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cinerama

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  1. cinerama

    Filmtheaterhistorien

    Kinogeschichte ist nicht nur Programmgeschichte. Architektur, Technik, Mitarbeiter und Gründer sind einer Historiographie wert. Die Veränderungen innerhalb und ausserhalb des Kinos und Films gilt es gegenüberzustellen. Nur wer die Ursprünge und den Wandel berücksichtigt, wird die Kraft entwickeln, die Zukunft zu gestalten. Eine Fotoreihe von Kinomuseum Berlin e.V.
  2. Vom Album Filmtheaterhistorien

    Im Rückwärtslauf - und zurück den Anfängen - "back to the roots": Sein heutiges Volumen erhält der Kinosaal am Kurfürstendamm 225, der 1948 als 'KiKi' ["Kino im Kindl"] mit erst 315 Plätzen eröffnete, erst nach dem Umbau Gerhard Frisches von 1952. Er erlebt eine Verlängerung und einen kühnen Innenausbau im Retro-Look des italienischen Opernstils: eben so prankt seither die berühmte muschelförmige Decke zentrifugal herab. Ab etwa 1956 wird die UFA-Theater AG langjähriger Mieter des Kinos und verleiht ihm das bis heute vielleicht eindrucksvollste Neon-Emblem: "Ufa-Pavillon". Es 7 Jahre später, 1963, erfolgt der Bühnenumbau zum noch heute klassich-dominanten CinemaScope-Format: der Anlaß für die Berlinale, 1993 gar eine Retrospektive "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" genau dort abzuhalten. Heinz Riech, als einstiger europäischer Kinozar bekannt, übernimmt in den 1970er Jahren die UFA-Theater AG und versorgt das Haus mit solidem Genre- und Action-Film bis Ende seines Mietvertrages 1987. Das Haus hält er intakt, und Verschandelungen der Räumlichkeiten, die anderen Traditionskinos nachgesagt werden, sind nicht zu verzeichnen. Das unfreiwillige Ende seines Mietvertrages verleitet ihn aber zur Politik der verbrannten Erde, als er seinem Nachfolger Hans-Joachim Flebbe ein weitgehend disfunktionales Haus hinterlässt, in dem Technik und Elektrik (im Bildwerferraum z.B. Ernemann X-Maschinen mit 4-Kanal-Magnetton und Dolby-SR) bis auf die Grundmauern herausgerissen werden. Der Neuanfang mit Totalsanierung und Mobiliar im Stil moderner Theater gerät zu einem sehr teuren Unternehmen: 1988 erfolgt die Wiederöffnung unter dem Namen "Filmpalast Berlin", welcher als erstes Haus in Berlin eine THX-zertifizierte Anlage erhält und - in Ermangelung von durch die UFA-Theater AG reservierten Premieren - und der nun einen regen, alle 3 Tage wechselnden Schienenbetrieb mit Unterhaltung- und Programmkinofilmen unterhält. Nach dem Fall des Monopols der UFA-Gruppe Anfang der 1990er Jahre geht man im 'Filmpalast Berlin' über zur Langzeitauswertung von anspruchsvollen Grossproduktionen wie SCHINDLERS LISTE, HOWARDS END, DER MIT DEM WOLF TANZT oder SINN UND SINNLICHKEIT unter weitergehender Aufgabe des Schienenspiels. Firmengründer Flebbe baut inderzeit die CinemaxX-AG auf, die sich jedoch 2008 von dieser Einzelspielstätte zurückzieht. Als Folge weiterer Firmengründungen, die exklusives Lounge- und Luxus-Kinos nach englischem Vorbild in Deutschland etablieren möchte, behält Flebbe schließlich in Alleinregie die Führung des in 'astor Filmlounge umbenannten Hauses, renoviert es nur wenige Jahre nach dem grossen Kinosterben am Kurfürstendamm und am Zoo von Grund auf nach modernen Service-Konzepten und reaktiviert ein Schienenspiel mit Spartenprogrammen, denen endlich wieder eine stärkere Bedeutung beigemesssen werden. Erhalten geblieben sind die klassischen Filmbildwerfer aus der Epoche des 'Filmpalast Berlin': Kinoton "FP-30" sowie Philips "DP-70". Hinzugetreten ist eine Kinoton-Digitalprojektor mit 3D-Wiedergabe, der der Spielstätte mit AVATAR nach vielen Jahren wieder den ersten Langzeiterfolg beschert (rund 5 monatige Laufzeit) sowie auch Opern-Übertragungen ermöglicht. Seit 2009 wird das Experiment einer Filmklassiker-Reihe gewagt - in weiten Teilen der Branche ein totgesagtes Hobby - das an den frühen Sonntagen zu teils beachtlichem Besuchererfolg führt und mit Monumentalfilmklassikern und 70mm-Unikatkopien von SPARTACUS bis LAWRENCE OF ARABIA auftrumpft. Neben den klassischen Kinohäusern 'Cinema Paris', 'Delphi-Palast am Zoo' sowie 'Zoo Palast' hat sich somit ein Stück Lichtspielhaus-Tradition in der City-West erhalten. Dem Thema gewidmet ist auch eine Ausstellung von Kinomuseum Berlin e.V. in der Kassenhalle des Kinos, die jederzeit und eintrittsfrei zu besichtigen ist. [Text: © cinerama, 31.12.2010]

    © (c) Astor Filmlounge, Berlin

  3. Vom Album Filmtheaterhistorien

    Im Rückwärtslauf - und zurück den Anfängen - "back to the roots": Sein heutiges Volumen erhält der Kinosaal am Kurfürstendamm 225, der 1948 als 'KiKi' ["Kino im Kindl"] mit erst 315 Plätzen eröffnete, erst nach dem Umbau Gerhard Frisches von 1952. Er erlebt eine Verlängerung und einen kühnen Innenausbau im Retro-Look des italienischen Opernstils: eben so prankt seither die berühmte muschelförmige Decke zentrifugal herab. Ab etwa 1956 wird die UFA-Theater AG langjähriger Mieter des Kinos und verleiht ihm das bis heute vielleicht eindrucksvollste Neon-Emblem: "Ufa-Pavillon". Es 7 Jahre später, 1963, erfolgt der Bühnenumbau zum noch heute klassich-dominanten CinemaScope-Format: der Anlaß für die Berlinale, 1993 gar eine Retrospektive "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" genau dort abzuhalten. Heinz Riech, als einstiger europäischer Kinozar bekannt, übernimmt in den 1970er Jahren die UFA-Theater AG und versorgt das Haus mit solidem Genre- und Action-Film bis Ende seines Mietvertrages 1987. Das Haus hält er intakt, und Verschandelungen der Räumlichkeiten, die anderen Traditionskinos nachgesagt werden, sind nicht zu verzeichnen. Das unfreiwillige Ende seines Mietvertrages verleitet ihn aber zur Politik der verbrannten Erde, als er seinem Nachfolger Hans-Joachim Flebbe ein weitgehend disfunktionales Haus hinterlässt, in dem Technik und Elektrik (im Bildwerferraum z.B. Ernemann X-Maschinen mit 4-Kanal-Magnetton und Dolby-SR) bis auf die Grundmauern herausgerissen werden. Der Neuanfang mit Totalsanierung und Mobiliar im Stil moderner Theater gerät zu einem sehr teuren Unternehmen: 1988 erfolgt die Wiederöffnung unter dem Namen "Filmpalast Berlin", welcher als erstes Haus in Berlin eine THX-zertifizierte Anlage erhält und - in Ermangelung von durch die UFA-Theater AG reservierten Premieren - und der nun einen regen, alle 3 Tage wechselnden Schienenbetrieb mit Unterhaltung- und Programmkinofilmen unterhält. Nach dem Fall des Monopols der UFA-Gruppe Anfang der 1990er Jahre geht man im 'Filmpalast Berlin' über zur Langzeitauswertung von anspruchsvollen Grossproduktionen wie SCHINDLERS LISTE, HOWARDS END, DER MIT DEM WOLF TANZT oder SINN UND SINNLICHKEIT unter weitergehender Aufgabe des Schienenspiels. Firmengründer Flebbe baut inderzeit die CinemaxX-AG auf, die sich jedoch 2008 von dieser Einzelspielstätte zurückzieht. Als Folge weiterer Firmengründungen, die exklusives Lounge- und Luxus-Kinos nach englischem Vorbild in Deutschland etablieren möchte, behält Flebbe schließlich in Alleinregie die Führung des in 'astor Filmlounge umbenannten Hauses, renoviert es nur wenige Jahre nach dem grossen Kinosterben am Kurfürstendamm und am Zoo von Grund auf nach modernen Service-Konzepten und reaktiviert ein Schienenspiel mit Spartenprogrammen, denen endlich wieder eine stärkere Bedeutung beigemesssen werden. Erhalten geblieben sind die klassischen Filmbildwerfer aus der Epoche des 'Filmpalast Berlin': Kinoton "FP-30" sowie Philips "DP-70". Hinzugetreten ist eine Kinoton-Digitalprojektor mit 3D-Wiedergabe, der der Spielstätte mit AVATAR nach vielen Jahren wieder den ersten Langzeiterfolg beschert (rund 5 monatige Laufzeit) sowie auch Opern-Übertragungen ermöglicht. Seit 2009 wird das Experiment einer Filmklassiker-Reihe gewagt - in weiten Teilen der Branche ein totgesagtes Hobby - das an den frühen Sonntagen zu teils beachtlichem Besuchererfolg führt und mit Monumentalfilmklassikern und 70mm-Unikatkopien von SPARTACUS bis LAWRENCE OF ARABIA auftrumpft. Neben den klassischen Kinohäusern 'Cinema Paris', 'Delphi-Palast am Zoo' sowie 'Zoo Palast' hat sich somit ein Stück Lichtspielhaus-Tradition in der City-West erhalten. Dem Thema gewidmet ist auch eine Ausstellung von Kinomuseum Berlin e.V. in der Kassenhalle des Kinos, die jederzeit und eintrittsfrei zu besichtigen ist. [Text: © cinerama, 31.12.2010]

    © (c) Astor Filmlounge, Berlin

  4. Vom Album Filmtheaterhistorien

    Im Rückwärtslauf - und zurück den Anfängen - "back to the roots": Sein heutiges Volumen erhält der Kinosaal am Kurfürstendamm 225, der 1948 als 'KiKi' ["Kino im Kindl"] mit erst 315 Plätzen eröffnete, erst nach dem Umbau Gerhard Frisches von 1952. Er erlebt eine Verlängerung und einen kühnen Innenausbau im Retro-Look des italienischen Opernstils: eben so prankt seither die berühmte muschelförmige Decke zentrifugal herab. Ab etwa 1956 wird die UFA-Theater AG langjähriger Mieter des Kinos und verleiht ihm das bis heute vielleicht eindrucksvollste Neon-Emblem: "Ufa-Pavillon". Es 7 Jahre später, 1963, erfolgt der Bühnenumbau zum noch heute klassich-dominanten CinemaScope-Format: der Anlaß für die Berlinale, 1993 gar eine Retrospektive "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" genau dort abzuhalten. Heinz Riech, als einstiger europäischer Kinozar bekannt, übernimmt in den 1970er Jahren die UFA-Theater AG und versorgt das Haus mit solidem Genre- und Action-Film bis Ende seines Mietvertrages 1987. Das Haus hält er intakt, und Verschandelungen der Räumlichkeiten, die anderen Traditionskinos nachgesagt werden, sind nicht zu verzeichnen. Das unfreiwillige Ende seines Mietvertrages verleitet ihn aber zur Politik der verbrannten Erde, als er seinem Nachfolger Hans-Joachim Flebbe ein weitgehend disfunktionales Haus hinterlässt, in dem Technik und Elektrik (im Bildwerferraum z.B. Ernemann X-Maschinen mit 4-Kanal-Magnetton und Dolby-SR) bis auf die Grundmauern herausgerissen werden. Der Neuanfang mit Totalsanierung und Mobiliar im Stil moderner Theater gerät zu einem sehr teuren Unternehmen: 1988 erfolgt die Wiederöffnung unter dem Namen "Filmpalast Berlin", welcher als erstes Haus in Berlin eine THX-zertifizierte Anlage erhält und - in Ermangelung von durch die UFA-Theater AG reservierten Premieren - und der nun einen regen, alle 3 Tage wechselnden Schienenbetrieb mit Unterhaltung- und Programmkinofilmen unterhält. Nach dem Fall des Monopols der UFA-Gruppe Anfang der 1990er Jahre geht man im 'Filmpalast Berlin' über zur Langzeitauswertung von anspruchsvollen Grossproduktionen wie SCHINDLERS LISTE, HOWARDS END, DER MIT DEM WOLF TANZT oder SINN UND SINNLICHKEIT unter weitergehender Aufgabe des Schienenspiels. Firmengründer Flebbe baut inderzeit die CinemaxX-AG auf, die sich jedoch 2008 von dieser Einzelspielstätte zurückzieht. Als Folge weiterer Firmengründungen, die exklusives Lounge- und Luxus-Kinos nach englischem Vorbild in Deutschland etablieren möchte, behält Flebbe schließlich in Alleinregie die Führung des in 'astor Filmlounge umbenannten Hauses, renoviert es nur wenige Jahre nach dem grossen Kinosterben am Kurfürstendamm und am Zoo von Grund auf nach modernen Service-Konzepten und reaktiviert ein Schienenspiel mit Spartenprogrammen, denen endlich wieder eine stärkere Bedeutung beigemesssen werden. Erhalten geblieben sind die klassischen Filmbildwerfer aus der Epoche des 'Filmpalast Berlin': Kinoton "FP-30" sowie Philips "DP-70". Hinzugetreten ist eine Kinoton-Digitalprojektor mit 3D-Wiedergabe, der der Spielstätte mit AVATAR nach vielen Jahren wieder den ersten Langzeiterfolg beschert (rund 5 monatige Laufzeit) sowie auch Opern-Übertragungen ermöglicht. Seit 2009 wird das Experiment einer Filmklassiker-Reihe gewagt - in weiten Teilen der Branche ein totgesagtes Hobby - das an den frühen Sonntagen zu teils beachtlichem Besuchererfolg führt und mit Monumentalfilmklassikern und 70mm-Unikatkopien von SPARTACUS bis LAWRENCE OF ARABIA auftrumpft. Neben den klassischen Kinohäusern 'Cinema Paris', 'Delphi-Palast am Zoo' sowie 'Zoo Palast' hat sich somit ein Stück Lichtspielhaus-Tradition in der City-West erhalten. Dem Thema gewidmet ist auch eine Ausstellung von Kinomuseum Berlin e.V. in der Kassenhalle des Kinos, die jederzeit und eintrittsfrei zu besichtigen ist. [Text: © cinerama, 31.12.2010]

    © (c) Astor Filmlounge, Berlin

  5. Vom Album Filmtheaterhistorien

    Im Rückwärtslauf - und zurück den Anfängen - "back to the roots": Sein heutiges Volumen erhält der Kinosaal am Kurfürstendamm 225, der 1948 als 'KiKi' ["Kino im Kindl"] mit erst 315 Plätzen eröffnete, erst nach dem Umbau Gerhard Frisches von 1952. Er erlebt eine Verlängerung und einen kühnen Innenausbau im Retro-Look des italienischen Opernstils: eben so prankt seither die berühmte muschelförmige Decke zentrifugal herab. Ab etwa 1956 wird die UFA-Theater AG langjähriger Mieter des Kinos und verleiht ihm das bis heute vielleicht eindrucksvollste Neon-Emblem: "Ufa-Pavillon". Es 7 Jahre später, 1963, erfolgt der Bühnenumbau zum noch heute klassich-dominanten CinemaScope-Format: der Anlaß für die Berlinale, 1993 gar eine Retrospektive "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" genau dort abzuhalten. Heinz Riech, als einstiger europäischer Kinozar bekannt, übernimmt in den 1970er Jahren die UFA-Theater AG und versorgt das Haus mit solidem Genre- und Action-Film bis Ende seines Mietvertrages 1987. Das Haus hält er intakt, und Verschandelungen der Räumlichkeiten, die anderen Traditionskinos nachgesagt werden, sind nicht zu verzeichnen. Das unfreiwillige Ende seines Mietvertrages verleitet ihn aber zur Politik der verbrannten Erde, als er seinem Nachfolger Hans-Joachim Flebbe ein weitgehend disfunktionales Haus hinterlässt, in dem Technik und Elektrik (im Bildwerferraum z.B. Ernemann X-Maschinen mit 4-Kanal-Magnetton und Dolby-SR) bis auf die Grundmauern herausgerissen werden. Der Neuanfang mit Totalsanierung und Mobiliar im Stil moderner Theater gerät zu einem sehr teuren Unternehmen: 1988 erfolgt die Wiederöffnung unter dem Namen "Filmpalast Berlin", welcher als erstes Haus in Berlin eine THX-zertifizierte Anlage erhält und - in Ermangelung von durch die UFA-Theater AG reservierten Premieren - und der nun einen regen, alle 3 Tage wechselnden Schienenbetrieb mit Unterhaltung- und Programmkinofilmen unterhält. Nach dem Fall des Monopols der UFA-Gruppe Anfang der 1990er Jahre geht man im 'Filmpalast Berlin' über zur Langzeitauswertung von anspruchsvollen Grossproduktionen wie SCHINDLERS LISTE, HOWARDS END, DER MIT DEM WOLF TANZT oder SINN UND SINNLICHKEIT unter weitergehender Aufgabe des Schienenspiels. Firmengründer Flebbe baut inderzeit die CinemaxX-AG auf, die sich jedoch 2008 von dieser Einzelspielstätte zurückzieht. Als Folge weiterer Firmengründungen, die exklusives Lounge- und Luxus-Kinos nach englischem Vorbild in Deutschland etablieren möchte, behält Flebbe schließlich in Alleinregie die Führung des in 'astor Filmlounge umbenannten Hauses, renoviert es nur wenige Jahre nach dem grossen Kinosterben am Kurfürstendamm und am Zoo von Grund auf nach modernen Service-Konzepten und reaktiviert ein Schienenspiel mit Spartenprogrammen, denen endlich wieder eine stärkere Bedeutung beigemesssen werden. Erhalten geblieben sind die klassischen Filmbildwerfer aus der Epoche des 'Filmpalast Berlin': Kinoton "FP-30" sowie Philips "DP-70". Hinzugetreten ist eine Kinoton-Digitalprojektor mit 3D-Wiedergabe, der der Spielstätte mit AVATAR nach vielen Jahren wieder den ersten Langzeiterfolg beschert (rund 5 monatige Laufzeit) sowie auch Opern-Übertragungen ermöglicht. Seit 2009 wird das Experiment einer Filmklassiker-Reihe gewagt - in weiten Teilen der Branche ein totgesagtes Hobby - das an den frühen Sonntagen zu teils beachtlichem Besuchererfolg führt und mit Monumentalfilmklassikern und 70mm-Unikatkopien von SPARTACUS bis LAWRENCE OF ARABIA auftrumpft. Neben den klassischen Kinohäusern 'Cinema Paris', 'Delphi-Palast am Zoo' sowie 'Zoo Palast' hat sich somit ein Stück Lichtspielhaus-Tradition in der City-West erhalten. Dem Thema gewidmet ist auch eine Ausstellung von Kinomuseum Berlin e.V. in der Kassenhalle des Kinos, die jederzeit und eintrittsfrei zu besichtigen ist. [Text: © cinerama, 31.12.2010]

    © (c) Kinoton GmbH

  6. Vom Album Filmtheaterhistorien

    Im Rückwärtslauf - und zurück den Anfängen - "back to the roots": Sein heutiges Volumen erhält der Kinosaal am Kurfürstendamm 225, der 1948 als 'KiKi' ["Kino im Kindl"] mit erst 315 Plätzen eröffnete, erst nach dem Umbau Gerhard Frisches von 1952. Er erlebt eine Verlängerung und einen kühnen Innenausbau im Retro-Look des italienischen Opernstils: eben so prankt seither die berühmte muschelförmige Decke zentrifugal herab. Ab etwa 1956 wird die UFA-Theater AG langjähriger Mieter des Kinos und verleiht ihm das bis heute vielleicht eindrucksvollste Neon-Emblem: "Ufa-Pavillon". Es 7 Jahre später, 1963, erfolgt der Bühnenumbau zum noch heute klassich-dominanten CinemaScope-Format: der Anlaß für die Berlinale, 1993 gar eine Retrospektive "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" genau dort abzuhalten. Heinz Riech, als einstiger europäischer Kinozar bekannt, übernimmt in den 1970er Jahren die UFA-Theater AG und versorgt das Haus mit solidem Genre- und Action-Film bis Ende seines Mietvertrages 1987. Das Haus hält er intakt, und Verschandelungen der Räumlichkeiten, die anderen Traditionskinos nachgesagt werden, sind nicht zu verzeichnen. Das unfreiwillige Ende seines Mietvertrages verleitet ihn aber zur Politik der verbrannten Erde, als er seinem Nachfolger Hans-Joachim Flebbe ein weitgehend disfunktionales Haus hinterlässt, in dem Technik und Elektrik (im Bildwerferraum z.B. Ernemann X-Maschinen mit 4-Kanal-Magnetton und Dolby-SR) bis auf die Grundmauern herausgerissen werden. Der Neuanfang mit Totalsanierung und Mobiliar im Stil moderner Theater gerät zu einem sehr teuren Unternehmen: 1988 erfolgt die Wiederöffnung unter dem Namen "Filmpalast Berlin", welcher als erstes Haus in Berlin eine THX-zertifizierte Anlage erhält und - in Ermangelung von durch die UFA-Theater AG reservierten Premieren - und der nun einen regen, alle 3 Tage wechselnden Schienenbetrieb mit Unterhaltung- und Programmkinofilmen unterhält. Nach dem Fall des Monopols der UFA-Gruppe Anfang der 1990er Jahre geht man im 'Filmpalast Berlin' über zur Langzeitauswertung von anspruchsvollen Grossproduktionen wie SCHINDLERS LISTE, HOWARDS END, DER MIT DEM WOLF TANZT oder SINN UND SINNLICHKEIT unter weitergehender Aufgabe des Schienenspiels. Firmengründer Flebbe baut inderzeit die CinemaxX-AG auf, die sich jedoch 2008 von dieser Einzelspielstätte zurückzieht. Als Folge weiterer Firmengründungen, die exklusives Lounge- und Luxus-Kinos nach englischem Vorbild in Deutschland etablieren möchte, behält Flebbe schließlich in Alleinregie die Führung des in 'astor Filmlounge umbenannten Hauses, renoviert es nur wenige Jahre nach dem grossen Kinosterben am Kurfürstendamm und am Zoo von Grund auf nach modernen Service-Konzepten und reaktiviert ein Schienenspiel mit Spartenprogrammen, denen endlich wieder eine stärkere Bedeutung beigemesssen werden. Erhalten geblieben sind die klassischen Filmbildwerfer aus der Epoche des 'Filmpalast Berlin': Kinoton "FP-30" sowie Philips "DP-70". Hinzugetreten ist eine Kinoton-Digitalprojektor mit 3D-Wiedergabe, der der Spielstätte mit AVATAR nach vielen Jahren wieder den ersten Langzeiterfolg beschert (rund 5 monatige Laufzeit) sowie auch Opern-Übertragungen ermöglicht. Seit 2009 wird das Experiment einer Filmklassiker-Reihe gewagt - in weiten Teilen der Branche ein totgesagtes Hobby - das an den frühen Sonntagen zu teils beachtlichem Besuchererfolg führt und mit Monumentalfilmklassikern und 70mm-Unikatkopien von SPARTACUS bis LAWRENCE OF ARABIA auftrumpft. Neben den klassischen Kinohäusern 'Cinema Paris', 'Delphi-Palast am Zoo' sowie 'Zoo Palast' hat sich somit ein Stück Lichtspielhaus-Tradition in der City-West erhalten. Dem Thema gewidmet ist auch eine Ausstellung von Kinomuseum Berlin e.V. in der Kassenhalle des Kinos, die jederzeit und eintrittsfrei zu besichtigen ist. [Text: © cinerama, 31.12.2010]

    © (c) cinerama

  7. Der hamburger SAVOY-Saal wurde in den 1990ern doch im Försterling-Stil und im Geschmack der damals modernen Wandbespannung (grelle Farbe und wenig Musterung - was sich vom "Altbackenen" unterscheiden wollte) renoviert? Ich war zweimal dort und empfand die Atmosphäre als sehr unstimmig: eben der Geschmack von meinem alten Chef Heinz R. Eine Renovierung - das zeigt alle Erfahrung - kann immer nur vom Punkt der Originalausstattung ausgehen, wenn Änderungen beabsichtigt sind: durchaus mit modernen Elementen anreicherungsfähig, aber doch den Charakter und den Kern des Ganzen aufnehmend und ausstrahlend. Da beim berliner 'astor' die Orginalentwürfe mit Empfehlungen der Denkmalexperten und mit modernen Elementen durch die Architektin Anna M. ein Ergebnis zutage brachten, dem weder der Vorwurf der Altbackenheit noch dem der uniformen Modernität zu machen ist, erscheint fast alles machbar, wo ein Wille ist und man imstande ist, zuzuhören und hinzuschauen. Allerdings ist ein neues SAVOY kein wirkliches SAVOY ohne die schon 1957 (und erst recht 2012?) ins Auge springenden Trümpfe der Originalausstattung: die grandiose Bildwand mit (noch existentem) Spezialrahmen, nach dem sich die Krümmungsfaktoren anpassen lassen an Normalbild, Breitwand, CinemaScope- und die inversive Kraft der 70mm-Projektion. Sprich: von moderater Kurve bis hin zum kraftvoll geschwungenem Panorama-Horizont. Wie überall wurde das Bild dort von Jahr zu Jahr kleiner, die Höhenkaschs waren wohl zeitweise deaktiviert. Man würde staunen, was wirklich möglich ist (das gilt auch für den ZOO PALAST mit seiner viel zu flachen und kleinen Bildwand), würde man mal die gesamte Bühne öffnen, abfotografieren und virtuell am Computer mit nichts anderem als nur Leinwand anfüllen ... Und ohne Wiedereinbau von DP-70-Projektoren (universell kombiniert für 35-mm- und 70-mm-Formate) wäre das SAVOY ebenfalls nur ein halbherziger Kompromiss, der die fabelhaften Möglichkeiten des Hauses nicht richtig zu nutzen wüsste. Leider hat die hamburger Kinemathek genau diese Ideen fallen lassen, und es ist zu hoffen, daß ein neuer, privater Betreiber in besserer Kenntnis der Errungenschaften alter Baumeister und grosser Kinobetreiber die unübersehbaren Kernkompetenzen aufzeigt, die die kommunalen Kinos nicht bemerkten oder nicht mochten.
  8. Fortgang des Streits um Godard: http://www.sueddeutsche.de/kultur/streit-um-ehren-oscar-fuer-godard-der-unheimliche-gast-1.1018788 Nach zwei Monaten "herzlichen Briefwechsels" mit Academy-Präsident Tom Sherak habe Godard erklärt, dass er die Auszeichnung am 13. November leider nicht persönlich entgegen nehmen könne, teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Beverly Hills mit. Ein Grund wurde nicht genannt. Zit. aus: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/7510514.php
  9. Integration wäre ein sinnvoller humanistischer Ansatz, steht aber orthogonal zu den Bewegungsgesetzen der zügellosen Marktwirtschaft. Es ist bedauerlich, dass 40 Jahre nach Ansätzen eines neuen Autorenfilms und der Revision der "Rolle der Frau" durch Autorinnen jetzt die "Rolle rückwärts" (migriert auf den Gleisen der zügellosen Digitalanimation) alte präpotente Fantasien neu belebt. Die Erweckung neuer "Monster" - entfernt verwandt mit der griechischen Mythologie - zementiert durchaus das partriarchalische und militaristische System. Kaum ein Blockbuster, der nicht ohne das Scharmützel "patriotischer" Verteidigungskriege (Patriot hier von Patriarch abstammend) sich aufdrängt, der Mobilmachung Vorschub leistet und kleinere Konflikte mithilfe eines marktwirtschaftlich austarierten "demokratischen Abstimmungs- und Überredungs"-Systems als Konflikte nicht mehr wirtschaftlicher, sondern rein privat-psychologischer Ressentiments verwässert. Wie im digitalen Morphing verschwimmen da die Trennlinien zwischen Realität und Illusion, und gerade die sehr aufrdringliche Injektion von "Illusionsbildung" ist ein veritables Instrument zur Festigung einer bestehenden Herrschaftsstruktur: die das über die Kulturindustrie austrägt. Ironisch gesagt: selbst der US-Katastrophenfilm der 1970er Jahre ("Erdbeben", "Flammendes Inferno", "Poseidon Adventure") stand den Herausforderungen des Lebesn näher als die maskulinen Exzesse von Resident Evil oder Tomb Rider: mit Frauen, die sich nicht trauen, das Frausein als Fähigkeit zur sozialen Intelligenz dem Wahn des Patriarchats entgegenzusetzen. Eine Emanzipation, die im Laufe der Jahre durch industrielle Interessen m.E. korrumpiert wurde. Und bisweilen schon wieder rassistische Züge trägt. Stehende Bilder sehe ich immer öfter im Digitalkino. Traditionell gibt es den Filmriss, aber immer ging es gleich weiter, und eine Filmkopie hat mithin unkorrumpierbare Informationen, die immer und überall abspielbar sind. Wenn das im DCP nicht immer funktioniert, beweist die Industrie damit, dass ihr das Vertriebsmedium wichtiger ist als die Tradition der Theaterstätte, die ein Interesse daran haben müsste, mit einem nicht fernsehkompatiblem Medium, das meint idealerweise im arteigenen Format, ihr Gewerbe auszurichten.
  10. Vorpogramm war auf 35mm-Rolle und Hauptfilm ein DCP.
  11. Was für eine Art Museum ist es denn? Der Kombi ist aktzeptabel, solange die Laufwerke strikt getrennt sind. Bei Kinoton als befindet sich das 35mm-Laufwerk auf der Rechts- und das 16mm-Laufwerk auf der Linkseite. Die "Kombination" in einem Laufwerk ist im Archivbetrieb nicht empfehlenswert. Es kam immer wieder zu 16mm-Perfoanschlägen, trotz bester Wartung. :angry:
  12. DeMille und Siodmak - niemals. DeMille guckte bissiger und schlitzohriger aus der Wäsche. :-P
  13. Schon mal sehr gut erkannt, macht mir echte Mühe... Mini-Ergänzung: 3. Reihe: Otto Preminger; André De Toth? 4. Reihe: Erich von Stroheim 5. Reihe: Nicholas Ray; George Stevens?
  14. Die haben @cinerama schon bestraft (das Kino ist also völlig schuldlos), denn leider war die üble Klebestelle inmitten der proppevollen Filmrolle, und diese aufgedickte Stelle war von mir, der die Kopie durchsah, die erst sehr spät aufgefahren werden konnte, nicht mehr "abzufangen" und rutschte für Sekunden ins Bild. Das Filmende hatte dann noch etwa 15 seitliche Einrisse: die galt es noch in höchster Eile abzusichern, und das erschien brennender. Die Strafe: Im Eis den Fuss verknickt, wird für die kommende Veranstaltung die doppelte Zeit zur Filmvorbereitung angesetzt werden. Das Material für die Januar-Matinee ist trotz aller Überbrillanz ist sehr, sehr dünn und anfällig für Seiteneinrisse. Falls etwas reissen sollte, man weiss es nie, hat daran der sehr weiche und schonende Filmzug der Projektionsanlage keine Schuld. Der Transport vom Bundesarchiv bei Erkner nach Charlottenburg/Kudamm muss ebenfalls noch geplant werden. Vielleicht mag jemand eine der beiden Touren übernehmen? -- Lord-Jim-Eperte und Hauptreferent der Vorstellung war Marc Hairapetian, der diesen, seinen Wunsch-Film, wie folgt ankündigte: Kameramann Frederic A. Young, der schon den ebenfalls von Peter O Toole verkörperten LAWRENCE VON ARABIEN ablichtete, hat sich hier selbst übertroffen. Der Film ist im Breitwandverfahren 70 mm Super Panavision gedreht. [...] Die Farbe stammt von Eastmancolor - nicht Technicolor wie es fälschlicher Weise im Vorspann heisst. Das Endresultat ist extrem feinkörnig, farbenfroh und wunderbar ausgeleuchtet. Komponist Bronislau Kaper, der vor den Nazis aus Deutschland nach Hollywood floh, schuf einen Soundtrack aus westlicher Sinfonik und fernöstlicher Folklore. Das noble LORD-JIM-THEMA ist wie Kollege Frank Noack einmal bemerkte „die beste Hollywood-Filmmusik, die nicht für einen Oscar nominiert wurde“ [...] Wir haben Peter O Toole kontaktiert – und er hat geantwortet. Er schreibt unter anderem: „Ich finde es ganz erstaunlich und hervorragend, dass sie sich 70mm- und auch inhaltlich anderen qualitativ hochwertigen Filmen annehmen – und diese wieder in die großen Kinosäle zurückbringen. Leider kann ich heute nicht bei Ihnen sein, doch vielleicht gerne bei einem anderen Mal, falls sie mich wieder einladen sollten. Zu Lord Jim kann ich vieles sagen. Die Dreharbeiten zu „Becket“ kurz zuvor war die schönste Zeit meines Lebens. Meine damalige Frau spielte mit, mit meinem Freund Richard Burton machte ich die Nacht zum Tage. LORD JIM war kein Spaziergang, doch ich denke, unsere Bemühungen haben sich gelohnt. Es ist eine Rolle, die meinem eigenen Charakter sehr nahe kommt. Und dann war da noch: Daliah Lavi. Welcher Mann würde nicht alle Qualen der Welt auf sich nehmen, um von ihr erhört zu werden. Sie ist und bleibt anbetungswürdig, weil sie nicht nur mit den Waffen einer Frau kämpfen, sondern auch ihren Mann stehen kann. Wäre ich nicht damals schon vergeben gewesen, ich hätte sie vom Fleck weg geheiratet. Und noch eine kurze Anekdote: In Kambodscha erschien eines Tages der Peking hörige Herrscher Kronprinz Sihanouk und warf mit antibritischen Parolen, um sich. Ich ging zu ihm und sagte: „Ich bin ganz ihrer Meinung. Ich bin Ire!“ Wenig später riet uns ein Franzose, der wie aus dem Nebel kam, unsere Crew bis zum 12. März abzuziehen. Wir verdoppelten unser Pensum und aus zwölf veranschlagten Wochen wurden neun. Wir verließen Kambodscha am 3. März. Eine Woche später wurden die Botschaften der USA und Großbritannien angegriffen. Prinz Sihanouk verteufelte unsere Filmgesellschaft als „imperialistische Eindringlinge“ Ich glaube, dass die Aufrührer im Film als Statisten mitgewirkt haben, Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Veranstaltung und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Ihr Peter O Toole“ Text-Copyright bei © Marc Hairapetian -- Vielen tausend Dank noch einmal an alle Aktivisten, Beitragenden - die Kollegen im Kinomuseum Berlin e.V. und die Mitarbeiter der 'astor Filmlounge', die die Vorstellungen in 2009/2010 unterstützt und getragen haben. Allen geduldigen Lesern dieses Threads einen schönen 24. Dezember wünschend, noch ein Bild von der damaligen Premierenfeier in London: --
  15. Frohe und immer gut besuchte Feiertage! (Trotz Schnee, Eis und Verkehrschaos in unserer Republik)
  16. Das ist ja viel zu verkürzt gedacht: ähnlich meinen Freunden und Blu-ray-Disc-Hardlinern, die in früheren Jahrzehnten rigorose Filmfachleute und exklusive Kinobelieferer waren - und heute sich am heimischsten zuhause fühlen und sich aus der Verantwortung stehlen. Man muss doch einmal darüber nachdenken, unter welchen Prämissen sich eine Industrieform wie die des Kinos erst heranbilden konnte. Und hier steht der Beginn orthogonal zum heutigen Interesse der Medienverwertung. Dermassen unkritisch und hedonistisch durch die Welt zu ziehen, kann gar nicht oft genug kritisiert werden. Das Ende ist dann auch mittelfristig absehbar, völlig unabhängig von den Arbeitsplatzvernichtungen, die schon für sich genommen ein Paradoxon moderner Gesellschaften ausmachen und die Unlogik unseres Systems aufzeigen.
  17. Eine lange schon vorhersehbarer, zwingend eintretender technischer Fortschritt - und gleichzeitig auch kommender distributions-strategischer Paradigmenwechsel. Erleichterungen und womöglich auch sehr viel mehr Freiheit gehen damit einher. Aber auch das Damokles-Schwert wird zur Bedrohung: das meint eine Erosion der Grundfesten des Kinos, die nunmehr zu grossen Fernsehstuben mutieren.
  18. FARM DER TIERE war schon Anfang der 1980er Jahre kaum zu kriegen, nur als verregnete Sammlerkopie, immerhin aber 35mm Technicolor. Wir führten sie auch aus inhaltlichen Gründen vor, und funkelnde Silberscheiben lagen noch ausserhalb der Vorstellungskraft. SCHIWAGO hat auch keine gute Kopienlage mehr: wir haben in Berlin a. eine ganzlich ungefadete 35mm-ComOpt-Kopie, b. eine stark gefadete 35mm ComMag-Kopie und eine 70mm-Kopie mit "mittlerem Fading". Es gibt aber noch weit auswärts eine von Freddie Young aus den 1990er Jahren lichtbestimmte 35mm-Unikatkopie, mit DTS. Da wo ich hinwollte, fuhr gar nichts mehr. Nach 35km (nicht mm) weiten Fußmärschen sind mir dann die Bänder gerissen - der Rollstuhl rückt näher und SCHIWAGO wird Wirklichkeit.
  19. Nun, wenn einige posten "alles tot", dann darf man schon mal auf schöne Kinostätten hinweisen (sind noch einige mehr), die man eigentlich nicht als Friedhof bezeichnen sollte. Fairness gegenüber Betreiberkollegen nennt man das.
  20. Züge, die abgefahren sind, kommen trotzdem an. Im Einsatz befindet sich anscheinend MEGAMIND http://kino-center-weil-der-stadt.kino-zeit.de/programm sowie YOGI BÄR http://www.movieplace.de/index.php?show=week und http://www.quadroscope.de/ (vermutlich SAW 3D - VOLLENDUNG aber nicht)? Angaben unter deutlichem Vorbehalt, um Korrektur wird freundlichst gebeten. Hörte hier, es wären mittlerweile 2 Installateure? [Nicht "Installierer", das wäre angliziertes Deutsch.]
  21. Wir kamen auch etwas später hinzu: Hoppe war sehr kurzweilig und amüsant. Er gab auch Autogramme und die Filmreihe läuft weiter. (Am 6.2.11 um 11 Uhr läuft nochmals GOYA, diesmal im 'astor', Kurfürstendamm.) Und als ich gestern aus der 'Komischen Oper' kam, lag ein Flyer bereit zu einer Filmreihe zum Leben und Wirken von Walter Felsenstein (berühmtester Regisseur dieser Oper), veranstaltet im BABYLON, Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin. Ob es sich um Fernsehdokumentationen oder - erstmals? - um 35mm-Entdeckungen handelt, war nicht zu erfahren. Weiterhin ist soeben eine umfängliche und vollständige Vincente-Minelli-Reihe im 'arsenal' angelaufen. Inbesondere auf LUST FOR LIFE bin ich sehr gespannt (Anscocolor).
  22. @stefan: alles schön und gut und auch zu bestätigen (mit Ausnahme von Blu-ray Discs, die eminente Skalierbarkeitsprobleme auf DCI-Bildwerfern haben). Aber in diesem Thread geht es um Filmtechnik, nicht Videotechnik. Und um die "Skalierbarkeit" auf 35mm Intermediate und Printmaterial. Anscheinend ist das Wort Film ein solches Unwort geworden, dass man frech meint, im Filmvorführerforum filmkopiertechnisch deklarierte Fragen mit Videomüll volldröhnen zu müssen.
  23. Schwer vorhersagbar: Dolby brauchte 3 Jahre, um in jeder dt. Stadt wenigstens 1 Kino zu ergattern. DLP Digital Cinema siechte ab 2000 ein halbes Jahrzehnt vor sich hin und hatte nur jeweils einen Saal in Bochum, Köln, Berlin und Düsseldorf. Bei Einführung des 70mm-Verfahrens verhielt es sich ähnlich. CinemaScope hatte in Dtld. nach 1 Jahr kaum mehr Säle als das jetzige 3D von Technicolor. Beim Tonfilm: noch längere Spannen. Kommt auf den US-Markt drauf an (Vorreiterfunktion). In diesem Thread weiß keiner, wie es damit weitergeht, zu dünn ist der Informationshorizont. Daher lohnt keine weitere Diskussion im Moment. Aus USA hört man immer wieder, die Betreiber seien zufrieden damit. Von Klagen und Ressentiments der damit Operierenden habe ich noch nichts gehört.
  24. Sprechen wir gerne vom Kommerz: denn die Lebensfähigkeit von 35mm- und 4k-Systemen entsprang einst dem Kommerz und wäre dennoch kein Widerspruch zu Kunst und Sparsamkeit oder einer nicht-kommerziellen Produktion: der 4k-Prozess verteuert die Filmkopierung und Belieferung jedenfalls in keiner Weise. Der frühere, voll-analoge Duplikatprozess ebenfalls nicht: im Gegenteil. Erst die digitale 3D-Projektion führte zum Kostenanstieg. Dem arteigenen Kinoformat (35mm) schadete es sicher, dass ab etwa 1991 zu viele Serienkopien im Zuge des Overscreenings in Umlauf kamen und die Auslastung die Kosten kaum deckte. Nächster Schritt war daher die Elektronisierung des Kinos und übernächster Schritt wird vermutlich die Abwanderung des elektronischen Kinos aus ortfesten grossen Sälen in verstreute und auch ortlose Verwertungsräume sein. W. Allen käme vermutlich auch ohne digitale Postproduktion aus, ungezählte andere Filmemacher auch. Das Infragestellen bleibt m.E. stets legitim und gehört zur Gedankenfreiheit, und niemand würde die digitale Postproduktion "beseitigen" wollen oder können. Wenn Du nicht verstehst, warum ein Digital Source Master aufgrund veränderter Bearbeitungsschritte auch andere Filmkopiengüten nach sich, fehlt Dir der Einblick in die Produktion. Es gibt daher auch keine von Dir angenommenen "Ausnahmekinos" mit "Ausnahmestreifen" und "Schnellkopien". Kenne niemanden in der Plex-, Arthouse-, KoKi- oder Postproduktionsszene, der solche Begriffe in den Raum wirft. Auch ist der schlecht gewartete Bildstand in Kinos kein Argument gegen eine 4k-Ausbelichtung im Dupnegativ. Das hört sich fast an wie @oceanics Vergleich vom Filmkorn vs. 3D-Effekt. Das ist Spekulation, denn eine Auswertungspotential in "erster Linie" im DCI-Format setzt voraus, daß der Anteil an 4k-DLP-Bildwerfern in Kinos in den kommenden (sagen wir einmal drei) Jahren höher sei als der der 35mm-Projektoren. Zwar ist die Nachfrage nach den 4k-DLP (CP 2210/2220/Solaria usw.) derzeit hoch, aber der real existierende 35mm-Park überwiegt bei weitem und profiziert im Falle einer prinzipiellen Lieferung von 4k-Intermediates a. ab sofort und b. völlig kostenlos von diesem Qualitätssprung. Der normale Zuschauer sieht auch selten den Unterschied zwischen intakter 35mm-Projektion und DCI-Projektion, wurde oft genug berichtet und festgestellt. Eine bessere Filmkopie im Kino, die den Betreiber keinen Cent mehr kostet, ist jedenfalls kein Hindernis für die Unterstützung und Forderung auch der inhaltlich guten Filme. Das eine schliesst das andere nicht aus, sondern beides sollte sich gegenseitig aufbauen. Nur solange, bis etwa wirklich Besseres läuft. Von AVATAR wurde ja auch behauptet, er besässe eine tolle Bildschärfe. Das, was einige sahen, war aber etwas anderes: HDCAM-SR-Schärfe. Volle Zustimmung. Ergänzt um die Nachbemerkung, dass, da diese gute Sache den Betreiber und Projektionisten keinen weiteren Handschlag kostet, man sich doch sehr wundert, warum die gute Sache im Forum madig und lächerlich gemacht wird. Denn während diejenigen, die euphorisch auf den 2k DCI-Zug aufgestiegen sind und nicht alle über eine Nachrüstungsoption verfügen, jetzt gehandicapt sind, könnten sich die 35mm-Betreiber, sofern das 4k-Modell einmal Schule macht, über den Anschaffungswahn ihrer Kollegen bald köstlich amüsieren.
  25. Sehe ich genau umgekehrt. Und kommentiere: - 3D (AVATAR) oder 4k (SPIDERMAN II) wurden mit Blockbuster-Titeln salonreif gemacht, nicht mit Low-Budget-Produktionen. - Deutsche Synchronisationen führen zu keinen Startverzögerungen oder Komplikationen beim 4k-Work-Flow - "Standard IN-Ausbelichtung" und "High Speed"-Kopierung als Fachterminus finde ich ungebräuchlich. Immerhin hat (nicht nur) ARRI am 4k+-Prozess ebenso wie am LUT gearbeitet (seit 2004 schon auf der IBC mit dem Grass Valley Spirit 4k, lustre-Suite sowie 32 but-Farbtiefe vorgestellt). Ein Report anbei (mit tlws. etwas laienhaft kompilierten Auflösungsschemata): www.arri.de/?eID=registration&file_uid=3525 - Nachwievor beklagen Filmemacher und Filmfachleute, dass sie jederzeit auf der Bildwand den Unterschied zwischen einer vom photochemischen Originalnegativ kopierten 35mm-Rolle sowie einer 4k-Ausbelichtung erkennen würden, auch wenn Ihnen der Film unbekannt sei und keine Informationen über den Kopierprozess vorlägen - Nachwievor wirtschaften mehr als 80% der Filmtheater weltweit auf Basis des vielfältigen 35mm-Films. Potentiale nutzt man - man zerstört sie aber nicht. - Zwangsbeglückungen per VPFs mit 4k-Projektoren bringen wenig Nutzen, da, wie @Stefan2 selbst einräumt, Story und Produktionswert eines Blockbusters davon nicht spürbar aufgewertet werden konnten (beim 70mm-Filmprozess war das noch anders: das "zog" die Technik und war auch verkoppelt mit geigneten Groß- und Panorama-Bildschirmen ... währenddessen die meisten 4k-Dijektoren in den eher kleineren Sälen der Multiplexe untergebracht wurden und andererseits unabhängigen Kinos oder Programmkinos den Todesstoss versetzen würden) - @Stefan2 beklagt beim deutschen 4k-Prozess die Filme in der (technischen?) Qualität des kleinen Fernsehspiels. Wenn das so ist, dann gibt es ja keine Notwendigkeit zum Einbau der SXR-Projekoren, zumal AVATAR und TRON LEGACY auch im 2k- und 3D-Prozess reüssieren. Da aber neben Fernseh- und Computerproduktionen viele Filmemacher noch ganz normale Kinofilme mit 35mm-Kameras drehen, ist die 4k-Ausbelichtung bei 35mm, dort, wo sie angewandt wird, seit Jahren eine Erleichterung im "digitale Nadelör": von @magentacine bereits rundum schlüssig zusammengefasst, woran auch nichts zu rütteln ist. Ganz meine Meinung. Das ist wirklich eine Schande. Es klingt doch absurd, daß ständig in Pressevorführungen die DCPs (Digital Cinema Packages = Consumer-Festplatte) neuester Blockbuster vor Schreck "erstarren" (Bild eingefroren und surrender Störton im Saal - wie kürzlich im SONY-Zentrum am Potsdamer Platz: wo übrigens trotz aller hier werbenden SRX-4k-Verkäufer überall 2k DLP-Beamer verbaut sind. Oder Schlüssel nicht freigeschaltet sind). Ausserdem könnten vielleicht 90% aller Kinofilme auf jedwede digitale Nachbearbeitung verzichten - auch wenn deswegen gleich ein Sturm der Entsürtung losbricht... Mal angenommen, man hätte diese Gestaltungsmittel nicht an der Hand, so müsste man sich ja wieder Gedanken darüber machen, wie man mit wirksamem Schnitt, ausgeklügelter Photographie, durchdachter Set-Beleuchtung und geschickter Regie endlich wieder eine dramatisch "unter die Haut" gehende Wirkung erzielen könnte.
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