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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Bei soviel Hohn auf die analoge Filmproduktion kommt schon die Frage auf, wann wer das letzte mal mit Filmbearbeitung zu tun hatte? Oder das Material in der Hand hielt? Abgesehen von rabulistischen Unterstellungen der @oceanic-Gruppe (so wird meine Kritik an Schärfeverlust [= Auflösung!] mit sardonischem Vorsatz umgefälscht in "Tiefenschärfeverlust" und die Mängel der Canon dreist abgestritten) kommen auch keine Testbilder aus dem Labor der @oceanic-Gruppe, etwa ihrer eigenen Produktion. Einer hat zumindest damit angefangen: http://www.lusznat.com/gallery/images/N...ameras.pdf Als nächstes folgen von interessierter Seite "Lachnummern" über 16mm 500 ASA-Materialien. Zweifelhaft ist, ob jemand der Amüsierten einmal die angeboten Materialien KODAK VISION 200T (7274), 320T (7277), 250D (7246) und EASTMAN EXR 50D (7245), 7246 250T/64D und 100T (7248) sowie Kodak 7218 500T/320D, Kodak 7620 640T/400D Kodak 7239 40T/160D durch die Reihe angetestet hat, zumal große Teile der Branche (Fensehproduktionen, Filmhochschulen, Amateure aber auch Spielfilme) von diesem Format ganz gut leben können? Von FUJI gibt es die Materailien ETERNA 500T 8573/8673, REALA 500D 8592/8692, ETERNA 400T 8583/8683, ETERNA 250T 8553/8653, ETERNA 250D 8563/8663, SUPER F-64D 8522/8622, FC-I INTERMEDIATE FILM 4502 und 8502 sowie neuerdings FUJICOLOR ETERNA Vivid 160T 8543/8643 und ETERNA Vivid 16. U.v.m. Die Materialien können sehr feinkörnig sein und zeigen auch bei Vergrösserung auf 35mm kaum Körnigkeit, eben so nach der gebräuchlichen HD-Abtastung beste Ergebnisse. Vor 8 Jahren (ich erwarte weitere Lachsalven) zeigte sich noch in der Testreihe der HFF München, angeschoben von reinen DH- und Video-Enthusiasten, zunächst Enttäuschung über das alte 7248-Material. Nach dem ersten Durchgang wurde dann das seinerzeit neue Material Vision-2 getestet und die Ergebnisse schlugen plötzlich bei 16mm fast gegen den HD-Dreh aus: Mit den neuen Kodak Vision2 Filmen erreichte Super 16 in allen Empfindlichkeitsbereichen einschließlich 500 Asa die für HD (1920 x 1080) nötige Auflösung und ist ein hervorragendes Aquisitionsmaterial für HD geworden. Zwischen den Kodak Vision2 Super 16 Filmen in HD-Abtastung, der HDCam F900/3 und der Varicam HD entwickelte sich im HD-Online am Klasse 1 HD-Monitor ein spannendes Kopf an Kopf Rennen, bei dem einmal Super 16, einmal HDCam, einmal Varicam HD die Nase vorne hatte. Dieser Eindruck bestätigte sich in den 35mm Kopien, die bei Optical Art am ARRI Laser auf Vision Internegativmaterial ausbelichtet worden waren. Und: In der Nachtszene, in der die zwei Jugendlichen hauptsächlich von echtem Feuerschein beleuchtet werden, zeigt das Vision2 500 Asa Material hervorragende Schattenzeichnung ohne Kornrauschen. Die Wiedergabe des Feuers und der vom Feuerschein beleuchteten Hauttöne ist ausgezeichnet. Im Vergleich zur HDCam F900 ist bei Super 16 mit dem hochempfindlichem 500 Asa Material zwar mehr Korn zu erkennen. Das Korn beeinträchtigt aber nicht die Detailzeichnung und Auflösung. Selbst in der Kinoprojektion der 35mm Ausbelichtung von Super 16 wirkt das Korn in den Nachtszenen nicht störend. Aus: http://www.tomimages.com/HD_Formatvergl...kel_dp.htm Man kann die Reihe mit aktuellen Materialien fortsetzen, aber das müßte schon seriös gemacht werden. Die extremen Verzerrungen der @oceanic-Gruppe sind da wenig hilfreich. Auch sind deren Pauschalisierungen der Filmkopie (zumindest im Bereich des 35mm und 70mm-Formats) inakzeptabel, sodenn selbst der Videokameramann Thomas Bresinsky schreibt: Allerdings muss ich erwähnen, daß in der 35mm Projektion eine im Bavaria Kopierwerk gezogene 35mm Direktkopie(!) vom 35mm Negativ doch noch brillanter und schärfer erscheint als die Ausbelichtung von HDCam am ARRI Laser auf 35mm Aus: http://www.tomimages.com/HD_Formatvergl...kel_dp.htm Und übermorgen findet dann in München die KODAK-Roadshow bei der CinePostproduction GmbH Bavaria Bild & Ton, Vorführung V1 Bavariafilmplatz 7, 82031 Grünwald von 19.30 bis 20.30 Uhr statt: KODAK VISION3 250 D Color Negative Film 7207/5207 ist der neue Tageslichtfilm mit höchstem Dynamikumfang und allerfeinstem Korn. Eingeladen hat der BVK. Voilà! Sie müssen das ja nicht diskutieren - ich weiss ganz gut, zu welcher Kamera ich greife. :wink:
  2. Wie gesagt: kommt nicht infrage. Grund: mittelhelle Bereiche haben das berüchtigte digitale Rauschen, das dann in den Scatten durch die algorythmische Unterdrückung massiv "unterbunden" wird: bei deutlichem Schärfeverlust. Das Bild hat somit "ungleichmässige" Zonen. Dann gibt es eben so die "Begradigung" der Tonwertkurven, um die ausfressenden Lichter und absaufenden Schatten zu "kompensieren". Bildkonturen werden ausserdem digital nachgezogen, mit der Folge von Doppelrändern. Bei punktuellen Bildquellen tauchen plötzlich gesprenkelte Strukturen auf, und Farb- bzw. Helligkeitsmoirés nebst Aliasing sowie Blockartefakte sind nicht auszuschliessen bei diesem Modell. Diese Probleme habe ich bei der Mittelformatkamera zum Glück nicht.
  3. Es gibt aber keine 70mm-HD-Abtastungen in der Branche. Verstehe den Ansatz nicht. Habe erst kürzlich eine analoge Mittelformatkamera gekauft. Herrlich, diese Strahlkraft! 95% der Kinos leben aber davon. Tolle Ergebnisse bei Naßkopierung: kein Schärfeverlust bei gutem Kontakt, und ausserdem eine flächendeckende Entfernung der feineren Verschrammung/Verregnung/Laufstreifen in einem einzigen Durchgang von nur 10 Minuten! Absolut genial. (Wissen aber nicht alle, weswegen man es gern umständlich und teuer macht: d.h. pauschal digitalisiert, trotz der Schärfeverluste und des höheren Zeit- und Kostenaufwandes.)
  4. Filmresturierung ohne digitale Abtastung ist *schlecht*. Kratzer, [....] Risse, Läufer kriegen sie *nur* digital perfekt weg. Dazu muss gescannt werden, und wenn einmal gescannt und restauriert wurde ist jede Ausbelichtung *immer* schlechter als das digitale Master - und muss daher digital archiviert werden. Seit Jahrzehnten über die Naßkopierung. Siehe auch hier in einem Staatarchiv: http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_org...index.html Wenn Sie das dígital retuschieren (was in bestimmten Fällen segensreich sein mag), erleiden Sie Verluste: d.h. unschärfere Bilder sind die Folge. Kenne aus der Studio- und Archivpraxis bislang noch kein Gegenbeispiel. Na, dann fangen Sie mal bei sich an. Fragmentarisches Wissen zum photochemischen Film offerieren sich in jedem Ihrer Posts. Da bin ich froh, daß ich im Alltag die Produktionspraxis anders erlebe als Sie. 1. Früher behaupteten Sie das Gegenteil. 2. Ich nehme hier einfach an, dass Sie generell nicht in 4k auf 35mm Dup ausbelichten - wie die meisten Posts-Prod. Das erklärt mir Ihre Aversion gegen die Filmkopie. Nicht immer sind alle Möglichkeiten einer digitalen Bearbeitung auch im Sinne einer authentischen Restaurierung richtig. Manches was heutzutage eventuell als störend angesehen wird, resultiert aus damaligen technischen Möglichkeiten, z.B. Dichteflackern aufgrund Handkurbelkameras. Aus: http://www.alpha-omega.de/doku.php
  5. Journalistisch gut gemacht, um Interesse zu wecken. Zumindest die Porno-These ist neu und interessant. Letztlich aber erweist sich der Autor doch wiederum als "Nicht-Kenner" des 3D-Genres: Ob die Produktionen nun zukünftig in den konkurrierenden Formaten Tru3D, Real D oder Dolby 3D Digital Cinema gedreht sind, ist erstmal ziemlich egal, sie alle werden digital auf die Leinwand gebracht - wodurch die leidigen analogen Doppelprojektionen überflüssig werden, die früher leicht zu verschwommenen Bildern und Kopfschmerzen geführt haben. Gilt als unzuverlässig und unübershaubar, wie die internationalen Gremien festgestellt haben. Auf dieses Risiko lässt sich kein Staatsarchiv ein, allenfalls "Content Verwerter". Blödsinn, der Grossteil aller relevanten Informationen ist bereits so gespeichert. Oder glauben Sie das Ihr Kontostand von fleissigen Heinzelmännchen getippt wird?. Wir sprachen eigentlich von Filmrestaurierung in Staatsarchiven. Weiß nicht, ob sie das gleiche Procedere meinen. In dieser Diskussion spielt die Selbstbetrachtung keine Rolle. Sie weichen aus und leugnen die Vorzüge der analogen Filmproduktion und Archivierung ohne auch nur 1 Grad davon akzeptieren zu können. Eine empiristisch gesteuerte Maxime. Sie bewahrt nicht davor, die "Endlichkeiten" des Kulturverhaltens in Erwägung zu ziehen, die auch mit den Technologien existentiell verknüpft ist. Zwar stimmen die Konstanten menschlichen Sozialverhaltens in Ihrer Maxime (und sind auch wünschenswert), aber die Gefahren leugnen Sie generell ab. Somit ergeben sich auch keine sinnvollen Diskussionen.
  6. Gilt als unzuverlässig und unübershaubar, wie die internationalen Gremien festgestellt haben. Auf dieses Risiko lässt sich kein Staatsarchiv ein, allenfalls "Content Verwerter". http://www.nap.edu/openbook.php?record_id=9601 Anders gesagt: Digitalisierung verhält sich zur Filmkunst und zum Filmtheater wie gedruckte Literatur zum eBook: das Ende der ortsfesten Bücherläden und der materialhaften Sinnlichkeit von Büchern in Bibliotheken, aber auch von transparenten Bild- und Tonträgern, auf denen sie produziert wurden. Das schafft auch einen ästhetischen Wechsel. Kurzum: Menschen suchen weniger Orte, andere Menschen und performative Ereignisse auf, sondern starren zunehmend auf Bildschirme. Das ist auch in der Filmwissenschaft als Paradigma ein Problem der Auseinandersetzung. Möglicherweise (man weiss es nicht) auch das Ende der ortsfesten Filmtheater. :twisted:
  7. Was ist denn "klassisches" 35mm? Die Spannweite ist so riesig (und auch die Potentiale), dass es das genau nicht gibt: "klassisch". Laut Umfrage in BLICKPUNKT_FILM sieht das die Kinobranche anders. Bisher 15 % der Leinwände. Was für eine angeblliche "Revolution", die schoin seit 1999 verkündet wurde, ein schlechtes Beispiel wäre. Schon gar nicht vergleichbar mit damaligen Umbrüchen vom Stumm- zum Tonfilm, die anders konnotiert sind. Mittelfristig: gar keine. Ein riesiges Problem für die Branche, was man mittlerweile in EU-Kommissionen zu "lösen" versucht. Ist aber nicht lösbar, sondern Folge der Digitalisierung der Lebensbereiche. Völlig unzutreffende (!) Darstellung von Archivaufgaben. Das Gros geschieht nicht durch teures Scannen und Ausbelichtung, sondern durch analoge Umkopierung zum ZwiPo oder Internegativ: auf einer mechanischen Kopiermaschine. So einfach, billig und gut geht das. Und übersteht auf Polyester alle Stürme der Zeit. :D
  8. ... und warum haben filmarchive (auch in deutschland) vor noch nicht allzu langer zeit massenweise nitro-originale vernichtet, nachdem auf (instabilem) triacetate gesichert wurde? ich kann es Dir sagen ... weil man dachte, das material sei nun bis in alle ewigkeiten sicher ... trugschluss genau die gleiche geisteshaltung vertrittst Du nun, wenn Du polyester film für 1000 jahr haltbar erachtest ... glaubst Du wirklich, dass im jahre 3009 ausserhalb eines technischen museums noch jemand 35mm polyesterfilm vorführen wird? die zukunft der filmarchive wird die andauernde migration des "contents" in moderne und zukunftssichernde formate sein, die eine auseinandersetzung des publikums und der wissenschaft mit diesen kulturzeugnissen ermöglicht. Und wenn die zukünftigen kinos alle digital vorführen, dann muss ein filmarchiv auch dieses medium bedienen können, ansonsten agiert es in einem "luftleeren" raum und befriedigt nur eigeninteressen und nicht die interessen der bürger. Sicher gilt es, originale auch als originale zu erhalten, aber die originale von 2009 sind z.b. DCI-master und auch diese müssen als original archiviert werden ... dieser gegenwärtigen und zukünftigen aufgabe muss man sich stellen und darf sich nicht in die ecke stellen und jammern, wie schön und besser alles früher war. Hättest Du 1953 gelebt, als nach jahrzehntelangem technischen de-facto stillstand (standard-bildwand, monoton, kohlelicht) auf einmal innerhalb von einem jahr umstellung auf 2-streifen 3-D mit metallwand, Cinemascope mit miracle mirror breitwand, perspekta-ton, 4-kanal-magnetton, ankündigung von 70mm und 3-streifen cinerama aufkam ... da hättest Du richtig gut zu tun gehabt und könntest prächtig schimpfen, auch hier wurden jahrelange standards für obsolet erklärt. Oh je, laufend muss man sich rechtfertigen gegen diese Propaganda - die einem das Wort im Munde herumdreht: - habe Polyester, nicht Triacetat empfohlen. Polyesterfilm hält 500 - 100 Jahre. Und wäre auch vorzeitig umkopierbar und bei Bedarf jederzeit digitalisierbar. Macht technisch und wirtschaftlich Sinn - ständige Datenmigration kann kein Archiv bezahlen, sagt die SMPTE und die AMPAS, aber auch Kameraleuter wie Ballhaus empfehlen dringend die Polyester-Sicherung - Unfug, daß sie behaupten, man habe behauptet, Triacetet halte ewig. Der einzige, der dies behauptet, ist der, der es falsch zitiert: Sie - ich vertrete mitnichten eine "Geisteshaltung", wenn lediglich photochemische Tatsachen (Polyester versus unzuverlässige und technisch limitierte Datenmigrationen) erwähnt wurden - die Zukunft der Filmarchive liegt im formatgetreuen Erhalt der Original, und der Aufrechterhaltung zu deren Replikation. Sonst schaffen sie sich ab - Sie verzerren Archivansprüche und Verwertungsinteressen durch Propagierung von Digitalisaten ("jedem Bürger sein Content" online). Damit schafft sich auch der Kinobetreiber selbst ab - Die Orginale von 2009 sind unter anderen auch die DCI-Master, die man archivieren muss, aber ebenso filmische Negative - 1953 hätte ich nicht pauschal geschimpft auf damalige Technik und Umbrüche, da die produzierende Industrie damit das Fernsehen bekämpfte und die Kinoexklusivität an einigen Standorten aufwertete. Das ist heute anders, was Sie nicht verstehen können oder wollen. Bis zu dem Zeitpunkt zumindest, bis die Kinostätten fallen und Sie und andere sich an Ihre PR-Bemühungen von gestern nicht mehr erinnern möchten - Die Umbrüche von 1953 haben weder bisherige Formate wie 35mm noch Schwarzweiss für "obsolet" erklärt. Sondern produktiv ergänzt. Das ist heute anders: heute geht es um restlose Beseitigung der bewährten Kinostandards und ein Umschwenken auf mediale Contens, die austauscbar sind Tut mir leid, aber Ihren Thesen kann ich nirgendwo folgen. Schreiben Sie dies gerne an andere User, die es eben so sehen wie Sie, aber an mir prallen die Thesen ab, weil sie mir wenig analytisch und (im Sinne von Marketing-Agenturen) zu positivistisch vorkommen. Mein Vertrauen haben diese Argumente nicht.
  9. Als Berliner hat man mit Karlsruhe wenig zu tun. Aber die Märchen-Propaganda, die von dort ausgeht, ist nunmal nicht folgenlos. Die halte ich für brandgefährlich. Nebenbei: mit der @oceanic-Gruppe haben wir auch nichts zu tun. Wir drehen uns also im Kreise, @pixelkino.
  10. Leider nicht. Würden aber einige Betreiber mit Metallleinwand sie einfordern, würde der Verleih evtl. nachgeben. Schön dumm, diese versäumte Chance, mit wenig Kapitaleinsatz trotzdem ein gutes Geschäft zu machen und dennoch berechtigt mit "3D" werben zu können. Kein mensch hat mehr eine silberbildwand aus den 80ern und wer wirklich noch eine hängen hat, bei dem verdirbt der staub der letzten 25 jahre auf der bildwand den gewünschten 3-D effekt. absolut praxisfremder einwand der theoretikerfraktion ... Sie natürlich nicht. Dafür haben Sie andere (Geometrie-)Probleme mit Ihrer Bildwand. Ist das im Sinne von DCI? Schmetterlingsbilder? DCI blüht doch so richtig auf erst auf der Flachleinwand! Also" weg mit der Südkurve"? Richtig. So der 35mm Film, was alle Meßreihen unter Beweis stellen. Würde lieber von menschlichen "Rezeptoren" sprechen, die "Sensoren" überlasse man den Replikanten. :wink: Jedoch bestätigen Sie meine These indirekt, daß die durch die Digitalisierung sämtliche Lebensbereiche durchdringende Medialisierung jedwedes Kino aus dem Fokus primärer Freizeitaktivitäten herauszureissen trachtet. Dabei ist gleichgültig, ob die Kinofilmwiedergabe digitalisert ist oder analogisiert (analog zur gebotenen Aufrechterhaltung der bisherigen Auswertungsprinzipien) bliebe. In meinen Augen leider unscharf und von digitalen Artefakten geprägt, selbst bei besten Anlagen. Aber mein Blick ist kopierwerksgeschult, und es fällt ja auch auf, dass die meisten Beonachter echte Schärfe in einer Filmkopie schon nicht mehr registrieren oder sogar als "unscharf", je feiner das Korn ist (!), deklarieren. Ein typisches Phänomen in der heutigen Wahrnehmung. Die These der Klassenspaltung möchte ich verteidigen. Sie ist nicht völlig neu - denn in Zeiten des 16mm-Vertriebs fand sie schon einmal statt, war aber auf einen begrenzten Etat engagierter Off-Kinoverleiher zurückzuführen - sie würde aber im Falle eines Roll-outs in Dtl. auch die Warenwertigkeit des Mainstreams berühren, die "erstklassige" und "zweitklassige" Normalfilmspielstätten hervorriefe. Das 35mm-Prinzip garantiert hier, was die Verleihnorm angeht, ein "gleicheres" Prinzip. Vor allem aber geräten Werbeschlagworte wie "2k" oder "4k", mit denen der Betreiber beim Einbau solcher Anlagen gern werben würde, plötzlich zum "Bumerang" in der Aussendarstellung "hochwertiger" und "minderwertiger" Kino-"Bildverkäufer". Da 35mm prints bei hoher Ausbelichtung 2k-Auflösungen überragen können, sehe ich keinen Sinn, sich auf "Russisch Roulette" einzulassen. Das sind Pauschalisierungen, die nicht korrekt das Potential oder die Realität der "dichotomischen" Verleihpraxis 35mm vs. 70mm wiedergeben. Vielmehr ist nach den Folgen oder dem Nutzen der Dichotomie zu fragen, anstatt uralte Verleihmodelle werbetechnisch auf die Neuzeit zu applizieren. Das wäre sehr schlecht, wenn nicht gar eine Katastrophe für die Kinobranche, die sich durch ein arteigenes Format definierte. DCI sehe ich als austauschbare, vorüberghende Norm der Broadcastverwerter an, selbst wenn sich hierfür einige Major Companies aussprachen (die ohnehin das Gros nicht mehr durch Kinolangzeitauswertung, sondern durch elektronische Medien verdienen möchten). Am 35mm-Format jedenfalls ist das Kino nicht zugrunde gegangen, im Gegenteil: eine Instrastruktur ortsfester Filmtheater konnter durch diese Norm erst errichtet und stabilisiert werden. Offensichtlich tritt das Gegenteil an: DCI ist ein Anschluss an die HDTV-Verwerter. Die Serverpreise werden sinken und ein Anschluss (Gleichschaltung) an billige Full HD Home Cinema-Projektoren wird für kino-subalterne Veranstalter wie Konferenzräume, Schulaulen, Kneipen, Sportstätten, Vereine, Clubs, Bahnhöfe, Flugzeuge/-häfen usw. das "ortlose Kino" einführen: das bedeutet die Unabhängigkeit und Befreiung vom ortsfesten, auf wirtschaftlicher Basis und dem Immobilienbetrieb unterworfenen "Filmtheaterzweckbauten". Das ist die größte Bedrohung des Kinos aller Zeiten, und sie wird durch Vertröstung der Companies und Verleiher auf günstiges Festplatten- (oder Silberscheiben-)-Kino nicht abgebaut - sondern katalytisch beschleunigt. Habe ich bei RealD anders erlebt: deutliche Bildunschärfen, die natürlich "elegant" das Pixelgitter unterdrückt, sowie massives Ghosting zum Bildrand, was bei den letzten 35mm-Polarisationsvorführungen, die ich erlebte/durchführte, sogar weniger massiv auftrat. Daher ist das Werbemotto von der "Revolution des Kinos" schon eine Frechheit, wenn die Bildgüten in dieser Weise entarten. Ausnahmsweise korrekt aufgeführt, aber die Kehrseite verschwiegen: durch TV-Livesendungen könnte das Kino alsbald austauschbar werden (zur realen TV-Sendung oder zum Abo-Fernsehen). In jedem Falle wird die Anzahl der subalternen "Kinoanbieter" jenseits der ortsfesten Filmtheater steigen. Dadurch sinken mittelfristig die Margen der ortsfesten Filmtheater, die austauschbaren Content anbieten und sich den Ruf als "Exklusivanbieter" von Spielfilmware ruinieren. Das ortsfeste Filmtheater verliert dann seine Lebensgrundlage. Richtig: auch auch das 35mm-Negativ: ein Grossformat. Bei Scans in 4k oder 6k und Ausbelichtungen auf Dup in mind. 4k erhalten Sie 35mm-Verleihkopien weit oberhalb der DCI 2k-Limits. Die Kopierwerksmitarbeiter wissen dies. Und auch die Scanreihen zuletzt von Arri München von filmischen Negativen zeigen das erstaunliche Potential des Films sehr anschaulich und überzeugend. Volle Unterstützung: aber hier handelte es sich um kein Filmarchiv. Für Filmarchive gilt zwingend die Archivierung von Originalmaterialien und Sicherheitsbeständen auf Polyesterfilm, der 500, wenn nicht sogar 1000 Jahre lebt. Von diesen Materialien kann später digitalisieren, wer Spass daran hat. Aber das sind die filmischen Originale, und nicht die migrierten Derivate. :wink: Das ist schon jetzt im Gange, siehe "Anstrengungen" einiger Museumskuratoren, die sich hiermit eine grössere "Öffentlichkeit" versprechen (oder andererseits durch Aufgabe des exklusiven Filmspiels dann auch Zuschauer im Hause verlieren werden). Sie können sich ja mal an Prof. Koerber von der Deutschen Kinemathek wenden (mit schönem Gruss von mir), der kürzlich auf einer KoKi-Tagung forderte: Filme müssen digitalisiert werden, sonst gibt es bald gar keine Filme mehr. In Kürze wird ja schon kein Filmmaterial mehr geliefert". In dieser Phalanx könnten Sie effizienter missionieren, als unter den Filmvorführern oder Filmbandarchivaren. Die Adressen und Personen sind in Ihrer Gruppe geläufig, denke ich. Auch ich freue mich, wenn ich, wie die Sozialrentner, digital und bequem von Zuhause aus mir das Kino in die Wohnstube hole, das erspart einem den Gang auf Festivals mit so vielen unsauberen Leinwänden, "unscharfen" Filmen und schmutzigen Menschen. :lol:
  11. Nicht witzeln, einfach lesen: bspw. Reportagen, u.a. vorletzte Ausgabe der "audiovision". Zehn Jahre vergehen verdammt schnell, aber so lange dauert's wohl nicht. 35mm aber hielt 120 Jahre - und hielt die Branche zusammen. Also so ~2030/40? Nu zu Ihrem Verständmis, guter Mann: 2007-2012 ist der Hauptumbau 2012-2014 in etwa der Scheitelpunkt, an dem mechanische Projektion die Minorität ist und digital die Regel. . In diesem Jahr angekündigt: Testmodelle für's 4k Home Cinema. Die werden bestimmt zuerst von Architekturbüros usw. geordert, gehen aber später dann in den Consumermarkt. Warum kein 4k Home Cinema für grosse Wandprojektion? Warum sollte das ein Monopol nur des Kinos bleiben? Kaum anzunehmen, denn der Markt ist frei! Kommt drauf an. Die Auflösung der Blu ray fällt hinter das Gros der 35mm-Kopien (so schlecht sie auch mitunter sein mögen) leider zurück: man sieht sofort, daß es ein Videomedium ist. Nicht projektionsfähig auf Kinoleinwänden! Das ist nun schon tausendfach niedergeschrieben. Nur meine ich hier nicht die technische Funktion, sondern die "Klassenspaltung" in der Branche. Man sollte sich hier bitte darüber einigen, welche Aspekte technisch, und welche wirtschaftspolitisch erörtert werden sollen. Leider nicht. Würden aber einige Betreiber mit Metallleinwand sie einfordern, würde der Verleih evtl. nachgeben. Schön dumm, diese versäumte Chance, mit wenig Kapitaleinsatz trotzdem ein gutes Geschäft zu machen und dennoch berechtigt mit "3D" werben zu können. Kann schon sein. Aber wir einigen uns bestimmt darauf, dass dies nicht unter "Revolution" oder "Zukunft des Kinos" vermerkt werden sollte, denn dass wäre zu viel Ehre für diesen Polarisations-"Aufguss". Unbedingt: bitte dringend auch die alten Filme in DCI 2k digitalisieren, denn mehr sieht ein Mensch nicht. Dabei bitte auch die Negative zu Parkbänken umschmelzen, damit nicht irgendein dreister Lügner einst behaupten könnte, das sei mal besser gewesen als DCI-HDTV. Bitte mit größter Härte vorgehen! Blödsinn. Bei DCI 3D kriegt der Betreiber Filme UND erhält eine VPF, auf 35mm Film mechanisch macht doch heute keiner mehr 3D Kino, ausser im musealen zweck. . Hier haben Sie @Preston Sturges zitiert, aber versehentlich mich als Autor eingefügt. Das "blöd" bitte lieber ihm an den Kopf werfen: er gibt es dann weiter an seine Steinlaus.
  12. @magentacine ist doch völlig zuzustimmen. Ich verschärfe mal den Ton: 1. Die derzeitige Welle der Brillenfilme ist eben so bald beendet wie die Ära das DCI-Kinos. In dem Augenblick, wo (zumindest für Fernsehzecke) ein brillenloses 3D-System auf den Markt kommt - und es ist bereits fast ausentwickelt - ist das Brillenkino am Ende. Und die Vorsatzsysteme werden zum "Alteisen" gelegt. 2. Verdientermassen: denn a) ist die "Zugabe" eine Schwerbehindertenbrille eine körperliche Belästigung der Intimzonen, b) sehen die knallroten, von @sturges propagierten Brillen schlichtweg gemein aus, c) hat jeder Bebrillte instinktiv das Gefühl, "gehandicapt" bzw. "gefangen" zu sein - d.h., anstelle einer "Befreiung" des Blickhorizonts eine "Einkerkerung" in eine Art Karton mit zu erleben, d) zeigen die Aussagen der @oceanic-Gruppe, wie flüchtig und wechselhaft das Geschäft/die Meinungen der Anbieter zu digitalen Medien ist, sodaß DCI als "Totengräber" des Kinos betrachtet werden darf (Beispiel: die derzeit drohende Spaltung der Kino seit Roll-out der AMC-Gruppe mit 4k, während der Rest der Branche am HDTV-ähnlichen 2k-Roll-out festhält und andere überhaupt keinen Roll-out wünschen; weiteres Beispiel: Aufwertung der Blu ray und Nachfolger mit fortschrittlicheren Codecs, die mit derzeitiger DCI-Projektion "gleichziehen"), e) wird es eine Übersättigung mit Lassetter- und Katzenberg-Produktionen geben, die zum Ende des Genres und somit auch zum Ende des 3D-Verfahrens [in RealD leider so "uralt" aussehend wie in früheren Polarisationsfilmen!] beitragen dürften. 3. Begründungen der @oceanic-Gruppe eines "schlechten" Bildstands bei 3D lassen sich nicht erhärten. Die Bilder "arbeiteten" nicht "gegeneinander". Ein altes Problem ist das Ghosting, dass neuerdings bei RealD in "alter Schrecklichkeit" zurückgekehrt ist: ganz sicher ist hier 3D-Digitalkino kein "Kino der Zukunft", solange der 70mm-Film einst bessere Güten darbot oder heute das Home Cinema entspannter und ohne Brillen goutierbar ist. 4. @Preston Sturges hat die tradierten Verfahren beständig schlecht gemacht. Sollte aber - so zumindest die glaubhafte These eines anderen Forummitglieds - ein 3D-Roll-out das Kinosterben befördern, so werden wir, nach Abriss diverser traditioneller Theatergebäude, hier weitere Verächtlichkeiten wohl ertragen müssen. Ich meine: die Unverfrorenheiten haben das Maß überschritten. Der "Gipfel" war somit diese Aussage:
  13. Sicher, der weltweit kommerziell erfolgreichste Regisseur ist sicher eine schlechte Gallionsfigur.[...] Da würde ich nicht drauf wetten, Camerons Titanic, Terminator 2 und andere sah in dem Ausmass ebenfalls niemand kommen, und Avatar wird vermutlich eine der dickesten Marketingbreitseiten aller Zeiten abfeuern. Wie auch immer, auch Toy Story 3 ist ebenfalls DCI 3D und wird ebenfalls dramatisch mehr Umsatz in digitalem DCI 3D und digitalem IMAX 3D als auf 35mm & Imax mechanisch machen. [...] Die Kinobetreiber und Mitarbeiter hingegen interessiert durchaus das Cameron, Zemeckis, Spielberg, Jackson und viele der Filme auf der Liste für etwas Anderes hingegen brennend extrem spannend ist: Das Publikum, vulgo, Kinobesucher. Schauen Sie sich gerne zum 10ten mal gefadete Kopien von 40 Jahre alten Filmen an, das ist fein. Die Mayorität der Kinobesucher hingegen ist da weniger spleenig. Und wenn ich 2009 die Wahl zwischen "nochmals" Ben Hur/South/etc und Avatar hätte, würde ich Avatar sogar auf 35mm mechanisch präferieren, wobei ich den definitv in DCI 3D anschaue. [...] Naja, für das Kinopublikum werden Avatar, Tim, ToyStory uvm. sicher relevanter, ebenfalls von den Umsatzzahlen sowohl an der Kinokasse, im DVD, Vod, TV etc. Für Sie subjektiv hingegen mag Patton etc relevanter sein. Und was uns betrifft, wir sind digitale 4K 35mm gewohnt, und 65mm Film & IMAX sind ebenfalls Klasse, aber nicht dramatisch anders als heute Tagesgeschäft-Standard-Güte selbst bei mid-buget inzwischen ist, dementsprechend sind die Hauptreize von Vollformat-Film (Kornfreie und Schärfe) für uns nicht ungewöhnliches, sondern Alltag. Der weltweit erfolgreichste Regisseur war einmal Spielberg (2,5 Mia. Dollar Vermögen), vorher David Lean und Robert Wise. Das ist immer Wechselbewertungen/Inflationsbereinigungen unterworfen. Da Cameron 12 Jahre nichts drehte (obwohl ein intelligenter "Technik"-Regisseur), kommt er auch in keine heutigen Charts. Der "Erfolg" von T2, ALIENS war übrigens damals voraussehbar: man wußte um eine breite Fangemeinde der Vorgängerfilme, die das Potential der (teureren) Nachfolger multiplizieren würde. Während der Dreharbeiten von TITANIC lancierte die Presse bereits Gerüchte, der Regisseur habe "ein Epos von der Art des DOCTOR ZHIVAGO" im Sinn - und es war klar, daß damit Geld gemacht wird. Spielberg wiederum gilt mit seinen Themen nicht mehr als erster Blockbuster-Kandidat, und mit Rückehr zum Mainstream (INDIANA JONES ... KRISTALLSCHÄDEL) erwies er sich als zu alt (oder geistig zu gereift), um mit jugendlicher Frische einen Teenager-Film zu produzieren. Längst hatte HARRY POTTER das Feld übernommen. Der andere Shooting-Star, Jackson, reüssierte mit LORD OF THE RINGS, weil bereits die literarische Vorlage spannend war und man nicht viel verderben konnte. KING KONG zeigte bereits deutlicher die Regieschwächen und erfüllte die Einspielerwartungen nicht. Ein "erfolgreicher" Film definiert sich allerdings auch dadurch, ob er (wie PLAY TIME, 2001, BEN HUR, GONE WITH THE WIND, MODERN TIMES, LA DOLCE VITA, SNOW WHITE, RASHOMON ...) noch nach Jahrzehnten in Erstaunen versetzt oder als altbacken und maniriert gilt. Sie machen ausschließlich 4k Ausbelichtungen auf 35mm Dup? So viele Kunden sind das aber nicht, die das verlangen. Immerhin sind die gewöhnlichen Kinokopien solcher Aubelichtungen jetzt wieder auf dem Niveau der 1990er Jahre anbelangt, was durch den 2k D.I.-Prozess jahrelang unterboten wurde. Wenn Sie IMAX als nicht besonders empfinden, liegt das an der flachen Feldtiefe und fehlenden Breitwand (oder mangelnden Farbsättigung der Dupkopien oder einer Leinwandaufhellung). Die Skulpturalität alter Filme fehlt bei IMAX. Daher ist BEN HUR (Camera 65, Breitwand, heute zumeist gefadet) für mich ob seines besonderen Bildcharakters noch immer interessant, und eine endlich einmal perfekte Filmkopie von PATTON enthält auch einige Szenen, die raumwirkend greifen, er verfällt aber bereits langen Brennweiten und Teleobjektiiven, quält sein Negativ durch einige Unterbelichtungen und fürchtet sich vor richtigen Indoor-Totalen, wie sie in den 1950er Jahren üblich waren. Das ist weitaus spannender, mit 2D Large Format raumgreifend zu arbeiten und das natürliche Sehen aufrechtzuerhalten! Bei 3D Digital wären die Live-Action-Filme als Prüfstein interessant. Camerons GEISTER DER TITANIC (auf Imax 3D gesehen, mit den beiden HDTV-Kameras gedreht) hatte einen ganz konventionellen, flachen und eher farbentsättigten Video-Look, trotz 3D. NEW YORK 3D war besser. Am brillantesten: 3D-HiFi-Stereo-70-Produktionen der 1960/70er Jahre, rein analog.
  14. Ganz im Gegenteil: alles gesehen! Aber einen neuen "Cameron" für's Spielfilmkino schon seit 12 Jahren keinen mehr. Mit dieser Galionsfigur zu werben, geht ebenfalls - wie der Betriebswirtschaftler so schön predigt - "am Markt" vorbei, liebe @oceanic-Gruppe. Trotzdem könnte der AVATAR, ein spannender Film werden, kommerziell aber dürfte er (leider) von TOY STORY 3 "überrundet" werden. Daher noch einmal: in der obigen Liste befindet sich kein einziger, ernstgemeinter/ernstzunehmender Film. Die "Spektakelfilm" (in Spektakelverfahren) etwa der beiden Dekaden von 1950 - 1970 hatten offenbar mehr narrativen Content und auch eine stärkere "Nachhaltigkeit" für kommende Wiederaufführungen, das Repertoire und die Ausprägung zu "Klassikern". FINAL DESTINATION 4, ICE AGE 3 oder CARS 2 werden vermutlich nicht dieses Potential entwickeln, nehme ich stark an. Oder doch?
  15. Eine andere VERTIGO-Kopie, aber aus dem selben Jahr und vom gleichen Dup-Negativ gefertigt. BEN HUR in Frankfurt am Main war eine "Kasko"-Übernahme des Pakets der Berlinale-Ansammlungen vom Februar 2009. Leider beschnitten und noch Schlimmeres: aber eine Exklusivauswahl der Berliner Retrospektivenmacher Dr. Rainer Rother und Prof. Koerber, die nach eigenen Angaben "jahrelange ausgiebige Kopienrecherchen" durchgeführt hatten. :cry: Im Vorfeld - sowohl der prestigeträchtigen Hauptstadt-Veranstaltung (Berlinale) als auch schon zu früherer Gelegenheit - hatten nicht wenige Interessierte begründet für die Osloer BEN HUR-Kopie vom Originalnegativ und in komprimiertem Ultra Panavision 70-Format geworben. Vor allem im Zuge des Projektionsumbaus im 'International' für die Berlinale - die ja ausdrücklich auf Wunsch Oslos geschah - wäre deren Kopie eine Rechtfertigung für den (fast sinnlosen) Projektionsumbau gewesen. Man hat die Osloer BEN HUR-Fassung aber seitens der Deutschen Kinemathek nicht geprüft und gar nicht erst debattiert. Im Fernsehen hast Du wohl eine ältere Scope-Abtastung gesehen, bei der ringsherum auch etwas Bild fehlt. Optimal nutzt leider nur die letzterschienene Silberscheibe das Originalformat aus: da ist wahrlich alles drauf an Bildrändern, und auch die Farben sind nach meinem Geschmack gut, vielleicht sogar ähnlich dem, was man sich an Original-Farbabstimmung der 70mm-Kopie von 1959 vorstellen könnte. Auf der 30-Meter-Bildwand in Melzo wird dieser Film wohl bei einigen "technisch-begabten" Zuschauern kritischste Resonanzen erhalten, ist aber nicht rückbuchbar. Daher wundere ich mich ein wenig, warum hier nicht lieber zu den anderen, echten Raritäten in Mailand Fragen aufkommen? 9 lange Filme laufen dort!
  16. Herrlich, wie sich zu Ostern alle wieder hacken und liebkosen. :lol: Gibt kaum ein anderes Filmthema wie "70mm", wo sich so viele Leute nicht grün sind. Tja, ja. Also Krnov hat vielleicht nicht den höchsten Etat (obwohl ich und andere mindestens so perfekt wie auf einem A.-Festival bezahlt und chauffiert wurden), aber den Monopolplatz in Osteuropa (heute: Mitteleuropa). Mit 4 Festivals liegen sie gleichauf zu Karlsruhe. Da in Osteuropa die meisten Large- und Special-Format-Filme entstanden, wundere ich mich, warum auf den sog. Westfestivals so wenig Osteuropäer vertreten sind. Also handelt es sich im Westen um Minderheitenfestivals. :wink:
  17. Muß in Bradford sehr spannend gewesen sein in diesem Jahr? Raritäten und Programmfülle ohne Ende. "Great is my country" (UdSSR) besonders - wäre froh selbst noch über den Besitz einer "schäbigen Videokassette" (vielleicht verkauft sie einer in der Community, vielen Dank).. Die Beschreibung der "West Side Story" http://www.in70mm.com/widescreen_weeken.../index.htm beschränkt sich sinnvollerweise auf die Produktionsgeschichte. Seltsam nur, dass die 6-Kanal-Mischbänder seit 1992 (als meine heutige Kopie davon gemacht wurde) schon wieder verschwunden sein sollen. Hoffentlich nur in der falschen Dose gelandet! Über die Bildgüte schreibt kaum jemand, und mit Lob an Foto Kem wird man, meine ich, die Problematik nicht mehr mildern können, wenn dort bereits von Duplikatnegativen gezogen wurde und selbst eine künftig zu erhoffende Korrekturkopie des Films (dann weniger dunkel, grieselig und grünlich) aus der authentischen Kameraarbeit auch kaum Sinnvolles mehr herausholt. Auch muß man Tom Tykwers Einschätzung des Films hinsichtlich der Bildgüte, die er bei "West Side Story" beinahe besser als in "Lawrence of Arabia" einschätzt (wegen der Lichtsetzung), ein wenig relativieren, denn der Film wurde ja mit überwiegend mittleren Brennweiten und auf noch älterem Negativstock aufgenommen. "Brillanter" (technisch gesehen) sind sicher Bildgüten wie bei "Last Valley" oder "Ryans Daughter" anzusetzen. In den 1980er und 1990er Jahren ist sie dann wieder auf Sinkflug.... Ja, man sollte sie "aufteilen" und mit Mischprogrammen (auch älterer Kopien) verschränken, damit es nicht zu "einseitig" aussieht. Highlights sind die Fox-Kopien aber nicht, sondern, wie wir wissen, bisweilen fast völlig unkorrigierte Testkopien. So sind Filme wie "Golden Head", "Great is my country" oder "Porgy and Bess" als Raritäten die wirklichen Highlights auf Festivals. Ich befürchte in Kürze Folgendes: Fox bringt seine 70mm-Titel auch auf Blu ray heraus, die dann wieder einmal hinreichend korrigiert sind und/oder vom Original oder ZwiPo gefertigt sind. Zur Bildwand im ARCADIA MELZO: vermutlich die größte, derzeit für Todd-AO-Projektion verwendete Bildhöhe, während die Breite (= Länge) der Bildwand 30 Meter messen soll. Größer als im ROYAL PALAST Berlin weiss ich nicht, da jener auf 32.8 m Länge eine Konkavbildwand für 70mm-Cinerama besass, der es aber an Bildhöhe für eine korrektes >Todd-A-O<-Seitenverhältnis der A.R. 2.2 : 1 fehlte. Es kann sein, dass aufgrund der Flachheit die Raum- und Größenwirkungen gemindert werden, aber ich wäre bereits sehr, sehr froh über eine volle Bildhöhe für unbeschnittenes 70mm-Format: Maskenhöhe also mindestens 22 Millimeter. :) Anbei aber einige Bilder des (neoklassizistischen?) Kinotheatersaals der CINETECA MILANO, die ich freundlicherweise von Lusia Comencini für das Forum bekommen habe: © Lusia Comencini, Cineteca Milano Programmhinweis: Am 20.4.2009 um 20.00 UHr ist im 'Kino Arsenal - Institut für Film- und Videokunst e.V." in Berlin VERTIGO - AUS DEM REICH DER TOTEN (USA 1958) zu sehen. Rekonstruiert vom VistaVision-Original und 1996 umkopiert von Robert A. Harris und James C Katz auf 5-Perf-70mm->Todd-A-O<-Film mit einer dts-Neumischung. (Über die abenteuerliche Restaurationspraxis hier demnächst etwas mehr.) Die Bild-Projektion im 'Arsenal' ist annehmbar, darf vor dem Hintergrund der beklagenswerten Aufführungen der diesjährigen Retrospektive der Deutschen Kinemathek (Berlinale) in Aussicht gestellt werden. Da die Kopie etwas hell ist, müßte der Lichtstrom etwas gesenkt werden, um das Flimmern der letzten Aufführung des Films im 'Arsenal' vor drei Jahren zu vermeiden.
  18. Inhaltlich kann man nicht meckern: den mailändischen Initiatoren gefiel wohl SPARTACUS besser - u.a. ein Film, der auf der verunglückten Berlinale nicht in die engere Auswahl gekommen wäre, da als "echtes" 70mm dort nur Filme vom 65mm-Negativ galten, jedoch keine "Super Technirama 70". Aber das ist letzlich Geschmackssache: die Fox-Kopien hatte ich mehreremale gesehen, aber seit 16 Jahren keinen LITTLE BUDDHA mehr: das ist schon grandios, was Vittorio Storaro an visuellen Tableaus im zweiten Teil erschuf: sehr spiritualistisch, verinnerlicht und dennoch monumental. KHARTOUM hätte ich auch gerne noch einmal gesehen, gleichwohl die neue Kopie nur mittelmässig gedupt war, also ähnlich aussieht wie die Harris-Restaurierung von LAWRENCE, also auch grünlich. KHARTOUM lief bisher nur einmal in Dtl., da hast Du recht. Von SOUND OF MUSIC hatte ich Mailand abgeraten, da die Neukopierung leider diesen Film (und auch das Filmverfahren) diskreditiert. Und anders als in Berlin und anderswo kommen auch die beiden besseren Kopien von LAWRENCE und WEST SIDE STORY zum Einsatz, das hebt den Anspruch und auch den Aufwand in Mailand deutlich an gegenüber der Routinebestellung in Berlin. Also sehr, sehr teuer, diese Sache... BARAKA auf 30 Metern zu erleben, halte ich in anbetracht ruhig-meditativer Panoramaaufnahmen für richtungsweisend: in dieser Auflösungsgrösse, gedreht auf moderneren Materialien, brauchen wir wieder Kinos mit weiten Sälen und riesiger Breitleinwand, um die Zuschauer wieder näher an die Leinwände zu bringen. Gerade dieses Anliegen ist doch in den letzten Jahrzehnten (1.85er-Film, dementsprechende Multiplex-Leinwände, demgemäß gedrehte und ausgeleuchtete oder schlecht kopierte Filme) verkümmert. Die Riesenleinwand in Melzo taugt auch zu Beurteilung der Bildtiefe hervorragend. Ästhetisch ist "Bildtiefe" beispielsweise bei BARAKA anders organisiert als in dem Weitwinkel-Todd-AO-Film PORGY AND BESS. Die Entscheidung ist sicher zu begrüssen, um Milano nicht als reines Nachspielfestival der streckenweise "zusammengeschusterten" Berlin-Reihe absinken zu lassen. Programm, Festivalbetreuung und Filmtheater - und das ist doch sehr positiv - sind also nicht "austauschbar" wie so vieles im heutigen Kinobetrieb. Viele der dort gezeigten Kopien können in einigen Jahren vielleicht schon nicht mehr aufgeführt werden! (Das als leise Vorwarnung-) Umgekehrt ist das neue Konvolut an Fox-Titeln ja quasi unzerstörbar (Polyestermaterial , nicht fadender Printstock), und bleibt uns erhalten. Nachdem sie in Karlsruhe, Bradford, Oslo und Berlin zum Einsatz kamen, ist der Wechsel zum etwas anderen Programm - und vor allem: zu anderen Filmkopien - in Milano durchaus erfrischend. :D
  19. And the winner is ... THE LARGE FORMAT 70 MM FESTIVAL MILANO! Nicht nur in einem der interessantesten Museumskinos (Bilder folgen), sondern ausserdem im modernsten Multiplex der Region: dort dann auf der größten Breitleinwand der Erde! (30 x ca. 13,50 Meter, sofern ich die Todd-AO-Bildhöhe einigermassen richtig abschätze - und das weckt lebharte Erinnerungen an unseren einstigen Berliner ROYAL PALAST: bei fast gleicher Quadratmeterzahl...). Das Programm ist nun fast fertig. Weltexklusiv läuft unter anderem eine sehr alte Kopie von PORGY AND BESS - das letzte Vermächtnis dieses Films?; ferner die WEST SIDE STORY in der schärfsten und farbtreuesten Kopie (kein Vergleich zu grieselig dunkelgrünen Kopie von Foto Kem auf der Berlinale); SPARTACUS in einer annehmbaren amerikanischen Premierenkopie der restaurierten Fassung von 1990 (die allemal spätere 70mm-Kopierungen an Farbtreue und hinnehmbarer Schärfe überholt - erst recht die ganz schlimme HD-DVD des Films!); es läuft LAWRENCE OF ARABIA (mit Kopie der Erstaufführung der restaurierten Fassung - entgegen der garstigen Kopie, die auf der Berlinale gezeigt wurde), und es ist endlich einmal wieder LITTLE BUDDHA in 70mm zu sehen, dessen zweiter Teil vollständig mit Arri 765-Kameras gedreht wurde! Noch nicht völlig aufgegeben hat man in Mailand HELLO DOLLY (d.h. die jüngst korrigierte Kopie vom Originalnegativ): hatte dazu eben so dringend Bitten eingereicht wie zum BARAKA-Einsatz. Nicht erfüllt hat sich leider die Hoffnung auf die Prima-Kopie von LORD JIM. Aber die ist auch neu und somit keine "allerletzte" Gelegenheit, im engeren Sinne betrachtet. Koveranstalter ist u.a. Kinomuseum Berlin e.V., das sich freut, auch @Laserhotline und @Preston Sturges - und weitere Forumsmitglieder vielleicht? - zu einem Umtrunk im Foyer begrüßen zu dürfen. Wir werden versuchen, außerdem einiges Film-Werbematerial aus Deutschland in die Schaukästen zu bringen, vornehmlich wegen sehr schöner Plakatmotive. Hier die Programm-Änderungen: CALENDARIO COMPLETO DELLE DUE SALE PER I FILM CHE VENGONO DA FUORI Ben Hur Sa. 2 mag. (h 15)/V. 8mag. (h 21)/Do. 10 mag. (h 15) A MELZO Pink Floyd – The Wall Sa. 2 mag. (h 23.50)/Sa. 9 mag. (h 23.50) A MELZO Sa. 16 mag. (h 21) OBERDAN Baraka Do. 3 mag. (h 15)/Do. 10 mag. (h 22.30) A MELZO Ma. 12 mag. (h 18 ) OBERDAN 2001: Odissea nello spazio Lu. 4 mag. (h 21) A MELZO Gio. 14 mag. (h 16) OBERDAN Porgy and Bess Mar. 5 mag. (h 17) A MELZO Sa. 9 mag. (h 18 ) OBERDAN West Side Story Ma. 5 mag. (h 21)/Gio. 7 mag. (h 17) A MELZO Ve. 8 mag. (h 17) OBERDAN Spartacus Mer. 6 mag. (h 21) A MELZO Gio. 7 mag. (h 15.30) OBERDAN Lawrence d’Arabia Gio. 7 mag. (h 21)/Sa 9 mag. (h 15) Playtime Ma. 12 mag. (h 21) A MELZO Do. 17 mag (h 21) OBERDAN Aufwühlende Erinnerungen - an Sehenswürdigkeiten, die auch bei wiederholter Begegnung förmlich "erschlagen": das Einkaufszentrum, der Dom, das Abendmahl von Leonardo da Vinci und das Stammhaus von Maria Callas, die Scala: Mit den beiden Kinos scheint Maland selbst die Platzkapazitäten der Berlinale zu übertreffen!
  20. Die @oceanic-Gruppe sagt, in Dtl. habe es noch keine 3D-Erfolge gegeben. Dem sind aber 1950er-Jahre-Titel entgegenzusetzen, die parallel zur CinemaScope-Einführung reüssierten. Deren Besucherzahlen wären zudem den bisherigen 3D-Digitaleinsätzen gegenüberzustellen. Weiters schließt die Gruppe aus, es würden je wieder 3D-Produktionen auf Film gedreht. Das bleibt anzuzweifeln, da massiv Equipments in 3D-Verfahren aller Formate (von IMAX bis in den Schmalfilmbereich) existieren. Sicher aber meint die Gruppe die Blockbuster von Dreamworks und Disney, das mag stimmen, denn anders funktioniert die Animation dieser Filme auch nicht. "Mechanisches 3D wird nicht mehr kommen", sagt die @oceanic-Gruppe. Leider war ich seit Wochen nicht im CineStar IMAX in Berlin, aber ich gehe von Breitfilmprojektion von MADAGASCAR2, FLY TOO THE MOON und MONSTERS VERSUS ALIENS aus, gelle? :wink: Und hier noch mehr, bitteschön: http://www.cinestar-imax.de/ @Oceanics wundern sich, falls überhaupt noch einmal auf 35mm 3D-Material gezogen wird. Ich wundere mich nicht, und halte es sogar für ausgeschlossen (historische 3D-Festivals im Egyptian Theater einmal ausgenommen), obwohl Verleiher und Betreiber damit Geld verdienen könnten: gerade auch bei MONSTERS und sicher auch noch bei AVATAR, zumal eine Totalumrüstung der Kinos bis dahin auszuschliessen ist. Der Verweis auf zwingende Schärfeverluste bei Ausbelichtung vom Master auf Film bringt hier nur wenig Klarheit. Würde in der Branche endlich generell in 4k ein Digital Intermediate (oder 4k-Rendering) erstellt, so wäre auch die 35mm-Kopie schärfer als 2k-DCI-Projektion (aber lassen wir die Abschweifungen...). "Jede DCI-3D-Projektion" sei besser als Film, sagen @oceanics. Dem stehen aber IMAX-Vorführungen der letzten Jahre gegenüber, gelobt von @3dcg und @laserhotline (oder meiner Wenigkeit). Auch ist die Qualitätswahrnehmung der derzeitigen 3D-Blockbuster-Filme in den Kinos nicht allein von der DCI-Empfehlung abhängig, sondern, wie hier richtig erwähnt wurde, dramatisch von aktiven Shutterbrillen (Xpand) oder passiven Polbrillen (RealD), die nämlich sehr unterschiedliche Güten darstellen. @Preston Sturges gibt der Ausleuchtung und Verschrammung usw. die Schuld für einen schlechten Look von 35mm-3D-Kopien, die er erinnert. Die Rede ist aber von einer Prüfung heutiger 35mm-Postproduktion, weniger jedoch der Vergleich nagelneuer Digitalanlagen mit 30 Jahre alten Dupkopien, die zudem durch jahrelangen Überblendbetrieb verbraucht wurden. Die beklagten Filmverschrammungen müßten in dieser Logik auch heute gegen jede im Einsatz befindliche 35mm-Kopie gemünzt werden - wo doch jeder weiß, dass im ordentlichen Tellerbetrieb Filme auch nach zehn Jahren noch wie neu aussehen können. D.h.: für 3D- auf 35mm ist die frühere Filmverschrammung heutzutage überhaupt kein Ausschlussgrund! Nach @preston sturges' Worten seien die 3D-Verfahren aufgrund dieser Mißerfolge aus dem Verkehr gezogen wurden. Untersucht werden müßten aber auch die vielen Erfolge nach dem Kriege! Warum waren sie erfolgreich? Da in Ergänzung @TomCat mit Erläuterungen zu 1920er-Jahre-Filmen in 3D noch eine weitere Epoche aus der Versenkung holte, wird es langsam schwierig mit dem Abtun der zurückliegenden Erfolgsbilanzen des 3D-Kinos. Auch hier sind die Besucheraufkommen zu erkunden, bevor man von gescheiterten Kinoverfahren spricht. Wenn also Mr. Katzenberg oder eine europäische Kinokette der vereinten Cinemas sich vor Amüsement über 3D der Vergangenheit fast gegenseitig überbieten, dann ist das traurig. Die RealD-Projektion jedenfalls hat's nicht gebracht - eine Beleidigung für's Auge -, und darüber kann wiederum ich mich amüsieren, so schlecht, wie sie war. Dennoch war sie nicht "anstrengend" im bekannte Sinne. Kopfschmerzerregend wiederum dagegen leider (die qualitativ guten!) Schutter-Filme in IMAX-Kinos, und zwar wegen des starken Drucks der Brille auf die Kopfhautdurchblutung: das war ganz schlimm. Anstrengend auch waren die Anaglyphen-Einsätze von "Schrecken von Amazonas" u.a., weniger aber "Spy Kids 3D", die qualitativ natürlich heute keinen optimalen Standard hergeben. Das alles wäre auszuwerten, bevor man die 3D-Zukunft des Kinos ausruft, wenn urplötzlich einmal die derzeitigen Anlagen zurückgezogen würden. Nach BLICKPUNKT:FILM-Umfragen haben erst vor einigen Tagen ergeben, daß sich die 3D-Umrüstung derzeit "nicht lohne" (man denke bitte auch an die Nicht-DCI-Fähigkeit der "uralten" 1.4k-Christie-DLP-Projektoren, mit denen doch die "Zukunft des Kinos" eingeleitet weden sollte. Das ist erst wenige Jahre her. Seitdem glaube ich keinem Digitalvertrieb mehr auch nur ein einziges Wort...)
  21. Shutterverfahren: Der einzige, wirklich bemerkbare Fortschritt in der 3D-Kinowiedergabe, stimme zu. Sowohl für Film (Imax) als auch für D-Cinema vorziehenswert. Was bei gestrigen Real-D-"Erlebnis" ausblieb: infolge des Ghostings, obwohl anderererseits 144 Bildfrequenzen eingesetzt werden: also 76 Bilder pro Sekunde für jedes Auge, sprich Verfierfachung des Einzelbildes zur Reduktion des Flimmerns und möglicher Kopfschmerzen führt. Feine Sache. Kopfschmerzen treten dennoch auf: vor allem bei den schweren Brillen der IMAX-3D-Projektion im Sony-Center. Also da werden andere Projektionssysteme sicher später noch eine wirkliche Revolution in der Wiedergabe möglich machen (in einigen Jahren). Die Stereoskopie könnte somit schlagartig eingestellt werden, könnte man vermuten. Die Forschungsfragen liegen ja auf dem Tisch: - plastisches Sehen ohne Brille möglich? - Laserprojektion für die noch abwegigsten Bildschirmgeometrien durchführbar? - Holographie in Filmqualität (und besser) vorstellbar? - Einführung eines 3D-Fernsehens nach dem "Stäbchen"-System (anstelle der Brillenanwendung) Die, die das lösen, werden auch die Stereoskopie ablösen wollen. Super Geschichtsstunde in Filmgeschichte. :lol:
  22. Über den Infrarotsender an den Wänden des IMAX-Theater s (oder oberhalb der Leinwand) werden die Shutterbrillen angesteuert. Viermalige Wiederholung für das jeweilige Einzelbild rechts oder links. Durchaus problematisch. Aber von der "Zukunft des Kinos" (oder der "Revolution" [uCI]) hatte ich mehr erwartet. Daher der Zornesausbruch. Genau solche Fragen könnten hier diskutiert werden. UCI hat da ja ein recht bedenkliches Konzept. Vielleicht mag @Stefan dies erläutern. Ansonsten ein typischer Fall von Marktokkupation, die in allen Branchen für Freud und Leid sorgt. Nicht immer gewinnt der "Beste": siehe den Blu-ray Sieg über die bessere HD-DVD usw. usf.
  23. @preston: Bin evtl. länger im Kino als Sie - wo waren Sie eigentlich in den 1990er Jahren? Wieviel over/under-Projektionen haben Sie betreut? Und eingerichtet? Einrichtung für Polarisationsbetrieb auf 35mm ist für den Betreiber nicht teurer als RealD. Haben Sie selbst in diesem Forum einmal eingeräumt: "betriebswirtschaftlich macht es Sinn". Sie reden von 30 (!) Jahre alten Kopien. Das nenne ich unseriös. Was ist übrigens "personalaufwändiger" und "komplizierter" daran? Einen Film vorzuführen und eine simple Optik zu justieren, oder eine ausfallende DCI-Anlage zu warten? Dann freue ich mich, daß Sie endlich Personal eingespart haben, dank Ihres HDTV-Betrieb. Was letztlich, wie Sie propagieren, für den Verleiher "billiger" kommt, wissen wir ja seit Längerem. Wo es hinführt, bald ebenfalls. Ihre "Virtual print fee": die tangiert im Moment die Betreiber, die bewußt analog bleiben (und laut Fox auch weiterhin mit Kopien beliefert werden sollen) recht wenig. Von "Doppelkopien" war übrigens keine Rede, aber ich habe dieses Vorführen mal gelernt (mit mechanischer Welle). Schön, daß Sie jetzt bereits die 70mm-Kopierung als "zu teuer" ablehnen. Daß Sie noch 70mm-Festivals machen, ist eindeutig ein unauflösbarer Widerspruch (er rührt aus der Zeit, als Sie noch ernsthaft an Revivals glaubten). Anscheinend sind auch Sie, Ihren Worten zu entnehmen, nicht bereit, für solche Neukopierungen anständige Mieten zu zahlen. Dann müssten diejenigen, die für so etwas zahlen, ja die Dummen sein? Wie erklären Sie sich aber diese Pardoxie in Ihrer ständig changierenden Posts? Seien Sie mutig und konsequent: machen Sie Schluß mit Film! :wink: Das Ghosting gestern auf RealD hat mir gereicht! Treibt einem noch jetzt den Zorn ins Gesicht, und zwar von allen Sitzplätzen, Betrachtungswinklen und Kopfhaltungen aus betrachtet. Unglaublich, sowas. Man wusste gar nicht, wohin man sich setzen sollte und wer im Kino überhaupt qualifiziert ist, das Problem zu beheben. "Personal gespart" - wie @preston halt propagierte.
  24. Es liegen keine "Welten" dazwischen, das hatte ich doch oben ellenlang hervorgehoben. Vielleicht geht darauf mal jemand ein oder läßt es lieber, anstatt mit Rot-Grünbrillen hier zu argumentieren. Kein Mensch interessiert in diesem Thread das Anayglyphensystem, auch nicht die Umbrüchen vom Schwarzweiss- zum Farb-, oder vom Stumm- zum Tonfilm. Behauptet wurde aber Folgendes: zwischen einer einwandfreien 35mm-Projektion im Polariationsverfahren und dem RealD Verfahren lägen keine wahrnehmungsphysiologischen Unterschiede. Noch einfacher formuliert: die Real-D-Vorführung sieht so aus wie 35mm Polarisationsfilme der 1960er Jahre, ausgenommen deren Körnigkeit und Auflösung - die mit heutigem Printmaterial längst obsolet ist. Noch einfacher gesagt: eine 35mm-Polarisationskopie von MONSTERS VERSUS ALIENS (und was noch an Titeln kommen mag) sieht warscheinlich unwesentlich anders aus als eine RealD-Digitalwiedergabe. Wäre aber um rund hunderttausend Euro billiger für den Kinobetreiber, sofern er über eine Silber-/Metallbildwand verfügt. Hallo? Billiger! - Dies bitte ich zu prüfen. Mir kommt es vor, als wenn so einige, die hier schreiben, alles brav schlucken, was Ihnen irgendwelche Equipmentkonsortien vorschreiben möchten, aber nie im Leben 35mm-Polarisationsvorführungen gesehen haben, geschweige den 70mm-Polarisationsvorführungen. Oben wurde ja - ohne daß ich das bestätigen würde - von einem Digital-Verfechter ausgeführt, die Imax-3D-Vorführung sei aber noch einen Tick besser als die Digital Cinema-3D-Vorführung. Na ja: Eigentlich ist es ja das selbe Source-Master, von dem auszugehen wäre, aber wenn hier schon eine Filmbandprojektion derart hoch gelobt würde, kann ich mich darüber nur freuen. :wink: Danke, aber ich bin zehn Jahre jünger als @preston digital. :lol: Denke aber gern um 50 Jahre voraus. Bei Dir fehlt sowohl der Rückblick als auch die Voraussicht.
  25. Aber genau! Völlig verkünsteltes, unnatürliches Sehen, wie gerade heute wieder bei RealD erlebt. Und die obere Filmtitelliste scheint nicht einen einzigen, ernstgemeinten Film zu enthalten. Außer CLEOPATRA. 8) Einmal im Jahr...o.k. Aber nicht jeder Film (wie der "Terrorist" Katzenberg fordert). Es lebe das Raumbildkino - und dann doch lieber in Todd-AO (oder in Techniscope - so wie bei Godard).
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