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Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Solche Diskussionen klingen destruktiv. Eben so, wie Imax-Theater schlossen aufgrund der DLP-Erfolge, wie Sie es erläutern, schlossen auch frühere Filmpaläste aufgrund der Erfolge des Fernsehens, eines Mediums, in dem sich natürlich Filme erst "richtig durchsetzen" konnten. Ob jemand der hiesigen Diskutanten überhaupt 16/35mm/70mm 3-D-Vorführungen kennt oder die Festivals mit Doppelprojektion in Los Angeles und Oslo besucht hat, kann ich natürlich nicht beantworten. Aber das Ergebnis aller Debatten steht ja schon fest: Film konnte sich nie richtig durchsetzen. :wink: Hand aufs Herz: Sie haben 3-D 35mm-Filme in den 70er/80er/90er Jahren in Dtl. gesehen oder vorgeführt, um zu dieser leider abwegigen These zu gelangen? -
Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Mit meinem einigermassen "intakten" Sehsinn habe ich in der Filmfertigung oder Wiedergabe immer recht gutes Geld verdient. Möchten Sie davon etwas abhaben? :) Die Auftraggeber ordern bekanntlich keine "Blindschleichen". Überdies könnten wir in etwa gleichaltrig sein? Für Ihre Frau Mutter und ältere Personen und allerlei Fehlsichtigkeiten kann ich nun leider nicht sprechen, da mir hierzu die Augenarztpraxis fehlt. So viel zu Ihrem film- /kino- oder fertigungstechnisch leider sehr zurückhaltenden Beitrag. (Daß es jedoch Filme und Publika gibt, die sich immer irgendwann und irgendwo "finden", habe ich ja gar nicht in Zweifel gezogen. ) Zum "kommerziellen Ziel", weil Sie es auf dieses Filmbeispiel beziehen: ich saß um 17 Uhr nachmittags in dieser 3-D Digital Cinema-Vorstellung mit (leider) nur fünf weiteren Gästen im riesengrossen Saal xyz. Es soll durchaus immer wieder auch sensationellere 3-D-Erfolge geben, aber die können Sie nicht allein an 2k DLP-Wiedergabe festmachen, sondern müssten auch die Imax-Erfolge heranziehen und 35mm-Einsätze bis in die Vergangenheit hineinragend einkalkulieren. Reine Jubel-, Werbeposts oder nur Zitate aus Linkempfehlungen: die bringen m.E. keine Klarheit in die Zusammenhänge der Branchenstrukturen, wenn man mit 5 Besuchern diese Genüsse teilen muss. Zum Thread-Thema Neues Konzept für "digitalen" roll-out gibt es einen kompetenten neuen Artikel in "epd FILM", Maiausgabe 2008 von Rudolf Worschech, den ich zur nachdenklicheren Diskussion anregen wollte. -
Stand in einer Filmzeitschrift, deren Titel ich jetzt nicht erinnere. Es läuft ja somit ausserdem eine Digitalversion, aber offenbar auf Wunsch der Verleihs. In Cannes wurde nach 70mm-Projektionsmöglichkeiten angefragt, was Bände spricht. Wer nach natürlich weniger verlässlichen, älteren Web-Blogs weiterrecherchieren möchte, möge dies tun: Indy's cousin 'Ohio Munson' tells us Paramount is informing theaters that per Steven Spieberg, Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull will NOT be available in digital format. The studio is requesting that complexes who can't project 35mm format let them know. http://board.alluc.org/viewtopic.php?id=20085&p=3 Oder vielleicht hier was Brauchbareres, ich weiss es nicht: Well, if you are and you happen to be anxiously awaiting the arrival of Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (and honestly, who isn’t?), you will not be able to see Indy’s latest adventure in said format as reported over at JoBlo. It’s OK to sob a little, I know how you feel. [...] With all of this love for digital tech, including Indy creator George Lucas, one has to wonder what the thought process was that led up to this decision. Of course, the answer is as simple as saying Steven Spielberg. He retains his love for all things film, and prefers that his films be presented in their traditional format. By his decree, his latest film will not be available in the digital format. http://www.filmschoolrejects.com/news/i...igital.php Da persönlich kein Spielberg-Bewunderer, verstehe ich ohnedies nicht, warum Filme des Looks von WAR OF THE WORLD oder MUNICH auf den Europa- und Weltpremieren unbedingt auf 35mm laufen sollten. Für dieses Königs-Format sollte man sich andere Filme aufheben, vielleicht ja auch den INDI IV, aber auch zigtausend anderer Filme.
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So klingt es ausgewogen. :)
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Die Dinge sind oftmals anders!. Ein Event ist nicht immer festlich, ein Fest nicht immer Raodshow, eine Roadshow leider nicht immer farb- oder formatgetreu usw. usf. Eine "neue" Kopie ist nicht zwangsläufig das Optimum, auch nicht in klanglicher Hinsicht, was z.B. den komprimierten dts-Ton anbetrifft. "Neu" ist nicht automatisch überlegen, auch wenn es vom großen Teich herüberkommt. (Ich warte mit allergrößtem Zweifel auf eine neue WEST SIDE STORY-Kopie evtl. 2009, die dann hoffentlich nicht auf das Niveau von SOUND OF MUSIC abstürzen möge.) Heinz Hölscher hatten wir (@magentacine möge es noch einmal berichten und die alten Fotos ausgraben) beim 70mm-Filmfestival in Frankfurt am Main erlebt: er war Redner, Gast-Star und Interviewpartner als Chefkameramann von FLYING CLIPPER. Dennoch eine ganz normale Filmreihe ohne all zu viel Party und Fete, sondern mehr ein Ort der guten Gespräche. Die 70mm-Kopie von FLYING CLIPPER hatte bei diesem Festival/Filmreihe noch sehr gute Farben! Der Raumeindruck war auch auf flacherer Bildwand fulminant! Ich fürchte, eine genau "identische" Wiederholung wird nicht mehr möglich sein - woher käme denn eine neue FYLING CLIPPER-Kopie oder eine Restaurierung? (Aber ich könnte zu späterer Zeit zu beschreiben versuchen, wie es aussehen könnte. Also einen Scan von einigen Bildern des Kamera-Originalnegativs anfertigen.) FYLING CLIPPER lief er aber zuvor auch anderswo und hatte seit der WA von 1972 eine lange Vita in westdeutschen Kinos. In Berlin lief er in Matinee um 1990 im heute leider "entkernten" GLORIA PALAST. Auch diese Veranstaltung (ohne Gastredner) war einmalig und brachte neue Kontakte zustande, und die Kopie hatte zu derzeit den fabelhaftesten Farbzustand anbieten können. Nur das wollte ich eben sagen: es gibt nicht die "definitive" Veranstaltung, da ein Gelingen mitunter auch von schwerwiegenden Hindernissen stets relativiert wird.
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Kleiner Widerspruch - und ich möchte damit auch andere Akteure sehr ermutigen! Wir haben Festivals mitgemacht seit den 1980er Jahren, bisweilen ohne grösseren Aufwand, aber mit Rückendeckung der Presse, mit ausreichendem Archivfilmmaterial und ohne Sponsoren begletet. Bisweilen mit nur 2 Gastrednern oder mitunter auch nur mit Einführung der Veranstalter, bei minimalen Transportkosten (via Auto) sowie neueren, wenn auch nur minderheitlich "brandneuen" Kopien. Mitunter stellte sich heraus, dass ältere oder neuere Kopien gegenüber einigen der "brandneuen" Kopien visuelle, akustische oder manchmal auch farbliche Vorteile besassen - obwohl es doch umgekehrt sein sollte. Sicher haben Sie in einigen Aspekten recht: ohne diesen Archivrückhalt, ohne eine "kostenneutrale" Pressekampagne und das Improvisationstalent erfahrener Akteure würden die Kosten auch höher sein. Nicht ganz anschliessen möchte ich mich aber möglichen "Ausschlußkriterien", nach denen Filme nur gezeigt werden dürften, die einem (bis heute nicht einmal wissenschaftlich gedeutetem) Roadshow-Begriff genüge tun. Ein wichtiges Beispiel: die osteuropäischen und russischen Large-Format-Produktionen verwendeten den Begriff "Roadshow" zu keiner Zeit. Gegenüber den westlichen Staaten überragte aber die Anzahl der Produktionen und auch die ingeneurwissenschaftliche Leistung in der Konzeption der Aufnahme- und Wiedergabegeräte. Es erweckt Staunen, wenn man sich damit längere Zeit befaßt, ohne jedoch die Nachteile zu verschweigen. Es liegt immer in der Fantasie und Kreativität der Akteure, Publikum auf die vielfältigste (!) Weise zu gewinnen. Nicht nur durch Festivals, sondern auch Einzelveranstaltungen. Die Unterschiede machen es aus, auch programmatisch und örtlich. Sämtliche Festivals der vergangenen 20 Jahre, die ich besuchte, hatten nach meinem Eindruck diese "Einmaligkeit" und scheinen im Rückblick auch unverzichtbar gewesen zu sein, weil viele der Vorstellungen oft nicht mehr in genau identischerweise wiederholbar sind. Wer an der Kosten- oder Kopienfrage nachwievor (ver-)zweifelt, dem würde ich gerne per PN einen Kostenplan erstellen, die nicht in 5-stellige Bereiche abstürzt. :)
