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Das trifft auch auf die BLUEREY (sorry :oops: ) locker zu. Ein stark komprimiertes Medium, aus dem selbst der luxuriöseste Beamer immer doch nur "Luxusfernsehen" hervorzaubern kann (hab' neulich alle aktuellen HD-Heimkinobeamer von Sony angetestet, ob die Elogen zutreffen, und war riesig enttäuscht). Keine Frage sicher: beim Digitalmaster ist ausreichend Zeit und Muße, ein "gelacktes" Bild hinzutrimmen. Und trotzdem: selbst die abgrundtief schlechteste, verwackeltste 35mm-Serienkopie Nr. 1180 fand ich "leinwandtauglicher": es fehlen ihr i.d.R. exakt die Artefakte, das Kantenflimmern, Aliasing und die Falschschwarzwiedergabe dieser unsäglichen Panel-Beamer mit elektronischer Irisblende und anderem Schnickschnack - die in meinen Augen allemal zu den "Bildverschlechterern" gehören. Wer eine bildstandsmässig intakte 35mm-Kopie anfordert und normgerecht mit halbwegs brauchbarem Optiksystem projiziert, wird niemals in Verlegenheit kommen, sich "Schummelei" wegen Fernsehbusiness vorwerfen zu lassen. Aber hundertprozentig. Selbst ein IMAX-Bildwerfer im Wohnzimmer langweilt spätestens nach einer Woche Dauerbetrieb. Hier verliert selbst avancierte Technik ihren Sinn, die sich nicht mehr mitteilt, sprich kommunikative "Schwingungen" zur menschlichen Umwelt freisetzt. Alles doof. "Sichthelm über", und jeder hat ein billiges und zudem transportables Privat-Cinema, von dem er immer schon träumte. Genau dahin strebt die Consumer-Industrie, und ist wohl gewillt, vor der völligen Marktsättigung ihre Harware noch schnell in den ortsfesten Filmtheater zu lancieren. Zuguterletzt noch ein "Schnäppchen" machen vor der großen Marktbereinigung. Digitale Medien machen dumm (meistens jedenfalls. :wink: )
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Vielleicht gibt es hierzu ja tatsächlich Tips von einigen Usern des Forums. Aber angesichts der Anfrage, ob "Umnutzungen" von Kinogebäuden "von Erfolg" gekrönt waren und somit die positive Statistik zur Marktlücke von lohnenswerten Kinoentkernungen anreichern halfen, damit Aufträge für die Innenarchitekten und Immobilienhändler vergeben werden können, da kämen mir doch eminente Skrupel. :wink: Die bessere Variante: freuen wir uns viel mehr über Wiedereröffnungen von Kinos als Kinos und nichts anderem als Kinos!
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Was, im Ernst? Dann geh' ich mal gucken heute. Die ersten drei Teile sahen für damalige Ansprüche recht gut aus (Schärfeverluste bei den Visual Effects und Travelling Mattes einmal ausgenommen). Beim dritten Teil, I.J. UND DER LETZTE KREUZZUG, war die Serienkopierung die beste seit langen (eeeewig her, aber man verdiente gut daran): die Bildgüte war kaum schlechter als eine 35mm-Reduktionskopie von "Lawrence von Arabien" (gedreht in 65mm). Was ein klein wenig skeptisch stimmt: Spielberg betont zwar immer, solange es noch ein einziges Kopierwerk gäbe, so lange drehe er auf Film. Aber das verwundert: sein Lieblingskamerann betont seit "Soldat Ryan" einen Look, der dem Glanz der "Indi"-Reihe etwas anderes entgegensetzt: starke Farb-Desaturierung, Dreh twls. auf 800 ASA (Szenen in "Minority Report"), und auch die Kopien von "Ariticial Intelligence" oder "Krieg der Welten" sahen so aus, als wenn der Regisseur kein Interesse am europäischen Markt hatte. Vermutlich bricht er jetzt mit dem postmodernen Look der letzten Jahre, um Vorwürfen der INDI-Fans den Wind aus den Segeln zu nehmen. Könnte einem auch nicht ganz unrecht sein. :wink: Ein Report erzählt hierzu: During pre-production, Spielberg watched the first three Indiana Jones movies at an Amblin screening room with Janusz Kaminski, who has shot the director’s last 10 films. He replaces Douglas Slocombe, who shot the first three Indy movies (and is now retired at age 94), as the man mainly responsible for the film’s look. “I needed to show them to Janusz,” Spielberg says, “because I didn’t want Janusz to modernize and bring us into the 21st century. I still wanted the film to have a lighting style not dissimilar to the work Doug Slocombe had achieved, which meant that both Janusz and I had to swallow our pride. Janusz had to approximate another cinematographer’s look, and I had to approximate this younger director’s look that I thought I had moved away from after almost two decades. ( Aus: http://www.spielbergfilms.com/showthrea...367&page=4 )
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Nicht ganz so aufgeregt bitte, @preston sturges. :wink: Es ist doch in diesem (eher internationalen) Thread kein einziges Festival namentlich und negativ abgecancelt worden, sondern ALLGEMEIN auf Defizite hingewiesen worden [auch die eigenen, etwa bei FINIANS RAINBOW]. Auch @albertk hatte immer wieder von einigen Enttäuschungen allgemein auf Festivals (jedoch nicht dem Ihren!) berichtet. Im übrigen gibt es keine "perfekten" Festivals: ein hochkomplexes Gebilde verschiedenster menschlicher Aktivitäten ist das doch stets. Der Thread wurde einst von mir eröffnet und bewirbt verschiedene 70mm-Festivals in (eher viel zu?) positiver Weise. Bitte also das Grundanliegen nicht verdrehen! Nur ganz kurz (...zur Berlinale eilend...): unfaire Werbung halten Sie mir vor, nur weil eine bestimmte Objektivauswahl angekündigt wurde. Aber unter konkreter Benennung von Veranstaltungen kritisierten Sie auch mich: etwa die PORGY AND BESS-Vorstellung auf der Berlinale, die "nicht gut vorbereitet" gewesen wäre. Sie waren dort zwar nicht zugegen, aber beriefen sich auf einen Report ... na ja, aus dem Internet ..., nachdem "in letzter Minute" eine Filmrolle noch rechtzeitig zurückgespult werden konnte. Aber diese Veranstaltung lief einwandfrei und ohne Beschwerden. Kritik wird m.E. also tatsächlich an anderer Stelle gebraucht. Also nun frühstücken Sie erst einmal richtig und lassen die hiesigen Wogen einfach abebben. Oder besuchen kurzerhand dieses Festival (sehr viele konnten Sie ja bisher noch nicht besuchen, die schon in den 1980er Jahren begannen) und üben sofort und gerne Kritik daran. (Solche Kritik finde ich fast wichtiger als reine Lobhudelei. Wäre sonst sterbenslangweilig) Bis dann! :)
