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cinerama

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  1. diese theorien des forumsmitgliedes bestätigen sich leider weniger, bestätigen allerdings meine theorie, dass filmtheoretiker dem "führer"tum des regisseurs meistens zu sehr huldigen. Nun hätte @preston sturges (er gibt obenstehend ein Update) aber den Fortgang der Veranstaltung verfolgen können, in der auch über Robert Bolt diskutiert wurde - leider reiste er am selbigen Abend wieder ab. Daß er Texte der Programmredaktion des DFM kritisiert und das Forumsmitglied/den Theoretiker, der einige Begleittexte hierfür verantwortet, nicht so schätzt, geht auch o.k. Der gescholtene Autor ist auch gerne bereit, die kreativen Anteile von Drehbuchautor und Cutterin künftig herauszuarbeiten. Aber er sprach nirgendwo von "Führertum", sondern glaubt - wie @preston sturges - an "Teamwork in der Traumfabrik" (so auch der Titel eines gleichnamigen Buchs). Da der Verf. aber nebenher auch noch Materialbeschaffer einer hier einmal anderen Kopie war, was teuer und zeitintensiv genug war, versteht er die Anmache überhaupt nicht. Auf alle Fälle hat er sich darüber gefreut, daß die Begleitperson von @preston sturges sich recht angetan über die Farb- und Lichtbestimmung der im DFM gezeigten Version äußerte (insbesondere nach den stark enttäuschenden Erfahrungen mit der jüngsten LAWRENCE-Version auf zurückliegenden Festivals). Und damit Kino eben nicht "tot" ist, werden schließlich solche Veranstaltungen gemacht, so auch auf dem 70mm-Festival des Deutschen Filmmuseums in diesem März. :D Unisono mit @preston sturges überwiegt also die Überzeugung, das Repertoire nicht der DVD oder Blu ray zu überlassen - wofür auch die Wiederherausbringung von BARAKA in zwei 70mm-Kopien als überzeugende Antwort zu würdigen ist. FLYING CLIPPER wird im April im Kino des DFM nachgeholt: mit einer deutlichen Korrektur der Grundabstimmung.
  2. Das Filmmuseum Frankfurt hat einen Tag vor Start seiner Breitbildschau noch einmal seine Website aufgepeppelt: neben dem Dank an den Vorspieler einiger Kopien, die Deutsche Kinemathek Berlin, und den Hinweis auf deren Publikation ("Bigger than ...") werden auch die grundlegenden enzyklopädischen Kinoformat-Internetportale von Thomas Hauerslev und Martin Hart ausdrücklich empfohlen (die in Berlin m.W.n. keine Erwähnung wert waren). Darüberhinaus liest man auch Veranstaltungshinweise/Vorschaus des Kooperationspartner 'Schauburg' aus Karlsruhe mit neuen Akzenten im Oktober und einige Filmbetrachtungen eines weiteren Forumsmitglieds, das Gedanken zu den Filmen "Playtime", "2001", "Ben-Hur" und "Lawrence of Arabia" niederschrieb und an Filmtheoretiker erinnert, die sich seinerzeit der Überdehnung des Kinoformats Widerstand entgegensetzten (Letzteres bewusst schmucklos gehalten und als PDF aufrufbar): http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/f...img3&ass=1 Insgesamt leuchtet ein Kino-Profil mit spürbarer gedanklicher Autonomie hindurch, die auf die Erfahrungen der 70mm-Main-Festivals seit 1988 aufbaut.
  3. 70mm rocks ... - unbedingt und auch in Zukunft. Freuen wir uns künftig auch auf Amsterdam, Innsbruck oder gar Hamburg und andere Lokalitäten - was immer Sinn und Zweck dieses Threads war. Und sprechen wir über die Filme so, wie sie wirklich waren, heute sind oder morgen sein könnten, ganz ungeschminkt. Und welche Möglichkeiten im Kleinen bestehen, selbst unlösbare Fehlentwicklungen so zu managen oder durch interessante Aufklärung zur Vertiefung des Themas nützlich darzulegen, daß sowohl der jetzige als auch künftige Stellenwert der 70mm-Kopie in ein attraktives Licht gestellt werden kann. Das lassen die Zustände der Negative zumeist auch zu, es gibt nachwievor ausreichend ausgerüstete Kopierwerke, erfahrene Filmfachleute - es gibt den Bedarf diese Filme zu sehen sowie eine Unzahl an 70mm-Spielstätten, die nur vor sich herschlummern. Die meisten Kinos heute sind ja durch ihr Normalprogramm selten richtig ausgelastet, und da scheint die Rückkehr des Repertoires unaufhaltsam zu sein. Sollte dann der Hype der Berlinale eine gewisse Bewegung auf internationaler Ebene bewirken, ist auch zu hoffen, daß es zu einem verschärften Perfektionsdruck bei Herstellung der 70mm-Kopien kommt. - Ab morgen dann in Frankfurt/Main, Schaumainkai 41, ab 18.00 Uhr: 1) Kurzfilme, 2) "Lawrence of Arabia" -
  4. Beim letzten Besuch im 'Astor' (AUSTRALIA) war es sehr schön laut und voluminös: deutlich spürbar der Dynamikzuwachs gegenüber der vorherigen Beschallung. Vielleicht neue Subwoofer angeschafft, aber ob auch die alte 2-Weg-JBL-Kobbination überarbeitet wurde - keine Ahnung. Klar, sehr kräftig und unverzerrt donnerte der Ton durch den Saal: und unverzerrter Ton gibt so gut wie nie einen Anlass für Beschwerden, denn er wird als laut und schmerzhaft gar nicht empfunden - sondern nur als "größer". Eben so deutliche Verbesserungen in der Helligkeit der Projektion: man atmet förmlich auf, einmal keiner Vorstellung "auf Sparflamme" beizuwohnen. Bild- und Randschärfe bei 35mm-Scope (trotz Steilprojektion) war weit über jedem Durchschnitt (vergleichbar etwa mit Berlinale-Palast, vielleicht auch vom gleichen Techniker eingerichtet?). Etwas skeptischere Gedanken kreisen um den DP-70: vermutlich konnte eine Überholung/Austausch des Malteserkreuzgetriebes auch diesmal nicht angepeilt werden - ist ja auch kein unmittelbarer Breitfilmeinsatz vorgesehen. Es wäre ein Kreuzgetriebe evtl. aus einem Berliner Philips-Bestand anbietbar, falls die Sache vom Kino nicht schon längst erledigt wurde. Nicht ganz so gut besucht sind die Spätvorstellungen ab 22.30 Uhr. Hier könnte man sich ein intelligentes Programm des Kinos der Attraktionen (neudeutsch: Action-Film mit Anspruch) vorstellen, das die Gäste bis nach Mitternacht wach hält. Eine der letzten Aktionen in dieser Richtung war meiner Erinnerung nach eine lange Star-Trek-Nacht vor einigen Jahren. Davor Die-Hard-, Alien- und Big-Blue-Nächte, auch wenn sich das dort zu oft wiederholte. Mittlerweile gibt es so viele Sequel-Filme, daß man damit 365 Tage im Jahr bespielen könnte. Double Features sind evtl. auch auf der Matinee-Schiene vorstellbar oder zumindest wünschenswert: 2 Filme ab 11 Uhr, Ende 15 Uhr. Z.B.: "Original plus Remake". Funktioniert warscheinlich mit Online-Marketing, Aufstockung der Website und Einrichtung eines Forums/Gästebuchs.
  5. Also so richtig geflamed wurde es ja noch gar nicht, da ja meist Betrachtungen aus subjektiver Sicht, somit reine Geschmacksfragen, angegangen wurden. Beispielsweise streiten sich die Kollegen hier, ob Fingerfood oder Jägerschnitzel serviert werden sollte - und ich würde beides gerne oder sogar gleichzeitig einnehmen und noch draufzahlen, wenn dieser berühmte Popcorngeruch einem bitte auch künftig erspart bliebe. :wink: Manchen ist es zu teuer, obwohl eingeräumt wird, daß der Betriebsaufwand dieses Einzel(!)kinos auch höher liegt und immerhin einige Angebote enthält, die vis-à-vis bei UCI-Kinowelt nicht angeboten werden. Wer also zur Begrüssung einen Sekt angeboten bekommt und Platz in einem Saal eines Altbaus nimmt, dessen Betriebskosten höher als die eines Neubaus liegen, wird wissen, daß ein Billet von 4.50 EUR keine Kostendeckungen garantieren kann. Manche hier mögen andere, weniger "schwer" wirkende Bestuhlungen, und ich fand die alten Stühle am besten. Geflamed werden müßte eigentlich das zehn Jahre zurückliegende Projekt am Potsdamer Platz, Voxstr. 2, mit seinen 19 Leinwänden - denn dieses Erlebnis hätte nahelegen können, daß der Betreiber nach jener Kinoform nie mehr einen Schritt wagen würde, wie er jetzt getan wurde. Anderseits gibt es Vorbilder und Vordenker dieses Konzepts, u.a. in England, sodass Flebbe/Weischer nicht die Erfinder sind, und weil die Übertragung auf den deutschen Kinomarkt betriebswirtschaftlich erwägenswert war. Trotzdem geht jemand ein Risiko ein, wenn er den ersten Schritt wagt. Das Kino wäre aber - das würde ich gerne klarstellen - vorerst nicht zum Ramschladen oder zur Boutique umgewandelt worden, weil die Lage im Hinterhof für dieses Konzept als hinderlich gilt, und auch ein Abriss dieses Gebäudeabschnitts zugunsten eines Neubaus recht schwierig erscheint - man hätte des gesamten Häuserblock also abreissen müssen einschließlich des gut laufenden Kindl-Lokals. Jedenfalls gab es neben Flebbe/Weischer noch 5 andere Betreiberinteressenten für dieses Kino, denen man durchaus mit Respekt begegnen darf. Hätten sie es besser gemacht? Schwer einschätzbar. Allenfalls noch mehr Programmvielfalt könnte man sich - neben der Sicherung durch Grundversorgung - vorstellen, dies ist aber warscheinlich nicht finanzierbar (auch was menschliches Know how angeht, siehe auch langfristiges Repertoire oder Festivals). Gerade eben aus der Lobby des Kinos kommend, fiel deutlich auf, dass jeder einzelne der bald 20 Schaukästen recht üppig - und - vor allem individuell gestaltet wurde. Darunter von Hand zugeschnittene und eingefärbte Accessoires, die nicht aus einem Verleiherkontingent stammen, sondern "echt hausgemacht" sind. Sowas entspricht der Außenwerbung guter Restaurants oder Theater. Als Ergänzung zum Start von "Hilde" hat sich das Kino einen Repertoireeinsatz für Sonntag mittag gesichert: "Die Sünderin" (BRD 1951, mit Hildegard Knef) http://www.astor-filmlounge.de/programm...suenderin/ . Das sind Nutzungen des Schienenspiels, die Flebbe in den letzten 15 Jahren "Filmpalast Berlin" kaum mehr in Angriff genommen hatte. Jetzt kommt es aber. Obwohl es an Originalwerbematerial zum Film fehlte, war der Aufwand erkennbar, mit dem Bildmotive und Texte über Knef/Sünderin zu einer ansprechenden Werbefläche montiert wurden. Insgesamt bietet das Betriebskonzept keine Angriffsflächen, was auf detaillierte Planungen im Vorfeld schliessen lässt. Gemeckert werden könnte erst dann wieder, sobald Elan und Bemühungen nachlassen. Der Einsatz von Uraltfilmen läßt jedoch aufhorchen - wer das veranlaßt hat, der verdient Unterstützung. Warscheinlich ist die Website mit Hintergrundinformationen zu den Veranstaltungen noch ausbaufähig, was immerhin kostenneutral ist. An den Namen 'Astor Lounge' hat man sich mitterweile gewöhnt - auch an das Design, eine Melange aus 20er Jahre Vaudeville-Lichtanzeiger und digitaler Pixelstruktur der Postmoderne (auch wenn der frühere Schriftzug 'Ufa Pavillon', der aus den 1960er Jahren stammte, bis heute unübertroffen ist). Bildquelle: http://www.astor-filmlounge.de/astor-fi.../historie/
  6. Die melden sich sicher noch hier, um von ihren Erfahrungen mit D-Cinema zu berichten. Die Insel will ja "am Netz" bleiben und ist händeringend angewiesen auf ständigen Wechsel des "Trailerings" - man weiß ja nie, ob einem das nächstliegende Plex auf dem Festland Filme wegschnappt, die dann allemal als Trailer aus dem Netz noch aufrufbar bleiben. Der Amortisationsgrad eines Roll-outs übrigens soll dort wahnsinnig hoch sein: die "Insulaner" reißen sich danach, ihre Filmprojektoren zu entsorgen, ehrlich. http://www.holidaycheck.de/hotel-Reisei...85237.html (schon gebucht für die erste digitale Show?)
  7. Hi hi (13%), das waren schon Ihre Vorhersagen für die deutsche Theaterlandschaft im Januar 2008, die mir jetzt noch im Ohr klingeln... Zum Ende des Jahres wurde die Prognose realistisch korrigiert - natürlich nicht von Ihnen, der immer recht hat und sich nie korrigiert. :wink: Selbstverständlich ist, wie Sie nahelegen, die Kinobranche eine Inselbranche - völlig autonom und autark von Entwicklungen der IT-, Chip- und Elektronik-Industrie, und Sie sind einer unserer Inselbegabten. :D
  8. Was zum Kuckuck ist denn ein "brisanter Content-Mangel"? Wenn ich mir den Spielbetrieb meiner lokalen Innenstadtkinos anschaue, dann würde ich sagen, dass dort mindestens zu 80% inzwischen digital gefahren wird - Tendenz steigend. Einen "brisanten Content-Mangel" kann ich hier nicht erkennen. Aber vermutlich habe ich Deine These nicht ganz verstanden :roll: So manche Innenstadt bietet einen gar eigenartigen Mischbetrieb, wo selbst der Kuckuck nicht mehr durchblickt: in hiesiger Innenstadt hatten wir auch schon vor 20 Jahren einen Full-Time-Video-Betrieb mit "Großleinwand" - die Betreiberin hieß Beate Uhse. Ansonsten hilft Dir ein Blick in die Verleiher-Programme, die regelmässig im Filmecho/Filmwoche erscheinen, um zu registrieren, was unter den Tisch fällt. (Werde das demnächst einmal auflisten, wodurch auch klar würde, wie einsilbig der Digitalbetrieb der Grundversorger sein kann - obwohl grenzenlose Vielfalt versprochen wurde.) Aber immerhin konnte @EIX in seiner Hit- und Best-Liste die topaktuellen Blockbuster wiederfinden, was schon einmal tröstlich klingt. Wichtig ist nur, wie @preston sturges anmahnt, daß man auch "ans Netz" geht. Dem leiste ich Folge und hoffe auf Umstellung meiner veralteten Digital-Leitung DSL auf ein VDSL, damit ich Filme auf den Bildschirm sauge, die mir der neue Disney-Chef vielleicht anbietet, noch bevor seine Premieren irgendein Kino erreichen; Säle erreichen, dessen DLP-Wiedergabe in aufgehellten Räumen und unter anderen kontrastmindernden Umwelteinflüssen ein flaueres Bild als zuhause abliefern, und dafür noch das doppelte Geld (oder 3 Euro "Aufschlag") gegenüber Ondemand verlangen. Eine weitaus bessere Technik als die soeben beklagte (oder gar exklusive Erstaufführungen in Konkurrenz zum benachbarten und weit erfolgreicheren Kino 'Kristall Palast') kann ich der Website des geschätzen 'Rundkinos' leider nicht entnehmen. Bei meinem letzten Aufenthalt im 'Rundkino' war der Saal 1 bei 3-D digital/DLP mit nur vier Besuchern gesegnet, weniger, als in die Kirche gehen. Den Rest der Zeit verbrachte in den Randbezirken mit Gesprächen mit Dresdnern zur Frage, welche 70mm-Monumental-Langläufer hier einst residierten. Und diese Auskünfte zur Kinonutzung der Dresdner genügten mir auch, um mir ein Bild von der modernen Umsatzlage zu verschaffen, die durch digitalen Regelbetrieb und VDSL-fähigen Content sich als Neuerfindung des Kinos ausgibt. Allein die Tatsache, daß Häuser mit größten Bildwänden in den letzten Jahre geschlossen wurden (anstatt sie zu filmischen Event-Stätten auszubauen), weil der Content der produzierenden Industrie nicht mehr ausreichend nachrückte, und daß die seit Jahren gegebenen Optionen, mit dem SXRD-Verfahren auf 4k die berühmte "technologische Führerschaft" gegenüber der Home-Cinema-Industrie in den Vordergrund zu stellen, kaum auf Interesse stoßen, aber auch in Kenntnis des Unwillens vieler Produzenten, mehr als eine 2k D.I.-Postproduktion einzugehen - scheinen mir Indizien für eine Destabilisierung der kinobasierten Auswertung durchzuschimmern. Eine technische Umrüstung ("Modernisierung" genannt) kann leicht zum Totengräber der Branche avancieren. Ob in Zeiten der Weltwirtsschaftskrise und der ausbrechenden Hungersnöte in anderen Kontinenten digitalisierte Kinos wirklich mehr Lebensqualität und theatrale Besonderheiten - jenseits der Multimedia-Bedrieselung - anzulocken imstande sind, darf bezeifelt werden. Weit eher dürfte die Misere der Filmtheater-Mitarbeiter sich in diesem Rationalisierungskonzept noch weiter verschärfen. Mit BenQ und Nokia sind nunmehr auch im Computer-Bereich die Chip-Hersteller in Rote Zahlen gerutscht, darunter auch AMD mit Dresdner Dependenzen (aber vielleicht haben ja die dort entlassenen Mitarbeiter die klassischen Filmvorführr4 im 'Rundkino' erfolgreich ersetzen können?): AMD: Verluste höher als Umsätze Tief in den roten Zahlen steckt auch US-Chiphersteller AMD. Der an sich schon angeschlagene Konzern bekommt die Wirtschaftskrise ebenfalls deutlich zu spüren. Laut jüngst veröffentlichtem Quartalsbericht brachen die Umsätze um ein Drittel auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar ein. Was die AMD-Manager und die Anleger des börsennotieren Unternehmens vermutlich noch mehr schrecken wird: Mit 1,4 Milliarden Dollar war der Quartalsverlust des Konzerns höher als der gesamte Umsatz. Auch für die nahe Zukunft sehen Experten bei AMD nur rote Zahlen. Im derzeit laufenden ersten Quartal 2009 würden die Umsätze noch weiter in den Keller sinken, heißt es. Einer der wichtigsten Produktionsstandorte für AMD ist Dresden. In der sächsischen Landeshauptstadt werden Prozessoren wie der AMD Opteron und der AMD Athlon produziert. In den Dresdener AMD-Fabriken arbeiten rund 2800 zum Teil hochqualifizierte IT-Spezialisten. Weltweit streichen die AMD-Konzernmanager derzeit rund 1100 Arbeitsplätze. Neun Prozent der Belegschaft sollen entlassen werden. Ob auch AMD-Mitarbeiter in Dresden betroffen sind, ist nicht bekannt. Intel entlässt mindestens 5000 Mitarbeiter Schlechte Bilanzen auch beim weltgrößten Chiphersteller Intel. Im letzten Quartal 2008 schrumpften die Nettogewinne des Konzerns um satte 90 Prozent. Die Umsätze sanken auf 6,2 Milliarden Dollar - rund 2,5 Milliarden weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Was den Intel-Managern besonderes Kopfzerbrechen bereiten mag: Der neuerliche Umsatzschwund fällt höher aus als im ersten Quartal 2001, als die sogenannte Dotcom-Blase platzte und die gesamte Branche in eine Krise stürzte. Entlassungen wird es auch bei Intel geben. Der Konzern kündigte vor zwei Tagen die Schließung von fünf Produktionsstandorten in den USA, in Malaysia und auf den Philippinen an. Die weltweite Intel-Belegschaft werde um mindestens 5000 Mitarbeiter reduziert. Intel werde in den nächsten Monaten auf ein Niveau zurückgefahren, ab dem dann neues Wachstum möglich sei, erklärte Intel-Präsident Paul Otellini. Aus: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/11/....html?dr=1 (Jetzt kommen sicher Stürme der Entrüstung... :lol: )
  9. Schlimm, wenn man am "Netz" klammert. Das Programm sieht auch danach aus, die Defizite sind unübersehbar (und ebenso die alten Kamellen, die anderswo längst aus dem Spielplan gekippt wurden, weil keiner mehr kam).
  10. Auch die üblich ironische Wertung einer "kurzen Episode" (ähnlich den Unkenrufen über den anfälligen Magnetton in der Filmtechnik, der sich ja auch nie "durchgesetzt" habe) trifft es nicht, sondern zeigt, daß jüngere Journalisten die Klischees früherer Fachartikel zum Thema leger abschreiben (so auch der Rückzug auf die Zitate der 70mm-Veranstalter Rother und Tykwer, wenn man schon sonst als Journalist keine Zeit hat, wenigstens mal die in Sekundenschnelle aufrufbaren anderen Quellen [in70mm.com; widescreenmuseum.com] zu bemühen). Da 70mm-Material ja noch fleißig in Gebrauch ist und Kult darstellt, sowohl auf den Festivals, in den Kopierwerken wie auch in Imax-Sälen, sollte man die Filmtechnikgeschichte umschreiben. Kurze Episoden der Filmgeschichte sind dann: - Dolby-A Lichtton - THX - SDDS - CDS - der Roll-out von Digital Cinema der Jahre 1999-2003 [1.3 k Panels, nicht DCI-kompatibel) - DVDs und Blu rays - 35mm-Endlosteller - evtl. auch Digital Intermediates usw. usf.
  11. Sämtliche in den letzten Monaten neu errichteten Kinos kauften neue 35mm-Anlagen zur Sicherung der Grundversorung auch in den kommenden Jahren. Ein voll-digitales Kino ist mir nicht bekannt und würde irgendwann auch an brisantem Content-Mangel scheitern.
  12. Korrekt. Es geht um den Mitteleinsatz bei der Werbung und den Begriff des "Originals". Diese Nachfrage finden manche albern, sie ist aber nicht ganz ohne. Vorbildlich in der Abwägung des Echtheitsbegriffs erscheint mir diese Ankündigung eines 70mm-Festivals, siehe S. 14, rechte Spalte: http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...3-2009.pdf Daran gibt es nichts zu beanstanden - schön, wenn es nur überall so wäre. :) Als Echtheit bezeichnet man die Übereinstimmung einer Sache oder Aussage zwischen ihrem Anschein und den tatsächlichen Verhältnissen. Daraus bestimmt sich auch der Nutzen als geschichtlicher oder rechtlicher Beweis. In der Philosophie entspricht diesem Konzept die Wahrheit. Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Echtheit
  13. Zurückkommend auf meinen kurzen Text, werden dort sehr verschiedene Entwicklungen seit den 1960er Jahren angesprochen, die zu Absonderungen, Gegenbewegungen und auch wieder Rückbewegungen führten. U.a. gewann mit der Etablierung der kommunalen Kinos auch die "Idee" der Blox-Bax-Kinos Auftrieb. Es ist sicher unschwer zu erraten, daß unter den rund 140 kommunalen Kinostätten nicht alle einen Einheits- oder Black-Box-Typus aufweisen: das 'Caligari', das 'Savoy' in Hamburg u.a. Spielstätten zeigen alternierende Typologien. Einige Spielstätten wurde in diesem Thread bereits vorgestellt. Das Filmmuseum München ab 1963 befand sich zwar in staatlicher Trägerschaft - und war vorrangig mehr Kino als Museum - führte aber keine Bezeichnung als Kommunales Kino, da dieser Begriff noch gar nicht existierte. Der Bundesverband kommunale Kinoarbeit gründete sich erst viel später. Nicht alles ist so wie es scheint: wenn z.B. eines der Festivalkinos im 70mm-Bereich annonciert, es fände das "einzige 70mm-Festival statt, dass in einem original erhaltenen Roadshow-Filmtheater der Todd-AO Zeit abgehalten wird" und ein originaler CINERAMA-Umbau zitiert wird, so sind die Begriffe auch hier revisionsbedürftig - also an den Punkten, wo Veränderungen stattfanden: Umbau und Kürzung des Saals (Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Standortes), andere Wanddrapierungen und Vorhänge, völlig neue Farbgebung (anstelle des Blaus ein Burgunderrot), Installation neuer Beleuchtungskörper (Kronleuchter). Eine intuitive Weiterentwicklung durch Ihren Vorgänger, Herrn Fricker, die aber auch als solche erkennbar bleiben muß. Ihre Entscheidung als Nachfolger zugunsten des ausschließlichen 70mm-Tellerbetriebs wäre eine weitere Änderung der Arbeitsweise der Roadshow-Jahre. Klar würde ich aber Ihrem Gast widersprechen, der eine Klassiker-Vorführung bei Ihnen mit der Seherfahrung von Anfang der 1960er Jahre 1 : 1 gleichsetzte. Das ist möglich bei den Kopien, die nochmals vom Originalnegativ kopiert wurden und die selbe Schärfe aufweisen; und auch der originale Blickwinkel in Verhältnis zur gewünschten Bildwand könnte der frühen Erfahrung Ihres Gastes ähneln. Keinerlei Ähnlichkeit aber weisen die Neukopierungen in der Farbgebung und auch im Gamma auf. Das ist auch darstellbar, und in diesem Tread würde ich gern demnächst diese Vergleiche vertiefen wollen. Was uns nicht daran hindert, mit Begeisterung jeder Art von 70mm-Veranstaltung beizuwohnen, die stets mit gesteigerter Bildschärfe und auch Mehrkanalton aufwarten kann, was sie von den tristen Fernseh- oder auch Beamererfahrungen unterscheidet. Zurück zum wichtigen 70mm-Festival in Frankfurt am Main - das deutsche 70mm-Festival mit der längsten Tradition: Anbei einige Fotos vom 70mm-Filmfestivals von 1997. Zu Gast waren unter anderen FLYING CLIPPER-Kameramann Heinz Hölscher, und die gezeigte Kopie war in noch manierlichem Zustand: ein weitgehend neutrale, gesättigte Eastmancolor-Farbgebung. Weitere Bilder zeigen den damaligen Verstärkertrakt und die Bildwerfer Bauer U4 c mit vierquadrantengesteuerter Wickelmimik, die eine herausragend schrammfreie Einzelrollenprojektion garantiert. Schaut bitte einmal auf ein besonders "nebensächliches" Detail: hier ist doch tatsächlich ein standesgemässes Fernglas im Einsatz! Sehr lobenswert und gleichermassen für kleine wie große Bildwände auch lohnenswert, denn in anbetracht der längeren Brennweite im 70mm-Projektionsbetrieb verfällt man sehr schnell der Versuchung, das "Handling" des Scharfstellknopfes, wie man ihn in üblichen Toleranzen im 35mm-Betrieb gefühlsmässig bewegt, auch für die 70mm-Wiedergabe zu wiederholen. Das jedoch führt selten zu gewünschtem Ergebnis, ganz abgesehen von der sinkenden Nonius-Sehschärfe des Projektionisten bei höherer Auflösung und feinerem Korn, die die Einstellungsvorgänge erschweren. Die Projektionsanlagen wurden vor einiger Zeit generalüberholt (das Bild ist daher nicht topaktuell, sondern ein nostalgischer Rückblick) - und seit Wochen werden Einmessungen und Justagen duchgeführt, um das 5-tägige Festival zum Modellfall für top gewartete Analogprojektion zu machen. [sollten dahingegen einige Schrämmchen aus meinen Rollen stören, bitte ich um Entschuldigung. Aber Mr. @sturges hat ja mit seinem BARAKA auch Neuware mitgebracht]. Man darf sich auf die 5 Tage freuen, warscheinlich werden auch Bildwerferraumbesichtigungen durchgeführt - vermutlich ab Sonntag dann.
  14. Das ist der Triergon-Bezug im 'Alhambra', den Du hervorhebst. Inwieweit noch frühere Tonfilmvorführungen als Start der Tonfilm-Ära deklarierbar wären, könnte ich aus dem Stehgreif nicht festlegen. Warscheinlich müßte stets zwischen Patentanmeldung und wirschaftlichem Erfolg in der Flächendeckung kategorisiert werden. @ATRIUM hat aber in den Publikationen WdK die Triergon-Gruppe mit Vorzug dokumentiert. Warscheinlich ist 1929 als der internationale Durchbruch gemeint. Jedoch würde ich keine Jubiläen reihen: die öffentliche Wahrnehmung von heute verlangt zwar danach - nach markanten Pfeilern -, aber in der Erkundung der Umbruchsfaktoren tendiere auch ich heute zur nichtlinearen Chronik der technischen Evolution. Dahingegend also, auch die Ähnlichkeiten und empfundenen "Wiederholungen" herauszukitzeln.
  15. Warum ist "Papas Kino tot?" [das große Motto der 1960er-Jahre-Rebellen] - Oder besser: wo lebt es fort? Um die Umwälzungen der 1960er Jahre zu verstehen, die zur "außerparlamentarischen Opposition" nicht nur auf den Strassen, sondern auch im Kultur- und Kinobereich führten, muß man sich in das erstarrte Denken und die Scheinheiligkeit hineinversetzten, mit der sich vor fünf Dekaden die Traumindustrie beständig wiederholte, aber nicht reformierte. So fasziniert wir heute sind vom heimeligen Plüsch, vom Theatralen und der Prahlerei von Kinoausstattung, oder vom naturalischen Bombast der Filmausstattung und seiner Großzügigkeit im Dekor, staunend auch über die Reichaltigkeit in der Filmmusik oder in generalstabsmässigen Mobilisierungen von Menschenmassen vor der Kamera, - das alles in vollem Respekt vor den handwerklichen und technischen Leistungen der Epoche - so wenig konnte sich in diesem Einheitskonzept der durch die Bürgerbewegungen entstandene neue und freie Geist der 1960er Jahre entfalten, der plötzlich aus der Sphäre der Diskriminierten, der Minderheiten, der Dokumentaristen, der Gegner des Neokolonialismus wie auch des künstlerisch Kleinteiligen und Experimentellen erwachte. Der 'Arsenal'-Mitbegründer Ulrich Gregor (Koautor der "Geschichte des Films") bestätigt diese Notwendigkeit auch 40 Jahre später noch: Die Kommunalen Kinos sind ohne Zweifel die Vorkämpfer eines aktiven Engagements für Filmkultur in Deutschland. In dieser Bewegung liegt auch weiterhin die Zukunft des Kinos in unserem Land. (Ulrich Gregor, Leiter des Internationalen Forum des Jungen Films) Diese innovativen Ideen waren leider in den auf Überwältigungsgestus zielenden Palastkinos, aber auch in den tradierten Kunstkinos oder in den bezirklichen Genrehäusern völlig unerwünscht. So enstanden in Duisburg und Frankfurt am Main die ersten "Kommunalen Kinos" (KoKis), später auch in Berlin das 'Arsenal' und weltweit die Idee von Spielstätten, die dem Prinzip der "Black Box" folgten und in ihrem Purismus den Autonomieanspruch der Filmautoren wiederzuspiegeln hatten. Der Kunstanalytiker Brian O’Doherty bemerkt: »Wir wissen nun, dass die Hersteller von Kunst nur begrenzte Kontrolle über deren Inhalt haben. Es ist die Rezeption,die in letzter Instanz die Inahlte liefert…«. Die „Black Box“ als verdunkelter Kunstraum, als Schwarzraum und Gegenparadigma zum „White Cube“ war der Ausdruck von Künstlern seit dem 20 Jhd., diese Kontrolle über die Repräsentation zurückzuerlangen. Der Ausstellungskurator Ralf Beil deklariert: »Die Dunkelheit wird zum Katalysator des Existentiellen, die Black Box zum anthropologischen Erfahrungsraum, der uns von vorgeburtlichen Erfahrungen bis zum Leben nach dem Tod führt. Der Schwarzraum fördert die introspektiven Momente des Geistes und Körperempfindungen massiv, die gleichsam uranfängliche Dunkelheit kann Ängste ebenso wie Freiheitsgefühle auslösen. Im besten Fall fungiert die Black Box als anthropologische Bewusstseinsmaschine […].« Einem Filmprogramm im Deutschen Filmmuseum Frankfurt (DFM)/Deutsches Institut für Filmkunde (DIF) beizuwohnen http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/r...3-2009.pdf , bietet nicht nur das Absitzen von Filmvorführungen, sondern das Durchschreiten der musealen Abteilungen des Hauses mit seinen Dauerausstellungen zur Filmgeschichte und Entwicklung der Filmtechnik: http://www.deutschesfilmmuseum.de/pre/f...usstellung . Über das Gesamtangebot der frankfurter Museumsszene informiert dieser Link: http://www.deutsche-museen.de/suche.php...inc=hessen
  16. Wohl wahr. Der Standard gehorcht also der Effizienz der Publikumsunterwerfung. Vielleicht auch als Wechsel von der Epoche des Kirchengang/Kinotempel zur hedonistisch-atheistischen Epoche der Shopping Malls begreifbar (deren Kulturbetriebe, in diesem Falle Kinos, die Contents und Filme disponieren wie Züge auf Rangierbahnhöfen)? Beiden Betriebsarten ist eine gewisse Form des Götzendienstes nicht fremd. Die Ausdifferenzierung der Genres und Filminhalte bedarf offenbar eines Wachsens autonomer, regionalspezifischer Kulturstätten, die es auch gibt, obgleich (noch) zur Minorität zählend. Somit hört es sich schon amüsant an, daß ausgerechnte die Plex-Betreiber beklagen, daß ihnen das "mittlere Marktsement" (gemeint sind gängige Unterhaltungsfilme, die nicht automatisch zur Blockbuster-Liga gehören - also nicht unbedingt Avantgarde-Programme) "zunehmend wegbricht". Paradoxal: man hat die Nivellierung angeschoben und beklagt sich jetzt über mangelnde Auslastung durch Blockbuster-Verstopfung. :roll: Das muß ja wohl mit dem Ambiente, der Programminformation und der Atmosphäre dieser konzentrations-lageristisch agierenden Abspielstätten zusammenhängen. Apropos: Kennt jemand noch die 'SCALA' in Mannheim?
  17. Also BEN-HUR gibt es relativ neu auf 35mm und in OmU vom engagierten Filmverleih "Neue Visionen": die eine gesehene Kopie traf nicht meinen Geschmack, die zweite aber war in Teilen exzellent. Dann gibt es deutschrachige Fassungen auf 70mm, komprimiert und dekomprimiert - bei drei Heavy-Usern dieses Forums, allerdings - das wirst Du zurecht anmerken - in stark gealtertem Zustand. Und es ist eine absolut fading-freie australische Kopie in Frankfurt zu sehen, allerdings in der A.R. 2.2 : 1. Desweiteren die teilweise gefadete Kopie aus Oslo in 2.75 : 1, die wir beide am liebsten sähen. So ungefähr ist das die Kopienlage, denke ich. Von LAWRENCE OF ARABIA existieren weniger 35mm-Kopien in Europa in der jetzt gängigen Director's Cut Version seit 1988 als von BEN HUR. Auf 70mm offenbar nur eine, die zumutbar ist. Im Grunde aber ist die Situation insgesamt bei beiden Titel mißlich - einverstanden. Das kannst weder Du noch ich beurteilen, wir waren beide zur premierenzeit viel zu jung, um ihn gesehen haben zu können. Gäste, die ihn zur Premiere gesehen haben, kamen mit tränen aus der vorführung bei uns und glaubten sich in die vergangenheit zurückversetzt. Neue Objektive, helleres projektionslicht, neue und speziell gefertigte tonköpfe, bessere lautsprecher, exaktere vor- und endverstärker, peinlichst genau ausgemessener ton und evtl. neue bildwände mit höherem gain als früher können durchaus der projektionsgüte im vergleich zu 1960 zuträglich sein ... [...] entscheidend sind die geschichten, die ausstattung, die darsteller, die musik, kurz das ganze spektrum der künste und kunsthandwerke, die manchmal zu recht mit OSCARS ausgezeichnet werden. Letztendlich schauen wir filme an und sind nicht in einem kopien-festival ...[...] Wo sind wir sonst? Zumindest nicht auf einem Fernseh-Festival. Leider eine wenig sachliche, auch durch die materiellen Gegebenheiten nicht zu stützende Schlußfolgerung meines Neuversuchs, bei Ihnen die Schrauben zu lockern. Das ist schade - damit fallen wir in der Diskussion um Lichtjahre zurück und öffnen der Spekulation - und der geschäftlichen Willkür - Tür und Tor. Wir erleben die Filme sicherlich in vielfacher Weise: emotional, aufnahmetechnisch, inhaltlich, performativ, farblich, schärfen-ästhetisch, somatisch, ideologisch, blick- und formatfüllend, kollektiv/individuell, design-ästhetisch, kamera-ästhetisch, musik-ästhetisch, wiedergabetechnisch, dialogisch und narrativ, letzlich auch restaurativ usw. usf. - was Sie wollen (die "Oscars" sind m.E. nebensächlich). Wer die Filme oft genug gesehen hat, auch in verschiedensten 35mm- und 70mm-Kopien (oder auch sammelt, was einige in diesem Forum und der übrigen Welt tun), wer auch Erfahrungen im Umgang mit Negativen hat und die Bearbeitungsschritte kennt, bemerkt diese Änderungen. Sie können graduell ausfallen, aber auch gravierend sein. Es sind dann konkrete Vergleiche, die solche Änderungen plötzlich verständlicher und interessant machen auch für diejenigen, welche diese Änderung noch nicht bemerkt oder empfunden haben. Das ist auch das Schöne an der Sache, älte Aufführungskulturen und das Aussehen alter Kunstwerke im Original zu rekonstruieren. Lassen wir einmal die Ihnen wenig zustimmungsfähig erscheinenden Ansätze des Users @cinerama außen vor, so frage ich mich, ob die Analysen der Restaurierungen auch anderer Forumsmitglieder wie @magentacine und @Ultra Panavision 70, als substanzlos erachtet werden? Halten wir fest: mit Ihnen vertritt derzeit ein Großteil der 70mm-Welt die Auffassung, so, wie zuletzt in den Revivals erlebt, sei Todd-AO erfunden worden [bKSTS-Aufsatz], wenn nicht sogar "besser als je zuvor". Dabei gestehe ich ein, ebenfalls von der originalen Schärfe einiger Neukopierungen sehr berührt gewesen zu sein und entgegen früheren Annahmen erlebte, daß sie auf verschiedenen Kinoleinwänden in Europa auch nach der Jahrtausendwende Zuspruch fanden. Es gibt ein so breites Spektrum der Formatfülle bei Todd-AO-Filmen, dass mich auch eine Schwarz-weiß-Version interessieren (oder in Teilaspekten) begeistern könnte, wenn einige andere Eigenschaften des Verfahrens ausreichende Brillanz entfalteten. Was uns nicht daran hindern sollte, nach den originalen Farben, Tönen und Details Ausschau zu halten. Sie sind ja - dies bestätigte Fox anhand des exzellenten Ausgangsmaterials - belegbar. Dann sollten sie auch so kopiert werden! Sollte aber - diametral hierzu - die Vorführkopie etwas anderes vermitteln, stimme ich mit Tony Curtis ein (zit. aus "Mord im Spiegel"/"The Mirror Crack'd"): "Das Positivste an dem Film ist das Negativ!" :roll2:
  18. Kommt oft vor, daß man sich irrt. "Versuch und Irrtum": dadurch bewegen sich ja die Dinge. :) [Obwohl "Lawrence of Arabia" auf dem europäischen Kontinent, halbwegs farbig und auf 70mm wirklich nicht die Regel ist - eher non-existent.]. Kein Irrtum allerdings, ließe sich sagen, wäre aber: alle regelmässigen Teilnehmer an den 70mm-Diskussionen haben ein massives Interesse am Wiedersehen von 70mm-Kopien. Inderart also, daß ein Vorsprung einer Kinodarbietung zu den Heimmedien deutlich wird: optisch und akustisch, aber evtl. auch durch Rahmenprogramme (wie auch durch nicht nur neue, sondern auch ältere Vintage Prints). Keine Einigkeit - oder sogar schlimmste Dissenzen - zeigen sich im Aufwerfen der Frage, welche konkreten Mittel die akzeptabelsten sind, und in welchen Schritten eventuell geneigte oder auch skeptische Besucher zu überzeugen sind (und in welchem Zeitraum: kurzfristig, mittelfristig oder langfristig?). Der Dissenz ist im Moment leider nicht beilegbar, da Änderungen in der Bewertung auch Modifikationen auf Seiten der "Filmlieferanten" (Companies, Archive, Kopierwerke) und manchmal auch der Spielstätten voraussetzen würde. Einer der spannendsten Autoren im Segment der Wide-Screen-Community ist m.E. Rick Mitchell. Da "in70mm.com" - seit Umstellung der Publikation auf ein international einsehbares, unabhängiges Website-Projekt - neben dem massiven Anwachsen der enzyklopädischen Recherche zu kinematographischen Sonderverfahren auch die aktuellen Veranstaltungen und Reviews betreut, könnten in diesem Konnex auch Fragen zur Wahrnehmung/Erfahrung einer 70mm-Erfahrung gestern/heute/morgen ausgeweitet werden. Mitchell schreibt darin äußerst industriekritische Essays. Er beschreibt einen Wechsel der Distributionsformen und einen Wandel der Rezeptionsweisen - streckenweise durchaus strukturkonservativ, aber immer klar im Sinne der tradierten Lichtspielhaus-Kulturen. (Die neuen und kommenden Kulturen müssen sich erst einmal beweisen, bevor die alten beseitigt werden, füge ich hinzu.) http://www.in70mm.com/workshop/departme.../index.htm http://www.in70mm.com/news/2002/htwww/index.htm http://www.in70mm.com/news/2004/smpte_1/index.htm Wenn man ihm in 99 Punkten zustimmen könnte, ist es kein Vergehen, in einem anderen Punkt nachzufragen oder zu widersprechen: The announcement that "Cleopatra" was to be included in this year's "Great To Be Nominated" program at the Academy of Motion Picture Arts and Sciences stirred interest among local Wide Screen and 70mm buffs as to what kind of print would be shown, as Schawn Belston of 20th Century Fox is the only studio preservationist who had been given a mandate to restore and strike new prints of all the studio's Wide Film productions.* The announcement that a new 70mm print would be shown had a lot of people salivating and those who attended the screening were well rewarded, for the new print was stunning, possibly even looking better than original prints when one allows for improvement in print stocks over forty years. A representative of Fotokem Laboratories, which struck the print, said the negative was in perfect shape. [...] Thus, not only do you feel that you are in the huge sets with the characters, you see details that would be lost in even the most high end home HD system, including Ms. Taylor's throat and vaccination scars, for which no attempt was made to hide with makeup. [...] Chace Productions has also done a superb job of translating the original six track dub to the DTS Special Venue format now used for 70mm presentations. I don't know if the production recording of "Cleopatra" was done multi-channel, Fox was the only studio to record that way until the early Sixties, but voices and effects are placed with their on screen source with little obvious panning except where the source moves across a cut. [...] Based on his earlier films, director Joseph L. Mankiewicz apparently preferred the deep focus approach that was in vogue when he began directing in 1946, thus most of those dramatic scenes are played in beautifully composed and lit medium to medium close two shots, editor Dorothy Spencer going to loose close-ups only when it¹s dramatically valid to do so. http://www.in70mm.com/news/2006/cleopatra/index.htm Die Frankfurter haben das lange Werk noch einmal ins Programm genommen - vermutlich wird die 70mm-Kopie auf Jahre nicht mehr in Deutschland zu sehen sein. Somit ergibt sich Mitte März vielleicht am Mainufer die einstweilen letzte Gelegenheit, auf den Film, seinen Look und seine Bearbeitungsgeschichte anhand des konkreten Materials einzugehen. Kann der Look also brillanter und besser sein als zur Premierenzeit? Welche Faktoren wären hierfür ursächlich? Oder sind unsere Gewohnheiten, Filme und Materialien in einer bestimmten Materialität zu akzeptieren, am Spektrum aktueller Filme ausgerichtet? Vielleicht ist hierzu noch nicht alles gesagt worden, denn ich hinterfrage die ausschließlich positiven Reaktionen der letzten Jahre auf die meisten Revivals der von uns so geliebten Roadshow-Movies. :) Selbstkorrektur: auf einer der vorherigen Seiten machte ich eine pauschale Prozentangabe zum Fading-Faktor einer älteren 70mm-Kopie ("Cheyenne Autumn"). Es gibt hier natürlich keinen Einheitsfaktor.
  19. @plutokennedy, Deine Schlüsse sind völlig berechtigt und auch durch das schöne Kalenderbild eines mannheimer Nationaldenkmals nicht zu verschleiern. Der Verdrängungswettbewerb, der durch uniforme, austauschbare Mega-Ketten angeschoben wurde (die Ähnlichkeit der Spielstättenkultur resultiert aus der allgemeinen Nivellierung von Wertschöpfungen auf dem Weltmarkt durch Konzentrationsprozesse und Deregulierung), sieht im tradierten Altgewerbe einen Feind, der schon aufgrund seiner "Überalterung" zu "Marktverzerrungen" führt. Man lese nur einmal die Debatte zur Reaktivierung des GRINDEL in Hamburg, die von der CinemaxX-Gruppe massiv kritisiert wurde. Anders die Situation in London, in der trotz Kinokonzentration und Zuwachs durch Multiplexe der tradierte Kinobestand verblieben ist und offenbar eine zumutbare "Auslastung" aufweist.
  20. Probably there is some interest in opening a debate about advantages and disadvantages of new 70mm prints from negatives from the 1960's. For example I self would highly excited about 70mm prints from VistaVision titles, after we had seen more sharpness in VERTIGO in 1997 than ever before. A print of RAINTREE COUNTY on 70mm stock would surpass all elderer versions we know, as we can imagine - that as another example. Regarding the Fox restorations, it was pleasant to see a new integral version of CLEOPATRA on the cinema screen in 2005 in full length, we only knew from the Video versions - and PATTON, of course, which was never screened in 70mm in Germany before. I would pick up the review of Thomas Hauerslev and ask him, if there are any requirements in changing the processes of printing elderer titles, if all results of Fox' 70mm restorations (restoration or reprint?) are finished now, and if there are different processes in the reprinting of HELLO DOLLY!, STAR!, PATTON, THE SOUND OF MUSIC, DOCTOR DOLITTLE, CLEOPATRA or LA BIBBIA/THE BIBLE.
  21. Muß man nicht. So oft läuft er aber nicht, eigentlich kaum noch (im Gegensatz zum leichter zugänglichen BEN HUR oder 2001). Daher fragte ich an im Konnex einer Maurice-Jarre-Hommage, und auch in bezug auf die Beschwerden zu neuen LAWRENCE-Kopien der letzen Jahre. Mit anderen Worten: ein derart bekannter Film scheint offensichtlich nicht für alle Häuser verfügbar zu sein. Oder in völlig unterschiedlichen Bildgüten laufend zu Kontroversen zu führen. Da liegt die Annahme nahe: einstweilen bestellt manches Kino ihn kein zweites Mal. :wink:
  22. Warum nicht auf der Südkurve anlässlich der jetzigen Hommage an Maurice Jarre?
  23. Das ist halt Werbung: nur nicht alles zu ernst nehmen. Manchmal läßt man einen Versuchsballon starten, und manchmal aber ist es auch echt und üppig, was nach oben steigt. Ist ein wenig wie Pokerspiel und die Liebe zum Bier. Komm' doch nach Frankfurt oder Krnov, da laufen die echt in Large Format gedrehten Filme - auch ein Maurice Jarre von 1962 ist darunter. :)
  24. Deine Fragestellung ist von höchster Priorität. Einige ausländische Archive liebäugeln bereits mit dem "Abspecken" des ganzen Archiv-Umfeldes durch Digitalisierungspakete, die ja auch von der EU gefördert oder als vollwertiges Sicherheitspaket empfohlen werden sollen. Insofern hatte in Hoppegarten der Technische Leiter im Bundesarchiv auf eine katastrophale Situation hingewiesen, sobald die Rohfilmlieferung eingestellt werden sollte. Es gilt diese Stimmen der Kompetenz und Vernunft auch öffentlich zu unterstützen. Sterben die Fachleute aus, so mit ihnen auch die Anwendertechnologie. Beides aber gilt es weiterzuentwickeln und modernen und zukünftigen Maßstäben anzupassen. Das passiert ja auch: auf dem Sektor der Film-Kamerahersteller eben so wie in vielen gewerblichen Filmkopierwerken dieser Welt. Auch im Bundesarchiv hat es Spezialentwicklungen und Sonderanfertigungen gegeben: es wird also nicht nur "gebunkert", sondern restauriert! Begegnet man aber in einigen anderen Archiven purer Ignoranz gegenüber den zwingend notwendigen analogen Sicherungspaketen, so hilft nur öffentliche Aufklärung und das Einreichen von Expertisen, die zum adäquaten Handlungsbedarf führen. Nicht unterkriegen lassen! :)
  25. Der Crash des Kölner Stadtarchivs scheint seit der brennenden Bibliothek in Alexandria weder der erste noch letzte Vorfall zu sein. Jenseits des Trägermaterials ist aber bekannt, daß redundante Duplikate und Lagerungen an unterschiedlichen Orten oberste Maxime der Archivare sind. Während mir bei der Filmgütersicherung das rein analoge Verfahren auf Polyestermaterial als einzig sinnvoller Weg ausreichend zu sein scheint (nachdem digitale "Restaurierungen" - nicht zuletzt in der Monographie von Paul Read unterschiedlich klassifiziert - oftmals dem derzeit gängigen, multimedialen Gebrauchs- und Tauschwert folgten, d.h. nicht selten einem niedriger auflösendem Substandard). Ausserdem würde mit einem Dekret, weiterhin auf filmischem Originalformat zu sichern, auch der authentische kinematographische Produktionsprozess und die Nachlieferung mit Filmmaterial am Leben erhalten werden (und noch ist jene Maxime im Bundesarchiv nicht infrage gestellt worden, während man anderenorts bereits von diesem heiligen Gebot abzuweichen scheint). Das Vorantreiben der Digitalierungen scheint aber im Bibliothekssektor und im Bereich anderer Museen, etwa der Bildenen Künste, von größter Priorität zu sein. Obwohl wir seit einer Dekade in einer voll digitalisierten Gesellschaft leben, ist offenbar gesellschaftlich nicht arrangierbar, daß diese Aufträge ausreichend erfüllt werden könnten. Eine Kinorettung als Bürgerbewegung hatte man sich Ende der 1990er Jahre für Berlin sehnlichst gewünscht. Anders als bei den Bürgerinitiativen etwa für Erhalt des 50er-Jahre-GLORIA-PALASTES am Kurfürstendamm war der Stellenwert alter Kinos, vielleicht auch unter dem eingetretenen Gehörverlust als Folge des PR-Getrommles der Neuheitseffekte der Multiplexe und des Potsdamer Platzes, um 1999 zur Gänze ausgeblendet worden. Als wir in den Bauausschüssen und Parteifraktionen Wirbel um die ROYAL PALAST-Schliessung entfachen konnten, wurde klar, daß zuvor für die anderen Häuser sich offenbar kaum Bürger-Protest geregt hatte. Erst eine Kampagne der IFB brachte dann den ZOO PALAST in die Gazetten, der ja als Aufbausymbol der westdeutschen Frontstadt gut politisierbar ist. Weiterhin könnte sich - nicht nur in Berlin - unversehends die Herausforderung einer Repolitisierung der Kino- und Versammlungsstätten stellen. Die Vorbilder können in den Avantgardekinos der 1970er Jahre gesehen werden (BaLi, Arsenal, Tali u.a.), und auch heute in den Kinos Eiszeit, fsk, Lichtblick, Nickelodeon, Tilsiter Lichtspiele usf. verortet werden. Die Agitation in der Öffentlichkeit zur Überwindung der Globalisierung folgt dann auch den Regeln und Kommunikationsnetzten der Digitalisierung, die einige Hürden der analogen "Formatdiktatur" in der tradierten, ortsfesten Kinobranche überspringen konnte. Andererseits wird nun das an der Monopolbildung und an kinematographischen Alleinstellungsmerkmalen gewachsene Spielfilm-, Unterhaltungs- und Repertoirekino durch die Digitalisierung ihre Basis im ortsfesten Filmtheater verlieren, die auch durch die Einigung auf den vermeintlichen Nachfolgestandard, etwa DCI, m.E. nicht mehr aufzuhalten ist. Es sind die Produzenten der Traumindustrie selbst, die die ortsfesten Kinotheater schneller im Stich zu lassen scheinen als erwartet: die jüngsten Schlagzeilen aus dem Hause Disney beweisen, dass der Preis für eine Expansion der großen Unterhaltungsfilme in die Segmente der früheren "Ersatzmedien" (Video, Fernsehen - jetzt Internet, DVD und PC) als kommende Premierenplattform notwendig den Untergang von Lichtspielhäusern mit Spielfilm-Grundversorgung nach sich ziehen dürften. Blickpunkt:Film meldete gestern auch in diesem Sinne: "Disney-Chef Iger denkt über Film-Abo im Internet nach Nachdem er 2005 eine Debatte um die Abschaffung der Auswertungsfenster entfacht hatte, hat Disney-Chef Robert Iger jetzt erneut ein heißes Thema..." noch besser: Kino gleich ganz abschaffen und/oder auf volldigitale Volks-Fernsehstuben reduzieren. Ist das der Plan? Wir empfinden es als Abschaffung. Die neuen Distributionsweisen aber suchen sich die rationellsten und schnellsten Premierenverwertungen, und hierfür ist nur das Internet ausreichend gewappnet und für die Massen der Konsumenten, die den Schnellverzehr bevorzugen, auch "erschwinglich". Das "Multitasking" im Internet ist eine neue Rezeptions- und Kreativitäts-Plattform, gegen die das Mehrfach-Filmangebot von Megaplexen schon gar nicht mehr anzustürmen vermag. Interessanterweise könnte dann die Einzelspielstätte, das tradierte Lichtspielhaus, meditative und kontemplative Erfahrungen befördern helfen, die den Film als Gesamtkunstwert in einen erweiterten Zusammenhang stellt. Die Idee ist nicht neu, aber bei weitem noch nicht ausgereizt. Kinos als rein anonyme Schachtelsäle mit routinemässiger Grundversorgung werden den Angeboten des Internet und der Internet-Filmweltpremieren schwerlich standhalten können.
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