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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Ein Filmemacher klebt ja nicht sklavisch an der Vorlage, sondern sucht Wege der Transformation. Sonst wäre es kein Film sondern nur das Storyboard eines Comics. :wink: Wie diese Konstruktionen in DARK KNIGHT funktionieren (Realismus vs. Fantasy, Charakterstudie vs. Groteske, Weltpolizei vs. Al Quaida usf.) , hat diese ganz interessante Rezension näher ergründet: http://www.umblaetterer.de/2008/08/26/the-dark-knight/
  2. der regisseur Joel Schumacher entschuldigte sich später beim publikum für diese seine batman filme. http://de.youtube.com/watch?v=r6epsGrcuTs zurück zum thread-thema: "Am siebten Wochenende durchbrach THE DARK KNIGHT als zweiter Film der Geschichte die 500-MIo.-Dollar-Schallmauer - als schnellster Film aller Zeiten nach 45 Tagen." Kein Problem damit: Kubrick entschuldigte sich auch für "Spartacus" - aber Filmmusik, Star-Ensemble, Teile des Drehbuchs und die Massenchoreographie begeistern noch heute. Das war jetzt aber nicht völlig ernst gemeint? (Da erwidere ich doch gern: "Liebe Deinen Nächsten - und nicht die Comics!", sagte schon Jesus und verprügelte die Geldzähler und Rekordvermesser aller Schallmauern...) :D Diesem Abschnitt der Musikbewertung stimme ich gern zu. Dem eines auszeichnungsfähigen Ergebnisses eher weniger.
  3. Elliot Goldenthal (1995) wäre ein Favorit: richtiges großes Orchester (keine Synthezier), Motivführung tlws. sehr nahe am Igor Strawinsky. http://de.youtube.com/watch?v=oGytaGTK7j8 (Kommt leider in dem Trailer weniger zum Ausdruck) Gute Kritik "Batman 1995": http://www.amazon.de/Batman-Forever-UK-...B000002J56 Von beeindruckender Natur ist hingegen die Partitur des inzwischen bestens bewährten Klangschöpfers Elliot Goldenthal zu "Batman Forever". Mit großorchestralen Aufgebot rückt der Komponist dem bizarren Bilderbogen über die vom Sujet gestellten Anforderungen hinaus zu Leibe und liefert ab, was Elfman bislang nur versprach. [...] Als tonsetzende Ahnherren werfen Wagner, Herrmann und Phil Glass ihre Schatten über das muntere Tontreiben. Hier versteht es der Komponist stilistisch scheinbar unvereinbare Ebenen in einem halsbrecherischen Vexierspiel zu verschmelzen. Seine durchweg modernistische Schreibweise und brillante Orchestrationstechnik filtern das Ausgangsmaterial und werfen es in einer neuen, schillernden Farbigkeit zurück. Das unverhohlene Pathos eines Wagner, das den Überhelden im Gummianzug begleitet, tritt gepaart mit Herrmanneskem Biß und gepuscht durch wirbelnde Streicherfiguren a la Glass auf. In der unmäßigen Übersteigerung dieser Muster, noch vorangetrieben durch aufheulendes Blech, elektronisch erzeugter Elemente und einer hervorragenden Nachbearbeitung am Mischpult, entsteht eine ironische Distanz zum exponierten Material, die dem unreflektierten Hollywoodpathos bislang fehlte. [...] Greift Goldenthal auch noch nach der Stampftanzmusik Elfmans, um, das perfide Treiben der Superschurken zu untermalen, reicht seine Auffassungsgabe weit über die des Vorbilds hinaus. Als Hauptstücke sind hier die "Nygma Variations" (ohne Elgar!) und "Under the Top!, einem musikalischen Gemetzel unter dem Zirkuszelt zu vermerken. In den "Variations" - köstlich grotesk unter Zuhilfenahme eines Theremins und elektronischer Orgel instrumentiert - verzerrt die Partitur Elfmans Stilistik in freitonale Eskapaden und erreicht überdies einmal mehr jene Annäherung an Bernard Herrmann. [....] Mässige Kritik "Batman 2008": http://www.amazon.de/Dark-Knight-Hans-Z...374&sr=1-2
  4. Dieser Thread entwickelt sich zu meinem Entsetzen in einen wahrlich frauenfeindlichen Thread. Bitte etwas mehr Sachlichkeit. :twisted: . Dem sollte "man" auch selbstbewusst entgegentreten. Möglicherweise stellt Frau Gyllenhaal eine Figur aus dem Sozialdrama dar, welches Nolan in einen Blockbuster verpflanzen wollte. Das wäre auch ein richtiger Ansatz, sonst wäre der "realitätsferne" Blockbuster eines Tages zum Scheitern verurteilt. Perfektes, aber leider artifiziell nichtssagendes Production Design (im Gegensatz zum "hemmungsloseren" Joel Schumacher, der Trash und Ordinäres miteinander verband http://www.youtube.com/watch?v=AJWpmPGC...re=related , ist das zu bieder). So leider auch die Synthezier-Musik mit seriellen Stimuli, die nirgendwo ein Motiv entwickelt, sondern nur Geräusch abgibt und kalt lässt. Zimmer: in meinen Ohren der schlechteste Blockbuster-Filmkomponist aller Zeiten!
  5. Richtig so. Was hat ein 2k Digitalbeamer im Imax-Kino verloren? Gegen den Willen der Filmemacher! Schön, daß der Verleiher konsequent bleibt. Entweder 70mm oder bitte gar kein IMAX mehr. "Schummelformate" kann sich Nürnberg an den Hut stecken! Der Titel würde mir schon genügen, ich such' das dann gerne raus!
  6. Dort lief u.a. auch TOLLKÜNE MÄNNER IN IHREN FLIEGENDEN KISTEN. CineStage auch in USA im Einsatz. Eben so im 'Capitol Düsseldorf' und 'Savoy' Hamburg. Frage an den Veranstalter, Mr. Sturges: warum ein Abweichen von den üblichen Steuerfrequenzen der Pilottöne durch den Perspecta-Generator? Handelt es sich u.U. um einen Schreibfehler, der übernommen wurde? Technische Gründe.Es tauchten gerade die ersten Transistorverstärker in den Kinos auf (Royal / Berlin). Handliche, bezahlbare Frequenzumformer gab es noch nicht. Angeblich erstes Haus Europas mit Transistortechnik, stand in Fachzeitschriften beschrieben, was aber nicht stimmt. Las kürzlich, daß das ODEON MARBLE ARCH der 70mm-Ära 1964 ebenfalls mit Transistor-Verstärkern neu eröffnete - und offenbar als erster Kinotechnikanbieter (?) trat die Cinemiracle mit Transistortechnik auf den Plan. CineStage in Cannes lief 1957 mit 2-Band-Projektion und 17% Neigungswinkel der Projektoren bei 15.90 m Bildbreite: man erkennt die Kompromisse, die die Todd Inc. suchte. Das im Gegensatz zur "harten" Linie der Cinerama Inc., die, wie @Bauer U2 neulich erhellend verdeutlichte, streng horizontal projizierte. Freche These: Nach Cinerama ging's bergab (!?). :wink:
  7. Daß man nur dieser Version heute den Vorzug gäbe, mag 2008 dem Color Fading geschuldet sein. Es ist nicht lange her, daß man den Film auch auf 70 Millimetern gezeigt hat: Los Angeles, American Cinematheque im Egyptian Theatre, 30 B/s. In 24 B/s zeigten wir ihn (leider auf deutsch) desöfteren in Berlin und auch einmal in Frankfurt am Main (das heute keine 70mm-Festivals mehr veranstalten möchte), ebenso Düsseldorf und Essen in den 1990er Jahren regelmässig, und insbesondere in Oslo (Norsk Filmsinstitutt) und in Bradford (NMPFT) lief er in 70mm in einer schönen englischen Kopie von 1968. Dies rein prophylaktisch erwähnt, bevor es als nächstes heisst, es gäbe keine authentischen Kopien nach dem Originalformat mehr oder man sollte sie lieber nicht zeigen. [Trotzdem ineressiert mich pers. mehr die CineStage-Fassung, weil sie seltener als die 70-mm-Fassung gezeigt wird.]
  8. Das ist schon köstlich. Falls Du nach Bln kommst, um die 70mm-Version von DARK KNIGHT zu schauen, können wir uns ja mal kurz dort treffen. (Und die Reihen durchschreiten.) Für mich ist das Ergebnis sonnenklar. Für den Regisseur Nolan scheint es auch eindeutig gewesen zu sein. :P Der Fall ist ja noch nicht eingetreten. Weder 2k-Roll-outs in Dtl. und noch weniger ein 4k-Roll-out. Die 35mm-Kopie inkludiert - je nach Postproduktionsweise - ebensolche potentiellen Kapazitäten. :) Jene Traditions-Firma kennen und schätzen wir aus nächster Nähe. Im Moment werden 65mm-Sequenzen von Tom Tykwer entwickelt. Für ARRI ist auch die 65mm-Pallette eine Prestigefrage. Arbeitest Du bei Arri? Du brauchst Dich nicht zu schämen. Jeder kämpft auf seine Weise! Deinen Satz der PREMIUM-Auswertung im Kino nehme ich ernsthaft auf: Dir sollte aufgefallen sein, daß eine neuer Produktionsstandard (2k Digital Intermediate) eingeführt wurde, der - im Gegensatz zum 35mm-Film - nicht mehr auf ausschließliche Verwertung im Kino konzipiert ist. Und daß die filmproduzierende Industrie den Vertrieb von Blu ray und HD-OnDemand nicht nur nicht aufhalten wollte, sondern zunehmend unterstützt und umgekehrt hierzu die Kinofenster verkürzt. Ich denke, daß der Kampf gegen die Kürzung der Kinofenster (!) geführt werden muss, nicht aber für eine Übernahme der HDTV-Standards in den Kinobetrieb.
  9. Darin sind wir längst versöhnt, im Interesse an allen verfügbaren Versionen. :D (Der "Idiot" an der X-maschine" [das bezieht sich eher auf Lichtbestimmungen] ist ja nicht selten Produktionsrealität. Und keinesfalls Anlaß, zu resignieren. Ist eben eine Frage des Geldes.) Da habe ich eine Verständnisfrage: Sie möchten auf Ihrer Veranstaltung den "Schleier des Geheimnisses" von anderen Festivals lüften?
  10. Also, dann ganz sachte und zur Beruhigung: Für das kommende Festival der 70mm-Filme werden die bislang tiefgreifendsten finanziellen Ausgaben für eine derartige Reihe ausgegeben werden, die es bis dato je gegeben hat. Lieber @Eastwood, da darfst Du gerne einen Blick auch auf meine Ausgaben für den 70mm-Repertoire-Film werfen, um dem Wort "Geiz ist geil" etwa ganz Widerständiges zu entnehmen. :) Das kommende Festival wird die zahlenmässig umfänglichste Titelauswahl an 70mm-Filmen präsentieren, und dies gerade auf neue Kopien bezogen. Dem kreativen Anliegen der Filmemacher, das @preston sturges erinnert, auch dem der Verstorbenen, wird damit durchaus eine Würdigung ausgesprochen. Das ist doch schon einmal ein sinnvoller Durchbruch in einer sehr schwierigen Lage, in der ansonsten wenigstens zwei Drittel der heutigen 70mm-Festivalkopien völlig verblaßt sind, oder??? @preston sturges: Es ist schade, daß in diesem Zusammenhang dem kritischen Analyseversuch durch Mobbing begegnet wird. Das nützt dem Thema des 70mm- und des Widescreen-Films nicht in dem Maße, wie es meinem Verständnis nahe käme. Nach meiner Auffassung (und auch meiner Kollegen) gehört die Produktionsanalyse mit zum Engegement, d.h.: sich sowohl für Widescreen-Filme emotional und werbend zu engagieren, als auch forschend die Geschichte aufzuarbeiten. Eine Werbetrommel der reinen Film- und Verkaufswunder ist zwar durchaus motivierend, aber nicht alles. Generell, seit HOW THE WEST WAS WON, sind von uns in den von Panavisions Handheld 65-mm-Camera produzierten Bildern Eigenheiten ausgemacht worden. Das könnte gerne weitergeführt werden bei den UP70-Systemen und auch auf das DEFA-70-System angewendet werden. Meinungsbildungen sind ja niemals abgeschlossen, aber wir sind hier, so hoffe ich, auf einem vernünftigen Weg angekommen. Weil es hier aber zu Tumulten führte, Panavision Handheld 65mm-Kamera infragegestellt zu haben, hier noch ein Kurzitat eines Produktionsmitarbeiters, der sich noch auf weitere Mängel in späterer Zeit bezieht, etwa auf Douglas Trumbull: He went with the AP65 because the Panavision handheld 65mm's were pelical reflexed at that time. The pelicals had a tendency to break on rollercoasters. 5 or 6 of the Panavision handhelds were mirror reflexed for FAR AND AWAY. The motor is a bit undersized to keep the camera fast and light, but if its hot, it can easily over heat. And it seems to vibrate more than the AP65 did. I used it for a featurette for FUTUROSCOPE, and alot of footage was reshot with the Arri 765, but to Panavision's credit, mostly because it was made available by Arri to use at a very reasonable rate, and it saved on shipping. Ich lade dazu ein, diese Dinge nicht nur abzuwehren, sondern sie weiterführend in die Arbeit mit einzubeziehen. Zu Ihrer Erläuterung zu GRAND PRIX: die Produktionsbedingungen sind auch anderswo durchaus bekannt, und 70mm-Material ist bei uns einsehbar und vorführfähig. Wir warten aber alle voller Zuversicht für das kommende Festival auch von diesem Titel auf eine neue Kopie. Zumal ich daran zweilfe, wenn Sie ernstlich hier behaupten, anhand von über vierzig Jahre alten Kopien Auflösungsunterschiede oder Identitäten zwischen GRAND PRIX und andererseits LAST VALLEY nachweisen zu können. Dies ist in dem Versuchsaufbau unter den beschrieben Mögllichkeiten (des Altmaterials) nur noch in Grenzen möglich. Dem wage ich höflich entgegenzusetzen: es wäre ein Trugschluss. :D Vielen Dank aber für Ihr obiges DVD-Capture!
  11. Diese Szenen (35mm intercuts) sind natürlich nicht gemeint - dies wäre ein sehr, sehr grober Trugschluss (zumal die 35mm-Sequenzen in GRAND PRIX herausfallen selbst aus einer Sichtentfernung von 1000 Metern... Es ist eine subtile Feinheit, die die Panavision Handheld Kameras unschärfer gegenüber den Feld- oder Studiokameras herausfallen lassen, zuzuschreiben offenbar auch den auftretenden Vibrationen. Diese "Ursache" war mir zuvor nicht bekannt, wohl aber der Schärfeverlust aufgefallen. Zum Nachweis genügt eine gute Kopie - das Negativ herauszuholen wird hoffentlich nicht erforderlich sein. Aber vielleicht besteht ja Hoffnung auf eine neue GRAND PRIX-Kopie, die ausnahmsweise keine Rotshow ist ... :)
  12. Unmöglich, wenn auch wünschenswert: als regional übergreifendes Forschungsprojekt. Hatte dies für meine Stadt vor, aber aus technischen Gründen auf 2010 verschoben. Recherchedauer: ca. 20 Jahre. Auf die Schnelle lediglich: www.filmportal.de
  13. Dort sehe ich ein gutes Dutzend Imax-Häuser, die in diesem Monat als erste eine digitale Zurüstung erfahren. Ein gewaltiger Roll-out, der die Erde erschüttern wird. :lol: Welche Massenkopien aus Italien sind bitte gemeint? Ich kenne primär die englischen Kopien, die kritisierbar sind. Welche italienischen Imax- oder 70mm-Kopien sollte ich mir bitte anschauen? Wo werden diese gezeigt oder gezogen? Bin zwar aus der Szene, habe aber davon noch nie gehört... Deinen Freund kenne ich leider nicht. Ich wundere mich selbst über meine komischen Augen, die selbst noch aus hinteren Reihen Artefakte der DCI-Masterings herauserkennen. Das sehen die Forumsbeitragenden der Gruppe @oceanic aber umgekehrt: Arri angeblich eine schläfrige Ente, und Panavision der genesende Vorreiter! :) Sehr gründlich hast Du Dich nicht informiert über die Branchenbewegungen, gerade in der Digitalproduktion - was mich wundert. Aber auch die Grundlagen und Begrifflichkeiten der angestammten Filmtechnik werden holterdipolter in einem Suppentopf verrührt. Damit kommen wir unter Garantie zu keinen Klärungen. Eintrittspreis: EURO 12,50 - ich denke: angemessener preis für ein premium-Filmerlebniss So ist es. Und darum wurden auch für IMAX-Häuser 70mm-Kopien hergestellt. Da können in diesem Forum noch so viele Attacken dagegen geführt werden.
  14. Steht bei mir nicht geschrieben. Bitte genauer am Wortlaut bleiben. Nicht die Zukunft ist digital, sondern die Gegenwart ist es längst. Und daraus ergeben sich für den Filmheaterbetrieb auf absehbare Zeit Standortverwüstungen, ganz gleich, ob sie umgerüstet sind oder nicht. In einer digitalisierten Gesellschaft ist kein Platz für Filmheater, so sehr man für Oldtimer oder gute Geschichten und soziale Begegnungen auch schwärmen mag. Allerdings ist der HDF oder andere Stellen mit der Analyse gesellschaftlicher Veränderungen überfordert. Kinos sind Dienstleister und greifen nach dem, was die Produktion bietet. Dass hierbei HDTV-Content (technisch, inhaltlich oder beide Spielarten) zum Regelfall wird, zeigt die Endlichkeit einer Entwicklung der Spielfilmkinos, deren Alleinstellungsmerkmale in der Eigenproduktion zunehmend diffundieren. Man macht es halt mit dem Kino, so lange es geht und Spaß macht - und zweifelsohne auch immensen Nutzen im soziokulturellen Sinne bringt. Aber der kommerzielle Trend läuft gegen das Lichtspielhaus als Sonderbetrieb. Man kann den destruierenden Trend beschleunigen und digitalisieren, oder einfach stillhalten und dringend Lebenszeit geniessen, als sich in Umrüstungsspiralen zu verstricken. Der Wirtschaftsliberalismus hat durchaus auch das eine oder andere totalitäre Moment, wenn man es genauer beschaut: Verdrängung alles Alten (auch von Lebewesen, die der Verwertbarkeit widerstreben), Beseitigung von Kulturen und Sprachen, von sozialen Gefügen und Daseinsinhalten. Der einzige Gott ist das Geld und die Macht, andere zu verdrängen. Inwiefern der digitale Roll-out "liberal" ist, hat sich mir nicht erschlossen. Der Erleichterung in der Filmbestellung steht wohl die Unterwerfung unter die weltweite Film-Internet-Library gegenüber, für deren Content-Vertrieb es nicht zwingend der Filmtheater mehr bedarf.
  15. Brauche glücklicherweise keine Brille zum Nulltarif, ich lebe von meiner Bildbeurteilungsgabe seit Jahren sehr gut. :wink: Kratzer und Schrammen findet keiner gut. Klötzchen, Pixel und Artefakte finde ich sogar noch schlimmer - vor allem, wenn sie kein originärer Bestandteil des Aufnahmemediums (oder des Filmnegativs) sind, sondern eben Artefakte einer Replik. IMAX hat in Europa keine digitale Projektion. Es sind 2k DLP-Bildwerfer, die sicher nicht als IMAX-Format fungieren können, da IMAX anders spezifiziert ist. Es hat schon seinen Grund, warum Regisseur Nolan und die Produktions-Company auf filmbandbezogene Großprojektion von DARK KNIGHT gesetzt haben. Für mich vollkommen schlüssig und auch augenscheinlich. Wozu dann das schwächere Medium präsentieren? :(
  16. Das alles ist aus der vereinfachten Sicht durchaus aus nachvollziehbar, aber technisch unzrureichend. Es gibt eine Reihe von Threads in diesen Forum und in Fachzeitschriften, die man aber auch einmal - d.h.rückwirkend - lesen könnte. Es ergeben sich daraus Fragen nicht nur technischer, sondern auch distributiver, wirfschaftlicher und ästhetischer Hinsicht. Die ewigen Diskussionen und Qualitätsvergleiche zwischen CD und Schallplatte sind zumindest für mich nicht weiterführend. Eben so das Mögen oder Hassen von Verschrammungen. Wenn aber @felix24 mit dem Optimismus des ewigen Fortschrittsdererminismus - wie so manch anderer - der Auffassung ist, mit dem schlichten Austausch eines Porjektionssystems bleibe dennoch alles beim alten, so sehe ich darin den Kardinalfehler. Bswp. führte die Einführung der Tonfilme zur Aufgaben der Bauten von größten Palast-Theater, die Breitwand erzeugte einige schlichtere Zweckbauten, allerdings mit Panorama-Blick und Beschallung unter Verdrängung der klassischen Theater mit Kastenbühne und Schnörkel, Fernsehen und VHS sorgten für das Kinosterben - Internet, Blu ray (auf deren Anschaffung Du stolz bist) und DVD für ein weiteres "heimisches" Kino ins Rollen gebracht, und das Electronic Cinema/Digital Cinema schließt voraussichtlich die Kette der Vernetzung von Multimedia und Filmkonsum - was m.E. zur unaufhaltsamen Aufgabe des ortsfesten Filmtheaterbetriebes führen dürfte, der über kein arteigenes Distributionsoformat mehr verfügt. Technische Betrachtungen: Blu ray ist im Kontrast und der Auflösung mit keiner Standard-35mmm-Kopie vergleichbar, sondern zeigt trotz aller Glattheit und "Sauberkeit" in der Abtastung selbst auf teuersten Beamern Artefakte und einen anderen Farbraum als photochemischer Film. Auch ist die Videotextur und die "Ameisensäume" an den Konturen stets erkennbar, es ist keine wirkliche Detailschärfe vorhanden und das Bildformat bei 16 : 9 für jedwede Scope-Wiedergabe ungeeignet. Allerdings überwiegen auch einige Vorteile des Mediums - bei längerem Betrachtungsabstand natürlich - und ich gehe davon aus, daß die meisten Konsumenten sich gerne in hintere Saalreihen begeben. Die Diskussionen über eine angeblich miserable 35mm-Qualität und das perfekte Heimkinobild durchzieht natürlich auch die DVD- und Heimkinoforen. Sieht man sich deren Aufbauten aber an, wird schnell klar, welche Betrachtungswinkel dort üblich sind. Kurzum halte ich Aussagen von Kameraleuten und Kopierwerktstechniknern (man sollte auch einmal in dieser Branche gearbeitet haben)! für aussagekräftiger als subjektive Befindlichkeiten. Allerdings wird es beim Durchdringen mit elektronischer Projektion (auch in den verbliebenen Filmtheatern) mit grosser Sicherheit Filmkopien nicht weiterhin geben. Allerfalls nur zeitweise, wie in USA, wo ein Teil-Roll-out erfolgte, aber auch andere, noch lukrative Filmtheater filmbandbezogen spielen (darunter auch die renommiertesten Paläste in den Metropolen, die sich nicht auf das Glatteis der DLP-Industrie begeben und darin von einigen Regisseuren bestärkt werden). Ziel eines aggressiven, neuen Marktteilnehmers ist i.d.R. nicht die Ergänzung, sondern die restlose Beseitigung der vorherigen Angebotspallette. Darüber sollte man keine Illusionen hegen. Die praktischen Nachteile der 35mm-Projektion sind leidlich bekannt. Da andere - ebenfalls praktische, aber auch finanzielle und qualitative - Vorteile jedoch gegeben sind, empfehle ich dringen die Pflege dieser Projektion und ei8ne gewissenhaftere Darbietung dem Publikum gegenüber. Zumal es 2008 und 2009 keinen Roll-out in Deutschland geben wird. Jedweder Pessimismus und das Abwarten der Wunder, die da endlich kommen, paralysiert m.E. das Engagement des praktischen Kinobetriebs und ist irgnorant gegenüber den Leistungen von real tätigen Filmemachern, Kameraleuten, Filmkopierwerkstechnikern und Filmvorführern.
  17. Ein Film der begeistert und für den man spricht. Aber eben auch für die schwächeren Marktteilnehmer! Und über die Frage, welche Strukturherausforderungen in Stadt und Land ursächlich sind, falls die Rekorde sich nicht übertragen lassen. Wie gehe ich mit Prognosen um - und in welchen "Premiumkinos" haben sie sich erfüllt? War das Marketing wirksam, war es überzeugend?
  18. Klar doch, komme gern zu allen Festivals des breiten Formats. JESUS WAS HIS NAME suche ich seit Jahren, würde gerne etwas nehmen für die Kühlkammern der Bundesarchive, wo es sicher ist. :) Auf Deine Oktoberrevolution kommen wir noch zu sprechen: für die Vorsichtung des 70mm-Festivals, das in Kürze in die konkrete Vorbereitungsphase tritt. Danke!
  19. Gar kein Einwand, mein lieber Mr. Werbeguru. Vergessen Sie bloss nicht zu erwähnen, dass Sie der "Neuerfinder" der Referenzvorführungen sind. Auf dieses Eigenlob bei Ihnen warte ich förmlich... :lol: Haben Sie vielleicht ein schöneres Szenenbild von TOUR EIFFEL als nur den Titel anzubieten? Jedenfalls lief TOUR EIFFEL nicht letztmalig vor 15 Jahren, wie Sie wieder erzählen. Oder BEN HUR seit mehr als 25 Jahren nicht mehr in Camera 65 gelaufen. Werbung sollte seriös bleiben! Übrigens wollte ich gern auf @TK-Chris antworten, der etwas von der Materie der Bildgüten versteht, nicht mit Ihnen zanken!
  20. Die Referenzsichtungen waren bereits Mitte der 1990er Jahre, da waren Sie ja irgendwo in der Versenkung ... :lol: Der von mir sehr verehrte Kameramann hatte nur noch Zeit für einen kurzen Leinwandblick und einen kurzen Blick auf das Material selbst. Das macht man so, wenn man photochemischen Film kritisch beurteilen möchte. Referenzvorführungen von TOUR EIFFEL waren vor rund 15 Jahren u.a. in London und Berlin, später auch in Oslo und anderen Festivals, aber darüber wird Sie Veit Helmer sicher noch näher informieren.
  21. Die 70mm-Produktion TOUR EIFFEL liegt in zwei Versionen vor, nachdem das Negativ umgeschnitten werden musste. Eine Burleske, die die Tiefenwirkungen der Schauplätze aber zu wenig nutzen wollte. Entsinne mich, einmal mit dem Kameramann Heinz Hölscher (Flying Clipper, Onkel Toms Hütte) an einem Motorumroller dies 70mm-Kopie von TOUR EIFFEL beschaut zu haben, und sein kurzer Kommentar über die Belichtung des Films (typisch für die Photographie der letzten 25 Jahre) war nur noch: "sieht aber sehr dünn aus." 8) Er gleicht also einigen Test-Aufnahmen des Oktoberfestfilms auf Arri 765.
  22. Tja , @carstenk und seine Qualen mit dem störrischen Filmbandoriginal. :D Verachtung des Lebens ist leicht in harter Bedrängnis. Tapfer allein ist der Mann, welcher das Unglück erträgt. von Martial
  23. Danke, daß Sie Ihren pers. Sündenbock gefunden haben. :wink: Leider habe ich nichts mit Ausschuss zu tun - sondern suchte immer gern die "teuerste" Kopie (oder ziehe im Kopierwerk neue im Kundenauftrag). Der geschilderte Fall ist schwerlich ein "Filmbandoriginal", wie kolportiert. sondern eine fehlerhafte Duplikatversion - ähnlich einer kaputt-restaurierten DVD-/Blu ray-Edition mit Formatbeschnitt, Kornreduzierung, falschem Color Timing und entrauschter Tonspur - demnächst auch auf DCI-Niveau nicht ganz auszuschliessen. Bei grösseren Festivals ist eine Prüfung durch den Archivinhaber vor Ort mitunter möglich. Das ist bei unbeweglichen Gütern des Analogzeitalters natürlich schwierig zu übersenden, aber Dank des digitalen Internets liessen sich eventuell: a) mit der Videokamera ein paar Einstellungen übersenden, b) der Scan einiger Filmbilder vornehmen und übersenden. Arbeitsaufwand: evtl. 1 Std., die sich bezahlt macht. Ob dies realistisch ist, sei dahingestellt. Wenn sie wieder "gelb" ist, wundert mich das kaum. THE SOUND OF MUSIC konnte man erfreulicherweise vor etwa drei Jahren im Bellevue Cinerama in Amsterdam in 35mm gesehen. Die Schärfe der Kopie war hervorragend, eben so der Farb- und Lichtausgleich als neutral und ausgewogen zu erachten, eben so auf DVD. Die 70mm-Präsentation einer neuen Kopie des Films war indessen etwas, wovon man selbst in Alpträumen sich hätte keine Vorstellung heranbilden können. Anruf im NFM genügt, und ein Lieferschein der 35mm-Version wird herausgesucht.