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Gute Kopien - zur Zeit sehr viele auf der Berlinale, in traumhafter Schönheit. Und auch die "Inhalte" stimmen, was bei Mr. Stallone eigentlich schon immer ein ziemliches Problem war. :twisted:
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Der Wunsch wird auch gewiß bei einem oder zwei von Alberts Vorschlägen erfüllt - ist beschlossen. :rotate: Danach aber auch eine allgemeine Projektbeschreibung, die einige Schwerpunkte vorstellen wollte - wobei von Digital- Bildwürfen Abstand genommen wurde. @albertk: Zur Musical-Liste könnte man vielleicht hinzufügen: ORPHEUS IN DER UNTERWELT, ANATEVKA, FAME oder GOODBYE MR. CHIPS. Die Bildgüte dieser Filme ist sogar sehr vorteilhaft. FINIANS RAINBOW kann ich leider nicht erfüllen: in meiner Kopie fehlen mind. 8 Minuten und müssten durch ein anderes Medium (oder aus einer anderen Kopie) ersetzt werden - und irgendwelchen "Mischmasch" oder gar (erkennbare) Stückelkopien möchte ich lieber nicht so gern anbieten. Es gab ja erst kürzlich auf einem Festival Beschwerden über "format-unstimmige" Stückelkopien. :wink: ______________
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Danke für die - extrem - anspruchsvolle Auslese: zumindest bei ein oder zwei Titeln würde ich auf's erste sagen können: "Wunsch erfüllt". Die Titelliste lege ich in ihrer Gesamtheit zur Debatte vor, sodaß in Kürze sich das Dunkel lichtet. Zuvor eine Frage noch: Du konntest Hinweise für 70mm-Kopien von CARMEN JONES, GIPSY, NEWSIES, ZOOT SUIT? (Wären dann Neuzugänge für meine Liste, danke). Es gibt jedoch Titel, die vielleicht in der Bildschärfe sehr enttäuschen könnten. THE DOORS, ABSOLUTE BEGINNERS, LITTLE SHOP OF HORRORS, THAT'S ENTERTAINMENT III, PINK FLOYD - THE WALL sind populär im Genre, aber dennoch sehr durch den milchigen Duplikat-Prozeß der 1980er Jahre beeinträchtigt. Ich dachte mir, dieses Festival gewinnt durch Filme des "Nicht-Austauschbaren": rar entweder aufgrund ihrer seltenen Einsätze oder wegen des breiten Negativfilms - wie auch durch eine Vorführung Filmen, die nicht gut auf Blu-ray oder in "Digital Cinema" aussehen würden. Ein Beispiel hierfür, ganz aktuell: die Digital Cinema-Version der Super Technirama 70-Produktion EL CID vor einigen Tagen im American Film Institute (mit 4k Beamer-Projektion) erfreute zwar mit neuen Farben und ob ihrer "Sauberkeit" - als jedoch die Frage kursierte, ob sie einem früheren 70mm-Erlebnis nahekäme, ertönte ein klares "Nein". D.h.: solche Vorführungen führen uns immer weiter "weg vom Original" (meine persönliche Sichtweise). Und hier Aussagen, die einen freuen, so überhaupt noch ein Wissen über die Bewandnis des Originals existiert: Some version of El Cid is scheduled to be shown at the AFI Silver Theater (Silver Spring, Maryland) and the ArcLight Theater (Hollywood) on Monday, January 28th. It is described as a "Special HD Digital Presentation of the Digitally Restored Wide-Screen Epic." I take it that this will be a projection of the version that is being released on DVD on January 29th. Since there is no HD version being released currently (only standard DVD), I wonder if this presentation is actually going to be in High Definition, or whether they are just going to project the commercial DVD? I guess it is the same transfer that has just made its way to DVD. It wouldn't surprise me if the DVD is HD sourced (down converted). But it seems that it is from the 1993 restoration, which was from 4 perf 35 anamorphic elements, rather than the Technirama original. Simon Howson Isn't there a lack of equipment today in working with Technirama films? This was brought up somewhere at the time Spartacus was restored. In the case of that film, a new 65mm negative was made. In the case of El Cid, only a 35mm anamorphic negative was created. Some years ago, someone wrote in Operating Cameraman magazine that he was in possession of the orginal Technirama printer, and was willing to let it be used for restoration purposes. As I understand it, back in the old days, Technicolor labs ran the original negative through the machine horizontally and printed it frame for frame on 70mm release stock traveling vertically. For 35mm release, they used the machine to produce the 35mm matrices from which Technicolor dye transfer release prints were made. In my non-technical opinion, none of the restorations even approached the quality of the original releases. I truly feel sorry for today's younger film fans who might like to see these classic films. Video suffers in comparison. One video presentation I liked, however, was the documen-tary, In the Shadow of the Moon. Nice presentation at Harvard Square Cinema in Cambridge. Jim Nason (Aus: http://newsgroups.derkeiler.com/Archive...00082.html ) Dieses 70mm-Festival jedenfalls wird keine Vermischungen mit Digital Cinema riskieren, sei es aus Gründen des "Standortmarketings" oder reiner Spielerei mit fehlerhaften Transfers und unstimmigem "Gradings", gerade bei älteren Filmen. Anstelle der Verblendung soll das Profil eben auf Herausarbeitung der wirklich nur "70mm-relevanten" Details geschärft werden (also der Licht- und Schattenseiten dieses Genres)... und vielleicht gelingt das ja in dieser Zuspitzung sogar. Zur Technik: Installiert wurden Objektive für eine vollkommen verzeichnungsfreie, randscharfe, kontrastreiche und vor allem unbeschnittene Bildwiedergabe - in Einklang mit internationalen Normen. Vorgeführt wird aktweise - im professionellen Überblendungsbetrieb. Die Köpfe bleiben also "ungeschoren" - und auch auf die Zehen treten wir niemandem. :wink: In Kürze [nach der Berlinale] mehr hierzu - und auch einige Clips zur "Visualisierung" dieses Festivals.
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Zurück von der guten Laune zur neugierigen Frage auch an die anderen: Was ist überhaupt Roadshow? Wurde sie je in brauchbarer Weise definiert? Was unterscheidet das späte Film-Musical (CAMELOT, PAINT YOUR WAGON, A CHORUS LINE) von OKLAHOMA!, WEST SIDE STORY und auch STAR! in seiner Visualisierung? "Puristisch gesehen" - ja, da könnte man 1964 mit MY FAIR LADY einen "Schlußstrich" ziehen - um dann erst wieder mit DANCER IN THE DARK (Lars von Trier, tlws. in Video gedreht) zu einer Transformation zu gelangen: http://www.filmspiegel.de/filme/danceri...dark_1.php Dann hätten wir Genres zu unterscheiden: Oratorium, Singspiele, Oper, Operette, Musical, Mediensatire. Also bitte hier für (nicht wenige) "Musical-Skeptiker" ein kleines Plädoyer vortragen - für die "Spätform" des Musicals und seine Wiederentdeckung, das wäre schön! :look: _______Definitiv 2008: The 70mm International Wide Screen Festival presents: ________ - Das Programm: "under construction" - Nähere Informationen zu diesem 70mm-Breitfilm-Festival mit seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigten Filmen und Unikatkopien stellen wir in Kürze für das Filmvorführerforum vor - In baldiger Vorschau: Texte, Bilder, Hintergrundberichte, Reise- und Übernachtungskonditionen sowie Beantwortung möglicher Fragen
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Dieser Film wäre sogar Anstoß für eine weit ausholende "Forschungsarbeit". Dann müßten wir auch "radikal abweichen" vom Inbegriff der ROADSHOW nur für Curved Screen Wide Screen Theatres. :wink: Ich versuche es mal: beginnend bei den ersten abndfüllenden Stummfilmen, den ersten viragierten Filmen, den ersten Tonfilmen, den grossen Technicolor-Epen wie GONE WITH THE WIND, ADVENTURES OF ROBIN HODD, WIZARD OF OZ, QUO VADIS? über die frühen 3-D-Filmpremieren bis hin zu (anfänglich noch exklusiven) HD 2k-Digital Screenings oder auch den Opern- und Sport-Ive-Übertragungen vie HDTV-Projektion. Allen gemeinsam wäre die Projektion übrigens auf eine NICHT-Breitleinwand, übrigens von "idealer" Plattheit. Was ist 70mm? Wohin strebte das Musical? Auf die Ursprünge zurückgehend, ist "Todd-AO" anscheinend viel weniger ein Action-/ Science-Fiction-Weltraumformat, sondern eigentlich das Musical-Format! Das Titelkontingent ist ja so riesig - man könnte ein ganzes Jahr lang ein Multiplex damit betreiben. Weiße Vogel mit dem schwarzen Fleck, Der / Zigeunerlager zieht in den Himmel,Das / Annie / Beauty and the Beast / Bolshoi Balet (Balett - nicht Oper) / Boy Friend, The / Bye Bye Birdie /Camelot / Carmen / Carmen 62 / Chitty Chitty Bang Bang / Chorus Line, A / Concert for Bangladesh, The / Concerto for the Earth / Cotton Club, The usw. usf. etc. pp. Oh je, das sind nicht einmal 0,70 % der Musikfilmtitel? Und erinnert daran, daß die anspruchsvollen Musik- und Bühneninhaber sich schon vor einem halben Jahrhundert mit krächzendem Lichtton und "Guckkastenbühne" im Normalformat wenig angefreundet hätten. OKLAHOMA!, CAN-CAN und PORGY AND BESS können ihren Bühnencharakter nicht verleugnen - auch ähnelt das Todd-AO-Format [ 1 : 2.21 ] dem vieler amerikanischer Bühnen. So auch die Wahrnehmung der frühen Filme, die als "klassische Todd-AO"-Ästhetik bekannt wurde. Das wären meine Überlegungen zu Format & Genre - ist aber nicht sattelfest durchdacht.
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Super-35 kann in gewissen Grenzen ausreichend schöne Bilder liefern: auf der Berlinale gerade BLACK ICE (finnischer Film) gelaufen mit atemberaubend schöner Photographie und exzellenter Kopie. REMAINS OF THE DAY war ein weiteres tolles Blow-up von 35, auf 70, angeblich das Beste überhaupt (von PEARL HARBOR einmal abgesehen). Wer wie der obige Filmemacher einen derartigen Formatmischmasch fabriziert, hatte wohl keinen Intentionen, auf Großbildwänden einen Dauererfolg zu erzielen. Ein Bekannter, der sich auf UNSERE ERDE freute, mailte mir gutherzig die Frage, warum der nicht in 70mm gedreht - sondern in "HD auf der Gropßbildwand" beworben würde, wie ihm ein süddeutscher Programmflyer ihm schmackhaft machen wollte. HD aber könne er auch auf seinem Beamer gucken. :wink:
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HD-Digitaltonformate;auch im richtigen Kino?
