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Selbstaussage von @preston? : Es gab ja sehr viele Fragestellende, Interessenten, Begeisterte und Werbende oder auch Kritiker in diesem Thread. Auch innerhalb und ausserhalb der Berlinale, der Oscar-Verleihung, einer badischen Bollywood-Reihe oder zur Zukunft des Kinos. @preston sturges sollte die (zumindest für mich als User) sehr lehrreichen Erfahrungen/Fragen vieler Teilnehmer wie @Pentacon, @Gerhard Last, @stefan2, @Ernemann, @Sorahl, @Ernemann VIIb, @Ultra Panavision 70 u.a. nicht so auf's "anonyme"Feld stellen. Leider zeigt die heftige Fürsprache aus Karlsruhe ausschliesslich für Magnetton-Equipment von Dolby oder Projektoren von Philips ein nicht überall adaptierbares Modell, trotzdem @preston zeitgleich einräumte, die Berliner Anlagen, Bildwerferräume, Festivalplanungen usw. überhaupt nicht zu kennen. Insgesamt haben die Berliner in Sachen Kinos/70mm eine Menge Erfahrungen sammeln können, und erst vor zwei Wochen wurden die Festspiele/Kinemathek während eines Gesprächs von mir auf diesen Diskussionthread hingewiesen. Zumindest meine Beiträge angehend ist die Anonymität längst abgelegt. Ich werbe dafür: wir diskutieren sachlich weiter über Technik, Filme, Inhalte und Formate und enthalten uns reiner Lobpreisungen? Dafür kann man auch in die Kirche gehen. So schlecht war die Epoche der Aufklärung doch gar nicht: Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. Voltaire, 1694 - 1778 Philosoph
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Ja, und dann später bei der Nachsynchro (oder Fremdsprachen-Synchro, etwa bei der BSG) per Panpot die Sprachaufnahmen auf 5 Frontkanäle gesteuert. Oder später nur noch dreikanalig überspielt, oder sogar nur 1-kanalig). Die Filme müsste man mal auflisten: ... reicht bis zu FISCHER VON GALILÄA oder HERKULES EROBERT ATLANTIS.
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Die "neue" 70mm-Kopie lief vor zehn Jahren im EL CAPITAN, und ein Bekannter von mir war schwer enttäuscht. Als richig neue Kopie aber ist eine im Zusammenhang mit der jetzigen Restaurierung gemeint. Vor einer Dekade gab es diesen Weg noch nicht. Finde ich nicht. Also als Regelfall des Super Technirama 70-Prozesses war von mir gemeint, dass der photochemische Weg der optimale wäre. Hätte man die Wahl zwischen a) 4 -6k Scan und b) der zeitgenössischen, photochemischen Originalanlage, würde ich klar zur zweiten Lösung neigen (SLEEPING BEAUTY ausgeschlossen). Ja genau, normalerweise ist bereits der erste Schritt der Umkopierung (a. auf Standard Gauge oder b. auf Wide Gauge - [siehe auch TRON]) durchschlagend. :o
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Den Artikel vor 4 Wochen gelesen, war aber ganz gut geschrieben. Der Film soll auf der "bösen Scheibe" herausragend aussehen, sogar im Originalformat, und vor allem sei das Bonus-Material erschlagend. Allerdings fand ich die zeitgenössische 70mm-Kopie von 1959 schlecht, d.h. Duplikatkopie von Interegativ von den Sequential Exposure-Materialien, d.h. neben "Spartacus" in der Version von 1991 der einzige Super Technirama Film, der nicht direkt vom Originalnegativ gezogen ist. Vor allem aber der künstlerische Aufwand im Entwurf der gotischen Motive usf. soll in der heutigen Produktions-Ära "unwiederholbar" sein, hört man. Und dennoch: neue 70mm-Kopie ist nicht dabei abgefallen. Super Technirama 70 ist wohl endgültig tot.