  24. Brauchst Dich gar nicht auszuklinken, wenn Du im Recht bist. Das ist schnell ein Nachteil, wenn man sich durch ältliche "Schlitzohre" provozieren lässt. Jedoch ist die "4k-Lösung" diversen gestandenen Kameraleute des 35mm-Films ebenso suspekt wie die "2k-Lösung". Steht auch in Interviews im A.C. Für etliche Kinoketten sind leider 2k-Roll-outs vertraglich abgeschlossen, und nochmals umrüsten wird da niemand mehr auf 4k oder etwas anderes, eher den Betrieb einstellen, sobald die verkürzten Kinofenster und 2k-Down-Loads im Privatsektor richtig Schwung annehmen. (Außerdem tönten die DCI-Verfechter, daß sie nach einer Epoche des 100 Jahre währenden Films nunmehr eine eben so lange des DCI-Standards einläuten wollten - fürdar ein grotesker Anspruch!) In der Postproduktion ergeben sich aber auch einige technische und gestalterische Vorteile im D.I.-Prozess - das sei gerne eingeräumt. Verhehrend aber stellt sich die Übernahme von Broadcast-Technik und Content für klassische Film- und Spielfilmtheater dar, die immerhin ein arteigenes Schausteller-Format zu verkaufen haben und in der digitalen Welt zermalmt werden dürften. Sehr viele neue bilderstürmende Filme werden wir sehen, aber immer weniger im Filmtheater. :cry:
  25. Noch bei BATMAN BEGINS gab es eine Trennung: photochemische Duplikatkopierung für eine qualkitativ hochwertigere 35mm-Serienkopierung unter bewusster Umgehung (!!!) des Digital Intermediates. Die Kopien waren sehr gut. Jedoch wurde - separat von der 35mm-Kinoauswertung - ein D.I. für die IMAX-Aufbereitung im DMR-Prozess gefertigt. Ein Direkt Blow up wäre sicher besser gewesen. es ist wohl eher eine aufwärtsspirale zu 4k in aufnahme und postproduktion festzustellen ... das sollte man begrüßen ... zumal dieser schritt deutlich zur qualitätsverbesserung sowohl bei analoger kopie als auch bei digitaler projektion beiträgt. Überhaupt nicht: es handelt sich um Ersatzlösungen. Roll-outs sind rückgängig zu machen [in vollem Ernst hier vorgetragen]. Jedweder Roll-out, jedwede Digitalisierung des Kinos wäre m.E. mit aller Entschiedenheit zu bekämpfen. Die Gründe, die man erhärtend nennen könnte, sind sehr komplex und lassen unsere Qualitätsdebatten über optimierte AV-Wiedergabe als Scheindebatte abfallen. Neue Märkte sind in der Quintessenz dann nicht immer automatisch gute Märkte. Und wie Kultur- und Lebensraum auch zerstört werden kann, konstatiert man täglich in anderen Märkten und Branchen (Immobilien, Handelsketten, Pharmaindustrie, Energieriesen usw. usf.). Ist eben zunehmend ein rein politischer Diskurs und nicht allein eine Frage des Trägermaterials.
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