cinerama antwortete auf lumi's Thema in Allgemeines Board
Diesem Statement kann man beipflichten. Darum ist die Digitalisierung (egal, ob sie einigen Parteien Vorteile oder hohe oder niedrige Qualitäten bringt) der Todesstoß für Filmtheater und auch andere traditionelle Kulturen). Allerdings muss man sich dem Teufelszeug nicht anschliessen: Der AV-Industrie Geld in den Rachen zu werfen, um im Kinoraum DCI oder Blu-ray anzubieten, fördert das Kinosterben. Spende, wir da lieber in die Dritte Welt und eröffnen Dein Kino mit gutem Filmbandoriginal, sobald der Frühling naht. Da mache ich sogar gerne mit. Sich auf die Seite der Guten schlagen! "Harmonisieren und Egalisieren" hat noch nie dauerhaft Ansehen eingebracht, @preston sturges. Ausnahmsweise (oder desöfteren und immer häufiger) stimmt die Aussage von @stefan2 nicht nur "mathematisch", sondern auch kulturphilosophisch (man könnte auch Gille Deleuze als Kulturphilosophen und Filmtheoretiker heranziehen...lassen wir's). Profunde Techniker und Mathematiker sind keinesfalls Fachidioten, sondern haben für kulturelle Prozesse bisweilen ein inhärentes Frühwarnsystem, während die Musen oder Business-Leute sich immer noch Illusionen hingeben...oder dabei wie Sie auf ein opportunistisches Gleis geraten sind, wenn man sich den aggressivsten Marktteilnehmern anschließt und glaubt, es jeder Richtung recht machen zu können. Höflicher ausgedrückt: man kann unbekümmert die Marktanpassung als "Gesetz des Lebens" predigen, sollte sich aber nicht über den Tod wundern, den man förmlich eingeladen hat. Auf der Berlinale laufen täglich strahlend schöne 35mm-Kopien: ein Farb- und Kontrastumfang, wie ich ihn weder auf DLP noch LCOS bisher gesehen habe. Die Schärfe ist ebenfalls besser als "HD 2k". Das ist für mich die Wirklichkeit, der ernst zu nehmende Standard und Fokus der Erkenntnis, daß mit 35mm-Standardformat jederzeit ohne weitere Investitionen zukunftsfähige Bilder und Töne (dts, 24 Bit, 96 kHz) dargeboten werden kann, ohne sich mit dem Home Cinema zu verbrüdern und HDTV-Stübchen zu betreiben. -
Die Einsparungen sind ein Ziel der Filmverleiher - der Kinobetreiber ist wie immer der Dumme bei diesen Finanzierungsmodellen, er soll die technologische Doppelschiene fahren, was schon jetzt viele der Frühstarter des Roll-outs immer wieder in Engpässe bringt, weil die meisten ihrer Kollegen beim (leider in vielem unkalkulierbaren) Roll-out nicht mitziehen. Eine Teuerungswelle wäre also die Folge der a) Technologie der Zweigleisigkeit und b) des Overscreenings. Seither droht wie ein Damokles-Schwert ein gigantisches Kinosterben durch digitalisierte Wildwest-Ökonomie. Hinsichtlich Kontrastumfang und Auflösung sind die Parameter zwischen 35mm und DCI-Projektion in ihrer Über- und Unterlegenheit im ständigen Wandel. FILM trat nicht, wie ich hier lese, "50 Jahre" auf der Stelle, sondern wird beständig weiterentwickelt: derzeit sind Kodak Vision 3 und auch neue Fuji-Materialien im Roll-out. Deren Potential ist sehr hoch, auch und gerade um optimale und entspannte Bildwahrnehmungen, möglichst auf allen Plätzen im Saal, sicherzustellen. DCI 2k ist dagegen eine Totgeburt, sozusagen "Heimkino". Wer die neueren Untersuchungen verfolgt, erkennt, daß keinesfalls damit die Grenze menschlicher Wahrnehmung überschitten wurde, sondern man davor deutlichst zurückfällt: mehr als 1/3 - eher fast die Hälfte - aller Plätze in einem grösseren Saal sind dabei im Nachteil. Auch die 4k-Projektion stellt die Sichtbedingungen in den ersten vier Reihen auf kein historisches Optimimum: hier wurde bereits 8k als Minimum errechnet. In ungefähr wäre dies auch das Potential des heutigen 35mm-Negativs. Es spricht nichts dagegen, mit perfektionierten 35mm-Kopien gute Ergebnise zu erzielen und betriebswirtschaftlich vernünftig die Abschreibungszeiträume einzuhalten. Das KLICK ist nunmehr enkernt und wird für andere Branchen umgebaut. Für Studio-Zwecke war das Etablissement nicht schlecht geeignet. Da kommen Sie zu spät.
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Das Gros des Marktes wird mit 35mm beliefert. Ein Großteil der Kinos vertraut auf 35mm-Belieferung. Virtual Print Fees laufen in einigen (nicht allen!) US-Kinos, sind aber für Deutschland nicht beschlossen worden. Die Erträge geben das nicht her. Willkommen in der Gegenwart. :D
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Die 1982er Fassung wurde als sensationelle Digitalversion angekündigt. Die Kinos damals verwendeten Dolby-A-Lichtton, und nutzten somit eine eingeschränkte Dynamik. Dennoch absentierte sich die Musik-Neueinspielung vom archaischen Bildgemälde auf höchst penetrante Weise. Fast wie Rock-Musik in der Capella Sixtina. Im gleichen Jahr wurden versehentlich von dieser neuen Fassung aufgrund einer irrtümlichen Direktive der Disney-Spitze auch 3 Kopien mit 4-Kanal-Magnetton gezogen: spannenderweise in Dolby-A-Kodierung und damals nur über den CP 100 abspielbar! Zum Nimbus der Show-Dirigenten: http://www.beckmesser.de/kol/2002-06.html
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HD-Digitaltonformate;auch im richtigen Kino?
cinerama antwortete auf lumi's Thema in Allgemeines Board
Erfreulich die Einsichten vieler Forum-User hier, finde ich. Und die Erklärung, nicht die eigenen Heimeinrichtungen für öffentliche Filmtheater zu verabsolutieren, zeigt auch den Wunsch, daß es außerhalb des Privaten wieder des "Zaubers" größerer Veranstaltungen bedarf, die erst den Anreiz bilden, sich mit Bekannten und Unbekannten im "stillen" Einverständnis zu versammeln und eine Filmdarbietung - jenseits des Vor- und Zurückspulens und der Nebenbeschäftigungen - mit einer gewissen "Andacht", d.h. mit Respekt, zu begegnen. In meinen Home Cinema-Experimenten kam ich zu dem Entschluß, keinem Digitalprojektor trauen zu können - zu rasant sind die Entwicklungszyklen, aber auch der Rückschritt gegenüber einem soliden Röhrengerät auf 9 Zoll-Basis. Und wenn, wie angeführt, selbst ein Heimkinoröhrenbild die Güte einer Digital-DLP-Projektion übertreffen kann, dann hat das Kino, spätestens seit Blu-ray, ein ernstes Problem. Ein Problem, das weniger mit der Adaption systemidentischer Roll-outs (von Produktion der Groß-Fernsehhersteller) gelöst werden kann, als durch wieder bessere 35mm-Kopien, exklusivere Auswertungsfenster und durch eine Photographie, die im Large Format aufgenommene Qualitätsproduktionen zur Regel macht, und nicht den "filmlosen" Kameraherstellern auf den Leim läuft.. :) Weil ein Zeitalter der Dominanz des Sound Designs und der CGI-Effekte anbrach. Das "auskomponierte", in allen Schattierungen und Farbnuancen durchdrungene Bildgeschehen verlor - gegenüber den Technicolor- und Breitwanddekaden - seinen Stellenwert. Der "Saurier" stampfte alles nieder, gefolgt von vielen kleinen Sauriern. Dies wäre vermutlich nicht in dieser restwertfreien Radikalität passiert, wenn wenigsten einige A-Produktionen am Large Format - sowie an adäquaten Theatern mit Riesenbildwänden - festgehalten hätten. Die Herren Spielberg, Lucas, Cameron, Zemeckis, Scott und Wachowsky haben diese Chance verspielt. :oops: -
Dat is aber wieder hart gerichtet. :wink: Ansonsten müßte ich erst darüber nachdenken: Phänomen "Mensch und Masse". Es tangiert auch den Sport oder (vielleicht im positiven Sinne?) soziale Bewegungen, die sich mitunter selbst steuern und ein Eigenwesen entwickeln (kürzlich darüber ein Uni-Seminar gelaufen). Sowohl der hier diskutierte Film (er wurde bei der WA von mir 1979 mit Distanz aufgenommen, bei dennoch deutlichem Interesse für den Formwillen des Regisseurs und seiner Fähigkeit zur Affektbildung) als auch die seinerzeitigen Roadshow-Theater hatten ihre Schattenseiten. Diese wurden von anderen Forumslesern schon benannt, Beispiel A: man sei froh, in einer solchen Zeit (des "Monoideismus") nicht gelebt zu haben, Beispiel B: schon damals habe der Konkurrenzdruck der "Großveranstalter" zum Entzug der Erfolgsfilme für andere Spielstätten geführt. Mediale "Gleichschaltung" kann man auch für die 1960er Jahre konstatieren, die das Event um seiner selbst feierten. Der Respekt vor dem Kinogast ist mir dennoch eine Eloge wert: eben ja nicht, weil er nur 1x im Jahr in Kino ging, sondern weil sehr viele Besucher ZHIVAGO weit mehr als 30 oder 50x aufsuchten (und auch nur in einem bestimmten Kino, wonach sie auf WAs auch nur dort warteten). Aber Deine These stimmt: eine derartige Eingliedrigkeit mußte zum Umschwung führen, und dieser trat auch Ende der 60's in Erscheinung. (Daß er im heutigen Mainstream des Sequels aus USA noch nicht hereingebrochen ist, wundert um so mehr.) Solche Phänomene wie ZHIVAGO, seine monumentalen Vorgänger und deren arteigene Aufführungsstätten sind im heutigen (angeblich der individuellen Freiheit frönendem Multimediazeitalter) Kinobetrieb nicht bekannt. Das bedauere ich persönlich außerordentlich, allerdings muß einen "speziellen Nerv" haben für das Genre der Oper, der technischen Wunder und der kinematographischen "Umhüllungsstrategien", um an dieser Aufführungsweise festzuhalten. Immer auch mit der Gefahr verbunden, die Schattenseiten dieser Epoche im zeitlichen Abstand zu verdecken. ZHIVAGO hatte auch bei seiner Erstauführung trotz allen Bombastes diverse Gegner (unter den Literaturfreunden ohnedies) - und viele Gäste dröhnten schon in der Pause des Films, wie langweilig alles sei. Andere schliefen schon während des 1. Teils ein. Persönlich sehe ich auch gerne Filme von Ozu oder Bresson, mitunter immer wieder auch im TV, wenn sie dort laufen und rotz der Einschränkungen auf der Mattscheibe "funktionieren". Beim Epos der 60er Jahre bedarf es nachwievor aber des Zusammenwirkens aller "Rahmenphänomene". Ab heute abend laufen hier etwa fast 500 Filme in nur zehn Tagen an (Berlinale): die Kino-Phänomene und Gefühle aber der 50' und 60 werden sich dort kaum einstellen. Und was die Spielstättenfrage angeht, beharre ich darauf, daß wir anno 2008 in einer Epoche des Rückschritts, des Verfalls und des [es klingt blasphemisch) "ultimativen Untergangs" leben. NSB werden sich vorauss. jenseits des Kino zu bildern haben, möglicherweise unterstützt vom eigentlich unkreativen Medium "Internet-Kommunikation". :cry:
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HD-Digitaltonformate;auch im richtigen Kino?
cinerama antwortete auf lumi's Thema in Allgemeines Board
Was für ein Format nutzen die? Was ist / soll in Asien Standard werden? DANKE . Ich kenne die gar nicht alle. Bin auch nicht so riesig der darüber Glückliche (m.E. ein Home Cinema-Roll out). Es gibt aber andere Forumskollegen, die es positiv betrachteten, am Beispiel Indien: Den Aspekt mit dem "Klima versus Filmprojektion" würde ich aber bitte relativieren. :wink: -
HD-Digitaltonformate;auch im richtigen Kino?
cinerama antwortete auf lumi's Thema in Allgemeines Board
Eine Reihe von Kleinverleihern (Salzgeber u.a.) vertreiben ihren Content unabhängig von DCI-Quasistandards. Da entsteht evtl. ein Druck auch auf Major Companies, wäre vorstellbar. Zweifel bestehen überdies seitens einiger Fachleute, ob denn DCI in arabischen und asiatischen Ländern Fuß fassen könnte. Für schlechte Filmkopien oder Uraltmühlen soll es sicherlich keine Entschuldigung geben. Ob aber in den Nicht-Multiplex-Kinos die schlechtere Projektion situiert ist, weiß ich nicht. Ein paar mir nahestehende Programmkinos hatten schon Anfang der 1980er Jahre als erste Goldene Serie angeschafft und tlws. 4-Kanal Magnetton oder sogar 70mm eingebaut. Ich bin froh, so lange es überhaupt noch Kinosäle gibt. Betriebswirtschaftlich ist die Spanne für Verbesserungen jedweder Art im Moment sehr dünn. :wink: -
Bundesarchiv: FILM bleibt Ersicherung beim Medienerhalt
cinerama erstellte Thema in Allgemeines Board
--- ein Schreibfehler in der Überschrift: es heißt Erstsicherung (als Bestandteil eines "Sicherungspakets" - Verzeihung für diesen Tippfehler) --- Das allgemeine Programm zum Tag der offenen Tür. Um das Bundesarchiv-Filmarchiv besser kennenzulernen, laden wir am 1.3. 2007 um 13.00 Uhr zu einer Produzentenführung am Fehrbelliner Platz 3 in Berlin ein. Themen sind: Recherche im Bundesarchiv, filmbegleitende Materialien, die Restaurierung und Sicherung von Filmen und nicht zuletzt die Hinterlegung von Filmen. [...] 4. Digitale Formate bei der Archivierung von Filmen Welche Materialien sollten abgegeben werden? Warum archiviert Ihr nicht digital? Diese Frage wird oft an das Filmarchiv herangetragen: Kein Wunder, da alle vom digitalen Kino reden. Warum das Bundesarchiv-Filmarchiv nach wie vor Polyester vorzieht, welche digitalen Formate favorisiert werden, zeigt folgender Artikel. Er spiegelt den derzeitigen Diskussionsstand. Aber das Archiv wird die Diskussion zusammen mit den Produzenten und anderen ergebnisoffen weiterführen. Die aktuellen Erkenntnisse finden Sie immer auf unserer Website. Bezüglich der Langzeitsicherung (und Benutzung) von Filminhalten gilt es zu entscheiden, ob ein Filmformat, ein Videoformat oder ein Datenformat benutzt wird. Das Bundesarchiv-Filmarchiv favorisiert für die Langzeitarchivierung von Bewegtbildaufnahmen fotochemischen Film auf Basis von Sicherheitsfilmmaterial (Polyester- bzw. Acetatcellulose). Dies hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen wird unter den im Archiv gegebenen Klimabedingungen eine Überlieferung von bis zu mehreren hundert Jahren gewährleistet. Darüber hinaus kann in Anbetracht der riesigen Filmbestände in den Archiven der Welt davon ausgegangen werden, dass auch zukünftig Transfertechnik verfügbar sein wird, die eine Wandlung in das jeweils aktuelle elektronische Format gewährleistet. Keines der zahlreichen in den letzten Jahrzehnten entwickelten Videoformate kann vergleichbare Vorteile aufweisen. Zwar kann der Träger bei optimalen Lagerbedingungen durchaus lange erhalten werden, aber eine Langzeitverfügbarkeit der Wiedergabesysteme ist nicht gewährleistet. Da im Bereich der digitalen Videoformate fast ausschließlich mit Datenkompression gearbeitet wird, ist zudem zu erwarten, dass im Zusammenhang mit den notwendigen Transfervorgängen weitere Komplikationen auftreten, da eine Verträglichkeit der verschiedenen Kompressionsalgorithmen nicht immer gegeben ist. Hinsichtlich der Archivierung digitaler Filmdaten ist ebenfalls nicht zu erwarten, dass die entsprechenden Systeme langfristig verfügbar sind. Aus oben genannten Gründen besteht das Ziel 1. in einem Filmformat produzierte Aufnahmen, zu deren Nachbearbeitung und Duplikation Film benutzt wird und deren Projektion in Form von Filmkopien vorgesehen ist, im entsprechenden Aufnahmeformat, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern 2. in einem Filmformat produzierte Aufnahmen, zu deren Nachbearbeitung und Duplikation ein sogenanntes Digital Intermediate benutzt wird und deren Projektion in Form von Filmkopien vorgesehen ist, im entsprechenden Aufnahmeformat, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern 3. in einem Videoformat oder einem Datenformat beliebiger Auflösung produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion auf Grundlage von Filmkopien vorgesehen ist, im Format dieser Kopien, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern 4. in einem HD-Videoformat oder einem Datenformat mit Auflösung >2k produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion auf Grundlage eines Video- oder Datenformates vorgesehen ist, in einem Filmformat zu sichern, welches der Auflösung der Aufnahme adäquat ist, also in der Regel 16mm oder 35mm, zu sichern 5. in einem SD-Videoformat produzierte Aufnahmen, unabhängig davon, welches Format zu deren Nachbearbeitung und Duplikation benutzt wird, deren Projektion oder Verbreitung auf Grundlage eines SD-Videoformates vorgesehen ist, im entsprechenden SD-Videoformat zu sichern, bis eine Übertragung auf ein Folgeformat notwendig wird Die bevorzugten SD-Videoformate sind DigitalBetacam und IMX. Das bevorzugten HD-Videoformat ist HD-CAM SR. Das bevorzugte Datenformat ist LTO 2. Das Bundesarchiv wird diskriminierungsfrei die Weiterentwicklung der elektronischen Formate beobachten und seine Archivierungspraxis gegebenenfalls anpassen. Filmtechnisch und ökonomisch sinnvoll sowohl für das Bundesarchiv als auch für den Produzenten ist die Einlagerung möglichst früher Kopierstufen der Filme ! Ziel ist es, die Originalnegative der Filme möglichst frühzeitig in die klimatisierten Magazine zu übernehmen. Damit werden Schäden vermieden, die bei unsachgemäßer Lagerung entstehen können und deren Beseitigung oft einen hohen restauratorischen Aufwand bedeutet. Ergänzend bzw. alternativ sind Duplikatnegative und –positive, Datenformate eines Digital-Intermediates und auch Positivkopien für die Archivierung geeignet. Nur in Ausnahmefällen können Produktionsvorstufen , Arbeits- und Schnittkopien, Mischbänder oder gar Schnittreste sinnvoll in das „Archivierungspaket“ eingepasst werden. Diese Überlegungen gelten ganz besonders für geförderte Filme, die auf diese Weise besser für die Zukunft erkalten werden können, als durch die alleinige Einlagerung einer Vorführkopie. Für die filmografische und inhaltliche Dokumentation der Filme archiviert das Bundesarchiv auch Unterlagen wie Presseveröffentlichungen, Rezensionen, Annotationen, Fotos und Plakate und Drehbücher. Auch Vor- und Nachlässe übernimmt das Bundesarchiv. 3. Hinterlegung im Bundesarchiv Erreichbarkeiten/Konditionen Filmhinterlegung im Bundesarchiv: -kostenfrei -sicher -lange Lebensdauer des Materials -für das deutsche Filmerbe Wer sich in der Zwischenzeit genauer über die kostenlose Filmhinterlegung im Bundesarchiv-Filmarchiv informieren will, dem empfehlen wir unsere neuen Seiten zur Hinterlegung/Übernahme im Internet: www.bundesarchiv/aufgaben_organisation/ ... index.html. Dort finden Sie auch die Ansprechpartner. Oder schicken Sie uns einfach eine mail unter FA.Hinterlegung@barch.bund.de. -
HD-Digitaltonformate;auch im richtigen Kino?
cinerama antwortete auf lumi's Thema in Allgemeines Board
Um es kurz zu machen, bekunde ich nur Verständnislosigkeit für diese Seite. Der Bericht über die Home Cinema Beamer hilfe der Kinobranche nicht weiter. Mitunter wird auch Kantenanhebung und Artefaktbildung durch Unterabtastung mit angeblicher "Schärfe" verwechselt. Denn einige Transfers von Film auf Digi-Medium sind nicht immer das, was auf dem Negativ (oder neuerdings "Source Master") enthalten ist. Besonders hoch auflösende Filmmaterialien, projiziert in höchster Güte, gelten sogar als "weich" und weniger scharf als 16mm oder Video. Das ist ein Ausdruck unserer heutigen Sehgewohnheiten, die durch neuere Filme und elektonische Medien etwas manipuliert wurden. Mich interessiert vielmehr das filmische Original und das Urmaterial. Auch eine LCOS-Projektion ist hierfür nur eine Ersatzlösung, aber kein Original und keine Kinodarbietung - man sollte dies klarer herausstellen. Am meisten wundert mich die Verliebtheit in die eigenen Spielzeuge, wenn man sie frisch erworben hat: der o.g. Sony Beamer der "Black Pearl"-Serie weist massive Ruckelartefakte bei der PAL-Einspeisung auf, die erst durch ein Modell der Bravia-Serie behoben sein sollen. Ruckeleien aber hat es mit analoger Filmprojektion bei 24 B/s wohl kaum gegeben, oder? Wozu also dieser Unfug, der nirgendwohin führt, schon gar nicht zu schöneren und größeren Kinos? Letzte Bemerkung: selbstverständlich werden Filmverleiher alsbald JEDEN Beamerfritzen mit Erstaufführer-Ware beliefern, wenn es ihnen so gefällt. Ich halte es für eine Illusion - auch wenn fast die ganze Branche vom Gegenteil spricht - dass ein digitaler sog. Standard allgemeinverbindlich werden könnte. Dies widerspricht diametral den Interessen und dem Wesen digitaler Vertriebs- und Absatzweisen und derer Kleinfabrikanten. Der DCI-"Standard" ist nur eine Verlegenheitslösung für eine Interimsphase, in der man zu der tradierten Kinobranche vorübergehend noch Kontakte aufrechterhält, insbesondere, um ihr das Abrüsten des 35mm-Parks schmackhaft zu machen. Allgemeinverbindliche Standards aber und weltweiter, unproblematischer Austausch von Filmware dürfte es im Digitalzeitalter immer weniger geben. Diese angedachte Absatzpraxis ist für ortsfeste Filmtheater ein tödliches Gift - so weit meine These. Also: was haben die Home Cinema Soundverfahren in diesem Forum verloren? :cry: -
Vielleicht mögen Sie ja eine Umfrage starten, wieviele deutsche Betreiber für das 1. Quartal 2008 den Umbau auf 3-D-digital beschlossen haben und ein rosiges Kinojahr 2008 prognostizieren? Somit zeigt sich, inwiefern Europa zu den USA deckungsgleich ist. Randbemerkung: auf der Berlinale 2008 - Brennpunkt des Weltfilmschaffens - läuft (leider?) kein einziger 3-D- Film: unter bald tausend Titeln. Ironischerweise aber eine Triple-Projektion)
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Man kann viele Box-Office-Erhebungen posten, wenn man damit einen Zweck verfolgt [bspw. Beseitigung des derzeitigen Abspielbetriebes]. Warum der europäische Markt aber etwas anders tickt, das wäre ebenfalls einer Analyse wert. - Aber dann wären ja "Interessen" tangiert, weshalb es sich immer gut macht, lieber nur Hits zu posten. :sleep:
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Das ist auch erfreulich, wenn sich die Vernunft durchsetzen könnte... Dennoch hörte man bereits von einigen Sektionsleitern einen "Prost" auf den Weg des einfachsten Widerstandes: den der Videoprojektion. Und: die "Unterschiede zwischen Film- und Video" hätten doch heute "keine Bedeutung mehr". [Über solche Gleichmacherei würden sich vermutlich selbst Videokünstler zurecht erzürnen.] Am Ende sind es dann immer die Filmemacher und Künstler, die ein sehr hochwertiges Format verteidigen müssen, denn Kino- und Festivalbetreiber sind ja nur Dienstleister, die sich "dem Markt anpassen". Auch eine Interessen-IG oder ein Verbundsschreiben an die Festivalleitung, ein solches Gut nicht leichtfertig zu verspielen, wäre wirklich unterstützenswürdig. Zumindest bei der Retrospektive habe ich noch den Eindruck, daß man durchaus noch Differenzierungen beim Medienträger berücksichtigen möchte (was in früheren Dekaden auch nicht immer all zu ernst genommen wurde). :idea:
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Da bin ich irritiert: wenn Ihr Kulturkritik üben wollt, wäre ich evtl. auf Eurer Seite. Aber eines würde man bitte voraussetzen: man sollte sich mit der Film- und Kinogeschichte auseinandersetzen, auch und gerade mit dem Blendwerk. Das sagt in diesem Falle: allein mit dem sarkastischem Vorwurf gegen Opfer der Verblendung und des Kommerzes langt es nicht, um diesen Erfolgs-Phänomenen auf den Grund zu gehen. Das gilt ausserdem für einige Exzellenzen der deutschen Filmwissenschaft, die leger über das Genre schmunzeln und die Stirn runzeln. Da verwundert nicht, daß dieselben ihren Lebtag noch keine Filmrolle in der Hand gehalten haben - geschweige denn eine Kamera oder ein Kopierwerk, ein Soundstudio, einen Bildwerferraum oder ein Atelier je von innen gesehen haben, dafür aber die Junghegelianer rauf- und runterbeten. Die Varianz leinwandtypologischer Wirkungskriterien interessiert solche Gralshüter des Wissens am allerwenigsten - die täglich mit verschrabbten Video-Kassetten die Studentenschaft beehren und das Original eines Regisseurs oder Kameramanns mit Vorsatz aus der Geschichtsschreibung verbannen. Dagegen die BILD ZEITUNG: fast "am Puls des Lebens". So viel zum Blendwerk und zur Kriterienbildung. 8) Und daher noch ein Zitat gegen den Kritizismus, dessen Autor unschwer zu erraten sein dürfte: Die absolute Kritik hat die 'Masse' fuer DEN WAHREN FEIND des GEISTES erklaert. (...) Die absolute Kritik geht von dem DOGMA der absoluten Berechtigung DES 'GEISTES' aus. Sie geht ferner von dem Dogma der AUSSERWELTLICHEN, d.h. ausser der Masse der Menschheit hausenden Existenz des Geistes aus. (...) Schliesslich laeuft diese große kritische Entdeckung auf eine Tautologie hinaus. Der Geist hatte nach ihrer Ansicht bisher eine Schranke, ein Hindernis, d.h. einen Widersacher, weil er einen Widersacher hatte. Wer ist nun der Widersacher des Geistes ? Die Geistlosigkeit. Die Masse ist naemlich nur als 'Gegensatz' des Geistes bestimmt, als 'Geistlosigkeit' und als die naeheren Bestimmungen der Geistlosigkeit, als 'Indolenz', 'Oberflaechlichkeit', 'Selbstzufriedenheit'. (Mit Selbstbespiegelung hat es nix zu tun, da ich gerade erst zwei Jahre alt war, als der Film gedreht wurde).
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Poltisches Kino konnte Willy Münzenberg in seiner Zeit fordern, weil die Zeit reif war für Veränderungen. Aber bereits Eisensteins Monumentalwerke zeigten "Vereinfachungen", Symbolismus, Klischee und historisch-politisches Plakatives, dass erkennen läßt, daß bestimmte filmtechnische Mittel, die oft stärker der Suggestion als der Reflektion zugeneigt waren, den Zweck zu heiligen hatten. Der politische Ansatz und die formalen Methoden waren unverkennbar brillant, aber eine "mehrschichtige" und selbstkritische Betrachtung der Realität seines Landes oder der russischen Geschichte, aber auch eine psychologische Deutung, kommen m.E. dort zu kurz. Diese Filme entstanden auch kurz nach Bürgerkriegszeiten oder in einer Epoche des ausländischen Drucks und der inländischen Repression. Weniger die prüfende Immanenz, als eine Bewußtwerdung für eine historisch für "reif" erachtete Massenmobilisierung war der Primäransatz. Weiter Formen des politischen Kinos seit 1945 sind hier kaum in straffer Form vorzustellen. Zu Deinem Kardinalvorwurf: Auf den ersten kritischen Blick setzt sich 2008 der Gigantomanie-Fetisch der 1960er Jahre im Blockbuster fort und könnte, sofern man dies boykottiert, nie mehr als eine Inszenierung der falschen Bedürfnisse und endlosen Vertröstungen sein. Denn gegen eine Gesellschaft des Spektakels eine "Situationistische Internationale" zu setzen, das war zuallermindest in den 1960er Jahren das treibende Postulat der Kulturkritik, die bei einigen jüngeren Regisseuren auch verfing. Etliche von ihnen blieben beim Avantgarde-, Experimental- oder Essayfilm, waren mit einem begrenzten Kreis an Interessenten zufrieden oder beklagten im anderen Falle eine unzureichende Reichweite in den etablierten Filmtheatern oder gar distributive Zwänge. Godard, der zunächst das Fernsehen hasste (und dennoch nichts mit David Lean und Monumentalität zu tun hatte), wandte sich in den 1970er Jahren daher dem Fernsehen zu - oder brachte das Kino in die Schulen und Clubs, weil er die ortsfesten Kinos immer mehr mied. Greenaway u.a. produzieren heute vornehmlich für die Rezeption im Internet. Andere Anhänger der 1968er-Bewegung, etwa Bertolucci, vollzogen die Wende des Thesenkinos innerhalb des Genres, das Freud, Marx und Oper (zum neuerlichen Melodram) verbinden sollte. Auch deren Monumentalwerke ("1900" oder "The Last Emperor") wälzten sich allerdings in nicht gerigeren Klischees als ein David Lean, auch wenn Kameraleute wie Vittorio Storaro ihnen zur Seite standen. Letzlich war die Nähe aller Regie-Talente der letzten Dekaden, die behaupteten, "epische Filme" wiederauferstehen zu lassen, sehr nahe an David Lean orientiert, ohne jemals seine stringente formale Meisterschaft zu erreichen oder eine völlig konträre und neuartige Filmsprache im Monumentalkino erfinden zu können. Aktuell gibt es hier wie da Enklaven und Refugien für den politischen Film jenseits des rigorosen Perfektionismus oder übersteigerten Formalismus, sofern man sich vom Fetisch des Unterhaltungskinos zu dürftig bedient fühlt: kommunale Kinos und andere Stätten in ganz Europa. Ausgesprochen geringschätzig aber werden traditionelle Kinematographien, Technologien und stilbildende Genrefilme in diesem Lande behandelt (entweder ungenügende Formtreue, unzureichende redaktionelle Betreuung oder gar "Filmpräsentationen" in sterilen und strukturlosen "Blackboxkinos" - so etwa dieser Tage eine "Retrospektive" unseres Filmmuseums in einem schwarzen Schachtelkino eines Multiplexes, das einem früheren Studiokino der 60er-Szene erstaunlich ähnlich sieht). Unter solchen Zuständen fahrlässiger Uminterpretationen einstmals stilbildender Kinoklassiker, angesichts derer Verkürzung oder der Ignoranz gegenüber Mindestanforderungen des Kinomachens, halte ich es geradezu für - in Deinem Sinne - hoch politisch oder revolutionär, in Nostalgie für das zu schwärmen, was schon schon immer besser war. Oder wenigstens für einige markante Stilingredienzien des Monumentalfkino, die völlig unabhängig vom politischen Telos nachwievor einen kunstimmanenten Wert für sich bilden, von dem man nur lernen sollte, auch wenn man es ablehnt. Wenn Du legitimerweise hervorhebst, dieser Rummel der grossen Gefühle und übergrossen Bilder stosse Dich ab, dann würde ich polemisch erwidern, ein Thesen- und Politkino, dass wir in einigen Sektionen grosser Filmfestivals in DAUERVIDEO-Projektionen erleben, stellt auf Dauer ebenfalls eine Schule falschen Sehens und schlechter Bilder - sprich: der Körperverletzung - dar. Ein Filmemacher, der wirklich etwas zu sagen hat und auf die Langzeitwirkung abzielt, nimmt die formalen und technischen Herausforderungen an, anstatt ihnen auszweichen, nur weil er sich vom Joch der Technik und des Apparats unterdrückt sieht und flugs zur Mini-DV konvertiert. :wink: