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In Deutschland dann wohl nicht vor 2021. Und auch das ist noch nicht einmal bestätigt. (Der erste Teil, WONDERWOMAN [von 2017], hatte einen interessanten Look und eine sehr gute Fotografie, auch eine gelungene Story.)
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Chronikeintrag (weil noch kaum veröffentlicht): Phenomena Barcelona (gute Tonanlage, aber Victoria 8): 26., 28., 30. November und 6. Dezember 2020: INTERSTELLAR 5. Dezember 2020: TENET Die Zielrichtung der Vermarktung stellt diese Aspekte in den Vordergrund: https://www.webarcelona.net/barcelona-events/cinema-70-mm-phenomena-experience über die Kopienqualität von INTERSTELLAR liesse sich indes leidlich streiten, aber die meisten stört es halt nicht. TENET ist schon besser. Bei beiden Filmen um 3 dB überzogener Dynamikumfang, falls ich mich nicht irre. Es rummst so richtig - man kann getrost das Denken abschalten und die Augen schließen, den Sternen lauschen. Auf 2021 verschoben. Bitte mal rechtzeitig Korrekturen und "updates" einfügen. Um den 17.12.20 lediglich Hoffnung auf WONDERWOMAN 1984, vorauss. am Leicester Square in London (noch unbestätigt).
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Test einer ungebauten selbst gebastellte 35 mm Projektor als Scanner in 4K mit Action Cam
cinerama antwortete auf tonimanero's Thema in Technik
Die BPY hatte ich auch vor 25 Jahren auf das Spaltplaettchen der makroskopischen Philips-Tongeräte geklebt und dann zusätzlich den Spalt mit einer Rasierklinge für Dolby-SR verschmälert. Bastelzweck erfüllt, Ton ohne Verzerrung und Frequenzverluste, sehr viel Geld gespart. -
Kursierte auch bereits im Kinomacher-Forum und bringt längst überfällige Einschätzungen und Schlussfolgerungen exakt auf den Punkt. Die Erkenntnis wird auch in Zukunft an Boden gewinnen - ob diese zu spät greift, muss jeder mit sich selbst ausmachen. So könnte man monieren, dass die Debatte bereits Anfang/Mitte der 1960er Jahre hätte stattfinden müssen, als genau jene Lichtspielstätten, die Gass als Opernhäuser einfordert, real noch existierten. Nicht im institutionalisierten Sinn zwar (also als staatlicher Subventions-Betrieb), aber hinsichtlich der baulichen, formalen und technischen Voraussetzungen. Die wichtigsten Lichtspieltempel sind seit langsam verschwunden. Die Kulturbewegung um Kinorettung zentriert sich also nur noch um das Mittelmaß, dessen muss man sich bewusst sein und daher deutliche Abstriche bei den Ansprüchen an die Authentizität aber auch an künftige Visionen machen. Ebenfalls hinsichtlich der Erwartung von Gass an die Einrichtung von Kinematheken, welche heute im Marketing, aber auch in der Bevorzugung der angloamerikanischen Filmware kaum noch von kommerziellen Stätten zu unterscheiden sind und ihre avantgardistische Herkunft der 1970er Jahre abgelegt haben. Da digitale Medien sich sämtlicher Kulturinhalte bemächtigen und folglich der Kosten- und Zeitdruck in der heutigen Konsumtionsweise entscheiden, ist die plötzliche Rueckbindung der Filmkunst oder auch des Unterhaltungsfilms an eine institutionalisierte oder sogar opernhafte Form eine gewaltige Herausforderung, die nicht länger auf der Grundlage marktwirtschaftlicher Gesetze durchsetzbar ist. Würde würde man eine Zukunftsvoraussage ablegen müssen, koennte auf Grundlage der derzeitigen Triebkräfte für die Marktentwicklung der audiovisuellen Kultur eher die noch stärkere Verknüpfung von Audiovision mit dem menschlichen Körper und der entsprechenden Interaktion vorausgesagt werden als die Rückkehr zur Kontemplation in den klassischen Theaterkulturen. Kultur- und Menschheitsrettung kann also nur konträr zur derzeitigen Marktwirtschaft in Angriff genommen werden. Und das ist auch möglich und wünschenswert.
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Oscarverleihung 2021 - war Corona und Kino
cinerama antwortete auf kastlmeier's Thema in Allgemeines Board
Abwarten! Warten und immer wieder warten auf ... ... AVATAR 2-6! Noch innovativer, intelligenter und besser gemachte Filme (...), welche mutig kontroverse Themen aufgreifen und die Vielfalt von Ideen, Meinungen und Weltbildern widerspiegeln. Bildquelle: https://exclaim.ca/film/article/avatar_sequels_halt_production_in_new_zealand_due_to_coronavirus -
In Spanien macht fast wieder alles auf, auch Kinos - der letzte lockdown war sinnlos, weil die Spitzen nur kurz waren: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-bars-und-restaurants-in-barcelona-duerfen-bald.1939.de.html?drn%3Anews_id=1196419&fbclid=IwAR0ASHbXeQ8TR-do8RNpbETzwcbee6oUe7sUHlr7SJkBNDrE5omUUQwbnzM
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In Ausnahmefaellen auch annehmbare reboots: "Bat Man begins" "Prometheus" "Psycho" (Gus van Sant) Die Oscar-Verleihung ist seit Anbeginn eine Illusionsmaschine, die sich selbst nährt: kein Wunder - eine Erfindung vom Tycoon L. B. Mayer. Somit eine Marmarketingmaßnahme fast ausschließlich zur Einhämmerung von "must sees", selbst wenn man sie nicht braucht. Der Einpeitscher, um den US-Markt gegenüber fremdländischen Märkten dominieren zu lassen. Zum Glück sind die Auswirkungen dieses Marketingpreises heute nicht mehr so bedeutsam wie in früheren Jahrzehnten: das Publikum denkt nach oder kann seit dem Internetzeitalter viel über die Filminhalte nachlesen und entdecken. Bestimmt folgen in Kürze "Corona-Filme" mit melodramatischem content, oder 007 nimmt sich des Themas an. Die R-Zahl ersetzt die früheren Zwischentitel. Statt wie in "The Shining" die Tage aufzuzählen gibt es eine neue Zeitrechnung: R1, R2, R3 ... schliesslich R~ (= never ending hype). Jedes Jahr ein neues Virus und ein neuer Oscar.
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Gerade wenn Disney umdenken würde aufgrund nun überschaubarer Margen mit "Mulan" während der noch jungen Entwicklungsphase des sich durchsetzenden streamings - und den Verlust eines Teilmarktes, dem der Kinoerstaufwertung, verspätet bemerkt - so waere doch ein Kinostreik umso erfolgreicher und nachhaltiger gerade jetzt. Wie soll ein Protest aussehen? Na, so wie er eben aussieht. Buch ausleihen und nachlesen.
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Eine dritte Meinung: Ganz klar und mit Dir übereinstimmend halte ich seit März die öffentlichen politischen und medialen Verlautbarungen für völlig unzureichend, verkürzt und auch in die falsche Richtung laufend. Daran hat sich nur wenig geändert. Zur Verständnisförderung eignete sich weit eher die Darlegung eines umfänglichen Virologen-Streits eben auch abseits der sehr bekannten und dominanten Medien. Das trägt die Diskussion und das Erkennen direkt in die Bevölkerung, in der jeder normale Bürger ja nicht über weniger Verständigkeit verfügt als Berufspolitiker, die bekanntlich überfordert waren und sich auch zeitlich nicht in die Materie tief genug einlesen konnten. Also eine Chance für die direkte Demokratie anstatt des Primats der repräsentativen Demokratie, indem wir unsere politische Verantwortung permanent an Repräsentanten "abgeben". Wenn @Jean bei diesem speziellen Thema die Politik unterstützen würde, kann ich hier nicht folgen. Aber ich muss es ihm hoch anrechnen, dass er auf die besondere Situation mit der Fensterverkürzung und dem kaskadenartigen Umfallen der Distributionverhältnisse hinweist. (Als ich das vor zwölf Jahren zu Beginn der Digitalisierung thematisierte, wurde dies in Abrede gestellt.) @Jean wollte jedoch nicht eine monokausale Erklärung auf das streaming (oder auf das Kinofenster?) fokussieren, sondern auf die Phalanx verschiedener, auf den Kinomarkt angreifender digitaler Konkurrenzprodukte. Im letzten letzten Beitrag konkretisiert er offenbar die Teilverträge der beiden amerikanischen Kinoketten und fokussiert die Fensterverkürzung. Goldrichtig, und man sollte sich auf die vordringliche Gefahr fokussieren und sich nicht zersplittern oder abschweifen. Vor einem Jahr versuchte Spielberg mit zwei anderen Filmemachern sich an einer Kampagne gegen das streaming und wurde als "Dinosaurier" der alten Film-Ära verhöhnt. Man muss aber weder jung noch alt sein, um wirtschaftliche Entwicklungen vorhersagen zu können. Dazu sind professionelle Betriebswirtschaftler, also BWLer, ebenso in der Lage wie wie meinetwegen Alt-Marxisten, Soziologen oder Historiker. Auch glaube ich, dass hier einige mehr die Zusammenhänge verstanden haben als sie sich zu erkennen geben, zumal hier die meisten über eine kaufmännische Vor- oder Ausbildung verfügen. Die meisten geben es aber auch nicht zu, weil sie fürchten, damit Schwäche einzugestehen oder das Gesicht zu verlieren. @chrisdae zumindest hat hier seine Position offenzulegen getraut und einen sinnvollen Schritt gewagt. Es kann also m.E. nur darum gehen, auf Grundlage des gemeinsamen Nenners das Postulat u. a. auch von @Jean zu unterstützen: "Wenn ihr weiter eure Zeit und euren Ärger mit der deutschen Politik verschwendet, werden wir nach dem Lockdown bald ohne Ware dastehen. Hier gilt es den Protest zu aktivieren." Also hier weniger streiten, und dies an geeigneter Stelle konkret umsetzen! Schöne Woche noch.
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http://www.whitehousemuseum.org/east-wing/theater.htm ("High Tech" ist vom Feinsten und Schönheit kommt von innen....)
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Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Der größte Teil der ins Programmkinoraster fallenden Betriebsstätten bekommt überbrückungsgelder, max. bis Ende 2021. Einigen geht es besser als kurz zuvor. Das ist so in jedem Staat Konsens, um die Intelligenzia stillzuhalten, anderenfalls erwuechse (nach Lenin) gar eine böse "revolutionäre Situation". Aber im Ernst: Kultur ist nicht nur Aufklärung, sondern, selbstverständlich auch im Falle von Kino und auch Arthaus, "Brot und Spiele". Fernsehen mit seinen Unterhaltungssendungen und Schlagerparaden natürlich auch, aber auf minderwertigerem Niveau. Dein Anliegen, Anderen helfen zu wollen, kommt zu früh. Jene möchten das gar nicht, viele verstehen es nicht. Es ist ohnehin nur vorstellbar, es längerfristig im Kinobetrieb täglich zu ertragen, wenn man daran glaubt, dass es ewig so weitergeht. Änderungen nicht erwünscht, Weltverbesserer schon gar nicht. Es sind profane Servicebetriebe. Man man kann aber hin und wieder einige zurzeit ablaufende Systemveränderungen versuchen zu beschreiben, nur bitte ohne Direktanklage an hier allseits beliebte Politiker. Das macht in der Chronik der Threads meines Erachtens Sinn, und man muss Anderen nicht hinterherlaufen, die mit Politik überhaupt nichts am Hut haben. (Politisches Engagement reicht eben nur bis zur Antragstellung bei Medienboards, der FFA oder beim BKM. Aufbegehren in diesem Prozedere gilt als kontraproduktiv.) Allerdings ist das in anderen Bereichen, etwa im Theater oder in der Oper, anders, wo derzeit die Intendanten trotz Förderung auf die Barrikaden gehen: Kultur sei ein Menschenrecht, könne nicht auf Knopfdruck abgestellt werden, und der shutdown hinterlasse verbrannte Seelen, konnte man lesen. Langfristige Folgen der Shutdowns sind also Umschichtungen in der Distributionsweise von Filmen: George Lucas und Steven Spielberg prophezeien Crashs und Neugeburten. Spielberg sieht eine Verdichtung der Blockbuster, um sich formal von künstlerischen Produktionen eben auch auf Netflix zu unterscheiden, obwohl er vorgibt, die kleinen und guten Geschichten zu mögen. Im Falle einer vorgezeichneten Blockbuster Krise, so Spielberg, würde das System kollabieren (das wurde schon vor zehn Jahren von Filmwissenschaftlern prophezeit, ist aber verblüffenderweise nicht eingetreten). Lucas sieht einen Zusammenbruch der normalen Kinolandschaft. Es werde aber nach wie vor Prestigeptoduktionen geben, aber sie zielten auf allergrößte Häuser mit absolutem Hightech-Equipment, dort auch mit Eintrittsgeldern von 100 oder 150 EUR/Ticket (das halte ich ebenfalls für blühende Fantasie.) Sollte es dennoch zu Umschichtungen kommen, ist das auch die Stunde der unabhängigen autonomen Kulturakteure - jenseits der rein neoliberal gesteuerten Betriebe ohne vertieftes Filminteresse. Dann wäre ein Zerbrechen des DCI-Kartells nur zu begrüßen. An originellen neuen Staetten, in Museen, Kleintheatern, Kirchen etc., könnten kulturell ambitioniert kuratierte Filme gezeigt werden, nicht nur im Abnudelbetrieb. (Schon deshalb hatte ich das vor 10 Jahren bereits gestartete A -Cinema mit Sympathie begrüßt. Aber die hierfür professionell federführende Person wurde ja gerade in respektlosester Weise belehrt und vertrieben): https://www.theverge.com/platform/amp/2013/6/13/4425486/steven-spielberg-george-lucas-usc-film-industry-massive-implosion?__twitter_impression=true&fbclid=IwAR3tXPTsa-UB6Zkj5KSJ2GxFGgg7K76pIRh2URBW7YK4Ce4_OByKAG9A1ng -
Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Dies ist einer der fundiertesten Beiträge der letzten Jahre, und es erfüllt mich mit Entsetzen, wie nachdenkliche und befähigte Personen aus dem Forum vertrieben werden. Herzlichen Dank, Herr Wein, für Ihr Engagement. Bleiben Sie uns erhalten. -
Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Umgekehrt gemeint: Wären Blu-ray Disc, HD-Medien und streaming-Portale erst 2020 oder später zur Marktreife gelangt, würden nirgendwo spekulierende Berichte über das angeblich jetzt bevorstehende "Ende des Kinos" Schlagzeilen machen. Die Corona-shutdowns wären mehr oder weniger verkraftbare Unterbrechungen eines nach wie vor funktionierenden Marktes. Und tatsächlich wird der langfristige Schaden, der derzeit angenommen wird, in den Ländern, in denen ein überbrückungsgeld bezahlt wird, mit Sicherheit nicht wegen Corona entstehen. Der Schaden tritt durch streaming-Dienste ein. Genauer gesagt nicht durch Streaming-Dienste, sondern durch die fortgeschrittene Digitalisierung, welche streaming-Dienste und Derivate erst möglich machte. Anders formuliert: Indem durch die Digitalisierung Streaming-Dienste und auch blu-rays u.a. zur Marktreife gelangten, verschoben sich die Leitmedien: der Kinomarkt hat seither eine geringere Bedeutung und die Schutzfenster werden immer kürzer. Durch die Umgewöhnung an neue Medien nimmt die intensive Bindung an eine Theatererfahrung und ihre hervorstechenden oder exklusiven Möglichkeiten weiterhin ab. Daraus lässt sich ableiten, dass ein technologischer Wandel, in dieser Epoche ist es die Digitalisierung, zum Totengräber der "cash cow" Kino wurde. Anderenfalls müsste die Digitalisierung vornehmlich Kinoformen ermöglichen, die nicht auf andere Plattformen übertragbar sind. Oder digitale Errungenschaften würden von der filmproduzierenden Industrie ausschließlich für die Filmtheaterauswertung monopolisiert werden. So wie es einst mit dem 35mm-Film gewesen war. Stimmt dieser Vergleich? Eine solche Festlegung auf Kino und eine vergleichbare Produktionsbasis wie zuvor 35mm sehe ich nicht. Daher sind es sind es Kuratoren, Kulturfreunde, leidenschaftliche Kleinunternehmer und eventuell Gemeinden, die den Restbestand verbleibender Kinoformen ("poor dogs") in Zukunft aufrecht erhalten müssen, was eine höchst ehrenvolle und extrem wichtige Aufgabe ist, während sich die Industrie zunehmend aus dem Kinobereich zurückzieht. Ich glaube, das vor 18 Jahren hier bereits vertreten zu haben unter heftigsten Anfeindungen. Die Lösung: kompromissloses Verbot der Streaming-Dienste und drastische Verlängerung der Kinofenster, falls die produzierende Industrie dies wünscht. Dafür müsste nun eine Kampagne in großem Maßstab beginnen. -
Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Falls @Stephan.Wein gesperrt ist, kann er auch nicht antworten. Es wäre auch verwunderlich, inmitten des Mainstreams überhaupt ernst genommen zu werden. Die Standpunkte auf der anderen Seite sind offensichtlich: nie wieder zurück zu alten 35mm-Zeiten. Dass dieses nun lästige Produktionsmittel erst zur Herausbildung der Filmtheater führte, möchte mal nicht zu Buche schreiben. Ebensowenig, wie das neuere Produktionsmittel (digitaler Vertrieb) nicht länger zur Herausbildung der Filmtheater, sondern der Streaming-Dienste und des Hightech Home Cinemas führte. Dabei wurde das Kerngeschäft zunehmend geschwächt und in paradoxer Weise alternativer content (über den man sich selbstverständlich freuen könnte) zum künftigen, lückenfuellenden und bald alleinigen Kerngeschäft gemacht. (Es empfiehlt sich immer, stets auch in einer aufgeklärten, gesunden Distanz zur eigenen Tätigkeit oder zu liebgewonnenen Produktionsinstrumenten den Focus auf die Folgen unserer Produktionsweise zu lenken.) In welchen Illusionen aber sind wir gefangen? Prototypisch dafür ein Beispiel: "Kampf gegen die streaming-Dienste" sei "der falsche Weg", behaupten Akteure der Branche. Bloss nichts bekämpfen, warum auch: wir sind wohlerzogen und brave Kinder der Kohlschen Spaßgesellschaft. Man bildet sich ein, man wäre Kurator, macht sein Hobby zum Beruf und erfindet den Markt neu nach dem Wunschbild kleinbürgerlicher Kulturwerte des 19. Jahrhunderts, in denen sich stürmig Theaterkulturen herausbildeten. Ein heiler Markt nach aussen kommuniziert, der in Wahrheit gezielt und nicht nur von streaming-Diensten unterwandert wird. Und kulturbeflissene (und paradoxerweise apolitische) Illusionisten beherrschen somit auch die Schlagzeilen, derweil keiner weiß, wohin die digitale Reise geht: https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-zukunft-der-kinos-der-kampf-gegen-streamingdienste.2168.de.html?dram%3Aarticle_id=486734&fbclid=IwAR1aSNJR_4KONV3u5ZIi6cLaksjHmLIUu59PojglkqXk0U2Ow5BBVCVb3UU -
Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Man hat versucht, es so lange wie möglich zu verhindern. Aber: "das Fernsehen war stärker'. Alle wussten bereits auf den Funkausstellungen Anfang der 80er Jahre bei Präsentation von HDTV, was passieren wird. Passierte dann erst 30 Jahre später. Digitale Medien genügen sich selbst, bedürfen keiner Theaterlandschaft. Die Bedeutung von 35mm: war als Produktions und Reproduktionsmedium auf Filmtheater angewiesen, hatte zu seiner Zeit unschlagbare Alleinstellungsmerkmale (riesiger Vorsprung in Bild- und Tonqualität gegenüber allen anderen Medien) und glich einem nicht austauschbaren Anlagegut (kein Substitutionsgut!). Einige im Forum glauben immer noch, sie hätten mit einer hochwertigen digitalen Anlage das Kino auf lange Zeit gerettet. Solchen Glauben hätte ich gerne auch. Aber natürlich mag auch ich gute Bilder und Töne in 2020. Sie sind nur nicht länger mit Filmtheatern verbandelt. Es existiert einfach kein Beweis, dass es theaterbasierte Filmaufführungen in der Fläche "immer" geben wird. Einige (sogar Professoren) behaupten das aber immer wieder und berufen sich auf Träume und das menschliche Kontaktbedürfnis. Gut, dass diese Märchen und Legenden endlich einmal erschüttert wurden und ernsthaft das Nachdenken beginnt. Mangels schlagkräftiger Agenda wird aber auch klar, dass die Verbände diese Widersprueche lange genug unter den Teppich gekehrt haben. (Gerade in diesem Punkt sind auch wir beide uns einig). -
https://www.spiegel.de/kultur/kino/das-bedeutet-der-corona-shutdown-fuer-das-kino-a-fed70705-119c-49db-bcc3-aa26ce1fae3a?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
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Fragen zur Kinopolitik, ganz unabhängig von Korona
cinerama antwortete auf Thema in Allgemeines Board
Trotz des Verweises auf eine bereits abgewiesene Kartellrechts-Klage hat es eine diesbezügliche Petition bei der EU gegeben. https://www.openpetition.de/petition/online/schluss-mt-der-us-amerikanischen-kino-technikbevormundung-dci-frei-fuer-alle Vielleicht wäre das ein Ansatz? -
UFA-Doku über Heinz Riech aus den 70ern oder 80ern
cinerama antwortete auf NickHil's Thema in Allgemeines Board
Das ist so schön hier. Ich fühl mich so geborgen. Vielen Dank für die Wärme hier. Bitte Gewerbefachmann Horst Gebhardt nicht vergessen, der mich, neben Herrn Knapp sitzend, 1985 für den Gloria Palast (tödliche Konkurrenz der Riech-Betriebe) als Hilfe einstellte, und wenig später zur anderen Strassenseite wechselte. Dort traf ich ihn im Marmorhaus bei Riech und Tante Uschi wieder. In der Stimme gereizt, misstrauisch. Dabei mochte er doch sooo sehr "junge Menschen"? Welches Schicksal wohl ihn ereilte? -
UFA-Doku über Heinz Riech aus den 70ern oder 80ern
cinerama antwortete auf NickHil's Thema in Allgemeines Board
Ach? Das war bei mir genauso! (Als mein alter Herr erfuhr, für wen ich alles tat, fauchte er: "du verkommenes Subjekt!".) Im Royal Palast mussten ja die Mitarbeiter Spalier stehen und wurden vom Luzifer abgezählt. In dieser Art: "Sie bleiben. Und Sie bleiben ebenfalls. Aber Sie? Sie gehen!". Seine letzte Theaterleiterin dort stichelte hinter dem Vorhang: "über die Ufa könnte man einen Kriegsfilm drehen - mit Heinz R. in der Hauptrolle von Adolf H. --- Aber Herr Flebbe, jaaa: das ist für mich deeer neue Kino König!". Als ich sie später wiedertraf und frohlockte, dass ich jetzt für einen Flebbe arbeitete, hieß es mit erloschenen Augen: "das ist ja noch schlimmer...". Und damit hat sie vollkommen recht behalten. Ein Schlachthof zwischen Multiplex und Lounge Kinos, den Ex-Berlinale Direktor Wolf Donner, mit dem ich stets sympathisierte, zum Glück nicht mehr kennenlernte: aber er moege in Frieden ruhen, wir ehren ihn. Riech hatte oft (so einige, emotional mit der Kinostaette verbundene) Mitarbeiter wieder zurückgeholt. Aus so einer Art Sippengefühl heraus. In heutigen Multiplexen absolut undenkbar. Prägende Erinnerungen an das Riech-Imperium bleiben ewig und die gemachte Lebenserfahrung, in der man alle Tiefen, aber auch die höchsten Höhen kennenlernen durfte. Unter Riech bestanden noch die größten Leinwände Europas und klassischen Zweckbaukinos. Flebbe und Hintermänner zogen dann in die Stadtzentren und verdrängten solche Kulturbauten: eine barbarische Tat. -
Das ist doch alles überhaupt keine Schande, das "versagende Geschäft mit dem Strohhalm zu retten". Aerosole werden auch beim Sprechen und Lachen von Kindern im Klassenraum verstrahlt, nicht nur bei einem Filmtheaterbesuch. Gerade durch die Vertreibung aus den Stätten in den Privathaushalt finden erst dann gerade dort die Anballungen und Ansteckungen statt. Ich kann mich nur noch wundern.
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Wenn Schulunterricht lokal verlagert wird, ist er immer noch Schulunterricht. Auch im Kino. Die möglichen Abstände der Schüler zueinander liegen im Kinosaal höher als im kleinen Klassenzimmer. Wenn der Pfarrer im Kino eine Einführung hält, gilt die Veranstaltung als Gottesdienst und Kirche. Sollte man inderart auch intensivieren.
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https://www.cnbc.com/2020/10/22/warner-bros-says-tenet-wasnt-a-home-run-not-optimistic-about-cinemas.html?fbclid=IwAR0uPXHtQ_-KiQymdM0KgBNjyMc3Lfgf7MWTX7dvRa7nxtVOUiq90T1ZBDI
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"We do not comment on rumors. The film is not for sale. The film’s release has been postponed until April 2021 in order to preserve the theatrical experience for moviegoers,” an MGM spokesperson told Variety." aus: Variety
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https://www.amazon.de/Kinos-Paul-Bode/dp/B0000BGN7H