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Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
:lol: Sehr freundlich, dankeschön. Erst letzte Woche in Digital 3-D gesehen: HANNAH MONTANA & MILEY CYRUS gesehen. Mein "blödes Auge" sah Folgendes: Raumeindruck, Helligkeit und Farbraum deutlich geringer als in konventioneller Imax 3-D-Projektion. Stockdustere DLP-Projektion. Look naheliegend den Aufnahmen mit 2/3-Zoll-Sensor gegenüber den jetzigen Sensoren (sog. "35mm-Sensoren"), Datenträger warscheinlich HDCAM-SR mit leichten Kompressionsartefakten. Farbraum wirkte begrenzt gegenüber den - umgerechnet - etwa 16 bit Farbtiefe bei Verwendung einer klassischen Arri 535 mit aktuellem Filmstock mit einem Überbelichtungsspielraum von mehr als 6 Blenden. Man sah die ausgefranSten Lichter und aufreissenden Schatten. Gerade mal 90 IRE dürften da noch weiß bleiben. Mr. Cameron mag einen anderen Film drehen, aber schon Ihre früheren Empfehlungen, @oceanic, wie BEOWULF, enttäuschten ob ihres flauen Bildes. Fragen Sie mich, ich habe alle Bildwerfertypen dieser Stadt gelistet (oder im Kopf parat.) Aber das ist doch eigentlich Ihr Metier? Wissen Sie denn nicht um die elektronischen Abspielformate in Ihrer Stadt? Mit Beleidigungen kommen Sie da sicher nicht weiter. -
Heisser Tip für Freunde von hoher Auflösung plus hohen Kontrastes/Blendumfangs: Dreh auf Bolex H 16, sehr leicht modifizierbar für Super 16 und überall greifbar. In all den Jahren bislang bis zu 500 000 zuverlässige und bedienungsfreundliche Exemplare verkauft! Solide, kalkulierbar, verlässlich, überschaubar, witterungsfest. Super Quali zu Tiefstpreisen - 16mm feiert ein derzeit weltweit überrollendes Comeback! Empfehlenswerte Materialien: Fujicolor Reversal Film RT125 oder Kodak Vision Premier 3.
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Die Verwechslung (South Pacific ./. Sound of Music) war schusselig, ich entschuldige mich. Der Etat in Kopenhagen ist riesig und erfreulich. Aber es ginge auch mit einem Zehntel dessen (allerdings mit anderer Programmauswahl), wenn man bestimmte Voraussetzungen dabei mit einbeziehen kann. Keinesfalls sollte der Eindruck für andere kommende Veranstalter/Betreiber entstehen, es gelänge nur mit dem Großsponsoring. Das ist zur Ermutigung deutlich zu machen. Zur Bildwandfrage von @oceanic: 4 Meter Bildbreite sind im berliner KINO ARSENAL keine Falschangabe, beziehen sich aber auf das kleine Kino, den Saal 2. Saal 1 wie gesagt 12 Meter bei ausdrücklich gewollte Flachheit (ein Kompromissvorschlag seiten namhafter Ratgeber während der Bauphase, eine zumindest leichte Krümmung zu erwägen, konnte argumentativ nicht durchgreifen. Der Saal unterliegt dennoch einer Strategie konzeptioneller Überlegungen hinsichtlich der Stühlewahl, der Akustik, des bewussten Verzichts auf THX-Norm zugunsten von Ansprachen, aber auch der Unterbringung von Gästen auf einem wandelbaren Podium und eines Pianoflügels. Das Ambiente, so meine Lesart, ist zu dem des japanischen No-Theater affin und bewusst verkargt, bindet also Thesen des Black-Box-Kinos an Spurenelemente der Tradition, etwa denen eines roten Vorhanges (man hätte im Black Box-Stil darauf verzichten müssen) oder der Wiederverwendung des alten Leuchtanzeigers des früheren Bezirkskinos ARSENAL im heutigen postmodernen Foyer des Sony-Centers. Diese architektonische und funktionale Ausrichtung war ein ausdrücklicher Wunsch der ARSENAL-Mitgründer E. und U. Gregor. Während der DEFA 70-Filmreihe (die offenbar erste Reihe, die jemals diesem Thema gewidmet war) lief auch die kompilierte Kopie von Konrad Wolfs GOYA (DDR 1972), die bereits nach der Wende in anderen Berliner Kinos wie der URANIA oder dem DELPHI PALAST AM ZOO sehr oft gezeigt wurde. Vor der Wende gab es bereits in den 1980er Jahren Bemühungen der westberliner 70mm-Interessenten und Programmkinoleute, die 70mm-Kopie einmal nach Westberlin verliehen zu bekommen, was immer wieder scheiterte. Einsatz von GOYA vor anderthalb Jahren im KINO ARSENAL (12 Meter Flat Screen): Bild: @cinerama, 2006
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Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Ein wenig weichen Sie aber jetzt aus, habe ich den Eindruck. Zwar gab es "schon immer" Kinoschließungen, aber die Ursachen lassen sich stets konkret benennen. Dann wird aus dem "schon immer" eine Einschätzung mit differenzierteren Faktoren, die nicht nur in der "Seele" des Betreibers zu verorten sind. :) Es ist kein Verbrechen, hier Annahmen (Auswertungsfenster, Vereinheitlichung des Produktionsformats) in den Raum zu stellen. Zumal sie nicht im Widerspruch zu anderenorts erhobenen Branchenanalysen stehen. Ich denke, das wissen Sie auch, selbst wenn Sie sich dagegen scheinbar entrüstet zeigen. Einige Häuser stellten den Betrieb ein, als es noch gar kein Netz gab. Von diesem können sie auch nicht abgeschaltet werden. -
Schien mir vergleichbar mit dem Mittel anderer Festivals. W.S. STORY war am stärksten besucht (das ist nicht selbstverständlich, denn auf anderen Festivals war er nicht immer der Favorit), aber der Festivalauftakt am Freitag nachmittag mit BATTLE OF THE BULGE hätte noch mehr Potential gehabt. Allerdings erreicht dieser Tage Thomas Hauerslev in Kopenhagen - auf ein (historisches!) 70mm-Festival bezogen - neue Rekorde: LAWRENCE und SOUTH PACIFIC mit jeweils um die 500 Besuchern! Offenbar hat er alles richtig gemacht. :D
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ARSENAL 1 hat eine Bildwand von 12 Metern. Das ist ein Schreibfehler im Kinokompendium. Wenn Sie auf dem Saal-Bild des Kinokompendiums an der linken Seite des Vorhangs den Piano-Flügel erkennen, ist eine grobe Ableitung möglich. Vielleicht stelle ich später ein Bild des ARSENAL-Saals hier ein, der mir nicht kleiner als die babelsberger Domizile erschien, und in dem auch andere 70mm-Filme wie PLAY TIME, VERTIGO oder 2001 in neuen Kopien gezeigt wurden. :)
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Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Habe nur von einem zähflüssigen Roll-out gesprochen, da er seit 1999 im Gange sein soll und der lukrativen Revolution der Tonfilmeinführung nicht gleichzusetzen ist. "Zähflüssig" erschien mir hier keine diskiminierende Beurteilung. Gegen bessere Projektionsqualität hätte ich am wenigsten etwas einzuwenden, allerdings sind auch historische und ökonomische Tendenzen zu beschreiben - also auch das Kunden- und Freizeitverhalten. Und schliesslich beklagten Sie eine fehlende SRX-Projektion direkt in der Spree-Stadt. (Es gibt sie durchaus, allerdings bei einem Mitbewerber einer anderen Firmengrupppe - aber dies wissen Sie ja längt.) Achten Sie bitte mal auf Ihre verflachte Sprache - und das in Ihrem Alter! blödsinn ... seit jahrzehnten gehen leider schöne alte kinogebäude den "bach herunter" (die "Royals" in ffm und berlin, grand-palast und filmpalast ffm, filmbühne wien, marmorhaus, fürstenhof münster, kaskade-kassel, grindel etc. etc. ... könnte die liste - leider - noch endlos weiterführen) Danke für Ihren objektiven und höflichen Beitrag (andere als "blöd" zu bezeihnen. Ist das der Umgangston des karlsruher Schauburg-Filmtheaters und dessen Betreibern auch mit ihren Kunden oder Mitarbeitern?) :cry: Aber die von Ihnen erwähnten Kinos (die Sie m.E. nicht alle besuchen konnten), waren Opfer der Video-Manie bereits seit Ende der 1970er Jahre, als durch Anbau von Kleinstkinos eine "optimierte" Auslastung der prolongierten Filme herbeiführt werden sollte. Dies setzte sich fort mit der Übernahme multiplexähnlicher Betriebsweisen in diesen Traditionshäusern seit Mitte der 1990er Jahre, die aber die Vorzüge und Besonderheiten dieser Häuser verdeckten oder zumindest vernachlässigten. Mehr als das Fernsehen der 1950er Jahre zu einem Besucherrückgang führte, war es zunächst die Video-Schwemme seit etwa 1979, die die Auslastung grosser Säle gefährdete. Ab Mitte der 1990er Jahre erhöhte der gewaltige Bauboom der Multiplexkinos den Prokopfbesuch zwar geringfügig, ohne aber die Auslastung pro Leinwand zu erhöhen. Dies führte zu billigeren Filmkopien und hohen Hypotheken. Seit 1997 hat die DVD und die Raubkopierung neue Breschen geschlagen. In Kürze dürfte es die Freigabe der DVD-Fenster, aber auch ein nicht auszuschließender Anstieg des OnDemand-Vertriebs und die zu befürchtenden Day-for-date-Starts in Filmtheatern und allen rezeptionsfähigen Medien sein, die zur "endgültigen Marktbereinigung" beitragen. Dies bedaure ich sehr und möchte dabei gar kein bestimmtes Projektionsformat, die eine oder andere Sonderschien favorisieren oder verdammen oder die SRX-Wiedergabe diskreditieren, aber die historische Tendenz stellt im Moment das Grundwesen der Kinowirtschaft auf den Kopf. Somit wäre mit der Anschaffung neuer Bildwerfer die Positionierung des Kinos mit Alleinstellungsmerkmalen derzeit nicht vermittelbar, solange die produzierende Branche immer stärker auf die Ersatzmedien schielt und das Kinostandbein stiefmütterlich behandelt. Besseres Kinomarketing, motivierteres Personal, grundlegende Gebäudesanierung, horizontale Diversifizierung der Kundenangebote sowie und kulturelle, öffentliche und soziale Verantwortung im Kinobetrieb sind gefragt, und nicht allein der plumpe Verweis auf eine angebliche Perfektion über das eine oder andere Wiedergabeformat, die in der Angebotspalette von 2008 immer relativierbar und mittelfristig wieder austauschbar bleibt, sprich: vom Durchschnittbesucher kaum wahrgenommen wird, auch wenn man sich das wünschen würde. -
Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Gut informiert. 8) (pers. Anm. jenseits der hier dominierenden Ansichten: eine Marktbereinigung durch den DCI-Monopolismus dürfte konkret zur Beseitigung tradierter oder älter Kinogebäude mit regionaler kultureller Bedeutung führen. Aber auch auslaufende Pachtverträge bei Multiplexen u.a. Neubauten dürften durch eine weitere Investitionsruine wie etwa DLP-DCI-Cinema-Experimenten kaum mehr verlängert werden, sofern die Margen vorher schon einem Rinnsal glichen. Fazit: mit Roll-outs gäbe es zwar einige einheitlichere oder sogar "bessere" Projektionen als beim Status Quo der 35mm-Praxis 2008, aber der Roll-out wird schwerlich die Anzahl der Kinostätten oder den Erhalt garantieren oder erhöhen, sondern offensichtlich vermindern. Dies alles hat überhaupt nichts mehr mit besseren, schlechteren, modernen oder antiquierten Projektionsverfahren zu tun, sondern mit etwas anderem: dem parallelen und weit früher angeschobenem Roll-out in OnDemand, DVD, Blue-ray und Home Cinema, der ab 2009 doch so richtig explodieren könnte. Wer meint, in Filmtheatern auf Heimkino umzurüsten und "Live-Übertragungen" virulent zu machen, die alsbald auch vom Fernsehen okkupiert werden dürften (evtl. auch die Met-Übertragungen), der wird alsbald vom Verbraucher auf die Überfüssigkeit seines Angebots aufmerksam gemacht werden, das der Verbraucher aufgeklärt genug ist, die Parameter Kontrast und Pixel der beworbenen Kinobeamer den kleinen Brüdern und Schwestern unter seinen häuslichen Lieblingen gegenüberzustellen. Darum auch ist der Roll-out relativ zähflüssig auf seiner seit 10 Jahren andauernden Durststrecke und nicht vergleichbar mit der weit schnelleren und lukrativeren Umstellung auf den Tonfilm.) Rein ökonomisch bahnt sich möglicherweise durch die Medienexplosion und die Freigabe des Distributionsbeschränkungen eine Katastrophe für die Filmtheater und andere Kulturbranchen an. Vermutlich auch im Verfall der Geisteskraft durch digitale Demenz: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25483/1.html -
Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Es handelte sich im einen "Joke", @oceanic. So hundertprozentig kennen Sie die Branche noch immer nicht. -
Nirgendwo Widerspruch - ohne jeden Abstrich unterschreibenswert. (gute Auslastung WAR nicht nur Vergangenheit, sondern ich hatte Glück, auch noch seit 2000 bis 2008 - beim allerdings populäreren Repertoire. Sicher ist es wichtiger, "schwieriges" Repertoire zu stärken, das auf keine hohe Auslastung käme. Auch dieses Engagement besteht, wie alle Leser wissen, seit Aufkommen der Kunstkinos Ende der 1950er Jahre, dem Aufkommen der Off- und Programmkinos seit Ende der 1960er- und dem Aufkommen der kommunalen Kinos seit Anfang der 1970er Jahre. Wir lieben mitunter 16mm-Repertoire, zu dem ich eine immer positivere Beziehung entdecke. Also da rennen Sie offene Türen ein, das alles sind eigentlich Selbstverständlichkeiten.) Gerne zurück zu den 70mm-Aufführungen, gestern, heute und morgen?
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Sicher, und wir unterstützen auch verschiedene, darunter einige nicht- oder halb-öffentlichen 4K Veranstaltungsreihen in Babelsberg. Ich sag allerdings ganz direkt: Für uns ist 65 oder genrell grossformatprojektion nicht allzu interessant, solange nicht in 4K remastert. So aufführt, da wäre ich interessiert, aber wir suchen uns unsere Partner für solche (fast immer solide verlust machenden) Repertoirepflege genau aus. Grade weil die wenigen Quellen gefährdet sind gruselt mich jeder weniger professionelle in dem Umfeld, und so leid es mir tut, ich zähle sie eher zu den Hobbyisten. Man möge verzeihen, aber mein Anspruch wäre durchaus hoch: mir ist sonnenklar, was machbar ist und was nicht, allerdings ist der Begriff "professionell" auf dem Sektor des Todd-AO-Formats seit Jahrzehnten nicht mehr ausfüllbar, was zu erklären einer Abhandlung auf fast tausend Seiten bedürfte. Es wird hier mit Kompromissen und Glückfällen gearbeitet, was auch ich bedauere, aber was besser ist als die Einstellung des Verfahrens oder andererseits eine hypothetische Debatte über Datenmigration im Large-Format-Sektor zu führen. Sie befürworten einen 4k Workflow der Restaurierung, der aber etwas anderes ist als artgerechte Large-Format-Filmprojektion und Filmkopierung. Das ist mit "70mm-Aufführungen im In- und Ausland" weniger gemeint. Auch möchte ich sagen, daß die wenigen Quellen keineswegs in dem Sinne gefährdet sind, wie Sie annehmen. Als Quelle verstehe ich die Originalmaterialien, deren Zustand mir geläufig ist, so wie ich sie in der Hand hatte (ein Zugang, den nicht jeder hatte). Auch würde ich eher keine 65mm-Großformatprojektion propagieren, da man aus diversen Gründen an der vorgesehenen Schnittbreite des laut SMPTE- und DIN-Norm fesgehaltenen Printstandards auch festhalten sollte. Wenn das wenig interessant klingt, so wünsche ich jedem Glück bei der Suche nach ausgewählten Partnern der Large-Format-Distribution. Allerdings ist dieser Bereich für Akteure, die auf 4k-Post setzen, im Grunde der falsche Ansatz. RED Cinema scheint hier geeigneter. Nur kurz zum KINO ARSENAL, das ich seit 1972 kenne: Die Bildwandgrösse seit 2000 beträgt nicht 3m-4.50m, sondern 12 Meter. Im alten Domizil betrug sie 7 Meter. Auch die Bildwände und Säle, die Sie in Babelsberg zur Verfügung haben, sind kaum anders, schöner oder grösser als im heutigen ARSENAL, soweit ich vorstellig wurde. Ansonsten ermuntere ich Sie, Ihre Diskussion über eine professionelle Projektion, wie sie Ihnen vorschwebt, mit dem ARSENAL, d.h. den Freunden den deutschen Kinemathek, vor Ort zu führen. Sie erwähnten eine "Verlust machende Repertoire"-Pflege: das ist mit mir nicht zu machen und war nie der Fall - die Auslastung war fast immer erfreulich, und es wäre mir sehr peinlich, mit Unterdeckung zu arbeiten.
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cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Wie bitte? In welchem Museum machen Sie Ausbelichtungen von der Kopie? (Verzeihung, aber Sie haben sowas hier eingebracht. Ich nehme Sie nur beim Wort.) -
Neues Konzept für "digitalen" roll-out
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Wann waren Sie im Kino tätig? Ich sie auch nicht. Im Klartext: wir haben uns noch nie gesehen. Sie schrieben kürzlich, es habe kaum Chancen. Was stimmt denn nun? :roll: Was bedeutet das bitte? Mein I.Q. ist leider nicht ausreichend, um es zu verstehen ... Sehr spannender Thread. :wink: -
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cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Meine Auffassung ist nicht identisch mit Vorträgen anderer - die gedankliche Freiheit mußt Du (Entschuldigung: Sie) anderen schon zubilligen, auch wenn wir dabei keinen Konsens erzielen werden. Ich habe keine existentielle Zukunftsangst, weil abgesichert. Allerdings ist die Zukunft der Kinobranche fraglich, auch wenn Sie als Live-HDTV-Spieler den Durchblick haben. Fraglich heisst nicht aussichtslos, sondern angefochten. Wann wie wo? . Als rhetorische Gegenfrage gemeint: sie wurde eben nicht aufgelöst, auch wenn wir von den Amerikanern überrollt wurden. :wink: -
Wie gesagt: in Anbetracht der gefährdeten Spezies sollte man vielleicht nicht zwischen "hochprofessionell", weniger "professionell", "aufrichtig" oder "unaufrichtig" unterscheiden wollen. Also weder dem Jubel noch Totalveriss zuneigend, wäre die realistische Aussicht. :wink: Würden Sie denn im Raum Brandenburg (nur als ein Beispiel unter mehreren denkbaren) ein weiteres Festival begrüssen? Ich frage nur mit Vorsicht, denn sonst kann man sich die Mühe ja sparen... Aber direkt zur Antwort: bezogen auf die Spreenähe lief das letzte Festival vor anderthalb Jahren im kommunalen Kino KINO ARSENAL - sehr spezifisch auch zum Thema DEFA 70: Die Kamera-Originalnegative sind noch sehr gut in Schuss, soweit ich es schaffte, kürzlich einige 70mm-Negative hervorzuholen und vorsichtig umzurollen, was total begeisterte. :) Traurig stimmt, daß selbst Breitfilm auf ORWO-Material dem frühen und heutigen "Cinema-Scope" überlegen ist - und dennoch die ziemlich matschigen Scope-Projektionen in den Kinos zum Regelfall wurden. Wenn also auf dem Audiosektor Kritik an der Kompaktkassette, später dann an Dolby Digital oder MP3 ansetzt, so müßte in den Bildverfahren der Scope-Prozeß (von Anfang an) einmal kritischer und weniger nostalgisch betrachtet werden. Im Samuel Goldwyn Theater der AMPAS fand gestern eine Vorstellung (leicht verspätet zum 40. Jahrestag der Welturaufführung vom 2.4.1968) von "2001: A Space Odyssey" statt: http://www.oscars.org/events/2001aspace...index.html http://www.oscars.org/events/2001aspace...ndex2.html Es sind anwesend gewesen: Keir Dullea, Douglas Trumbull, Tom Hanks. Fährt zufällig jemand morgen früh per Auto nach Kopenhagen?
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cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Da die Amerikaner uns also überrollt haben, welche über AAM und AIX ausgestatteten Kinos gibt es bereits in Dtl.? Wurde deshalb die EDCF aufgelöst? Könnten sich für die Filmtheater nicht eher noch vor gewissen derzeitigen Roll-out-Konzepten übergeordnetere Fragen ergeben als etwa die überstürzte Entscheidung für Early Adoptors oder andererseits die angeblich flächendeckende DCI-Akzeptanz zum Wohle aller? Nur ein Beispiel eines Tagesordnungspunkts auf dem diesjährigen HDF-Kongress, der unparteiisch Fragen stellt: 9:30 Uhr Seminarraum 8 Sind wir noch Kino? Eine Glaubensfrage im Wandel der Zeit! Haben wir Angst vor der Emanzipation gegenüber Verleihern? Sind wir das neue Massen-Fernsehen auf der großen Leinwand? Verschlafen wir den Trend zum Aldi- oder Luxus Kino? Finden wir mit Web2.0 neue Kino-Zielgruppen im Internet? Referent: Harald Grabner (123consulting) Moderation: Kim Ludolf Koch (rmc rinke medien consult GmbH) Kann eine Branche, die selber nicht genau weiß, wohin die Reise beim Anschluss an den Elektronik-Vertrieb ginge, sicher gehen, in einem Zeitalter, in dem auch nach Ihren Ausführungen das 2k-Digital-Intermediate Standard geworden ist (sowohl für Kino als auch für Silberscheibenfabrikation und später den Online-Vertrieb) sicher gehen, noch vorrangig gegenüber den anderen Mitbewerben beliefert zu werden? Welchen Sinn machen mittel- oder langfristig Serversysteme (auch die nicht DCI-adoptierten), sobald auch der DVD- und Blu-ray-Vertrieb eingestellt würde, wenn per VDSL oder Nachfolger OnDemand-Vertrieb selbstverständlich geworden ist? Und der Filminteressierte weder den Gang zur Videotheke noch zum Kino bemühen muß, nachdem er überall online vernetzt ist? Und wenn auch Sie unabhängige Serversysteme favorisieren (um etwa das dahindümplende Repertoire wiederzubeleben, das m.E. aber dann wiederum aus den altbekannten guten Gründen wiederum ins Abseits gedrängt würde), welchen Sinn macht dann 2008 DCI, wenn es bereits von der Realität der unbeschränkten Mediennutzung (drahtlose Kommunikation) überholt ist? Konkret stünde Wolfgang Welschs These des Information Superhighway neu zur Debatte, dessen Kommunkationsformen sich das Kino nach dem aufgezwungenen Roll-out "anzupassen" hätte: http://www2.uni-jena.de/welsch/Papers/highway.html -
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cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Vor den Toren Roms ein neues Megaplex eröffnet. Außer in einem einzigen Saal alles mit 35mm-Equipment bestückt. So viel zu Zukunftsinvestitionen. -
Ein sehr schöner Artikel zu Hestons letzten rundem Geburtstag fand sich ebenfalls im "film-dienst" vor wenigen Jahren - vermutlich von einem anderen Autor. Datum und Ausgabe suche ich heraus, vielleicht auch ein längeres Zitat aus diesem Bericht. Eine m.E. dem Gesamtwirken des Schauspielers gerechterwerdender. Irgendwie hiess der Artikel "Der letzte der harten Männer" o.ä. 8) http://www.film-zeit.de/home.php?action...on_id=7091
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cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Da der Kunde den Unterschied zwischen korrekter 35mm-Projektion und DCI-Projektion selten merkt, ist es aus betriebsrechnerischen Gründen sinnvoller, auf den Preisverfall von Digitalequipment zu warten und erst später zu-, auf- oder zuzurüsten. Da DCI angeblich "ewig" der Standard bleibt (mir bebt schon jetzt das Zwerchfell), so gibt es ausreichend DCI-Equipment alsbald hinterhergeworfen. So lange lässt es sich prima mit 35mm wirtschaften! :idea: