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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Ja, so hattte ich es erlebt: endlose Sichtungen schlimmer EA-Kopien auf 35 und 70, und dann endlich ein schärferes Dup bei der Special Edition gesehen, wenn auch nur auf 35mm im GLORIA-PALAST Kurfürstendamm, aber schärfer als selbst die alte 70er-Kopie). Ähnliche Besserungen bei AMADEUS, EXORZIST oder APOCALYPSE NOW u.v.a. 35mm-WAs erlebt. Traurig, dass CLOSE ENCOUNTERS so an den Start ging. Leider erlebt man Spielberg immer schwärmend von grossen Zeiten und Formaten - und dann kamen seine Filme oft genug in minderwertigen Fassungen heraus. Jetzt sagt er, 3D habe ihm die Augen geöffnet. Morgen sagt er das gleiche dann über eine DVD oder Blu ray...
  2. Die Erstaufführungs-Dupkopien von 1978 waren leider alle (evtl. die Weltpremierenkopie oder eine vom Leicester Square in London ausgenommen) unscharf und milchig, erst die Special Edition hatte ein deutlich besseres Dup, das mich überraschte! Die Konsistenz der Live-Action und Special-Effekt-Szenen ist durch die optische Kopierung der 65mm-Special Effects angeglichen worden, wobei ein 65mm-Drehanteil (anders etwa als bei der Eröffnungsszene von BLADE RUNNER) leider nicht erkennbar ist - und auch nicht diesen Zweck in Anspruch nahm. Wohl fällt aber die Szene "plastisch" heraus, in der an einem Holzstöckchen das Mutterschiff vor der Panavision-Kamera vorbeigeschwenkt wird (und entsprechend "scharf" heraussticht.) :wink: Wenig, da es bei 4k und SXRD dann auch bleiben sollte. Allenfalls beim Digital Intermediate auf 4k können die Ausbelichtungen auf 35mm-Dups/Theaterkopien den Standard wieder auf das 35mm-Niveau der 1990er Jahre zurückholen, der durch 2k-Ausbelichtungen unterminiert wurde. Damit wären 35mm-Theaterkopien konkurrenzfähig zum 2k-DCI-Roll-out. Film hat nur Sinn bei ausgesprochen anspruchsvollen Farb- und Lichtsetzungen bereits bei der Aufnahme sowie als Archivmedium. Und im Moment noch immer als Alleinstellungsmerkmal eines Theaterbetriebes, das ihn von Multimedia unterscheidet. 70mm ist wirtschaftlich tot. War in Dtl. aber bei STAR TREK II und III zu sehen: recht grieselig im Bild.
  3. Eines der besten Hauerslev-Interview ist wieder "am Netz", und man erfährt dort viel zu Annakins Auffassungen zu den Large-Format-Systemen: http://www.in70mm.com/newsletter/2001/6.../index.htm
  4. @magentacine: Die "conditio sine qua non" von Columbia bei CLOSE ENCOUNTERS (Wunsch des Regisseurs nach einer Special Edition) kannte ich nicht. Der (heute eher negative) Eindruck rührt bei mir aus der Zeit, als er während des SCHINDLERS-Drehs die Postproduktion von JURASSIC PARK betreute so wie kurz danach. Daß er gegen seinen Willen zusätzliche Einstellungen im rätselhaft gehaltenen Mutterschiff drehen mußte, und sich hiervor später angeblich distanziert, notiere ich mal mit Vorsicht. Jedenfalls ist der gesamte Schlußteil 1977 so inszeniert worden, daß etwas bleibt von einer anderen Welt, daß wir "nie" erfahren sollen. Leider hat die aktuelle balue Scheibe - konträr zu der von Dir gesehenen DVD - wieder den Schnitt der "entzauberten" Fassung von 1980. Mann, war ich sauer... Einige Nahaufnahmen Zsigmonds fielen aufgrund problematischer Schärfe bei offener Blende durch Patzer heraus, andere Einstellungen in Innenräumen sind atmosphärisch sehr dicht und heute selten anzutreffen. Es enttäuschte aber wiederum die Tonqualität: sie klirrte bei der 70mm-Premiere im ZOO PALAST 1978, nochmals später als ich die Kopie in einem anderen Kino hervorkramte, und jetzt neuerlich auf der Blauen Scheibe. Wir fragten uns - rein spekulativ - ob es sein könnte, dass man (trotz JAWS) dem Regisseur nicht all zu viel zutraute und daher mit schlechtem Tonequipment abservierte? Auch die direktionalen Effekte sind rar bzw. kaum gegeben, dies gegenüber dem aufwendigeren und qualitativ hochwertigeren Mix von STAR WAR. (Es gibt einige Artikel zu beiden Soundmischungen im BKSTS-Jorunal, das man nochmal zurate ziehen könnte). Dieser Eindruck ist auch heute noch - selbst in Fachkreisen - weit verbreitet. Es gibt aber im Zeitraum von 1963 bis etwa 1974 herausragende Blow-up-Kopien von 35mm-Negativen. Zu einen sahen die Prints so fabelhaft aus durch die Naß- und Schrittkopierung, zum anderen wurde aus den Limitationen des damaligen unempfindlichen Aufnahmematerials (Kunstlichttype für perfekte Studioaufnahmen, verwendet aber auch für Außenaufnahmen mit dann einsetzenden Farbkreuzungen) durch forcierte Ausleuchtungskonzepte und interessanten Dekoraufbau - im Zusammenklang mit einer Photographie mit kleiner Blende - ein eminent tiefenscharfer, plastischer und sauberer Look von 35mm-Negativen erzielt. Noch dreißig Jahre später hielten Zuschauer Blow-up-Kopien wie bswp. THE SHOES OF THE FISHERMAN für "echtes 70mm". Mit den über Jahre hinweg verlaufenden, problematischen Umbrüchen zum Heißprozeß (ECN II und ECP II-Type), sensiblereren Negativtypen und der Verwendung von Zooms und längeren Brennweiten bei limitiertem Szenenaufbau verschwand zunehmend der "skulpurhafte" Eindruck bei den anglo-amerikanischen Großproduktionen. Massiv verschlechert wurde die Kopierung durch die Zwischenschaltung von Interpositiv und Duplikatnegativ, auch bei den 70mm-Theaterkopien. Beispiele hierfür sind die Blow-up-Kopien von STAR WARS, CLOSE ENCOUNTERS, CRY FREEEDOM, ALIEN, ALIENS II, THE REVOLUTION, THE BLACK HOLE u.a. Ausnahmen der letzten beiden Dekaden sind INDIANA JONES (Schrittkopierung vom O-Negativ -Mr. @Sturges zweifelt dies regekmässig an) und PEARL HARBOR, aber auch Dupkopien von TERMINATOR II, HOWARDS END, REMAINS OF THE DAY oder TITANIC. Die 70mm-Großerfolge aber der 1970er und 80er Jahre sind heute, im Zeitalter der blauen HDTV-Scheibe und dem artverwandten DCI-Verfahren, nicht mehr referenzfähig. Die Altkopien der 1960er Jahre indes nachwievor (den Rotstich einmal unbenommen. :)
  5. Na ja, die Hiebe von Schauburg Karlsruhe gegen seine Parallelspieler (leider nicht nur auf @cinerama) sind so neu nicht: würde ich mit diesem Kino zusammenarbeiten, wäre ich plötzlich dort der liebste Mensch. :) Vielleicht ist einfach nur eine Wertung jenseits von gut und böse die rationalste! Es stimmt auch nicht so ganz, wenn @preston sturges suggeriert, erst durch die Berlinale seien die Festivals in Frankfurt, Bradford, Mailand usw. richtig flott geworden. Widerspruch, Monsieur! Frankfurt hatte seit 1988 bis heute 5 Festivals des 70mm-Films bestritten, 1997 das umfänglichste und mit den besten Besucherzahlen. Bradford spielt seit 1995 und ist das älteste Festival der Neuzeit (vorher gab es Sommerfestivals in den westdeutschen Großtädten oder sogar Dauerrepertoire wie in Delphi Berlin oder Regina Bremen u.v.a.). Karlsruhe spielte ebenfalls ohne Hilfe der Berlinale, und das schon seit 1968 (und bekam in diesem Jahr trotzdem keinen Berlinale-70mm-Film dort ab), das 70mm-Festival in Copenhagen wurde noch vor der Berlinale 2009 eröffnet, Los Angeles mit seinen jährlichen Mai-Festivals im 'Egyptian Theatre' und im 'Astro' ist ebenfalls nicht auf Berliner angewiesen, und user @cinerama kooperiert mit einigen Festivals seit 1988, als die Berlinale sich dafür noch gar nicht interessierte und @preston sturges bei UIP Dubbing-Manager war. Gut ist allemal, dass so viele Besucher zur Berlinale 2009 kamen und der Hype ums Breitwandkino in seiner Hochform auch Schlagzeilen machte. Hatte ich in der Größenordnung gar nicht mehr erwartet... :wink: ... und Berlin geht leer aus. Dabei wäre es bei dieser Promo durch die Retrospektive ein Leichtes gewesen, sich an den Erfolg anzuhängen. In Hamburg muss vermutlich erst der Boden bereitet werden ... Also das SAVOY ist seit Juni 2008 als METROPOLIS wieder eröffnet und renoviert. Hier ein paar Bilder von meinem August-Besuch letzten Jahres: Sprechen wir darüber per PN? In Berlin ist noch einiges möglich, auch ohne die desolaten Anlagen, die Ihr ja im Februar zurecht kritisiert hattet. Dauert aber noch ein paar Monate, Geduld bitte. Und nun wieder Werbung für Mailand: Laura vom Arcadia-Multiplex sandte mir einige Berichte zum Neubau dieses Großkomplexes. Äußerlich, dies zeigt die Rückansicht des Kinos, wurde sogar ein Baukörper im Stil des Retro-Looks errichtet. Das amphitheatergemäss aufsteigende Parkett ist schließlich im klassischen Palast-Sinn dreigeteilt, so riesig ist der Saal. Die 30 x 15-Meter-Bildwand ist bis zur Formathöhe von A.R. 2 : 1 auffahrbar: klassisch geeignet für eine VistaVision-Horizontalprojektion (8-perf auf 35mm), von der man richtig träumen könnte.
  6. Von TRANSFORMERS gestern den Anfang wiedergesehen (diesmal Blu ray): sowohl Spezialeffekte als auch Schnitt und die Schauspielführung fand ich fad: und genau diesen "Bleichbad"-Look unmotiviert und aufdringlich. Wir fragten uns, warum man den nicht gleich digital gedreht hatte? "Film" macht ästhetisch an diesem Punkt m.E. keinen Sinn mehr. An der DVD-Special Edition von STAR TREK - THE MOTION PICTURE (Paramout 1978), finde ich auch die Ergänzungen von Robert Wise sehr brauchbar, besonders das mosaikstein-ähnliche "Andocken" der "Stufen" des Laufstegs zum Maschinenplaneten. - Zur Produktionsgeschichte ein typischer Verriss einiger Trekkies: http://www.moviebazaar.de/filmst1.htm Enttäuschend demgegenüber die Zusätze bei CLOSE ENCOUNTERS von 1980, die den Höhepunkt des Ufo-Kontakts im Devils Tower vollkommen demontieren. Schwach im Zusatz der Musik, der Schauspieler-Mimik, der Matte Paintings im Innern des Mutterschiffs usw. Da hätte der Meister selbst besser die Finger von gelassen. (Spekulation: die Version von 1977 hat er aus dem Herzen heraus gedreht. weshalb die Stringenz schlüssig ist. Die Zusätze von 1980 aber aus Geldgier hinzugefügt und mit dem Herzen schon ganz woanders angekommen. - Spekulation Ende -)
  7. Schön, auch in Berlin heute Richtfest der von mir unterstützten Kulturinitiative in Wedding, allerdings nur mit Kurzfilmen. Dort spricht man deutsch ... und türkisch! Romulanisch muss ich noch lernen. :wink:
  8. Ja wo den? In D-Land? Amsterdam und Hamburg. :) Das ist sehr bedrückend, dass anderswo die grossen Bildwände wegstarben: sicherlich kein gutes Omen für die Filmwahrnehmung, die heute anderen Reizen folgt? Freue mich dennoch auf beide Kinos in Mailand, das Kinemathekshaus eben so wie das originelle Multiplex in Melzo. Insgesamt überrundet auch die Sitzplatzzahl die Berlinale-Retrospektive, und ich hoffe, mit unserer kleinen Filmreihe "mehr" vom Bild zu zeigen, als in den auf "Scope" beschnittenen Häusern. Jedenfalls war es in dieser Beziehung in Frankfurt Main im Filmmuseum ein Aufatmen, daß dort alles gezeigt wird, "was drauf ist". Sicher kein Problem in so einem Haus, gebaut für 8-Perf-70mm-Formate, wo dann die Kaschierung soweit in die Höhe steigt, bis das Randumfeld des Filmbildes erreicht ist: Dann kommt es bei PORGY AND BESS auch gut hin, damit die Untertitel nicht beschnitten werden und Leon Shamroys sorgfältige Kadrage erhalten bleibt. Wir sind noch nicht sicher, aber neben den deutschen könnten vielleicht noch italienische Untertitel einprojiziert werden. Sprache und Librettos der 70mm-Filmkopie sind jedoch authentisch, auf englisch. 6-Kanal diskreter Magnetton ohne Rauschunterdrückung. Bildquellen: Kinemathek Mailand; Multiplex Arcadia Mailand; Kinomuseum Berlin e.V./@cinerama
  9. Erlaubt es Ihre Zeit , und könnten Sie bitte das Englische für einige Mitlesende unserer Branche übersetzen - zumal im Thread "Forumsregeln" soeben darum gebeten wurde: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...986#108986. Es gibt auch viele Wissenschafts-Bereiche, wo dies gepflegt wird. Danke auch im Namen vieler Filmleute, die zunächst Techniker, Betriebsfachleute, Service-Personal und Verkaufskräfte sind und solche Fachzeitschriften nicht alle abonniert haben. (Auch eine Quellenangabe gehört einfach zum guten Stil, denke ich.)
  10. Dankeschön, ganz nach meinem Geschmack. Hatte auf diesen Passus gewartet :)
  11. Warum so bitterböse? :lol: Die Frage nach den "Nostalgikern/ Idioten" war ein wenig ironisch, denn: 1. Täglich wird in diesem Forum von der Minderwertigkeit des 35mm-Industrieformats geprochen und wie oben zitiert auch beleidigt 2. Erfreulicherweise setzte Abrams 35mm ein - und wertet auch auf 70mm-IMAX-Kopien aus 3. Finde ich toll, dass er in anamorphotischem Scope drehte Sie haben gar nicht verstanden, was ich sagen wollte.
  12. Da eine Special-Effects-Orgie, hätte man sich den Komplettdreh eigentlich digital vorstellen können, zumal in einigen Kreisen massiv für RED- oder SONY-Kameras geworben wird. Ein leicht "künstlicher" Look also, den man aus SUPERMAN RETURNS (2006) oder KNOW1NG (2009) kennt, auch Ausdruck eines objektiven "Mangels" der Sensoraufnahme, hätte en passant zur Erzielung eines ästhetischen Effekts umgemünzt werden können. Das wäre bei diesem Sujet nicht uninteressant gewesen. Nun liegt die Info vor: Bildquelle: 35mm Negativ - und noch (im traditionellen Sinne eines draufsetzend) Aufnahme anamorphotisch. Sind das jetzt Idioten oder Nostalgiker? Die Trailer angehend, ist interessant, dass sie sich unterscheiden, um verschiedene Publika zu erreichen: Trailer 2 http://www.apple.com/trailers/paramount...small.html wäre eher ein Genre-Konglomerat aus Mission Impossible 2, Terminator 2 , Fast and Furious 3, Star Wars 6: Revenge of the Sith und präsentiert gerne die explosiven Arbeiten der Immersive Designers, Trailer 1 jedoch http://www.apple.com/trailers/paramount...small.html bedient die Erwartungen von Fans von ALIEN 3 (1992), MAROONED (1969), den TV-Übertragungen der Apollo-Mondmissionen und natürlich STAR TREK - THE MOTION PICTURE (1978) für die Robert-Wise-Fans wie mich: http://www.youtube.com/watch?v=GSvV2QTAcHY (der Wise-Film ist hyperrealistisch von John Dykstra und Douglas Trumbull visualisiert worden und ist in dieser epischen Breite nur auf Riesenleinwänden geniessbar, auf denen man sich in kleinste Details verlieben kann. Die Sequenz läßt sich auf das Staunen ein, überhaupt mit Raumschiffen reisen zu können, was auch noch heute keineswegs alltäglich ist und bleibt. Sowas müßte den meisten Kinogängern in 2009 wie "Opas Kino" vorkommen? Oder doch als technischer Realismus überzeugen?)
  13. Als "Nachlese" zur sogenannten "Bigger than life"-Retrospektive der Berlinale 2009 (70mm-Filme) sind zwei neue Artikel erschienen: http://www.in70mm.com/news/2009/festiva.../index.htm http://www.cinemusic.de/drucken.htm?rid=3141
  14. War als Westberliner nie Genosse und in einer Blockpartei und wäre dort schwerlich zum Genossen aufgestiegen, sondern anderswo gelandet. Es gibt eben solche und solche Genossen. :lol: Soll man sprachlich aus den Comics oder der BILD-Zeitung greifen? Und auch die geschönte Sprache der Marketing-Charaktere ist doch grausig, davon gibt es Beispiele im Forum der Filmvorführer. "Gute alte Zeit" hat noch nie einer hier geschrieben, so blöd ist keiner. Der Gegenvorwurf könnte eher lauten, dass sich einige leider überhaupt nicht für Kunst oder die Vergangenheit interessieren, obwohl man bereits in der Schule damit konfrontiert wird. Da gibt es jede Menge gute Sachen beim Film, die bis in die 1910er Jahre zurückreichen, was ich auch nie wusste. Danach sieht man die Welt mit anderen Augen... Dem könnte man durchaus beipflichten. Warscheinlich erst einmal zweitrangig, ob der Kino-Projektor aus mechanischem Laufwerk oder einem DLP-Panel bestünde und gut oder böse für den Arbeitsplatz der Projektionisten wäre. Auch das ist wiederum ein Mißverständnis. Meine These: nicht die Zukunft ist digital, sondern die Alltagssituation seit 15 Jahren. Da die Kinobranche insofern eine Besonderheit ist, also eine Enklave eigener und konservativer Präsentations- und Auswertungsstrukturen, welche ihre Sonderstellung lange genug stabilisierten, ist jetzt zu fragen, was mit Kino geschieht, das sich in die Multimedialisierung und in die HDTV-Produktion einreiht. Einige denken, alles bliebe beim alten, nur der Bildwerferraum würde modernisiert und die Machart der Event-Filme würde durch immer ausgeklügeltere Animations-Konzepte (und inhaltliche Wiederholungen) in die absolut richtige Richtung gehen. Dann sind ganz schwierige Fragen, die nicht dadurch zur Klärung führen, wenn man sich kaputtlacht über die Theaterformen der vorangegangenen Dekaden oder die Behinderten-Sendung auf "arte". Mal nachdenken über den Sinn des Lebens!
  15. Wegen des oben kritisierten Threads http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=90 würde ich gerne dafür werben, ihn offen zu lassen. Dies ist immerhin ein (nicht kommerzielles) Diskussionsangebot eines Publizisten, auf dessen Website wirklich relevante Umbrüche in der Medientechnologie oder auch ästhetische Fragestellungen aufgeworfen werden, die ansonsten in der philologischen Filmtheorie, eben so aber auch in der Kinobranche, in der Produktion oder im Event-Journalismus zu kurz kommen. Übrigens ein Blog eines starken Digitalisierungsverfechters (pro Freiheit für den Autorenfilm oder für die Formierung auch der traditionellen Künste in der Forcierung neuer Programmkinostrukturen im Digitalkino), mit dem ich angereter debattieren kann als mit den obigen Beschwerdeführern, die die Ostalgiker brandmarken, Michael Bay gegen Hartz-4- u.a. "Problemfilme" auf "arte" in Stellung bringen, ihr Luxusauto wie ein Menschenrecht deklarieren, sich über die Trolle dieser Welt erregen und jedes neue Format der Industrie, das ihnen vorgesetzt wird, als Fortschritt verinnerlichen. Sie merken nicht, daß sie Gefangene ihrer Illusionen sind und die Welt ganz anders aussieht, als in ihren Filmen und in ihrem Auto.
  16. Die Artikel und auch die Bewertungen Eberts sind hoch interessant, wenn auch wertkonservativ. Zurecht mahnt er aber an eine Seele des Kinos, die unabhängig von der Technik oder Epoche entweder Klassiker oder nur kaltes Konsumgut hervorbrachte. Wichtig ist seine rare Erkenntnis, dass (nicht erst seit Tolands Kameraarbeiten oder auch den späteren Showfilmen etwa in Todd-AO) der zweidimensionale Film in hoher Auflösung, Schwärzung und/oder Breite dem natürlichen Wahrnehmungsvermögen des Menschen adäquatere und auch oft subtiler inszenierte Raumbewegungen imd Immersionen entfalten konnte, als eine plumpe Stereoskopie es bislang vermochte. Es handelt sich um ein sehr weitreichendes und wichtiges Forschungsfeld für die Filmtheorie, die uns davor schützt, zu Jubelpersern neuer Industrieformate zu werden, wenn diese entweder ästhetisch im alten Trott verharren oder allenfalls alter Wein in neuen Schläuchen, bestenfalls aber nur eine Abwechlsung von der Langeweile schlecht gemachter Mainstreamfilme im 2D-Format darstellen. Die Topics in den Berliner Kinoperspektiven greifen ganz gut die medientechnischen und ästhetischen Umbrüche auf, die in der Kinobranche, in der Produktion aber auch in der philologischen Filmtheorie zu selten debattiert werden.
  17. Bei noch so fleißigem Humor und Spott: um das Eingeständnis, dass das "Brillen"-Kino nur eine Interimsperiode darstellen kann, scheinen auch Sie sich nicht mehr herumreden zu können. Die Gründe, warum es scheitern muß, leuchten nun auch Ihnen ein. Das freut mich.
  18. Sehe ich genauso. Zumindest bleibt dem Nicht-Multiplex-gebundenen Kino in Berlin, so lange es nicht digitalisiert, die "Luft", dass sich Filme auch entwickeln können. Mit der Digitialisierung - so beschreibt hier bereits Georg Kloster von der Yorck-Kino GmbH - begänne, sinngemäss wiedergegeben, der Wettlauf um immer schneller wechselnde Contents, der gerade bei Einzelhäusern, etwa dem "International", sich verhehrend auswirken könnte. Dem füge ich seit jeher hinzu: es drohen auch verkürzte Auswertungsfenster beim Kinostart und eine perfide Gleichschaltung mit Videomedien oder Ondemand-Verleih. Kloster meint offenbar: daß ein zu rascher Programmwechsel vom Publikum auch immer weniger wahrgenommen wird. Somit sinkt der Warenwert, die Wareneinsatzquote, und letzlich die Marge für Verleih und Betreiber - egal, wer von beiden den Wettlauf nun anheizt. Einige befürchten somit ein Kinosterben im Falle der Digitalisierung Berlins: nicht etwa der nicht-digitalisierten Kinos (denn Verleiher wie Fox haben weiterhin eine 35mm-Zusage an Kinos abgegeben, die dies, aus welchen Gründen auch immer, zu spielen wünschen), sondern weil die flächendeckende Digitalisierung eine Todrüstung der Content-Anbieter zur Folge hätte. Das wäre meine Hypothese - die bisher (leider) nicht entkräftet wurde.
  19. Die Intimzone reicht vom unmittelbaren Kontakt bis zu gut einem halben Meter Abstand zwischen zwei Personen. Die persönliche Zone setzt dort an und lässt umfasst einen Radius von ca. einem Meter. Aus: "Distanz- und Raumzonen", auf http://www.soft-skills.com/sozialkompet...mzonen.php Herrlich, wenn man bei diesem System plötzlich kein Ghosting erkennen mag, aber angeblich jede "Schäbigkeit" der neuesten Film-Negative noch seitenlang umschreiben kann.
  20. Wahrscheinlich haben Sie Angst vor meiner Beurteilung. Ich weiss, wo Sie sitzen. Kurze Reichweite kartographisch gesehen, lange Entfernung die Aufgabenprofile angehend. Verrückte Beiträge. Ich verabschiede mich aus dem Irrenhaus.
  21. Erst lesen, dann polemisieren. Im Moment favorisiert Michel Bay für TRANSFORMERS II das analoge Imax-Format und widersteht der 3D-Mode. Ebenso verfuhr man mit dem grössten Kassenerfolg der letzten 12 Jahre: DARK KNIGHT. Müßten nach Ihrem Vortrag Laien sein, die es wagen, Red One und 3D zurückzuweisen.
  22. Jep. Noch deutlicher gesagt: CD & mp3 zu Konzerten und Diskos. Die nach wie vor hohen Besucherzahlen zeigen zwar, dass die klassische Theaterklientel den Theatern verbunden bleibt. Auch gibt es in zahlreichen Städten immer wieder Intendanten und Regisseure, die auch junges Publikum zu begeistern verstehen. Der Teil der Bevölkerung ohne einen klassischen bildungsbürgerlichen Hintergrund wird aber immer größer. Möglicherweise ist die Entwicklung der Gesellschaft durch Ausbreitung der elektronischen Medien und der durch Eventkonsum geprägten Gesellschaft bereits soweit voran geschritten, dass die eher in ihrer Entwicklung stagnierende Hochkultur der Theater dem Tempo nicht mehr folgen kann. Auf die Akzeptanz und Rezeption zeitgenössischer Oper, Musik sowie neuem Schauspiel und Ballett wird verwiesen. [...] Zwar ist die Zahl der Theaterunternehmen im Zehnjahreszeitraum nur um 7 auf 151 gesunken, gleichzeitig hat sich die Zahl der Spielstätten um 134 auf 721 erhöht. Die Zahl der angebotenen Plätze stieg um 32 000 auf fast 253 000. Inzwischen wird mehr als ein Viertel der Theater als GmbH bzw. AG geführt. Vor zehn Jahren war dies nur jedes sechste Theaterunternehmen. Obwohl die Zahl der Spielstätten um fast ein Viertel gestiegen ist, ist die Zahl der Veranstaltungen insgesamt nur um acht Prozent auf etwa 63 000 gestiegen. Seit der Spielzeit 1997/1998 nahm die Zahl der Besucher zunächst leicht, in der Spielzeit 2001/2002 jedoch immerhin um über 400 000 auf 21,7 Millionen ab. Es gab aber erhebliche Veränderungen nach Sparten. Stark rückläufig sind die im Zehnjahresvergleich die Besucherzahlen bei Operetten ( -33,6 %). Es folgen die Oper mit - 5,6 %, das Schauspiel mit - 3,8 % und die Musicals mit -3,1 %. Aus: http://www.theaterpolitik.de/index.php?...6&Itemid=2 Zum Glück wissen Sie nicht, was wir machen. Dann käme noch mehr unsachgemässte Häme, dass wir keine D.I.s bei Ihnen herstellen lassen wollen. Sie sind ein kleines Licht in dieser Branche. ist ja die Höhe. :lol: Erst bin ich Filmtheoretiker, plötzlich Technik-Fetischist und kein Cinéast. Wirre Fantasien, die Ihnen keinen Cent einbringen In diesem Stil schreiben Sie Drehbücher zu menschlichen Irrungen und Wirrungen? Das müssen wahre Meistertwerke sein!
  23. Die erste kam 2 Jahre nach Einführung der Kinostereophonie auf den Markt, in Deutschland bei Grammophon erst 1956 - und war stets zweikanalig und anfällig für Verkratzungen. Bild war nicht dabei. Laufend bestritten. Interessant, was die FFA-Studien dazu sagen. Wenn ja, so zeigt es, wo wirklich noch ein Geschäft gemacht wird, und mit welchem Distributionsweg die Produzenten- und Verleiherseite vorzugsweise liebäugelt. Das nenne ich eine historische Wende. Trivialargumentation. Dolby Digital ist ein Mono-Schaltverfahren. Das möchte ich auch dringend Ihnen raten. Zur Wahrnehmungsästhetik und zur Entwicklung der Kinematographie können gerade Sie wenig beitragen. Das ist einfach nicht Ihr Gebiet, wie sich schon in der haarsträubenden Verwechslung siompelster Grundbegriffe der Filmtechnik erwiesen hat. Das halbe Forum ist voll von dieser Ansammlung an Kuriositäten. Bleiben Sie beim DCI, das füllt Ihren Horizont voll und ganz aus.
  24. Sie haben es bestritten, nun also ein Rückzug. Auch Ihre These, dass es keinen Verdrändungswettbewerb gibt, werden Sie wohl oder übel zurückziehen. Zweifle nicht daran. Dann kommen endlich die ökonomischen Tendenzen unverklärt auf den Tisch. Je früher und ungeschminkter, desto besser.
  25. Es kommt, mein Freund. Ein Gesetz der herrschenden Marktwirtschaft. Die Produktzyklen in der Konsumindustrie sind bekanntlich schneller, innovativer und erfolgreicher als in der Theaterbranche, welche von anderen Qualitäten künftig wird leben müssen, wenn der Gimmick verraucht ist. Leider umgekehrt! Der Kino-Roll-out rennt der Home Cinema Industrie hinterher. Darin liegt eine neue historische Kategorie mit garantiert gravierenden Auswirkungen. Zur anderen Argumentation: Es ist fast beschlossen worden: 60 fps für jedes Auge im 3D Home Master Standard. Die Sache ist in Kürze durch, denke ich: "Kino von rechts überholt", wie in den "Berliner Perspektiven" diagnostiziert wurde. All das macht Sinn, zumal das jugendliche Publikum, Kerngruppe der 3D-Abenteuer, eine starke Affinität zu Computern, Flachbildschirmen und Beamern in sich trägt, die sich mit Verve im häuslichen Terrain entfaltet, weit weniger aber in der "gefesselten Position" eines Theatersaals. Das gibt dem digitalen 3D-Roll-out, noch bevor er seinen Versprechen auf langfristige "Errettung" der bedrohten Kinobranche einlösen konnte, so massiv den Wind aus den Segeln, das das "Nachäffen" der Home Cinema Standards auf Kinoseite (zumindest als ernstzunehmende Investitionsplanung für die nächsten Jahrzehnte) immer zweifelhafter werden läßt. Zur Ästhetik der Raumwahrnehmung: Die Immersion des 3D-Films ist m.E. "raumunabhängig" - dies im Gegensatz zum Breitwand- oder Imax-Film. Unverkennbar ist das Gefühl des "Eingekesseltseins", und zwar innerhalb der "Mauern" einer 3D-Brille, die die direkte oder auch indirekte Wahrnehmung des Umraums (sehr wichtig für perspektivische Einschätzungen und zur somatischen Erfahrung des Kinosaalvolumens jenseits des Bildschirms) ausgrenzt.
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