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Der Erfolg beruht durchaus auf geschickt konstruierten "Narrationen" (Rahmenhandlung, Ellipsen usw.), sowie auf handwerklich professioneller Bildgestaltung, Schnitt und dem Sentiment der Jarre-Musik. Verstehe ich die Deutung richtig: die Umwandlung eines bäuerlich-feudalaristrokratischen Systems würden Sie verneinen, die Triebkräfte des dortigen Umsturzes der Dämonie zuschreiben und die Figur eines romantischen Dichter-Arztes, dessen Blickwinkel, also seine Individualität, zum Motor der Veränderung oder der Humanisierung machen? Interessiert sich der Blick von Leans/Bolts Hauptfigur wirklich für die Beweggründe der Weißrussen, der Roten, der Anarchisten oder der Hungersnot? Wenn dies gelingt, dann am ehesten in der Figur des funktionalistischen Opportunisten Kamarowski (Rod Steiger), die auch am schlechtesten wegkommt. Welche Blickwinkel hat die Figur der Lara in diesem Film anzubieten? Die Antwort würde mich sehr interessieren, da geschichtliche Umwälzungen nach meinem Wissen anderen Konlfikten geschuldet sind, und offenkundige Geschichtsmärchen, wie auch bei David Lean, offenbar eine Folie für ein traditionell-melodramatisches Konzept zur Verlängerung des englischen Gesellschaftsromans des 19. Jhds. abgeben (dieser steht dem Bildungsroman und dem historischen Roman entgegen, der immerhin Pasternaks Ouevre darstellte).
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ideologisch behaftete sichtweise, die heutzutage einfach nicht mehr standhält und dem film (und dem roman) auch nicht gerecht wird. Richtig, DOCTOR SCHIWAGO führt keine "russische seele" vor - dieses folkloristisch geprägte nationalgeistklischee mit musik, wodka und Ivan Rebroff, der "Mütterchen Russland" besingt ... DOKTOR SCHIWAGO ist da "seelisch" viel präziser und gibt einblicke in universelle gefühlslagen. Die Monumentalfilme-Filme der 1960er Jahre sind durchaus ideologisch aufgeladen. Ich finde es nicht befriedigend, jene geistigen Produktionsvoraussetzungen beiseite zu kehren und aus der heutigen Sicht, die natürlich die Stärken und Besonderheiten der Genre-Filme in nachvollziehbarer Weise pflegt, völlig zu "entschulden". Zurecht hatten Sie auf die kulturpolitische Strategie osteuropäischer Großproduktionen hingewiesen. Es ist somit die kulturelle Assimilation des Geschichtsepos und des Melodrams immer ein Bindemittel für eine bestehende Ordnung im Konkurrenzkampf der Systeme. Es gab dann eine andere, neue ideologische Note - vorangetrieben durch das "New Hollywood", das sich zum Monumental-, Breit- oder Bibelfilm diametral verhielt. Und abseits aller Kinomanipulation wurde eine Interaktion zwischen Werk, Künstler und Betrachter im "Expanded Cinema" begründet, die einer Aufhebung der Trennung zwischen Produktion und Rezeption einforderte. Im modernen Blockbuster (Nachfolger auch des "ZHIVAGO"- oder "2001"-Systems), etwa In PEARL HARBOR oder GLADIATOR, rekonstruiert sich nun recht ungetarnt die amerikanische Herrschaft durch die Hintertür: der Heldenmythos wird neu verankert und durch Heuchelei untermauert. Eine irrationale Identitätsstiftung und die Verteidigung eines Staatsgebildes befestigen ein instabiles Zusammenhörigkeitsgefühl. In DOKTOR ZHIVAGO, das funktioniert in anderer Manier, wird der Mythos eines Helden aufgerichtet, der sich scheinbar allen Ideologien entzieht, aber Angebote wechselweise annimmt, die seinem privaten Glück nützlich sind, oder der sich der Politik entzieht und in poetische Landschaften verschwindet. Da der Film in Osteuropa verboten war, besitzt er - jenseits unserer Präferenz - eine sehr feingliedrige ideologische Substanz, die dort als gefährlich erachtet wurde. Anders HELLO DOLLY, GRAND PRIX oder FAIR LADY, die in osteuropäischen 70mm-Kinos ausgestellt wurden, weil sie kleinbürgerliche Sehnsüchte der DDR zu stillen schienen. Anders auch