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Mein Gott. Wie grausam. Sieht aus wie über Internegative gedoubelt: purer Ausschuss mit aufgedunsenen Kontrasten und voller Farbkreuzungen. Schade um die Zeit und das Geld. Danach zeigen dann wieder welche mit dem Finger auf die "schlechte Filmtechnik" und notwendige Digitalisierung. Dabei handelt es sich lediglich um eine von A bis Z unprofessionelle Kopierwerksarbeit. Gerade in Anbetracht der vielen positiveren Beispiele, etwa photochemische Nachkopierung von HOW THE WEST WAS WON im Originalformat, sind solche Kompromisse heute nicht mehr akzeptabel. Wer sowas aufführt, sollte für jene Mogelpackung ehrlicherweise auf Eintritt verzichten. Als Videovorführung für Schulen und Uni-Seminare kann kam das ja archivieren. Sowas aber in den Kinoverleih zu bringen ist schon eine gehörige Portion Unverschämtheit.
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Das ist seit den 60er Jahren so und hat Befürworter und Gegner. Konservativ oder fundamentalistisch betrachtet kommt man nicht umhin festzustellen, dass bestimmte Medien arteigene Ausdrucksweisen nach sich zogen: solche die am direktesten den Zuschauer erreichen. Vom iPhone bis zum Cinerama-Kino, vom Experimental- bis zum Monumentalfilm ist die Spanne breit. Beim Fernsehen haben wir es mit einer sehr geschwätzigen, trivialen, flüchtigen und gefälligen Konsumbefriedigung zu tun, die selten tief ergreift, gar zum Besuch eine Theaterstätte motiviert oder lange im Gedächtnis haften bleibt. Es ist eben ein Berieselungsmedium, und selbst Alexander Kluges Inverview-Shows leiden unter gefälligem "Small Talk"und Bauchnabel-Schau. Der deutsche Kinofilm plagiiert viel von diesem pflegeleichtem Geplapper, und auch der von Dir gelobte Tyker-Film ist doch nur eine Parodie auf Bergman und französisches Beziehungskino. Weder Scope noch gute 35mm-Kopie werden daraus je einen Klassiker machen, fürchte ich. Alles wirkt maniriert. Dergleichen bei den sog. Erfolgsfilmen "Meinhof-Komplex" und "Päbstin": hier wird mehr chargiert als geschauspielert. Konservativ gesehen fehlt es dem heutigen Kinos an echten Stars, um Terrain zurückzugewinnen, das ihm durch die Digitalsierung verloren gegangen ist. Wiederum progressiv gesehen fehlt Provokanz und Radikalität (Achternbusch oder Fassbinder), um Film auch zum Politikum zu machen. Visuell fehlen die grossen Bildgestalter und Kameraleute, ordentliche Breitwandformate und geeigneten Bildwände. 3D kann dieses Manko m.E. nicht ausfüllen. Auf der anderen Seite fehlen die tabubrechenden Szenefilme und skandalösen Programmkino-Events, um Kiez- und Weltpolitik unzensiert aufzugreifen. Bei so viel lammfrommen Mittelmass und stereoskopischen Augenzucker wird selbst ein Überangebot an 500 Filmen nur bedingt mehr Vielfalt gegen Blockbuster-Einfalt schaffen können. Vielfalt und zu viele Filme sind per se positiv zu bewerten. Leider aber fehlt es dem Zeitgeist an grossen Entwürfen. DER UNTERGANG, MEINHOF-KOMPLEX oder SCHWEIGER-Darbietungen stellen den Mangel an konziser Ausdrucksfähigkeit unter Beweis, so sehr der obige User sie als grosses Kino zu verbuchen hofft. Der Blick auf die Vorgänger DER LETZTE AKT, DEUTSCHLAND IM HERBST oder Horst-Buchholz-Auftritte lässt diese jüngsten Erfolge des deutschen Films in einem lauen Lichte erscheinen. Darauf hat der deutsche Kinobetreiber allerdings wenig Einfluss und muss sich auf die Rolle des Serviceunternehmens beschränken. Vor 40 Jahren war das anders noch, aber die Zeiten waren auch radikaler. Unter dem Druck der Trivialisierung, Digitalisierung, Nivellierung und Konsolidierung bleibt oft nur der Blick in die Charts, um über die Runden zu kommen. Das Fernsehspiel wird also genau dann fürs Kino virulent, wenn es auf für Serienerfolge vorgefertigte Wiedererkennungs-Konstrukte zurückgreift und sie in die Dunkelheit des Kinosaals verlängert. Wodurch die arteigenen Kräfte des Kinos unterspült werden, keine Frage.
