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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. In Deiner Verärgerung zielst Du aber auch ganz schön daneben... Kann ich so nicht stehen lassen: - Criterion-Collection ist ein DVD-Verleih. Filmtrestaurierung etwas anderes. - Habe etliches im Archiv restauriert, Large Format einmal ausgenommen - Das Repertoire im Kino, aber auch exotische Ausgrabungen aus der Filmgeschichte sind heute zehnmal schwieriger als vor zwei oder drei Dekaden verwertbar - Der Metropolis-Film ist populär wie ein Schlager und als Evergreen motivisch überall präsent: http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha...36,00.html - Die 80er Jahre-35mm-Version war nicht optimal, aber keinesfalls gräßlich! Selbst die Moroder-Fassung war kopiertechnisch einwandfrei. Der Zugriff aufs O-Negativ 2000 brachte eine weitere Verbesserung, müßte aber in 4k wiederholt werden - Filmmuseen sind nicht die BILD-Zeitung, sondern haben ausser Touristenrummel, unnützen Publikationen und fetischhaftem Requisiten-Kult noch andere Pflichten: Erhalt der Kinokultur und des Filmbandoriginals. Daher meine Breitseite gegen Metropolis Version 2.0 - Das mit dem Remake ist ernst gemeint (und die Realität stets skuriller als die entgleisendste Kritik): http://www.welt.de/kultur/kino/article1...plant.html Wir können uns gerne duzen, da ja nichts persönlich Diffamierendes vorgefallen ist, @preston sturges aber möchte ich weiterhin sehr gerne siezen dürfen.
  2. Das war jetzt aber sicher hart-ironisch gemeint? Das große Geschrei bei Center-, Plex- aber auch Programmkinobetreibern ist ja eben seit Jahren, daß sie programmatisch durch Digital Cinema entmündigt werden, und außerdem im Saaltausch gehandicapt sind. Ein Supergau bahnt sich da an.
  3. Zum letzten Beitrag lassen sich etliche Beobachtungen bestätigen. Bin sehr erstaunt, wie einige Kollgen dennoch (mit, sagen wir einmal - uns allen inhärentem, genetisch bedingtem Zweckoptimismus) immer wieder "neue Aufgaben" der Filmvorführer auszumachen glauben oder ein "Weiterlernen" oder die "Umschulung" als Garant für die Weiterbeschäftigung sehen. Gebraucht werden IT-Ingenieure und ein Hauselektriker für das Grobe und Ganze. Beides läßt sich durch Gebietsleiter in Springerfunktion vollstens abdecken. So wie in Garagen, U-Bahnhöfen oder manchen Museen mittlerweile kaum mehr Personal anzufinden ist, so werden die Technikräume der Filmtheater zu Geisterkammern. Es liegt im Wesen der seit der Industralisierung fortschrittlichsten "Erfindung", der Digitalisierung, sich über eben grenzenlose Vernetzung zu verbreiten: kosten-, personal und zeiteffizient. Alles, was dem kulturell und produktiv im Wege steht, muß aufgesogen oder beseitigt werden (Parallelentwicklung: sog. "Globalisierung", der sich aber einige erfolgreich widersetzen.). Die Umwälzung der Produktions- und Arbeitsbedingungen wird in einer neuen Medienlandschaft einer Entrechtung weiter Bevölkerungsteile (beispielsweise durch die staatliche und kommerzielle Einschränkung von Privatsphäre und informationeller Selbstbestimmung) Aufwind geben. Personalintensive, auf performative Kulturdarbietungen spezialisierte Unterfangen außerhalb des Internets können sich künftig immer schwerer "bemerkbar" machen. Weil aber nun "Filminhalte" seit den 1980er Jahren als austauschbare AV-Güter gelten (im Gegensatz zur Operndarbietung oder zum Sportverein), deren Besuch in ortsfesten Film-Zweckbauten von der produzierenden Industrie nicht mehr als zwingende Notwendigkeit erachtet wird, scheint eine endliche Entwicklung in Sicht. Eine Umrüstung aller Filmtheater ist auszuschließen - und selbst die meisten um- (oder genauer gesagt: zu-)gerüsteten Häuser tragen Hypotheken mit wenig Mehrwert zur klassischen 35mm-Distribution - sie schreiben über kurz oder lang Rote Zahlen. Sobald sie in den Bereich der Amortisation gelangen, haben sich durch On-Demand, Blu ray und Internet längst riesige Krater im theaterbasierten Gewerbe breit gemacht. Ganz abgesehen von der Neuanschaffung von Projektoren nach 5 Jahren, deren Zustand rasch verschleißt und deren Technik nach wenigen Monaten bereits überholt ist:völlig theateruntypisch. Es wäre daher sinnvoller, in den Service, ins Marketing, in die Gebäudesubstanz und in das Schienenspiel zu investieren und die "Herausforderung Geisterkammer" einstweilen aufzuschieben. Wir werden ein Paradies der Heimkinos und die Hölle ortsfester Filmtheater erleben. Hoffentlich nicht zu bald ... man kann ja etwas bremsen (was bereits geschieht). :)
  4. Zu grob 98% besteht der Film aus 3-Streifen-Aufnahme, ja. Das hatte ich vergessen in der Gewichtung deutlich zu machen. Es handelt sich nur um einige zusätzliche Special Effect-Aufnahmen 1961 für HOW THE WEST WAS WON, als die 65mm Handheld zum Einsatz kam. Man sieht es der "Flachheit" dieser Einstellungen an. Zusätzlich noch die Verwendung von Einstellungen auf 65mm-Mitchell-20er-Jahre-Kameras (1957 gelabelt als MGM Camera 65) für Szenen der Bürgerkriegarmee durch Moore und Flüsse, die dem Film RAINTREE COUNTY entnommen wurden und 1961 in HOW THE WEST über Panel-Kopierung in die 3-streifigen O-Negative eingefügt wurden. Auch diese sehen wiederum deutlich flacher und unschärfer aus als der Restfilm in Cinerama.
