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Zur Süddeutschen Zeitung s.o. https://www.sueddeutsche.de/kultur/kinokrise-hollywood-deutschland-1.4977917 : Da hat Kim Ludolf Koch, der klügste Betriebswirtschafter, den ich kenne, ganz recht. Die Marktlücke muss sofort geschlossen werden durch die einheimische und europäische Produktion: auch wenn sie technisch-ästhetisch nicht an die amerikanische heranreicht und inhaltlich-künstlerisch nicht an europäische Highlights der 60er und 70er. Wie obenstehend schon zu lesen war, ist die amerikanische Krise aus europäischer Sicht nur bedingt bedauernswert. Deren Industrie war Schöpfer der derzeit dominanten Filmvertriebssysteme mit immer mehr Streaming und immer kürzeren Kinofenstern. Dagegen war von Constantin (oder Kinowelt?) vor einiger Zeit zu vernehmen, man müsste eher das Kinofenster verlängern. Richtig so. An diesem Punkt "die Rolle rückwärts" (zurück zu normalen Vertriebssystemen). Steigt deren Kinomarktanteil, sind höhere Investitionen in bessere oder gewagtere Drehbücher und hochwertigere production values gesichert. Europa kann dann zugleich Kinokunst forcieren und das erhoffte eigene Hollywood etablieren. (Auch wenn die Amerikaner die größte Nuklearmacht sind, ist deren Vorgehen kein Leitbild mehr. Die EU hat langfristig stärkere Mittel an der Hand, die Kinolandschaft zu stabilisieren).
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Appelle, die 12 Jahre zu spät kommen. Mit der damaligen Gleichschaltung von Kino und Heimkonsum via Digisat in fast austauschbarer Qualität (a. Unterstützung der filmproduzierenden Industrie für das brandneue und brandgefährliche Blu-ray-Medium und b. der als DCI getarnten sozusagen "exklusiven digitalen Filmkopie" in ebenfalls 1080p) brach das HDTV-Zeitalter endgültig an, Streaming-Dienste und HD-Downloads über Smartphone schlossen die letzte Lücke. Damals haette die Theaterbranche ein Ultimatum stellen müssen! Das klappt nicht einmal jetzt. Die junge Frau, entstammend einer Kinofamilie, die man oben interviewte, ist noch stolz auf ihre Toleranz: "Ich würde nie behaupten, ein grundsätzlicher Gegner von Netflix, Amazon Prime und Co. zu sein. Wie könnte ich auch? Ich bin 27 Jahre alt, habe Zugänge zu beiden Plattformen und genieße es ebenso wie viele andere auch, auch mal einen gemütlichen Abend zuhause auf der Couch bei einem Film oder einer Serie zu verbringen. Das gehört dazu. Snacks, Jogginghose und der Pausenknopf, wenn man doch mal kurz noch wo hin muss, sodass man nichts verpasst. Nebenher kann man noch den Freunden im Whatsapp-Gruppenchat antworten, ohne dabei jemanden zu stören. Klingt gut? Ist es auch" Der Staat griff vor 100 Jahren durch Prohibitionsgesetze ein und derzeit durch umstrittene Corona-Maßnahmen. Dergleichen waere hier angebracht nebst Vermittlung an Schulen oder in Ausbildungsstätten zur Partizipation am Kulturleben und auch ein Beschluss der Europäischen Kommission zur Verlängerung von Kinofenstern. Es sterben dennoch nicht schlagartig ganze Branchenarten aus, auch nicht die am meisten leidenden Multiplexe. Nach vorübergehenden Insolvenzen oder Schließungen würde es Restitutions-Bestrebungen geben. Im BWL-Jargon allerdings analysiert, handelt es sich eindeutig um eine degenerative Phase einer veralteten Branche. Im Mahlstrom der broadcast- und Streaming-Verwerter, auch aufgrund des Fernsehens, wird ihr das Wasser abgegraben, und seit 1959 sind Besucherzahlen in Deutschland abnehmend und um fast 4/5tel gefallen. Die Corona-Phase ist also relativ unbedeutend, da auch im Anschluss noch Prozesse der habitualisierten Konvention des Ausgehens und des Eintretens in verlockende Räume (mit Filmaufführungen) zum Sozialverhalten dazugehören. Das sich jedoch gerade wandelt. Die oben Interviewe spricht von einem "natürlichen Lebensraum des Films", wenn sie die Filmtheater meint. Man könnte es auch den nachhaltigsten und sozial bedeutsamsten Lebensraum nennen, da ihr Begriff einfach zu kurz greift. "Ein natürlicher Lebensraum" wäre ein genuiner Ort. Audiovision war aber nur in der Spätphase der industriellen Revolution und Frühphase des Spätkapitalismus mit Ladengeschäften und Vergnügungspapaesten, die allein sich die kinematographische Technik leisten konnten, verwachsen. "Natürlich" ist lediglich die Wahrnehmung über Auge und Ohr. Man hätte von den lockdowns die Finger lassen sollen. Dass der Staat aber auch in Zukunft immer häufiger und radikaler in die Freiheit des Marktes eingreifen wird, halte ich ja für vorprogrammiert. Aber wir alle werden ärmer.
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Ist generell verboten, wurde aber in dieser Stadt noch Mitte der 60er durchgeführt. Sondererlaubnis im Bundesarchiv-Filmarchiv in Hoppegarten mit dem von Kinoton umgebauten FP-Projektor mit eckigen Spezialtrommeln noch heute. Aber es gibt (leider?) nichts Legendäres und Unwiederholbares, was man in Nitrofilmkopien entdeckt. Einige wird dies möglicherweise enttäuschen, weil auch in amerikanischen Internetforen Legenden verbreitet werden. Wenn alte Nitrokopien besser aussehen als spätere (etwa in den 60er Jahren über Duplikat hergestellte Sicherheitskopien in einigen Archiven, deren Name ich jetzt nicht nenne), rührt das daher, weil sie einst vom Originalnegativ kopiert wurden (und spätere Reprisen in den 60er Jahren oft sehr weich, mulmig und aufgehellt wirken). Das ist die einzige Magie bei guten Nitrokopien, die Direktkopierung, aber nicht wegen ihres Materialscharakters! Mit Umstieg zum Tonfilm hatte Kodak sein Schwarzweiß-Aufnahmematerial in der Gradation angehoben und zugleich das Printmaterial flacher hergestellt. Das weichere Printmaterial entsprach somit der in der Gradation ähnlichen Sprossenschrift: dies war zwingend notwendig geworden. Aber die Filme mussten nicht notwendig anders oder schlechter aussehen als zur Stummfilmzeit... Auch in späteren Dekaden, verstärkt noch in den 60er Jahren und auch für Sonderanfertigungen und für Archivzwecke noch in den 70 Jahren bis mind. in den 90er Jahren, konnten von Nitronegativen Theaterkopien hergestellt werden mit einer identischen Qualität wie zur Zeit der Premiere (wobei mangels Nasskopierung in der Zeit vor 1968 hierzulande natürlich - der Alterung des Negativs entsprechend - mehr Verschmutzungen in Kauf genommen werden mussten). Es hatten sich allerdings bereits in den 60er Jahren die Schwarzweiß-Printmaterialien nochmals geändert. Um jetzt neuerlich von älteren Nitronegativen zu kopieren, hatte man die Fernsehkopien aber auch die Theaterkopien über Lavendelmaterial hergestellt, und dieses zur Gradationsrrekorrektur speziell im Negativentwickler entwickelt, damit sie nicht zu "schwer" gerieten . Hätte man über das normales Printmaterial kopiert, entstünde eine gewisse überbrillanz, die vielleicht manchen gefiele, aber eben auch zu weißen Gesichtern führen würde ("Ausreißen der Lichter"). -> In diesem Fall hatte ich das Printmaterial dann stärker belichtet und konsekutiv in der Entwicklungszeit verkürzt. Das Ergebnis war identisch zur Nitrokopie. Einer Kohlebogenlampe bedarf es nicht zwingend. Insofern würde es mich freuen, wenn man ausser exklusiven Nitro-Festivals vielleicht auch einige analoge Nachkopierungen auf Sicherheitsfilm realisieren könnte: in der beschriebenen Weise. Diese könnten dann die Nachfolge authentischer Filmvorführungen antreten, falls tatsächlich das Nitromaterial irgendwann einmal keine Aufführungen mehr gestattet. Man kann in jenem Fall, wenn Bildauthentizität verlangt wird, auf Nitromaterial wirklich verzichten, und ich wäre geneigt zu sagen: man sollte es auch tun. Apropos REBECCA: die in Deutschland neu gezogenen 35mm-Kopien in den 80er Jahren waren sehr diffus, klatschhell und unscharf. Was aus dem Film später geworden ist, weiß ich leider nicht. Da scheint es z. B. bei SPELLBOUND kein vernünftiges Ausgangsmaterial mehr zu geben: nicht einmal für den profitablen Blu-ray Markt haben sie es hinbekommen. So wäre eventuell eine Nitrofilmkopie eine Ehrenrettung!
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Scheint aufzugehen: https://variety.com/2020/film/global/tenet-release-coronavirus-europe-christopher-nolan-1234715604/?fbclid=IwAR0u_AskWYv_BjxRqe1hRXKfQi5xUzX26LGF3cVA7gqZlzUVQXYSb6STB_A
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... und was soll uns Deine Internet Bildchen Sammlung aufzeigen? -> Anfrage des obigen Forumskollegen @cine-reste wegen Vorverurteilung eines noch zu startenden Films, womit er normalerweise recht hätte. -> Dann eng an "Corona und das Kino" liegend @Sir Tommes' Zuschreibung von Dummschwätzerei aufgrund meiner Erwähnung von online-Vertrieb: und daraufhin wurde kurz mit einem Link zur virulenten Forderung nach angeblichem streaming zur Rettung des Kinos (TENET exemplifizierend) erwidert. Sicherlich ist es jetzt klarer geworden. (Wenn Sie gestatten, ist dieser Einwurf beendet, so dass die Konzentration auf das eigentliche Thema aufrechterhalten werden kann.)
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https://www.theverge.com/2020/7/20/21330990/christopher-nolan-tenet-warner-bros-online-release-streaming-theaters
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Oder an strengen Maßnahmeorten im Online-Vertrieb diskutiert. Blockbuster müssen immer zeitgleich weltweit gestartet werden, um dem Risiko negativer Mundpropaganda zuvorzukommen. Aber Europa stehen evtl. mehr 70mm-Kopien zur Verfügung (von denen aber außer einem Grüngelbstich nicht viel zu erwarten ist).
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Warum? Gab ja in den 70er Jahren auch die Reihe "Das gibt's nur einmal" im westberliner Europacenter und auch die Ausstrahlungen der Ufa-Filme im DDR-Fernsehen. Wurde nicht als Vorbehalts- oder Verbotsfilm eingestuft. Eva-Kino gibt regelmäßig Einführungen ähnlich dem kommunalen Kino im Deutsch-Historischen Museum. "Opernball" von 1939 wuerde ich noch dem Unterhaltungsgenre zuordnen, noch ohne Direktbezug zu den späteren Kriegsverlauefen, die sich direkt oder indirekt in "Wunschkonzert" oder "Die große Liebe" spiegeln. Aber die Grundierung des Filmschaffens auf dem Boden eines neuen Gedankenguts wurde vom Propagandaminister 1933 bereits verordnet.
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Welchen Weg? Außer saisonalen Schwankungen kann ich da nichts herauslesen. Netflix sollte schon zu anderen Streamingdiensten in Bezug gesetzt werden und dann deren Gesamtkuchen im Verhältnis zum Kinomarkt betrachtet werden. Und dabei müsste das Jahr vor und das Jahr nach den Corona-Massnahmen ins Auge gefasst werden, um eine Tendenz ableiten zu können. Möglicherweise beginnt das Ende der Filmtheaterbranche erst mit der Marktreife und Durchsetzung der OLED-Tapeten. Der Corona-Zirkus ist nur ein coitus interruptus, mit traumatischen und neurotischen Begleiterscheinungen und vermutlich partiellen Insolvenzen, wobei ja die Gebäude meistens noch stehen bleiben und vermutlich eine Nachvermietung finden. Daher ließe sich auch dies nur schwer prognostizieren: Die Leute werden nach Ende dieser Grippewelle schon wieder fleißig ausgehen und sich auch irgendwo reinsetzen.
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Auch keine Antwort erhalten, obwohl Chris auf "Biete" inseriert hatte und zugesagt war, ggf. etwas "mitzubringen"(Filmspulen). Desto öfter öffentliche Belehrungen, welcher Forumsuser oder Verein (oder nicht Hiergebürtige) sich rechtmäßig wo aufhält oder welcher Kinobetrieb sich "strafbar" gemacht habe. Vielleicht hat @Maximum auch seine Erfahrungen gesammelt?
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§ 21 GWB § 298 StGB
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Der Sinn des Kinos - eine andere Sichtweise
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Das erscheint mir von allen Erklärungen die derzeit plausibelste. Der Sinn des Kinos verlagerte sich ähnlich den Unterhaltungsbedürfnissen im Einzelhandel und in Einkaufszentren jetzt in das Homeoffice. Dort setzt sich das Smart-TV als neue Möglichkeit der Totalüberwachung durch, daher danke für Dein George-Orwell-Zitat (und auch andere Literaturzitate zur Erhellung der Kinosituation): https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.smart-tvs-dein-fernsehgeraet-sieht-dich.1b873ffb-420a-4fab-866e-eea42f74e23a.html Und wenn Lenin beim Kino von der wichtigsten aller Künste sprach, spricht der Neoliberalismus jetzt vom Smart TV: ein großer historischer Fortschritt. (Wir sind hier auch sehr nah dran am Thema, und es verwundert immer wieder, warum unsere Rubriken hier geschlossen werden.) Vielen Dank für diese Entmystifizierung. Denn wenn Godard von "Kino ist 24 mal in der Sekunde Wahrheit" spricht, meint er eine politische oder gesellschaftliche Vision - als das, was es in Zukunft zu tun gilt. Und dies steht dann im Widerspruch zur (technischen) "Reproduktion des Immergleichen" in der neoliberalen Kulturindustrie. -
Das (ähnlich dem KLICK) hier von den zwei Personen bekaempfte MOVIEMENTO in Berlin war dieses Jahr Ort der Presseveranstaltung für die Programmkinopreisvergabe des BKM und erhielt für sein hervorragendes Jahresprogramm 17.500 €: https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/aktuelles/kinoprogramm-und-verleiherpreise-vergeben-1768714?fbclid=IwAR0rsugrCxIQGzxgjI4UuZud8WClTIq046rqISkcnxKDK_V-VtnI-_NIuc4
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Ein großer Melodiker. er berichtete auch über nicht zustande gekommene Projekte wie etwa den Soundtrack zu "Die Bibel" oder "A Clockwork Orange". Es wäre nicht vermessen, hier eine komplette Filmografie aller seiner Filme einzustellen.
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Das ist nun zur Regel geworden, leider. Gewisse "Kollegen" hier zeigen dich öffentlich an (mit Rückendeckung eines Geschäfts-Gurus) schon aufgrund der Vermutung von Verstößen, was folgenreich vor ein paar Wochen hier im Forum passiert war.
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Das KLICK hatte eine sehr schöne Wiedereröffnung mit Reminiszenzen an die beste Zeit der Westberliner Programmkinos (in Ausstellungen thematisiert) und mit Angehoerigen der Charlottenburger Szene, unter anderem Rosa von Praunheim und Harald Martenstein. Gelungen die kaskadenartige Beleuchtung und originelle Bestückung der derzeit noch frei bleibenden Sitzplätze mit Puppen aus der Kinderstube. In Anlehnung an Romy Haag und Travestie servierte eine originell kostümierte Popcornverkäuferin den Kindern und Familien, was das Herz begehrt. Das Gefühl der 70er Jahre tauchte wieder auf, auch das KLICK-typische Restaurant kehrte zurück, und das Queer Cinema wird sicher dort einen Stammplatz haben. Die rbb Abendschau berichtete wie folgt: https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20200701_1930/kino-klick-kehrt-zurueck.html Heute Abend wird durch den engagierten missingFILMs-Verleih SARITA geboten, ein Film über die Flüchtlingslager in Nepal. Auch die Filmemacher sind anwesend.
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Andererseits wurde das Wohnzimmer durch die flinke Entwicklung der Fernseh- oder neuerdings Digital-Projektionstechnik mit all seinen Inhalten wie Serien, Sportübertragungen, Livemusik, Computerspiel, Fernsehprogramm oder Streaming seit etwa 2009 im klassischen Kino salonfähig. Inzwischen gilt dies als ganz normal und bereichernd, als hätte es nie etwas anderes gegeben, aber die Abwertung der traditionellen Kinoproduktion mit seinerzeit noch unverkennbaren Alleinstellungsmerkmalen ist kaum noch aufhalten. Diese einstigen Alleinstellungsmerkmale als Ornament der Masse in den Zerstreuungs- und Lichtspieltempeln wird heute als Zwängerei empfunden (Beispiele: Filme gibt es nur im Kino und sind nur über dessen Besuch verfügbar, zermürbender Kampf um die Verfügbarkeit von Eintrittskarten, undemokratischer Machtstatus der Roadshow-Theater, Jahre oder Jahrzehnte lang keine Verfügbarkeit des Films außerhalb eines Kino-Einsatzes durch Auswertungsmonopol. Tonlich und bildlich hochauflösende Produktions-, Distributions- und Performations-Technologie, die nur im Rahmen der Kino-Industrie möglich oder zugelassen waren. Sich mit fremden Menschen in einem Raum aufhalten. Selbstdisziplinierung während der Vorstellung, ehrfurchtsvolle Haltung vor dem Altar/der Bildwand usw.) Den Umstieg der Kinolandschaft in die Nische der Nostalgiker verhindert möglicherweise auch keine DCI-Technik, kein 8k, kein HDR, kein HFR, kein Dolby Atmos und kein 3D. Das meiste davon bietet ein relevantes Verkaufspotenzial fürs Wohnzimmer. Das Kino wird dadurch nicht mehr zu retten sein. Es rennt heute dem Wohnzimmer hinterher. In der "goldenen" (?) Zeit war es umgekehrt, man flüchtete vor dem Wohnzimmer und suchte die Wunder im Kino. So schön und anstrebenswert man die unterschiedlichen Bild- und Tonverfahren finden mag, so sehr muss man sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass sie nicht mehr das Wichtigste auf dieser Welt sind. Das Wichtigste ist der gedankliche und direkte kommunikative mitmenschliche Austausch. Medien sind immer nur eine Übersetzung der Wirklichkeit, Surrogate, auch Berieselungs- und Manipulationsmittel. Gezielte Technologien in Verbindung mit Fokus auf Konsumenten oder Staatsbürger, die man abhängig machen oder im perfiden Falle sogar kontrollieren möchte. Manchmal - ganz selten - sich sie auch Kunst. (Erster Breitrag zur Rubrik "der Sinn des Kinos - eine andere Sichtweise".)
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Wegen Neuanfang. Und weil schon mal unter Kinosterben aufgetaucht. Die Wette habe icke verloren.
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Direkt anknüpfend an stefan 2 wuerde ich sagen "Regeln in der Bemuehung um eine Wiedergabe, mit der der ursprünglichen Werkcharakter möglichst nahe kommt", um auch ein Aktionsfeld zuzulassen, dass nicht strikt den Zwängen der Verbände unterworfen ist. Aber es ist kein Widerspruch zu Stefan. Sobald aber die gleichen Maßstäbe der Förderung gelten, muss auch das festgelegte Kriterium der professionellen Wiedergabe innerhalb des Wettbewerbs um Preise und Förderung die Ausgangsbasis sein. Vielleicht findet das noch statt..
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Und das hat gute Gründe: wenn man liest, dies sei Todd AO, so wie es erfunden wurde (oder noch primitiver das Marketing in US-amerikanischen Kinos) und zugleich Analyse-Versuche zurückgewiesen werden, da es nicht in erster Linie um einen Filmkopienseminar, sondern um eine irgendwie übergeordnete Veranstaltung ginge, gefällt mir das persönlich so wenig wie anderen hier eine Kinoeroeffnung mit zweifelhaftem Equipment und Desinteresse an der Soundanlage oder an der Bildwiedergabe. Im Grunde genommen eine ähnliche kompromisslose Haltung: die eine Seite bezieht sich auf die Hardware, die andere auf die Software. Das hast du richtig erkannt. Es gibt aber welche, die interessieren sich weder für die eine noch für die andere Variante, obwohl beide zusammengehören. Und es gibt den weiteren Aspekt, dass sich die Freunde der Filmtechnik nicht für die Abstufungen der philosophischen Aspekte das Filmkuratierens interessieren und umgekehrt die Kuratoren nicht für eine würdige Darbietung des von den Filmemachern gewollten audiovisuellen Werkcharakters und somit zu falschen Analysemodellen gelangen. Diese Spaltung existiert überall, es entstand ein Lagerdenken und eine gegenseitige Geringschätzung. Es ist schrecklich.
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Also mir käme es eher auf eine gerechte Einschätzung im Einzelfall drauf an. Da aber vorangehend doch die Durchsetzung der industriellen Standards und Normierungierung stark gemacht wird, und weil es auch ein Projektionistenforum ist, wird immer wieder der Druck ausgeübt werden, sich an die Business-Regeln zu halten. Mich interessierten stets mehr die individuellen Lösungen, die sich dem Diktat der Industrie mit trotzdem gutem Ergebnis entziehen könnten. Geht es um die Ausrichtung ausschließlich als Erstaufführungstätte, hat sich die Industrie im Alltagsbetrieb auf DCI-zertifiziertes Equipment verständigt (und auch das KLICK bereitet dies vor, ist aber nicht nur Beamer-Bude, sondern verfügt über einsatzfähige 35mm- und 16mm-Projektion, was leider in keinem Satz erwähnt wurde). Und verkauft Veranstaltungsprogramme beispielsweise mit Filmpaten, die Filme exponiert vorstellen und besonderes Publikum hinzugewinnen. Die Beurteilung und Verurteilung einer Stätte kann man also nicht an einem einzigen Punkte groß machen, sondern könnte stattdessen die unterschiedlichen kulturellen Ansätze fair gegeneinander anrechnen. Aber selbst auf alten Bauer-Maschinen in der früheren Programmkinozeit gab es hervorragende Ausleuchtung trotz Vertikalblöcken und Hilfspiegel, langfristig perfekten Bildstand und kontrastreiche Projektion mit sehr guten Isco Ultra MC-Ojektiven. Und wenig später in Multiplexen modernere FP-30-Bildwerfer, die trotz D- oder E-Version vorzeitig Bildstandaprobleme bekamen, mit schlechten Schneider Super Cinelux-Objektiven projizierten, obwohl alles neu war. Bei Freunden, die jahrzehntelang in der Postproduktion arbeiteten, hat sich aber die Heimkinotechnologie definitiv durchgesetzt. Selbst unter besten Kinobedingungen müssen noch immer zu viele Abstriche gemacht werden, abgesehen von dem eigenen Bedürfnis, sich die Filme so einzustellen, wie sie eigentlich sein müssten (und was in der Rolle des passiven Gastes im Kino nicht möglich ist.) Trotz DCI dürften in der hauptgewerblichen Kinolandschaft mehr als 80% der Installation aus DLP-Bildwerfern mit Kontrasteinschränkungen bestehen, und bei den kontrastreicheren SXRD-Modellen zeigen sich bei leichtem Rückstau der einfachen Wartungsmaßnahmen (etwa der Filter) leichte Farbwolken. Bei einigem Heimkinoequipment sind die Wartungen also einfacher, aber die Anpassungs- und Einstellungsmöglichkeiten im gesicherten Privatrevier opulent. Es wäre aber zynisch, aufgrund individuell unterschiedlicher und komfortabler Begebenheiten im Home Cinema die Bedeutung des Kinos schmälern zu wollen. Wie aber ist es möglich, in kleineren Räumen benutzten Heimkino-Beamern (bei Sony im 4k Bereich schon bereits vor ueber zehn Jahren mit der Black Pearl Reihe beginnend) für eine Interimszeit oder spezielle Anwendungen die Existenzberechtigung abzusprechen? Bei einem Nachspielkino oder einem rein auf filmhistorischer oder auf Club-Basis arbeitendem Kino, zudem noch mit 35 mm- und 16 mm-Projektion, erschließen sich plötzlich über alte Filmarchive oder neuere Blu rays Filmtitel, die in der die DCI-Verleih-Landschaft überhaupt nicht existieren. Erwähnt wurden bereits einige Titel, die es im Zeitraum der Kinopremiere zu keiner integralen Lichtbestimmung schafften, aber später für den Blu-ray-Markt optimiert worden sind (beim UHD-Blu ray-Markt mache ich dagegen starke Abstriche, teils schlimme Resultate in den Transfers). Wenn dann in teuren Spielstätten, die ausschließlich über DCI-Equipment und nichts anderes verfügen, auch im Falle bestkalibrierter Anlagen Filme halt nur so vorgeführt werden (duerfen), wie sie angeliefert wurden und viele Dinge aus der Filmgeschichte nicht unmittelbar einsetzbar sind, wäre zwar ein Industriestandard durchgesetzt, aber das war's auch schon. Summa summarum fällt es mir jedenfalls schwer, die eine Betriebsformen eindeutig zu loben und die andere eindeutig zu verdammen. Auch, dass einige innerhalb ihrer Verbände gegen unliebsame Konkurrenz nun vorgehen möchten. Aber es ist schon klar, dass der schnelle Beamerbetrieb an sich und in der globalen Anwendung eine Seuche ist und den Verdacht auf Desinteresse der Veranstalter hervorruft.
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Bin neugierig: was und wen beschwört er gerade? Wollte beantragen, dass man auch die Oppositionsparteien im deutschen Bundestag, weil sie etwas anderes sagen als die Regierung, den Verschwörern zuschlagen sollte, z. B. müssten FDP und Grüne dringend vom Verfassungsschutz beobachtet werden, wenn sie sich nicht endlich zum Mainstream bekehren. Die Kirchen und Universitäten außerdem. WHO: Schweden hat Pandemie unter Kontrolle Dass das Land nicht die Kontrolle über die Pandemie verliert, bestätigen auch die kontinuierlich sinkenden Todeszahlen und rückläufigen Intensivbehandlungen von Covid-19-Patienten. Und so attestiert die WHO in der E-Mail Schweden, es sei dem Land durch Einbindung der Gesellschaft gelungen, die Verbreitung auf einem Niveau zu halten, das das Gesundheitssystem bewältigen könne. Schwedens Chef-Epidemiologe Anders Tegnell glaubt fest daran, die richtige Strategie gewählt zu haben. (Foto: AP) Tegnell muss aber damit leben, dass außer "Bloomberg" so gut wie kein internationales Medium die WHO-Korrektur weitergab, da sie es nicht in die Agenturmeldungen schaffte. Und die WHO schrieb auch nicht ihr Statement um, sondern ergänzte die Liste mit den elf Risiko-Ländern lediglich mit einer Fußnote, in der sie die sinkenden Zahlen Schwedens bestätigt. https://www.n-tv.de/panorama/Langfristig-koennte-Schweden-richtig-liegen-article21876864.html https://www.capital.de/wirtschaft-politik/geht-schwedens-corona-strategie-langfristig-auf
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SAVOY. (Hab noch den Spielplan vom letzten 70mm-Festival, "das Bild- und Klangkraftwerk" aus den 80ern. Filme waren aber lala, der übliche Action Blowup-Kanon.) Oder EUROPA PALAST, den Goldermann und Riech von Heinz Eckelkamp erworben hatten? Von Dr. Schoof gestaltet? Eckelkamp hatte noch enorme Ausgaben wegen "Play Time", und irgendwann musste er einen Insolvenzantrag stellen.