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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Sie können gar nichts korrigieren, da Sie auf Sekundärquellen angewiesen sind. Daher schwimmen Sie auch herum, was Bewertungen der IMAX-Güten anbetrifft. ("Besser als mit 65mm-Projektion", um Sie zu zitieren). Ist auch gemacht worden, damals mit den 1.4K-Projektoren im IMAX in 'Futuroscope' nahe Paris.Die Quadruplex-Projektion wurde seinerzeit schnell wieder aufgegeben. Man kehrte zurück zum alten Format.
  2. Gottseidank ja. Angucken, solange es das gibt! (Gleichwohl zu meinem Bedauern kaum 2D-Filme mehr gezeigt werden, sondern nur noch 3D, wo die Auflösungsverluste weniger auffallen). - - - Bei 2.08 : 1 A.R. in den neuen IMAX-Sälen ist logisch, was bei IMAX gemacht wird: die DLP-Panels 2048 x 1080 sind um 90 Grad gedreht und das Bild ist gestackt. (Im Grunde bescheiden gegenüber 4 gestackten DCI-Beamern bei der "Avatar"-Premiere im 'Empire'.) Das neue IMAX-Verfahren ist also eine Anpasssung an bereits übliche DCI-Projektionen auf 15 Meter Bildbreite, lediglich in der Bildhöhe über die üblichen Scope-Ausmasse der Kinobildwände leicht hinausgehend. Also insgesamt ca. 2.15K, aber bei doppelter Auflösung gegenüber konventioneller 2K DCI-Projektion mit waagrechtem Panel. Die Gesamtauflösung dann nochmal vermindert durch Formatanpassungen in Letterbox-Art. "Beeindruckend" ist somit für den Zuschauer zwar ein minimaler Höhengewinn, nicht aber die Auflösung, die in der Horizontalen (in "K" ausgedrückt") kaum höher liegt als sonst. Die Panels dürften bei 2.08 A.R. in den sog. IMAX-Multiplex-Sälen auch nicht völlig ausgenutzt werden, allenfalls in den konventionellen IMAX-Sälen. Und der Höhengewinn (und höhere Auflösung) ist ebenfalls hinfällig, wenn der IMAX-DMR-Filme (z.B. "Eine Weihnachstgeschichte) in 2.39-Format wie in allen anderen Kinos gezeigt wird. Dann wird das IMAX-Label endgültig zur Farce. Das Gestackte ist in der Geschichte der Beamer-Technik nichts Besonderes. Das als IMAX nun zu verkaufen, recht "hochnäsig". Von @oceanics natürlich gefeiert, sobald nur das Filmband endlich verschwindet.
  3. Möchte nur vorsichtig darauf hinweisen - und dies mögen die Moderatoren erörtern - daß eine Unterrubrik wie hier gefordert eine verwaiste Rubrik wäre. Keiner der hier Fordernden (erstaunlich - warum wünscht man sich die Rubrik?) wäre gewillt, filmtheoretisch zu debattieren. Sinnvoller wäre es vielmehr, ein Unterforum "Betriebswirtschaft" einzurichten. Begründung: Wenn ein populäres Thema, also z.B. ein Filmerfolg, in die öffentliche Debatte gelangt, so aus unterschiedlichen Gesichtspunkten: Erfolg aufgrund künstlerischer, filmtechnischer, marketingtechnischer, photographischer oder wirtschaftlicher Grundlage. Solche Trennungen hat es im Thread "Allgemeines Board" nie gegeben. Wären dort auffallend positive "filmtheoretische" Aussagen gefallen, hätten sie sich unbeanstandet in das Bild der Box-Office-Meldungen eingefügt: @gonzos, @oceanics und @karstenKs wären hochzufrieden damit. Da die Aussagen in den letzten Tagen eher skeptisch ausfielen, fordern hier die "Freunde der Filmtheorie" urplötzlich eine Unterrubrik. Der Hintergrund: man möchte verhindern, dass aktuelle Filme und Kinoverfahren kritisch hinterfragt werden. Wenn aber keine Hinterfragung mehr gestattet ist, dann werden die Threads in "Allgemeines Board" reine Jubelthreads, gekapert von Firmeninteressen. Was hin und wieder hier verdeckt erfolgt. Eine der nächsten Forderungen der obigen Teilnehmer dürfte dann sein, auch jeden Bezug zum Thema "35mm" in den Bereich Nostalgie zu verbannen. - - - Man möge sich bitte vergegenwärtigen, dass obige Teilnehmer nicht das geringste Interesse an Filmtheorie-Unterrubriken haben: @oceanics und @gonzos sehen darin eine unangenehme Hinterfragung ihrer Geschäftsinteressen. Eine Unterrubrik "Filmtheorie" ist eine Totgeburt. Besser wäre es da, in den Forums-Netiquettes zu verankern, daß Filmtheorie, Filmgeschichte, Filmtechnik (also die Nicht-Videotechnik) oder Filmwirtschaftskritik grundsätzlich untersagt werden. :D Ich bitte um Ablehnung dieses Antrages gemäß dem Wortlaut des gestellten Antrages (überschriftführend in diesem Thread niedergelegt). Er fördert weder das kommunikative Verständnis noch den sozialen Austausch, was in "Allgemeines Board" bestens aufgehoben ist. Wenn als nächstes dann auch eine weitere Unterrubrik für BWL geschaffen werden müßte, so gibt es kaum eine Begründung mehr, "Allgemeines Board" aufrechtzuerhalten. Irgendwann auch keine Grundlage mehr, "Filmvorführer" aufrechtzuerhalten.
  4. cinerama

    Politischer Film

    Lobenswertes Unterfangen. Die Michael-Moore-Filme sind hochgradig politisiert - und m.E. fast ohne Abstriche empfehlenswert. In der Vergangenheit und im Spielfilmbereich hatte vielleicht Francesco Rosi die gelungensten Umsetzungen des Themas realisiert.
  5. Ja, die berühmte "Bourne"-Kamera im Quäntchen Trost, nun ja. Anekdote aus der Bond-History: eine oder mehrere Einstellungen in MOONRAKER seien in 3D gedreht worden. Bei dem tollen Set von Ken Adam und den Space-Shuttle-Bauten (richtige, überlebensgrosse Modell-Bauten - keine billige PC-Animation wie in "2012") wäre das eindrucksvoll gewesen.
  6. 3,6K im Moment. IMAX-Negativ: 12 - 16k-Auflösung - Direktkopie nicht viel darunter liegend. Daher sind die neuen Imax-(Digital)-Bildwände auch kleiner als die "alten". Ist nun mal eine postmoderne Tendenz: Miniaturisierung aller Konsumgüter, auch des Theaterwesens.
  7. James Cameron verweist ja darauf, dass in schon 3 Jahren 3D-Displays den Markt erobern (s.o. Interview). - Sein Produzent machte im letzten September auf der Funkausstellung massiv Werbung für DVD und die Blu-ray Disc in 3D: mit Demonstration. Möglicherweise könnte daraus ein "Rüstungswettlauf" entstehen. - - - Widersprüchlichkeiten in den Aussagen @Gonzos: @Gonzo-Exzerpte aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...sc&start=0 Meine Aussage: daß ich mir über eine Bewertung des o.g. Films nicht im klaren bin. Mein Vorschlag: einen Artikel zum 3D-Kino heranzuziehen, der sich für kommende Entwicklungen interessiert und mehr erkennt als man selbst.. Meine Meinung: sich jeden Film anzusehen und zu betreuen, was ich gewerblich eben so wie hobbymässig mache. Demnach müsste man sich selbst beleidigen, bevor das Publikum beschimpft würde. Befragt wurde der Begriff "Erfolg". Begann mit dem Streit über "Box-Office vs. Besucherzahlen". Endete mit dem Angelpunkt "Kinozukunft/Medienzukunft". Ein Thread ohne Debatte müsste heissen "Box Office Zahlen" und: "bitte hier nur Zahlen posten". Somit akzeptiere ich den mehrheitlichen Unmut und verabschiede mich.
  8. Unterforum fände ich wiederum zu profan/elitär und auch ein wenig auf Spaltung hinausgehend: "hier nur die fleissige Kassendame, dort nur der grübelnde Theoretiker": Das würde die gesellschaftliche Verantwortung untergraben. Daran würde ich mich nicht beteiligen, wenn nur Gleichgesinnte diskutierten.
  9. Zustimmung: Verführung durch Trivialisierung verwässert eine Reflexion des eigenen Daseins. Der Scheinkonflikt in Fantasy-Land erweckt geradezu die Illusion, Konflikte würden ernstlich gelöst: und Humanität gar eingelöst: durch ein "Happy End". Daraufhin wäre der "Avatar" abzuklopfen (bin mir selbst noch nicht im klaren über die endgültige Beurteilung. Vielleicht hat @magentacine noch eine Eingebung?). - - - EPD-Prolog: Alle reden vom neuen, digitalen 3-D-Film. Aber geht es dabei wirklich ums Kino? Oder steckt hinter dieser Technik eine Agenda, die wir noch nicht ganz durchschaut haben? [Prolog-Ende] Prof. Elsaesser: [...] Revolution oder Reaktion? Damit erhebt sich die Frage, ob die Zuschauer auf das 3-D-Kino gewartet haben oder ob ihnen die Filmindustrie die neue Technik nicht eher aufzwingt. [...] Denn es wird nicht nur die 3-D-Welle der fünfziger Jahre – samt Misserfolg – verdrängt, sondern auch die noch viel längere Geschichte des stereoskopischen Sehens im Film, vom ersten kommerziell gezeigten 3-D-Film, Jim, the Penman, der 1915 in die Kinos kam, bis zum erfolgreichsten 3-D-Film aller Zeiten, dem Softporno The Stewardesses. [...] Die Filmindustrie fürchtet die Konkurrenz der neuen Medien, vor allem des Internets; sie will den Erlebnisort »Kino« möglichst klar von den immer kleiner werdenden Bildschirmen der Laptopcomputer und Smartphones abgrenzen [...] Jeffrey Katzenbergs »Revolution« wäre demnach genau das Gegenteil, nämlich eine von Panik eingegebene »Reaktion«, eine Bewegung, die nicht so sehr in Neuland führt, sondern eher in einer bekannten Sackgasse endet. [...] Schließlich stellt sich auch die bange Frage nach der Abnutzung der typischen 3-D-Effekte wieder, wie im Falle von Oben: »Die neue, sensationelle Technik«, so noch einmal Rodek, »wird vollkommen in den Erzählfluss eingebunden – was andererseits zu Denken gibt. Denn eine Sensation – mit der die Industrie natürlich höhere Eintrittspreise durchsetzen will – muss auch als aufsehenerregend empfunden werden; wenn man ihr nur bescheinigt, sie entspreche vollkommen den normalen Sehgewohnheiten, verpufft ihr Effekt bald.« [...] Mir scheinen zunächst die Erklärungsversuche, die von einem Konkurrenzverhalten zwischen den audiovisuellen Leitmedien ausgehen, irreführend. Nicht nur hat sich die Medienlandschaft insofern geändert, als seit der neoliberalen Deregulierungswelle der achtziger Jahre alle in Frage kommenden Medien wesentlich stärker miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind, sodass der Begriff Konkurrenz im Sinne einer direkt antagonistischen Haltung nicht mehr deren jeweilige Handlungslogik beschreibt. Auch die These, dass in den Fünfzigern in den USA das Kino auf Leben und Tod mit dem Fernsehen konkurriert habe, ist längst überdacht worden. [Da bin ich anderer und konservativer Ansicht. - Anm. von @cinerama] Es macht deshalb mehr Sinn, beim heutigen 3-D-Kino, anstatt von einer Konkurrenzsituation auszugehen, die ­Konturen einer vorauseilenden Vereinnahmung nachzuzeichnen. Dabei ist zu beachten, dass die Filmindustrie sowieso kein Monolith ist, [...]. Es konzipiert seine Produkte für alle Medienplattformen, das heißt: sie müssen multifunktional angelegt sein [...] Umgekehrt bedeutet das, dass das Kino nur eine unter mehreren Plattformen für Filme ist und schon lange nicht mehr die lukrativste. Daraus folgt, dass 3-D-Kino nicht nur für die Kinoleinwand gedacht sein kann, denn eine solche Strategie wäre, vom Standpunkt des Vertriebs und des Marketings, kontraproduktiv. [...] Ökonomisch gesehen wird das Kino gegenüber den anderen Verwertungsformen eines Films im Laufe seines Lebenszyklus immer mehr zum Anhängsel; vom Standpunkt seiner öffentlichen Wahrnehmung, seines kritischen Prestiges oder ganz allgemein seines kulturellen Kapitals muss ein Film ins Kino kommen, um überhaupt zu existieren. [...] War etwa die bespielte Videokassette anfangs das Supplement zum Kinofilm, so hat sich nun der DVD-Markt (neben Kabelfernsehen und Internet) so erweitert, dass der Kinostart zum Supplement wird, allerdings, wie gesagt, zum lebensnotwendigen. [Korrektur] Etwas salopper könnte man sagen, dass zwar das Kino der großen Leinwand nur noch der Schwanz des Hundes »multimediales Ereignis« ist, dass aber dieser Schwanz mit dem Hund wedelt. Dieses dynamische Verhalten des Supplements bestimmt auch die Logik des 3-D-Films, seine widersprüchliche Funktion innerhalb des Medienverbunds, als den wir das heutige Kino zwischen den Plattformen, als Zuschauer im Saal oder als Gamer beim Computerspiel erfahren. [...] Ohne im Einzelnen auf den Krieg der Formate zwischen VHS-Kassetten und Betamax-Bändern in den siebziger Jahren einzugehen, lohnt es sich doch daran zu erinnern, dass Hardware-Standards sich durchsetzen, wenn sie über eine für das Massenpublikum attraktive Software verfügen. Zu fragen wäre, was im Fall des D-3-D- Films die Software und die Hardware ist, oder umgekehrt: Welche Hardware soll durch die Software D-3-D-Bild verkauft werden, und was will die Filmindustrie erreichen, indem sie das D-3-D-Kino durchzudrücken versucht? [...] Schaut man sich das Kleingedruckte auf Camerons Website an, so wird klar, dass die D-3-D-Techno­logien – dank Mikro-Spiegeln und neuen Verfahren der Polarisierung des Bildes – auf den Heimkinomarkt zielen und sogar auf den Laptop-Bildschirm. Cameron: »Wird es in zehn, fünfzehn Jahren so aussehen, dass die meisten Laptops mit 3-D-Bildschirmen verkauft werden, die meisten Monitore stereoskopisch sind und DVDs stereoskopische Inhalte speichern? Ich glaube, dieses Szenario ist überzeugender, als wir heute denken.« [Erg. der BILD-Zeitung/"10 Gründe für den 'Avatar'-Erfolg": 5. Weil 3-D-Filme Laptops und Handys erobern werden! Cameron zu BILD: „Auf einem Plasma-Laptop klappt’s schon. In 3 - 4 Jahren gucken wir 3-D auf unseren iPhones – ohne 3-D-Brille.“] [...] Das Laptop-3-D-Verfahren würde nicht nur dem D-3-D-Kinofilm zu einem längeren Leben verhelfen, es würde auch ganz neue Märkte für das Filmerbe öffnen und wieder einmal eine Technologie, die DVD, auf profitable Weise obsolet machen. Und dann haben wir noch nicht über die D-3-D-Computerspiele gesprochen oder die Bildschirme der Handys, deren GPS-Systeme und Google-streetviews durchaus reizvoll in 3-D sein könnten. Vielleicht hat Katzenberg also doch recht mit seiner dritten Revolution, nur hätte er aufs falsche Medium verwiesen: Es wäre die dritte Revolution in den audiovisuellen Speichermedien der Konsumenten-Elektronik, nach dem Videorekorder und der DVD. [...] Bei der vorauseilenden Vereinnahmung des digitalen 3-D-Bildes durch Hollywood geht es wohl auch darum, eine Reihe neuer und weniger neuer Formen des Sehens, der Aufzeichnung und Wiedergabe mit ästhetischen Reizen auszustatten und konsumierbar zu machen. Und zwar mit dem Augenmerk auf die digitalen Medien in all ihren Manifestationen und für all die verschiedenen Bildschirme, von denen wir umgeben sind. [...] Das Konkurrenzdenken gegenüber dem Fernsehen, wie wir es aus den Fünfzigern kennen, wäre damit einer Strategie gewichen, die tendenziell weit über die Vergnügungsindustrie hinausgeht und eine neue Verbindungslinie zieht zwischen Hollywood und den gro­ßen Disziplinarformationen, wie Foucault es nennen würde, die unsere post-industriellen Gesellschaften kennzeichnen: das Militär, der Sicherheitsapparat des Staates und eben auch die Unterhaltungsindustrien, das heißt, die Neuauflage des mi­litary-industrial ­complex im military-surveillance-entertainment complex. Neben allen möglichen Simulationstechniken, die dem Kino nun spektakuläre Special Effects liefern, bieten die intensiven Recherchen Hollywoods zum dreidimensionalen Bild Verwendungsmöglichkeiten, die militärische, strategische und kommerzielle Partner im Visier haben und umgekehrt. Hollywood lernt und kauft sich ein bei Firmen, die digitale 3-D-Visualisierungstechniken für Medizin, Architektur, Landvermessung, Unterwasser-Expeditionen, Wetter- und Klimaforschung entwickeln. In anderen Worten, man muss die neue 3-D- Welle wohl im Zusammenhang mit anderen Bildoberflächen für Nutzer ganz verschiedener Herkunft und Zwecke verstehen, um den missionarischen Eifer eines Jeffrey Katzenberg, das Kalkül eines Steven Spielberg oder James Cameron richtig einschätzen zu können. [...] Die scheinbar gegensätzlichen Merkmale von 3-D, die Tiefe des Raums und der Angriff der Dinge, werden so auf Umwegen wieder zusammengeführt. Wenn diese beiden Begriffe im ästhetischen Bereich erst einmal den Kunstanspruch der hohen Kultur – Oben etwa wurde in Cannes nicht zuletzt dafür gepriesen, dass der Film »die Möglichkeiten räumlicher Gestaltung« im 3-D-Verfahren dazu benutzt, »das Innenleben seiner Figuren zu beschreiben, ihre Einsamkeit durch tiefe Räume sichtbar zu machen« – gegen die billigen Effekte des Rummelplatzes und des Pornos ausspielen, dann trifft sich im militärischen Bereich durch die remote action genau das: die »Tiefe des Raums« im Bild macht den »Angriff der Dinge« erst möglich. Damit gehören die Stereobilder und der 3-D-Film zu dem neuen Paradigma, das unsere Informationsgesellschaft zur Kontrollgesellschaft und unsere visuelle Kultur zur Überwachungskultur macht. [...] Filmindustrie, Zivilgesellschaft und Militär kommen zusammen in diesem Überwachungsparadigma, das in einem historischen Prozess damit befasst ist, das »einäugige Se-hen« abzulösen, das Sehen, das westliches Denken und Handeln in den letzten 500 Jahren bestimmt und zu so unterschiedlichen Neuerungen wie Tafelmalerei, kolonisierender Seefahrt und kartesianischer Philosophie, wie überhaupt der Idee, Risiken, Chancen und Handlungsoptionen in die Zukunft zu pro­jizieren, geführt hat. Flugsimulatoren und andere militärische Techniken sind Teil der neuen Anstrengung, 3-D als Stan­­dard­wahrnehmung einzuführen – aber die Entwicklung geht noch darüber hinaus. Überwachung – ­das umfasst einen Katalog von Bewegungen und Verhaltensweisen, die allesamt etwas mit Monitoring, der Steuerung und Beobachtung laufender Prozesse, zu tun haben, und die das delegieren oder outsourcen, was wir einmal Introspektion, individuelles Bewusstsein und persönliche Verantwortlichkeit genannt haben. [...] So wie ein Tsunami, ein »9/11« oder der Krieg gegen den Terror die Grundwerte der Zivilgesellschaft außer Kraft und uns in einen dauernden Ausnahmezustand setzen, so könnten Special Effects wie das 3-D-Bild das Instrument sein, mit dem der »Komfort-Kapitalismus« der digitalen Medien unsere individuellen Werte verändert und neue Normen, neue Verhaltensweisen erzeugt. Ob mit Verzicht auf Bürgerrechte und private Freiheit oder als Mittel, uns in der Welt des Post-Humanen neu zu orten, sei vorerst dahingestellt. Meinung: nicht den Kopf in den Sand stecken, die Kinos zusperren oder sich öffentlichen Bedürfnissen verweigern, lautet die Schlussfolgerung. Wohl aber mehr Wissen darüber heranzubilden, daß eine medial-digitalisierte Revolution in den Bildwerfferräumen keineswegs (!) neue Alleinstellungsmerkmale des Kinos absichert, sondern das Kino nur als "go-out"-Bindeglied in der multimedialen Konsumkette noch am Leben läßt. Ein Paradigma, das also nicht mehr auf Lichtspiel als Leitmedium verweist, dafür aber als Appetizer für Heim-PC-Soft- und Hardware-Absatz funktioniert. Um die soziale Integration im Kino zurückzuerobern, bedarf es entweder anderer Technologien oder solcher Filmemacher, die mithilfe der digitalisierten Vernetzung dem Versammlungsort des Kinos Anziehungsmerkmale verleihen, die nicht austauschbar sind. Der Epilog dieses Artikels verharrt mir da noch zu tradiert, erkennt aber die Problematik des reinen Effektkinos: http://www.nytimes.com/2010/01/10/movie...0tech.html
  10. Evtl. ein Mißverständnis zwischen uns: ich verteidigte Film nicht primär aufgrund seiner Genre-Geschichte oder der heutigen 6k-35mm-Auflösungspotentiale der Negative. Einen "digitalen Express" jedenfalls sehe ich nicht: dies hatte ich 1999 mit dem ersten Roll-out irrtümlich erwartet: eine platte Autosuggenstion des ersten, gleißenden Eindrucks sozusagen. Verkürzt gesagt: es gibt derzeit einen "3D-Zug". Während der 35mm-Vertrieb bis etwa 2008 aufrechterhalten wird. Fazit: Die Applikation der HD-Medienverwertung auf das Kino vollzieht eine Gleichschaltung mit HD(TV)-Medien: "Sonder-Stellungen" des Kinos als "Leitmedium" (Tradition des 20. Jhds.) werden endgültig beseitigt. Sowas sagt hier keiner. Eher sind es die Älteren mit einem Mangel an Veränderungswillen. Da nützt auch deren Mehrwert an (alterbedingter) kutureller Bilder wenig. Meine Rezeption 1977: Kriegs-Propaganda der Amis. Tatsächlich war 1977 eine Tauperiode mit sog. Abrüstungsverhandlungen sowie dem Amtsantritt Jimmy Carters. Anhänger des Films sagten ihm sogar eine Nähe zu den Sandinisten in Nicaragua nach. Warscheinlich ist er letztlich doch nur Entertainment und Techno-Kult von cinephilen Spielzeugproduzenten - nicht ganz unähnlich wie heute "Avatar", dem man eine Anti-Bush- und Pro-Obama-Haltung nachsagen könnte. Äussert vage Annahmen. Hierzu Professor Elsaesser in "epd FILM", Januar 2010: - in Kürze -
  11. Einige Bilder und Annoncen hier als Link-Verbindung, um das Scrollen auf dieser Seite nicht zu überfordern: Der deutsche Film NANGA PARBAT von Josef Vilsmayer ist nun angelaufen und enthält einige Szenen in Tirol, die mit einer Arriflex 765-65mm-Kamera photographiert wurden: http://www.morgenweb.de/nachrichten/kul...70429.html Inwieweit die Brillanz durch den Digital Intermediate-Prozess wieder einmal "eingedampft" wird, kann ich nicht sagen. Redinger, der noch 2009 für Arri auf der Berlinale den 65mm-Einsatz als hervorragendens Composite-Material für die Postproduktion auslobte, hatte sicher kein Revival des 70mm-Kinos im Sinn. Vielleicht gibt es schon Meinungen zum fertigen Film? - - - LITTLE BUDDHA läuft wieder als hauseigene Kopie im 'ARCADIA' in Melzo (30 km vor Mailand). Herr Fumagalli, Betreiber des Hauses und mit Kameramann Vittorio Storaro befreundet, setzt den Bertolucci-Film als einziges Kino weltweit immer wieder ein: am 16.1.2010 auf der 26-Meter-Bildwand: http://www.multiplexarcadia.com/index.jsp - - - Die 70mm-Termine im 'KINO MIR 70' (= "Frieden und 70mm") im tschechischen Krnov sind vom 9.-11.4.2010 wieder vielversprechend: CAPRICORN ONE von Peter Hyams GANDHI (von Richard Attenborough, der in Dtl. nur in einer relativ weichen 35mm-Dupfassung lief) EXORZIST von William Friedkin (wusste nicht, dass er in Europa lief) SUPERMAN von Richard Donner (in Dtl. nur in recht weichen 35mm-Dupkopien gelaufen) PATTON von Franklin J. Schaffner (Drehbuch von Francis Ford Coppola) - in einer schärfemässig ganz passablen 65mm-Duplikatkopie Tolles Festival-Emblem, das klarmacht, worum es geht: http://www.kinomir.wz.cz/70mmfilm.html
  12. cinerama

    35mm - 3D

    Ich kenne @EIX nicht.
  13. cinerama

    35mm - 3D

    Leider weiß ich auch nicht, wer Sie sind. Weder namentlich noch adressarisch. Und bei anonymen Postern, die noch nie etwas von sich preisgaben (viele andere im Forum kenne ich indessen persönlich und seit Jahren), bleibt man misstrauisch.
  14. Stimmt so leider nicht. Im Mai 2005 wurde dort z.B. STAR WARS Episode 3 digital gezeigt, wenn die Technik gerade funktioniert hat. Man war dort also eher sogar Vorreiter. Wenn heute dort nicht in aktuelle Digitaltechnik investiert wird, liegt das wohl eher an der ungewissen Zukunft des großen Saales als an der Firmenphilosophie von UCI. Zu allem anderen, was Du hier geschrieben hast, werde ich mich wie @oceanic auch nicht äußern. Bringt sowieso nichts. Nanu. So schüchtern? Ansonsten widerspreche ich Ihnen nicht: RACHE DER SITH (2005!) war einer der letzten Digi-Vorführungen im Alltagsbetrieb, die ich mitbekam. Davor lief anderthalb Jahre auch so gut wie nichts. Danach, nach Anbruch des DCI-Zeitalters, verzichtete man darauf. Das war mit "Verzicht" gemeint (ausgenommen Filmfestspiele mit Leihequipment.). Angefangen hatte man im Mai 2000 mit 1.4K-Dijektion, wo ich seitdem jeden Digi-Titel mehrmals besuchte. Auch bei der letzten Digi-Projektion, den SITH, fiel uns als Kenner der Hausgeschichte auf: deutlich verkleinertes und zu dunkles Projektionsbild. Einige Sichtungen begannen mit Kaschstellung auf 1.85 : 1, was dann fast ne viertel Stunde andauerte. Hatte auch Gründe des Betriebsverlässlichkeit, warum man zu 35mm zurückkehrte. Seidem ist das Bild auch heller und kontrastreicher geworden. :wink:
  15. cinerama

    35mm - 3D

    Und ich betone nochmals gegenüber dem User @EIX, der seine Sonderlösungen gefunden haben mag, die Richtigkeit des Regresses bei Finanzierungen mit VPF-Abkommen. "Um 'digitales Kino' abzubieten muß man keinen VPF-Vertrag abschließen": das ist bekannt. - - - Zurück zu den Filmformat- und Auflösungs-Schwindlern dieser Welt: Kodak estimates their 35mm film stock to run at an equivalent of 6K digital resolution—that’s 2K better than the famous 4K Red One camera. As Kodak makes IMAX film out of the same ink/material that they make 35mm film, to scale, you can argue that IMAX reaches a theoretical equivalent of 18K digital, or 252 megapixels. In real application, even an expert we talked to within IMAX doubted if the viewer can see 18K projected, estimating that 12K might be a more accurate guess. [...] http://www.gizmodo.com.au/2009/05/how_r...x_films-2/
  16. cinerama

    35mm - 3D

    Und das in einem Filmvorführer-/Filmtechnik-/Kinoforum - armes Deutschland... (Zu meiner Wenigkeit: zumindest Abschlüsse/Zertifikate/Arbeits- und Qualifikationszeugnisse absolviert: Filmkopierwerk/Filmtheaterkaufman/Fillmwissenschaft). Sie nach meiner Einschätzung: nichts von alledem... können sich nicht einmal eine Internet-Sekretärin leisten zur Korrektur Ihrer Posts. Passen Sie auf mit Inkompetenz- und Laienanwürfen, die wie eine Bombe auf Sie zurückfliegen. - - - Die IMAX-Digitalauflösungen teilten mir Techniker aus USA konfidentiell mit: 3.6K [bin darin leidenschaftslos - denn ich lehne den Abstieg ab.]. Zanken Sie sich in USA weiter: IMAX film is—unquestionably—far more impressive than any other standard on the block, analog or digital. So how the heck can IMAX claim they can take a normal 35mm film, like Star Trek, and play it on IMAX screens? To be fair, this insanely high resolution 70mm film format is only used in the huge free-standing IMAX theaters found in museums and parks throughout the world. As you might recall from our previous story on IMAX “retrofitting” in multiplexes, IMAX’s digital projection system used in those theaters is a mere 3K or 4K in resolution. There’s definitely a double standard, and though it’s still an impressive theater experience, it’s not the same and you have the right to feel a bit ripped off if you’re expecting a 70mm print. But regardless of the film’s destination, it is carried through roughly the same process known as DMR (which, enigmatically, stands for “digital re-mastering”), which starts with a digital encoding of a standard 35mm Hollywood film, and ends with a remastered, (usually) higher-resolution digital format for multiplexes, and a bunch of reels of remastered crazy-high-resolution 70mm film for the true IMAX theaters. During my day at IMAX HQ, I kept referring to the process as “uprezzing”—the same mundane miracle that allows DVDs to play on HDTVs. But every time I used this term, it was met with a shiver from production personnel. After seeing their process, I still think “uprezzing” fits, but blowing up a film’s resolution requires a lot of tweaking and artistry, so I can appreciate their reaction a bit more. http://blog.bigmoviezone.com/?p=3149 Von Filmkopierung/Rasterfilmen und Schärfetests für 8mm, 16mm, 35mm usw. scheinen Sie nichts gehört zu haben. Der Unfug der 35mm-Katastrophe, den Sie in Umlauf bringen, hat seinen Ursprung in einer (Ihrer?) dilettantischen Ausbelichtung. Gibt doch genügend Ausbelichter in Norwegen und Frankreich, die Spitze sind, eben so ARRI in München. Materialauflösungen kann ich daher bestens beurteilen. Sie schwimmen da mit ihren Mutmassungen über "Resultate", die sie irgendwann zurückgeschickt bekommen. Beschweren Sie sich doch beim Dienstleister, nicht bei den Kinos. Und wenn Sie in 2K und weniger ausbelichten, dann ist das des 35mm-Formats unwürdig, wie es die MTF-Prüfprotokolle und Schärfetests untermauern. Da man Ihnen als Minifirma aber nicht mehr zahlt als für 2k-Ausbelichtungen, schieben Sie's aufs Filmband. Nach in 4k oder 6k ausbelichteten Dupnegativen können Sie übrigens den 2k-Roll-out qualitativ beerdigen. Beerdigt wurde schon die erste Welle des von George Lucas u.a. betriebenen Roll-out: die Projektoren sind somit mehr Altmüll als der älteste 35mm-Projektor. Soviel zu Loyalität der digital post-produzierenden Industrie zum Kinobetreiber. Und das wird sich noch mehrmals wiederholen, unabhängig vom Versprechen aktueller Upgrades im 2-Jahresturnus. - - - Detailschärfen im derzeit umsatzträchtigsten Film überhaupt, "Avatar", sind leider unverkennbar. Der Aufreisset des Films ist jedoch das 3-D-Verfahren, nicht Kontrastumfang und Auflösung. - - - @oceanics schreibt: Technicolor hat grade ihren geplanten 35mm 3D kommentarlos platzen lassen. Passen Sie auf, dass die Sie nicht verklagen!
  17. R.-Palast war keine Liebe. Und @EIX fehlt die Lokalkenntnis: ZOO PALAST grosser Saal verzichtet bis heute auf Digi-Projektion im Alltagsbetrieb. Ex-ROYAL - ein wirkliches FILM- und Panorama-Kino - hätte mit 32 Metern Bildbreite jedwede "Digiprojektion aus einem Loch" fast verunmöglicht (selbst die Dual-Projektionen auf 22-Meter Bildwänden in CINEDOM oder der ZEIL-Galerie sind offenbar grenzwertig, wie man hört). Technischer Fortschritt nach @EIX-Philosophie, einmal geläutert: Man kann es auch Lean Production nennen (nicht mit dem gleichnamigen Regisseur zu verwechseln). Oder Rationalisierung durch Elektronisierung. Technsch fortschrittlich kann es ausserdem sein. Menschlich richtig und branchentypisch nicht unbedingt. Job-Rotation ist oftmals signifikant für diese Produktionsweise. Sogar eine Freisetzung von Personal und theaterrypischen Aufsichts- und Überwachungsaufgaben ist im Theaterwesen denkbar, die zu unvorhersehbaren Komplikationen führen kann (KDMs versagen, Light Engines fallen aus, Bildunschärfen bleiben unkontrolliert, Xenon-Kolben altern früher - und keiner merkt es zur rechten Zeit). Wenn man überzeugt und auch begeistert ist, dann sollte man es machen: es gibt niemals zu viele begeisterungsfähige Betreiber in der Branche. Gleichwohl war ich mir bereits 2000 sicher, was unaufhaltsam anrollt - als Sie und @preston sturges noch daran zweifelten. Mich wundert nur der langsame Verlauf der sog. "Umstellung", die ich für Mitte der 00er Jahre als abgeschlossen einschätzte. Dramatischer Umbruch kommt der Sache schon näher. Naiv ist aber das Denken einiger, sie tauschten lediglich ihren Bildwerfer aus, und Reproduktions- und Distributionsweise blieben beim Alten. Gegenteiliges ist anzunehmen - und darin ist denn auch das Drama zu erwarten. 2010 aber "zwanghaft" digital umzurüsten, ist in Anbetracht der Technicolor-Offerte wie auch der Zusicherung der Verleiher auf Filmbelieferung, eben so aber aufgrund der Prognosen eines anhaltenden 35mm-Betriebes, m.E. emotional überzogen. Die Hochrechnungen sind kaum kreativer als eine Tätigkeit an der Wall Street. Und es grenzt auch an Selbsttäuschung, primär daran gesellschaftlichen Fortschritt oder bleibenden sozialen Wert (auch im Umgang der Kinogästen mit- und untereinander) zu zementieren. Faszinierend sind die Massen-Hypes als Phänomen allemal und ein Spiegelbild des öffentlichen Bewußtseins. - Das aber durchleuchtet werden muß. [Dazu sind die meisten Teilnehmer des Threads nicht gewillt, wenn dabei Glaubensfragen tangiert werden] - Avanciertere Formen der Bildsymbolik und auch der Schauspielkunst unter den Mainstreamfilmen sehe ich im Moment im Terry-Gilliam-Film PARNASSUS. Die dortigen Genre-Anleihen halte ich für überzeugend transformiert und auch mit neuartigen Bewußtseinsvorgängen verknüpft. (Danke zunächst für die freundliche Anrede.) Leider ist die Aussage inhaltlich sehr stumpf und ziellos - einem logisch denkenden, auch naturwissenschaftlich denkenden Menschen kaum zuzutrauen. :roll: Man wünscht sich das sicher nicht, aber ich fürchte genau das. Weil in diesem Forum oft zitiert, bemühe ich (was hoffentlich ein wenig provokant) daher die BILD-Zeitung: 10 Gründe, warum „Avatar“ der erfolgreichste Film der Welt ist 1.[...] 2. Weil der Computer weinen lernt! Star-Gesichter (Sigourney Weaver, Sam Worthington) schlüpfen in computergenerierte Alien-Wesen – mit allen menschlichen Gefühlen. [...] 4. Weil 3-D-Effekte unsere Sehgewohnheiten revolutionieren werden. Flat-TVs mit 3-D-Brille wird es ab Frühjahr geben: Toshiba, Samsung, Sony etc. 5. Weil 3-D-Filme Laptops und Handys erobern werden! Cameron zu BILD: „Auf einem Plasma-Laptop klappt’s schon. In 3 - 4 Jahren gucken wir 3-D auf unseren iPhones – ohne 3-D-Brille.“ 6. Weil Hollywood-Klassiker jetzt dreidimensional werden! „Star Wars“, „Ice Age“ etc. kommen auf 3-D-DVDs! 7. Weil es künftige Blockbuster nur noch in 3-D geben wird. Die Oscar-Kings Steven Spielberg und Peter Jackson drehen gerade „Tim & Struppi“ mit Camerons 3-D-Technik. [...] 10. Weil das Wunder 3-D aus Kino- Glotzen wieder ein einmaliges Erlebnis macht! Mit 3-D-Brille vergisst man das übliche Kino-Multitasking: Flüstern, Schmatzen, Trinken, Knutschen, Gähnen. Quelle: http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/ki...t-ist.html Die frohsinnige Botschaft, trotz einiger Skurrilitäten, enthält sicherlich einen wahren Kern. Auf den einzugehen durchaus lohnen dürfte. (Hier werde ich Elsaesser bemühen, der zur BILD-Zeitungs-Kampagne erstaunliche Parallelen thematisiert.)
  18. cinerama

    35mm - 3D

    Das ist nun m.E. Wortspalterei: es geht um die Verträge bei Anschaffung der DCI-konformen Anlage, weniger um den konkreten Dienstleister. Oder um den Abschluß eines 35mm-Vertrages (ohne Nennung von Kinoton, FTT oder Ernemann). Von nicht mehr oder weniger aber als von dieser Finanzierungsvariante, die Sie einräumen, sprach ich also. "Strafzahlung" bedeutet, daß der Finanzier, in Abhängigkeit vom VPF-Vertrag, Schadenersatz fordert, wenn anstelle des DCPs eine (und sei es eine zufällig oder absichtlich noch so schöne) 35mm-Version gezeigt würde. Technicolor hat die Kinobranche in 9 Jahrzehnten nie im Stich gelassen. Digital Cinema hat sein Wort schon nach der ersten Roll-out-Phase 1999-2005 gebrochen - als die 1,4 K-Beamer nicht mehr für die Verleihware der Companies zugelassen waren. (Seither auch im grossen ZOO PALAST Berlin, dem deutschen Premierenkino der digitalen Projektion von Mai 2009, im Alltagsprogramm nur noch 35mm-Projektion!). "Abhängigkeit" besteht aber immer vom Kinofilmverleiher (als Unterhändler einer oder mehrerer Produktionsgesellschaften), der traditionell Verträge mit dem Kopierwerk unterhält. So auch mit Technicolor oder Deluxe, sowohl analog als auch digital. Ausbelichtungen auf 35mm-Material sind in unterschiedlich niedriger und hoher Güte machbar: wer 4 oder 6K ausbelichtet, erhält bessere Filmkopien. Hier ist die Auflösungsgrenze nach oben offen aufgrund der Materialkonsistenz des Printmaterials (250 bis weit über 500 Linienpaare pro Quadratmillimeter in Abhängigkeit vom Objektkontrast): schier gewaltig! Dürftig erscheint mir dagegen die Endlichkeit des 2K-Digital Roll-outs. Da bereits einige Kinos mit vorhandenen Digitalanlagen beim AVATAR-Start nochmals umrüsten mussten - obwohl alle doch hoffen, endlich "digitalisiert" zu sein -, werden wohl weitere Um- und Nachrüstungswellen folgen - und DCI könnte durch die Medientechnik-Realitäten überollt werden: so meine Annahmen. Bei 35mm 3D-Betrieb wären jederzeit flexible Anpassungen der Farbräume und Auflösungsparameter auf Wunsch der Produzenten applizierbar, ohne dass 35mm-Entwicklungsmaschinen oder 35mm-Serien-Kopiermaschinen sowie die 35mm-Kino-Apparaturen umgerüstet werden müssten. 35mm gilt also als Universalformat: selbst unzulänglich mit 800 Linien ausbelichtet, noch überall abspielbar ohne DRM-Versager, und wenn's nachdem Mainstream gehen soll, auch nach dem 2K- oder 1080p-Videostandard ausbelichtbar. Und auch hochwertiger in 4 oder 6K (oder auch 8K für Perfektionisten: denn in dieser Rate wurde kürzlich ein Film von 1959 gescannt, weil SONY nur das als adäquate Restaurierung verantworten konnte). Das ist eine Kosten- und Zeitfrage. Gerade die "Verkettung" von Abhängigkeiten sehe ich im Video-Kino-Betrieb deutlich ansteigen; auch wenn die Ware "leichter" ins Haus getrudelt kommt. Im DCI-Package kommen längst nicht alle Filme heraus. Etliche Verleihtitel erscheinen nur auf 35mm. Einige Filmemacher kommen immer wieder mit dem Wunsch, kein Digital Intermediate anfertigen zu wollen und präferieren Negativschnitt und analoge Umkopierung - immer wieder erlebt. Insofern haben sich einige Totalumrüster (wie auch ein Nürnberger, der 35mm schon im letzten Jahr "ausrangiert" hat), aus technoidem Reinheitswahn Möglichkeiten der Programmdiversifikation genommen. Die digitale 4K-Projektion setzt sich ja bereits kaum durch (oder, viel einfacher, man belichtet in dieser Rate hochwertige 35mm-Kopien!). Meine Vermutung noch vor 8 Jahren war, daß es mit dem HD(TV)-2K-Roll-out zu einer flächendeckenden "Gleichschaltung" und totalen Adaption der Kinos an der Broadcast-Bereich kommen könnte. Kino also als 5. Rad am Wagen der Medienindustrie und ab 2015 schon kaum noch existent. Was sich in dieser Härte nach Implementierung des 4K-Standards in der Industrie, vor allem aber durch die "Evidenz"-Erfolge des 3D-Films, noch nicht bewahrheitete. Gleichwohl wären für noch höhere Standards auch riesigere Bildwände erforderlich: die aber mit Einstellung des Original-IMAX-Verfahrens und schon vor Jahren mit den Schliessungen der authentischen 70mm-Cinerama-Theater nicht mehr infrastrukturell gegeben sind. Da zudem der 3D-Blick weniger panoramatisch denn "eingeschnürt", aber in die Tiefe verläuft, widerspricht die Panorama-/Cinerama-Bildwand den 3D-CGI-Animationsfilmen diametral. (Camerons Privatkino bspw. hat nur eine deutlich von den Saalwänden abgesetzte Breite, und die Fläche der Bildwand ist flach, und nicht in der Art einer panoramatischen Kurve, über die der Blick in der Horizontalen schweifen würde: dies stört die Perzeption heutiger Digitalproduktionen m.E. erheblich). Digitale Weiterentwicklungen sind eher für die Consumer-Industrie der Privathaushalte oder andere öffentliche und gewerbliche Räume sinnvoll, während das Kino nie wieder technologischer Vorreiter sein wird. Und daher bald andere Aufgaben übernehmen muss, sobald der 3D-Hype auf den Consumer-Markt übergesprungen sein wird. Zeigt mir deutlich, dass Sie die Ausbelichtung nicht in den Griff bekommen. Womit Sie nicht der Einzige in Dtld. sind. In deutschen analogen Kopierwerken aber kenne ich verwackelte, verschmutzte Kopien nur im Ausnahmefall: hier wird mit 480 bis max. 960 Fuß kopiert, und da wackelt es nicht. Auf Kundenwunsch (sogar bei Trailern) wird sogar bisweilen auf 240 Fuß kopiert: mit betörender Schärfe und einem Bildstand wie "festgenagelt" Die IMAX-Digitalvariante mit 2 DLP-Projektoren im 2D-Betrieberreicht in etwa 3.6 K. Und wird in USA aufgrund mangelnder Bildgüten kritisiert. Die Projektionen von AVATAR in Dtld., selbst mit 2K Dual-Projektionen, hinterliessen trotz akzeptabler Helligkeit gemischte Eindrücke, weil immer wieder Mangel an Auflösung, aber auch im Film AVATAR zu verortende Auflösungsmängel, deutlich auffielen. Die Zitate werden ich mal zusammentragen, wenn Sie hier weiterhin fantasieren. Mir auch: sowas stört den Werkcharakter durch ein statisches Gitter, dass der Filmbewegung diametral entgegensteht. Moderne Film-Negative haben ein so feines Korn jenseits einer 2K- oder 4K-Pixilation. Ein Pixelkino ist immer eine Kapitulation vor einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der kinematographischen Verfahren und das trügerische Heilsversprechen auf Perfektion und Unendlichkeit an Möglichkeiten. Das Printmaterial auf 35mm wiederum, es wurde erwähnt, ist frei von allen sichtbaren Rastern, Pixeln und Körnern. Es kommt eben auf das Quellmaterial an. :D Da etliche eine zufriedenstellend "scharfe" (manche sagten sogar "überragende") 2D-Version des Films bekundeten, steht auch einer 3D-Applikation auf 35mm nichts entgegen. Nur "Wahnsinnige" verfügen nicht über den ausreichenden I.Q., um das zu realisieren.
  19. Funktioniert leider nicht: "Die erfolgreichsten Filme" können nicht allein am Box-Office betrachtet werden. Das ist es aber, was sie favorisieren.
  20. Das ist keine offizielle Listung, sondern eine der vielen "Hobby-Charts"...unvollständig wie so viele der kursierenden Listen. Was hilft es denn, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht?[...] Wenn es Dir wirklich nur um Besucherzuahlen und -rekorde geht, dann würde ich an Deiner Stelle 1942 und 1943 nicht vergessen. Da erzielten NS-Propagandafilme jährlich über 1,1 Milliarden Besucher in den deutschen Kinos. Netter Versuch: aber die Unvollständigkeit dieser Liste (was ist schon vollständig?) hatte ich und nicht Sie von vorneherein in Abzug gebracht. Und diese Liste versammelt sehr griffig Umsätze, US-Einnahmen, D-Einnahmen, Besucherzahlen. Was @preston sturges macht, ist: durch das Posten der Umsatzrekorde am Kassenbrutto in das gleiche Horn zu blasen wie die Hype-Profiteure, die den "erfolgreichsten" oder "teuersten Film" der Welt auserkoren zu haben glauben (und nebenher die Einschaltquoten erhöhen, wie man das auch mit Internethreads betreiben könnte: so hatten z.B. "n.tv" u.a. Sender/Publikationen 2010 "Avatar" und auch 1997 "Titanic" als sowohl teuersten wie erfolgreichsten Film aller Zeiten auserkoren). Ich nenne das unseriös. Nachdem @preston realisiert hat, wie kurzsichtig das "Box-Office"-Argument reicht, kommen auf einmal Hinweise wie die "Berücksichtigung" des historischen Kontextes, die Situation im Dritten Reich, die geringe Anzahl an Bildwänden in Rotchina usw. In anderen Threads hatte der gute @preston ja die Notwendigkeit einer "inflationsbereinigten" Umrechnung der Umsätze noch verlacht. Durch die Hintertür bringt er sie zurück - wie die Tageslaune eben ist. Entscheidend für den realen Erfolg, das meine Begründung, bleiben die Besucherzahlen in Relation zum Bevölkerungswachstum, egal, ob eine Kinokarte 80 Reichspfennige oder mehr kostet. Diese Zahlen zeigen schlagartig den Stellenwert der Kinorezeption. Das ist @prestons Domäne. 1972 sah ich nur VOM WINDE VERWEHT und BEN HUR: beide dürften besuchermässig in West-Dtl. ebenfalls weit oben stehen. Und gleich doppelter Unfug aus der Feder des plaudernden @preston: Er überträgt die Besucherzahlen aus W.-Berlin + BRD auf Gesamtdeutschland - Fehler Nr. 1. Er erwähnt 600 Mio. Besucher wie den Höchststand der westdeutschen Nachkriegszeit, hätte aber 1958 mit rund 850 Mio. Besuchern anführen müssen - Fehler Nr. 2. Völlig albern sein "Filmhistörchen" zu den NS-Propagandstreifen: allenfalls ein einziger Film schaffte Rekordeinnahmen. Die anderen Streifen waren keine kommerziellen Erfolge - dies im Gegensatz zu den Lustspielen der damaligen Produktion! .Haben Sie eine Erklärung für den Erfolg? Etwa eine viermal so hohe Anzahl an Bildwänden in der DDR (sofern man sie auf die Einwohnerzahl in W.-Dtdl. umrechnen müßte?) - oder eher umgekehrt? [ironie-Modus "aus"] - - - Das alles ließe sich angeregt diskutieren in einem Thread zur Frage "Welche sind die erfolgreichsten Filme aller Zeiten?". Indiskutabel bleibt aber, wenn $ 1.8 Mia. Umsatz der "Titanic" von "Avatar" in Kürze übertroffen würden, aber mancher vergisst, das die Ticketpreise 1997 nur einen Bruchteil der heutigen "Avatar" 3D-Digital-Ticketpreise ausmacht. Genau das vermittelte der Verlauf dieses Threads - daher mein Einspruch. Das sieht die Theaterwissenschaft anders: m.E. bedienen Sie eine PR-Floskel, dies sich für alles einspannen lässt, hinterfragen sie aber nicht. Alles ist gleich schön: "Grundessenz": eher eine Floskel der Vereinnahmung - es lässt sich mit ihr alles anstellen: http://www.forumromanum.de/member/forum...threadid=2 Zu @prestons Replik auf den akuellen 3D-Report in "epd FILM": Interessant. Zunächst wird einem anerkannten Prof. der Filmtheorie und Geschichtsforschung gönnerhaft das schöne Recht zugestanden, auch als Filmkritiker etwas begriffen zu haben. Dann wird vom @preston die Kaskadenauswertung als das normalste auf der Welt verteidigt. Wo er doch gerade oben erst den historischen Kontext der höheren Besucherzahlen früherer Dekaden heranführte: "Das geht heute einfach nicht mehr", wie er schreibt. - Wunderbare Welt der Kaskaden, könnte man schmunzelnd hinzufügen. - Die seelisch-emotionale "Struktur" liegt also fernab von Story und Plot usw. "Märchen" seien die "Grundessenz" des Films. - Auch der Betriebswirtschaft, @preston? Also damit besteht ein braver Student nicht einmal die Zwischenprüfung im Grundstudium einer Drehbuchakademie resp. der Theaterwissenschaften. Aber hier geht es ja um den "Box-Office" des erfolgreichsten Filmes aller Zeiten. Zählen wir weiter... :wink:
  21. Gut möglich, daß vielleicht 150 Mio. chinesische Besucher den Rest besorgen. Was aber nicht stimmt, ist der Hype um den erfolgreichsten oder umsatzstärksten Film, wenn a. keine Inflationsbereinigung stattfand und b. die Besucherzahlen nicht in Relation gesetzt wurden. Beides wird ja sträflich vernachlässigt. Der Blick in die Charts in Deutschland zeigt gegenüber bisher 5 Mio. Besuchern des hier beobachteten Blockbusters auf Platz 1: DAS DSCHUNGELBUCH (23,6 Mio. Besucher) Platz 2: TITANIC (18,1 Mio. Besucher) Platz 3: DIE GESCHICHTE VOM KLEINEN MUCK (13,0 Mio. Besucher), dessen Originalnegativ ich neulich in der Hand hatte und mich über die vielen ausgebesserten Klammerteile wunderte :? ) Platz 4: HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN (12,6 Mio. Besucher) Platz 5: DER HERR DER RINGE - DIE GEFÄHRTEN (11,8 Mio. Besucher) Platz 6: DER SCHUH DEN MANITOU (11,7 Mio Besucher). http://www.charts-surfer.de/kinohits1024.htm#1 Leider tauchen in der Liste der 25 Spitzenreiter ältere Erfolge in West- oder Ost-Deutschland oder Österreich und der Schweiz (DER KLEINE MUCK ist seltsamerweise die Ausnahme) nicht auf: wie z.B. SCHWARZWALDMÄDL, VOM WINDE VERWEHT, DOKTOR SCHIWAGO oder KRIEG DER STERNE, deren Besucherzahlen weit oben in den Top 10 liegen. Obwohl der AVATAR von der Machart mit dem STAR WARS verglichen werden könnte (und so auch konzipiert war), gehen die Besucherrückgänge der letzte Dekaden auch an ihm nicht spurlos vorbei.
  22. cinerama

    35mm - 3D

    "Kunde" -, aber nicht filmwissenschaftlich und filmtechnisch vorbelastet: darum sollte man sich lieber zurückhalten mit Belehrungen, wenn man die Hintergründe nicht durchschaut. @Herbertle: Du hast keinen Grund, Dich durch die demagogischen Vorredner beeinflussen zu lassen: sie haben vielmehr einen Grund, alles daran zu setzen, den 35mm-Betrieb ihrer Kollegen zu unterbinden, um Konkurrenz auszuschalten. Das tarnt sich oft hinter "gutgemeinten" Ratschlägen. Ich begründe das folgendermassen: die hier vehement gegen den 35mm-Betrieb Argumentierenden haben signifikanterweise DCI-Verträge abgeschlossen, die ihnen unter Strafe untersagen, 35mm-Kopien einzusetzen, wenn hiervon Digital Cinema Packages der Kinoverleiher zur Verfügung stellen. Das ergibt sich aus den Finanzierungslösungen, nach denen der Kreditgeber an maximaler Armotisation der neuen Anlage interessiert ist. Verstehen muss man auch die irrational-emotionale Abwehr von bodenständigen und tradierten Produktionsweisen seitens der Early Adoptors. Man hatte einige schlechte Erfahrungen mit 35mm-Kopien, freute sich über digitale Ersterfahrungen mit gutem "Bildstand" und spekuliert auf "alternativen Content" (den ich für ortsfeste Kinos eher für bedenklich halte). Nachdem diese Early Adoptors sich nun mit Verve vom Bisherigen abkehrten, sehen sie in allem und jedem, der in den kommenden Kinojahren des 35mm-Films noch Markterfolge erzielen will und dies mit optimierte Qualität unter Beweis stellt, einen Affront gegen die eigene "Modernierung". Auffällig ist in meinen Augen, daß sämtliche Befürworter der DCI-Umrüstungen auf dem Kinosektor kaum einen Einblick in tradierte Filmtechhnik oder Kopierwerkstechnik haben (was in Anbetracht der "Verschlossenheit" vieler Kopierwerke auch kein Vorwurf ist). Wenn nun Technicolor ein möglicherweise in Kontrast und Auflösung besseres 3D-Verfahren als die 2k-DLP- und SXRD-Variante auf dem Digitalmarkt herausbringt (und erste Reaktionen, die dieses Verfahren sogar als besser als die Digitalvariante bewerteten, könnten diese Annahme bestätigen), dann ist das natürlich eine Ohrfeige für die Fraktion der Digitalumrüster mit ihrem "Kino der Zukunft", wieder einmal eines Besseren belehrt zu werden. Mittlerweile ist klar, dass mindestens für 5 bis 8 weitere Jahre der 35mm-Betrieb flächendeckend erhalten bleibt - und auch von 7 Major Companies unterstützt wird, mit denen Technicolor die Vorverträge abgeschlossen hat! Auch wenn Technicolor die Optiken liefert, so werden evtl. auch andere Kopierwerke auf das 35mm-3D-Over-Under-Verfahren ausbelichten und dazu technisch leicht imstande sein. Selbst wenn man die Firmenbewegungen von Technicolor weltweit "verbieten" würde, werden dennoch auch 2015/18 35mm-Kopien für die Kinos hergestellt werden. Da nun Technicolor seit Jahren diversifizierte, auch auf dem Konsumsektor, würde ich an der Abschlussfähigkeit der Firma nicht zweifeln - ganz unbesehen dessen, ob Thomson die Konzernmutter bleibt, verkauft, restrukturiert oder sich entschuldet. Der Grund: das 35mm-Kopiergeschäft läuft gut bei Technicolor, und nur Verrückte würden den Produktionsbetrieb einstellen. Ob Technicolor nun anderswo einmal eine ein viertel Jahrhundert alte VHS-Konzerntochter abwickelte, ist überall in der Wirtschaftwelt ein normaler Vorgang. Geschlossen wurden auch schon Digitalbetriebe wie u.a. "Das Werk", einige Multiplexkinos, und in Bedrängnis gerieten auch Konzerne der "modernsten Unterhaltungselektronik" wie eventuell Thomson. So kann es auch DCI-Betrieben ergehen - und auch dem DCI-Standard, sobald er mit dem Home Cinema-Markt nicht länger konkurrenzfähig ist. Dann wird er halt geändert und die Beamer werden ausrangiert. Oder auch die andere Variante: mit nur einer Handvoll 3D-Erfolge und Investionskosten von maximal EUR 15 Tsd. ist der Kinobetreiber imstande, aufgrund aktuellerer Erkenntnisse in vielleicht nur 1 Jahr, sofern sich das Verfahren derart schnell amortisiert, weitere Entscheidungen zu treffen. Oder diese auf 2015 oder 2018 zu verlegen, wenn erste DCI-Anlagen af dem Gebrauchtmarkt kursieren oder neueste DCI-Anlagen zu einem Bruchteil (!) des heutigen Preises erschwinglicher werden. DCI auf der Grundlage heutiger Branchenkompromisse gebe ich keine lange Lebensdauer. Nun, hier würde ich relativieren, wenn der HD-Rollout (mit weit über allen bisherigen Filmstandards liegenden Parametern - was nicht der Fall ist) von der Filmindustrie primär zur Stärkung der Filmtheaterauswertung geschaffen worden wäre und die "Erstatzmedien" wie Fernsehen und Video auf dem PAL-Niveau 625 Zeilen verblieben wären, so hätte man einen 6k-Roll-out vertreten können. Leider kommen die Entwicklungen der DLP-Technologie zuallererst aus der Rüstungsindustrie und wurden hernach gleich zum Vehikel für eine mediale Revolution der Heimtechnologie-Anbieter: in diesen Markt hat sich Kino als künftig einzureihen, lautete die implizite Erpressung. Darum liegst Du mit Deiner Aussage richtig, daß defakto 35mm der einzige realistische und langlebige Kinostandard war und ist. Schafft man ihn ab, gibt es keinen sicheren Standard mehr. Unbestreitbar. Das betone ich seit Jahren. Mal schauen, wann einige aufwachen. Wohl erst, wenn sie in der Falle sitzen.
  23. Bedauerlich ist in diesem Thread der Rückfall zur Karikatur und Demontage der "Besserwisser": herhalten muss dafür die WEST SIDE STORY, um eine AVATAR-Inhaltsdiskussion schon im Ansatz zu tabuisieren. Das verstehe, wer will. Noch 1 Tag zuvor hatten Sie eine Lektüre des in der "Szene" recht bekannten 3D-Reports ("epd-FILM") doch zugesagt? Der Eindruck hätte mich ernstlich interessiert. Und inwiefern ist Aristoteles, den Sie anführten, ein Ahnherr des Hollywood-Scripts TITANIC von 1997? Hätte sich derselbe ernstlich gewünscht, daß seine "Poetik" als Schablone für "Scripts vom Reißbrett" herhalten würde? Gerne höre ich mehr... - - - Dem einen ist es also egal, ob POCAHONTAS dem WINNETOU folgte und diesen ein AVATAR, so lange der Fun-Faktor stimmt. Einem anderen ist sowieso schnuppe, wenn 5 mal dieselbe Story verfilmt wird, wenn die Verpackung stimmt, und der letzte persifliert die Genre-Anleihe als "Klauerei" - und suggeriert damit, daß Anleihen und Plagiate gar nicht unterscheidbar seien, solange der Box Office stimmt. Um zu verstehen, warum aber die Dinge so funktionieren wie sie funktionieren, und warum beispielsweise Utopien in der Kunst eine oftmals magischere oder unverbindlichere Wirkung erzielen als Real-Dramatisierungen (etwa eines Spiel-/Dokumentarfilms über die aktuelle Abholzung der Regenwälder, wo Roß und Reiter konkret benannt werden), wäre es wünschenswert, die eigene Begeisterung zurückzuschrauben und Vergleiche zu anderen Filmen herzustellen. Was neben der beinahe "götzenartigen" Beschwörung des Box-Office immer funktioniert, ist der Rekordwahn nicht einmal inflationsbereinigter Umsätze: d.h., wann ein TITANIC-Box Office-Erfolg desselben Regisseurs endlich "geknackt" werden könne. Die realen Besucherzahlen hierbei spielen keine Rolle, die anzutrebende Stärkung der über 80% der Kinosäle mit 35mm-Projektion ohne DCI eben so wenig. Ich frage mich: wenn wir nun wissen, ob eine TITANIC am Box-Office untergegangen ist nach Einflug der AVATARS, haben wird dann wirklich verstanden, wie es zu massenwirksamen Hypes oder "Umsatzsteigerungen" gekommen ist - und wie die Zukunft beschaffen sein wird? Nachdenkliches war hier nach dem Rückfall in den Hype bedauerlicherweise nicht verankerbar, womit die recht interessanten Diskussionansätze von @magentacine, @Iggi, @rene rossi, @TomCat, @cinemartin und anderer leider nicht fortgeführt werden können.
  24. ... macht unter den Cameron-Fans die Runde: erhielt ich schon gestern abend. :D Frage: Geht es im Blockbuster/beim Autoren-Regietalent Cameron darum a) eine neue und aktuell verwurzelte Geschichte vorzutragen, die auch aneckt und Bewußtsein fördert, oder geht es b) um das Finden einer allgemeinverständlichen, transnational vermittelbaren Fabel, die das Skelett für etwas emotional noch Bewegenderes/künstlerisch Innovativeres bildet: die ideale Entfaltung der Technologien und Graphik-Künste der Moderne/die Ankurbelung des Absatzes des Production Designs als eine Art Konsum-Fetisch von Verbraucherträumen (die sich am Home-PC im Moment noch nicht realisieren lassen)? Es sei einmal offengelassen, welche Antworten darauf möglich sind: und ich habe sie vorsichtig als "bejahend positive/ oder eher kritische Attribute" eingefügt. Einige spannende Hypothesen liefert der aktuelle Report in der führenden dt. Film-Fachzeitschrift "epd FILM" (Januar-Ausg. 2010), verfaßt von Prof. Thomas Elsaesser.
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