  5. aha...Enno Patalas "stellt sich pfauenartig aus und vernachlässigt wichtigere Pflichten"...so, so wußte gar nicht, dass Du das pflichtenheft führst und haltungsnoten verteilst ... ich finde die breite berichterstattung in der presse über den fund und die umstände des fundes mehr als positiv und eine unterstützung für die zur zeit geführte diskussion um die novellierung des bundesarchivgesetzes. E.P. würde ich dies niemals unterstellen - das tun nur Schützen aus Ihrem karlsruher Hinterhof, die FILM nur noch für "Nostalgiker" einsetzen. Von der Diskussion um das Archivgesetz haben Sie schwerlich etwas mitbekommen, da sie kürzlich in Berlin stattfand (ich habe Sie dort gar nicht gesehen). @preston sturges plaudert hier etwas nach, was er irgendwo (zumeist in BLICKPUNKT:FILM) aufgeschnappt hat. Hauptsache, was gesagt. Von Archivierung hat er m.E. nicht die Ahnung. Genau darum sollte der Blick auf Restaurierung (oder wenigstens Erstellung von neuen 35mm-Archivkopien) geschärft werden durch Bewerbung weitläufiger Repertoiretitel. Das "Problem" an METROPOLIS ist, das er den Blick stark auf einen Evergreen verengt hat. Das war in den 1970er Jahren anders: das Interesse an verschiedenen Repertoire-Titeln (auch bei der Jugend) war weit höher als heute. Also: es sollte keine Komplettierung des Films "niedergemacht" werden, sondern mit einen Nebenvermerkt auf die Schieflage fokussiert werden: man greift sich immer wieder den Evergreen (und tut sonst nichts zum Erhalt oder für WA's deutscher Filme. Das ist insbesondere ein Drama der Verfügungsberechtigten in der subventionierten berliner Kinoszene, die keine deutschen Filme mag.) Und wie sehr Medien am Hype und nicht am Inhalt interessiert sind, zeigt das Interview mit dem Direktor der Deutschen Kinemathek, der mit leichtem Humor und dem Versuch der Versachlichung darauf hinlenken möchte, daß der Film trotz jetzt fast originaler Schnittlänge (und erforderlicher digitaler Aufarbeitung der unscharfen, schrammigen Dupmaterials) nachwievor ein Torso bleiben wird: http://www.welt.de/kultur/article217427...ewinn.html Die Brüche zwischen den Qualitätsstufen werden trotz dieser Aufarbeitung wohl gravierend bleiben. Warscheinlich könnte dies der Anlaß werden, dass in Experimentalversionen diffuse Szenen einmal in schwarzweiss 2009 auf 35mm nachgedreht werden oder kurzerhand das gesamte Thema als Remake bei Eichinger oder Peterson landet. :wink:
  6. Das lustige Standardvokabular der Leute, die gern postmodern sind, aber Angst davor haben, in die Details der Filmtechnik einzutauchen. [sie existiert ja schon gar nicht mehr in der Psyche solch kluger Personen.] So machem Forumsteilnehmer scheint nicht bekannt zu sein, wie strafbewehrt börsenrelevante pressemitteilungen sind, wenn sie nicht exakt sind. Es ging mir um eine grundfalsche Einstellung - nicht um den Wahrheitsgehalt börsenrelevanter Pressemitteilungen. Aber auch diese sind - wenn man die vielen CinemaxX-Mitteilungen auf Jahresversammlungen hört - blumige Heilsversprechungen (Ankündigungen schon 2006 eines Relaunch oder einer Digitalisierung, die nicht durchsetzbar war). Sind sie auch. Einführung einer Panavision Handheld Camera 1960 (eingesetzt extensiv für Reissschwenks und als Zierde einer Motorhaube in Grand Prix; eingesetzt vom (jedenfalls keinem Fitness-Studio verpflichteten) Mr. Kubrick himself: bei Auf- und Abgängen in "2001-Mondkratern"; Verfolgungsjagden über die Dächer von fahrenden Zügen und durch reissende Flüsse in "How the west was won", Einsätze der Mitchell-65-mm-Handkamera APS in "Patton" usw. M.C.S. besaß eben so eine Handkamera wie auch - nachwievor - IMAX u.a. 15-70 oder 10-70 Anbieter. Eine KSWP-Hand-Cine Camera konnte ich testweise einmal ausprobieren - war kein Problem. (7kg). Jan Jacobsen baute mehrere Large-Format-Handkameras: leichter als alles, was je war. Wieviel wiegt eine Altavista? HDW F 950? Ich habe sie recht klobrig und schwer in Erinnerung. Belehren Sie uns bitte! Mit ist schleierhaft, wie seit Jahrzehnten Gerüchte angeblich nicht tragbarer 65mm-Kameras in der Branche die Runde machten: gerade vor dem Hintergrund ebenfalls klobriger HD-Kameras und der Festplattenrekorder, die man hinter sich her buckeln darf (zusätzliches Personal!) Da bringen sie was durcheinander. Bspw. die Wachowkis haben digitale 65mmers im Einsatz, bspw. die Phantom,. Da bringe ich gewiss nichts durcheinander. Mir scheint jedoch Ihre Vergleichsweise stets an Naturwunder zu grenzen. Gehe ich zurecht davon aus, das sie noch nie ein digitales IMAX gesehen haben und das alles bloss annehmen? Ob @magentacine je im Leben eine Filmkamera und einen Beamer gesehen ha, bin ich nicht berechtigt zu beantworten. Vielleicht meldet er sich noch einmal. Angenommen werden könnte aber, dass allein das Sehen einer digitalen Imax-Projektion zugegebenermassen gegenüber dem häuslichen DVD-Konsum eine leichte Verbesserung darstellt - sofern man auf fragwürdige DLP-Güten abfährt. :wink:
