grund, die 35mm-Spieler zu verhöhnen oder ihnen die Spielberechtigung abzusprechen. Schaue ich auf diese Stadt, sind die aufregendsten und schönsten Kinos die, die ironischerweise noch immer ohne DCI ihr Publikum finden. Und wenn man denn beamen möchte, sollte das von der Industrie ohne Einstrittsschwellen angeboten werden. Was vermutlich auch kommen wird. Und das Ende von DCI bedeutet. Kann mir nicht vorstellen, daß der große Durchbruch zur Standardisierung (vor 90 Jahren noch im Interesse der Erstversorgung von Spielstätten mit Filmen marktdominanter Produzenten durchgesetzt) sich in unserem Zeitalter wiederholen oder aufrechterhalten läßt. Hierfür müßte das Kino der hochrangigste Absatzmarkt sein. Für den man produziert, um Erfolgen in Fernsehen und Heimvergnügen etwas entgegenzusetzen (Zielsetzung der WideScreen-Verfahren in den 1950er Jahren). Teilweise ist das heute noch immer der Fall, aber m.E. mehr aus Tradition. Oder weil die Kinowerbefenster derzeit noch immer die Presse und PR entfachen. Ändert sich etwas an dieser Situation, und danach sieht es aus, sind sämtliche Normungen und DCI-Standards der letzten Jahre ziemlich wirkungslos. Dann wird aktuell, wie man Kinos ohne derartige Überstülpungen weiterführt - vielleicht sogar freier, erfolgreicher und vielfältiger als in den letzten Jahren. Genau. Und nicht nur dass: mit DCI müssten auch die Schutzfristen für die Kinoauswertung wieder VERLÄNGERT werden. Schliesslich sparen ja Produzenten und Verleiher, während Kinobetreiber meist für die neue Technik draufzahlen. Also ist doch nur gerecht, wenn DVD und Ondemand zeitlich wieder in die Ferne rücken würden. Lustig, dass bei all den Standards und Pixeln keiner sieht und anspricht, daß von betrieblicher Prosperität der Kinos ohne Klärung der Gerechtigkeitsfrage kaum die Rede sein wird. Wenn "Modernisierung" (= Anpassung an die HDTV-Standards) von hinten herum mit der Demontage des Kinomarktes verbundes ist. Und die digitale Projektion nur noch ein "trojanisches Pferd" zu werden verspricht. Es wird ja auch nur die Erstanschaffung und auch nur bei den Kriterienkinos gefördert. Spätere Umrüstungen nicht mehr. Dabei weiss jeder, sobal einmal dieser Umstieg am Rollen ist, dass die Lebenszyklen immer kürzer werden. Ansonsten: "Politisch gewollt" war ja auch die Kernernergie, weshalb man DCI getrost als temporäre Verleihart betrachten darf.
  15. Das ist ein sinnvoller Beitrag, die Frage auch von einer philisophische Warte zu betrachten - nach dem pragmatische, ökonomische, politische, rationelle und ingeneurwissenchaftliche Vorträge bisher leider in die Sackgasse führten. Kurosawa - vielleicht der größte Filmautor neben Eisenstein - ist im Besitz einer solchen Weisheit, die selbst Entwickler von Atomprogrammen (Atomphysiker wie andererseits auch Politstrategen) dann im hohen Alter einholte. Es ist das Recht der Jugend, Technik, Forschung, Trial & Error und politische Revolutionen voranzubringen. Und ganz sicher sind weder zentralistische Plandiktatur, liberaler oder sonstiger Kapitalismus, Militärdiktatur, Gottes- oder Überwachungsstaat von Dauer. Aber auch ein gerechteres System, das gut möglich ist und kommen wird, ist kein Garant für die Bändigung der atomaren Geissel. Ein Physiker sagte kürzlich: "die Kernkraft wird niemals beherrschbar sein". Selbst wenn er irrte und uns höchste Sicherheit dank des Genius der Ingenieure und einer Weltregierung geschenkt würde, sind wir nicht berechtigt und imstande, Entscheidungen zu fällen, die auf tausende von Jahren einwirken und im Pannenfall die biologische Ausrottung zum Betriebsunfall oder menschlichen Versagen verklären. Wahr ist: es gibt technisches Versagen. Eine Technologie, die nicht funktioniert. Und diese Funktion steht dann in Verbindung zur real existierenden Menscheit. Was mich erschreckt, sind die derzeitigen Relativierungen der nachweislich "unkalkulierbaren" Bedrohung, sobald mit der weiten Aussenlage Japans argumentiert wird, oder wenn andere Länder mit ihren erdbebensichern Gebieten prahlen, und wenn die Japaner alles mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen (ist das nun japanische Kultur oder mehr die geistige Erosion durch zu viel Medienkonsum?). Und letztlich, wenn Regierungen in Russland und China sogar einen Ausbau befürworten. Uns wurde erzählt, ein AKW-Gau sei statitisch 1x in 10 Mio. Jahren zu erwarten. Viele wussten (oder ahnten) schon in den 70er Jahren, wie die Dinge stehen und demonstrierten z.B. in Brokdorf und später in Gorleben. Wasserwerfer, Tränengas und Knüppel waren die Belohnung seitens des "Sozialstaats" (der "Atom- und Beton-Börner" aus Hessen sei hier erinnert). Aktuell wird in Fernsehreportagen gejammert, wie unangenehm die Umstellung vom AKW-Betrieb zu Etablierung von Windmasten, Windrädern, Wasserrädern oder Photovoltaik unser "Landschaftsbild entstellen" würden. Als wenn nicht schon die Skylines der deutschen Nachkriegsarchitektur (Folgen des Bombenkriegs), der angestiegene PKW-Verkehr, massives Eindringungen von Werbung oder bimmelnde Mobilphones weit Schlimmeres angerichtet hätten. Sofort abschalten, und zwar weltweit, ist die einzige logische Schlussfolgerung aus der Relation "1x in 10 Mio. Jahren" zur Realität: nämlich Tschernobyl und Fukushima in nur 25 Jahren, denen sich 10000 verstrahlte Jahre noch anschliessen werden. http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/kw41/photovoltaik-statt-atomenergie-zwentendorf-wird-solarkraftwerk.html Und was noch unberechenbarer und grössenwahnsinniger als Kernkraft ist, sind die schlummernden Kernwaffendepots weltweit. Auch hier wird man uns erzählen, dass nur 1x in 10. Mio Jahren ein kriegerischer Akt zu erwarten sei. - Der dann mit Sicherheit der erste und letzte sein wird...
  16. cinerama

    Liz Taylor gestorben

    Ein grosser Tag der Trauer und der Verlust der faszinierendsten Actrice aller Zeiten. Es war lange befürchtet worden. Bild vom vorletzten Sonntag aus unserer Hommage DAS LAND DES REGENBAUMS in MGM Camera 65 und Technicolor:
  17. Die Abbildungen Royal-München wurden auch in den "Filmblättern" seinerzeit vorgestellt. Ein ähnliche Anlage müsste auch im berliner CAPITOL gestanden haben. Bei WINDJAMMER gibt es ja die Reduktionskopien in Scope und im Normalformat. Ein Kollege aus der angestammten Zeit hatte ihn in den 60ern in den Mosaik-Studios vom Normalbild-Negativ kopiert und war enttäuscht über das optisch hergestellte Dupnegativ: ein blau verfärbtes Weiss und rostbraune Hauttöne waren die Folge. Kein PanScan, sondern Auswahl fester Bildausschnitte nach Szenenwechseln. Das war die Gloria-Fassung wohl. In den 1970er Jahren dann eine Scope-Fassung, die auch David Strohmeyer erwähnt. Leider erwähnt er nicht, ob es sich um Heiss- oder Kaltprozessmaterial handelt und wie von 26 auf 24 B/s. kopiert wurde. 3-streifige Sicherheitspakete wird es wohl nicht geben? Hätte man über optische Schrittkopierung als Separationen anfertigen müssen, wofür mir im 6-perf-Schritt keine Printer bekannt sind. Dann wird man die nach Auskunft von Thomas Hauerslev fehlenden Abhschnitte im Originalnegativ nur noch aus alten Kopien des Films ersetzen können. Die, die ich 1999 in Bradford sah, war extrem gefadet. Der Regisseur L. de Rochemont sah ihn dort nach Jahrzehnten das erste mal. Erzählte mir, er wäre über eine VHS-Videokassette des Films froh gewesen... -- Auf deutsch habe ich DIE SIEBEN WELTWUNDER und WINDJAMMER ebenfalls in Erinnerung und auf VHS vorzuliegen. -- Unter Vorbehalt berichtet ein (sehr fachkundiger) Zeitzeuge, er habe die Farben von WINDJAMMER bei weitem nicht so vital in Erinnerung als bei den wenig später folgenden Filmen SÜDSEEZAUBER oder DIE SIEBEN WELTWUNDER. Möglicherweise (unter Vorbehalt) ein leicht blau-graue-Tendenz, die aber auch projektionsursächlich gewesen sein kann. "Nähte" waren zu jeder Zeit deutlich sichbar, in Berlin im CAPITOL eben so wie im SPORTPALAST. "seamless Cinerama"? Wohl eher nicht. (Auch wenn R. M. Hayes das herausstreicht). -- No one has the money to do the HD master from the real 3 panel process. (Zit. aus: http://www.in70mm.com/news/2009/windjammer/sweden/index.htm) ?
  18. Muß noch einmal nachfragen: war Cinemiracle nicht fast überall in Dtl. auf Leihbasis vermietet worden? (in USA galt beides). Wenn Du vom ATRIUM Stuttgart als erstem Kino mit Leihanlage sprichst (14.8.1959), dürfte dagegen die Installation (17.7.1958) im 'Royal Palast' in München eine Daueranlage / verkaufte Anlage gewesen sein (übrigens amerikanische Projektoren): und widerspräche das nicht dem dortigen Regelbetrieb mit 35mm und vor allem Todd-AO, dem die CineMiracle-Anlage im Wege gestanden hätte? Im berliner 'Kino im Sportpalast' war CineMiracle ab dem 2.5.1959 auf dem Spielplan. M.W. mit geliehenen Projektoren, konkret FP-20s. Europäische EA war am 28.4.1958 in Oslo, Welt-UA am 8.4.1958 in L.A., einen Tag später in N.Y. Einige europäische Häuser wie 'Gartenbau' in Wien oder 'Colosseum' in Oslo, aber auch der 'Gloria Palast' Hannover eröffneten mit CineMiracle-Anlagen und Vorstellungen. Kurz danach kamen Todd-AO-Filme an die Reihe und manchenortes verkleinerten sich die Bildwände wieder, obwohl mit deren Vergrösserung gedanklich gespielt wurde, sofern bereits als Basis umnutzbare Komponenten von Todd-AO verwendbar waren. Auch in diesen Kinos kann ich nur Leihanlage vermuten. In Deutschland wurde WINDJAMMER sowieso durch die MCS-Film KG verliehen und ein Verkauf von Projektionsanlage dürfte schwer gewesen sein. Verwunderlich ist, dass der erste Fachbericht in Dtl. wieder von einer Projektion auf 146 Grad horizontal und 55 Grad vertikal spricht: analog zum "parallaxenfreien" Aufnahmewinkel der Kameras. Aber analog zu der Variante der National Theatres Amusement CO.,Inc., die tiefgekrümmte, aber auch falche Bildwände (von 0 bis 23 Grad) anbot. Im gleichen Artikel wird das hamburger SAVOY als bevorstehendes zweites Haus mit CineMiracle-Anlage angekündigt(Quelle: filmTECHNIKUM, Ausg. Juli 1958. Zschoche: "Cinemiracle - ein neues Filmverfahren"). In einem Artikel, der noch viele Ungereimtheiten enthält und der erste Infos nicht persönlichen Sichtungen, sondern Mitteilungen der US-Fachpresse oder Firmenblättern entnommen zu haben scheint. Defakto wurden ja eher Bildwände bei etwa 90 Grad verbaut, was, wie schon oft im Forum erwähnt, ein Übergangsstadium zur langfristigen Todd-AO-Auswertung heranbildete. (Vielleicht melden sich noch einmal die Zeitzeugen @Bauer U2 sowie @TomCat zu Worte?) Während die amerikanische Fachpresse von unsichtbaren Übergängen der Panels (Match Lines) spricht, schiebt die dt. Fachpresse dem Scheitern von CineMiracle zu, dass es abermals nicht imstande war, die störenden "Nähte" zu beseitigen. (Könnten damit ungenaue Installationen der Spiegel gemeint sein? Und muß eingestanden werden, dass das sog. "Vignettierungs"-Verfahren doch nicht so einwandfrei wie erwartet funktionierte? Die National Theaters Amusement Co., Inc. differenziert aber sehr genau die Handhabung zur Reduzierung des Matchlines, auch bei Adaptionen ihrer CineMiracle-Filme auf Cinerama-Anlagen und umgekehrt). Im Bildseitenverhältnis unterscheiden sich die Angabe, bei den Internetpublikationen: einmal 2.33 : 1 (http://www.in70mm.com/cinemiracle/z_process/index.htm ) oder auch 2.66 : 1 ( http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/wingcm1.htm ). Hart betont seine Ansicht, die geringere Bildwandwölbung bei CineMiracle vermindere des "Realismus". Dem stehen Auffassungen gegenüber, dass gerade CineMiracle mit sorgfältigerer Abstimmung der Radien und Parallaxen dem "natürlichen Sehen" stärker entgegenkam. Das alles müsst man mal austesten. -- In der Internetausgabe von "Hamburger Flimmern", die @albertK unter http://www.filmmuseum-hamburg.de/828.html?&no_cache=1&sword_list%5B%5D=windjammer anführte, ist vom Heiligengeistfeld keine Rede mehr: offenbar wurde der Buch-Fehler korrigiert. Das Heiligengeistfeld sieht heute so aus: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:RK_1009_9886_Heiligengeistfeld.jpg&filetimestamp=20100910215117 Demnach, wenn ich @albert richtig verstand, ist das Zeltkino der IGA 1963 entweder in Planten und Blomen oder in den Wallanlagen zuzuordnen? Das erste hamburger >cinerama<-typische Kino war 'Knopfs Lichtspiele' am Spielbudenplatz (1959), gefolgt entweder vom 'Ufa-Palast' oder ggf. gerüchteweise vom 'Savoy' (wenn, dann nur CineMiracle) oder 'Grindel' (wenn, dann nur CineMiracle. Es eröffnete aber im November 1-streifig und auf 35mm mit IM ZEICHEN ROMS). Gab es vor DAS WAR DER WILDE WESTEN keine 3-Streifen-Projketion im GRINDEL? Könnte @stefan2 da endgültige Erhellung in die Programmfolgen bringen? -- Richtig opulent sieht dieser Youtube-Film aus (erkennbar aber das Color Fading der Vorlage): Zur Vorfreude auf WINDJAMMER mit schönen Bildern von Flugzeugträgern, aus Trinidad und Tobago, gehört auch die Erinnerung an das, was im Bikini-Atoll vier Jahre zuvor angerichtet wurde - eine US-Bombe, tausendmal stärker als Hiroshima - die grösste Strahlenkatastrophe der Geschichte: http://www.pazifik-infostelle.org/themen/atom/39834.html http://www.krone.at/Nachrichten/Pazifik-Insulaner_wollen_nicht_auf_ihr_Atoll_zurueckkehren-Nach_US-Atomtests-Story-190380 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Uber-uns/Geschichte/Sternstunden/ WINDJAMMER scheint ein noch skrupelloserer Propaganda- und Ertüchtigungsfilm zu sein, als man es selbst THE ALAMO oder TOP GUN hätte vorwerfen können. ;-) Das nur als Ergänzung - was nicht daran hindert, sich mit WINDJAMMER zu befassen, im Gegenteil.
  19. ´ M.E. die zweite 3-Streifen-Vorführung nach einer Panorama-Vorführung in 1928 (Ufa-Palast am Zoo). 15.7.1958; Münchner 'Royal Palast'. Hatte dazu jenes notiert: Die europäische Uraufführung in Oslo datiert vom 25.4.1958, und am 17.7.1958 (andere Quellen nennen den 15.7.1958) nimmt als erste deutsche Spielstätte der Münchner ‚Royal Palast’ (allerdings erst nach Einbau des 70-mm-Verfahrens >Todd-A-O<) mit der Premiere von WINDJAMMER: VOYAGE OF THE CHRISTIAN RADICH – “Windjammer“ (USA/NOR 1958) eine <CineMiracle>-Ausrüstung in Betrieb. Lässt sich das evtl. klären? Zeltkino mit Windjammer in Hamburg stimmt definitiv: es gibt eine Abb. mit Filmtransparant und Kinozelt, das auf den Terrain eines grösseren Parks sich befindet. Das Zelt könnte ja an verschiedenen Standorten gestanden haben. Aus urheberrechtlichen Gründen leider hier kein Bild, aber wenigstens die Quelle: TÖTEBERG, MICHAEL/REISSMANN, VOLKER: „Cinerama-Zeltkino. Heiligengeistfeld.“ In dies.: Mach dir ein paar schöne Stunden. Das Hamburger Kinobuch. Dort: Der Hamburger Kinokatalog. Von Altona bis Wandsbek: Die Filmtheater der Hansestadt. {S. 168-293}. Darin: Cinerama-Zeltkino. Heiligengeistfeld. {S. 262 f}. S. 263 An Deiner Quelle ist noch etwas anderes bemerkenswert: Neben prachtvollen Pflanzenrabatten oder einem eigens angelegten Apothekergarten lud bei der später viel gerühmten IGA 1963 als eine besondere Aktion ein Zeltkino die Besucher zu einer Filmvorführung der besonderen Art ein: Auf einer riesigen, gekrümmten Leinwand wurde ein Film zur Fauna und Flora der Welt gezeigt. Benutzt wurde dabei die damals gerade aufkommende „Cinerama“-Filmtechnik: Ein kombiniertes Bild- und Tonsystem, bei dem das Bild mit drei Kameras gleichzeitig aufnahmen und dann mit drei Projektoren, die so miteinander verbunden waren, sie absolut synchron liefen, wiedergegeben wurde. Die optische Wirkung war beachtlich und manch ein Besucher, der vielleicht gerade aus dem benachbarten Bierzelt kam, wird sich vielleicht verwundert über die brillante Technik, die Augen gerieben haben. Dank der verwendeten Technik sollten sich die Zuschauer fühlen, als ständen sie beispielsweise mitten im tropischen Regenwald. http://www.filmmuseum-hamburg.de/828.html?&no_cache=1&sword_list[]=windjammer Was ist denn das für ein Cinerama-Film über die Fauna und Flora gewesen? Wirklich ein 3-Streifen-Film?
  20. Machen/ten Hertogenbosch, Royal-Paläste Frankfurt und Berlin, Milano, Karlsruhe und Bradford seit Jahren/Jahrzehnten so. Liegt nun einmal an der Grundausstattung, befördert aber auch die Gleichmässigkeit der Wiedergabequalität.
  21. Für @stefan2: als hamburger Premierendaten für WINDJAMMER habe ich verzeichnet: Ab 26.4.63 auf dem Heiligengeistfeld im Rahmen der Internationalen Gartenbauausstellung. Ende der Spielzeit: 13.10.63. Abgehalten im Cinerama-Zeltkino der Deutschen Cinerama GmbH. Anfang Februar bereits wurde das GRINDEL nach Umbau auf Cinerama für die deutsche Premiere von DAS WAR DER WILDE WESTEN! wiedereröffnet. WINDJAMMER lief bereits 1959 in Berlin 3-streifig als meines Wissens erste dt. 3-Streifen-Produktion nach dem Krieg und vor Ankunft von Cinerama in Dtd. Dort mit moderater Bildwandkrümmung, die später massiv verstärkt wurde für die Cinerama-Produktionen. Absolut, sehe ich genau so. Und so sahen auch die späteren dt. WINDJAMMER-35mm-Kopien von Gloria-Film aus. Man kann "aus Scheisse nun einmal kein Gold" machen, sagen alte Branchenhasen. Die schwedische Scope-Fassung kann kaum anders sein als die deutsche. Wenn man eine rotstichige Scope-Kopie abtastet, kann man es auch mit einer 3-Streifenkopie und besser noch mit dem Negativ machen, soweit vorhanden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese DCP-Fassung irgend einen langzeitarchivarischen Wert hat und kenne auch keine Company, die auf diese Weise restauriert. Ausgenommen Fox, die für die DVD vor einigen Jahren CLEOPATRA vom 35mm ZwiPo abtastete: aber das war zumindest farblich vorbildlich und abgesehen von wenigen Szenenabweichungen nahezu Referenz! Eben ein altes und nicht gefadetes ZwiPo mit zeitgenössischem (!) Licht- und Farbausgleich. WINDJAMMER scheint mir indessen, ähnlich PLAY TIME, ein Blindflug zu sein.
  22. Dank für das Interesse und den Besuch in Berlin. Die "Tochter des Goya" (auf dem obigen Bild und heute im gleichen Alter wie meine Wenigkeit - was man ihr nie ansieht), ist oft in dt. Spielfilmen und auch Fernsehserien zu sehen: eine läuft donnerstags am Nachmittag im ZDF. GOYA war eine unbeschnittene Archivkopie - und es tat weh, trotz grösster Sorgfalt die Start- und Endbänder trennen zu müssen. Gleichwohl zieht die Kopie in den kommenden Tagen weiter nach Bradford, wo man für die Tellerprojektion dasselbe hätte verrichten müssen. Anbei evtl. noch ein paar Screen-Shots. Mit einiger Spannung werden auch erste Vorführungen in Aachen erhofft. Außergewöhnlich finde ich die besondere Höhe der Bildwand, die Raum für Formatanpassungen sowohl aus der Historie (2.13 : 1 oder 1.98 : 1) oder auch neueren Panelwiedergaben (1-89 : 1) den Weg öffnet. Die Bühnenbreit und Höhe entspräche in etwas DELPHI in Berlin. @Laserhotline berichtet über eine nochmals ergänzte/geänderte Technicolor-3-Streifen-Kopie von DAS WAR DER WILDE WESTEN!. Der Austausch der dt. Titel kam mir vor längerer zu Gehör. Die Kopie, die aus dem Europa-Palast in Essen stammte, fand ich damals in Bradford ausgezeichnet: ein Triumpf der Kopierwerkskunst von Technicolor. Da ich die neue Eastmancolor-Kopie (gezeigt auch in Seattle und Los Angeles vor wenigen Jahren) nicht kenne, erscheint mir die alte Technicolor-Kopie vertrauenswürdig. Die astronomische Tiefenschärfe öffnet die Augen für eine Art Kino, wie sie heute (trotz 3D) nicht mehr existiert. -- Zur Rarität in Krnov, der Darbietung von Francois Carrins OLD SHATTERHAND-Kopie (franz- synchronisiert), ist eine rege Diskussion im Karl-May-Forum entbrannt: http://www.karl-may-forum.de/forum/viewtopic.php?f=4&t=2417 Die Fragen nach dem Verbleib der Originale sind zielführend. Jedenfalls wird hier kein "35mm composite print" bei Restaurierungsvorhaben diskutiert, sondern ausschliesslich das Breitfilmoriginal. Das 'Kino Mir 70' in Krnov zeigt auch noch eine RAIDERS OF THE LOST ARK-Kopie (wo man sich INDIANA JONES II noch gewünscht hatte aufgrund seiner Originalkopierung), DUNE in der Produktion von Dino de Laurentiis unter Regie von David Lynch mit herausragenden Schauspielern, 55 DAYS AT PEKING als Höhepunkt der Samuel-Bronston-Monumentalkunst, ALIEN III (ist mir als eines der besten Blow ups aller Zeiten in Erinneung), PLAY TIME in restaurierter Version von Gulliver Paris, den extrem selten zu sehenden Terrence Malick-Film DAYS OF HEAVEN (auf DVD und TV in nur minderwertige Güte geniessbar), THE SOUND OF MUSIC, VZLET (UdSSR 1979). Die Website des Kinos informiert über Akkreditierungsmöglichkeiten und Kontaktdaten unter: http://www.krrr.cz/en/2011/festival-guide/ -- Wir informieren über unsere nächste 70mm-Vorführung in Berlin, die sich diesmal dem SOVSCOPE 70-Verfahren und dem 100. Todestag von Leo Tolstoi widmet. Gezeigt wird ANNA KARENINA von 1968 mit Tatjana Samoilowa in der Hauptrolle. Die Einführung hält der Filmhistoriker Marc Hairapetian, der auch Versionsvergleiche der westdeutschen und ostdeutschen Fassung anstellen wird. Wir zeigen letztlich die ungekürzte Fassung in 2 Teilen: 144 Min. mit Pause. Datum und Beginn: 10. April 2011, 11.00 Uhr Ort: Kino 'astor', Kurfürstendamm 225, Berlin. --
  23. Niemand würde sich über eine professionelle Restaurierung mehr freuen als aktuell die Hamburger und Freunde des SAVOY-Kinos (http://www.filmvorfuehrer.de/topic/7064-savoy-hamburg-1-deutsches-todd-ao-kino/page__pid__130845__st__20#entry130845 ), aber auch die Käufer der kommenden DVD-Edition. Der hamburger Vorführung werde ich daher einen Besuch abstatten. @Laserhotline und @stefan2 hatten in letzter Zeit desöfteren über die neue WINDJAMMER-Version, die bereits in Bradford gezeigt wurde, berichtet. Alle in diesem Thread Schreibenden kennen originale Cinerama-Vorführungen aus eigener Anschauung: gute und schlechte Kopien. Als extrem irritierend empfinde ich Veranstaltungsankündigungen in diesem Forum, in der Art, wie ich sie oben mit Beilage des Souvenirpogramms lesen durfte. Man wird eingeladen, nach Hamburg zu fahren und mit Filmausschnitten versorgt, die leider auf stark beeinträchtigte Film-Ausgangsmaterialien schließen lassen. Gleichzeitig wird mit den Vorzügen einer DCP-Darbietung geworben. Leider ist die Ankündigung eines DCP (nach DCI-Standard) nach meinem Verständnis kein Gütesiegel für eine nachvollziehbare größtmögliche Nähe zum Original der CineMiracle-Verfahrens. Gab es in früheren Zeiten relativ eindeutige kinematographische Labels für Präsentationstypen (in "CinemaScope" oder "in70mm"), denen klare Ingredienzien zuzuordnen waren, enthält die Werbung mit der Vorführung eines DCP sowohl "alles" wie auch "nichts". Viel Verständnis hätte eine rechtzeitige Erklärung geweckt, dass Negative wie Soundmaster nicht mehr nutzbar sind. Von vielen Filmen sind sie noch verwendbar, von einigen nicht. Von WINDJAMMER keinesfalls, wie man jetzt erfährt. Es irritiert außerdem, dass in Oslo massive Anstrengungen für eine 3-Streifen-Restaurierung unternommen werden, deren Prozess-Schritte nach letzten Informationen (Informationen sind selbstverständlich Änderungen unterworfen und ggf. korrekturbedürftig) über das kinematographische Originalformat (CineMiracle-Negative / 3 x 35mm) hin zur einer optischen Kopie auf Todd-AO (1x 70mm) intendiert sind.
  24. Da gibt es eine Gegentheorie, die besagt, das trotz (oder wegen) einer Welle ähnlich gelagerter Erfolge oft ein Rückfall auf das Triviale sich damit verkuppelt: Rückkehr zum Jahrmarktskino? Ein Kinostammpublikum mit erweiterten Ansprüchen (selbst innerhalb der Anhängeschaft des Blockbusters oder Sensationsfilms) könnte auch verprellt werden und zum mittlerweile vielfältigerem Markt der Silberscheiben abwandern. Das kennzeichnet die extrem schwierige Lage, sich ein Potential auch für die Zukunft zu erhalten: oftmals nur lösbar durch Programm- oder kommunale Kinos, denen es aber bisweilen an Ambiente und optimaler Technik hinwiederum fehlt. In diesen sensiblen Prozessen, die Händler und Werber schon mal zur Verschleierung von narrativen Kernelementen treiben, steckt ein problematischer Trend über Jahresläufe hinaus. Er deutet darauf hin, dass der Kinogeschmack in Deutschland – das sehen Produzenten, Verleiher und Kinobetreiber ähnlich – sich immer mehr zum Bedürfnis nach purer Ablenkung und Unterhaltung verengt. Nicht Auseinandersetzung und Analyse, sondern Spektakel und Stars [...] http://www.zeit.de/kultur/2010-12/kino-rueckblick-2010 Der Autor hat in sofern nicht ganz recht, als dass ja auch mittlerweile ein Mangel an echten "Stars" aus konservativer Sicht zu konstatieren ist. Andererseits können sich sehr viele und erstklassige Filme im Marketinggetrommel für nur wenige Filme schwer durchsetzen. Hier wiederum sind die Medien gefordert, nicht zum Hofberichterstatter von Blockbusterproduzenten zu werden. Letztlich gibt es Theorien, wonach Blockbuster wie "Star Wars" und 3 Jahrzehnte später "Avatar" das gesellschaftlich nahe und relevante Kino zum Jahrmarkt zurückgeworfen hätten. Und auch nicht wirklich satt machen, sondern nur anfüttern und andeuten, damit sich der Konsument auf eine Welle von Sequels einlässt, nach denen man auch nicht klüger ist als vorher.
  25. 8mm: BUGS BUNNY 16mm: WENN DIE KRANICHE ZIEHEN 35mm: DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA 70mm: PLAY TIME
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