als SPARTACUS oder EL CID, die als Befreiungsdramen in die Gegenwart projiziert werden konnten und eine nationalstaatliche Evolution, die Entwicklung zum modernen Staat, antizipierten. Es würde mich freuen, falls ich einmal wieder in Karlsruhe einer Filmvorführung beiwohne, wenn es dem Hause gelänge, die kulturphilosophischen Lesarten des Monumentalfilms zum Thema zu machen. Die dortigen Programmhefte informieren recht griffig über die Genese des Film-Sonderformats der jeweiligen Filme, aber sparen die produktionsideolgischen Triebkräfte aus. Das ist kein Vorwurf, immerhin aber eine mögliche Lesart unter vielen. :D Das trifft zu, und wird zum "systemübergreifenden" Problem, scheint mir. Der Westen entsorgt seine Kopiervorrichtungen. Und die prominenten US-Companies kümmern sich nicht um den Originallook der Filme, auch nicht um das dem Todd-AO-Verfahren gleichwertige System der horizontal laufenden Technirama-Filme: es wird (auch im Presstext der Berlinale, die nur "echte" 70mm-Filme vom 65mm-Negativ" propagiert) übergangen. Die osteuropäischen Large Format-Filme wiederum - trotz einiger imperialer Sehnsüchte des heutigen Russland - haben dort m.E. (kann mich täuschen) im Kinoleben keinerlei Bedeutung mehr. Die Kosten einer 70mm-Kopie, etwa in Dtl. in den 1990er Jahren ("Spartacus", "Lawrence") konnten tatsächlich eingespielt ewrden, weil die Kopien auf Tournee gingen. Bei "Vertigo" der UIP waren es mehrere Kopien, die aber ebenfalls günstig vom US-Markt übernommen wurden. Man könnte durchaus die Europa-Rechte kaufen und dann mit einer neu gezogenen Kopie auf Tournee gehen. Die 70mm-Berlinale 2009 ist hierfür ja ein Anstoss, weil Teile des Programms noch durch fünf weitere Standorte reisen werden.
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Es gibt durchaus auch farbliche Veränderungen des Orwo-Materials, zumeist aber eine Abnahme der Dichte (auch an den VOIJNA I MIR-Kopien bemerkbar gewesen). Aber auch aufgrund der Dichteschwankungen schon bei der Entwicklung wäre eine Neukopierung höchst wünschenswert. Das Filmmaterial hat Mängel, die sich durch Neukopierung weitgehend beseitigen lassen. - Das wäre, würde ich annehmen, höchstwarscheinlich auch im Sinne der Filmmemacher. Wird aber kaum durchgeführt - aus Desinteresse an der Kultur eines "untergegangenen" Systems.
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Ohne den interessanten Gesprächsstil von @3dcg zu erwidern, würde ich aus einer anderen Sicht (28 Jahre mit musealen Einrichtungen zu tun gehabt, primär auch mit Filmmuseen) ein anderes Modell bevorzugen. Der Sinn Deiner Aussage ist mir unverständlich. Auch widersprüchlich. Kürzlich hat ein berliner Kino namens 'KiKi', Bj. 1951, als modernstes und luxuriösestes Kino Dtlds. wiedereröffnet: auch mit der modernsten Licht, Sanitär, Projektions- und Bestuhlungsanlge inkl. Catering. Da möchte ich Dir sagen, dass es kein Non PLus Ultra gibt, zumal unerschiedliche historische Anwendungen (Filmpräsentation, Saalambiente, Vorführapparate) oft den Einbau zeitgenössischer Ensembles sinnvoll machen. Auf den Fotos habe ich dies nicht erkannt, sondern lediglich historische Exponate in einem topmodernen Museumsraum entdeckt (auch solche Räume haben ihre Berechtigung, hin und wieder). Es bestehen immerhin Möglichkeiten, in intakte historische Gebäude zu ziehen, in denen schon in den 1930er/40er Jahren Filme von Jasujiro Ozu oder Akira Kurosawa gezeigt wurden. Dann ist aber auch die Entscheidung zugunsten eines Retro-Design anzudiskutieren, falls neu gebau werden soll. Die Frankfurter Museumslandschaft kenne ich, das Plumpsklo aber weniger. Den Satz habe ich nicht verstanden, weil jenseits des Alters, das Verpflegung ratsam erscheinen läßt. Aber auch ältere Menschen haben ein Mitbestimmungsrecht... [Es gab einmal einen Wahlspruch der FDP: "Alte, gebt die Löffel ab!". Empfehle Dir den Beitritt.]
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richtig so, hauptsache erstmal meckern. :evil: Schau Dir bitte die Säle an: Multiplextype 'CineStar'' (niedrige Decke, Letterbox-Bild, eher flache, Bildwand, Schaumstoffsitze, tote Akustik, beinahe schlauchartig und vermutlich auch igendwelche E-Kinoton-Projektoren, die wieder mal mit altem Material nicht zurechtkommen). Zur Erinnerung: die Überschrift heisst MUSEUM. Nicht Plexbetrieb. Ich verweise höflich auf Kinosäle etwa des Filmmuseums Amsterdam im Vondelpark, auf das kommunale Kino Caligari oder in Hamburg das Metropolis und das Savoy, anno 2009. Schliesslich sind mit diesem Thread Museumssäle andiskutiert, falls ich das nicht missverstanden habe.
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SCHIWAGO - auch ein Film des Kalten Krieges. Eingeträufelt durch Postillen des Axel-Springer-Verlags, während vor den Türen des Berliner Premieren-Palastes die Studentenunruhen tobten, die genug hatten von den Feindbildern des Adenauer/Ehrhard/Kiesinger-Triumphirats oder dem Konservatismus der Berlinale-Starregisseure wie George Stevens (GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN - visuell aber ein bahnbrechendes Breitwandereignis ohne Vergleich, jenseits der Vietnam-Befürwortung des Regisseurs). Über die russische Seele erfuhr man in SCHIWAGO, diesem Liebesdrama vor bewegtem historischen Hintergrund, weniger als in den staatlichen Auftragsproduktionen aus Moskau. Den Umbruch auf der Berlinale bewirkte dann "o.k." von Michael Verhoeven, zu dem Ulrich Gregor vor kurzem im Rückblick schrieb: „Vielleicht werden solche Tage einmal wiederkehren. (…) Die damals diskutierten Ideen, die Begeisterung, der Schwung und der radikale Höhenflug der Gedanken, auch die damals artikulierte scharfe Kritik am Bestehenden sind ein Kapital, von dem wir in gewisser Weise heute noch zehren können, ein Modell, mit dem wir uns von Zeit zu Zeit vergleichen sollten, um eine Zwischenbilanz des Erreichten und bisher Zuwegegebrachten zu ziehen.“ http://www.berlinale.de/de/archiv/jahre..._1970.html Ende Januar erscheint in 'epd FILM' ein Artikel "Das wahre Kino: zur Schönheit des 70mm-Films", der erwartungsgemäss die ideologischen Implikationen aussparen wird.
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... plus 70mm kopien von VOIJNA I MIR in sechs weiteren archiven ... wenn nur von jeder 70mm produktion die kopienlage so gut und zahlreich wäre ... :-( Ja, Skandinavien, England, Tschechien und USA. Der Film ist aber einer völligen Neukopierung wert: ausnahmsweise auf Westmaterial. Davon träume ich sei 30 Jahren. (DVD war nur eine minimal digital nachgebesserte Abtastung vom 35mm-Interpositiv, vom Kameramann aber in den Himmel gelobt, der sowas gar nicht mehr erwarte hätte. In dieser Version wäre auch ein blaue Scheibe nutzlos.) Am peinlichsten die 35mm-Mono-Lichttonfassung der Constantin von Ende der 1960er Jahre, auf 3 Teile gekürzt und im 'Europa' Düsseldorf noch als grandiose Premiere gefeiert. In Westberlin dann auf flacher Leinwand in der Filmbühne Wien (1. CinemaScope-Kino Berlins) gelaufen, während Ostberlin mit 4 Teilen auf 70mm-Großbildwand klotzte und der Film offenbar in den entlegensten Bezirken noch von verfallenen Hausfronten und verlassenen Strassen prankte: dort war das Werk ein Event, so wie in Westberlin der "Schiwago"-Film. Fernsehen war zu dieser Zeit jedenfalls nicht der Publikumsmagnet der Berliner. Allein die elegische Atmosphäre an den Originalschauplätzen in diesem Film ist so unbeschreiblich und überwältigend, dass der Versuch in der heutigen Produktion, Realitäten über CGI nachzuformen, wie Makulatur wirkt.
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Furchtbar, und sowas im Museumsbetrieb (mit postmodernem Multiplexsaal). Und ich dachte, diese Art von Schildbürgerstreich gäbe es nur in Dtl. :oops:
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Das ist richtig. Ich rege mich fast jedesmal auf :wink: Falsches Marketing? Warum laufen die Klassiker bei Euch nicht gut?
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Na, wenn Du nicht kommst, dann sind Deine Privateinwände hier nicht so aufregend interessant. Ich möchte aber nicht verabsäumen, einigen Pauschalisierungen entgegenzuwirken: Von RYANS DAUGHTER gibt es Kopien von 1970 und von 2002, mit ComMag und SepMag-Magnetton. Von VOIJNA I MIR ("Krieg und Frieden") gibt es verschiedene Kopien: a) Progress/BArch (gelaufen in der langen Nacht in Karlsruhe, die auch ich gern besuchte, b) Archivkopie @cinerama, c) Moskauer Filmarchiv in OmEU. Unterschiedlich geschnittene und mit unterschiedlicher Dichte und Farbgüte gesegnete Originalkopien! VOIJNA I MIR lief (eben so DIE BEFREIUNG), abseits seiner Erst- und Wiederaufführungen im "Filmtheater Kosmos" sowie im "Kino International" dann seit 1994 alleine fünfmal in Berlin: Delphi-Palast sowie Urania. VOIJNA I MIR 1997 auch im Deutschen Filmmuseum Frankfiurt am Main in o.g. 70mm-Kopie! Dabei handelte es sich um eine andere Kopie und auch andere Veranstaltungsvorbereitung als die in Karlsruhe. Die amerikanische Version spielten wir auch in den 1990er Jahren, als Technicolor-Kopie. Von "VistaVision" war zu meiner grössten Enttäuschung darin nun wirklich nichts mehr zu erkennen, ganz zu schweigen von den zweimal durchgeführten Kürzungen. Aber die Musik von Nino Rota ist immer wieder schön. Jedenfalls die Weltpremiere der flammenneuen Kopie von FLYING CLIPPER unter Anwesenheit von Produktionsbeteiligten, dargeboten in unbeschnittener Projektion auf über 17 Meter breiter Todd-A-O-Bildwand in Berlins schönstem Roadshow-Theater, sollte man sich nicht entgehen lassen. Von diesem (und auch anderen Filmen) können in der Pause Doku-Materialien eingesehen werden, die auf anderen Festivals nicht zu sehen sind. Auch ist es doch aufregend, nicht immer nur in fast leeren, sondern in vollen Sälen zu sitzen, was die Stimmung und auch die akustische Aura in ungeahnte Höhen treibt! Zum bestmöglichen Sehen und Hören von 70mm-Filmen brauche ich keine Betäubungsmittel. Alkohol in Berlinale-Vorführungen ist nicht der Renner. :roll:
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Dafür oder dagegen?
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Müsste man nochmal auf die Filmrolle raufschauen, die mir aber nicht gehört. Hab's nur in der Projektion gesehen. Die funkelnagelneue 70mm-Kopie im Februar wird FLYING CLIPPER warscheinlich unverhoffte Fankreise bescheren - das hätte vor Jahren noch keiner vermutet. Warscheinlich wird es in der Geschichte kein vergleichbares Kino-Programm mehr geben, weswegen den "Zögerlichen" angeraten sei, doch die Berlinale zu besuchen. Einige regulär ansonsten nicht ausleihbare Kopien werden in einmaliger Vorführung zu sehen sein. :D
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Umgekehrte These: die Aufschwung des Home-3-D-Konsums (via Internet oder Fernsehen) könnte zwar verzögert zu einigen Kinovorreitern, dafür aber ab 2009/10 um so effizienter die Konsumenten einfangen. Standardisierungen der SMPTE zum 3-D-Broadcasting und Home Cinema sind derzeit (leider) im Gange. Dies ist schon jetzt mit Internet und PC-Spielen der Fall und wird mit zunehmenden Downloads von Spielfilmen und 3-D-Contents noch lückenloser in der häuslichen Allroundversorgung. Abgesehen von der Tatsache, alsbald auch zu Fuss überall (über Spezialbrille oder am Nervensystem angelegte Elektroden) mit dem Internet verbunden zu sein. Das ist bei nüchterner Betrachtung überhaupt nicht utopisch oder jenseits der menschlichen Bedürfnisse. Wer ja zur Digitalisierung sagt, muss auch diese Fortschritte der Kommunikations- und Unterhaltungsweise strikt bejahen, weil sie in einer Gesellschaft des kommerziellen Spektakels und der Betäubung unaufhaltsam sind. An Theater, Bühne, Oper oder Kinotheater festzuhalten, bedürfte anderer politischer Entwicklungen und Kommunikationskulturen. In der BILD soll es heute einen Leitartikel gegeben haben zum Thema "Die Zukunft des Fernsehens und des Internets in 3D". James Cameron, dessen gewiss spannende Science-Fiction-Filme "Avatar" und "Battle Angel" kurzweilig unterhalten werden, versprach einst eisern, daß er sich seine Filme nur im Kino vorstellen könnte. Dies sei für ihn das Lebenselixier: http://www.variety.com/article/VR111798...=1043&cs=1 (Lieblingsartikel von @preston). Neuerdings erzählt er das Gegenteil: Panasonic will ganz vorne mitspielen, wenn in Zukunft tatsächlich die 3D-Technik ins Wohnzimmer einzieht – neue Geräte zeigten die Japaner auf ihrer CES-Pressekonferenz nur am Rande, das 3D-Engagement stand klar im Mittelpunkt. So ist Panasonic nicht nur dabei, einen 3D-FullHD-Standard zu entwerfen, sondern auch ein "3DHD"-Authoring-System. Entwickelt wird es von Panasonics Hollywood Laboratory. Im Unterschied zu vielen anderen Systemen bleibt bei der Panasonic-Lösung die volle HD-Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten erhalten. Unterstützt wird Panasonic dabei von Regisseur James Cameron. Zumindest virtuell sprach er mit den Pressekonferenz-Teilnehmern via Videozuspielung. Cameron, der Erfolgsfilme wie Terminator 1 & 2, Abyss und Titanic gedreht hat, gilt neben Jeffrey Katzenberg von Dreamworks als größter Verfechter der 3D-Technik im Kino. Cameron hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, nur noch stereoskopisch drehen zu wollen. Ende des Jahres kommt sein 3D-Film Avatar in die Kinos. Nicht nur dafür rührte er die Werbetrommel, sondern lobte – natürlich – auch Panasonics Unterstützung. Cameron betonte, dass 3D kein reines Gimmick mehr sei, sondern nun reif für die Primetime. Da es im Kinobereich dieses und nächstes Jahr in puncto 3D eine "Explosion" gebe, stünde für die Wohnzimmer-Stereoskopie auch direkt genug Material zur Verfügung. Aus: http://www.heise.de/newsticker/Panasoni...ung/121326 Und der TAGESSPIEGEL schreibt am 22.11.08: 3D ist unsere Chance, nicht nur die Einnahmen zu erhöhen, sondern auch mehr Menschen zurück in die Kinos zu holen“, hofft Jeffrey Katzenberg. Diese Hoffnung könnte sich allerdings als trügerisch erweisen. Samsung hat bereits in aller Stille 3-D-fähige Flachbildschirme ausgeliefert, ohne dafür zu werben. Zwei Millionen Haushalte in den USA haben die drei Dimensionen bereits im Wohnzimmer. Sie wissen nur noch nichts davon. Aus: http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/...37,2666994 Und schon im April 2008 sollen die Japaner einen ersten 3-D-Flachbildschirm herausgebracht haben: http://www.areadvd.de/news/2008/04/10/j...ll-format/ Full HD: John Belton (Filmgeschichts-Professor, Experte für die "Widescreen-Revolution" der 1950er und 60er Jahre) schrieb von Anfang an einer von ihm so genannten "Scheinrevolution" die Synergie mit dem Home Cinema-Markt ein: http://www.montage-av.de/pdf/121_2003/1...lution.pdf Die richtigen Weichenstellungen scheinen nur noch kulturpolitisch und philosophisch gestellt werden zu können. Dem freien Markt (und seinen "Roll-outs" - identisch zum Spekulantentum der gegenwärtigen Finanz- und Weltwirtschaftkrise!) traue ich keine Renaissance und Sanierung des Kinos zu. Aber auch der freie Markt kann nicht verleugnen, dass auch in 5 Jahren, wenn nach Jeffrey Katzenberg "alle Filme in 3D" erscheinen werden, die Herzenbedürfnisse nach "Vicky Christina Barcelona" oder nach "Let’s make money” überschwenken - völlig ohne 3-D, Full HD oder Flachbildschirm.
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Da hast Du leider auch recht. Auf sowas achtet er nicht so eindringlich, ist mehr der musische Mensch unter den Mitmenschen. :wink:
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Also ich kenne den Harlan aus Berliner Begegnungen und Interviews, und dieser legt Wert auf den "letzten Willen" des Regisseurs. Mithin auch ein Grund, warum man die herausgeschnittenen "Licht-Aliens" am Ende Films nun doch nicht mehr zu sehen bekommt, so sehr es einen leider wurmt. Hmm, also diese "2oo1"-Fassung bleibt so wie sie ist: ärgerlich derzeit auf 70mm, besser auf 35mm und höchst gelungen auf HD-DVD. :wink:
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THE DARK NIGHT setzt neue rekorde ...
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Eben nicht, das ist ein anderer Prozess: eine Abtastung vom photochemischen Original ist nicht identisch mit Digital Intermediate. Siehe auch BATMAN BEGINS. Es muss von 4 verschiedenen Postproduktionsprozessen bei DARK KNIGHT ausgegangen werden: für DCI-Cinema, für 70mm Imax, für die 35mm-Version und für die Blu ray Disc. Im übrigen mit höchst unterschiedlichen Resultaten! Erkundigen Sie sich mal in der Postproduktion, dort erklärt man es Ihnen sicher gerne. Marketingtechnisch seitens des Kinobetreibers in Ordnung und als "Vorwärtsverteidigung" zu erachten. Würd' ich auch so machen, Glückwunsch. Leider ist die 70mm-Originalkopie in Kontrast und Farbgebung nicht auf dem selben Niveau wie die böse Scheibe. Was man zwar nicht lautstark propagieren sollte, aber innerhalb einer Expertendiskussion durchaus auch anklingen muss. Ich wünschte, es wäre umgekehrt. -
Neugierdehalber interessiert es den Filmliebhaber auf alle Fälle, aber den "2001: Odyssey" werden die Produzentenerben mit Sicherheit nie freigeben. Das müsste man sich - böse Worte - in einem Studio schon als illegale Version rendern. Ein wirklich gutes 70mm-Bild lebt auch aus sich heraus, eine 3-D- Version könnte das Klarsichtpanorama m.E. eher eintrüben. Aber zurück zum Thema...
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Wenn wir ganz komplett werden möchten, einer von fünf: Klaus König, Toni Braun, Bernhard Stebich, Siegfried Hold, Heinz Hölscher. Die 35mm-Versionen der MCS-Filme halte ich insgesamt für minderwertiger als die vergleichbarer Produktionen und Reduktionen. Nicht erst bei den Les Laboratoires Francais zu beobachten, sondern schon bei Technicolor London. Haben eventuell einige Mitlesende einmal Titel wie OLD SHATTERHAND, DIE SCHWARZE TULPE, SCHEHERAZADE oder DER KONGRESS AMÜSIERT SICH auf 35mm gesehen? Darin zumeist eine unregelmässige und ungleichmässige Ausleuchtung, ein Helligkeitsflackern u.a. Defekte konstatierbar. (Bei den meisten Reportagen und Veranstaltungen kommen mir solche Aspekte einfach viel zu kurz.) Im vorletzten Jahr sah ich FYLING CLIPPER auf 35mm Druckkopie von Technicolor: und fand die Farbverdrehungen ziemlich arg - abgesehen von dem Umstand, dass die Schärfe des grossformatigen Negativs (die oftmals in anderen 35mm-Reduktionskopien noch zum Tragen kommt, u.a. bei El Cid, 2001, Ice Station Zebra, Grand Prix, Cleopatra, Agony and the Extasy) in keiner Weise Spuren hinterliess. Das Schlusslicht waren dann Mehrschichtenkopien im Verleih von GLORIA-Film. Demgegenüber ist die Technicolor-Fassung um Längen voraus: und in 4-Kanal-Magnetton wiederum eine kleine Sensation. Laut Hölscher, von dem einige Produktionsfotos zur Verfügung gestellt wurden, drehte er nicht nur in der Luft, sondern überwiegend territorial. Einige Fotos folgen noch, die noch nicht veröffentlicht wurden, darunter immens beeindruckend ein Foto der Feldkamera unterhalb der Tragfläche, an einem Unterflügel der Dornier DO 28, und direkt hundert Meter unter ihr die Flying Clipper - geradezu schwindelerregend schön! Höllisch jedoch der Lärm, den die Triebwerke verursachten. :o
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THE DARK NIGHT setzt neue rekorde ...
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Das Blu ray-Ergebnis sieht schon sehr photochemisch, d.h. filmisch aus, also wie eine reine Abtastung unter Umgehung von Digital Intermediate. Man vergleiche auch auf Bur ray die gelbstichige Digital Intermediate-Version von CASINO ROYALE (war angeblich so gewollt) und dann einige Produktionsaufnahmen während der Dreharbeiten, die dagegen absolut herrliche, natürliche und ausgewogen gesättigte Farben zeigen. Bie DARK KNIGHT ist es bei der Blu ray gewissermassen andersherum: somit weitgehend zum analogen Vorteil des Films. -
Im Media-Museum Bradford (U.K.), i.d.R: zweimal im Jahr. Allerdings Arbeitskopie ohne einwandfreien Farb- und Lichtausgleich (d.h.: einige Szenen klatsch-blau).
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THE DARK NIGHT setzt neue rekorde ...
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Bedauerlicherweise - und ein Armutszeugnis für die Produktionskontrolle seitens der Filmemacher bei der IMAX-Version - zeitigte nun die blaue böse Scheibe eine überragende Schärfe in den 2.39.1-Scope-Szenen gegenüber der matschigen, wie tot wirkenden IMAX-Version. Deutlich natürlichere und vitalere Farben, selbst bei den in IMAX gedrehten (im IMAX-Kino dort leider kalt-blau wirkenden) Szenenabläufen. Eine Nullkopie in Berlin? Selbst die 35mm-Version war in den Scope-Anteilen deutlich im Vorteil. Vermutung: gravierende Probleme bei der Herstellung einer Scope-Version (der überwiegende Drehanteil von DARK KNIGHT) auf IMAX.DMR, problematischer offenbar gegenüber z.B. einem Transfer von Super 35 (bspw. von MATRIX II und III, APOLLO 13). Die digitalisierte Ausbelichtung der 35mm-Drehanteile von IMAX-DMR hatte bei DARK KNIGHT funktionierte nicht zufriedenstellend, beinhaltete auch leichte Bild-Verschrammungen. Wofür bei der Premiere vermutlich wieder keine Zeit war, das hat man nun für den Home Cinema-Markt nachgeholt, brillant und scheinbar ohne Digital Intermediate. :roll: