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Ohne dass ich mich in den Disput einmischen wollte, gleichwohl aus reiner Neugier: Eine kurze Erklärung für einen Nicht-Aussi zu der fraglichen australischen Kopie? Noch zwei Anschlussfragen: Gesetzt den Glücksfall, es kämen zur Retrospektive auch anamorphische Kopien zum Einsatz, dann müsste im "International", sieht man von der leidigen Projektorenfrage ab, vermutlich doch noch einiges mehr passieren - ich denke unter anderem an solche Subtilitäten wie die Einstellungsmöglichkeiten für den Kasch. Das ist schon alles in Arbeit? Und, wenn die Frage erlaubt ist: Was macht eigentlich die Ausrüstung im zweiten Retrospektive-Kino (erinnere ich richtig: "Cinestar 8")? Da müsste ja nun wohl, anders als im "International", von Grund auf alles neu auf 70mm eingerichtet werden ... Eine Höhenkaschierung wurde m.E. auch in Karlsruhe bei der BOUNTY nicht mehr realisiert, weil auf die kurze Vorbereitungszeit bemessen wohl zu aufwendig (ohne aber hierzu verlässlich aussagen zu können - ist Betreibersache): dort waren jedoch Formattreue und Randschärfe der BOUNTY überraschend gut, wirkungsvoll und sogar der sphärischen Todd-AO-Projektion überlegen (das ist meine persönliche Wahrnehmung, braucht man nicht zu teilen). Zur CinemaScope-Retrospektive der Berlinale 1993 wurde im Filmpalast Berlin das 2.55 : 1-Format auf die Bildwandfläche von 2.35 : 1 projiziert, ebenfalls mit Streifen am Kopf- und Fußraum des Bildes. Das "Kino International" verfügt über entsprechende Höhenkaschzüge seit Anbeginn, "CineStar"-Bln m.E. nirgendwo. Zur BEN-HUR-Kopie möchte ich mich nicht weiter äussern. Gäbe es etwas Positives hierzu anzumerken, würde ich bemüht sein, einen solchen Aspekt auch herauszustellen. Vielleicht doch einen: sie ist originalsprachig. In einem hoch subventionierten Umfeld gibt es einige 70mm-Anlagen, die lediglich aus Prestigegründen eingebaut wurden, ohne eine Funktion zu besitzen. Dort, wo Zuwendungen effizient gebraucht würden, werden sie nicht selten verweigert.
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Wäre technisch absolut (wieder) machbar und ist auch wünschenswerter als eine Ausrottung, die im Moment geplant ist. Jedoch verteuert die Aufwertung der 35mm-Ausbelichtung in ungeahnte Höhenflüge auch die digitale Postproduktion immens. Für diese Postproduktion (und einige Geldgeber) ist das 2k Digital Intermediate ein ausreichend zufriedenstellendes Master. Einen Sonderweg für (noch überragendere) 35mm-Kopien einzuschlagen, wird von den wenigsten Produzenten in Angriff genommen. Mit 35mm-Printmaterial liessen sich jedoch Dinge herbeizaubern, demgegenü er auch die LCOS 4k-Projektion in Bedrängnis geraten könnte. Aber für Vernunftslösungen gibt es keine Lobby, scheint mir.
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Sie mögen dies nicht wahrhaben wollen - andere sehen diese Entwicklung doch recht ähnlich. Das ergeben Gespräche, die ich ständig mit Produzenten oder Verleihern führe. Wenn Sie im DCI-Cinema ernstlich eine Fortsetzung der Distributionsverhältnisse (der nachwievor bestehenden) 35mm-Ära sehen, so sehe ich darin das Gegenteil. Ich geb's auf: Sie haben in allem recht. :wink:
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diese kopie ist m.e. eine vernünftige auswahl für die berlinale retro ... Sie möchten anderen ernstlich diese Option anempfehlen? Ich traue meinen Augen nicht... Wissen Sie überhaupt, was für eine Art Kopie das ist?
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Freundlicher wäre es, wenn Sie (Du?) Zitate von mir bitte ohne falsche Interpunktion übernehmen könnten. Dankeschön! "Ortloses Medium" = ein Medium, das keines an den Abspielort gebundenen Datenträgers bedarf (eine kommende Variante des DCI-Cinema). "Monopolaufrichtung" = Major Companies wollen ggf. Monopole errichten oder verteidigen. In Rivalität zu E-Cinema-Anbietern im Kinosektor bildeten sie das "Bollwerk" des DCI-Cinema, das andere Gruppen/Teilnehmer (E-Cinema, 16mm, 35mm usf.) künftig von einer kinobeherrschenden Distribution ausschliessen soll. Gleichzeitig soll mit DCI der Programminhalt und -ablauf in den Kinos rigoroser kontrolliert werden können. [Klingt, ironisch zugespitzt, irgendwie nach SDI, die Strategic Defensive Initiative, also das frühere Raketenschildprogramm unter Ronald Reagan.] "Fernsehgeschichte": durch die technische Erfindung von Paul Nipkow - Sie erwähnten "Gebrüder lumiere" [Lumière] als Geburtsheber des Kinos [d.h. um 1895] - datiert die Fernsehgeschichte seit 1883. Freilich kann darüber gestritten werden, jedoch ist meine These nicht neuartig und auch nicht von mir, sondern längst kanonisiert. "Steuergelder" kommen im Falle eine EU-Absegnung des Roll-outs in Deutschland zum Zuge, so die Planung. Anmerkung: bitte vermeiden Sie in Schauburg-Kino Karlsruhe Anwürfe wie "lebst Du in einem Paralleluniversum" gegen andere Diskutanten. Das bringt Ihnen sicher keinen Nutzen, glaube ich.
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In der Aussage liegt durchaus eine sibyllinische Note: die "kommerzielle Projektion" der Zukunft sei elektronisch. Diese kommerzielle Projektion findet nach meiner Prognose dann aber nicht mehr im exklusiven "Theaterspiel" statt, das distributiv viel zu träge und vor allem "orstfest" ist. Digital Cinema / elektronische Projektion sind also ortlose Medien - ähnlich dem Fernsehen. Auch der sog. Standard 2k (von der DCI, einem noch zumindest ansatzweise kinotraditionell beeinflusstem Verein) signalisiert die Angleichung (und Gleichschaltung) der derzeitigen, noch verworrenen Elektronik-Standards, um sie als gegenüber dem traditionellen Filmband billgen AV-Träger in Kinos "flächendeckend" (?) zu lancieren. Was nun grundlegend neu ist: nicht die elektronische Projektion im Filmtheater, wohl aber der Einzug kinogleicher (DCI-ähnlicher) Standards in die Wohnstuben (full HD, Blu ray, Ondemand von HD-DVDs), Kneipen, Clubs, Vereine, Institutionen, Alten- und Jugendheime, Schulen - noch bevor irgend ein "DCI" genannter Roll-out das fast Gleiche in ortsfesten Filmtheatern "nachholt." Das ortsfeste Filmtheater verliert bei Akzeptanz des Roll-outs seine Alleinstellungsmerkmale, sicher auch sein arteigenes Distributionsformat, für das Produzenten und Verleiher über ein Jahrhundert lang so einige Aufwendungen tätigten, damit es nur kinoseitig abspielbar ist, allerdings auch durch eine längere Auswertung und gehobene Standortbewerbung erst amoritisiert werden muss. Der anstehende Exitus des Kinos setzt somit nicht unmittelbar dort ein, wo einige Häuser elektronische Projektoren in 2k, DLP usw. einsetzen (sofern sie hierfür keine Hypotheken auf sich laden), sondern er setzt ein durch die Digitalisierung aller Lebensbereiche. Digitalisierung im Zusammenklang mit der Broadcastverwertung (und das Fernsehen hat ja eine ältere Geschichte als die nur vorübergehende des Kinos) bildet eine offensichtlich auf Beseitigung zu lahmer Distributionsformen angelegte Phalanx zur Niederwerfung des exklusiven Filmtheaterspiels - wie jedweden Theaterspiels. Es existiert nicht eine einzige belastbare wirtschaftliche Prognose oder medientheoretische Hypothese über Optionen, nach denen das Kino in Zukunft je wieder eine Vorreiterrolle aufzurichten imstande wäre. Die jetzige Distributionsgrundlage des Kinos aber zu entfernen (und mit ihr die Lebensbiographien der Filmvorführer, Verleihdisponenten und Kopierwerksmitarbeiter zu beseitigen) und gegen zentralistische und monopolistische Verteilung zu ersetzen, die primär nur auf einen ganz anderen Hauptmarkt, nämlich die kino-unabhängige elektronische Verwertung abhebt, klingt nach Anschluss und Kapitulation. Lustig liest sich derweil die Reportage im neuen BLICKPUNKT:FILM, wonach die Kinobetreiber für das gottgleiche DCI-Kino "jahrelang angespart" hätten und jetzt "mit den Hufen scharrten". Schuld an mangelnder Umsetzung trage nur die Uneinigkeit der FFA, des BKM, des HDF/Gilde Kino und anderer Querulanten, die diesen "Roll-out" immer wieder in Zweifel zögen (oder zumindest: hinauszögerten). Da der derzeitige "Roll-out" aber ein technisch endliches System mit kurzem Produktzyklus darstellt, dürften BKM und EU bereits in wenigen Jahren weitere Steuergelder für kommende Um- und Nachrüstungen ausgeben, um die "Kinos" HD-fähig zu halten. Nicht nur, dass dieser Punkt völlig ausgeklammert wird, es darf auch in Zweifel gezogen werden, ob die steuerliche Finanzierung des Roll-outs als "Kulturkomponente" angesehen werden darf. Im Abspiel von Filmen wie MADAGASCAR oder HARRY POTTER und ähnlicher US- und Europudding-Ware (so auch BUDDENBROOKS oder Schweiger-Filme) sehe ich zunächst eine legitime, gewerbliche Absicht der "Grundversorgung" mit Unterhaltungsware - noch ohne kulturellen Anspruch respektive Auftrag. Einen (im Grunde desaströsen) Roll-out sollten zur Gänze die Produzentenverbände und nicht der Steuerzahler finanzieren. Sofern dies nicht der Fall ist, darf man das als Beweis dafür ansehen, wieviel die ortsfeste Kinoauswertung den Produzenten wirklich wert ist. Nicht mehr als eine billige Festplatte? :cry: Umgekehrt wird ein Schuh draus: 2008 viele neue Kinoausrüstungen, u.a. Titania-Palast, mit einfachem Beamer für die Werbung und nagelneuen 35mm-Bildwerfern für die kinoarteigene Spielfilmprojektion. Einfach mal herumschauen, was die Kinos so alles auf die Beine stellen! :) Das habe ich rein umgangssprachlich nicht verstanden. Erklärt es mir ggf. bitte ein anderer Forumsteilnehmer?
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Der Krieg ist in wachsendem Umfang kein Kampf mehr, sondern ein Ausrotten durch Technik. Karl Jaspers, 1883 - 1969 Psychiater und Philosoph
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Snackbude McKino - darf's noch was Majo sein ?
cinerama antwortete auf S8ler's Thema in Digitale Projektion
Ein feinfühligeres Nachdenken möchte ich ans Herz legen, weniger die "grobe Münze". :wink: Vor ersteren Titel (auf "Überwältigungseffekte" zielender Monumentalfilm) empfehlen sich die anderen Filme durchaus dank einer leiseren und verinnerlichten Rezeptionsweise. (Das ist nun einmal dramatisch gemeint - eine Mainstream-/Kunst-Scheidung schwebte mir wirklich nicht vor.) Wenn es ein "antiquiertes" Bedürfnis denn gäbe, so ist es sehr fein, dafür auch eine Lanze zu brechen. Die Schauspieler sind daher m.E. weniger ein Indiz auf die Art des Dramas. Kenneth Branagh, Jean-Luc Godard oder Robert Altman pflegten ebenso das Starkino: theatralisch dicht einerseits oder essayistisch verschachtelt und elliptisch erzählt in der anderen Manier - und daher wohl nicht für's "Verzehrkino zwischendurch" anzuempfehlen, welches Sie obenstehend ja als gute Sache erwähnen. Ich glaube, der Herr Flebbe ist da etwas fortschrittlicher im Denken als Sie. Das soll aber keine persönliche Herabsetzung sein. -
Snackbude McKino - darf's noch was Majo sein ?
cinerama antwortete auf S8ler's Thema in Digitale Projektion
Soll es ruhig Kinoformen gegen, die tatsächlich glauben, es "allen" Besuchern recht zu machen (apropos: es wird ja inzwischen endlich geruchs- und geräuschlose Fingerfoods und Snacks angeboten (http://www.astor-filmlounge.de/unser-service/), und ob man dafür zahlen möchte, liegt in der individuellen Entscheidung aufgehoben. Ebenso drängt es nach der Möglichkeit, ein schmuckloses und servicefreies Kino aufsuchen zu können, wo nur der reine Film als Geformtes im reinen Format Zentrum einer spirituellen Auseinandersetzung sein soll und das Kino allenfalls "Mittler" für die wissenschaftiche Recherche sei und dies dann Service nennt ( http://www.fdk-berlin.de/de/ ). Denn eine der angeblichen Trümpfe des Home Cinema sind nicht nur Wellness, Beinfreiheit und kulinarische Grenzenlosigkeit, sondern bei eben so vielen Usern dieses Mediums auch die stille, fast karge Abgeschiedenheit: die Einstellung aller Aktivitäten und Regungen zugunsten reiner Fixierung auf Bildschirm- und Soundgeschehen bei völliger Ausschaltung der Umgebung. Dreamworks-Filme passen in die erste Kategorie, Kubrick- oder Tarkowski-Filme in die zweite. -
Nicht unbedingt.
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Die Debatte 4k vs. 70mm ist so nicht durchführbar. Völlig andere Ursachen, Folgen, Zeiträume, Distributionspolitiken, inhaltliche Sujets, Zuschauerkreise, Seitenverhältnisse, Auflösungen, Tonformate, Projektionsweisen, Kopiertechnken, Transport- und Lagerlogistiken, Bildgrössen, Verfallssymptome usw usf. Ich frage mich: wer in Gottes Namen hat nur diese Gleichesetzungen 2k (= 35mm), 4k (= 70mm) in dieser Branche vom Zaun gerissen? Peter Jackson? Oder einige Kamerahersteller? ("Phantom 65"; 65mm-Sensor u.a. Labels sind reine Marketing-Etikette, die bisherige analoge Filmemacher zum anderen Ufer reissen sollen, halten aber dem Vergleich nicht stand.) Zu den obigen Ausführungen: selbstverständlich gibt es 35mm-Projetkionen in der Güte von weit über 2k - wer mit Filmtentwicklung und Kopierung zu tun hat, kann dies bestätigen. Wie erwähnt: ich kenne diese Güte in direkter A/B-Projektion mit 4k Masering, 35mm-Mustern/Arbeitskopie sowie 2k Digital Intermediate: vorgeführt in einem und dem selben Raum auf gleicher Bildgrösse und gleichem Entfernungsabstand. Wie ebenfalls erwähnt sind für die Filmemacher die Betrachtungsabstände in den Grading-Studios bei der Abnahme so beschaffen, als sässe man in einem heute typischen Multiplexsaal etwa in Saalmitte. Ob dies der alles beherrschende und abdeckende Standard der Zukunft ist, muss jeder für sich selbst (auch beim Kauf einer Eintrittskarte) entscheiden. 4k-Dijektion gibt es in Deutschland in keinem einzigen öffentlichen Kino, und es fragt auch keiner danach (während die Debatten um das tote 70mm-Format, auch in diesem Forum, immer wieder aufflammen, was einen schon erstaunt). Man sollte sich derzeit und "brandaktuell" lieber um eine ordentliche 35mm-Filmvorführung in den Kinos und bessere Postproduktion/Filmkopienherstellung bemühen, als die Kunden mit Vertröstungen auf die Roll-outs zu vergraulen. Es war 113 Jahre möglich, perfekte Kinodarbietungen zu gewährleisten. Dass das auf einmal nicht mehr möglich sein soll, beweist nicht die Unmöglichkeit perfekter Filmfabrikation (oder irreparable Projektionstechnik), sondern den mangelnden Willen der Produzenten (und auch einiger weniger Kinobetreiber), Kino als Premiumstandort zu betrachten. An dieser Misere und Geringschätzung der Theaterbranche (insbesonder seit Aufkommen der Kinocenter der 1970er Jahre und in Wiederholung im heutigen Multiplex-Massenbetrieb) wird sich nichts ändern. Auch nicht durch Dijektion, selbst wo sie funktioniert und nicht zur Hypothek gerät. Das Publikum sieht selten einen Unterschied zwischen 35mm und 2k DCI, weshalb das Verfahren auch keine "Revolution" der Wahrnehmung darstellt. Auch die Nähe von 2k DCI zur Blu ray zeigt auf, daß ein solcher Roll-out keine Zukunft hat. Betreffs 4k D.I. oder 2k D.I.: selbstverständlich erkennen wir deutlich einen Unterschied in der 35mm-Ausbelichtung. Hat dazu geführt, daß nach Jahren des Grausens die Filmkopien jetzt wieder schärfemässig auf dem Standard angekommen sind, wo sie bereits Ende der 1990er Jahre waren. Der Flaschenhals liegt also im Digital Intermediate, auch und gerade die Wandlungen filmischer Farbräume betreffend, die nach Ausbelichtung auf 35mm selten mit einer Direktkopie vom Negativ konform gehen.
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Das ist möglich. Er schädigte auch regionale Kino- und Programmstrukturen recht deutlich. Ich hätte nach 16mm-Kopien gerufen und fand sie absolut notwendig mit Aufbruch der Programmkinobewegung Ende der 1960er Jahre. 70mm wurde damals durchaus niedergeredet: einerseits von hochrangigen Vertretern der amerikanischen Theaterverbände, andererseits von den Verfechtern des (europäischen) Autorenfilms. Man kann durchaus darüber offen sprechen. Es scheint aber, dass im Gegensatz zum "System" der damaligen 70mm-Roadshow-Verwertung (ein anderes Kinozeitalter als 2008 wie wir wissen) und einem Pendant, etwa der Einführung einer 6k oder 8k-Dijektion nicht die gleichen Szenarien anspringen werden. Weit eher könnte es vereinzelte 3D-DCI-2k-Erfolge geben, als dass die Roadshow, die superbreite Panorama-Bildwand, der naturalistische Monumentalfilm oder die Langzeitauswertung im Kino zurückkehren, ganz ungeachtet der jetzt sich ausrollenden DCI-Unterwerfung des Kinomarktes. Na dann. In dieser Stadt sehe ich sie nur in der Postproduktion (und ohne SXRD). 3D-digital spielt ein einziges Kino, und der Film interessiert kaum jemand. :roll:
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Da bist Du aber nach Deiner Einforderung der 4k-Dijektion (neben mir) fast der einzige Gast.
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Das ist aus geschäftlichen Gründen leider nicht gewollt. Leider gibt es auch zu viele Kinosäle, um alle mit der gleichen Filmqualität zu versorgen: daher HD(TV)/DCI-2k als "Rettungsanker" der Filmverleiher. Es geht um Beseitigung tradierter Produktionsweisen, was in der Geschichte nicht neu ist. Mit dem Distributionsformat (und seinem Wirtschaftswert im Umlauf) ändern sich natürlich auch die ortsfesten "Kino"-Vorrichtungen, die eben nicht - und das wäre zu beleuchten - mit Austausch der Bildwerfer quais einen "Bestandschutz" erhalten. Tradierte Filmtheater stehen einer Multimedia-Verwertung im Weg: sind sind sperrig, altmodisch, betriebskostenanfällig, monogam, unflexibel, nicht interaktiv genug, im Eintrittspreis angeblich "zu teuer", sie zwingen den Zuschauer im verdunkelten Raum zur "Unterwerfung" an ein zweistündiges "Drama" usw. usf. Alles nicht im Trend der Multimedia-"Revolution" liegen, denke ich.
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Wie, jetzt im Ernst, oder gehst Du im Angesicht der Realitäten innerlich auf Distanz zum Todd-AO-Verfahren: Aufbruch zu neuen Ufern? Das würde mich schon interessieren, immerhin nach Jahrzehnten Deiner Treue zu dieser Kinoform. (Damit aber ist keine Verurteilung Deiner Entscheidung verbunden.)
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2008: 4k-Kino-Projektionseinrichtung in Deutschland keine einzige (das Renommé-Projekt wurde wieder deinstalliert). Über 100 Säle sind aber mit (leider derzeit ungenutzter) 70mm-Technik ausgerüstet. Rund 200 Säle mit DCI 2k-System. Selbstverständlich überragen gute 35mm-Projektionen weit über 2k. Wer in der Postproduktion arbeitet, kann bisweilen 4k-Vorführungen Seite an Seite mit 35mm-Mustern geniessen und auch ein anschliessendes 2k Digital Intermediate zum Vergleich heranziehen. Der 35mm-Film hat dieses Potential, das ist physikalisch erwiesen. (Aber Thema eines anderen Thread, wo wir ein paareinmal Testbilder in Kürze einstellen werden.) @Laserhotline: wenn Du die 4k-Projektion forderst, so bist Du Dir aber auch dessen bewusst, dass damit der Sargnagel des 70mm-Film eingeschlagen wird? Weiss dies auch @preston sturges?
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Genau! Wurde in einigen Fällen bereits realisiert und zeitigte gute Ergebnisse. Negativscan von 35mm sollte ohnehin in 6k angesetzt werden, Ausbelichtung auf 35mm mind. in 4k. Kostet aber deutlich mehr in der Post und verlängert die Arbeitsprozesse - daher scheuen es alle und einigen sich auf den "Weltstandard" 2k: reicht nach Auffassung vieler Filmemacher (die man ja dann in den Abnahme-Sreenings in 15-Grad-Position vor den Flachleinwänden sitzen sieht) "völlig aus". Und wenn dann die 35mm-Kopie "Matsch" ist, so liegt dies eben an einem von Grund auf minderwertigen Verfahren, das noch nie gut war und schon seit 10 Jahren abschaffenswert ist. Es geht um Geld in erster Linie und um "neue" Märkte, aber nur in zweiter Linie um seriöse Debatten um Bildgüten, die nur dann angeschoben werden, sofern die Wettbewerbslage ein "Mithalten" erfordert. Mit DCI 2k-Durchsetzung - dies einmal als skeptische Prognose - erlischt der Wettbewerb dann nach meinem Verständnis unweigerlich: die Kinobranche müsste somit in technologischer Stagnation erstarren und zum Büttel der televisionären Verwertung, also "fünftes Rad am Wagen" absteigen. :wink: (Im 3. Jahrtausend hat Kino nicht mehr die Funktion wie im 20 Jhd. und könnte seinen Stellenwert einbüssen. Gerade eben auch durch Abkehr von seiner bisherigen Kernkompetenz - so konservativ sich dies auch anhören mag)
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Sie operieren mir eine Spur zu viel mit Spekulationen: daher "Ende" meiner Diskussion mit Ihnen. :D
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Fakt ist, daß man Forumsteilnehmer nicht fehlinformieren sollte: Sie hatten in den Raum gestellt, es gäbe keinen Super-8-HD-Transfer. Scheinbar sind Sie in der Postproduktion nicht gerade "heimisch". :wink:
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An @das Team: Es ging eigentlich um HD, weniger vermutlich um Dauervorträge zum Versand von Filmmaterial, oder habe ich den Ansatz verfehlt?
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Wen meinen Sie mit "wir"? Verfügen Sie neuerdings über Abtaster? Hier geht's weiter - und führt auch weiter: http://www.mymovietransfer.com/scanning_process.html
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Na, dann "informieren" Sie gerne, so viel Sie möchten, Mister Forums-Informierer. :wink:
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Wir, die damit zu tun haben oder gefragt wurden.
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Das wissen wir. Aber ausschliessen sollte man dies nicht. Das ist Sache der Wiener, die bei solch einem Vorhaben auch alle Unterstützung fänden. . :)
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Warum nicht, die Sache ist durchaus auch mit bescheidenem technischen Aufwand für den Probebetrieb ankurbelbar. Aber die Wiener Insider haben erst einmal ein Vorrecht, ansonsten komme ich evtl. gern mal zum Stammtisch hinzu und bringe etwas mit. Problem: die Anfrage kommt sehr spät, so dass eine Ankopplung an die Berlinale-Kopienausleihen schwerlich zu erhoffen ist ... wäre aber in Wien für Mitte/Ende Februar sehr wünschenswert gewesen. (Vor allem ärgert mich die Verkleinerung von Kaschierungen ehemaliger Grossbildwände: für so ein Projekt sollte man diese Vorrichtungen komplett entfernen, da sie doch nur unnütze Bildfläche verschlucken sowie Krümmung und Schlusskraft zu den Seitenwänden verhindern. In Dtl. waren hierfür die UFA berüchtigt, eben so aber Programmkinoaktivisten, die der Lesbarkeit von Untertiteln wegen, eines "helleren" Bildes zu liebe oder einer "geraderen" Abkaschierung des Bildfeldes wegen ihre Kaschierungsvorrichtungen verkleinerten und mit "neuen" Objektiven meist immer dann auch kleinere Bilder projizierten. Alle dieses Kinos wurden fortan auch schlechter besucht - siehe Royal-Palast Berlin - da frühere Stammkunden subjektiv den "wrap arround"-Effekt früherer Roadshows vermissten, und sich das nunmehr wie "abgelöst" wirkende Bildfeld in einem übergrossen Raum verlor. Miest wurde dann auch der Ton leiser gestellt oder ältere, sehr leistungsfähige Hornlautsprecher deaktiviert - und gegen die sog. Helmholtz-Resonator-Systeme "ersetzte". Fortan wirkte alles mickrig ud wattig).