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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Wenders sollte in vielem widersprochen werden. Es kann nicht angehen, dass dieser Mann mit Infantilität seine Karriere bis zur Rente festigt. Wenders gab zu, erst kürzlich erstmals einen 3D-Film gesehen zu haben. Das wundert in anbetracht seines Alters. Vorher wollte er auf 65mm-Film drehen, schwärmte für dieses Königsformat und drehte dann nur in HDTV ("Bis ans Ende der Welt").
  2. cinerama

    2012

    Sie können ebenfalls nicht ernsthaft die Differenzierungen herauslesen oder wollen es gar nicht. In dem Zitat oben steht - "jenseits der theoretischen Richtigkeit von A/B-Vergleichen". Mein Gott, was für ein Gemetzel an diesem Montag! Zur Klärung: a. A/B-Vergleich im selben Raum unter Studio-Bedingungen wurden befürwortet - @HAPAHE hatte nicht unrecht b. Beobachtungen in der Fläche und an verschiedenen Standorten sind eben so legitim und auch Faktoren in wissenschaftlichen Erhebungen c. Die hiesige Nennung konkreter Standorte, die unterstellt wurden, waren nicht Orte der Sichtung d. Es könnte aus mehreren Vergleichssichtungen ein hinreichender Schluss gezogen werden über Unterschiede in der Postproduktion und Kinodarbietung, die auf Unzulänlichkeiten im DCP oder bei den digitalen oder analogen Bildwerfern hinweisen e. Es geht nicht primär um DCP vs. 35mm vs. andere Formate mit endgültigen Beurteilungen - auch wenn @EIX solche bereits vorgenommen hat -, sondern um Einzelbeobachtungen zum Film "2012" f. Es kann auch nicht um persönliche Abrechnungen gehen, die hier verdeckt unter dem Mantel des Films "2012" ablaufen. Sie sollen durch getarnte Andeutungen zu "Kündigungen" meiner Person führen. Meine nochmalige Bitte also: bitte einmal auf Kontrast, Farbcharakter, Gradation, Halbtonwerte, Durchzeichnungen, Auflösung, Farbkreuzungen u.a. beim DCP von "2012" zu achten und ob alle damit wirklich zufrieden sind. Das war eigentlich die Ausgangsfrage. Ich gehe aber davon aus, dass die hier an der Diskussion Beteligten die Unterschiede oder Defizite vielleicht nicht bemerken. Dann könnte man versuchen, Szenen zu beschreiben oder ich gucke mir das zum dritten Male an. Die farblich von mir als identisch und im Kontrast als vorteilhafter bezeichnete 35mm-Kopie war nicht perfekt, sondern die letzte Rolle war farbstichig und es gab den Fall-back beim Digitalton. Es ist aber eine Meisterleistung, das analoge Kopierergebnis farblich an das DCP "angeglichen" zu haben, obwohl damit keineswegs ein film- oder kinowürdiges Potential zum Vorschein kam, sondern nur ein perfekter Angleich an ein fragwürdiges Digital Intermediate. Mit anderen Worten: in ein und dem selben Haus kann a. ein minderwertiges D.I. erstellt worden sein und dennoch b. bei Ausbelichtung auf 35mm-Dupnegativ ein fast gleichwertiges und im Kontrast verbessertes Filmprodukt hergestellt worden sein. Das sind schwierige Fragen, die durch die Gruppendynamik Derjenigen, die geschlossen Front gegen Nicht-DCI-Auswertungen machen, nicht beantwortet werden. Meine Besucher loben regelmäßig die tolle Bildqualität, die wir jetzt mit Digital-3D bieten. Ein solches Lob habe ich für eine 35mm-Präsentation noch nie bekommen. Selbst bei guter Kopie und optimaler Vorführung. Arbeiten Sie im Filmkopierwerk oder besuchen Sie regelmässig Filmfestivals, teils mit Originalkopien. Dann werden Sie zu anderen Schlüssen gelangen. Ihre Aussagen sind unrichtig, vor allem, da Sie 3D-DCI-digital in die Diskussion einführen, was mit "2012" nichts zu tun hat. Ich wiederhole: im Fortgang dieser Diskussion geht es m.E. um Business-Interessen und um persönliche "Abrechnungen", nicht um das Thema "2012".
  3. cinerama

    2012

    Das ist nicht zielführend, und auch Sie sind offenbar nicht gewillt, die Beobachtungen - jenseits der theoretischen Richtigkeit eines Versuchsaufbaus im gleichen Raum - zur Kenntnis zu nehmen. Ich habe mich darüber mit Mitarbeitern der Postproduktion ausgetauscht. Keinesfalls sollten hiermit alle DCP-Vorführungen klassifiziert werden, keinesfalls eine 35mm-Kopie geheiligt werden. Zu fragen aber ist, warum nagelneue Anlagen, die Sie, @Hapahe oder @preston sturges als Wirtschaftsgut einsetzen, in diversen Spielstätten trotz Propagierung des perfekten Kinos der Zukunft sich in einem miserablen Wartungszustand befinden, und warum weiters einige DCPs in einem qualitativ schlechteren Material die Bilder ausgeben als in der 35mm-Kopie, die plötzlich photographisch anerkannten Parametern näher kommt. Mir scheint, dass einige, ich zähle auf: @preston sturges, @EIX, @HAPAHE es nicht mögen, dass man ihre Investionen relativiert oder durch Beispiele schmälert, die in anderen Betrieben in der heutigen Praxis einer DCI-Projektion nun einmal stattfinden. Man glaubt, mit der Lieferung eines DCI-Masters das Optimum geliefert bekommen zu haben, und ist jetzt erstaunt, wie die Produktionsweite nachwievor auch andere Optionen zulässt. Auch sollte bedacht werden, dass in einigen Kopierwerken von ein- demselben Film 4k- oder auch 2k- (oder noch geringere) Ausbelichtungen getätigt werden können. Damit habe ich Ihnen etwas verraten, was Sie aus Ihrer Praxis gar nicht wissen können, aber gerne mit Häme goutieren. Die geschäftlichen Interessen der obengenannten, man kann sie in ihrer Empfindlichkeit verstehen, sind aber nicht mein Problem. Ich wundere mich nur über minderwertige Projektionen allerneuesten Standards, landauf und landab. Es steht allen frei, ein Analyse der gesichteten DCPs oder 35mm-Kopien hier einzustellen, die meinen Beobachtungen und - aus noch anderer und erweiterter Perspektive - denen von @Valentino entgegenstünden. Dazu kommt leider überhaupt nichts: was mich mutmassen lässt, dass keiner Vergleiche anstellen mochte. Meine persönliche Auffassung: @preston sturges war hierzu nie imstande. Darum petzt er diejenigen, die ihm nicht folgen, regelmässig bei Arbeitgebern und Kooperationspartnern an, die ihr kritisches Beurteilungsvermögen bewahrt haben. Ich habe die Beobachtung einer Vergleichssichtung von 35mm und DCP mitgeteilt und andere Forumsuser um ihre und auch andere Beobachtungen gebeten. Ziel war NICHT die konkrete Benennung von Standorten und Kopierwerken, sondern das Sammeln von Erfahrungen in der Fläche. Das ist legitim und so auch dargestellt worden. Sie benannten Standorte, an denen ich diesen FIlm NICHT gesehen habe und dies hiermit an Eides statt versichere. Es ist unseriös, "beispielhaft" andere Betriebe mit hineinzureissen, die sich in der Wohnnäne des anderen Diskutanten befinden. Sie sollten sich für Ihr Intrigantentum und das ständige Anpetzen schämen bis auf die Knochen. Allein die Tatsache, dass eine 35mm-Kopie sich vorteilhaft zum DCP auf einem DLP-Projektor zeigte, halten viele noch immer offenbar für unmöglich. Wir nicht. Zu erinnern ist z.B. auch an INDIANA JONES IV, vielfach in diesem Forum disktutiert, in dem ein DCP nachteiliger abschnitt als die FIlmkopie. Es liegt im Interesse der mitlesenden Verleiher, Betreiber, Vorführer und Produzenten (hoffentlich lesen sie auch mit), diese Umstände zu beobachten.
  4. cinerama

    2012

    Diese Beobachtungen biete ich nur freibleibend an: auch zum Verriss. Jahrelange Kopierwerkserfahrung, Filmvorführerpraxis und Programmerfahrung sind vorhanden, also warum sollte ich schweigen.
  5. cinerama

    2012

    Wäre es erwünscht ist in diesem Forum, weitere fachliche Kritik genehmigt? Gäbe es da Zustimmung? Beiträge anderer Kollegen bestätigen eventuell, dass es recht interessant ist, sich sowohl über den Kassenerfolg wie das Gelingen des Filmes auszutauschen. Den Beitrag von @valentino fand ich hilfreich, die von @EIX und @preston sturges polemisch. Da ich letzte Woche im Ausland war (im Nostalgie-Thread in den Veranstaltungen nachweisbar), habe ich die hier beanstandete 2012- Vergleichssichtung NICHT im CineStar Berlin gesehen: dies zur Verteidigung der Spielstätte, die von @preston sturges willkürlich als Beispiel einer Negativprojektion hingestellt werden soll (damit alle nach Karlsruhe kommen sollen. - Scheinbar hat er Probleme mit CineStar/Greater Union oder war mit seiner BARAKA-Aufführung im CineStar unzufrieden, weil keiner kam.) Dass @preston sturges so viel Zeit hat, geht auf sein Zeitkonto. Den "Lehrgang" für BILD DER FRAU kann ich zeitlich nicht wahrnehmen. Nochmal zum Thema: mich würde interessieren, ob auch andere ggf. Vergleichssichtungen zwischen der (nicht unbedingt schönen) 35mm-Fassung und dem DCP ziehen konnten. Sie könnte durchaus anders ausfallen als die von mir berichtete.
  6. cinerama

    2012

    @EIX: was möchten Sie sagen? Wo bleibt Ihre Beurteilung des Films? :wink: Aber kein böses Blut: hier die enthusiastischen Kritiken zu "2012", bittschön: http://www.angelaufen.de/filme/vorwoche..._2009/2012
  7. cinerama

    2012

    Unterhaltsam ist die 2. Häfte schon, in der Summierung schwindelerregender Turbulenzen (ein Prinzip der Desaster-Filme, die auf dem "untersten Level" beginnen, um adrenalyhaltige Steigerungsmöglichkeiten schockartig einsetzen zu können). Die Bildgüte dürfte aber selbst für die Freunde des 2k-DCI-Potentials keine Freude sein. Ähnlich schreibt auch der Forumskollege @valentino (Kameramann): http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...240#122240
  8. cinerama

    2012

    Hört sich gigantisch an, ist aber letzlich leider alles sehr zwergenhaft ausgefallen. DAY AFTER TOMORROW sah um Welten besser aus, hatte der Erinnerung nach auch mit 4 und 8k-Scans gearbeitet. Zu 2 0 1 2 : 1. Aufnahme mit 2kDigital Kameras Panavision Genesis und 35mm Panavision Equipment. 2. Projektionsvergleich in einer europäischen Metropole zwischen 35mm und DCP/Auspielung 2k-Projektion fiel (leider oder gottseidank?) nicht zugunsten des DCPs aus: die gleiche Unschärfe über das gesamte Bildfeld, und der Kontrast in der Digitalprojektion war lasch und weich. Analog wirkte bei annähernd identischen Farben (Kompliment an das Kopierwerk, aus so einem schlecht fotografierten Werk noch eine so gute Filmkopie erstellt zu haben!) die 35mm-Kopie kerniger und natürlicher: hatte vor allem gegenüber der Digitalprojektion keine Farbsäume an den Ränden, welche weniger einem DLP- als einem LCD-Bild glich. Mich wundert, dass niemand sowas mal bemängelt. Dies zur Aufnahme- und Kinopraxis 2009 und zu den 4k-Wundern dieser Erde. Sehe ich anders: die digitalen Effekte sehen sehr "flach", gewissermassen "eingeebnet" aus. Vergleicht man mit INDPENDENCE DAY, wurden dort 4 Meter lange Miniaturmodelle aufwändig hergestellt und verliehen dem (inhaltlich ebenfalls dürftigen) Film zumindest mehr Plastik und Realistik.
  9. Es wird leider (auch für Erstlesende) wiederholt werden müssen, bis die Unrichtigkeiten in diesem Forum über Film- und Videoformate korrigiert sind. Noch eine weitere Fundsache, die Bezug nimmt zu den Kleinst- und Großlösungen einer sich vermutlich spaltenden Branche: Das nächste Essential: Das Licht des Projektors durchdringt das Zelluloid. Wenn Filme in nächster Zukunft per DVD, Server oder Satellitensignal geliefert werden, gibt es kein Zelluloid mehr. Es gibt noch den Projektor, aber dessen Licht strömt nicht mehr durch den Filmstreifen. Ohne diesen Streifen, der bei zu hohen Temperaturen schmelzen kann, ist auch der abgedunkelte Raum nicht mehr notwendig: Das Licht aus dem Projektor kann so verstärkt werden, dass das Bild auf der Leinwand bei heller Umgebung gut erkennbar ist. Die Dunkelheit: noch ein Essential, das plötzlich in Frage steht. Bleiben drei Konstanten: die weltweite Kompatibilität, die Zweidimensionalität und das passive Zusehen. Dem Kino droht der Verlust seines globalen Standards, weil das einheitliche 35-Millimeter durch diverse Digitalformate ersetzt werden könnte. Aus: http://www.welt.de/kultur/article198161...unkel.html Nachbemerkung: ohne den abgedunkelten Raum eines Tages, ohne feste und stabile Auswertungsfenster, ohne ein kinoarteigenes Format werden Filme schnellere Absatzmärkte suchen, sobald sie nur noch digital/televisionär vertrieben werden. Ärgerlich ist weniger die global seit Jahren durchdrungene Verwendung des digitalen Mittlers, wohl aber ist es seine Verwachsenheit zum "Televisionären". Was wäre, möchte man fragen, dereinst einmal - in der Nachhut der umfassenden Televisionierung des Alltagslebens - für Kinos noch übrig vom Kuchen? Auch wenn diese Aussage empörend schwarzseherisch klingt (Widerspruch ist legitim und auch notwendig), so ist dies kein Grund, die Filmtheaterarbeit aufzugeben, zu der es keine sozial vergleichbare Alternative gibt. Aber sie muß sozial verwurzelt sein. Einige glauben derzeit in Anbetracht erwiesener Erfolge, mittels 3-D-Cinema und Live-Events diese Beziehung noch stärken zu können. Andere geben zu bedenken, daß der digitale Mittler bzw. die televisionäre Distribution auf den ortsfesten Spielbetrieb weitaus weniger als Medium angewiesen ist als die Werkgeschichte des 35mm-Films, die schon aufgrund der Kosten des teuren Trägermaterials zu expliziter Kino-Ästhetik und Distribution zwang. Viele Unterhaltungsformen der Monitorkultur, sie sind seit 20 Jahren durch digitale Vernetzungen geradezu explodierend, verhalten sich kontraproduktiv zum Akt des Sehens und Hörens im eigens hergerichteten, kinematographisch abgedunkelten Raum. Daraus ergibt sich die schwierige Frage, ob jedweder digitale Content im Filmtheater das Paradies beschert oder eventuell das Kernpotential der Lichtspielhäuser, das Erbringen höchstwertiger und exklusiv dort darstellbarer Bild-Ton-Erzählungen, eher konterkarriert?
  10. cinerama

    Kurfürstendamm

    Das Schluchzen - dies eine persönliche Anmerkung von mir, der glaubt die Interna genug genossen zu haben - hätte sich der ehemalige Direktor der Deutschen Kinemathek, Hans-Helmut Prinzler, freundlicherweise verkneifen sollen. Mit Verlaub: was tat Herr Prinzler, als man ihn auf das drohende Kinosterben aufmerksam machte und um Unterstützung bat? Er erwiderte, dies seien eben Entwicklungen auf dem Grundstücksmarkt und im Immobiliengewerbe, die man nicht ändern könne. Was geschah, als sich die Schliessung des alten Astor-Kinos an der Fasanenstrasse ankündigte? Herr Direktor Prinzler hielt es, trotz Anfrage, nicht für nötig, sich an der Abschlussveranstaltung programmatisch zu beteiligen, etwa in der Tradition der langjährigen Retrospektiven der Kinemathek zu den Filmfestspielen ebendort: dabei hätte es noch andere Möglichkeiten gegeben, etwa eine Betriebsbeteiligung am Astor. Stets waren aber die Antworten der Deutschen Kinemathek hinsichtlich der Herrichtung einer Dauerspielstätte im traditionellen Ambiente, daß man sich "niemals mit privaten Betreibern" zusammentun werden (O-Ton Werner Sudendorf, stellvertretender Direktor der Deutschen Kinemathek). Was tat Herr Prinzler und seiner Retrospektivenleiter, als Filmfestspieldirektor Moritz de Hadeln - nach einer leider mißlungenen CinemaScope-Retrospektive der Deutschen Kinemathek von 1993 - die Kinemathek ermutigte, endlich eine Retrospektive des 70mm-Films (evtl. im Royal-Palast) abzuhalten? Prinzler und Adlatus wehrten sich mit Händen und Füßen gegen Realisierung derart grosser Vorhaben, die zudem "allenfalls 50 Leute" interessierten. Wie reagierte Herr Prinzler, als der Abriß des Royal-Palastes im Europa-Centers beschlossen war (aber das Center-Management immerhin noch Grünes Licht für eine Abschlussveranstaltung gab), als man die Kinemathek um Mithilfe/Ausrichtung/Beteiligung usw. bat? Nichts. Nachdem fast nichts mehr da war an Traditionskinos, stellte sich Prinzler - nach zahllosen Beschwerden an seine Dienststelle, die Kinemathek täte nichts für die Kinos - während der Filmfestspiele der Öffentlichkeit, vergoß Krokodilstränen und kommentierte süffisant das Bildbändchen seines Freundes Volker Noth über ein Dutzend Kinofassanden der 1990er Jahre. Auch war sich der Kinematheksdirektor nicht zu schade, etliche Betreiber als "Verrückte" zu bezeichnen. Nun: für ihn, der die ehemalige Kinemathek zum Fernseh- und Videomuseum umformte, können diejenigen, die existentiell um den Kinoerhalt kämpften, nur Verrückte sein. Er selbst (mittlerweile Mitglied im Rundfunkrat des Senders rbb) und die Kinematheks-Angestellten - subventioniert vom Bundesbeauftragten für Kultur (BKM) - standen nie vor der Herausforderung, ihr Filmarchiv regelmässig in die Öffentlichkeit tragen zu müssen, wie dies jeder redliche, gewerbliche Verleiher tun muß. Weshalb es nach Aussagen des dortigen Digitalisierers Koerber in Kürze zum völligen Ausleihstop der Filme kommen werde, sobald die Filmoriginale gescannt und zum Download-Vertrieb zur Verfügung gestellt werden. Wenn solchen Trägern des Bundesverdienstkreuzes die Universität der Künste jetzt die Ehre zukommen läßt, über traditionelle Filmtheaterbetriebe Aussagen zu treffen, erscheint es mir so, als wenn man den Bock zum Gärtner machte.
  11. Fördergelder, eher illegale Subvention genannt, verbilligt nichts. In allen Bereichen, in denen gefördert wurde, hebt sich der Preis zugunsten derVerkäufer, um ggf. gewährte Förderung, zu Lasten derer, die nicht dazugehören.[...] St. Absolut richtig. Sämtliche Fördermodelle, vom Hunderter-Projekt über reguläre VPFs bis hin zu den verdeckten Subventionen, mit denen man jetzt die Kulturressorts der Länder erpresst, als wären so etliche Betriebe, die schon immer der Finanzierung von Luxus-Yachten des Inhabers frönten, plötzlich allesamt "Kulturstätten" - alle diese "Fördermodelle" sind künstliche Subventionen, um über den Weg der "Digitalisierung" von Filmtheatern eine Branche, die aus sich selbst heraus nicht mehr lebens- und kampffähig zu sein scheint, den Anschluss an die HDTV- , DVD- und Blu-ray-Verwerter zu verschaffen. Dümmer und dreister gehts nimmer. Und auch 4k-Roll-outs werden das Grundproblem allenfalls nur aus technischer Sicht noch übertünschen können - zumal es in der Existenzfrage des Kinos primär um Auswertungsfenster und arteigene Kinoproduktion geht, weniger aber um den Bildwerfertyp. Bestätigt meine Vorahnung einer Branche in Selbstauflösung. Jedem sein eigenes "Hausformat". Ganz im Gegenteil, könnte man argumentieren. Der Marktdruck der vielen Sonderveranstalter und auch des Home Cinema-Sektors wird die sog. DCI-Norm als kurzes Intermezzo in der Geschichte aushebeln: "nicht lebensfähig" im Zeitalter globaler Digitalisierung, darf behauptet werden. Nachfrage: was ist mit "Goldenes Schaf" gemeint? Der HDTV-/Blu-ray/DCI-2k-Roll-out vielleicht? Ich nenne es: "Trojanisches Pferd". In diesem Fall muss ich den oceanics Recht geben. Was Du geschrieben hast ist -sorry- Unsinn. @oceanics liegen in jedem ihrer Posts daneben. Angefangen von Diskreditierungen des 35mm-Formats ("nie 2k erreicht" usw.) bis hin zu verzerrten Prognosen zur Kinozukunft. Allein die unflätige Ausdrucksweise entlarvt die Stoßrichtung einiger Diskussionszirkel in diesem Forum. Beeindruckend. Und hier noch einmal die wissenschaftlich ermittelten Werte für Betrachtungswinkel, Abstände und Auflösungsparameter: 4k sind auch in der 35mm-Kopie erreichbar. Eine Frage der Ausbelichtung und des Sparens am falschen Platz
  12. Bei aller Liebe zum Breitfilm: das gehört doch aber eher in die Rubrik "Biete"? Und Bauer U2 hatte nie im SAVOY gestanden, also bitte nicht alles miteinander vermengen. Danke Dir. Ist ja nicht geschlossen, sondern durch die Hamburger Kinemathek weitergeführt. Aber der Saal sieht heute anders aus: profaner Försterling-Stil der neumodischen Renovierungen von Anfang der 1990er Jahre, also eher mulitplexal wirkend. Ohne die immer hoch "halbwegs" grosse Bildwand und den netten Eingangsbereich wäre das Kino nichts Besonderes mehr. Man hätte das GRINDEL retten sollen und die Panorama-Bildwand wiederherstellen sollen: dieses war das fortschrittlichste aller Roadshow-Häuser, scheint mir.
  13. Kinematheks-Retrospektiven ebenfalls nicht.
  14. cinerama

    Fame?

    An diese Vorhabensäusserung erinnere ich mich ebenfalls. Warum so schnell aufgegeben? Immerhin könnte man eine Abspielkette bzgl. der Auslandskopien ins Leben rufen.
  15. Vielleicht klappt's ja doch noch mit einer Telefon-Zuschaltung am Montag, 15 Uhr? Man wollte gerne Fachleute anhören. Anscheinend die günstige Gelegenheit zur Stärkung der Potentiale
  16. Eventuell kommen ja noch Fotos aus Innsbruck. Wie "romantisch" (oder romanisch) der römische Spartacus-Krieg am Fuße der Alpen werden könnte, lassen die Tourismus-Fotos erhoffen (Kleinstbildeinstellung): Oder im Panorama: Einige österreichische Breitfilmexperten kommen aus anderen Städten angereist, so auch aus Wien. An der Rückfahrt nach Wien (@Florian?) am Montag morgen würde ich mich gerne beteiligen, falls eine Gruppenfahrt möglich wäre? Am Montag gibt es nämlich um 15.00 Uhr ein Treffen vor dem Wiener Roadshow-Theater KINO GARTENBAU: am Eingang (oder an der Kasse, falls es zu kalt draussen ist). Freuen uns, wenn weitere 70mm-Enthusiasten bei der Kinobegehung mit dabei sind und vielleicht auch über die Zukunft von 70mm in Wien geplaudert werden könnte. Freundlicherweise führt die Geschäftsleitung durch das Haus, sodass die Möglichkeit besteht, die eine oder andere (realisierbare) Idee persönlich anzusprechen.
  17. Bitte lieber anders, hätte ich mir gewünscht. Gestern lief im DELPHI die Preview des Woody-Allen-Films "Whatever works". Ausser einem sehr kleinen, kaum lesbaren Hinweis im Schaukasten wäre man niemals auf den Gedanken gekommen, dass irgendein feierlicher Anlass bzw. ein Jubiläum Thema des Abends war. Aus den 60 Jahren (davon mindestens die ersten 40 geradezu atemberaubend abwechslungsreich) begegnete mir kein einziges Accessoire, abgesehen von der postexistenten Substanz des Gebäudes. Da auch keine Ansprache erfolgte, kein Flyer zugereicht wurde, war es eine ganz normale Kinovorstellung - zentriert um das Abspielen eines Kammerspiels im Format 1.66 : 1, das immerhin aber sehr melancholisch und auch humorig inszeniert war. Ein kleiner Film in zu grossem Hause. Hier gab es einst monatelang ausverkaufte Vorstellungen von BEN HUR, LAWRENCE OF ARABIA, EINS-ZWEI-DREI, MY FAIR LADY, DIE BRÜCKE AM KWAI, ALL ABOUT EVE, CLEOPATRA, QUO VADIS, DER LEOPARD, PORGY AND BESS oder VERTIGO - teils in Spektakelformaten. Dazu das Jazz-Fest, Probeveranstaltungen des TeDeWe u.a. Events. Ich bedaure, dass die Betreiberfamilie und Bauherrin ihr Erbe, und hierzu gehört Tradition eben so wie Differenzierung vom Umfeld der vielen Mitspieler, nicht so fortgesetzt sehen möchte, wie es sich andere wünschen. Oder ich irre in diesem Punkt gewaltig. Ein Abend der versäumten Chancen?
  18. Die Resonanz der Presse ist zunächst einmal laienhaft: jeder, der was macht, ist manchmal selbst amüsiert über so manche Lobeshymne, die eher emotionalisierter Natur zu sein scheint. Niemand stellte die Vorteile des Herangehens an das Originalmaterial infrage. Dort heranzugehen, war eigentlich immer Usus eines seriösen Kopierwerks und der kommerziellen Branchenpraxis. Verlorengegangen sind diese Mindesstandards eher doch aus der Sichtweise der künstlerischen Kinematheken und derer Direktoren, die inhaltliche und sonstige Restaurierung von leicht zugänglichen Dupmaterialien salonfähig machten. Dass dann ausnahmsweise der mit der "Metropolis"-Kompilation 2000 beauftragte Kinematheksmitarbeiter an die übliche Praxis der Filmherstellung erinnerte, glich dann in verstaubten Kinematheks-Etagen fast schon der Entdeckung der Relativitätstheorie. Sprich: "Unter den Blinden ist der Einäugige der König". Gegen diese Fassung, die 2001 eine deutliche Verbesserung darstellte und fortschrittlichen Methoden (die Sie softwaretechnisch entwickelten) wirken die bisherigen Fassungen minderwertig. Keineswegs aber ist die im Zuge der Patalas-Rekonstruktion beauftragte Kopierwerksarbeit seinerzeit (mit ihrem Möglichkeiten und der Zuverfügungstellung von Ausgangsmaterialien) als desaströs zu erachten. Auch die davon erstellte (künstlerisch inakzeptable) Moroder-Fassung hat insgesamt noch ordentliche Kopierwerksarbeit zum Vorschein gebracht. Sehe ich mir dagegen der Erzeugnisse glanzvoller Restaurierungen von 70mm-Filmen auf der jüngsten Verkaufsveranstaltung der Kinemathek, der Retrospektive "70mm - bigger than life", an, so kommt einem dort das Grauen, obwohl fast immer die Originalmaterialien herangezogen werden konnten. - - - Der Forumskollege @magentacine ist mir als einer der ganz wenigen sachkundigen Personen der klassischen Filmtechnik und auch Ästhetik bekannt (in der Sektion der "unter-50-Jährigen"). Ich teile seine Auffassung in fast allen Punkten. Auch für mich ist "Metropolis" vor allem produktionstechnisch interessant, aber keinesfalls Ausdruck einer künstlerischen Avantgarde oder mutigen Aussage seiner Zeit. @magentacine und @Sam schätzen aber weniger die Sensationsmache, mit der von den eigentlichen Archiv-Defiziten abgelenkt wird, so wie ich beide verstanden habe.
  19. Danke, Herr Bakels, für Ihre Ergänzung - zumal ich verkürzte, dennoch aber die Verdienste glaubte verstanden zu haben (auch aus Ihrem Vortrag im 'Kino Arsenal' zum Tag der kommunalen Kinos). Daher auch der Link zur Ihrem Labor. Von Korn-Entrauschung hatte ich nie gesprochen, und die DVD nur vom Hörensagen beschrieben bekommen. Mein älterer Kollege (aus den Mosaik-Studios, die noch mit schlechten Nachkopierungen in den 1960er Jahren zu tun hatten) war eher des Lobes voll für die 2001 erstellte neue 35mm-Fassung. Andere erkannten darin leichte Artefakte. Eine - im Falle des hier distribuierten Films - kaum noch ertragreiche Kopierung von einem Originalnegativ sei auch nicht als Allheilmittel zu verstehen - im Gegenteil (und Sie können die beklagenserten Materialien des Films am ehesten einschätzen. - Auch DAS WEIB DES PHARAO war dann in noch desaströserem Originalzustand: konventionell kaum mehr kopierbar). Unseriös wirken auf mich nicht die Laborstätten der Restaurierungen, mitunter aber einige Verkaufsmanager der Distributionen. Allen voran manche Abteilungsleiter auch zentraler Deutscher Kinematheken, die sich von Filmkopierung auf tradiertem Wege verabschiedet haben. Das war somit der Tenor der jüngsten Äusserungen einer, auch mit der Restaurierung von 2000/01 zusammenhängenden, Kapazität der Deutschen Kinemathek, die jetzt nur noch scannen will und en passant die Ausleihe ihrer Archiv- (oder auch Verleihkopien) in Kürze stoppen möchte ("irgendwann [...] werden wir sie auch nicht mehr ausleihen", so der O-Ton des Kinematheks-Archivleiters auf Restaurierungssymposien am Potsdamer Platz, auf denen Geld für das Nestor-Projekt eingetrieben werden sollte und nebenher noch alle möglichen Video-Nebenverwerter ungehemmte Werbung für ihre Umspielungen und "inhaltlichen" Restaurierungen zum Besten gaben). - - Ich finde es doch bemerkenswert, dass hier das Bundesarchiv erst kürzlich mit beachtlichen Steueraufwendungen mit einem Musterkopierwerk für alle relevanten Filmformate ausgestattet wurde, während Gralshüter der Film- und Fernsehkunst am Potsdamer Platz die Abschaffung derartiger Einrichtungen nahezulegen scheinen. Glücklicherweise konnte bei FRAU IM MOND noch eine solche 35mm-Refernz-Kopie vom Originalnegativ hergestellt werden: Kratzer und Schrammen sind hierbei auch durch die traditionelle Naßkopierung entfernbar, Verwacklungen durch Schrumpfungsprozesse sind ausserdem durch spezielle Zahnkranzhersteller und Schmitzer-Kopierköpfe dramatisch zu vermindern.. Neben der digitalisierten Variante wären vielleicht weiterhin auch solche Zeugnisse und Umkopierungen der Nachweis für die historisch verbürgte Produktionspraxis: bei doch einigen Vorteilen akkurater Schwarzweiss-Umkopierung (sofern man sich hierfür einen erfahrenen Lichtbestimmer warmhält). Leicht befremdlich befand ich die Äusserung des mit dem Projekt 2000/01 federführend Betrauten, den Unterschied zwischen der 2k-Ausbelichtung und einer Direktkopie vom Kameraoriginal (hinsichtlich der rein photographische Güte der gängigen Kontrast- und Dichteparameter, aber auch der Kornabbildung auf der Mikroebene) nicht erkennen zu wollen. Fortgesetzt wurden diese Verlautbarungen jüngst mit "diese Debatten, ob 1.4k oder 2k" wolle man (mit Blick auf den "Filmbedarf" und die Spielpraxis u.a. der kommunalen Kinos) nicht länger hören. Welch eine Mißachtung des FIAF-Kodex, und war für ein Armutszeugnis für das historische Verständnis und Engagment einer Zentralkinemathek (neuer Name: Museum für Film und Fernsehen).
  20. Kleine Bitte beim Einstellen der Bilder: wenn minimal schmaler, dann könnte das Scrollen nicht extra erforderlich sein. Auf meinem Schirm stellt es sich im Moment so dar (21 Zoll, dabei etwa 5 cm am scrollen). Die UPs sind wie aus dem Ei gepellt - und wären einen Wiedereinbau im INTERNATIONAL mehr als würdig - auch für heutige Filmauswertungspraktiken. Werde nach Screen-Shots fragen, fürchte aber, es sind nicht viele (das Blitzen wäre nicht schön gewesen, und manchmal gibt es immer wieder Kandidaten, die das unbedingt nur so tun möchten). - - - Nachtrag und Korrektur zu den Spielterminen von Stanley Kubricks SPARTACUS im 'Leo Kino' in Innsbruck: er läuft NICHT am 6.11. Wir projizieren am Samstag, 7.11. um 20.30 Uhr und am Sonntag, 8.11 um 11.00 Uhr! Direkt-Link zum Kino und zur Filmreihe: http://www.leokino.at/db/sql.php?FID=R10265 Es wird formatgetreu in der A.R. 2.2 : 1 sowie im klassischen Überblendbetrieb auf DP70-Bildwerfern projiziert. Das Tonformat in der von Robert A. Harris und James C. Katz restaurierten Version ist Dolby-A-Magnetton. Der US-Monumentalfilm wurde in Super Technirama 70 gedreht und mit 4 Oscars ausgezeichnet. Nach "In den Schuhen des Fischers" ein weiterer, stark melodramatisch gehaltener Score des meisterhaften Alex North. Auch der Titelvorspann von Saul Bass wäre oscarwürdig.
  21. Mehrere Mitarbeiter der Firma posten im Forum und zeigen dadurch Engagement und Präsenz. So die eigene Aussage. Es ist somit 1 Account, der aber aus verschiedenen Weltstädten bedient werde. Es seien auch 25 Poster unter dem Account denkbar, erwiderte @oceanic mir in einer Replik, nachdem ich ihn/sie zu unhöflich angegangen hatte.
  22. Nur im Vertrauen darauf, dass der Regisseur Cameron letztlich doch keinen zu schlechten Film abliefern wird, sondern Ware über dem Unterhaltungsdurchschnitt und gelungener als missratene Trailer es erwarten lassen, erscheint es mir dennoch spekulativ, für eine Produktion, die keiner komplett gesehen hat, im Vorfeld unbamrherzig zu trommeln, womit man Kino zu Umrüstungen zwingen will. Nicht um des Filmes wegen - denn den kennt noch keiner so recht, sondern um der Schaffung einer neuen technischen Vertriebsweise wegen. Hierbei handelt es sich um Marketing, nicht aber um Information oder Diskussion.
  23. @oceanics haben den Ansatz der Qualitätsdebatte nicht verstanden. Der Einwand einiger Teilnehmer am Beispiel von DARK KNIGHT zielte auf drei Versionen: a. 35mm, b. 70mm IMAX und c. Blu ray. Kritisiert wurden Bewegungsartefakte bei der Blu ray. Was ich auf die hochwertigere technische Norm der HD-DVD zurückführe, die Bewegungsszenen über 1080i (interlaced) vorteilhafter wiedergibt. @oceanics kontern nun, auch HD-DVD-Player seien für den progressive Standard 1080p vorgesehen. Richtig ist: HD-DVD-Player sind für die Interlaced-Auswertung konzipiert. Kurz vor Durchbruch der Marktreife kam eine progressive-Funktion hinzu (die keine Relevanz besitzt). Fast alle HD-DVDs besitzen also die Interlaced-Ansteuerung der Schirmen/Panels. Zumindest ich kenne keine HD-DVD mit progressive-Ansteuerung (aber geben wird's alles irgendwo und irgendwann). Fast alle Blu-ray Discs die progressive-Funktion. Ob die SMPTE nun für beide Player - HD-DVD vs. Blu ray - beide Modi verabschiedet hat und sie folglich eingebaut wurden, führt die Fragestellung der beiden Forumskollegen nicht auf den Punkt. Wer es noch immer nicht so recht glaubt, der möge die Director's Cut von @oceanics Lieblings-Regisseur Jackson sich unter die Nase reiben: KING KONG: als HD-DVD weit überragend gegenüber den Blu ray (MPEG-2). Was viele Titel aus der Zeit betrifft. Die HD-DVD-Player haben ganz eindeutig bei der Standbildvergrösserung den Vorteil, währenddessen Blu ray Disc keine Standbildvergrösserung zu lässt, aber das Standbild in vollem Bildmodus (und nicht nur interlaced) ausgibt. Nehmen Sie bitte auch zur Kenntnis, dass die 70mm-IMAX-Auswertung von minderwertigerer "Grading"- und Schärfe-Güte war als die Blu ray. Das ist doch Wasser auf Ihre Mühlen: wer erzählt denn hier seit 1 Jahr täglich, dass 90 % der Besucher die Doppel-2k-Dijektion auf IMAX-Bildwand "besser" fanden als das 70mm-IMAX-Bild? Sie erzählen es. Vielleicht war ja auch das 70mm-Negativbeispiel DARK KNIGHT hier eingebunden: würde mich kaum wundern. Interessant aber der Umstand, das mancher Produzent, der seinem DCP misstraut, mit Blu ray bei der Kino-Premiere erscheinen (vielleicht bezieht sich @Pudding auf solche Erfahrungen, wo er Blu ray-Güte ketzerisch mit DCI-Güte auf den selben qualitativen Level hebt). Trotz Speicherkapazität von 33 Gbyte der Blu ray (testweise auf 25 Layers auch 400 Gbyte) gegenüber 500 Gbyte beim DCP, scheint der Codec fortschrittlicher als JPEG-2000 zu sein. Man bespielt die Disc dann nur mit dem Film und einer Sprache und vermag folglich den Bit-Strom (und somit die Bildschärfe) zu erhöhen. Der Unterschied dieser "Studio"-Blu ray Disc zum DCP war also nicht mehr erkennbar. Da nützen auch keine Korrekturen durch @oceanics, die die Parameter anders, aktueller oder auch nur "subjektiver" auflisten werden als ich - was ohnehin nichts am Wesen der Dinge änderte. Daraus möchte ich ableiten: 1. DCI wird keinen Kinostandard für längere Zeit gewährleisten können 2. Die Annahme, im 3. Jahrtausend, d.h. nach dem Ausbruch der Digitalisierung vor 20 Jahren, einen neuen Kinotechnik-Standard schaffen zu könnnen, der zur Digitalisierung affin ist, steht sich selbst im Wege 3. Eine Ableitung eines Kinostandards aus Consumer-Tendenzen wäre zwar ein Angleichen an den Zeitgeist, stellt aber keine Vorreiterposition dar und auch keine technische-ästhetische Speer-Spitze im Kampf um die attraktivsten Angebote 4. Ein Kino jenseits der profanen Konsumgewohnheiten, die mit Digitalisierung&Medialisierung einhergehen, wäre dagegen eine kulturelle Oase im Mahlstrom der oberflächlichen Berieselungen, welche den Konsumenten durch Medien von wirklicher Erlebenstiefe zu trennen suchen. Wie lebensfähig eine "Kinooase" jenseits digitaler Berieselungsmedien aber sein könnte, ist unbewiesen. Wie lebensfähig andererseits eine Anpassung des Kinos an Multimedia-Brauchtümer ist, steht ebenfalls infrage. 5. Die Zukunft des Kinos kann nur durch soziale Prozesse bestimmt werden, die ortsfeste, im Regelbetrieb stehende Kinostätten als wirklichen Nutzen für unverwechselbare Erfahrungen oder kollektive Erlebnisse erachten 6. Der Einbau eines Digitalbildwerfers, der von DCP, Blu ray oder in Kürze via Satellit betrieben wird, ist von seiner Natur her "Fernsehen" auf technisch und wirtschaftlich höheren Niveau. Digitalkino kann aber nie wieder Filmtheater sein oder Lichtspieltempel werden, was es vom Fernsehen deutlich unterschied, sondern nur ein flüchtiges Werbefenster für den lukrativeren Home-Cinema-Markt Die Frage lautet weniger: "Digitalprojektion - nein danke!", sondern: wie lassen sich exklusive Bedürfnisse und Märkte (oder andererseits auch: soziale Veränderungen) jenseits der digitalen Verwertungsindustrie generieren? Die Epoche des 35mm-Kinos war nicht aus nostalgischen oder menschlicheren Gründen eine kinotypischere oder stablierere, sondern weil sie sich autonomer gegenüber der medialen Verwertungsweise der televisionären Medien verhielt. Wenn einzelne nun erwidern, seit Auslieferung der DCPs an ihre Kleinspielsätten sei auch die Filmbelieferung "verbessert" worden, möchten sie nicht die dunkle Kehrseite dieser Medaille betrachten.
  24. Somit hat 35mm den einzigen Vorteil in einer regulär feineren Textur (bisweilen auch Bildschärfe) gegenüber Blu ray, wo es noch punkten kann. 35mm ist allerdings vom Potential verbesserungsfähig, siehe 4k Digital Intermediate. DCI 2k ein endliches System - das mißhagt nicht nur mir. Kommt das Ruckeln vom falschen Wiedergabemodus? Zwischen "i" und "p" am Player unterschieden? Oder den Player auf 50 statt 60 Hz gestellt? Es trifft aber wohl zu: obwohl die Blu ray weitaus attraktiver und weniger fehlerhaft ist als die völlig unzureichend erstellte 70mm-IMAX-Version (mangelnde Farbsättigung, flacher, Grünstich in Innenaufnahmen, Unschärfe in den Scope-Anteilen) war auch die Blu ray leicht überzogen durch zu hohen Kontrast und einen Braunstich, aber deswegen nicht unfilmisch. Zeigt sich aber geringfügig körniger als andere neue Produktionen in Scope. Dagegen war BATMAN BEGINS auf HD-DVD feinkörniger und stimmiger. HD-DVD hatte auch Halbbildmodus, daher sehen wir eine flüssigere Bewegung und auch bessere Begungsschärfe. Leider ein eingestelltes Verfahren: HD-DVDs wurden ja von den Herstellern wie auch die Player von Toshiba eingestampft. Im allgemeinen bevorzugt ein Umfeld wegen der Bewegungsartefakte die HD-DVD (Videocodec VC-1), zudem mit Standbildvergrösserung. Blu ray fällt dagegen ab. DARK KNIGHT in 35mm leider nicht gesehen. BENJAMIN BUTTON kann man inhaltlich und visuell gratulieren: ob nicht auch Vision2 5201 sowie 5219 auf Arri 435 eine Rolle spielten (evtl. bei Green-Screen), überlasse ich Ihrer Phantasie. In sich sieht es nahtlos aus, qualitativ aus einem Guss, zumindest auf Blu ray. Ganz anders "Slumdog Millionare": ist neben digital mit mehreren Arri-Kameras und fast der ganzen FUJI-Negativpalette aufgenommen. Sollte man auch nicht unter den Tisch kehren. Farbsprünge im D.I und kein einheitlicher Look. Ohne dramatische Bewandnis häufen sich die Filmfehler. Zum Kamera-Oscar: Bei den Academy Awards-Sichtungen werden ja fertige Produktionen über Digital Intermediates gehen (und danach anders und auch oft nachteilig aussehen) sowie über DCI-Projektion gezeigt werden, und da halte ich es für schwierig, die Preisvergabe am nativen Aufnahmeformat festzumachen. Nicht, dass es irrelevant wäre, aber das kann nicht der Primärgrund für die Preisvergabe sein. (Auch wenn einige 65mm-Monumentalfilme oder GONE WITH THE WIND auf Technicolor in ihrer Zeit in der Preisvergabe bevorzugt wurden, so ist das heute weniger eindeutig, ob Filmnegativ- oder Sensor-Aufnahme den Zuschlag fand).
  25. Ist m.E. dann erfreulich, wenn das Negativ gut in Schuss ist und eine Direktkopierung erlaubt - so wie es in den 60's Standard war und Voraussetzung für einen Mindestlevel im Roadshow-Geschäft. Geht man über Interpositiv und Duplikatkopie, und verfügt über keine Fachleute der Fotochemie und Lichtbstimmung mehr, wie es heute der Regelfall leider ist, dann ist das Ergebnis eine sehr unruhige neue 70mm-Kopie, die mehr dem Look eines zu steilen Scope-Films gleichkommt: so erlebt bei der jüngsten CLEOPATRA-Kopierung für die IFB 2009 als auch bei 2001: A SPACE ODYSSEY zur IFB 2001. Jenseits der 65mm-Negative wäre bei ZHIVAGO das Handling mit dem 35mm-Originalnegativ vermtulich problematisch, wenn die Klebestellen und Kerbenschaltungen nicht mehr einwandfrei durchlaufen und einige Risse im Negativ enthalten sind. Dann müsste man das Risiko durch langsame Schrittkopierung eingrenzen und mit ein oder zwei Diagonal-Rissen vorliebnehmen. Zumindest für ein oder zwei Referenzkopien, die man auf Festivals herumschickt. Da aber die Lichtbestimmung nicht mehr beherrscht wird, kann man mit mind. 10 Arbeitskopien rechnen, bevor überhaut eine zumutbare Kopie dabei zustande kommt: also zehn Negativdurchläufe und mehr ... mit erhöhtem Splice-Risiko. Dasselbe gilt für BEN HUR, wo evtl. einige Bildfelder am Aktender im Negativ fehlen. Die auf den IFB 2009 und anschliessend im DFM gezeigte farbige, etwa 20 Jahre alte BEN-HUR-Kopie von Turner, war das schlimmste Beispiel einer Neukopierung überhaupt. Da ist der Griff zur ebenfalls tlws. kritisierbaren DVD ein Riesengewinn, in Bildformat und Farbgebung. 2009 war doch der 50 Jahrestag von BEN-HUR. Leider kam nichts bisher, und es wird auch nichts mehr kommen. (Evtl. gucken wir intern im Dezember der alte komrpimierte Originalkopie von 1959, mittlerweile fast bildsprungfrei komplettiert. Eintritt nehmen ist aber wegen des starken Rotstichs nicht mehr vertretbar. Reine "Studiensichtung". Alternative: neue 35mm-Kopie von Filmverleih Neue Visionen in OmU, von denen eine Kopie optisch gut sein soll und auch das Originalformat durchdringt. Existieren tut wohl ein neuere 35mm-Dupnegativ und ein älteres CRI-Negativ. Letzteres ist etwas grünstichiger und krebsroter in Hauttönen, aber annehmbar scharf. Leider ist die Besucherzahl dieses Films nach den letzten Einsätzen als ausserordentlich nierdrig einzustufen. BOUNTY und CLEO sind da etwas trashiger: wegen Brando oder der Taylor. In London wird ja leider nicht mehr kopiert. Lobenswert war immer das DeLuxe-Kopierwerk. Heute stehen Fotokem oder Gilliver zur Verfügung, die zwar gerne bereit wären, eine Kopierung durchzuführen, aber im Ergbenis etwas abliefern, was man so zuvor noch nie gesehen hat. Dort fehlen ältere Fachkräfte (ab 60 aufwärts) - aber sind vermutlich auch nicht erwünscht.
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