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Dieser Film hat die unerhörte Spannung, Dichte und ein Zerrissenheit in den Konflikten der damaligen militanten und legalen Aktivisten gut herausgearbeitet, als die aus Europa flüchtenden Juden (die sich selbst so bezeichneten und Glaubensgemeinschaften angehörten) irgendeinen Ort zu finden hofften, an dem sie nicht schon wieder ausgerottet werden sollen. Das ist eine Schande der abendländischen "Kultur", dass wir das Miteinander nicht zustandebrachten und große Teile der Diaspora nur nach USA und Zypern flüchten konnten. Das Unrecht an den Arabern löst uns nicht von unseren kontinentaleuropäischen (und besonders germanischen) Verbrechen los. Ronny Loewy schreibt sehr klug und auch distanziert über diesen Film: Von dieser Metaphorik, die eine vormoderne Begründung für ein modernes Gemeinwesen der Juden liefern sollte, handelt der Film EXODUS aus dem Jahr 1960. "Birth of a Nation" titelten zahlreiche Filmkritiker, als EXODUS in die Kinos kam. Diese teilten mithin ein Mißverständnis - steht am Ende des Films doch die Geburt eines Staates - mit dem Regisseur des Films, Otto Preminger, wie dem Autor der literarischen Vorlage, Leon Uris. Eine von der zionistischen Führung spätestens ab 1945 vorgenommene Umdeutung der zionistischen Bewegung der jüdischen Besiedelung einer Heimstätte in Erez Israel nunmehr zur Sammlungsbewegung des jüdischen, nicht eines israelischen Staatsvolkes, bediente sich der Exodus-Metaphorik als einer Schnittstelle von Geschichte und Gegenwart. Die Wucht der überlebenden Opfer des Holocaust, gebündelt durch logistisch äußerst effektiv organisierte und den Beteilgten höchste Risiken abverlangende abenteuerliche Schiffspassagen nach Palästina durch die Alija Bet, wurde zur Steigerung der Dramaturgie eines Gründungakts instrumentalisiert. Von zionistischer Seite sollte so eine komplexe Identitätsdebatte um die Deutungen von Glaubensgemeinschaft versus Volk, respektive versus Nation, mit der machtvollen Geste der "Geburt eines jüdischen Staates" als einem reinen Willensakt zur Befreiung von der Diaspora durch Landnahme der "jüdischen Israelis" in "Erez Israel" überspielt werden. Um eine machtvolle Geste handelte es sich, da die "jüdischen Israelis" dadurch imstande waren, ihre Ziele mittels einer politisch wie militärisch radikal operierenden Befreiungsbewegung zu erreichen, sei es die Briten zur Aufgabe ihrer Mandatsmacht in Palästina zu zwingen, sei es über den arabischen Konkurrenten bei der Landnahme zu triumphieren und darüber hinaus den religiösen Gegner in den eigenen Reihen in Schach zu halten. Der Film EXODUS gibt diesen Triumph des säkularen Zionismus treffend wieder; die zweite Hälfte des Films handelt von den diversen Konflikten in Palästina an der Schwelle zur Staatsgründung Israels. Die Mythen, mit denen der Film bekannt macht, sind jene, die real bei der Staatsgündung Israels gewirkt haben: die "Geburt eines jüdischen Staates" als Willensakt des "Rests der Geretteten", derer, die die Vernichtung der europäischen Juden überlebt hatten, wovon die erste Hälfte des Films erzählt. EXODUS spielt in der Zeit zwischen Mitte September und Ende November 1947. Der Entschluß der Haganah, die von den Briten in einem Detention Camp auf Zypern festgehaltenen Displaced Persons mit aller Macht nach Palästina zu verschiffen, radikalisiert, als die Nachricht kommt, in der Woche zuvor seien 4500 Juden, nachdem sie bereits in Palästina an Land gegangen waren, wieder auf Schiffe gebracht und schließlich in ein Lager bei Hamburg transportiert worden. Dies ist übrigens der einzige direkte Bezug auf die wirkliche "Exodus 47". Der Film endet in der Zeit kurz nach der Abstimmung der Vereinten Nationen in Flushing Meadows am 29. November 1947 über die UNSCOP-Vorlage zur Teilung Palästinas, die den Weg frei machte zur Staatsgründung Israels im darauffolgenden Mai und die somit die britische Blockadepolitik beendete. Neben Chris Markers Film bleibt auch der Dokumentarfilm EREZ ISRAEL von Belang, den man sich gelegentlich anschauen sollte: http://www.taz.de/1/leben/medien/artike...7af36292ee Wenn man nur angewidert von den Schlachtereien der Nahostkonflikte sich abwendet, wird das uns nicht davon losbinden, uns doch noch mit den kulturgeschichtlichen Fragen auseinandersetzen zu müssen. Völlig unbenommen dessen, für den Schauspieler Newman http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artike...aue-augen/ zur Erinnerung Filme zu zeigen, hat EXODUS für das Super Panavision 70-Verfahren, in dem fortan die intelligentesten und bestfotografierten 70-mm-Produktionen gedreht wurden, neues Land erschlossen. Charles Barr bekennt 1960 in seinem berühmten CinemaScope-Aufsatz, welchen Schock in ihm die ersten 70mm-Bilder von EXODUS ausgelöst hätten, aufleuchtend in einer "fast unerträglichen Schärfe und in einem Detallierungsgrad", die er auf einer Kinobildwand nie zuvor gesehen hatte. Zu der Produktionscrew zählen der ambitionierte Titeldesigner Saul Bass ("Der Mann mit dem Goldenen Arm", "Psycho", "Vertigo". "Spartacus", "In 80 Tagen um die Welt") eben so wie Dalton Trumbo als Kaltgestellter der McCarthy-Prozesse und Ernest Gold für einen der bekannten Filmscores der Geschichte. An Eva-Marie Saint ist zu erinnern, die die meistbeschäftigte Actrice in Large Format-Filmen je gewesen war - und auch die Kameras über alles liebte. Hätte man einen Wunsch frei für eine Film-Neukopierung und einen angemessenen Etat, so wären EXODUS und THE TEN COMMANDMENTS schon immer mein Wunschprojekt gewesen. Es ist sehr traurig, wie hier ein durchaus komplexer Film mit atemberaubenden Aufnahmen und Darstellerleistungen niedergeredet wird, nur weil er zur etwas ernsteren Kost gehört.
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Es dürfte nicht leicht sein, nachdem man stets ein reines, ausdrücklich a-politisches Entertainment wünschte und den Rekorden und der Unterhaltung zuneigte, schlagartig einen Film mit politischem Hintergrund stark zu machen - der nur uneinige Diskutanten hinterläßt. Bereits "Spartacus" hatte auf Ihrem Festival - für mich eher enttäuschend - geringe Resonanz hervorgebracht (und wurde nur als technisches Produkt einer Umkopierung von 1989 betrachtet). "Exodus" jedenfalls war nie in den "Tiefkellern" der Filmgeschichte abgelegt worden, sondern hat als Blockbuster ein Ranking und ist in der Wissenschaftslandschaft öfter ein spannendes und widersprüchliches Thema gewesen. Ich sehe ihn immer wieder mit stärkstem Interesse. Es wären zwei Rezensionen hervorhebenswert, die erste von Ulrich Gregor (Gründer des politisch und ethnologoisch ausgerichteten Kinos 'Arsenal' in Berlin) und die zweite eine ganz exzellente Beschreibung von Ronny Loewy (Leiter des Fritz-Bauer-Instituts, vormals auch Deutsches Filmmuseum Fft. a.M.), die er auf der Berlinale 1999 im 'Astor Filmtheater' vortrug: http://www.cine-holocaust.de/mat/fbw000130dmat.html Gregor indessen störte bei der Erstaufführung der Monumentalkitsch des Films: »Doch schon die politische Seite des Geschehens setzt Preminger mit deutlichem Geschmack am Bunt-Spektakulären in Szene. Mit den Wirkungen des 70 mm-Breitwandstreifens wird behende und freudig operiert; der Film kann sich an Breite der Ausmalung und an deklamatorischen Farbeffekten nicht genug tun [zu unrecht, denn der Film besitzt überhaupt keine Pointiertheit in der Farbdichte oder Beleuchtung: die ungewöhnlich klare Qualität des Bildes, die dem Kritiker unangenehm aufgestoßen sein mag, entspringt rein technisch dem Kontrastzuwachs des großen Negativs im allgemeinen wie einer Direktkopierung vom Kameraoriginal im besonderen. Gregor verwechselt Farbwirkung offenbar mit Schärfeeindrücken. - Anm. von @cinerama] [...]. „Exodus“ beweist nur, jenseits aller kommerziellen Kompromisse, die Preminger mit seiner Superproduktion nur allzu offensichtlich einging, wie das kollektive Geschehen der Gegenwart mit den konventionellen Methoden epischer Erfindung nicht mehr wiederzugeben ist. Am ehesten erschließt sich eine Thematik wie die von „Exodus“ noch der dokumentarischen Darstellungsweise. Darum hat auch nicht Preminger, sondern Chris Marker mit „Beschreibung eines Kampfes“ (Fk 7 und 8/61) den eigentlichen Film über Israel und seine Entstehung gedreht; obgleich dieser Film nur eine Stunde dauert, im Gegensatz zu den dreieinhalb Stunden Premingers, gibt er ein ungleich wahrhaftigeres und eindringlicheres Bild jenes Kampfes, den Israel zu kämpfen hatte und noch kämpft; eine einzige schwarz-weiße Wochenschausequenz von der „Exodus“-Episode, in den Zusammenhang des markerschen Films gestellt, besagt mehr als die endlosen Panoramaschwenks bei Preminger.« (Aus: Gregor, Ulrich: Exodus. In: „Filmkritik“. Frankfurt a.M. 1961. S. 455 f.) Die Vorführungen im 'Titania-Palast' waren weniger aufregend als oft beschrieben, aber es ist bekannt, dass es sich schon zuvor um Hitlers Lieblingskino handelte und auch Marlene Dietrich dort 1960, bei ihrem ersten Berlin-Aufritt nach 1933, von Westberlinern der Altnazi-Szene als "Vaterlandsverräterin" geschmäht wurde. (Z.E.: M.E. beschränkt sich hier die "Haltung" des Betreibers Krüger nur auf die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes. 16 Jahre zuvor hatte Jehudi Menuhin dort ein Konzert ohne Tumulte abhalten können.) Bei der nächtlichen Fernsehausstrahlung von "Exodus" 1979 in der ARD wetterte im anderen Kanal Karl-Eduard von Schnitzler ("Der Schwarze Kanal") gegen die zionistische Propaganda, nachdem man 1949 noch proisraelisch gewesen war. Dabei wurde auf Ministerpräsident Menachem Begin abgestellt, der in der Gründungsphase durch militante Anschläge hervorgetreten war. Propagandistisch ist "Exodus" immer gewesen und teilt dies mit De Milles "The Ten Commandments". Bis heute ist strittig, ob man überhaupt Israel hätte gründen sollen? [Nachdem im TV im Nachruf auf Newman die Szene aus "Katze auf dem heissen Blechdach" gezeigt wurde, kann es leicht passieren, dass es als dritte im Bunde nach Charlton Heston dann Elisabeth Taylor dahinrafft. 2008 also das Jahr des Abschieds der Todd-AO-"Götter"]
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Das würde mich interessieren, kannst Du mir bitte sagen wie die Firma heisst ? Wobei man in einem solchen Fall sicher von 4k auf 35mm ausbelichten sollte. . Vorhin vergeblich nachgestöbert, aber ich suche das gerne noch heraus. Jedenfalls wurde dieses Verfahren der Printausbelichtung nur für Festivalkopien beworben, weil die Ausbelichtung auf Serienkopien schlichtweg zu lange dauern würde. Andersherum wäre ja ein 6k-Scan und Ausbelichtung auf mehrere 35mm-Dupnegative ein deutlicher Sprung für die 35mm-Massenkopie. Wäre aber wiederum in den konventionellen 2k work flow schwer integrierbar. Da setzt wiederum unsere Kritik an, daß das sämtlichen Versionen von LAWRENCE zugrundeliegende ZwiPo von 1988 bereits fehlerhaft hergestellt war. Dies zeigt sich durch die Ausleuchtungsfehler und Bildstandschwankungen in vielen Video-Versionen seit 1992. In der 70mm-Kopie fällt der Ausleuchtungsfehler weniger auf, weil über den Schritt der Dupkopierung zum Internegativ und letzlich zur Theaterkopie dieser Fehler durch die optischen Umkopierungen unfreiwillig kompensiert wurde. 1988 wurde das das 65-mm-Originalnegativ (mitsamt der wieder eingefügten Out-Takes) trotz altersbedingter Schrumpfung auf einem 65-mm-Bell & Howell-Modell C-Durchlaufprinter mit Schmitzer-Naßteil auf die neuen 65-mm-und 35-mm-Zwipos umkopiert. Also auf einem Printer, der zwar immerhin mit einem Wet-Gate-Fenster aufgerüstet wurde, allerdings in bezug auf seine Zahnkranzteilung einer Spezialanfertigung bedürfte. Die im Endergebnis der Theaterkopien und auch der Columbia DVD von 2000 störenden diagonalen Bildstandsschwankungen - zumeist zu einer Seite hin tendierend (denn auch im Kopierkopf befindet sich ja nur auf einer Seite ein Zahnkranz) - können als typisch für nicht perfekt justierte Printer des o. g. Typus gelten, sobald etwa die Gummiandruckrolle am Zahnkranz keine optimale Abstandsjustage erfährt oder auch eine Zahntrommel auf ihrer Welle nicht richtig in der Fluchtung eingestellt wird. Der Bildstand blieb also unbefriedigend, die Rauchigkeit des Bildes eben so. Ein paar Jahre später wurden diese Fehler bei der MY FAIR LADY-Restaurierung weitgehend vermieden, aber neue Ideen auf der Sound-Ebene hinzugefügt. Technirama nochmals konventionell auf 70mm kopiert ist auszuschliesen, weil die Printer und Lampenhäuser entsorgt wurden. Dagegen ist der 65-mm-Bereich heute ein Kinderspiel... Würde sagen - ohne dabei kontraproduktiv zu kritisieren - daß dies immer von der Firmenpolitik abhing. Hier hatte der Schawn Belston im Auftrag der Fox-Firmenspitze eine etwas freiere Hand, zumindest um von jedem Film eine (Null-)Kopie zu ziehen. Bei John Kirk (MGM/UA) hatte die Firmenspitze restriktiv ablehnend reagiert, als EXODUS 1999 ins Spiel kam. Daher wurde nur eine neue 35mm-Festival-Kopie mit Dolby-Lichtton gezogen. Bei Richard (Dick) May von Warner, den ich nicht kenne, gab es vor einigen Jahren Anstösse, einige solcher Titel ins Visier zu nehmen, etwa AROUND THE WORLD IN 80 DAYS. Heraus kam nur eine Videoversion. Und bei "2001" anno 2001 erwies sich das Duplikatnegativ als ähnlich minderwertig wie schon bei LAWRENCE: fast hätte man geglaubt, es sei das Dup, das Ted Turner 1988 von "2001" (und auch von "Ben Hur") gezogen hatte, von dem nur noch einmal eine Neukopie gezogen wurde. Der beste Weg ist nach meinem Geschmack die analoge Direktkopierung unter Einschluss auch einiger fehlerhafter oder schadhafter Stellen. Nur frißt dies horrend viel Zeit und Geld für ordentliche Materialproben und Lichtbestimmungen, die keiner hat. Robert Wise hatte ja 1968 das Kopierwerk wochenlang getriezt, um die komplizierten Opticals und Schwarzweiss-Farb-Blenden bei STAR! abzugleichen. Ist heute unbezahlbar, weshalb man sich eine eher helle und etwas bräunliche Einfärbung der Neufassung vorstellen könnte. Bei den Separationen ist die Schrumpfung für eine erneute Analog-Kopierung verhehrend. Beim O-Negativ ließe sich durchaus ein neues Dup ziehen. Wenn es zu schadhaft ist, muss man dem wohl Glauben schenken. Im Gegensatz zu LAWRENCE, FAIR LADY oder 2001 etwa, war die Kopienauflage beim BEN HUR 1959 aber noch deutlich niedriger, was i.d.R. auf einen besseren Zustand hätte hoffen lassen. Bei LAWRENCE, dessen Negativ ja auch 1988 fast tot gesagt wurde, gibt es ja ein BBC-Interview mit David Lean, der um 1987 äusserte, er sei bei Technicolor gewesen und das Negativ sei noch in gutem Zustand. (Vielleicht kann hier @filmempire noch einmal mit einer Information dienen?) Allerdings haben die damaligen Umschnitte und das Auto Select Printing bei diesem Titel schon gewisse Einflüsse auf den Zustand. Bin doch sehr der Meinung, die LAWRENCE-Restaurierung müßte von Grund auf wiederholt werden. Wie gesagt, dies sind mitterweile olle Kamellen, und es kann ja sein, daß sich etwas zum Positiven wendet. Bei RAINTREE COUNTY wäre ich voll auf Deiner Seite: das wäre eine Sensation. (Aber es gibt halt nur ein Dutzend Häuser, die solche Breitfilmklassiker noch zeigen, und dann nur in wenigen Vorstellungen.)
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Ein Sach- und Namensverzeichnis in Reportagen oder Büchern. Also eine Quellenangabe. Ginge dies, freundlicherweise?
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nein ... produktionskette wie folgt ... aufnahme Panavision scope > negativ-scan 4k > digitale bearbeitung > digital intermediate 4k > vom ausbelichteten frischen 35mm IN blow-up auf 70mm dts ... nur eine 70mm hergestellt ... die läuft jetzt im Gaumont Opera in Paris ... Und hätten Sie da eine Quellenangabe? (Ich brauch' sowas immer für den Index, dankeschön). Wenn vom ausbelichteten 35-mm-Dupneg. auf 70mm vergrössert wurde, wäre auch dies ein eher unvorteilhafter Schritt. Der digitale Scan ist bereits verlusbehaftet, die Ausbelichtung eben so. Nach alledem wohl ein gute Premierenkopie, aber kaum eine neue Seherfahrung, die gänzlich neue Maßstäbe setzen könnte. Das ist heute schon machbar, wird von einer skandinavischen Firma angeboten (sie hatte auch in einer Fachzeitschrift kürzlich annonciert. Ich glaube "in camera"): hier preist man die "Direktkopie" über 2k direkt in Ausbelichtung auf eine 35mm-Festivalkopie, die extrem sauber und auch ruhig im Bildstand wirke. Setzt man Deine Idee fort, wäre sie eine Möglichkeit bei schwer beschädigten Large-Format-Negativabschnitten. Hättest Du noch einmal eine Quelle zu der BEN HUR-Bewertung? (Vielleicht sind es nur ein paar Bildfelder, die fehlen, aber deswegen nicht zur völligen Nichtkopierbarkeit führen. Allerdings fürchtet man sich vor der Blu ray-Gemeinde, und so ist auch eine Veröffentlichung von LAWRENCE OF ARABIA immer wieder hinaus geschoben worden, weil sich der derzeitige Zustand sämtlicher Sicherungsmaterialien wohl als mangelhaft erweist: zumindest aus Sicht der digital-fetischisierten Sehweise.)
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Durchaus kann ich mir das vorstellen. Siehe BATMAN BEGINS u.a. Filme.
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Offenbar ohne Digital Intermediate - gottlob. Dreh auf 4-Perf 35mm in Scope, das läßt hoffen. Und vielleicht auch als Direktkopie? Zumal für eine einzige Kopie kein Duplikatnegativ lohnt. Theoeretisch sehen wir also 35mm-Kinematographie in Reinstkultur. :) http://www.cinemasgaumontpathe.com/cine...ubourg-36/ (Das Ganze gehört vielleicht in den Block "Allgemeines", weil hochktuell und nicht nostalgisch.)
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Seit ein paar Jahren werbe ich ja für die These, daß die Finanzierungs- oder Qualitätsaspekte der Digital-Cinema-Erörterungen eher nachrangig sind gegenüber einem anderen, vielleicht relevanteren Paradigmenwechsel. Dem einmal nachgehend, ist es plötzlich mit Blick auf die Verleihbedingungen, die Auswertungsfenster, das Besucherverhalten, die Vertriebspolitik, das Alleinstellungsmerkmal oder das "arteigene Kinoformat" durchaus entscheidend, ob digitalisiert wird oder nicht. Es gibt in der Entwicklung der Produktivkräfte immanente Wirkkräfte, die auf Aufhebung bisheriger (Gesellschaft-)ordnungen hinarbeiten. Auch viele bisherige Leitkulturen werden auf diesem Wege beseitigt - oder neu erschaffen. Für ein ortsfestes Filmtheater in der bisherigen flächendeckenden Infrastruktur sehe ich nach einem Anschluß an Multimedia (anderes Wort: "digitales") nicht die geringste Überlebenschance, für Multiplexe eben so wenig wie für die sog. Provinz. Hier ist die digitale Ware eine Kategorie, die sich primär "Locations" und nur randständig noch ortsfeste, exklusiv spielende "Filmtheater" mit anhängendem Schaustellergewerbe sucht. In dieser Spirale rasanter Verwertungszyklen, materieloser Informationsübertragung und -fast kostenloser Dienstleistungen, in einer Sphäre frei und ubiquitär verfügbarer Contents werden Filme, die diesem Verwertungsprinzip unterworfen werden, ausserstande sein, in Filmtheatern zu einer kontinuierlichen Langzeitauswertung zu gelangen, was i.d.R. das Kernpotential der Filmtheater ist. Die Filmtheater, die ja keine Luftschlösser, sondern Geschäftsbetriebe auf dem Immobilienmarkt sind, dürften in einer Welt des 3. Jahrtausends, in der der leicht verfügbare "Content" das Gegenteil der alleingestellten "Traumwelten" früherer, hart bedränger Premierenkinos ausmacht, ihre bisherige Programm-, Beschäftigungs- und Umsatzstruktur verlieren. Einem Roll-out das Wort zu reden, bedeutet nach meiner Analyse, das Fass der Pandora zu öffnen. In Übersee hat man es bereits aufgetan, aber im Land der Welt-Konjunkturzerstörer und Finanzhaie wundert einen dies nicht im mindesten. Liest man dann im Forum Threads wie "XDC erreicht Einigung in Europa", gehen bei mir die Sirenen an. Achtung: Atomschlag! ["Sarkasmus"-Modus "aus"] Es gilt daher, europäische Modelle für das Kino zu verteidigen. Hier ist die AG Kino ein ernstzunehmender Partner.
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70mm-Kopien sind immer für den Einsatz für Massen gedacht, einen anderen Sinn haben sie nicht. 70mm-Kopien nur für die Presse machen keinen Sinn.
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"Motion picture print film has a density range of 4.0 log D. From this one could expect to have a luminance ratio of 104:1 or 10000:1 in the projected image, which would exceed the recorded scene contrast. But the actual screen contrast is reduced by stray projector light and from light that first reflects of the projection screen to surfaces in the room and than reflects back to the screen." [...] "The color gamut of print film is the solid gray form. In the top row it is compared with the gamut of a DLP projector rendered in color. In the bottom row it is compared with the gamut of a CRT monitor, which is rendered in color as well." (Brendel, Harald (2005): The ARRI Companion to Digital Intermediate. zweite Auflage. München: Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co. Betriebs KG) Pixel Count = 2048 x 1080 or 4096 x 2160 Luminance Uniformity, corners and sides = 85% of center Calibrated White Luminance, center = 48 cd/m² (14 fL) Calibrated White Chromaticity, center from code values [3794 3960 3890] = x=.3140, y=.3510 Color Uniformity of White Field, corners = Matches center Sequential Contrast = 2000:1 minimum Intra-frame Contrast = 150:1 minimum Contouring = Continuous, smooth ramp, with no visible steps Transfer Function Gamma = 2.6 Color Gamut= Minimum Color Gamut enclosed by white point, black point13 and Red: 0.680 x, 0.320 y, 10.1 Y Green: 0.265 x, 0.690 y, 34.6 Y Blue: 0.150 x, 0.060 y, 3.31 Y Color Accuracy = Colorimetric Match (= DCI specification) Nicht ganz, es gibt immerhin Wettbewerb. DCI ist ein Weg in die Monopolbildung und in die "Fernsteuerung" der Kinos in wenigen us-amerikanischen Schaltzentralen, die regionale und kulturelle Unterschiede "eindampfen" werden. Da reicht der Service-Techniker, der als "Springer" von Kino zu Kino fährt. Den kann sich ein Einzelhaus nicht leisten, allenfalls einen Elektriker. Erst vor drei Tagen erlebt. Ungeheuer peinlich! (Sowas habe ich bei 35mm seit Jahren nicht mehr konstatiert). Im Moment stirbt kaum jemand: flächendeckendes Kinosterben nicht in Sicht, dank 35mm. Die Feindschaften beginnen beim Gehacke um immer kleinere Brötchen, den sog. "alternativen" Content, den man dort einsetzte, wo die normale Spielfilmauwertung offenbar nicht mehr ausreicht, um eine "Kernkompetenz" zu bilden. Mit Video (auch HD) im Kino schmilzt jede Kernkompetenz dahin, Alleinstellungsmerkmale (35mm, Spielfilm-Langzeitauswertungen, wirksames Marketing für herausragende Publikumsfilme) werden zwangsläufig verwässert. Eine ernste Destabilisierung, könnte man denken. Das ist ein wahres Wort. Diese Kostenunterschiede sind frappierend.
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Roll-out an Fächendeckung vorbeigehend
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Dann sagt Dir das Kopierwerk in aller Ruhe: ein Blow up vom Originalnegativ (optische Nasskopierung) gewinnt an Kontrast und Schärfe gegenüber der 1 : 1 Kontaktkopierung [ist so seit 1962]. Weiters: KIRSCHBLÜTEN: in High End-Digi-Projektion zur Weltpremiere im Februar gesehen. Später die 35mm-Kopie: sie war im Gesamteindruck haushoch überlegen. Erst die Nachbearbeitung homogenisierte das Aliasing, Artefakte und Farbclippings des "unbearbeiteten" Originals, welches von Dir gerade als Optimum deklariert wurde. Diese war dann die Endversion für die "Flächendeckung" in den Filmtheatern. Immer ruhig bleiben und an das Herz denken - wir sind ja nicht mehr die Jüngsten! :wink: -
Tomorrow Never Dies, Golden Eye, A View to a kill, For Your Eyes only.
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Roll-out an Fächendeckung vorbeigehend
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Erst vor wenigen Tagen Digi-Beta Transfer gesehen auf DCI-Server in 2k: noch schlechter als die 35mm-Ausbelichtung vergleichbarer Video- und HD-Drehs. Weit im Vorteil: analoger Super 16-Dreh und 35mm-Blow up. Fakten der filmischen Postproduktion. (Insofern ist der 35mm-Standard einer, der weit eher zur Qualitätssteigerung beitragen könnte - wofür dieses Format auch eine erstaunlich lange Lebensdauer unter Beweis stellen konnte. Auch dann noch, wenn vom DCI kein Mensch mehr spricht) -
Da würde ich die entgegengesetzte These vorstellen wollen: Besucher kommen wegen des attraktiven Films, und wenn dieser für das Kino angemessene Schutzfristen erfährt. Ein Abwarten, bis Digitalbeamer entgeldlos, ohne VPF und Nötigungspotentiale zur Verfügung stehen, ist klug entschieden: und zwar in der Sekunde, wo wirklich kein Filmband mehr ausgeliefert würde. Erst diese Woche hat Fox bekräftigt, weiterhin an die Marktteilnehmer zu liefern, die aus den verschiedensten (und auch ernstzunehmenden) Gründen weiterhin auf 35mm spielen möchten - auch dass für digitale Massenstarts derzeit gar keine Infrastruktur bereit steht und ein AVATAR erst Ende 2009 die Zeitenwende einleiten soll (oder auch nicht). Die ständigen Behauptungen, es würde bald kein Filmband mehr geliefert werden, sind gar nicht substantiiert, sondern weltfremd. - Es lohnt keine Umrüstung - Es zerstört die Arbeitsplätze - Es löst die nationalen Kino- und Verleihbeziehungen auf - Es unterliegt einem horrenden Kreislauf der Hardware-Erneuerung - Es häufen sich Server-Abstürze - Es schmiedet eine Allianz mit VoD, Blu ray, Live-Fernsehen, Video-Substandards ein (point of no return) - Es besitzt einen unzureichenden Farbraum und Kontrastumfang - Es ist kein arteigenes Kinoformat mehr, was auch die Erforderlichkeit orstfester Filmtheater infragestellt, sobakd die Exklusivität zerbrochen ist
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Eva Green war eine tolle Besetzung und die erste Frau, die den dumpfen Auftragskiller 007 nicht mit Karate, sondern mit Worten und intellektueller Überlegenheit niederzwang! (Szene im Zugabteil: "Ich bin das Geld!" mit anschliessender Ödipalverwicklung). Das reizt schon im theatralischen Sinn ungemein. Fabelhaft die Duschszene mit ihrem Zusammenbruch. Kenne solche Frauen Anfang/Mitte 20: enorm talentierte Überfliegerinnen und Powerfrauen, die bei der ersten Krise plötzlich "den Stöpsel" ziehen und abtauchen. Hierin zeigt sich, dass die emotionale Stabilität mit Anfang 20 oft hinter der Leistungsfähigkeit und dem Wissen hinterherhinkt. Auch hatte Frau Green einen sehr stechenden, herausfordernden Blick, der den diegetischen Raum geradezu funkelnd beherrschte (nicht mit Bilderbuchschönheit gleichzusetzen!). Das würde ich als darstellerische Präsenz hoch einstufen. Mancher Regisseur wäre happy, die Frau zu verpflichten. Trotz etlicher Ausreisser ist C.S. ein überdurchschnittlich gut überlegter Super-35-Film. Und die englischen 35mm-Kopien waren überragend.
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Die beiden Filme liefen doch dort. Also warum weder noch? Oder meintest Du 8-70 und 15-70?
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Ganz gängige Universalprojektoren 35/70mm (4-Perf/5-Perf). Erinnere mich dunkel an Geräte der amerikanischen (?) Bauweise. Dort lief auch in WA "SPARTACUS" auf 70mm, restaurierte Fassung mit deutschen Untertiteln sowie "IN EINEM FERNEN LAND" in 70mm. Das Kino 4 hat eine grosse, gewölbte Bildwand und wäre jederzeit imstande, ein 70mm-Festival durchzuführen. (So meine Erinnerung von 1993). Vielleicht äussert sich jemand vom Haus zu diesem Thema?
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Muss jeder Kinobetreiber wissen, in welche Fallen er da tappt. Das Wort "digital", das zum Ausflippen animiert, hat sich alsbald abgeschliffen. Erhalten bleiben alte und neue Strukturprobleme und das böse Erwachen, dass man im Kreislauf der Hardware-Erneuerung und ungeahnter neuer Abhängigkeiten (knebelnder Service, Programmbevormundung) ersticken wird. Film ist nicht "tot", wie einige emotional angestachelte Agitatoren lächelnd verbreiten, sondern die Filmverkäufe etwa von Kodak sind weltweit von 2001 biw 200 um 13,9% gestiegen, insbesondere in China und Rußland. Selbst im HDTV-freundlichen Europa liegen die Zuwächse bei 3,5%. Brancheninsider, kürzlich auf der CINEC in München, bekunden, damit sei der Trend zur totalen Digitalisierung gestoppt - was auch mich erstaunte. Nach der ersten Roll-out-Welle in USA in USA zeichnet sich nach meiner Info jetzt ab, dass allenfalls in Zukunft nur noch etwa 200 Filmtheater pro Jahr hinzustossen werden: das deutet auf Zweigleisigkeit hin. Und ist offenbar auch ein Grund, dass Digital-Befürworter wie die Gruppe @oceanic seit längerem keine Börsenmeldungen in diesem Forum posten... Nachdem bei etlichen Filmproduzenten und Postproduktionsfirmen ein "Datendebakel" stattfand, sichert man jetzt wieder auf Film-Separationen. Erst kürzlich hatte eine weltberühmte süddeutsche Firma 8 Jahre alte Cineon-Files im Zuge einer Nachbearbeitung infolge von Hardwarefehlern ihrer Laufwerke nicht mehr lesen können. Einzig aus London konnte noch ein funktionierendes Laufwerk aufgetrieben werden, aber auch mit diesem konnten die Daten nicht mehr einwandfrei ausgelesen werden. Es gibt im weiteren einen hochaktuellen Report, "The Digital Dilemma" der Society of Motion Picture and Television Engineers von 2008, den ich hier in Kürze gerne diskutieren würde. Hierin werden noch meine schwärzesten Annahmen eindrucksvoll durch Fakten untermauert. @loskurtos: Wenn Du bei Deinen Chefs ein Ohr findest, ist es hilfreich, sie auch auf Diskussionen dieses (immerhin unabhängigen) Forums zu verweisen. Weder einigen "Vorreitern" des HDF in ihrem typischen "Amts-Aktionismus" ist hier blindlinks zu folgen noch dem geflügelten Wort "digital", welches im Kinobetrieb traditionell eine sehr untergeordnete Rolle bestitzt und in diversen Fällen noch immer Anlass zu Beschwerden gibt (und erst vor wenigen Tagen wurde uns "kotzübel" angesichts des neuen "Contents" in einem digital ausgerüsteten Kino in Westdeutschland, als plötzlich Beta-Digtal-Beiträge, DVDs oder selbst 2k DCI-Projektionen die Server aussteigen lassen, zu ganz neuen Bild-Artefakten führen und allein schon die Startvorgänge solcher Vorstellungen auf "Beamer-" und nicht "Kino"-Projektion hindeuten.) Aktuell versicherte auch der Digital-Befürworter Mychael Berg von 20th-Century Fox, dass man auch diejenigen Kinos, die aus irgendwelchen Gründen weiterhin analog zu spielen wünschten, weiterhin mit 35mm-Kopien beliefern werde. Das sollten sich einige leicht in Panik geratene Kinoleute im aktuellen FILMECHO einmal durchlesen (und man kann es nicht verübeln, dass viele befürchten, sie würden angeblich den "Anschluss" verpassen - defakto destabilisiert die Digitalisierung die Kinobranche in ungeahntem Ausmaß ohne erwähnenswerten Zusatznutzen, der sie vom TV-Betrieb signifikant unterscheidet.)
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Roll-out entfällt, wegen Unrentabilität - und dies liegt auch im Interesse des Erhalts der Spielfilm-Langzeitauswertung (wofür 35mm als Exklusivformat geschaffen wurde): http://www.netzwelt.de/news/77334-digit...t-ins.html http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...5502#95502
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Ein klein wenig plärrend, der Titelsong? Trotz der bedrohlichen Bass-Tremolos und Ostinatos ist die Melodieführung eigenartig hölzern und monoton (vor allem ohne die Bilder des Vorspanns). http://www.thirdmanrecords.com/ Vielleicht aber eine Alters- oder Geschmacksfrage. Aber die Szenen am Garda-See sehen klasse aus.
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Probleme?
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Zu kurz gedacht und auch nicht durch die "Liebe" des Menschen zu auswertigen Freizeitverhalten einfach "wegzureden". Abstreiten der Tendenzen macht sie nicht ungeschehen. Wenn einige Veranstalter (oder Early Adaptors) bereits auf "Nebenprogramme" ausweichen und auch die Protegisten des Roll-out offen einräumen, dass die biserigen Branchenstrukturen auf keinen Fall fortbestehen würden, dann kann man nur vollends zustimmen. Weniger also das Kerngeschäft des reinen Spielfilms mit Langzeitauswertung (früher sogar noch Repertoire) soll im Scheinwerferlicht der Lichtspielhäuser stehen, sondern multimediale Angebote und Begegnungen. Filmproduzenten werden sich noch andere Verwertungswege suchen müssen, wenn das Einspiel auf Kinoebene und Auswertungsfenster an Bedeutung verlieren. Daher wandelt sich unausweichlich die Funktion bisheriger Kinos, die evtl. "Mediotheken" heissen werden. Das könnte sogar positive soziale und bildungsträchtige Ziele erfüllen, ist aber für manchen Heavy User des Spielfilms auch etwas ungewohnt. "Kultkinos", die einst jahrlang exklusiv Filme auswerteten ("Rocky Horror Picture Show", 3 Jahren "Schiwago" auf 30 Meter-Bildwand, "Gone with the Wind"- oder Chaplin-Revivals in den Kinos, sind m.E. Phänomene des 20. Jds., unwiederholbar). Es geht nicht ums Schlechtmachen oder Resignation, sondern um den Kampf um die Auswertungsfenster. Die Digitalisierung der Kinos (aber auch deren "Nebenprogramme wie TV usw." zerstören auch diese letzte Bastion mittelfristig. Man sollte dies hinauszögern. Es gibt eine Home-Cinema-Fraktion im Consumerbereich, die stärker zu werden scheint als die Fernsehbedrohung in den 50er Jahren. Diese Bedürfnisse wurden durch geeignete "Spielzeuge" geschürt und sind heute als Hort invividueller Freiheitsreiche kaum mehr zu ignorieren. Die Regression von Kultur in die Privatsphäre ist sicher nicht dass, was man zum Menschsein braucht. Daher sind die Kinos (und auch ihre Traditionsangebote) letzte grosse Bastionen der Begegnung und des öffentlichen Lebens. Diesen dann auch Schutzfristen und ein technisches Sonderformat einzuräumen, wäre ein glaubhafter Einsatz der Produktions-Companies. Sofern dies nicht stattfindet, kommen einem Zweifel an den wirklichen Interessen der Major Companies. Hier finden Umschichtungen im Vertrieb statt, könnte man annehmen.
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Danke für den Hinweis der Soundtrack-Aufwertung - auch, dass sie nicht ganz an die Perfbandwiedergabe heranreicht (bei unkomprimiertem Digitalton wurde das ja immer verprochen). :wink: War aber Deiner Erinnerung nach der Ton auf der 70mm-Kopie ähnlich dynamisch wie auf dem 7-Kanal-Perfospieler? Man sprach immer davon, dass die 2-Band-Wiedergabe selbst einer Todd-AO-Version überlegen sei (siehe "80 Tage um die Welt"). Ein Bekannter berichtet von einer blauen Scheibe des Films von HTWWW, die sogar eine "curved screen" Version enthalte. Es wurden ja die Originalmaterialien wieder hervorgeholt, von der auch die neue Kopie in Cinerama Seattle und Los Angeles hergestellt wurde. Aber bzgl. der Magnettonmaster hörte ich vor einiger Zeit (schon bei den vorherigen Video-Versionen), dass die Master irgendwie beeinträchtigt seien. Demnach also hätte auch der Ton restauriert werden müssen? (Von den Bändern aus Bradford evtl.)?
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das ist Deine persönliche theorie (vielleicht auch Dein innerster wunsch?), aber keine gesicherte annahme. Das wurde bei erfindung des tonfilmes, des radios, des fernsehens, des internets u.s.w. immer gerne von den bedenkenträgern behauptet. das kino hat ein alleinstellungsmerkmal, dass andere digitale medien nie erreichen werden und das ist das gemeinschaftserlebniss...menschen (bis auf wenige ausnahmen) mögen es, in gemeinschaft zu sein. Sie gehen essen, auf konzerte, ins kino, in fußballstadien, in biergärten, in freibäder, obwohl sie auch zuhause filme sehen, musik hören, essen kochen, tv-fußball gucken, bier trinken oder baden können. aber das hatten wir ja schon so oft...in 5 jahren sprechen wir uns wieder :-) Und hier geht' weiter: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...5502#95502 (Mit Analysen von Detlef Roßmann, vor dem ich Hochachtung empfinde. Kein Populist, sondern ein Realist).
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Dazu werden sie immer in der Lage sein - ohne Zweifel. Die Menschen kommen nach digitaler Sättigung nicht mehr zum Kino. Aber das Kino kommt zu den Menschen: mehr Filme, mehr Freiheit, mehr Interaktivität, mehr Abenteuer im Heim (und nachrangigen Veranstaltungsräumen - via HDTV). Auch darin manifestiert sich der Fortschrift, nicht allein in Pixeln und Körnern. .