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No. Keine "4 Semester" Auch nicht die Schweiz. Nannte sich hier "Staatliches Konservatorium - Julius Stern Institut" und für Minderjährige beliebig lange studierbar (und durch ein sog. "Testatheft" belegbar). Aber 18 Jahren folgte dann, wenn man das fortführte, eine Aufnahmeprüfung, hier an der damaligen Hochschule der Künste, mit Meisterklasse usf. Ist auch nicht weiter wichtig. Die oben erwähnten Quantisierungen bei dts sind aber nun seit Jahren hinlänglich bekannt: durchgesetzt wurde es nicht und somit die Konkurrenzfähigkeit zum PCM-Ton der DCI-Standards verabsäumt. Gleichfalls war dts-Ton nie eine Alternative zu analogem Magnetton beim 70mm-Format. Schön (und billig) wäre es ja. Wer die Filme kennt, bekam nach den dts-Umspielung nur noch das Grausen. Betrüblich, dass auf den Festival dagegen zu wenig Widerstand sich rührte? Für den Bedarf und auf Wunsch heutiger Produzenten mögen diese dts-Verfahren "ausreichend" sein. Im Konnex mit der authentischen Replizierung alter Filmverfahren bringt uns das kaum weiter. Daher meine schwache Beurteilung der Digitalisierung im Kinoton: Höchststände auf Roadshow-Niveau wurden damit kaum noch erreicht. Die Weiterentwicklung des Magnettons dagegen hätte evtl. Spitzenwerte bringen können. Ob das 95 % der Branche anders sieht, ändert nichts an persönlichen Hörerfahrungen. :wink: Das ist Dein Bedarf - mich berührt es wenig, da es dem 70mm-Film einen Bärendienst erwiesen hat. Neben DCI war das der Sargnagel des 70mm-Films. Zudem auf niedrigerem Niveau.
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Nicht vergessen: "Kaiser Wilhelm, das Pferd und die Eisenbahn"... Ein lustiges Forum. Es geht nicht nur um neue "Patente", sondern aktuell um die Vernetzung mit den Computermedien im letzten Entwicklungstadium der inhaltlich sinnfreien Marktwirtschaft, in der Kultur und Technik in vielen Bereichen auf Täischung beruht. Es sind dann in einer weitergehenden Betrachtung "sozio-technische Manipulations- und Kontrollinstanzen" (Marcuse) , die den wahren Fortschritt verhindern - was evtl. als Thema für @stefan2 von Interesse ist: http://fuchs.icts.sbg.ac.at/infogestech...topie.html Man sollte nicht alles (inbesondere Embleme und Logos) "nachäffen" (das Wort kommt von "Affe"), was die Industrie uns vorgaukelt. :)
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Braucht Dir nicht leidzutun: 12 Jahre Konzertausbildung als Musiker hinterlassen ein geschultes Gehör.
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Vor tiefergreifenden Debatten werfe ich nur kurze Gedankenspilitter ein (und bin kein Tonfachmann: somit ist mir das Höchse Gut auf Erden die optimale 35mm-Bildkopie). Aus der Einnnerung stellte sich die Einführung des Dolby-SR-Lichttons als erste sinnvolle Änderung beim 35mm-Ton seit Einführung des 4-Kanal-Magnettons (Bis 12 kHz Frequenzgang) dar. Reichte optimalerweise bis 14 kHz, konnte aber nicht ganz die Modukationsbreite gesättigter Bässe und eine reichhaltigen Obertoncharakteristik bei Blechbläsern und Schlagzeug erfüllen - reicht mit Sicherheit nicht an den 70mm-Magnetton heran (früher 70mm-Tpn: 40 - 14 kHz, in den 1980er Jahren dramatisch verbessert), auch wenn Dolby damit war. Starke Kompander und Expander beim Einsatz des Systems aber schienen von Anfang an "Klangreinheit" vorzugaukeln, und so wurden erschienen die neueren Pro-Logic-System im Home-Cinema-Bereich in der Dekodierung bald fortgeschrittener zu sein. Dennoch war Dolby-SR erstmals ein weitgehend rausch- und knisterfreier Lichtton: und das fiel einem im Kinoalltag schon deutlich auf. Keinesfalls sollte man nun den 4-Kanal Magnetton als "zu teuer" betrachten, denn die Branche hätte sich das nicht mehr "leisten" können. Wenn sie das nicht mehr wollte, dann hatte sie ohnedies bereits ganz andere Strukturprobleme. Für Stereo-Ton in der landweiten Fläche ist Dolby-SR (schade dass Telcon 4 oder auch Kompaktkassettenverfahren wie DBX u.a. keine Marktmacht besassen) also eine sehr raffinierte analoge Lösung gewesen. Zumindest war er es in der Zeit der voll-analogen Mischtechnik bis Anfang/Mitte der 1990er Jahre, bevor sämtliche Toninformationen generell auf einheitlichem Digitalträger umgespielt wurden und von dort aus zurück auf SR-Lichttonnegativ belichtet wurden: dramatischer Einfall der SR-Lichttongüten bis heute! Das alte SR-Verfahren noch konkurrierte zumindest mit Magnettonqualitäten - auch die Wiedergabe auf Frontkanälen erschien mir transparenter als der unter Quantisierung und Zerhackung leidende Dolby-Digitalton (der lediglich die "Dynamik" für die Spitzenpegel anhob). -- Digitalton gehört nicht in eine Welt hochwertiger Kinematographie - eben so wenig wie eine Digitalprojektion. Es gibt nicht umsonst hochwertige analoge Träger, die Spitzenwerte erreichen! Alle Hybrid-Formen analog/digital führten konsequent nur zur Degradierung der Analogtechnik - zur Abspeckung und Herabstufung derselben als "Krücke" für den Notfall. Beschämend, finde ich. -- Ich hatte noch einen 35mm-Clip, nachdem die DDR ihren Digitalton auf 35mm als "Mittenspur" im Bereich der analogen 35mm-Lichttonspur versuchsweise einkopierte: es muss ein Pilotton gewesen sein, ähnlich dem LC-Concept und dts-Verfahren, jedoch Jahre zuvor ausentwickelt. Ebenfalls wohl ohne Marktlobby. -- Hochwertige Klanggüten kenne ich im Kino nur von 6-Kanal-Magnetton-Wiedergaben beim 70mm-Film so wie von 7-Kanal-SepMag-Wiedergaben der Cinerama-Filme: abgemischt und bearbeitet vollständig über analoge Stufen mit hochwertigen Klangfilm-/RCA-Anlagen, gemischt von klassisch-geschult hörenden Mischmeistern und über exzellent gewartete Perfo-Bandspieler. Wem das alles zu teuer war, der konnte bald die Billigverfahren à la Dolby SR, LC-Concept, CDS, Dolby Digitalton, dts, SDDS, PCM präferieren. In meinen Augen (Verzeichung: "Ohren") sind es allesamt "Ersatzleistungen" einer Industrie, die keine Höchstwerte mehr erreichen wollte, sondern sich dem Sparzwang ergab. Ähnlichlich vollzog sich auch bei der Bildaufnahmetechnik seit 1963: seit den Blow-up-Filmkopien auf 70mm oder den Aufnahmeverfahren auf 35mm 2-Perf und Super 35. Zumindest aber blieb man dort "analog": weit entfernt vor dem Tabubruch der kommenden Jahre. :wink: [Ende des ideologischen Vortrags.]
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@showmanship hat recht in allem: evtl. auch in der Neuerung, dass die Pegel- Azimuth-Einstellung des Lictton-Spalts möglicherweise nachgebessert wurde (etliche Jahre hat man dort nach jeder Überblendung auf 1 Projektor "Randinformationen" und Pegelabfälle erleiden müssen). In "Kino Arsenal" (mit der fraglos grandiosesten Programmkultur weit und breit) wird sich kinematographisch, ästhetisch, technisch und rezeptions-typisch niemals etwas ändern. Prägte schon die immerhin verdienstreiche Gründergeneration eine Verunsicherung bei technischen Fragen, folgt der jetzigen Generation an Kinomachern eine vollständige Unkenntnis der Grundlagen und auch Gleichgültigkeit. Auch der Fachbeirat ist inderat konstituiert, dass solche Themen im Ansatz scheitern werden. Schon der Neubau der Kinos wimmelte voller Planungsfehler, und hier hat sich auch m.E. die öffentliche Hand über den Tisch ziehen lassen. Geklagt hat nie einer. Einzige Änderungen ebendort dürften nur noch ein Beamer-Einbau darstellen (und die Entlassung der Filmvorführer) so wie die Anhebung der Miete durch den Grundstückseigner, was dann vom Bundeskulturministerium freundlich durchgewunken wird. Einen Wettbewerb der Ideen um beste Kinotechnik oder bestmögliche Präsentation des vergangenen Filmerbes wird es am Potsdamer Platz nicht mehr geben: zu stark ist die Entfremdung der Verantwortungsträger von der Natur des Kinomachsens. (Siehe auch aktuelle SDK-Publikation "Vom Ausstellungsmachen": dort wurde der Profanbegegriff (?) "Kino" schamhaft durch "movie working system" ersetzt. Wo das hinführt, ist unschwer vorstellbar...
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Interessante Gedanken auf den beiden Vorseiten, schöner aber wäre die Rückkehr zum eigentlichen Thema, das "3D auf Film" behandelt und von einigen auch in diesem Medium präferiert wird. Ein wenig wurde vielleicht vergessen, dass a. DCI-"digital" ebenfalls keine "endgültige Lösung" ist (Hardware-Überalterung, statisches Panel, kommende brillenlose 3D-Systeme) b. Vorrichtungen für Klimatisierung und Staubfreihheit im BWR und ggf. Umbau desselben in die Zigtausende gehen c. moderne 35mm-Auflösungen von 5 - 8 k bei der Aufnahme näherungsweise auch auf 35mm-Film rückbelichtet werden könnten, was zumindest auch Technicolor 3D, Panavision 3D als ein auflösungstechnisch flexibles und variables Verfahren aufzeigt, das für den Betreiber kostenlose Auflösungsverbesserungen zulässt (gegenüber statischer Auflösung und statischen Kontrast bei 1980 pix-Panelprojektion - und noch niedriger bei Letterbox-Scope auf 2k DLP-Basis und etwa nur 1568 Linien) d. dass nicht nur eine duale Digitalprojektion (-> gegenüber der landläufig gebräuchlichen sequentiellen "144-Hertz"-DLP-Wiedergabe) im Vorteil ist und das "beste" System darstellt, sondern e. dass IMAX seit Jahrzehnten dual auf Film (70mm-Prozess) in der stereoskopischen Wirkung von Publikums- und Technikerseite die besten Bewertungen erhält (was selbst bei AVATAR, einer mit geringer Auflösung produzierten HD-Produktion noch zum Tragen kam, da 1. das Raumbild in der 70mm-Filmprojektion "tiefer" wirkte, 2. 70mm-Imax "mehr Bildinhalt in der Höhe" (1.78 : 1) gegenüber fast sämtlichen Kinoprojektionen (die in 2.39 : 1 "letterboxed" waren) aufwies und zu keiner Zeit Beeinträchtigungen im 3D-Effekt aufgrund "mechanischer Projektion" aufwiese. und dass auch f. bei Technicolor 3D bislang keinerlei Beschwerden über "miesen" Bildstand zu vernehmen waren - wie hier aber immer wieder kolportiert wird. Technicolor 3D ist kein Imax und keine Dualprojektion (wie viele deutsche Kino können sich Dual-Projektion leisten? Und wird die Mehrheit jemals mit 4k SXRD-Geräten ausgerüstet sein? Ich sehe dies nicht kommen), 3D auf Film hat aber Potential, Wachstumsmöglichkeiten in den Verbesserungen der Kopierwerks-Parameter und der Aufnahmeformate (ohne dem Betreiber weitere Umrüstungen aufzuzwingen. Cameron hatte bereits für AVATAR II ein "neues" 3D-System angekündigt, wo es dem Kinobetreiber eigentlich in den Ohren klingeln müsste). 3D auf Film kann sehr wohl nicht nur kleinere, sondern auch grössere Bildwände nutzen - und bis zu 15 Metern hatte ich es einst zufriedenstellend noch in den 1980er Jahren erlebt. Jetzige Beschwerden über ein zu dunkles Bild liessen sich jedes Mal auf Bildwerfer zurückführen, die nur mit 2.5 kW-Lampe vorführten. Auch eine Projektion au 10 Meter breite Leinwände zieht nicht nur kleine Programmkinos oder Studiokinos mit ein, sondern in der Grösse mittelgrosse Säle oder bei vielen Traditionshäusern sogar grössere Säle. Es erscheint - in diesem Thread - interessanter und themennaher, über die Potentiale des Films, des Filmkopierens und der Projektionswartung sich Gedanken zu machen. Das ist schwierig, da Technicolor sich nicht in die Karten schauen lässt (Tradition alter Kopierwerke), aber auch in diesem Forum die Zahl Derjenigen, die im Kopierwerk arbeiten, äusserst gering ist, hinsichtlich Technicolor sogar gleich Null ist. Das führt leider immer wieder dazu, dass sich in reinen Filmthreads "digitale" Lösungen breit machen (in Form oezanischer Thesen wie auch hier 1 : 1 übernommen: http://www.computerbase.de/lexikon/Digitales_Kino ), da der grösste Bevölkerungsanteil unter den Konsumenten taktile Erfahrungen nur mit diesem Medium aufweisen kann während ihm i.d.R. kein Zugang zum Filmdreh oder in ein grösseres Filmkopierwerk gestattet ist. Einige Begriffe haben sich zudem eingeschlichen, die es nie zuvor (zumindest vor Gründung des Filmvorführerforums) gegeben hat - und die ich diskreditierend und auch abwertend finde: a. "mechanisch aufgeführt" [es heisst "kinematographisch" oder "filmtechnisch" "vorgeführt") b. "analoge Projektion" [es heisst: "Filmprojektion" oder xx - mm-"Kinoprojektion"] c. "mechanische Leinwände" [es heißt generell: "Bildwände"] d. "Mechanik- und Chemie-Nerds" [man könnte gegenstacheln: "Verbreitung digitaler Demenz"?...usw.] f. "perfekter Bildstand" [es kann keinen perfekten oder unperfekten Bildstand bei der elektronisch-gerasterten Wiedergabe wegen fester Zuordnung der Pixels geben - gegenüber dem Bewegtkorn und dem intermittierenden Bildphasentransport beim Film, der wiederum andere technische und physiologische Vorzüge hat] g. "verlustfreie digitale Datenverarbeitung" [die der Praxis jeder Postproduktion widerspricht. Eine Legende!] -- Die vorsichtige 35mm-Zurüstung ist auch ökonomisch rational und lässt für spätere Investitionsentscheidungen ganz anderer Art Freiraum. Sofern nicht James Cameron alle vier Wochen ein AVATAR-Sequel produziert, kann auch von rückläufigen Trends gesprochen werden: Aus: http://gizmodo.com/5592956/is-3d-already-dying
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Unglaublich oberflächliche und neoliberalistische Reaktion auf den Vorredner. Das hat dieser wohl nicht verdient. Interessant, dass man nicht mehr ins Kino gehen sollte, wenn man keine DCI-Projektion verträgt.
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Wirklich keine von denen? Zumindest 1 Firma noch aus jüngster Zeit sehe ich in direktester Verbindung zu Eurem Account. Aber möglicherweise sieht meine Brille Geisterbilder aus dem Jenseits? (in sog. non-ghostbusted version) Anmerkung: man sollte bemüht sein, zur Wahrheit und Sachlichkeit zurückzukehren. Dann wird man auch nicht angefeindet und muss sich auch nicht derart auffällig verstecken vor ungewollten Kontaktaufnahmen, wie Ihr es tut. Was ist schon so geheimnisvoll am Account "@oceanic"? Niedlich. Bin entzückt. Hochmodernes Editing. Das sind leider und nicht gerade selten die Äusserungen in der Produktion nach traumatischen Erfahrungen im HD-Dreh. Die meisten gehen zurück auf Film. @TK Chris spricht aus, was eben so in Ost- wie in Norddeutschland (und anderswo) Praxis ist. Cool. Dann erstaunt mich maximal, wie panisch Ihr Eure Provenienz zu verbergen sucht - und Zugehörigkeiten zu einigen der genannten Firmen abstreitet, dass ich nur so das Frösteln kriege. Ein aufrechter, streithafter Mann hat das nicht nötig. Er steht zu seinem Wort und vertritt es, wenn gewünscht oder gefordert, identifizierbar im öffentlichen Raum. Wer das nicht tut, den interessiert m.E. mehr die Manipulation und Propagierung merkantiler Interessen mit Methoden, die aus der Anonymität heraus nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. -- Von @TK Chris sieht man im Avatar zumindest ein offizielles Bild seiner selbst und weiß die Nähe zur Filmstadt München. Bei @oceanics nur einen computeranimierten Ozean, wo man vergeblich nach dem Verfasser sucht. Der tarnt sich, weil er weiss, dass Methoden, Rabulistik und Angriffsrhetorik im normalen oder öffentlichen Umgang zur Selbstschädigung führen. Methoden, die er aber künftig fortführen möchte. Darum sehen wir hier auch weiterhin einen Ozean.
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Die Annahme einer "halbierten Auflösung" des Filmwerks bei 2-Perf-Bildfeldern ist irrig. Das Filmwerk muss nicht auf 35mm in "verminderter Auflösung" - verglichen mit 2k Digitalprojektion - erscheinen, sofern das Originalnegativ (oder das Digital Source Master) den 2k-Auflösungsstandard überschreitet: dann kann auch mit höherer Datenrate (4k) auf 35mm ausbelichtet werden - und die Bildgrösse auf dem 35mm-Print-Film ist vollkommen vernachlässigbar (optimalen Bildstand und exzellent auflösende Projektionsoptiken vorausgesetzt). Mit anderen Worten: dreht jemand auf einem (6k) auflösenden Daylight-Negativ - oder andererseits mit Red One (4k) - könnte man bei direkter Umkopierung/Ausbelichtung (d.h. ohne Dup- oder D.I.-Verluste) grob vier Filme gleichzeitig (als Vierer-Feld) und verlustfrei innerhalb eines 35mm frames einbelichten. Und das Ganze feinkörnigst und ohne Pixelraster auf IMAX-Bildwand projizieren, wenn man wollte (dem aber leider die thermische Belastung bei 35mm entgegenstünde, der bei 15 kW durchschmilzt). Der 35mm Printfilm hat ein Auflösungs- und Kontrastpotentional, das sämtliche digitalen Medien weit in den Schatten stellt: High Contrast Test Object Resolving Power: >550 line pairs per millimetre (TOC 1000:1) Low Contrast Test Object Resolving Power: >200 line pairs per millimetre (TOC 1.6:1) Quelle: http://motion.kodak.com/US/en/motion/Pr...n/2383.htm Selbst bei 2k Direktausbelichtung auf 35mm dürften kaum Verluste des 2k Digital Source Masters auftreten. Zudem kommen die Vorteile besserer Schwärzen auf 35mm-Film und die flüssigere Wiedergabe bewegter Objekte. 35mm-Film ist als Distributionsmedium auch nur im Filmtheater einsetzbar. DCI 2k-DLP oder HDTV-Blu ray-Plasma sind einander so ähnlich, dass die tradierte Trennung "Cinema vs. Home Cinema" damit bald hinfällig sein wird. Schade ums Cinema... hat kein eigenes Werkzeug mehr. Ist dann auch kein Theater mehr.
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Zurück zum Film: Es erschließt sich mir nicht, warum 35mm-3D eine bessere Bewegungsschärfe haben soll als 35mm-2D. Und von 35mm-2D ist ja bisher auch keine bessere Bewegungsschärfe als zu Digital behauptet worden. Das wäre auch schlecht begründbar... . Dreiflügelblende sowie längere Dunkelpausen bei Film? Mag ein Irrtum meinerseits (zu vorgerückter Stunde) sein, wäre aber erläuterungsbedürftig. Dieser Erdrutsch in der Postproduktion (1936 wie ab 1992 andere und neue Bedürfnisse, aber auch Verlust des Geschmacks bei Farbkriterien) scheint immer nur vorübergehender Dauer zu sein. Es ist und bleibt aber ein Kriterium, was Farbtreue ausmacht. Weniger 2010 vielleicht, aber zwangsläufig als Standard in der industriellen Entwicklung und im Wettbewerb. War nicht durch Einbau doppelter Phasenbilder das Flimmern und auch die Bewegungsunschärfe reduziert worden? Die moderne Fernsehtechnik bedient sich doch noch weitergehenderer Tricks: siehe 200 Hz-Fernseher. Enttäuschte mich heute in RealD. In Letterbox-Dijektion ohne wirkliche Details und im Trübkontrast (das mag am Mangel an Licht gelegen haben, könnte aber auch durch die Polbrille bedingt sein). Schlechte Raumwirkung in den vorderen Reihen. Deutlich schlechter als Imax 3D. Parallaxen "funktionieren" in vielen Fällen nicht. Das sind die wirklich relevanten Fragen unserer Zeit: sie tangieren die Politik und ihre Verflechtung mit der Wirtschaft. Und im 3. Jahrtausend haben die "Nahkörper"-Medien [von Alfred Hitchcock vorausgesehen, neuerdings von einem Mr. Cameron eben so] scheinbar die Nase vorne. "Dunkler Kinosaal": dies könnte bald als Meditationsfetisch der Ewiggestrigen verlacht werden. Das ist traurig. Betrifft dann auch jede Spielart an Projektion inkl. SXRD (!), selbst wenn sie noch so perfekt wäre, leider. Grundsätzlich (oder im theoretischen Ideal der Postproduktion realisierbar) ist das Korn auf einem 35mm-Positivfilm in der Textur um ein Vielfaches feiner als die Gitterstruktur der 2k und 4k-Panels. Das macht den Film zu einem wertvollen Langzeitmedium (allerdings weniger für Ramschkinos). Genau. Das war aber für die Projektionskundigen (und Kopierwerkskundigen) irgendwie auch klar, dass dies immerhin möglich ist. 35mm ist eben ein Format, das nur Kinos nutzt, die Interesse im Umgang und der Optimierung seiner Möglichkeiten haben. Kinos, in denen nicht einmal das Bildscharfstellen ein Begriff ist, werden immer ihre Verachtung für die tradierte Technik herauskehren. Nicht nur für die Technik, sondern auch für Filme allgemein, die sperrig erscheinen und sich dem taktilen Brauchtum der Computerhaptik entziehen. Ein kleines Ruckeln führt da in der Postproduktion schon zu hellem Entsetzen. Bei Trübkontrast und ausgelaugten Farben: kaum Widerspruch zu vernehmen.
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Seit 1923 in der Filmtechnik und in der Kinotechnik tonnweise Artikel und Patentanmeldungen für wahrhaft ausgeklügelte 3-D-Verfahren. Die leider zu selten realisiert wurden. Das erstreckte sich noch über die 30er und 40er Jahre im deutschen Reich, konkurrierend mit französischen Verfahren und wurde nie wirklich abgebrochen. Handwerklich in den Twentieth sogar "perfekter", da der "industrielle Komplex" konsistent war. Wohlwahr. Warum auch die Show-Vorführungen in USA förmlich aufblühten, während die hastig zusammengestrickte Vorführung, die uns während der IFB gezeigt wurde, genau aus diesem Sparzwang heraus "kalt" ließ. - Aber es geht auch anders - "anderswo" zumindest. Ganz anders zu sehen - und auch @oceanics begingen diesen typisch "PC-Schirmfixierten" Rechenfehler: die Positive haben sich heute dramatisch verändert (mit mehr als 10k Auflösung und schier unerreichbarem Farb- und Kontrastumfang). Die Dupkopierung, die Ausbelichtungsmaterialien und die Präzision der Ausbelichtung seit 2009 ist allemal ein Fortschritt. Es handelt sich daher zwar um die gleiche Bildhöhe beim projizierten 2-Perf-Ausschnitt, und dennoch um ein völlig anders einkopiertes und auflösendes Bild. (Man vergleicht ja auch keine Direktkopie von heutigen ECN II-OCNegative mit einer früheren Farbfilmkopie der 1910er Jahre, auch wenn das Normalformat die gleiche Bildgrösse aufweist. Daher ist auch, in Anbetracht der hierfür entscheidenden (!) Aufnahmequelle, nicht die Halbierung der Positivfläche mit einer Halbierung der Filmauflösung gleichzusetzen. Tausendmal erklärt - tausendmal verdreht) Kann sein. Es wäre aber zu bedenken, dass es nicht nur 3D-Animationsfilme gibt, sondern auch 3D-Realfilme, etwa der Disney-Productions. Diese drehen heute mit 35mm-Kameras. Das ist ein durchaus sachlicher Einwurf, und es sollte vernünftigerweise auch beim Projektionsmedium ein Analogon fortbestehen. Erwartungsgemäß, da zeitgleiche Doppelprojektion und kein serieller flash. Dann erklär doch mal bitte, weshalb es bei den früheren 3D-Versuchen regelmäßig Beschwerden der Besucher gab, dass sie Kopfweh bekommen haben. "Seriellen flasch" gab es damals noch gar nicht. Handelt es sich nicht um das Anaglyphen-Verfahren? Das jedoch nie mehr als ein Gimmick war. - Und trotzdem stellte sich bei SPY KIDS II erstmals kein Kopfschmerz mehr ein - weiss nicht, woran es lag. Da haben wir unterschiedliche Erfahrungen. Kopfschmerzbeschwerden hörte ich damals nicht. Wir hatten hauptsächlich das Problem der Helligkeit. Ich kenne etliche Installationen, bei denen eine ca. 10 Meter breite Bildwand mit einem 1,6 kW vertikal Kolben bespielt wurde. Noch in den 1980er Jahren waren sie wohl alle sehr dunkel, trotz eigentlich sehr brauchbarer Objektive, die scharf auflösten. Überall wurde nur notdürftig hergerichtet, aber nicht dauerhaft oder ernsthaft investiert, war mein damaliger Eindruck. Man sah auch im Vergleich zu den jetzigen 35mm-3D-Kopien die Schwäche der Dupmaterialien der 80er Jahre zu heutigen Materialien: stärkere Körnung und durch die Polfilter limitierte Kontraste (was heute Technicolor 3D beim Ausbelichtungen auskorrigiert). Eben so wie frühe HD-LCD-Grossraumprojektion und heutige DLP-Projektion Unterschiede sichtbar werden lassen und doch beide nicht an eine einwandfreie 2D-35mm- oder 70mm-Filmkopie heranreichen. Für beide Medienträger entwickelte die Industrie stets sich bessernde Güten. Was leider bei einer "Festnagelung" auf eine heutige DLP-Anschaffung, die 10 Jahre in Betrieb bleibt, sich wie ein technologischer Stillstand anhört, wenn mancher glaubt, die Ewigkeit gepachtet zu haben. "Analog war gestern ... aber digital ist für immer", schrieb daher ein Forumskollege, der die Industrieversprechungen für bare Münze nahm. Den variierenden Filmtheatern nun ein Panel-basiertes System nach Fernsehnorm überzuzwingen, ist schon ein wahrer Schildbürgerstreich. ("Bumerang" wäre ein noch treffenderer Ausdruck).
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"Jurrassic Park" hatte ich damals vorgeführt: diese deutsche EA-Kopie hatte definitiv DTS-Code und teils 1.66 : 1 hard matting. Es existiert noch ein Schnipsel einer "verlodderten" Koppelstelle, den ich aufbewahrte.
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Noch bis zum 25.7.2010 das Stummfilm-Festival BERLIN-BABYLON im Kino Babylon, Berlin. :wink: Ein fantastisches Programm mit restaurierten Beiträgen aus Bologna (dort wird auch herausragendem Niveau fotochemisch auf 35mm-Film restauriert): Freitag 16. Juli 19.30 Eröffnung MACISTE ALL` INFERNO I 1925, R.: Guido Brignone; mit Bartolomeo Pagano, 95 Min. Musik: Marco Dalpane & Ensemble Der Teufel persönlich nimmt den Kraftmenschen Maciste zu sich in die Hölle, um ihn ins Verderben zu stürzen. Doch Kraftmensch Maciste weiß sich zu wehren… Ein surreales, visuell betörendes Spektakel, das Federico Fellinis erstes und nachhaltig prägendes Filmerlebnis wurde. 22.00 METROPOLIS auf dem Rosa-Luxemburg-Platz (Open Air) D 1927, R.: Fritz Lang; mit Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Heinrich George, 150 Min. Die komplettierte Fassung von Fritz Langs monumentaler Zukunftsvision in einer elektronischen Neuvertonung vom Meister der abstrait-Musik Raphael Marionneau. Sa 17. Juli 16.00 TAGEBUCH EINER VERLORENEN D 1929, R.: Georg Wilhelm Pabst; mit Maren Pedersen, Clara Pontoppidan, Elith Pio, Oscar Stribolt, Tora Teje, 104 min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Die junge Thymian, selbst noch ein Kind, wird vom Gehilfen ihres Vaters verführt und nach der Geburt ihres unehelichen Kindes von der Familie in ein Heim gesteckt. Dort leidet sie, wie die anderen Mädchen, unter dem sadistischen Regiment des Vorsteher-Paares. Sie flüchtet mit Hilfe des jungen, mittellosen Grafen Osdorff und landet in einem großstädtischen Bordell… Nach einer Romanvorlage der populären Schriftstellerin Margarethe Böhme liefert der Film einen zeitgenössischen Kommentar zum Thema Mißbrauch. Das schöne Gesicht der Louise Brooks gewinnt durch ihr Leiden noch an Reiz. 17.00 CABIRIA I 1914, R.: Giovanni Pastrone; mit Carolina Catena, Lidia Quaranta, Gina Maragnoni, 123 Min. Musik: Joachim Bärenz Wir schreiben das 3. Jahrhundert v. Chr. Nach einem Ausbruch des Ätna gerät die junge Cabiria in die Gewalt von Seeräubern… Italiens erster und bedeutendster Monumentalfilm in einer restaurierten Fassung. 18.30 STRAIGHT SHOOTING USA 1917, R.: John Ford; mit Harry Carey, Duke R. Lee, George Berrell, Molly Malone, Ted Brooks, 71 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Cowboy Flint schneidet die Wasserversorgung des Farmers Sims ab. Als Sims‘ Sohn Wasser schöpfen möchte, wird er durch einen von Flints Leuten erschossen. Cheyenne soll nun auch Sims erledigen, doch als er ihn und seine Familie vor dem frisch ausgehobenen Grab seines Sohnes antrifft, wechselt er die Seiten… STRAIGHT SHOOTING ist einer der wenigen frühen Filme John Fords, die ungekürzt und –beschädigt überliefert sind. Eine Art Prototyp für viele seiner späteren Western, die vom rauhen Alltag amerikanischer Siedler erzählen. 20.00 THREE BAD MEN USA 1926, R.: John Ford; Goerge O’Brien, Olive Borden, Lou Tellegen, 92 Min. Musik: Joachim Bärenz Drei Outlaws des Wilden Westens kommen einem jungen Mädchen zu Hilfe, dessen Vater von Pferdedieben getötet wurde. Sie nehmen es in ihre Obhut und beschließen, einen Mann für sie zu finden. Liebevolle Charakterzeichnung und deftiger, augenzwinkernder Humor in einem frühen Meisterwerk John Fords. 20.00 FOOLISH WIFES USA 1922, R.: Erich von Stroheim; mit Erich von Stroheim, Miss DuPont, Maude George, 117 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia ‘Graf‘ Sergius Karamzin lebt in Saus und Braus zusammen mit zwei ‘Cousinen‘ in der Villa ‘Amorosa‘ in Monte Carlo. Das Geld für ihren üppigen Lebensstil erwerben sie sich durch Hochstapelei und mit dem Waschen von Falschgeld im hauseigenen Casino. Wie lange wird das gut gehen? Stroheims bissige Satire auf naive reiche Amerikanerinnen und den Dünkel des europäischen Adels stieß nicht auf die Gegenliebe der Produzenten, die die acht (!) Stunden dauernde Urfassung des Films radikal kürzten – sehr zur Enttäuschung Stroheims. 22.00 BERLIN, DIE SINFONIE DER GROßSTADT D 1927, R.: Walter Ruttmann; 60 Min. Musik: Tronthaim Walter Ruttmanns berühmter Montagefilm ist eine faszinierende Zeitreise ins Berlin der später 20er Jahre. 22.15 DR. JEKYLL AND MR. HYDE USA 1921, R.: John S. Robertson; mit John Barrymore, Charles Lane, Brandon Hurst, Cecil Clovelly, Nita Naldi, 67 Min. Musik: Joachim Bärenz Eine frühe, packende Version des Horror-Klassikers. In der Titelrolle verkörpert John Barrymore einen wohlsituierten Arzt, der sich ein Serum zusammen braut, das ein grausames Alter-Ego zutage treten lässt. Doch wie lange kann seine doppelte Identität überleben, ehe eine der beiden Persönlichkeitshälften die Macht über die andere übernimmt? 23.15 BERLIN, DIE SINFONIE DER GROßSTADT D 1927, R.: Walter Ruttmann; 60 Min. Musik: Tronthaim Walter Ruttmanns berühmter Montagefilm ist eine faszinierende Zeitreise ins Berlin der später 20er Jahre. So 18. Juli 14.30 DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED D 1926, R.: Lotte Reiniger; Scherenschnitt, 60 Min. Musik: Trio Glycerine Der junge, attraktive Prinz Achmed reist auf seinem fliegenden Pferd in ferne Länder und erlebt magische Abenteuer. Dabei schließt er Freundschaft mit einer Hexe, trifft Alladin, kämpft mit Dämonen und verliebt sich in eine Prinzessin. Lotte Reinigers Film ist ein Meisterwerk der durch sie begründeten Scherenschnitt-Technik, die Generationen Kindern und Erwachsene gleichermaßen verzaubert. 16.00 MACISTE ALL‘ INFERNO I 1925, R.: Guido Brignone; mit Bartolomeo Pagano, 95 Min. Musik: Joachim Bärenz Der Teufel persönlich nimmt den Kraftmenschen Maciste zu sich in die Hölle, um ihn ins Verderben zu stürzen. Doch Kraftmensch Maciste weiß sich zu wehren… Ein surreales, visuell betörendes Spektakel, das Federico Fellinis erstes und nachhaltig prägendes Filmerlebnis wurde. 16.15 LA PASSION DE JEANNE D’ARC F 1928, R.: Carl Theodor Dreyer; mit Maria Falconetti, Eugene Silvain, André Berley, Maurice Schutz, 110 min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Carl Theodor Dreyers bewegende Chronik des Prozesses gegen Jeanne d’Arc wegen des Vorwurfs der Ketzerei und der vergebliche Versuch ihrer klerikalen Ankläger, sie zum Widerruf ihrer übersinnlichen Erscheinungen zu bewegen, ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. 18.00 DER FLORENTINER HUT F 1928, R.: René Clair; mit Albert Préjean, Geymond Vital, Olga Tschechowa, Paul Olivier, 60 Min. Musik: Joachim Bärenz Auf dem Weg zu seiner Hochzeit , der ihn durch einen Wald führt, isst Fadinards Pferd den Strohut einer Dame auf, die sich hier mit einem Liebhaber vergnügt hat. Um die Frau nicht in Schwierigkeiten zu bringen, muss Fadinards genau den gleichen, seltenen Strohhut auftreiben. Dies bringt seine eigene Ehe in ernsthafte Gefahr… 19.00 GÖSTA BERLING S 1924, R.: Mauritz Stiller; Greta Garbo, Lars Hanson, Gerda Lundequist, Otto Elg-Lundberg, 183 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Der junge, attraktive Priester Gösta Berling wird als Hauslehrer auf das Schloss einer Gräfin engagiert und verliebt sich in deren Stieftochter, die er unterrichten soll. Greta Garbos erster Film mit Mauritz Stiller, dem sie wenig später über Deutschland nach Hollywood folgte, entstand nach dem Roman von Selma Lagerlöff. Stillers großartige Bilder und Inszenierung bringen die Magie der “göttlichen“ Garbo bereits voll zum Tragen. 19.30 QUEEN KELLY USA 1929, R.: Erich von Stroheim; Gloria Swanson, Walter Byron, Seena Owen, 101 Min. Musik: Joachim Bärenz Mo 19. Juli 17:30 HARAKIRI D 1919, R.: Fritz Lang; mit Paul Biensfeld, Lil Dagover, 80 Min Musik: Joachim Bärenz Fritz Langs Film schildert die Liebesgeschichte einer früh verwaisten Japanerin, die ihr Herz an einen Europäer verschenkt, sehnsüchtig auf dessen Rückkehr wartet und sich, als sie sich betrogen sieht, genau wie ihr Vater durch Harakiri entleibt. 18.00 DAS GLÜCK 1934 UdSSR, R.: Alexander Medwedkin; mit Pjotr Sinowjew, Jelena Jegorowna, L. Nenaschewa, W. Uspenskij, G. Migorjan, 95 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Ein Märchen vom armen, habsüchtigen Chmyr, von seiner Frau Anna und dem Pferd, dem satten Nachbarn Foka und auch vom Popen, der Nonne und anderen Vogelscheuchen. Gewidmet, laut Original-Vorspann, dem “letzten Taugenichts der Kolchose”. Diese bereits 1934 hergestellte, aber erst ein Jahr später freigegebene Satire auf das Schicksal der Bauern vor der Oktoberrevolution und nach Einführung der Kolchosen ist einer der letzten Stummfilme von außerordentlichem Rang. In zahlreichen geistreichen und witzigen Details schildert Medwedkin darin den Weg des ausgebeuteten Bauern Chmyr in die Gemeinschaft der Kolchose, die als durchaus anfällig für Korruption und individuelle Faulheit dargestellt wird. Eines der interessantesten Werke des Sowjetfilms der 30er Jahre. 19.30 GREED USA 1924, R.: Erich von Stroheim; Zasu Pitts, Gibson Gowland, Jean Hersholt, Dale Fuller, 128 Min. Musik: Joachim Bärenz Trina, die krankhaft geizige Frau des Zahnarztes McTeague, gewinnt im Lotto 5.000 Dollar. Sie hortet das Geld ebenso wie die Einkünfte ihres Mannes, der von schlichtem Gemüt ist. Als McTeague durch einen früheren Verehrer Trinas seinen Beruf verliert, schreitet der Gedemütigte zur Tat. Stroheims packende Studie über menschliche Obsessionen schlägt auch mehr als 80 Jahre nach ihrer Entstehung die Zuschauer in ihren Bann – nicht zuletzt durch eine der irrwitzigsten Schluss-Szenen der Filmgeschichte. 20.00 DER GOLEM D 1920, R.: Paul Wegener und Carl Boese; mit Paul Wegener, Albert Steinrück, Lyda Salmonova, ernst Deutsch, Otto Gebühr, 85 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Im Ghetto von Prag hat Rabbi Löw einen künstlichen Menschen, den Golem, erschaffen, der als eine Art Roboter gute Dienste leistet. Doch als der von Eifersucht gegen einen Nebenbuhler getriebene Schüler Löws sich des Golems bemächtigt, gerät dieser außer Kontrolle. Ein Klassiker des deutschen Expressionistischen Films wurde DER GOLEM Vorbild für zahlreiche spätere Monsterfilme. 21.45 BLIND HUSBANDS USA 1919, R.: Erich von Stroheim; mit Sam de Grasse, Francelia Billington, Erich von Stroheim, Gibson Gowland, 90 Min. Musik: Javier Peréz de Azpeitia Ein österreichischer k.u.k.-Offizier und Schürzenjäger versucht, die Frau eines Arztes zu verführen. Die beiden Männer treffen sich zum Duell – mit überraschendem Ausgang. Erich von Stroheims erste Regie-Arbeit, die bereits sein ganzes Können zeigt: die ironisch-bissige Zeichnung seiner Charaktere, die gnadenlose Abrechnung mit dem (Klein)Bürgertum, die geprägt war von seiner eigenen Herkunft. 22.15 THE UNKOWN USA 1927, R.: Tod Browning; mit Lon Chaney, Norman Kerry, Joan Crawford, Nick De Ruiz, 63 Min. Musik: Joachim Bärenz Alonzo arbeitet beim Zirkus, wo er als armloser Messerwerfer auftritt, der die Messer mit seinen Füssen wirft. Doch Alonzo täuscht seine Behinderung nur vor. Als er sich in die Tochter des Zirkusdirektors verliebt, die wiederum von einem Kollegen verehrt wird, beginnt eine unheilvolle Dreiecksgeschichte. Tod Brownings Milieustudie vermittelt ein eindrucksvolles Panoptikum gesellschaftlicher Außenseiter. Di 20. Juli 17.30 BUSTER KEATON SHORTS Ca. 60 Min. Musik: Neil Brand Keaton zählte neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit. Wegen seines bewusst ernsten, stoischen Gesichtsausdrucks wurde er The Great Stoneface und Der Mann, der niemals lachte genannt. Ein weiteres Markenzeichen ist sein pork pie hat, ein runder, flacher Hut aus Filz. Wir zeigen einige seiner frühen Kurzfilme aus den frühen 20er Jahren. 19.30 DAS CABINET DES DR. CALIGARI D 1919, R.: Robert Wiene; mit Werner Krauß, Conrad Veidt, Lil Dagover, Hans Heinrich von Twardowski, 75 Min. Musik: Raphael Marionneau Dr. Caligari stellt auf dem Jahrmarkt ein somnambules Medium namens Cesare aus und lässt es hellsehen. Zwei Freunde besuchen gemeinsam die Vorstellung. Einer der beiden wird in der darauffolgenden Nacht ermordet, nachdem ihm Cesare zuvor den Tod prophezeite. Caligari entpuppt sich als Wahnsinniger, der Cesare als Mordinstrument benutzt. Kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden, wirkt Robert Wienes expressionistisches Meisterwerk wie der Fiebertraum einer Epoche. 19.30 THE CROWD USA 1928, R.: King Vidor; mit James Murray, Eleanor Boardman, 104 Min. Musik: Neil Brand In realistischen Bildern entwickelt King Vidors Film den Alltag eines Paares in New York und begleitet ihr Liebe, ihre Kämpfe und Niederlagen. Schon seit seiner Kindheit glaubt John, dass er einmal etwas ganz Besonderes werden wird. Die Wirklichkeit als Versicherungsangestellter in einem Heer mehr oder weniger anonymer Kollegen sieht freilich anders aus. Ein wehmütiger, vor dem Hintergrund der jüngsten Wirtschaftskrise hochaktueller Film. 21.15 DIE FREUDLOSE GASSE D 1925, R.: Georg Wilhelm Pabst, mit Greta Garbo, Asta Nielsen, Agnes Esterhazy, Henry Stuart, Robert Garrison, 178 Min. Musik: Günter Buchwald In einer von Armut geprägten Wiener Gasse arbeiten Frauen in einem Nachtclub, um ihre bei der Besitzerin aufgenommen Kredite mit sexuellen Dienstleistungen abzubezahlen. G.W. Pabsts Film entwirft ein düsteres Gesellschaftsbild der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und zeigt die spätere Hollywood-Diva Greta Garbo in ihrem ersten und einzigen deutschen Film. 21.30 BALLET MECANIQUE / Dada-Kurzfilme Ca. 60 Min. Musik: Jürgen Kurz Ein pulsierendes Kaleidoskop stetig wechselnder Bilder: eine junge Frau schaukelt in einem Garten, eine andere Frau lächelt, sich drehende Zylinder, Turbinen in Bewegung Küchengeräte, eine mit einem Sack beladene Frau, die wieder und wieder eine Treppe hinaufsteigt: Fernand Légers Experimentalfilm ist ein faszinierendes Dokument abstrakter Filmkunst. Mi 21. Juli 18.00 DIE BERGKATZE D 1921, R. Ernst Lubitsch; mit Pola Negri, Victor Janson, Paul Heidemann, 79 Min. Musik: Trio Glycerine Alexis, ein attraktiver Leutnant, der auf eine Bergfestung versetzt wurde, verliebt sich in Rischka, die wilde Tochter eines Räuberhauptmanns. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt, verheiratet der Vater sie an den einfältigen Räuber Pepo. Doch als Rischka von der bevorstehenden Hochzeit zwischen Alexis und der Tochter des Festungskommandanten hört, rastet Rischka aus… Umwerfende Komik vor bayerischer Alpenkulisse. Ein Klassiker des frühen Lubitsch. 18.15 DIE FRAU NACH DER MAN SICH SEHNT D 1929, R.: Kurt Bernhardt; mit Marlene Dietrich, Fritz Kortner, Frida Richard, Oskar Sima, Uno Henning, Karl Etlinger, Edith Edwards, Bruno Ziener, 76 Min. Musik: Neil Brand Henri Leblanc soll im Auftrag seiner Familie eine reiche Frau heiraten. Deren Vermögen soll das vor der Pleite stehende Familienunternehmen retten. Auf einer Zugreise begegnet er einer geheimnisvollen jungen Frau: Stascha. Er verliebt sich in sie und bietet ihr seinen Schutz vor einem gewissen Dr. Karoff an, von dem sie sich verfolgt fühlt. Henri beschließt, Familie und Firma sausen zu lassen, um mit ihr zu fliehen. Damit setzt er eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen in Gang… Marlene Dietrichs letzter, eindrucksvoller Auftritt in einem Stummfilm, ehe sie Joseph von Sternberg kennen lernte und mit ihm DER BLAUE ENGEL drehte. 20.00 PANZERKREUZER POTEMKIN UdSSR 1925, R.: Sergei Eisenstein; mit Alexander Antonow, Wladimir Barski, Grigori Alexandrow, Iwan Bobrow, Michail Gomorow, Alexander Lewschin, N. Poltawzewa,75 Min. Musik: Jürgen Kurz Russland 1905. Die Besatzung eines Kriegsschiffes beginnt gegen ihre zaristischen Offiziere zu meutern. Es ist der Auftakt zur Revolution, die dann aber blutig niedergeschlagen wird. Mit seiner suggestiven Bildsprache und der vorbildhaften Montagetechnik gehört Eisensteins Film zu den Meisterwerken des Weltkinos. 20.00 ORLACS HÄNDE D 1924, R.: Robert Wiene; mit Conrad Veidt, Alexandra Sorina, Fritz Kortner, Carmen Cartellieri, Fritz Strassny, Paul Askonas, 110 Min. Musik: Ekkehard Wölk Der Konzertpianist Paul Orlac hat bei einem Zugunglück beide Hände verloren. Nachdem ihm die Hände eines gerade hingerichteten Mörders angenäht wurden, plagen den Pianisten Panikattacken und Ängste. Er glaubt, mit den Händen des Mörders auch dessen Vorliebe zum Töten übernommen zu haben. Seltsame Zeichen und unheimliche Drohbriefe verstärken diese Ängste. Als sein Vater, mit dem er verfeindet war, getötet wird, gerät der Pianist unter Mordverdacht… 21.45 THE LODGER GB 1927, Alfred Hitchcock; mit Marie Ault, Arthur Chesney, June, Malcolm Keen, Ivor Novello, 100 Min. Musik: Neil Brand Eine Hausbesitzerin verdächtigt ihren neuen Mieter, der gefürchtete Londoner Frauenmörder zu sein, dem bereits sieben blonde Frauen zum Opfer gefallen sind. Zu dumm, dass ihre eigene Tochter ebenfalls schöne, blonde Haare trägt… Suspense vom Feinsten in einem Thriller, den Hitchcock selbst als seinen ersten richtigen Film bezeichnet hat. 22.00 THE UNKOWN USA 1927, R.: Tod Browning; mit Lon Chaney, Norman Kerry, Joan Crawford, Nick De Ruiz, 63 Min. Musik: Günter Buchwald Alonzo arbeitet beim Zirkus, wo er als armloser Messerwerfer auftritt, der die Messer mit seinen Füssen wirft. Doch Alonzo täuscht seine Behinderung nur vor. Als er sich in die Tochter des Zirkusdirektors verliebt, die wiederum von einem Kollegen verehrt wird, beginnt eine unheilvolle Dreiecksgeschichte. Tod Brownings Milieustudie vermittelt ein eindrucksvolles Panoptikum gesellschaftlicher Außenseiter. Do 22. Juli 17.00 J’ACCUSE F 1919, R.: Abel Gance; mit Romuald Joubé, Séverin-Mars, 144 Min. Musik: Stephen Horne Sommer 1914. Freudig begrüßen die Bewohner eines Dorfes in der Provence die Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland. Unter denen, die sich freiwillig an die Front melden, ist auch ist François Laurin, ein zu Eifersucht und Gewalt neigender Alkoholiker. Dieser verdächtigt – nicht zu Unrecht – seine Frau, eine Affaire mit dem jungen Dichter Jean zu haben. Doch als sich die beiden Männer als Soldaten des gleichen Bataillons im Schützengraben begegnen, werden sie zu Freunden. Der Antikriegsfilm des Meisters monumentaler Kino-Epen galt lange als verschollen und wirkt wegen seiner unkonventionellen Bildsprache auch heute noch aktuell. 18.00 STRAIGHT SHOOTING USA 1917, R.: John Ford; mit Harry Carey, Duke R. Lee, George Berrell, Molly Malone, Ted Brooks, 71 Min. Musik: Neil Brand Cowboy Flint schneidet die Wasserversorgung des Farmers Sims ab. Als Sims‘ Sohn Wasser schöpfen möchte, wird er durch einen von Flints Leuten erschossen. Cheyenne soll nun auch Sims erledigen, doch als er ihn und seine Familie vor dem frisch ausgehobenen Grab seines Sohnes antrifft, wechselt er die Seiten… STRAIGHT SHOOTING ist einer der wenigen frühen Filme John Fords, die ungekürzt und –beschädigt überliefert sind. Eine Art Prototyp für viele seiner späteren Western, die vom rauhen Alltag amerikanischer Siedler erzählen. 20.00 MR. WEST IM LANDE DER BOLSCHEWIKI UdSSR 1924, R.: Lev Kuleshov; mit Porfirij Podobed, Boris Barnet, Vsevolod Pudovkin, Sergej Komarov, Vera Lopatina, 94 Min. Musik: Jürgen Kurz Mr. West, ein netter und harmloser Yankee, will mit der jungen Sowjetunion Geschäfte machen und reist in das Land der Bolschewiken: ein unbekanntes Territorium voll böser Überraschungen und wilder Kerle, die sich als Bolschewiken ausgeben. 20.00 BLACKMAIL GB 1929, R.: Alfred Hitchcock; mit Anny Ondra, Sara Allgood, Charles Paton, 84 Min. Musik: Günter Buchwald Alice White, die Freundin des Polizisten Frank Webber, tötet in Notwehr einen Künstler, der sie vergewaltigen wollte. Ein Ganove beobachtet die Tat und erpresst die junge Frau. Obendrein ermittelt ihr Freund Frank in dem Fall. Hitchcocks nachträglich vertonter Thriller verliert auch in seiner stumm gedrehten Ur-Fassung nichts von seiner beklemmenden Wirkung. 22.00 QUEEN KELLY USA 1929, R.: Erich von Stroheim; Gloria Swanson, Walter Byron, Seena Owen, 101 Min. Musik: Neil Brand Prince Wolfram ist mit der wahnsinnigen Königina Regina V. von Kronberg verlobt. Ihr Wort ist Gesetz – und er ist ein Playboy. Eines Tages begegnet er einer Internatsschülerin, die er augenblicklich begehrt. Noch in der gleichen Nacht entführt er sie und bringt sie auf sein Zimmer. Als seine Verlobte die beiden am nächsten Morgen findet, nimmt das Unheil seinen Lauf… Ein Film voller bizarrer Figuren und unverhüllter erotischer Anspielungen, weshalb er, wie die meisten Werke Stroheims, gekürzt und verstümmelt wurde. Wir zeigen eine rekonstruierte weitgehend wieder hergestellte Fassung. 22.00 A COTTAGE ON DARTMORE S/GB 1929, R.: Anthony Asquith; mit Uno Henning, Norah Baring, Hans Adalbert Schlettow, 84 Min. Musik: Stephen Horne Der Barbier-Gehilfe Joe ist über beide Ohren verliebt in seine Kollegin Sally. Doch die gibt seinem Werben nur zaghaft nach, hat sie doch eine lukrativere Partie an der Angel: den Großbauern Harry. Als der Sally gegenüber immer zudringlicher wird, dreht Joe vor Eifersucht durch und schreitet zu einer grausamen Tat… Fr 23. Juli 17.30 BLOOD AND SAND USA 1922, R.: Fred Niblo; mit Rudolph Valentino, Lila Lee, Nita Naldi, Rosa Rosanova, Walter Long,108 Min. Musik: Neil Brand Juan, ein armer Dorfjunge wird – gegen den Willen seiner Mutter – Stierkämpfer und bald einer der berühmtesten Matadore Spaniens. Doch der Ruhm steigt ihm zu Kopf, und er betrügt seine Frau Carmen mit einer reichen Witwe. Als Juan seinen Fehltritt einsieht und zu Carmen zurückkehren will, rächt sich die verlassene Geliebte – mit furchtbaren Folgen. Hin und her gerissen zwischen zwei Frauen, glänzt Rudolf Valentino als tragischer Held eines perfekt inszenierten Hollywood-Melodrams. 18.00 THE UNKOWN USA 1927, R.: Tod Browning; mit Lon Chaney, Norman Kerry, Joan Crawford, Nick De Ruiz, 63 Min. Musik: Stephen Horne Alonzo arbeitet beim Zirkus, wo er als armloser Messerwerfer auftritt, der die Messer mit seinen Füssen wirft. Doch Alonzo täuscht seine Behinderung nur vor. Als er sich in die Tochter des Zirkusdirektors verliebt, die wiederum von einem Kollegen verehrt wird, beginnt eine unheilvolle Dreiecksgeschichte. Tod Brownings Milieustudie vermittelt ein eindrucksvolles Panoptikum gesellschaftlicher Außenseiter. 19.30 BLIND HUSBANDS USA 1919, R.: Erich von Stroheim; mit Sam de Grasse, Francelia Billington, Erich von Stroheim, Gibson Gowland, 90 Min. Musik: Stephen Horne Ein österreichischer k.u.k.-Offizier und Schürzenjäger versucht, die Frau eines Arztes zu verführen. Die beiden Männer treffen sich zum Duell – mit überraschendem Ausgang. Erich von Stroheims erste Regie-Arbeit, die bereits sein ganzes Können zeigt: die ironisch-bissige Zeichnung seiner Charaktere, die gnadenlose Abrechnung mit dem (Klein)Bürgertum, die geprägt war von seiner eigenen Herkunft. 20.00 THE GENERAL USA 1926, R.: Buster Keaton, Clyde Bruckman; mit Buster Keaton, Marion Mack, Glen Cavender Charles Henry Smith, 75 Min. Musik: Neil Brand Amerikanischer Bürgerkrieg 1861. Als Spione der Unionstruppen seine geliebte Lokomotive stehlen, setzt Lokführer Johnny Gray alles daran, sie zurück zu erobern. Auch wenn es dabei direkt in die feindlichen Linien geht. Und dann ist da noch Annabelle Lee, die gedroht hatte, ihn zu verlassen, wenn er es nicht schafft, ihren Respekt zu erlangen. Atemberaubende Eisenbahn-Stunts, wilde Feuergefechte und mittendrin ein kleiner Mann, der wahrhaft über sich hinauswächst… 21.30 INTOLERANCE USA 1916, R.: D.W. Griffith; mit Mae Marsh, Robert Harron, Lilian Gish, F.A. Turner, Sam de Grasse, Vera Lewis, Mary Alden, 180 Min Musik: Neil Brand Die Passion einer jungen Frau, die aufgrund gesellschaftlicher Vorurteile von Kind und Mann getrennt wird, bildet den Rahmen für ein Monumentalwerk, das in vier parallel erzählten Episoden die Geschichte der Intoleranz quer durch die Jahrhunder-te und Zivilisationen erzählt. Neben seiner riesenhaften Ausstattung und einem Heer von Darstellern (darunter die wundervolle Lilian Gish) macht den Film vor allem seine ungewöhnliche Erzählstruktur absolut sehenswert. 22.00 HÄXAN DK/S 1922, R.: Benjamin Christensen; mit Maren Pedersen, Clara Pontoppidan, Elith Pio, Oscar Stribolt, Tora Teje, 107 Min. Musik: Stephen Horne In sieben Kapiteln reflektiert der Film das Thema Hexerei und Inquisition. Benjamin Christensen drehte HÄXAN von 1919 bis 1922. Nach der Uraufführung am 18. September 1922 löste der Film in Dänemark wegen der in ihm enthaltenen Gewalttätigkeiten Entrüstung aus. In Frankreich protestierte die Kirche gegen den Film. In Deutschland wurde er nach seiner dortigen Premiere im Februar 1924 verboten. Sa 24. Juli 15:00 CHAPLIN SHORTS Ca. 60 Min. Musik: Ekkehard Wölk THE IMMIGRANT (USA 1917, 24 Min.), EASY STREET (USA 1917, 19 Min.), THE RINK (USA 1916, 19 Min.) 15.30 DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED D 1926, R.: Lotte Reiniger; Scherenschnitt, 60 Min. Musik: Stephen Horne Der junge, attraktive Prinz Achmed reist auf seinem fliegenden Pferd in ferne Länder und erlebt magische Abenteuer. Dabei schließt er Freundschaft mit einer Hexe, trifft Alladin, kämpft mit Dämonen und verliebt sich in eine Prinzessin. Lotte Reinigers Film ist ein Meisterwerk der durch sie begründeten Scherenschnitt-Technik, die Generationen Kindern und Erwachsene gleichermaßen verzaubert. 16.00 BERLIN, DIE SINFONIE DER GROßSTADT D 1927, R.: Walter Ruttmann; 60 Min. Musik: Ekkehard Wölk Walter Ruttmanns berühmter Montagefilm ist eine faszinierende Zeitreise ins Berlin der später 20er Jahre. 17:30 GREED USA 1924, R.: Erich von Stroheim; Zasu Pitts, Gibson Gowland, Jean Hersholt, Dale Fuller, 128 Min. Musik: Neil Brand Trina, die krankhaft geizige Frau des Zahnarztes McTeague, gewinnt im Lotto 5.000 Dollar. Sie hortet das Geld ebenso wie die Einkünfte ihres Mannes, der von schlichtem Gemüt ist. Als McTeague durch einen früheren Verehrer Trinas seinen Beruf verliert, schreitet der Gedemütigte zur Tat. Stroheims packende Studie über menschliche Obsessionen schlägt auch mehr als 80 Jahre nach ihrer Entstehung die Zuschauer in ihren Bann – nicht zuletzt durch eine der irrwitzigsten Schluss-Szenen der Filmgeschichte. 18:00 HARAKIRI D 1919, R.: Fritz Lang; mit Paul Biensfeld, Lil Dagover, 80 Min Musik: Stephen Horne Fritz Langs Film schildert die Liebesgeschichte einer früh verwaisten Japanerin, die ihr Herz an einen Europäer verschenkt, sehnsüchtig auf dessen Rückkehr wartet und sich, als sie sich betrogen sieht, genau wie ihr Vater durch Harakiri entleibt. 19.45 DIE BÜCHSE DER PANDORA D 1929, R.: Georg Wilhelm Pabst; mit Louise Brooks, Francis Lederer, Carl Goetz, Alice Roberts, 133 Min. Musik: Eunice Martins Lulu ist ein junges, äußerst attraktives Showgirl, in das sich fast alle Männer (und auch Frauen) verlieben – und an ihr zugrunde gehen. Dr. Schön ist ein wohlhabender, Herausgeber einer Zeitung. Auch er erliegt den Reizen Lulus, die er aber aus Rücksicht auf seine gesellschaftliche Stellung nicht heiraten kann. Seine Entscheidung, stattdessen eine andere Frau zu heiraten hat tödliche Konsequenzen für ihn… Ein Film, der viele Regisseure beeinflusst und Louise Brooks in ihrer vielleicht bekanntesten Rolle zeigt. 20:00 BERLIN, DIE SINFONIE DER GROßSTADT D 1927, R.: Walter Ruttmann; 60 Min. Musik: Trio Glycerine Walter Ruttmanns berühmter Montagefilm ist eine faszinierende Zeitreise ins Berlin der später 20er Jahre. 21.30 NOSFERATU D 1922, R.: Friedrich Wilhelm Murnau; mit Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder, Alexander Granach, Ruth Landshoff, 94 Min Musik: Stephen Horne Der Häusermakler Knock beauftragt seinen jungen Mitarbeiter Hutter damit, nach Transsylvanien zu reisen, um einem gewissen Grafen Orlok ein verfallenes Haus anzubieten, das dieser in Hutters Heimatstadt Wisborg kaufen möchte. Hutters junge Frau Ellen reagiert voll Sorge und mit dunklen Vorahnungen auf das Vorhaben ihres Mannes. Als Hutter in Transsylvanien nach dem Schloss des Grafen fragt, warnen ihn die Einheimischen vor der Weiterreise… NOSERATU, der in Anlehnung an Bram Stokers Roman “Dracula“ entstand und den Zuschauern bis heute das Blut in den Adern gefrieren lässt, gilt nicht nur als der erste Vampir-Film überhaupt, sondern als eines der besten Beispiele des Horror-Genres. 22.15 A PAGE OF MADNESS J 1926, R.: Teinosuke Kinugasa; mit Masao Inoue, Yoshie Nakagawa, 60 Min. Musik: Neil Brand Ein Mann lässt sich in einem psychiatrischen Heim anstellen, in der Hoffnung, seine dort internierte Frau befreien zu können. Der Film war fünfzig Jahre lang als verschollen und gilt wegen seiner radikalen Ästhetik, die sowohl die beängstigenden als auch die reizvollen Seiten des Wahnsinns zeigt, als ein Pionierwerk des japanischen Kinos. 23.15 BERLIN, DIE SINFONIE DER GROßSTADT D 1927, R.: Walter Ruttmann; 60 Min. Musik: Tronthaim Walter Ruttmanns berühmter Montagefilm ist eine faszinierende Zeitreise ins Berlin der später 20er Jahre. So 25. Juli 11:00 Neil Brand: THE SILENT PIANIST SPEAKS Lecture 14.00 MENSCHEN AM SONNTAG D 1930, R.: Robert Siodmak, Rochus Gliese, Edgar G. Ulmer und Fred Zinnemann; mit Erwin Splettstößer, Brigitte Borchert, Wolfgang von Waltershausen, Christl Ehlers, Annie Schreyer Musik: Neil Brand Nach einem Drehbuch von Billie Wilder erzählt Robert Siodmaks Film von einer Clique junger Berliner, die einen Sonntagsausflug an den Nikolassee unternehmen, lachen, baden, sich ein wenig streiten und wieder versöhnen. Und abends geht’s zurück nach Hause. Mit seiner schnörkellosen, halbdokumentarischen Erzählweise gehört der Film zu einem der gelungensten Beispiele des Kinos der ‘Neuen Sachlichkeit‘, eine Art vorweggenommenes Cinéma Verité. 14.15 LAUREL UND HARDY SHORTS Musik: Stephen Horne Aus: http://berliner-filmfestivals.de/?p=5464
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Beide Kinos - ohne weitere Wertung - erschienen mir in der Ausrichtung zu unterschiedlich zu sein. - Man begründe auch bitte, wie einem Besucherrückgang mit einer Preiserhöhung bei gleichbleibendem Angebot entgegnet werden sollte. (Vielleicht lernt man hier noch etwas dazu.)
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Es liegt an Deinen bisweilen missverständlichen Formulierungen, wenn die Lesarten durcheinandergeraten: Sorgfältiger formulieren, und es gibt keine Missverständnisse! @EIX: Sei lieber sparsam mit Wortverdrehungen. Ansonsten: nimm' doch einfach zur Kenntnis, dass meine (unter Vorbehalt geäusserte) These der One-Dollar-Kinos zeitlich vor dem Bekanntwerden des eher kleinstädtisch gelegenen Umraums des Kinos von @piet381 erhoben wurde. Immerhin bekam @piet381 einige Programmkinopreise. Also ercheint mir eine Übertragung Deiner Preispolitik http://www.walhalla-kinocenter.de/ , (Preisanhebung) subjektivistisch. - EUR 6.000: Kommt auf die Standortanalyse an. rmc medien consult oder andere wären ebenfalls hierfür professionell mit entsprechenden Tools ausgestattet. Dort, wo ich sie anfragte, ist sie auch seriös.
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Von Dir kam jene Hilfe, den Ticketpreis um 50 Cent zu erhöhen. Denn das Programm sei gut. Dein Kollege aber äusserte sich konträr hierzu: es gäbe am Programm Änderungsbedarf und am Projektionsequipment. Somit konnte ein eindeutiges Defizit eben noch nicht ausgemacht werden. So eine professionelle "Standortanalyse" kostet schon mal um die EUR 6.000,-. Danach wären mehr Eckdaten bekannt als im Moment. Den Ticketpreis anzuheben finde ich von allen Vorschlägen den mit Abstand oberflächlichsten. Eher geht es doch um Besucheranstieg oder Rückgang und entsprechende Lockmittel für das Publikum.
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Ist das jetzt für dich ein Problem, wenn 35mm gespielt wird? Nicht jedes Kino kann und WILL auf Digitaltechnik umrüsten... Zutreffend! ECLIPSE wurde mit 35mm-Kameras im Super 35-Format gedreht. Warum sollte zum originären standard gauge nicht das analoge Präsentationsverfahren (35mm) angewendet werden?
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NEC? SONY?
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Möglicherweise keine verlässliche "Idee", aber es gab und gibt die Idee von "One-Dollar-Kinos", die zu stark ermässigtem Preis ein Bündel älterer Filme (5 Monate und bereits angelaufene DVD-Verwertung) konzertiert anbieten. Auch im Einzelkino auf Basis eines Schienenspiels vorstellbar. Ein Modell für Häuser, die vom Betreiber oder vom Verleiher hinsichtlich kommerzieller Erstaufführungen derzeit kein Vertrauen finden. Und auch keine Schande, im Gegenteil. Müsste dennoch aktiv, laut und als "Sommerfestival" oder "best of best" beworben werden. Kann zu späterem Zeitpunkt dazu führen, dass man wieder in den Kreis der Erstauswerter zurückkehrt. An einigen Orten das endgültige Ende, an anderen aber der Rettungsanker (siehe DIE KURBEL, Berlin). Spenden können vermutlich weniger die armen Filmvorführer als vielleicht doch der Kulturausschuss des Magistrats oder einige Unternehmen, die ggf. sich dort einmieten möchten. Schankgenehmigung und Eisverkauf sind noch andere Themen, für die es sicher Experten in diesem Forum gibt. Vielleicht auch eine Auszeit bis Herbst dem Vermieter versuchen ans Herz zu legen. Manche können und wollen nach Auszug des Kinobetreibers die vorliegenden Säle auf die Schnelle nicht so einfach umbauen oder umnutzen...
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In den Zeitungsrubriken gewerblicher Kinos finden sich auch vereinzelt welche, die ausschliesslich ein DVD-Programm betreiben. In Anbetracht des Zuwachses an Blu-ray-Titeln dürften sich solche Spielstätten vermehren, wobei der kategoriale und apparative Unterschied DVD/Blu ray minimal ist. Damit sei gesagt, dass die nach darwinistischen Distributionsprinzipien einer "Kinowiedergabe" erzwungenen Standards (35mm, neuerdings auch DCI) m.E. alsbald keine Eintrittshemmnisse mehr zum gewerblichen Kinobetrieb darstellen werden. Die Bedürfnis- und Angebotslage wird die Reste an Festlegungen auf "Kinostandards" hinwegfegen. Ähnliche Entwicklungen erleben wir mir der faktischen Entwertung des Urheberrechts im völkischen Umgang mit Bildmaterialien, Aneignungen und Umformungen im Internet. Man sollte sich über die konservativen "Kinowertigkeiten" nicht all zu viele Illusionen mehr machen, auch wenn man sich einen hohen und unvergleichbaren Kinostandard auf ewig gerne wünschen würde. All diese Standardisierungen und auch die Verleiherverbandsstatuten werden schneller unter Beschuss fallen, als man glauben könnte...
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Waren trotz aufwendiger Überholung durch Stumpf in den 1990er Jahren für's alte ARSENAL leider weder mit perfektem Bildstand, gleichmässiger Farbtemperatur noch gleichartig wirkender Lichttonabtastung gesegnet. Ich listete das vor 10 Jahren - gleich nach dem Neueinbau am Potsdamer Platz - geflissentlich auf und schickte es ins Büro. Nicht ein einziger Mangel wurde seitdem behoben. Das würde ja ins Geld gehen. Und der planende Dr.-Ingenieur wurde in diesem Haus noch mit Danksagungen überhäuft...
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Nicht uninteressant, aber auch nicht überraschend kommende Zitatensammlung aus der berliner Kinoszene. Danke! Was mir bei weitem zu kurz kommt an den Statements einer Reihe wirklich erfahrener und auch äussert branchenkundiger Betroffenen: unisono wird nur über ein Problem der Kosten geklagt. In keiner Weise hat man es aber nötig, auch die Chancen und Risiken der Broadcast-Übertragung mit heute höchstem technischen Niveau Fallbeispiele durchzuexerzieren. Allen Aussagen ist ebenso der positive Umkehrschluss zueigen, etwa, dass "geschenkte" Digitalanlagen jederzeit willkommen wären: selbst der verdienten Zehlendorfer Betreiberin würde ich diesen Sinneswandel (Innovationslust, Marktanpassung oder einfach nur ein Irrtum?) nicht in Abrede stellen. Wesentlich ist aber nicht das Auswechseln zu teurer oder dann eben erschwinglicher Bildwerfer, sondern allein ausschlaggebend für diesen Roll-out sind die Folgen der weltweiten Digitalisierung, die, seit etwa 20 Jahren auf Erfolgskurs, nach Einschluss der Theaterbetriebe, dieselben auch in die Marketing-, Verwertungs-, Produktions-, Kontroll- und Wahrnehmungstypologien der fortgeschrittenen "Kommunikationsmittel" einreiht ("unterwirft" oder "gleichschaltet", könnte man provokant hinzufügen). Andere Filme und flexiblere Orte des Filmsehens (eher umzutaufen als "movie working systems" nach Horwarth) werden entstehen und lassen die Branche ortsfester Filmtheater, die sich dieser Ausrichtung inhaltlich und technologisch assimiliert, als nicht mehr "wirtschaftlich" erscheinen . In diesem, neu ausgerichteten Produktionsumfeld fehlt ihr erst einmal der arteigene "Content" (ein technologisches Format, das anderen Freizeitanbietern aufzubauen nicht möglich ist), und auch in genretypischer Hinsicht (d.h. in Form genuin für die Kinobildwand produzierter Filme wie auch kinospezifischer, nicht austauschbarer Projektionsformate), verliert die Kinobranche die Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb zu anderen Kulturereignissen und digitalen Freizeitaktivitäten vollends, da sie als Nebengleis ubiquitären HD-Contents fungiert. Vermutlich mutiert sie zur Abart der häuslichen Computer-Kommunikation, könnte man annehmen, die in allen relevanten digitalen Belangen aber weitaus flexibler, freier, eigenständiger und bequemer ist. Um Kinos zu retten, ist nicht, wie die marktfromme Staatssekretärin fantasiert, der Anschluss an andere HD-Digital-Distributionsformen unaerässlich, sondern eine Neuerfindung des Kinos. Technologisch, sozial und architektonisch konnotiert. Garniert mit Attributen, die den verloren gegangenen technologischen Vorsprung zu ersetzen hätten. Förderung der vorhandenen Abspielkultur und deren Verfeinerung. Eine solche Erneuerung zum Erhalt ortsfester Filmtheater aber kann man sich angesichts der eingeschlagenen Richtung und Zwänge der Marktwirtschaft absolut nicht vorstellen. Das heisst: der Wille der Politik, Kinos durch Umrüstungszuschüsse zur HD-Empfangsstube wieder "wettbewerbsfähig" zu machen, könnte durchaus zur Beseitigung der Wettbewerbsfähigkeit mit heimischem HDTV und Aufweichung attraktiver und leinwandtauglicher Filmprogramme und Kinobetriebe führen. Das Gegenteil dessen, was beabsichtigt war, hat man damit heraufbeschworen. Diese These bestärke ich aus der Überzeugung heraus, das ein "Kompromiss" oder eine Verschmelzung zwischen heimischer Medienkonsumption und der theaterbasierten Filmkonsumption ein Paradoxon ist und immer bleiben wird. Einfacher ausgedrückt: Entweder obsiegt die Billignummer "Fernsehen" mit wechselnden Contents oder die Entscheidung des Filminteressenten für den ortsfesten "Kinobetrieb" mit langfristiger, indentitätsbildender Herausbildung von Kinoklassikern - die sich primär auch wieder im Kino entfalten dürfen. Begründung: in den 1950er Jahren opponierten die Studios gegen das Fernsehen: "kein Meter Film fürs Fernsehen" (sozusagen "unendlich" zu denkende Kinofenster) und exponierte Produktionstechnologien mit wachsenden Etats der A-Produktionen waren die Motti hierfür. 2010 verlaufen die Tendenzen auf fast allen Gebieten in die konträre Richtung. Und damit sollte doch allen (selbst jenen, die die vorangegangenen Ausführungen ablehnen) ein Licht aufgehen, dass ein Austausch der Bildwerfer weitreichendere Konsequenzen hat als derzeit vorstellbar. - - Die Digitalisierung kam kaum aus den Reihen der Filmemacher (zumindest nicht denen der A-Produktionen oder deren Kameraleute, von George Lucas und - auf der anderen Seite des künstlerischen Spektrums - Peter Greenaway abgesehen), sondern aus der Broadcast-Industrie (SONY & Co, DLP, DVD- und Home Cinema-Sound-Systeme und Verfahren), die ihre Fernsehkameras, Beamer und 5.3.1-Systeme usf. plötzlich für den Kinomarkt salonfähig machen wollten. Der Kinomarkt also ein "Umschlagplatz" für Fernsehprodukte, sozusagen ein "Fenster" für die Home-Cinema-Industrie. Und sie kam aus den Reihen der Postproduktion, die durch kreativere "Nachbearbeitungsmöglichkeiten" das 35mm- und 65mm-Filmoriginal nicht mehr als Eigenwert, sondern als "Futter" für Post-Dreh-Arbeiten am Computer betrachteten. Wobei der Werkcharakter eines "on location" geplanten und stattfindenden Filmdrehs im traditionellen Sinne zugunsten eines "Zweitdrehs" im Postproduktionsstudio verschoben wurde (was im Für und Wider hier nicht ausdiskutiert werden kann). Keinen der oben genannten "Marktneuerer" aber würde ich als verbürgten Verteidiger und Schutzpatron der Filmtheater einschätzen wollen. Das war zu Zeiten der (sicherlich kritisierbaren) alten Hollywood-Mogule noch umgekehrt gerichtet, aber auch in der Ära der grossen Autorenfilm-Schöpfungen seit der russischen Avantgarde über den Neorealismus bis hin zur Nouvelle Vague: sie produzierten für's Kino. Gleich kommt wieder die übliche Hackerei, bei der dann auch die Wortwahl deutlich entgleisen dürfte...
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Genau...weil den Mehrpreis, den der Verleih haben will, zahlt dann der Kinobetreiber aus eigener Tasche und die notwendigen Einmalbrillen kosten ja auch nix...Da kann man den Zuschlag bei TC3D natürlich viel leichter wieder abschaffen als bei digital 3D. 30.000 mit dem Zuschlag eines Blockbusters halte ich jetzt auch für gewagt gerechnet... Aber schön, wenns so schnell ginge. (Das würde dann für digitale 3D-Anlagen ja auch gelten... faktisch sind die immer noch vergleichbar im Preis oder günstiger als TC3D) Wenn eine viel nüchternere Prognose sich jetzt als richtig erwiese, so stimmt diesmal etwas mit dem Blockbuster nicht. Laut EDI 940 Tsd. Besucher und laut BLICKPUNKT:FILM "einsame Spitze": http://www.mediabiz.de/film/news/d-angs...lpos=Anr_1 Was ist nun aber wann und wo an der Spitze, und warum ist das US-Ergebnis nicht automatisch auf Good Old Germany übertragbar?
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Unter den Repertoire-Einsätzen erwecken unter laufenden Veranstaltungen einige Filme aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts besonderes Interesse - nicht ganz unbekannt, aber immer wieder erfreulich in mediengerechter 35mm-Projektion: KINO ARSENAL (Berlin) Dienstag, 13.Juli 2010 19:30 Kino 2 Magical History Tour Tschelowjek s kinoapparatom Der Mann mit der Kamera Dsiga Wertow UdSSR 1929 94 min Vorfilm: Vormittagsspuk Hans Richter D 1928 6 min Wiederholung: 14.7. Am Klavier: Eunice Martins Mittwoch, 14.Juli 2010 19:30 Kino 2 Magical History Tour Tschelowjek s kinoapparatom Der Mann mit der Kamera Dsiga Wertow UdSSR 1929 94 min Vorfilm: Vormittagsspuk Hans Richter D 1928 6 min Am Klavier: Eunice Martins Sonntag, 25.Juli 2010 21:30 Kino 2 Rising Stars, Falling Stars Tartüff F. W. Murnau D 1925 74 min Präsentiert von Vaginal Davis Live-Musik von John und Tim Blue Anschließend Drinks im Roten Foyer Mittwoch, 28.Juli 2010 19:00 Kino 2 Magical History Tour Things to Come William Cameron Menzies GB 1936 OmU 91 min Wiederholung: 29.7. 20:00 Kino 1 Donnerstag, 29.Juli 2010 19:30 Kino 2 Magical History Tour Things to Come William Cameron Menzies GB 1936 OmU 91 min Donnerstag, 05.August 2010 19:30 Kino 2 Magical History Tour An American in Paris Vincente Minnelli USA 1951 OF 113 min Wiederholung: 7.8.
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Wurde auch erzählt über die Universal-Produktion "Spartacus": ein irgendwie altes Negativ lagerte noch bei Kirk Douglas persönlich im Keller. -- Rein rechtlich gut möglich, technisch aber eher sinnlos. Wo es wohl heute lagert? Auch im Abfall?