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Ein Rotstich ist nicht mit Vinegar Syndrome gleichzusetzen. Bisweilen bleiben eher ältere Magnettonkopien, heute rötlich, vom Vinegar Syndrome länger verschont als neuere. Farblich restaurieren kann man eine Kopie nicht. Auch farbkalibrierte Bildnachbearbeitungsprogramme nach dem Scannen stellen die ursprünglichen Werte nicht authentisch her. Es lohnt eher der Zugriff zum Interpositiv, um Farbgüten beurteilen und restituieren zu können.
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Meines Wissens der standardisierte T-Shirt-Aufdruck der Filmvorführer in der CinemaxX-Gruppe. Ist ja kein Verbrechen, als glücklich zu gelten. :grin:
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Na, das kann ja dann heiter werden. Ausserdem fand die format- und mediengetreue Erstaufführung des Films in einem ganz anderen hamburger Kinosaal statt. Immer wieder amüsant, wie man salopp die historischen Wurzeln und Herkünfte verbiegt und mal schnell im Hafen landet. Da passt es auch hin.
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BATTLE OF BRITAIN war in Frankreich und Mexiko in 70mm gezeigt worden. In USA und Germany nur in 35mm. In Germany wüsste zumindest ich nichts von einer 4-Kanal-Magnetton-Fassung. Was bei dieser beachtlichen Produktionsanstrengung natürlich zu bedauern ist. :blush:
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Was einige interessengeleitete Sprecher der Postproduktion zur Selbstlegitimation ihres 2k Workflows gerne machen. Man sollte vielleicht darauf nicht länger eingehen, wenn dieser "Einwand" sich noch unfreiwillig fortplanzt, fürchte ich (denn ob ein Bild weichgezeichnet oder durch stroboskopischen Effekt an Detail-Sichtbarkeit verliert, ist keine Rechtfertigung für eine Unterabtastung, zumal der Gesamteindruck des Films entscheidet, ebenso die davon unabhängige Bildstruktur bei Betrachtung eines Schirmbildes. Beispiel: eine womöglich stark durch Kameraschwenks in Unruhe liegende Imax-Produktion ist noch immer anhand ihrer Bildtexturen, anhand des Kontrastes und der Farbtiefe charakteristisch erkennbar: explizit durch filmische Auflösung, für die digitale lediglich ein Äquivalent darstellt.) Eine 4k-Dijektion z.B. auf der Berlinale gewinnt im übrigen auch bei kleineren Datenträgern - ähnlich dem Blow up-Prozesse aus der Filmtechnik. Leider ergibt sich aber, im Gegensatz zur Filmtechnik, bei den gesehenen DLP-Projektionen kein Farb-Kontrastzuwachs (abhängig beim Film von der Größe der Bildfläche und steigenden Anzahl der Farbmoleküle: ein grosses Plus beim Film). Diverse 35mm-Kopien auf den IFB wurden wieder einmal der DCI-Projektion als überlegen erachtet. Von Skalierungsproblemen 2k -> 4k habe ich noch nicht gehört. Kenne sie vom Hochskalieren von Blu-ray Dics auf 2k DCI, nicht aber von 2k DCI auf 4k DCI (obwohl das von @oceanics einmal berichtet wurde, aber sich solches aus der Postproduction in Bln nicht bestätigen ließ). Seltsamerweise gibt es aber derartige Probleme im Imax DMR-Prozess, wie immer wieder zu beobachten war, obgleich auch hier ein 4k Digital Intermediate zugrunde liegt.
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Laut der angegebenen Sichtwinkel, ja. Da würde die Luft auch für 16mm dünner werden. Darum bliebe auch gerade ein 35mm Print ein gutes 4k Äquivalent. :grin:
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Empfehlen würde ich die optimale, somit auch mediengerechte (ein Terminus, den ich @preston sturges früheren Aussagen entlehnte und bereitwillig übernahm) Filmkopie. Das bisher einzige Medium von Bestand innerhalb des tradtionellen Filmtheatergewerbes. Würde DOCTOR ZHIVAGO in 8k auf 35mm ausbelichtet werden, bedürfte es keines 2k DCPs. Was aber nicht passieren wird... Die große Vielzahl kleiner und kleinster Kinos in Zukunft mit freier Programmgestaltung und Begegnungen auf der Mikrostruktur (eine Konkurrenz zu den traditionellen Kinos) wird ebenfalls von der Abwärtskompatbilität dessen profitieren, was im Moment noch zum Profisegment gehört. Und mit den zu erwartenden Day-and-date-Starts, den für Kleinstproduzenten "offenen" DCI-Standards und den verbesserten Codecs für die Blu-ray-Disc erweist sich für den konservativen Theaterbetreiber, der primär Geschäftsmann sein muss, der DCI-2k-Standard als das Gegenteil dessen, was bisher noch 35mm als Medium der Existenzsicherung und Alleinstellungsmerkmal ausmachte: eine Eintrittsbarriere am Filmtheatermarkt für nicht "standesgemässes" Eindringungen von wirtschaftlich schwächeren Mitbewerbern oder Home-Cinema-Enthusiasten, gegen das Eindringen als Betreiber von kleineren Standorten. Für Cinéasten und räumlich und wohnlich an ihren Kiez gefesselte Filmfreunde (mit Lokalen, Clubs, Vereinen, Läden u.a.) bringt das neue HD-Repertoire viele Vorteile und Freiheiten: mühsame Verhandlungen mit Verwaltern von Grosskinobetrieben gehören dann der Vergangenheit an, um ein autonomes Programm in vergleichbarer technischer Qualität auf die Beine zu stellen. TAXI DRIVER gehört dann sicher zum neuen Kiez-Repertoire, sobald sich Kleinstzellen der neuen Kinokulturen herausbilden, umgehrt aber auch der Bestand ortsfester traditioneller und arteigener Kinobauten leider zurückgehen dürfte. So: nun geht's zurück zur Video-Berlinale, die uns davon einen Vorgeschmack gibt [im positiven Sinne des Kinos der "mikrozellen" gemeint].
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BLADE RUNNER: DCP kenne ich wiederum nicht (lief doch nur in Bradford?). Blu-ray Disc war farblich grell überzeichnet, für ein Eastman Color-Negativ atypisch. Die damalige 70mm-Kopie in 1982: grünlich und leicht körnig. Die 35mm-Duplikatkopie (Premiere auf der CinemScope-Berlinale in 1993) war dann farblich gut. Eine weitere Dupkopie wurde auf einer schweizer Fach-Tagung der kommunalen Kinos gezeigt (war hier mal Thread-Thema), auf der ein Kopierwerksbetreiber sprach und Gunter Oe. moderiert und vom Autor von CT für schlecht befunden gegen die anschliessend gezeigte HD-, DCP- oder Blu-ray Dics mit angeblicher Überbrillanz. "Normalerweise" sollte Blu-ray Disc und DCP sehr ähnlich sein. GLADIATOR: die erste Blu-ray hatte wunderbare und filmtypische Farben, jedoch keine optimale Schärfe. Die neueste Version besitzt überragende Schärfe, aber digital verpfuschte Farben. ALIEN: hatte in der Berliner 35mm-Neukopierung 1990 für die neuen Bundesländer noch sehr schöne Farben (Kopie gab ich @Martin), war aber etwas dünn im Dolby-Lichtton. Die digitale Restaurierung ist nun ausgefressen in den Lichtern, aschfahl in den Farben - wie schlechtes HDTV: so bereits auch die 35mm-Kopie dieser Neuversion (Director's Cut), aber diesmal mit Dolby Digitalton. Könnte nochmal reinschauen und präziser vergleichen, aber eigentlich reicht das schon. Mag der Regisseur doch seine Werke neu kopieren wie er will, aber verstehen muss man das nicht unbedingt ... und solange die alten Versionen noch greifbar sind, braucht das auch keiner verstehen. ODYSSEE IM WELTRAUM digital könnte auch leicht in die Richtung gehen, vgl. die Blu-ray Edition. DOCTOR ZHIVAGO und BRIDGE ON THE RIVER KWAI sind auf Blu-ray Disc klasse geworden. Beide leider nicht auf Filmkopie oder Blow up zu erwarten, sehr schade. :-| Nachdem diverse Film bei der Premiere in DCI-Version oder selbst IMAX-Version enttäuschen oder versagen (AVATAR; THE DARK KNIGHT; INCEPTION) und die perfektionierte Blu-ray Disc dann die eigentliche Premiere zu sein scheint, werden die Erst- und Kinoaufführungen immer mehr diskreditiert. -- Bei TAXI DRIVER sollen die Arbeiten erst vor wenigen Tagen durch Kameramann Michael Chapman und Regisseur Martin Scorsese beendet worden sein. Vielleicht sieht man dann ein paar Monate später auf Blu ray Disc eine weitere Version, die sich von der Berlinale-Vorführung unterscheidet. Klanglich könnte es grossartig werden, wo die damals nicht verwendeten Stereo-Master jetzt ausgegraben wurden. Die Farbe dürfte, aufgrund des frühen ECN II-Negativs (ständige Wechsel beim Entwicklungsprozess), Kompromisse in den Hauttönen aufweisen, die auch in digitalen Versionen durchscheinen.
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Jeder Tag ohne Digitalisierung ... ein Gewinn?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Kein Schuss, sondern nur das Treffen von Fakten. -
Jeder Tag ohne Digitalisierung ... ein Gewinn?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Getroffen? -
Jeder Tag ohne Digitalisierung ... ein Gewinn?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Für meinen Teil verfüge ich doch über eine Programmkinosozialisation - was Dir vielleicht etwas weniger am Herzen liegt. Aber das muß jeder selbst für sich entscheiden. Es stösst dann immer wieder auf, wenn jemand, ehemals aus der UIP-Gilde, anderen Konzepte des DCI-Mainstreams nahelegt (Deine Forums-Elogen auf "300" oder "AVATAR") oder einseitige Informationen streut. Das Kino nach 2015 wird freier und demokratischer sein und mit besitzstandsideologischem Feudalhabitus wenig zu tun haben. Wir erleben jene freien Formen schon jetzt in dieser Stadt, man ist nach anfänglichem Video- und HD-Repertoire nun auch mit 35mm-Nachrüstungen gesegnet. Das sind Zukunftspartner. Nicht ganz so sympathisch ist mir die sog. Südkurve, die m.E. für einwandfreie DCI-Wiedergabe ein Paradoxon darstellt. (Schmetterlingsbilder auf gebogener Bildwand sind auch nicht sehr DCI-konform). Gerade in Deinem Falle hätte ich mir eine Verlängerung des 35mm-Betriebs als technisch vorteilhafter vorstellen können, für die zumindest ausreichend Leuchtmittel und ggf. auch Kompensationsobjektive verfügbar sind. Das hätte nach meinem Eindruck besser ausgesehen. Aber sofern man das DCI-Equipment gesponsort bekommt ... nun, dann steht man dem Anbieter auch rhetorisch nahe. Am Rande: (Akkusativ lieber verwenden: "kostet Dich" - nicht "Dir") http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,309400,00.html -
Jeder Tag ohne Digitalisierung ... ein Gewinn?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Du verstehst nicht die Eigengesetzlichkeiten der Produktionslandschaft, der Independent-Produzenten und Verleiher. Frage einfach Deine Kollegen aus dem Programmkinosegment, sie werden es Dir gerne erklären. Es ziemt sich also nicht, trotz besseren Wissens die Zielvorgaben dieser Förderung, die von der AG-Kino in völlig anderem Sinne als von Dir propagiert vorangetrieben wurden, zu ignorieren. Und plötzlich umzuinterpretieren. Unrichtig auch weitere Infos aus Deiner Feder, wonach es CASABLANCA und ZHIVAGO nur als DCI-DCP geben solle. Diese Titel sind auch in allen anderen Formaten verfügbar und bestellbar. Seit Jahrzehnten und auch 2011: Casablanca Casablanca Drama USA 1942 s/w 104 Minuten OmU DF 16mm 35mm FSK: ab 6 Doktor Schiwago Doctor Zhivago Drama USA 1965 Farbe 200 Minuten OmU DF 35mm FSK: ab 12 Gezielte Desinformationen zu verbreiten, um andere Kollegen zur Umrüstung zu überreden, halte ich für bedenklich. -
Retrospektive mit 3D-Filmen im Filmmuseum München
cinerama antwortete auf Unforgiven's Thema in Nostalgie
Trifft so nicht zu: vgl. Expanded Cinema und Expos seit Jahrzehnten. Es wird eine der ersten grösseren karlsruher Veranstaltung dieser Art sein, das ist soweit auch erfreulich für diese Stadt. -
"Variety" habe ich noch nie per Link gelesen, gehöre zu den althergebrachten Bibliothekswürmern... Berichtigung gern angenommen, waren somit veraltete Zahlen von Nov./Dez. 2010. Pardon. Die auch jetzt noch unwidersprochen herumgeistern: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/329559/329560.php Deine 2. Zeile, die die Zahlen interpretiert, habe ich allerdings nicht verstanden. Im FFA-Bericht steht noch ergänzend: Sehr erfreulich verlief dagegen die Entwicklung im Home-Entertainmentmarkt, dessen aktuelle Ergebnisse aus 2010 erneut gestiegen sind. Dabei hiess es, Kino habe eine technologische Führerschaft "zurückgewonnen". [?] [Die hatte es m.E. die ganze Zeit. Auch mit 35mm ohne 3D, seriöse Film angehend]. Die Gründe für die Rückgänge in 2010 sehe ich weder aber in den FFA-Verlautbarungen ernsthaft aufgefächert, noch in dieser Rubrik. Letztlich erscheint auch der FFA-Bericht interessegeleitet und geschönt: man würde schliesslich nicht Strategien wagen auf einmal in Frage zu stellen, die auf evtl. weniger fruchtbaren Fördermassnahmen fußten und auf falsche Maßnahmen zielen.
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Manche schaufeln Kohle (die geborenen Heizer), andere denken daran, dass die Zukunft Herausforderungen birgt, für die in 2010 kaum Lösungsansätze geschaffen wurden. Korrekt. Aber viele hier wissen gar nicht mehr, wie ein einwandreies, brillantes Kinobild aussehen kann. Sie folgen dann lieber den PR-Legenden von 2010
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Richtig Brillo, "wir sind doch alle aus Dreck gemacht"...
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Immer diese persönliche Anmache... Stand doch alles in "Variety", bezugnehmend auf laufende 4k-Bestellungen. @stefan2 hat im weiteren sinnfällig die Paradoxien in der raffgierigen Moderne blossgelegt, die zwar faszinierende Produktivkräfte entfesselt, welche dann aber unter der Verheißung von Freiheit letzlich dann nur auf Grundlage von Substandards expandieren oder sogar eine Gefahr für jeden kulturell anspruchsvollen Theaterbetrieb darstellen. So habe ich ihn verstanden. So liest man es aber täglich in allen Gazetten: schuld an 20% Rückgang in 2010 sei ein Mangel an DCI-Anlagen. Man darf also auch einmal dagegen polemisieren. Oder ganz anders: die begonnene PR-Doktrin noch konsequenter zuspitzen: 1. 20% Rückgang aufgrund des Mangels an DCI-Projektion 2. AVATAR in DCI-3D war der größte Erfolg 2010: ohne ihn 30% Rückgang und mehr. Ohne PIRANHA in DCI-3D, ohne SAW in DCI-3D, ohne NARNIA, RAPUNZEL, YOGI-BÄR, DRACHENZÄHMEN, JACKASS, SCAR in DCI-3D sogar 50% Rückgang? [polemische Zahlenreihung meinerseits] 3. Es taugte das gesamte andere Filmangebot nicht die Bohne. 4. Man sollte aufhören das "andere", das floppte, zu produzieren. Jeffrey Katzenberg hatte recht ("in Zukunft alle Filme in 3D digital") 5. Jede Produktionsfirma, jeder Filmemacher hat sich an AVATAR zu orientieren. Sowohl Drehbücher, Budgets als auch Produktionstechnik sind nach diesem Leitbild auszurichten 6. Die Kinos sind gut beraten, künftig auf nicht 3D- oder DCI-zertifiziertes Mischprogramm zu verzichten: die Flops in 2010 untermauern diese zwingende Ausgrenzung 7. Aussschliesslich 3D und mehr AVATAR genügen vollauf, um die kulturelle Grundversorgung der Bevölkerung in ortsfesten Filmtheatern, aber auch eine Sicherung des Standortes zu garantieren. Die o.g. Filme interagieren exzellent mit den Herausforderungen unserer Zeit und des öffentlichen Lebens. Sie zeigen uns wahrhaftig Modelle des künftigen Zusammenlebens und nehmen kritisch und ungeschminkt Bezug auf Defizite unserer Zeit. @EIX würde es sehr begrüssen.
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Jeder Tag ohne Digitalisierung ... ein Gewinn?
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Vielleicht assistiert in der Übersetzung vom Deutschen ins Deutsche Euer Direktor, Stefan. Er wird sofort verstehen, was gemeint war. Zu Deiner Innovations-PR im Namen des Münchner Filmmuseums: The DCI1 had realized that in order to create a platform good for decades to come they needed to adhere to tried and tested standards. As a result you can satisfy the requirements for DCDM2/DCP3 mastering and authoring with a set of freely available (open source) tools. Which is the laudable kind of Good Thing geeks feel irresistibly attracted to, like bears to the honey pot. Den derzeitigen Standard (eine SMPTE-Norm erkenne ich nicht) als zeitlos zu deklarieren, entspricht einem Marketing-Grundsatz. Ich sehe aber keinen Bestand für "Dekaden". --- By the way... Zu den sog. Kriterienkinos vertritt die AG Kino unter Absatz 1 folgende realistische Position: http://www.ag-verleih.de/?rubrik=positionen Wir halten deshalb die Kombination von Umsatzgrenzen sowie kulturellen Kriterien wie das Abspiel deutscher und europäischer Filme und die Auszeichnung mit BKM-Kinoprogrammpreisen für unbedingt notwendig, um die Förderung der Kinodigitalisierung zu gestalten. Die dafür notwendigen finanziellen Spielräume würden sich auf einen Schlag durch den Verzicht auf den von Hollywood vorgegebenen DCI-Standard zugunsten von an die jeweiligen Gegebenheiten angepassten Lösungen ergeben. Darauf ist der Beschluss des BKM, seit vorgestern in kraft getreten, weitgehend eingegangen. Dort heißt es: Förderfähig sind ausschliesslich die Investitionskosten für die erstmalige technische Umrüstung auf 2D-Projektionsechnik [...] und auf einen technischen Standard mit Nachhaltigkeit. Nachhaltig ist eine Investition, wenn wenn die digitale Projektionstechnik objektiv geeignet erscheint, die Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Filmtheaters sicherzustellen. Aus: http://www.ffa.de/downloads/FAQ/FFA-FAQ-D-Cinema.pdf Mit welchem Marktbereinigungsziel nun aber die Förderungen zwingend an DCI geknüpft werden müssen, dass bitte ich Stefan Dr. zu erhellen, der durch Wolfang W. offenbar eine Auffassung des Hauses veröffentlichen lässt, ohne daß der Standpunkt der AG Kino darin eine angemessene Reflexion erfährt. Für einen erhellenden Nachtrag im Voraus herzlichen Dank! -
Mir scheint, als verbürgen die beiden Vorredner Ihre Verunsicherung hinter Häme oder Autoritäten. Manche nennen es "Abwehrreflexe"... :D Aber am Thema: Man schaue sich in Ruhe z.B. die benannten Ridely-Scott-Versionen an und vergleiche sie miteinander - an die anderen Leser dieses Threads gerichtet. Plötzlich fallen die Veränderungen auf, und es macht auch Spaß am Detail darüber zu sprechen. Und wir könnte auch die Scoreses-Restaurierungsprojekte allgemein hier aufgreifen: von EL CID bis IL GATTORPARDO: http://www.film-foundation.org/common/11004/default.cfm?clientID=11004&thispage=homepage Was richig gut gelungen scheint, sind die didaktischen Fähigkeiten von M. Scorsese in der Vermittlung vieler Highlights des US-Kinogeschichte: http://www.amazon.de/Die-Geschichte-Kinos-Scorseses-amerikanischen/dp/3898481441/ref=pd_cp_d_0 Für manche Forumskollegen (brillosturgesoceanics)ist Kulturkritik aber tabu, weil sie vermutlich dem Mythos und Marketing verbunden sind. In der Idee vom Künstlergenie und der verruchten, undurchschaubaren Welt voller Bohemiens und ihrer bürgerlichen Anhänger, schwebt es immer noch über uns. Es bleibt tabu, am Bild des Künstlers als Tabubrecher, Aufklärer und Genie zu kratzen. Aus: http://www.kunst-magazin.de/magazin/0803/44-Artikel
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Sieht man allemal an Ridley Scott, oder etwa nicht? Dieser Regisseur weiss auch schon nicht mehr, wie ein Film mal aussah (siehe HD-Versionen von BLADE RUNNER, ALIEN oder GLADIATOR: reinstes Fürst-Pückler-Farb-Management). Ansonsten kann TAXI DRIVER das Gegenteil sofort und gerne bitte beweisen. International bisher führte der Negativscan zu unbefriedigendem Farb-Ergebnis - weshalb ein Restaurationsfehler als warscheinlich gilt. Donnerstag wissen wir mehr... fei nach dem Sprichtwort: "Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe!" :P
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Interessant. Zunächst ein beträchtlicher DLP-2k-Kino-Roll-out in 2010 in Germany - und dann 20% Besucherrückgang? Liegt wohl daran, dass sich die andere Hälfte des 2k auf den Blu-ray-Markt verteilte: womit der angebliche Technologie-Vorsprung des Kinos zur Farce gerät. (Liegt halt im Wesen der Elektronik und deren Produktverfallszyklen.) Mit optimaler Filmtechnik aber wäre man für die Zukunft gut gerüstet gewesen. Selbst 16mm hat da gegenüber HD-CAM SR die Nase vorn. :grin: Wie war das noch mit dem Tonfilm? "Er rettete die US-Film-Industrie vom dem Einbruch", liest man zuhauf. Diese Wunderwaffe bestand fast unverändert zumindest 1 Vierteljahrhundert - bis zur Einführung von Mehrkanalton und Breitwand. Wie lange wird DCI überleben?
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Retrospektive mit 3D-Filmen im Filmmuseum München
cinerama antwortete auf Unforgiven's Thema in Nostalgie
"1. International 3D Stereofestival of 3D-Cinema, 3D-TV, 3D-Art, Sound and 3D-Gaming" sowie "Beyond-Festival 3Days of Dimension" liest sich wie in Wortmonstrum. Und dann schon zweimal umbenannt? Daher die Frage: Wer ist denn der Ausrichter: die Staatliche Kunthochschule für Gestaltung? Zu lesen ist: Vom 27. bis 29. Mai 2011 ist die Stadt Karlsruhe Gastgeber des weltweit ersten internationalen 3D-Festivals. Demnach waren die Festivals in München, Oslo, Berlin (Internationale Filmfestspiele Berlin) und Los Angeles nicht international. Gratulation, Mr. Marketing... :grin: -
Beschäftige mich nur am Rande damit, aber etliche Aussagen sind einfach nicht deckungsgleich mit den meinen. Und erwecken den Eindruck, als wollte jemand mit einer Mischung aus Idealismus, missionarischem Eifer und aggressiver, "todbringender" Marktverdrängung nach jedem Sinnbild greifen, um ungesicherte Hypothesen als "Tatsachenbericht" auszugeben. Schon aufgrund der aktuellen Bestell-Lage, insbesondere in England und USA, hörte ich von einer sich anbahnenden Majorität der 4k-Durchdringung auf dem Kinomarkt. Gerade auch für kleinere Bildwände. http://www.sony.de/biz/content/id/1237479219911/section/home/product/sxrd-4k-large-venue?parentFlexibleHub=1169909164317 Parker Marketing Research, in a study paid for by Sony in the US, sought to assess consumer reaction to a 4K cinema experience versus a lower resolution 2K experience. The company found that the Sony Digital Cinema 4K projector outperforms 2K on key attributes of picture quality. Nearly one quarter of consumers said 4K is likely to enhance their movie-going experience. The audience was shown clips from action movie, Dark Knight, and dance documentary, Stomp, in both 2K and 4K. On every single indicator, 4K outperformed 2K. For both movies, the audience said 4K was better, with comments such as “this is much more engaging than what I am used to”. The audience also rated the 4K ahead of the 2K in terms of coming back for more, with statements such as, “this is something I would tell my friends about” and “this is worth paying more for”. Und zu 3D: Audience feedback after the screenings was very positive, including comments such as “the quality was really amazing” and “the pictures were really sharp and the 3D elements really came out of the screen a lot more than other 3D films I’ve seen”. Aus: http://www.pro.sony.eu/biz/lang/en/lt/article/id/1237478610209?articleMetaDataId=1237478610258 Damit ist der 2k Roll-out auf absehbare Zeit nicht mehr als kinotechnische Revolution vermarktbar. Und diverse 3D-Panasonic-Eindrücke aus dem Home-Cinema-Segment weisen weniger Geisterbildeffekte auf und sind heller als in den meisten Kinos. Zumal auch der Betrachtungswinkel enger ist, sind 3D-Aktionsszenen am Monitor bekömmlicher und leichter goutierbar. Das Aufsetzen von Brillen im Kino und zuhause konditioniert bereits ansatzweise auf einen "Tunnelblick". Demzufolge erscheint 3D für den "Guckkasten" wie ein perfektes Medium, weniger aber für die Panorama-Bildwand. Für die Wiedererweckung der panoramatischen Breitleinwand wünsche ich mir eindeutig die Fortexistenz von Filmtechnik.