  7. Zur Umsatzentwicklung: Das Programmkinosegment hat in Deutschland seit ein paar Jahren stärkere Zuwächse als der MP-Bereich, was mich wundert. Also keine Entschuldigung für diesen Abstieg. Es wäre eine grosse Geschichtsverkürzung, aus der Verantwortung zu flüchten - sowohl für die stillgelegten Kinos als auch für die abgewickelten Programmkinoverleihs. Wohne hier leider direkt am größten Kinofriedhof der Welt und vergesse nichts von dem, was hier gelaufen ist. Aber die Details auszubreiten ist allemal müssig. Auch hat er individuelle Initiativen von Mitarbeitern stets verhindert, die im Interesse der jeweiligen Spielstätten gewesen wären, wie sich im Nachhinein herausstellte. Dies war selbst bei Riech liberaler und diskutabler gemanaged worden. Schon 1985 (Concorde-Filmtheater) wurden bei ihm Mitarbeiter gek. (u.a. eine recht hübsche und akademisch gebildete Kollegin von mir), weil sie integer und freundlich nach einer Gehaltserhöhung von nur 50 Pfennig pro Std. anfragten. Das war das erste mal, daß ich stutzig wurde. Heute, in der Gesamtbewertung, ist nichts, was bleiben wird. Geblieben ist auch keiner seiner ehemaligen Mitstreiter, sofern ich das mitbekommen habe... Weil die nur ausgelernte BWLler einstellen. "Hans Joachim Flebbe trauert um das alte Kino" - und: "Es tut mir immer noch sehr weh, wenn wir traditionelle Kinos schließen müssen. Aber was tun, wenn die Leute nicht mehr hingehen? Sie erwarten eben Mainstream". Versuch auf ein Psychogramm eines Kinomoguls, verfasst in DIE ZEIT: http://www.zeit.de/2000/38/Der_Cineast_als_Kapitalist
  8. Das IMAX selber da anderer Auffassung ist und 70mm durch 2*2K ablöst ist ja nun offiziell. Was da IMAX-Public Relations absondern, ist nicht überall ernst zu nehmen. Wenn nicht sogar grundfalsch. Die "Flachheit" der Imax-Aufnahme ist bekannt, systembedingt und auch auf den Gebrauch heutiger empfindlicherer Aufnahmematerialien zurückzuführen. Wenn Sie das nicht erkennen, frage ich mich, wie lange Sie eigentlich in der Branche sind? Das hat auch überhaupt nichts mit Ihrer Mantra 2k+ 2k zu tun, so ein Unsinn aber auch, was Sie gebetsmühlenartig hier absondern. (Jeden Tag hier Business-2k-News, die niemanden interessieren.) Haben Sie jemals eine 65mm-Kamera in der Hand gehabt? :roll: (Ich meine, die echte, nicht die von Peter Jackson mit dem "65mm Sensor" :shock: ) Die Modernisierung der Kinos ist ein jahrelanger Prozeß - und erheblich mehr als im Schnitt 350-750 Kinos/Monat wird in der heissen Phase 2007-2012 auch nicht sein. Wie bitte? 350-750 umgerüstete IMAX-Kinos pro Monat? Jetzt drehen sie endgültig durch...
  9. Den Film mag ich gar nicht - am wenigsten das Prestige-Gehabe einiger Gralshüter des Filmerbes, die sich damit immer wieder pfauenartig ausstellen und wichtigere Pflichten vernachlässigen. Warum der Artikel aber schreibt Und vielleicht haben die Kratzer, die vermutlich auch nach der Restaurierung bleiben werden, einen Vorteil: Der Kinogänger wird daran erinnert, welche aufregende Vergangenheit dieser große Film hat. bleibt mir unverständlich. 2000 wurde mit der Diamond-Software einiges an Verschrammung herausgeholt, es wurde naß gescannt (über perfolose Läufer) und bildstandsstabilisiert. Das Ergebnis war sauberer als je zuvor, aber eine Testrolle vom Kameraoriginal bewies höheren Kontrastumfang und bessere Schärfe. Da es sich um eine Nitro-Originalkopie handelt (und der Dup-Prozess erst ein Jahr später einsetzte, soweit ich mich erinnere), sollte der Zustand der fotografischen Qualität des Fundes gar nicht schlecht sein, abgesehen vom zeitgenössischen "Tüteneffekt" als Folge der Über-Niveau-Entwicklung. Warum die Bildausschnitte dennoch derart grausig aussehen, erkläre ich mir nur mit einer Schmalfilmkopie oder einer miserablen Digitalablichtung vom Schneidetisch für die Newspapers. Spannender wäre, man würde sich endlich um andere Filme kümmern, die technisch oder künstlerisch avancierter und auch humorvoller waren, aber niemand zu kümmern scheinen (etwa AELITA, UdSSR 1924). Was meint @magentacine zu dieser einmaligen Entdeckung in der Menscheitsgeschichte?
  10. Das ist Werbung, aber keine nachvollziehbare Theoriebildung. Beim 3-D-Film wird mit zwei Bildflächen gearbeitet, die an sich 2-dimensional sind. Eine bruchlose Auslotung der Tiefenschärfe ist entweder nur der realen Wahrnehmung in unseren Alltag zueigen, oder sie kann ansatzweise auf einer 2-dimensionalen, breitwandigen, gebogenen und mit höchstauflösenden Filmband (Todd-AO) verwendeten Großleinwand simuliert werden. (pseudo-plastischer Effekt). 3-D mit Brillenzwang ist daher genau so wenig wie eine überall gleiche DLP-Panelprojektion (die ja auch nur als 35mm-"Ersatz" fungieren soll) als ernstzunehmende kinotechnische Revolution zu erachten. Diese steht noch aus, dürfte aber auf gänzlich anderer Basis Erfolg haben. IMAX 70mm wäre überragend gewesen (wenn nicht das Bildfeld meist zu "flach" belichtet worden wäre) - und wird nun durch Allerweltstechnologie ersetzt. Hoffentlich nicht allzubald!
  11. Danke für den Report. Nachdem ich nun gelernt habe, daß die Silber-Indium-Antimonium-Tellurium-Legierungen besonders von CD-Roms des Jahres 1983 auf ewig bleiben, und daß beim FILM eine Erstellung von Filmsicherungspaketen analog und 1 : 1 auf mediengerechtes 35mm-Polyester-Material offenbar Selbsttherapie für Ewiggestrige ist (und auch Wind und Sonne sich digital steuern lassen), müßte ich eigentlich ein neues Leben anfangen. :oops: Man sieht ja, wie bei Unterabtastung die Migration des feinsten Filmkorns noch im 4k-Transfer zu Aliasing und Farbraumverlusten führt: http://www.arri.de/news/newsletter/arti...ystems.htm
  12. Na, immerhin kostet ein DLP-Beamer "Ruby" runde 4000 Euro. Die Besitzer eines solchen Geräts einschliesslich dreissig Silberlinge für ein paar Cent können sich kaum vorstellen, welcher technische und personelle Aufwand in der Herstellung einer Filmkopie anfällig wird. Die abnehmende Achtung vor diesen Werten geht einher mit der Unlust an Kinobesuchen innerhalb der Gemeinde von DVD- und Beamer-Freaks, die sich in einschlägigen Foren über den Wert ihrer high-fidelen Kupferkabel oder über den Unwert einer Filmvorführstätte auslassen. :oops:
  13. Ähnliche Entwicklungen gab es partikulär sicher zu allen Zeiten - das sollte man auch kritisch aufarbeiten. Auch die Einführung des Cinema-"Scope"-Systems kann sehr kontrovers betrachtet werden: dem Fortschritt an Gesichtsfeld folgte der Rückschritt an Bildgüte (gegenüber dem sphärischen Normalbild: bis heute reihen sich Beschwerden über Randunschärfen der Scope-Vorführungen oder systembedingte Mängel der Kasch-Breitwandverfahren wie Super 35 oder 1.85 : 1.). Flebbe hat aus der Not eine Tugend gemacht: "Die vierte Wand ist die Leinwand", wurde zum Modewort. Bei soviel Zeitgeist wurden nicht selten kompositorisch von Filmemachern festgelegte Rahmungen, Seiten- und Lichtverhältnisse egalisiert: 2 : 1 hiess mitunter das kuriose Universalformat, dass sich in den "baulich modernen" Sälen dem Primat des Getöses unterwarf, und darin mit einem Kultursender wie "Pro 7" gleichzog. Wenn heute die Klagen über eigentlich perfekt ausgereifte und avancierte Filmtechnik in den Kinos so stark geworden sind, hängt dies u.a. nicht nur mit den Filmemachern, Verleihern und Kopierwerken zusammen. Es scheint einige Modernisten, die wie Herr Flebbe & Adepten das Rad zum zweiten Male zu erfinden glaubten, wenig zu bekümmern, dass ihre "amphitheatralischen" Steigerungen nicht nur zum Brechreiz evozieren, sondern ganz beiläufig Trapezbilder und dunkle Schwartenrändern der maskierten Bildprojektion ins 3. Jahrtausend retteten. Vom "wattigen" 'Sound' moderner Säle mit Helmholtz-Resonatoren auf 3 Buchstaben (nicht THX in diesem Falle) schweigt des Sängers Höflichkeit allemal. Ich fühle mich durch solche und ähnliche Kinoversorgung schlecht und ungesund abgespeist. Sei noch zu erwähnen, wie insgesamt unter Flebbe und seinen beiden Partnern durch Gründung der Cineropa Anfang des neuen Jahrtausends der Branchenverband HDF kaltgestellt werden sollte, um sich aus allen Verpflichtungen des gewachsenen Filmtheatergewerbes davonzumachen. Gelungen ist dies nicht - und so sind nicht die Filmtheater gegangen, sondern - gottlob - nur deren Scheinpropheten. :D
  14. Herr Flebbe (und die einst hinter ihm stehenden Magnaten Deyhle und Kloiber) sind moderne Großkino-Expansionisten, aber keine Architektur-, Technik-, Film-, Kunst- oder Kulturgeschichts-Experten. Das könnte man aber von Kulturträgern durchaus erwarten! In keiner anderen Branche unterliegen die Zwänge der ständigen Anpassungen an Modetrends und Kurzlebigkeiten so sehr der Oberflächlichkeit des Zeitgeistes. Dieser Traditionsverschleiß ist somit eine Gefahr: für die Identität des Kinos im Mahlstrom der Multimedia-Hypes und für soziale Entwicklungspotentiale der Menschen. Die Plexe von Herrn Flebbe haben keine Seele und keinen avancierten Inhalt, so oft auch er versprach, sie ihnen "zurückzugeben". Eingestandenermassen pilgerte auch ich bis Mitte der 90er Jahre durch solche Plexe dieser Republik, bis deren Schnellebigkeit, Unpersönlichkeit, Billigkeit und Austauschbarkeit offenbar wurde. Selbst wenn nun die UFA dagegen eine an sich sinnvolle Hybridform mit bestehenden Filmtheatern anstrebte, so wurde der Grundsatz durch das Spätkömminghafte und Geschmacklose unterminiert: Früchte konnten daraus nicht mehr erwachsen, wenn ein Kino schon nicht mehr mit Überzeugung und zufriedenem Personal weiterbetrieben werden konnte. Auch kleine Orchideen und großflächigere Naturwunder könnten nirgendwo gedeihen, wenn die nächste gleißende Stahlglas-Fabrik "mehr Leben, Geiz und Geld" als das ranzige Kiezkino vorgaukelt, dabei ungesunde Kost verabreicht und laufend die falschen Investoren anlockt. Nach jedem einzelnen, heute nicht mehr existierenden "ranzigem" Kino sehnt man sich heute zurück. Auf Herrn Flebbes Kinos und denen seiner Nachahmer hätte man zum großen Teil verzichten können, gäbe es in diesem Land eine Bestandsgarantie resp. behördliche Interventionsregelung bei den Genehmigungsverfahren für sog. Kaufhauskinos. (In anderen Ländern möglich oder üblich!) So hat der stets konziliante und jungenhafte Herr Flebbe (mit großer Ähnlichkeit zu Bill Gates), jahrelang das Hätschelkind der Presse, gewiß keine Verdienste erworben. Seine früheren Programmkinos (u.a. "Concorde Filmtheater") gingen nach und nach in den Verkauf oder wurden aufgegeben, seinen Programmkinoverleih "Impuls-Filmverleih" wickelte er ohne eine Träne zu vergiessen ab, um fortan einem Krawall-Kino mit THX und Dröhnfaktor die Ehre zu geben. In Persona war es Flebbe, der die Bautwut, das Overscreening und das Kinosterben begünstigte wie kein zweiter. Selbst der Mitbewerber UCI hatte eine andere Politik, zog zumeist in die Peripherien der Metropolen, selten in die Zentren. Nicht so Flebbe in seiner Hybris der "maxximalen" Protzerei. Also nicht nur "Bruchbuden" wurden durch vornehmlich "modernere Großkinos" ersetzt, sondern leider auch die größten Paläste und letzten Roadshow-Häuser während seiner Amtszeit geschleift: Grand- und Europa-Palast sowie Roxy in Essen; City, Savoy, Grindel und Ufa-Palast in Hamburg; Royal-Palast, Filmbühne Wien, Marmorhaus und Gloria-Palast in Berlin und hunderte weiterer Spielstätten. Mögen vielleicht auch einige recht schöne Häuser und Säle zu "seinem" Imperium gehört haben, die allermeisten bei uns in unmittelbarer Wohnnähe situierten Klötze gleichen seelenlosen Abspielfabriken, die man nur mit Bauchschmerzen wieder verläßt. Es ist nunmehr die Frage, ob bestimmte Faktoren wie z.B die Fernseh- und Video-Schwemme, das Overscreening und die sich ständig verkürzenden Auswertungsfenster bereits in den 1950er (oder 1920er) Jahren zu gleichartigen "Kino"-Fabriken geführt hätten. Glaube das eher nicht. Und würde sagen, dass "moderne" Kinoarchitektur eben so wie moderne Stadtarchitektur einer globalen Sterilität zum Opfer gefallen sind, wie es sie zuvor in der Menschheitsgeschichte noch nie gab. Somit darf die Vita des Herrn Flebbe als kein gutes Vorbild erachtet werden, zumal keines seiner "Häuser" den Anforderungen an zeitlose Stadtarchitektur und kulturelle Grundversorgung (siehe Theater-, Rathäuser oder Opernbauten) standhalten könnte. Ein sehr schöner Artikel eines Uni-Professors bringt es auf den Punkt: http://www.zeit.de/2008/10/Traum-Bill-Bryson?page=all (Die längere Fassung geht weit detaillierter auf die Verwerfungen virulenter Standardisierung ein und ist im ZEIT-Archiv aufrufbar.)
  15. Die PATTON-"Kornentfernung" ist in der Szene mittlerweile bekannt. Und wunderte mich in anbetracht bisher sehr guter DVD-Editionen älterer Fox-Titel, in denen der Gesamteindruck ausgesprochen stimmig war. Allerdings sollte der "Experte" RAH einmal bei seinen eigenen Restaurierungen anfangen, bald nachzubessern. Ihm glaubt man mittlerweile nicht mehr. Eine der bekanntesten war fehlerhaft und wurde von SONY sogar noch verschlimmbessert. Ein Ausschnittsscan der besagten und getadelten Negative hülfe hier weiter, da ich von den Restaurations-"Geschäftsverlautbarungen" mittlerweile weniger als die Hälfte mehr als glaubwürdig erachten möchte. Das ist ein Business, bei dem die Originale mitunter auch übertrieben schlecht gemacht werden (und die Fakten einzuklagen wäre höchst aussichtslos), um das eigene Projekt sakrosankt zu sprechen. Trotzdem könnte A STAR IS BORN (Edition 2008) durchaus eine Glanzleistung werden. Dies aber ist an den Presseverlautbarungen nur mutmassend abzulesen. Allgemeingültiger dagegen die Reportagen in SMPTE und FKT, die verschiedene Scan-Ergebnisse von 2k bis 10k vorstellen, die somit für alle Filme allgemeingültig sind. Aber grundsätzlich ist Deine Thread-Anregung schon relevant und begrüssenswert.
  16. Wenn das Negativ nicht nur geschnitten, sondern mechanisch/farblich intakt ist, wäre eine 6k-Sicherung ebenfalls nicht dringend erforderlich. Es genügt eine photochemische Umkopierung auf Schwarzweiss-Auszügen, Interpositiven oder eine Direktkopie, wie wir sie kürzlich in voller Schärfe erlebten. Farblich authentisch (ohne Migration durch digitale Farbmodelle) und dazu in jedem Kopierwerk weltweit günstig durchführbar! Das ist ein gängiger, perfekter Standard, und ich verstehe Deine 6k-Euphorie (ein teures Unterfangen, das wäre eine der Begründungen der 1.4k-Restaurationsbefürworter und kommunalen Kino-"Filmexperten") nicht in allen Punkten. Photochemisch, d.h. voll analog: das ist der erstrebenswerte Weg.
  17. Ja, beinahe... 4k D.I. :wink:
  18. Das Bundesarchiv-Filmarchiv informiert: Nachbemerkung zu obigen Filmbeispielen: es gab vor Jahren für den Privatsammler Star-Trek-Folgen der Sixtees auf 35mm auf "Big Reel" im Angebot: also in voller Auflösung. Die Blu-ray (vom komprimierten HDCAM SR-Master) ermöglicht natürlich massenweise Verbreitung dieser älteren Folgen in weit höherer Güte als früheres STV. Allerdings existieren 35mm-Negative, und vom Color Fading kann i.d.R. keine Rede sein.[/size]
  19. Was betriebswirtschaftlich effizient erscheint, ist strategisch und historisch Makulatur und Regression. Dafür ein Beispiel auf dem Sektor der Spielfilmauswertung aus der Historie des Roadshow-Kinos: die Entwickling vom 3-Streifenfilm auf 146-Grad-Bildwand über die 70mm-1-Streifen-Projektion auf 120 Grad-Bildwand hin zur 70mm-Auswertung von 35mm-Blow-ups auf alten, verwaisten Riesenleinwänden bis hin zu 70mm-Blow ups auf neueren Flachleinwänden und schließlich die Abschaffung des 70mm-Formats generell, gefolgt von der Abschaffung von Theatersälen von mehr als 800 Sitzplätzen und Grossbildwänden von mehr als 22 Metern endete nunmehr - vielleicht 2010 - mit der Einführung eines Einheitsformats: 2k DLP digital/HDTV, auf Flachleinwänden, in durchschnittlichen Leichtbausälen, mit 300-Sitzplatzkapazitäten, in austauschbaren Kaufhauskinos. Durch Bau aber eventuell noch grösserer Large-Format-Theater (mit 50 Meter-Bildwänden, einer Projektion auf 70mm-Horizontalformat: vielleicht 25-Perf in A.R. ca. 2.35 : 1) und durch Verquickung mit der Blockbuster-Filmproduktion auf 65mm sowie eine loyalere Standortpolitik der Bauherrin wären durchaus Event-Kinos in den Metropolen denkbar gewesen! Die Hinwendung der Imax Corp. zum Reperotire dank der billigeren DLP-Technik bleibt abzuwarten, zumal gerade diese Kinos ein Repertoire (auch älterer oder ganz früher 15-70-Produktionen) eklatant vermissen liessen. Diese Kinos wirkten daher manchmal wie überdimensionale Reisebüros mit den immer aktuellsten Routen, die stets in die Zukunft, aber nie in die Vergangenheit schauten. So viel Modernismus und inhaltlicher Eskapismus konnte auf Dauer nur zur Apathie führen. Die rückläufige Entwicklung ist somit Folge des verstärkten Engagements der Production Companies in der Home Cinema-Verwertung (12% Spielfilmerlöse aus der Kinoauswertung, 88% auf anderen Distributionswegen), die im Heim fast alles zulässt, was in besten Kinos Standard war. Das war "früher" umgekehrt, und daher waren bis Mitte der 1960er Jahre 2000-Platz-Theater und 30-Meter-Bildwände für die Spielfilmauswertung keine Seltenheit. Aufgeblasenes "Video-Material" (in 3-D) haben wir unlängst von James Cameron in 15-70 bewundern dürfen. Gerade dieser Regisseur bekundet seine Treue zur kollektiven Leinwandprojektion (anstelle des Home Cinemas) bei jeder Gelegenheit - und bewirkt wie George Lucas gewollt oder ungewollt das Gegenteil. Jean-Jacques Annaud hatte als einer der ersten eine Spielfilmproduktion in 15-65/70 gewagt: ein Weg, dem leider nur wenige folgen mochten! Ganz vorüber wird es mit der 65mm-Materialherstellung nicht sein:zumindest Fuji bietet nachwievor fast alles an, und es ist mit weiteren 65mm-Imax-Drehs zu rechnen. Auch genügt es ja u.U., wenn nur 1 Kopierwerk fortexistiert (vielleicht Gulliver Paris, die trotz geringer Profiterwartung einst am Markt erschienen und durch Spezialaufträge Reputation gewannen.) Alexander Kluge dreht derzeit auf 65 mm Arriflex.
  20. HJF wollte den Cinemayy-Kinos aber wieder ein menschliches Flair und kinospezifischeres Relaunch verordnen. Was wird aus diesen Vorhaben? Da er in Großstädten direkt in die Zentren ging (Hamburg, Berlin, Essen, Hannover usw.), waren viele ältere Spielstätten überflüssig geworden. Den Filmhistorikern sei eines Tages vorbehalten, über die Vor- und Nachteile des Wandels der Filmtheaterbau- und Projektionskultur zu urteilen.
  21. Nach dermassen viel Werbung hier für XDC - ausnahmsweise auch einige damit nicht konform gehende Ansichten seien mir erlaubt, hier anzuführen: Ebenfalls in BLICKPUNKT:FILM (ein Werbemagazin für Digitaldistributoren) auch andere Stimmen vernehmbar. Sinngemäss Kramer (HDF): Konzept nicht greifbar. Sinngemäss Klingsporn (VdF): Wir können keine Kinos refinanzieren, die unterhalb des 100 Tsd. Jahresumsatzlimits liegen. Geschäftsführerin Metropolis-Kino: Kinoprojektoren können sehr alt werden. Dieser Roll-out bring uns keinen Mehrwert. Andere Stimmen (die auf Subventionierung der fast 2000 "unrentablen" Leinwände durch BKM und FFA hoffen): Absprachen bis Jahresende nicht auszuschliessen, damit die Förderkonzept der FFA "2010" zu greifen begännen. Weitere Stimmen in FILMECHO/FILMWOCHE, sinngemäss zitiert: Koch (rincke medien consult): die digitalen Sonderprogramme sind nicht der alleinige oder ureigene Programmauftrag von Kinos - sie sind nicht ausreichend für Deckungsbeiträge bei Digitaleinbauten. Roßmann (AG Kino): Die Kinobetreiber sollten keinesfalls den Roll-out leichtfertig mitgehen - wer früh adaptiere, der werde nur geringe Margen (oder das Gegenteil) erwirtschaften. Der Nutzen für die Programmkinos sei eher gering gegenüber dem Schaden eines massiven Kinosterbens. Gysi (CinemaxX): zum derzeitigen Roll-out Konzept kein Verhältnis. Mein bescheidenes Fazit: die schleichende Anpassung (auch: Gleichschaltung) an Internet- und Fernsehentertainment sollten die Kinos dringend versuchen hinauszuzögern und so lange wie möglich auf exklusive Langzeitauswertungen in Filmkopien setzen. Da eine Filmkopie den Verleiher Geld kostet - so eine These - sollte er ein ureigenes Interesse daran haben, Kinos mit Premieren zu bespielen, von denen andere Medien erst mit Zeitverzug profitieren. Die totale Umstellung auf elektronische Datenträger heisst: der Verleiher geht ohne Risiko in die Kinosauswertung. Er betreibt day-and-date-Starts in allen Medien bei Substitution der Sonderstellung von Filmtheatern, die über 100 Jahre lang immerhin mit einem "Sonderformat" versorgt wurden - welches glücklicherweise inkompatibel ist mit anderen AV-Medien und Rezeptionsweisen. Genau darin liegt der kritische Punkt der Umstellung.
  22. Bestätige ich gerne. Seit bald 8 Jahren (beginnend im Mainstreambereich bei vorübergehender Schonung der kleineren Produktionen) sehen wir Bildverschlimmerungstorturen, die gar nichts mit analog oder photochemisch zu tun haben und in diesem Medium völlig neu sind! Passiert zumeist bei inkorrekter und physikalisch limitierter "Ausbelichtung" der Dig-Source Master auf 35mm-Film: entweder niedrige Scanrate, niedrige Bitraten oder filmische Unerfahrenheit des Grading Studios/der Coloristen im Umgang mit Filmtransfer. [Womit ich @oceanic nicht beschuldigen werde, so lange ich deren Arbeiten nicht gesehen habe - aber im allgemeinen trifft es leider zu.] Dabei unfreiwillige, massive Farbraumverfälschungen eines intentional "naturalistisch" gemeinten Films (d.h. ohne beauftragte Änderungen des indexikalischen Negativbildes) mit div. Unschärfen gegenüber dem noch korrekten analogen Dup-Prozeß noch der 1990er Jahre. Es ist schön, daß es offensichtlich noch ein paar (ältere? Oder mit Kamera- oder Kopierwerkstechnik vertraute?) Vorführer noch gibt, die diese Unterschiede bemerken und erinnern können. Billig ist die HD-Technik überhaupt nicht, sondern recht teuer in der Postproduktion. Fimbandaufnahme und traditioneller Negativschnitt schneiden günstiger ab. Auch wenn sich das einmal ändert, bestechen Auflösung und Kontrastumfang des filmischen Negativs. Was einer der Gründe ist, warum Hollywood nachwievor auf die traditionelle Technik setzt - so lange kein würdiger Ersatz in Sicht ist. :) [Nur in Dtl. redet man den Filmstudenten ein, sie müßten so schnell als möglich vom Film wegkommen. Es wundert wenig: da dt. Kameraleute nicht einmal das Potential des 35mm-Verfahrens auszuschöpfen wissen. Da ist die Fallhöhe schon kein Untergang mehr.]
  23. Gibt es dazu einen Literaturtip oder Ähnliches? Dafür wäre ich sehr dankbar. (Würde den Bericht ggf. einscannen und hier ins Forum stellen.) Mit welcher Kamera und Opitk wurde LOKORAMA 1984 gedreht? Zu Details der Kopien: welche Teile von THE ROBE waren aus einer Erstaufführungskopie? Bei HOW TO MARRY A MILLIONAERE würde ich auf EA-Version von 1954 tippen. Alles andere ab 1955. Das Alter der STAR IS BORN-Kopie wäre noch sehr spannend zu erfahren und der Jahrgang des Trailers zu THE KING AND I. Gibt es einen Schaltplan für die Filterung von Magnettonkopien? - Danke -
  24. Schon das hochempfindliche neue Kodak-Vision 3-Negativ unterm Vergrößerungsglas gehabt? Da körnt fast nichts. "The new emulsion has a much wider range of latitude in the overexposed areas," says Daryn Okada, president of the American Society of Cinematographers (ASC). "I found at least two more stops of range in the highlights, which enabled me to record more details. I got a rich range of colors and skin tones without saturation contamination. Also, there was an almost magical reduction in grain without affecting colors." http://www.kodak.com/US/en/motion/about...5.42&lc=en
  25. Da müsste warscheinlich sehr lange diskutiert werden, weil @filmempire zwar die evtl. spannendsten Punkte anreißt, aber man darüber hin- und herdebattieren müßte. Die frühere Analogtechnik in der Mischung war technologisch einfacher: Zustimmung. Die Mischungen und die Mischungaufwand bei etlichen frühen Filmen (Raumperspektive, Dialogregie der Synchro usw.) warscheinlich deutlich höher und engagierter als die heutige Produktionsweise - und vor allem länger (dauerten bspw. bei der BSG oft Wochen oder gar Monate [My Fair Lady]. Und weil's spät war und jeder ein Bier genass, schwanden oft die Sinne. Der Eisenbahnfilm war die technische Sensation. (Die "teuereren" Kopien beziehen sich in meiner Wertung auf die Spielfilme; die emotional oder optisch umwerfensten Erlebnisse waren - je nach Neigung - vielleicht wieder THE ROBE und A STAR IS BORN (letzteren noch nie in der Kopiengüte so authentisch erlebt - gerne wieder in einem Kino dieser Republik). Beim Eisenbahnfilm "fiel" etlichen Besuchern "der Kiefer" runter. Im engeren Sitzkreis von mir kam von jahrzehntelang filmkopienerfahrenen Fellows/Sammlerkollegen der Kommentar: " ist 70mm". Hätte dann aber eine minimal durch Bildstandsschwankung und minimale Randunschärfe/Deckungsverschiebungen der Fokuspunkte beeinträchtigte Güte einer Todd-AO-Projektion sein können. Kein absolut perfektes 70 mm. War's aber nicht: sondern eine herausragende Filmkopie auf 35mm Scope mit einem Landschafts-Ride, aufgenommen bei kleinster Blende und kopiert 1984 auf älterem (gegenüber heutigem Stock anfechtbarem) Print-Material. Der Eisenbahnfilm war wie neu, hatte einen guten Bildstand und war knochenscharf bis kornlos mit einer - für 1984er Produktionen - exorbitanten Raumtiefe. Der hierfür benutzte Projektor jedenfalls hatte eine für 35mm perfekte Ausleuchtung. Auch bei 70mm. Also "nur" eine einfache, billige Filmkopierung von 1984 (sowas kenne ich nur von Answerprints oder Produzentenkopierungen aus dem Kopierwerk. Und somit der schlagende Beweis, daß die angebliche Schärfe, Bildsauberkeit, scheinbare Tiefe und Farbdichte der digitalen DLP-Projektion simulierter Schwindel ist! Daher: vielen Dank, daß der Versuch, die frühen Roadshow-Jahre des Kino-Scope intentional zu simulieren, durch keine halbschwangeren Digitalvorführungen wie RIO BRAVO auseinandergerissen wurde.) So bewies selbst eine STAR IS BORN-Kopie von 1955, kopiert vom Original, haushohe Überlegenheit zur heutigen Serienkopierung und andererseits auch zum "getürkten" Scope der DLP-Letterbox-Verfahren, wie man sie sonst zugemutet bekommt. (Übrigens macht der Vorhang ein Geräusch, mir wichtiger als die nervige Digitalwerbung des Hauses.) Die Sonderkaschierung und Maskierung auf 2.55 : 1 vermittelte in dem alten Filmtheater tatsächlich einen Eindruck von "Zeitreise": das Bildfeld ist sehr dynamisch und zeigt den "Appeal" der besten Kinematographieverfahren der Geschichte. [Demgegenüber sind wiederum HDTV und DLP today "optimal" nur auf Flachleinwänden bei 1.89 : 1 goutierbar - ein Rückschritt in der Kinowahrnehmung!] Der Magnetton kann nicht auf allen historischen Kopien einwandfrei gewesen sein. Um einige Rollen überhaupt spielfähig zu machen, bedurfte es wohl einer Frequenzausfilterung am Tonrack. Das rettet alte Kopien vor der Unspielbarkeit mit beträchtlichem Aufwand, kann aber auch nicht alles zurückholen, was im Modulationspektrum (und hörbar) verlorengeht. D.h. kein fabrikneuer Magnetton, sondern eine museale Rekonstruktion. Über die Technik könnte der Veransalter durchaus ausführlicher informieren, damit der Ingenieur sie auch anderen Kinos vorschlagen kann. Aber mein ausdrücklicher Glückwunsch an den seit den 80er Jahren gut bekannten Ingenieur, der sich den Sonderverfahren zuwendet und sie konzeptionell ergründet/revitalisiert. Solche Leute fehlen der Branche landesweit. Die Beteiligung des Publikums hätte durchaus mehr Themendiskussionen anstossen können oder 50er Jahre-Filme kritischer sehen können, war aber diesmal primär an Nostalgie orientiert. Das ist in kommunalen Kino anders: distanzierter und skeptischer, wo andererseits aber das historische Ambiente fast immer vernachlässigt wird, zumal ein Fokus auf "Kinogeschichte" dort kein Theman ist. Reizvoll wäre eine Öffnung für die Rechercheure oder Forscher, die Kopienforschung betreiben oder Clips gerne abfotografieren oder scannen würden. Hier sollte der Veranstalter - und vor allem die bekannten Filmkopienleihgeber evtl. ihr Einverständnis erwägen oder von sich aus gescanntes Material anbieten. THE ROBE, der aus gut 3 unterschiedlichen Materialien kompiliert war, wäre ein wichtiges Beispiel für die Versionskunde des Films und seiner WA's. Intereressant wäre noch einmal eine Sichtung des Trailers THE KING AND I: hier einige Ablichtungen aus dem Bildfeld auch an den Szenenübergängen und weiters an den Übergängen zu den Einstellungen mit deutschen Titeln. Da wäre ich gerne an einem Bilder-Tausch interessiert und zur Aufwandsentschädigung bereit, was man aber jetzt auch nicht von den Leihgebern "einfordern" kann. Ist aber für mich immer wieder der interessanteste Part bei Festivalbesuchen - gegenüber rein lukullischen und dionysischen Programminserts, die es auch anderswo gibt, eine Filmkopienbeschreibung. Geburtstag (den 55.) hat das Verfahren erst im September 2008. Als "historischer" Kompromiß hatte es auch seinen Anteil an der Schwächung des 70mm-Prozesses. Offenkundig werden ließ dies die CinemaScope-Retrospektive mit 55 (teils dürftigen) Vorführungen auf der Berlinale 1993, wo ein "weniger" nämlich eine Sonderschiene für den Todd-AO-Prozess durchaus zugelassen hätte.
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