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Sie gehört dem besagten Verleih (ganz schöne Kopie), also ...
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Na, dann wäre das der neueste Update, mir sandte er am 21. und 25.1. Infos zum - Vorbehalt! - vorläufigen Programm. Für BRAINSTORM liegen aber bei Neue Visionen keine Anfragen vor, auch schätzt Bill Lawrence persönlich eher die Projektion auf flat screen, weiß aber um die Bedürfnisse des Publikums in Sache curved screen. Hier sieht man die Probleme und Einschränkungen der Digitalprojektion - Ihren Ausführungen folgend. Und: eine "2k"-Projektion - gegenüber einer 70mm-Porjektion - läßt nicht "hoffen", sondern ist ein Kompromiss. BLADE RUNNER wurde übrigens überwiegend photochemisch restauriert, bevor gescannt wurde. Ridey Scott berichtet, daß digitales Restaurieren zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt habe. Plötzlich habe man die alte Methode ausgegraben, und alles sah prima aus. Somit wäre auch eine neue 70mm-Kopie erstrebenswert gewesen. :D Und: @preston sturges: Werbung für die Blue-ray innerhalb eines 70mm- und Widescreen-Festivals sollten Sie sich bitte genau überlegen. Sehr kontraproduktiv!
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Scheint die Erstaufführungskopie von BLADE RUNNER von 1982 zu sein, wie mir Bill Lawrence schrieb: the 70mm print was of the original and withdrawn Über die aufwändige Sound-Mischung gibt es auch Literatur. Seinerzeit konnte der Surround-Sound auf Magnetton-Basis dem Film in Deutschland eine sehr große Anhängerschaft verschaffen. Auch die 65mm-Hintergrundaufnahmen des Los Angeles von 2017 sind nachwievor überwältigend auf Breitfilmkopie. Aus: "The SciFi Store", http://www.scifidesktop.org.uk/gallery/...=18&pos=14 http://forum.cinefacts.de/showthread.ph...942&page=2 (Lief auch vor einiger Zeit in einem CinemaxX auf 2 Metern Breite, in 35mm und guter Kopie
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Für die Reisfreudigen unter uns die Erinnerung: am 5. April im ROYAL PALAST im schwedischen Malmö Sebastian DOCTOR ZHIVAGO-Tag. Bild: in70mm.com / Sebastian Rosaker Wer sich bei ihm per eMail oder Brief anmeldet, erhält eine riesige Eintrittskarte mit diesem fantastischen Motiv zugesandt, der Eintritt ist kostenlos: Bild: in70mm.com / Sebastian Rosaker Aktuell stellt Bill Lawrence für das Wide Screen Festival im englischen Bradford folgendes Programm in Aussicht: Vorbehaltsstatus! Friday 7 10.00 This is Cinerama 1.30 The Great Escape 6.30 Cinematic Sound Formats: with Dion Hanson 7.30 2001: A Space Odyssey Saturday 8 10.00 Windjammer 1.30 The Bigger Picture - Tony Sloman 2.45 The Sand Pebbles 6.00 The Making of How the West Was Won 7.30 Star! Sunday 9 10:00 Cineramacana 1.00 Screentalk: Kenneth Branagh + Hamlet 70mm 6.00 Honeymoon 8.30 Blade Runner Monday 10 10.30 Edward Scissorhands 70mm + Brainstorm 70mm As well as visits from Kenneth Branagh, we are also expecting Jan Harlan to talk about Stanley Kubrick on Friday night (by coincidence the anniversary of Stanley Kubrick’s death); and Dave Strohmaier will bring more from his vaults. I hope to have tickets on sale early next week, so please hold on before calling to book. There are full passes still available, so do contact Jeni Hall at Jennifer.hall@nationalmediamuseum.org.uk if you wish to buy one. More information next week. Vorbehaltsstatus!
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Gut, daß die Legenden des 70mm-Kinos einmal relativiert werden. Die beiden grössten "Flops" hiessen vielleicht MEINE LIEDER MEINE TRÄUME sowie STAR! (Einer der beiden Titel soll an der West-Spree sogar nur 3 Tage gelaufen sein - läßt sich noch genauer herausfinden.) Ein ketzerischer Gedanke: hätte es den ZHIVAGO-Erfolg nicht gegeben, wäre das 70mm-Verfahren in der Kinodistribution noch vor Ende der 1960er Jahre eingeschlafen - und auch die letzten Experimente mit 65mm-Aufnahme wären nicht mehr in Angriff genommen worden. ZHIVAGO ist zwar ein Blow-up, aber dank herausragender Photographie und optischer Naßkopierung allgemein sehr exqusist anzusehen, und angesichts des Erfolges schienen auch die Puristen des 65-mm-Aufnahme wieder Aufwind zu bekommen. Erstaunlicherweise liefen in dieser Stadt diverse 70mm-Verleihtitel in mittelgrossen 35mm an, und oft 1 Jahr darauf plötzlich in Großkinos im Wiedereinsatz sowie in 70mm. Dazu zählen 55 TAGE IN PEKING und WEST SIDE STORY, die beide im 'Cinema Paris' in 35mm anliefen und später im 'Cinerama-Theater Capitol' am Lehniner Platz in 70mm nachgespielt wurden. Ähnliches wiederfuhr noch 1990er Jahren TITANIC und DER LETZTE KAISER. DOKTOR SCHIWAGO wurde in Frankfurt am Main (eben so wie BEN-HUR) im dortigen 'MGM-Theater' in Erstaufführung in 35mm-4-Kanal-Magnetton gezeigt: was dieses Haus, dass bereits seit 1956 über zwei DP 70-Projektoren verfügte (eventuell ohne 70mm-Umrüstsatz bis 1968, als der Bildwandumbau erfolgte und GRAND PRIX damit Premiere feierte) nichtsdestoweniger als Roadshow-Theater gelten ließ. CAMELOT an der West-Spree lief zwar im Todd-AO-Haus 'City im Europacenter', aber weder der Anzeige noch Zeitzeugen war zu entlocken, ob dies im Sonderformat erfolgte. Den ersten Einsatz bin ich mal in den Zeitungen komplett durchgegangen: nach der 166. Woche lief im 'Royal Palast im Europacenter' VOM WINDE VERWEHT mit 8-wöchiger Laufzeit, gefolgt von 2001: ODYSSEE mit nur 7-wöchiger Laufzeit. Nach der 166. Woche fand sich also eine Zeitungsannonce der 'Kurbel': "Doktor Schiwago zieht um...". Ebendort war bereits bis 1956 VOM WINDE VERWEHT in 2 1/2-jähriger Laufzeit eingesetzt worden - in einem Betrieb, der in Konkurrenz zum 'Royal Palast' stand. Nur wenige Monate später kehrte SCHIWAGO zurück ins Europacenter. Vermutlich wurde er für andere Einsätze vorher gesperrt. Als ich im 'Royal' 1979 erstmals 2001: ODYSSEE sah, mußte man nach etlichen Vorankündigungen erst den 36-wöchigen Einsatz von KRIEG DER STERNE und einige Nachfolger über sich ergehen lassen. In den Bezirkskinos wurde 2001 letztmalig im Frühjahr 1978 ('Eva-Kino') eingesetzt und dann gesperrt. Man sagte dann in den Kreisen der Todd-AO-Kinobetreiber, die sich diese Filme offenbar mit Billigung des Verleihs reservieren ließen: "der ist auf Eis gelegt". Diverse 70mm-Wiederaufführungen der 1970er Jahre, auch im 'Delphi-Filmpalast am Zoo', hatten zum Anlaß, daß solche Titel mindestens ein paar Monate vorher für den 35mm-Bezirkskinoeinsatz gesperrt wurden. Sog. "Roadshowkinos" (der Begriff ist m.E. weit ausspannbar und nicht nur mit Breitleinwänden in Beziehung zu setzen) waren also immer auch bischen als "Killerkinos" verrufen, gehässig gesprochen. :wink: Das wäre ja toll! Läßt sich der Einsatz durch alte Zeitungsanzeigen präzisieren? Eben so sagenhaft der 118-Wochen-Einsatz von BEN-HUR im Hamburger 'Savoy' in Wiederaufführung. Im Berliner 'Delphi' lief er in seiner Erstaufführung "nur" etwas länger als 1 Jahr, aber ein Dutzendmal in Wiederaufführung bis hin zum 35mm-Einsatz um 1981 (Magnetton) und 1983 (Lichtton). Hätte noch Fotos aus dem 'Royal'-Einsatz - aber es hieß ja schon obenstehend: "nicht das schon wieder". :(
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Den Tag über habe ich evt. mit verschiedenen Spielstätten und Formaten mehr zu tun als Sie ... aber das ist hier nicht Thema weiterer Unterstellungen. Niemand redet das Kino tot, da es das Kino ohnehin nicht gibt. Trotzdem sollten Szenarios entwickelt werden, nach denen die flächendeckende Infrastruktur ortsfester Spielstätten mit Grundversorgung auch einmal in Gefahr geraten könnte. Es gibt sicher keine ewigen Gewissenheiten, und auch Neuerungen können immer zum Guten und zum Schlechten tendieren. Man kann schwerlich die Augen verschließen vor den neuen Märkten, die in den letzten 10 Jahren als Konkurrenten ortsfester Filmtheater einen nicht zu ignorierenden Aufschwung erlebten. Es wäre, denke ich, vorrangige Aufgabe der Theaterverbände, bei den Verleiher- und letzlich den Produzentenverbänden sicher zu stellen, daß eine vorrangige Premieren-Belieferung sichergestellt würde. Die Freigabe von HD-Medien für den Consumer-Markt und annähernd selbige Medien als Kinodistributionsformat ist eine Novität. Wer meint, dies habe es schon immer gegeben und es ändere nichts am Grundwesen der Grundversorung mit Filmerstaufführungen, der gewinnt mein Vertrauen nicht unbedingt.
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Abgesehen von Ihrer persönlichen Unterstellung - muss ich zugeben: unter nur "schönredenden" Menschen wie Ihnen würde ich mich wirklich nicht so wohl fühlen ... denn einer ernsthaften Analyse stellen Sie sich ungern, und dies könnte einmal riskante Konsequenzen nach sich ziehen... (das geht mich jedoch nichts an). Aber es besteht j gar kein Widerspruch zu Ihrem Beharren auf den "human factor": die naturgegebene Geselligkeit, das Kommunikations- und Unterhaltungsbedürfnis und der Drang des Ausgehens. Sie rufen die Revolution aus. Aber es ist für mich in Ihren Zeilen primär nur ein Marketing-Text erkennbar, keine wirkliche Revolution. Prof. John Belton nannte die Umrüstung auf digitale Bildwerfer in den Kinos eine "Scheinrevolution". - Mir erscheint es spannender, dieser kritischen Hypothese nachzugehen. Sie sprechen von der modernen Welt des vereinsamten Menschen (sie beschreiben ihm mit digitalen [!] Attributen wie "neue zellen-medien wie handy-tv und home-entertainment"), aber diese Kritik ist m.E. weniger revolutionär aus dem Blickwinkel enthusiastischer Kämpfer der digitale Vernetzung. Eine Revolution hat in grossen Zügen die Abschaffung relevanter bestehender Organisationsstrukturen und auch Kulturdenkmäler zurfolge, selbst wenn sie viel Positives bewirkte. Dieser Problematik weichen wir hier aus. Fazit für den engagierten Kinokämpfer (es bleibt auch wenig anderes übrig): der human factor ist um jeden Preis zu stärken. Es darf nicht nur aus Marketing-Gründen oder aus einer Haltung des reinen Optimismus und der Verdrängung der ewige Glaube einziehen: "Kino wurde oft schon totgesagt - es lebt noch immer". Betrachten wir die wichtigsten Veränderungen: Sie schreiben, "hier bietet Kino und die geschichten die im Kino erzählt werden seit über 1000 jahren die einzigartige möglichkeit [...]". Bleiben wir bei dieser Aussage und ziehen die heuigen Möglichkeiten und Tendenzen heran, dann ergeben sich auch veränderte Rezeptionsbedinungen: die Quervernetzung filmischen Contents und anderer Unterhaltungsformen hat ja seit Beginn der 1950er Jahre das Kino geschwächt. Die Verknüpfung (mit anderen Medien und Freizeitangeboten) ist so stark und "innovativ" [in Anführungszeichen und primär ökonomisc gemeint] wie nie zuvor, so daß von einzigartigen Herausstellungsmerkmalen der Kinos nur eingeschränkt gesprochen werden kann. Im Zuge der Digitalisierung dürften diese Refugien des grossen oder einzigartigen Bild-, Ton- und Unterhaltungsgewerbes massiv unter Beschuß geraten. Vergessen wir nicht bisherige Wellen des Kinosterbens. Nehmen wir in Augenschein, daß eine weitere Insolvenzwelle (auch gerade unter den sogenannten "Umrüstern") große Löcher in der Landkarte schlagen wird und die flächendeckende Infrastruktur von ortsfesten Filmtheatergebäuden fraglicher wird. Vergleichen wir auch die derzeitigen Bildgüten und Vorführweisen sowie Rahmenprogramme mit denen der 1990er, 1970er oder 1950er Jahre. Und prüfen wir, welche ernsthaften Anstrengungen die produzierende Industrie unternimmt, um immer und überall "einzigartig" für eine Filmtheaterverwertung einzutreten. Ich kann somit nur für eine kritische Betrachtung werben und für Vorsicht gegenüber den Heilsversprechen sog. Revolutionäre der Multimedia-Industrie (die mit Kino wenig gemeinsam haben, ausgenommen, das Label "Kino" für ihre Produkte zu übernehmen). Und hier stehen wir vor einer Gleichschaltung des Medienformats (Kino und Home Cinema) sowie der möglichen Vertriebswege (elektronisch und per Datenleitung oder Satellit).
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Zum Stichpunkt "Ich habe gesündigt" muß ich aber auch Dir ins Gewissen reden, Dein Technikerethos nicht einer leicht mißverständlichen "Humanisierung" des Wahrnehmungsverhaltens zu unterwerfen. Also der Gefahr zu unterliegen, heutigen Geschmacksurteilen seltsamerweise eine (technische) Berechtigung zuzubilligen und dem Homo Sapiens ein irrationales Bedürfnis nach Unvollkommenheit nachzusagen - Derartiges liest man nämlich seit Monaten aus Deiner Feder - ich verstehe dies nicht ganz, ehrlich gesagt. Es geht doch vielmehr um meßtechnisch nachweisbare Paramter, angepaßt an das maximale Seh- und Hörvermögen gesunder Menschen. @Jensg: Es ist schon etwas irreführend zu unterstellen, ein sozusagen "von Natur aus" (?) etwas verwackeltes oder leicht zerschrammtes oder gar flackerndes Bild (natürlich von Dir auf 35mm-Film bezogen) empfänden wir als natürlicher, angenehmer und sympathischer - so Deine Thesen der letzten Monate. Dieselben launigen Beurteilungen hört man bei den HiFi-Fans: etwa vom "wärmeren Klang" ihrer Analog-Röhre oder angeblichen Verbesserungen von CD-Klängen nach Überspielungen auf Tonband (wonach der Ton alsbald wärmer, präsenter wurde und plötzlich angeblich einzelne Instrumente deutlicher heraushörbar gewesen wären). Unglaublich, dass solches von Technikern verbreitet wird! Es sollte doch bitte eine Klangfarbe nicht aufgrund eines möglicherweise fehlerhaften Systems geheiligt werden. Wenn ein Sounddesigner aber ein solches Bedürfnis (den "wärmeren" Klang u.a.) bedient, dann sollte es auf Grundlage eines höchstwertigen Equipments erzielt oder simuliert werden, nicht aber durch Kopierverluste von der CD zum Tonband. Dies als Schelte der Analog-Fraktion. Zur Digitalfraktion: Von Deinen regelmässigen Ausführungen zur Überlegenheit des Farbraums von Beamern ("Film kann das nicht", las man in Deinen Ausführungen) sage ich nur soviel: Eine einwandfreie Filmkopie vom jüngsten Kodak Vision 3 Material überschreitet einen Kontrastumfang von 2000 : 1 , ein filmisches Negativ gar von 100 000 : 1. Abgesehen von den Farbraum-Verfälschungen von Digital Intermediates, die angeblich DCI-konform auf Festplatte ausgeliefert werden oder auf 35mm zurückbelichtet werden, rede ich erst gar nicht, und am schlimmsten verhalten sich digitale Aufnahmekameras (selbst bei 12 bit ein Kontrastumfang von 80 : 1 bs 100 : 1 (CMOS-Sensor) bei einem Blendenumfang von deutlich weniger als 11 verglichen mit Blendenumfang 13 bei Filmkameras). Mich verwirren regelmässig Deine Vergleiche und Schlußfolgerungen. Ist das alles ernst gemeint oder eine leicht schelmische Provokation? Daher versuche ich es einmal mit einer These zur Wahrnehmungsphysiologie: Selbst eine alte Technicolor-Kopie bei etwa angelegter 1k Auflösung beweist, daß bedingt durch die Noniussehschärfe eine Struktur in regelmässiger Verteilung als schärfer erscheint als auf Videoprojektion, wobei die zufällig verteilten Elementstrukturen durch das Korn optimal extrapoliert wahrgenommen werden. Zitat aus Movie College: Der Film hat einen deutlich größeren Spielraum und einen viel größeren Farbraum zu bieten, ist einfach flexibler und die Bilder haben mehr Brillanz, was auch bei einer späteren Bearbeitung noch für Reserven sorgt. Je höher die Qualität des Ausgangsprodukts, desto besser die Bearbeitungsvariationen und die Endprodukte. Beim Ton nun wäre anzunehmen, daß eine hochwertige Studio-Bandaufnahme auf Studer A 807 oder Revox B 77 und erst recht auf 35mm Atelierschrift (klassische FILM-Produktion!) einen der CD überlegenen Klangraum bietet. Die CD besitzt einen abgeschnittenen Frequenzgang, und nicht umsonst wurde der Versuch unternommen, mit Audio-DVD und 25 bit / 192 MHz das Aufkommen ders extrem datenreduzierten mp3-Players zu verhindern. Unter Letzteren (mp3) gibt es eine Fraktion, die behaupten, dieses Verfahren klänge besser als alles bis dato Gehörte (zum Glück ist hier mal nicht von "wärmer" die Rede. :oops: ). Angenommen, der Frequenzgang ist auf dem analogen Band analog zur Kopfspaltbreite und mondernen Magnetitemulsion sogar noch ausweitbar, dann stellt sich die Frage, inwiefern die langsam abfallende (anstatt abrupt bei der CD beschnittene) Frequenzgangkurve in einer analogen Aufnahme eine breitere Fülle an Obertönen produziert, die auch deutlich die Klangfarbe beeinflussen - selbst dann noch, wenn das individuelle Hörvermögen keine Frequenz von mehr als 10 oder 14 KHz wahrnehmen könnte. Es gibt eine weitere phyisikalische Eigenschaft der Magnettonaufzeichnung, die ich mir nicht sicher bin, als Vor- oder Nachteil gegenüber einer Digitalaufnahme/Wiedergabe einzustufen. Es geht um den Effekt des "bassbuckel". Dabei werden die Frequenzen im Baßbereich um 3 dB angehoben (und ermöglicht durch Eigenschaften der Kopfspaltbreite und der Sättigung des Bandes, die auch dem Mittenbereich zugute kommt). Seine Ursache hat dieser als "druckvoller" und "präsenter" wahrnehmbarer (und von vielen Musikern gewollte und daher analog aufgenommene Klang) sicherlich auch durch die Bandkompression, auch nachdem sehr hoch ausgesteuert wurde (bis 6 dB möglich) zur Unterdrückung des Rauschpegels. (Bereits bei einer Aussteuerung von -10 dB würde diese Durckdynamik in sich zusammenbrechen). Bereits bei der heute zurecht als minderwertig betrachteten Kompaktkassette waren Ende der 1970er Jahre Rauschabstände von bis zu 67 dB (bei der CD 76 dB) und Frequenzen bis 19 kHz (bei -3 DB Aussteuerung) möglich geworden. Anstatt unreflektiert von einer "Perfektion" der digitalen Technik zu reden (die eben doch nur beinahe verlustrei kopierbar ist und dennoch Verluste anzeigt) oder auf der anderen Seiten den "Charme" der analogen Technik zu beschwören, sollte endlich einmal Fachliteratur mit analogen und digitalen Meßvergleichen auf unterschiedlichsten Tonträgern und Musikensembles auf den Tisch gelegt werden, um den Mutmassungen im Internet und selbst in der Profiszene ein Ende zu bereiten. [Das fordert ein Nicht-Tontechniker ein, der sich seit Jahren über das Plaudern hauptberuflicher Toningenieure, Mischmeister und "Sound"-Designer ärgert, die die Neigung aufweisen, all zu menschelnd ins Geschmäcklerische oder Philosophische abzugleiten.] Zu @cinemartin: Digital Cinema kommt nicht. Diese Behauptung ist eben so legitim wie ihre Gegenbehauptung. Die digitale Revolution bedeutet keinesfalls nur den Austausch einer Armbanduhr, eines Bildwerfers, eines Telefons oder eines Fernsehers. Sie hat völlig neu strukturierte Märkte und völlig neue Lebensgewohneiten geschaffen. Eine Anbindung des klassischen Theaterbetriebs an Multimedia-Angebote, zu denen auch Filmpremieren ind HDTV, auf Blue-ray. pay per-view oder On Demand an jeden beliebigen Ort schnell und billig zu leiten imstande sind, lassen kaum mehr Bewirtschaftungspotentiale für Filmtheater zu. Und Konzepte für völlig neue Kinoangebote sind nicht in Sicht, nachdem selbst hochfavorisierte Digital-3D-Verfahren wie etwa Real-D neuerdings zur DVD- und Fernsehvermarktung vorgesehen sind - dies analog zur Verwertungspraxis auch aller anderen modernen Spielfilmverwertungen in ihren Auswertungskaskaden. Ein Denkfehler in diesem Filmvorführerforum erscheint mir immer wieder, all zu einseitig von Austausch und Updates technischer Güter auszugehen, die angeblich keinen Einfluss auf die basale Betrieb- und Vertriebssweise nähmen.
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Es ist anzunehmen, daß DOCTOR ZHIVAGO auch einer der besucherstärksten Filme war, wenngleich die Weltbevölkerung seither gewachsen ist. Die Einsätze in den Roadshow-Kinos (Großbildwand, 4-Kanal-Magnetton und/oder 70mm) liefen weltweit über viele Monate, unbesehen die zahllosen Wiedereinsätze bis Mitte der 1980er Jahre. Die größte Bildwand, auf der er zu sehen war, gab es im ROYAL PALAST IM EUROPACENTER in Berlin mit 32.80 x 14 Metern bei einer Krümmung von 120 Grad. Regisseur David Lean sagte anläßlich der Premiere, dies sei die schönste und größte Leinwand, die er je gesehen habe. Das Opus lief dort länger als an irgendeinem anderen Ort dieses Planeten: 166 Wochen. Beim ersten Wiedereinsatz 1971 hatte er die Besuchermarke von 2 Millionen Zuschauern in nur einem einzigen Kinosaal überschritten. _________________________ _________________ Der Erfolg kann eben so wie der von GONE WITH THE WIND in dieser ehemaligen Frontstadt auf Entbehrungen und Bedrohungen der Nachkriegs-Ära zurückgeführt werden. Das Kino ROYAL PALAST wurde 2007 abgerissen und durch einen Neubau eines SATURN-Flagship-Stores "ersetzt". In den 1990er Jahren bis zur Jahrtausendwende wurde er auf 70mm immer wieder auch in der Berliner URANIA bei hervorragenden Besucherzahlen aufgeführt. Komplett mit allen Ouvertüren-, Pausen- und Schlußmusiken.
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Seine Lehrhefte waren neben denen von Kurt Enz ein leuchtendes Vorbild für den Berufsstand des Wiedergabetechnikers. Mir war es leider nicht vergönnt, ihn kennenzulernen, obwohl ich es mir für 2008 vorgenommen hatte.
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Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Hat sich in dieser Filmgruppe offenbar noch nicht überzeugend durchgesetzt, daß seit Jahrzehnten die photochemische Naßkopierung (liquid gate, wet gate) kleinere Verschrammungen und Einschlüsse unsichtbar macht. Ohne diese wäre die Branche gar nicht überlebensfähig gewesen, um Fernsehen, Video und Digital etwas entgegen zu setzen. http://www.widescreenmuseum.com/Widescreen/35-70mm.htm https://www.kodak.com/US/plugins/acroba..._80-85.pdf Beim Stummfilm hat auf digitalem Wege ein Bekannter von mir die kombinierte Schrammbeseitigung als erster durchgeführt: 2001 bei Firma Alpha-Omega, Restaurierung in 2k vom Originalnegativ aus dem Jahre 1927, das an einigen Stellen twls. schon nicht mehr durch eine Naßkopierung durchgelaufen wäre. Interessanter Bericht: http://www.alpha-omega.de/Deutsch/D_metropolis.html Das Scannen von Dias funktioniert z.B. mit einem Gel und läuft über Trommelscanner. Ein Scan mit 10000 dpi kostet etwa € 180,- (wollte ich kürzlich beauftragen), niedrigere Auflösungen um die 20,-. Trommelscanner haben einige gute Graphik-Studios im Angebot, und das Bild wird qualitativ viel schärfer als über Flachbettscanner (der bisweilen auch mit Gel arbeitet, falls gewünscht). http://www.typegerecht.de/leistungen.html http://www.euromediahouse.de/trommel.lasso Ohnehin ist das traditionelle Dia-Scannen äußerst unbefriedigend. Es sind auffällig Ihre Darstellungen, die unbekümmert filmische Fakten "außer Kraft" setzen. Sie arbeiten mit polemischen Verkürzungen mit Vorliebe, das merkt auch jeder an Ihren Posts in GB- oder USA-Foren, die regelrecht Widerspruch der Kameraoperateure evozieren (den Begriff gebraucht man im Deutschen verallgemeinernd, aber auch operating cameraman im Engl. usf.). Unglaublich optimal absurd. Ich müßte hier Firmen mit diversen Produktionsausfällen und Crahs reihenweise listen - aber das wäre mir zu indiskret. Natürlich: kommt von @preston sturges, der ebenfalls FILM und Personal scheinbar abzuschaffen geneigt ist. Aktueller Millionenschaden bei 35mm? Ja klar, aktuell bei Scientology und - aktuell? - bei DIE BLECHTROMMEL (gedreht 1979, ein Schulfreund durfte dort einmal kurz als Jungspunt die Kamera bedienen, hoffentlich war er dies nicht gewesen) Das darf ich höflich in Ihrem Namen den ehemaligen und heutigen Geschäftsführern ausrichten? Könnte es sein, daß Ihre Kamera Macken hatte und die Perfo beschädigte? SOLCHE Kunden ist man ja mittlerweile gewohnt. (Ich jedenfalls habe in meiner Schicht noch nie ein Negativ als Verlust melden müssen. Man nimmt es eben genau mit dem Material). Schwach, wenn man die Kinolandschaft so wenig kennt. Aber Ihre Übertreibungen sind immer wieder entzückend: die FFA finanziert den digitalen Kino-Roll-out. Ein Bombengeschäft! Und das schon seit 1999. Oder Jeffrey Katzenberg finanziert ihn. Oder der HDF. Oder der VdF. Oder der liebe Gott. -
John Waters' POLYESTER (von 1981) - mit Rubbelkarten. Daher wohl auch der Name "Polyesterschlampe". :D Echte Spinnen und Ungeziefer kann sich das Unternehmen aber nicht leisten: man bräuchte einen angeschlossenen Zoo für diese Art Darbietung. Auf 4-D-Leinwand einen "Ben-Hur" zu zeigen wäre sicherlich ein sehr auffälliger Störfaktor. Das Publiukum und auch der Beamer würden an die Decke gehen. (Aber ein österreichischer Bekannter wollte mit Filter-Vorsätzen einmal seine Kopie "plastizieren", in 3-D umwandeln - dabei auch "Ben-Hur" zeigen. Das würde in Szenen gut wirken, in denen die Bruchstelle zwischen Innerem (Kerker, Höhlen) und Äußerem (Golgatha oder die leere Arena, die Heston nach dem Showdown noch einmal aufsucht), aber auch die Szene mit dem Zimmermann natürlich. Muss ich direkt mal ausprobieren.
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Wie vergrault man seine Gäste am besten...?
cinerama antwortete auf Media-Pro's Thema in Allgemeines Board
- Laute, plärrige Werbung als Vorprogramm, zu leiser (und teilweise nicht scharf gestellter) Hauptfilm. - Schlagartiges Einschalten des Notlichtes noch während (oder kurz nach) dem Abspann sowie abrupt einsetzende "Pausenmusik" aus Discokonsolen; obwohl noch nicht einmal die letzten Töne eines besonders "tragischen" Films verklungen sind. - Lautes und pflegelhaftes Benehmen von Kinomitarbeitern am Einlaß und während der Vorstellung (im Saal: Schlüsselrasseln, sich vor die Nase des Kunden setzend, aus Langeweile den "Film anguckend", ohne die Dauerunschärfe zu bemerken, "Nicht-Zuständigkeit" bei Gästeanfragen, zu lange Reaktionszeiten auf Beschwerden usf.). - Ranzige Rück- und Kopflehnen der Stühle, Popcorn-Reste im Saal, verklebter Niloleum-Bodenbelag, scheppernde und herabrollende Flaschen, fehlender Vorhang und Kaschierung, falsch eingestelltes Bildformat mit Schwartenrändern oder starkem Bildbeschnitt. ... man könnte das tagelang aufzählen und käme nie zum Ende. -
Dir fehlt es an Gerissenheit. :) Man stößt erst (mit Hilfe von MfS-Rentnern & Karriere-Lafontaine) die Kochs und Großaktionäre über die Kante - später entledigt man sich des Lafontaine und der MfS-Kröten. Man wählt sehr wohl zunächst den Kompromiss und dann...führt man innerhalb der Partei Säuberungen durch. Die "Blödheit" der Germanen parodiert ein heller Kopf der Kunst- und Theaterszene: http://www.yigg.de/853684_Mathias_Richl...oland_Koch Statt der Globale die Internationale (von und mit Warren Beatty):
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Ja, ja - schon klar, genau so wie Digitalkino - Deutschland profitiert ohne Ende vom digitalen Roll-out, erst recht Afrika und Lateinamerika von Nokia, um sich mithilfe solcher Wohltäter von der Abhängigkeit von Westeuropa und USA zu befreien. Erinnere mich an ein schönes Sinnbild: "Das Kapital ist ein scheues Reh". Das Reh ist immer sanft und harmonisch. Ein Reh - das muss gestreichelt werden. Dafür gibt es Volksvertreter. Leider läuft das Reh immer weg, wenn man es streicheln will. Im Internet ein "Funke" - ganz neu sind die Ideen nicht: http://www.derfunke.de/joomla-cms/content/view/319/69/
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Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Genau so war es gemeint - auf Ihre Posts bezogen - wer hier "filmisch" resigniert hat, dass zeigt sich an der täglichen Geschäftspraxis. Ich verteidige FILM - Sie schaffen ihn ab zugunsten von HDTV. Adios. -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Deswegen zeigen Sie ja "Nazi"-Filme [z.B. "300"] nur noch full digital - der 14-jährige Filmvorführer könnte ja versagen. Es paßt alles zusammen. Soviel zu Thema Zynismus. -
Wir haben hier schon"5D-Kino". Rüttelsitze, VGA-Beamer (mit derbem Fliegenraster), Gerüche und Kotztüten. Etwa 20 Plätze (Steglitzer Schlosstr. in Bln). Der "Film" dauert 15 Minuten. Eintritt 6,70 EUR. Wohl bekomm's! :lol: http://www.arcade-syndicate.de/board/sh....php?t=125
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Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Aber ja doch. Imax ist ja auch in den letzten Jahren in vielen europäischen Städten und in Übersee ein "Musterbeispiel" für Standortverödung geworden. Etlichen Imax-Ruinen werden alsbald die DCI-Kinoruinen folgen, und diese reißen dann auch die konventionellen Theater mit in den Abgrund - soweit meine finstere Prognose für das angebrochene HDTV-Zeitalter, in dem das "Display" für den Konsumenten "spannender" ist, als die photorealistische Bildgüte in Traditionskinos oder auf Riesenleinwänden. Sie scheinen mir zuviel mit ahnungslosen Anfängern zusammenzuarbeiten. Ich empfehle Ihnen eine längere Qualifikation bei einem IT erstsemester-Studenten. Einer der primären Nachteile von Film ist das sie keine Backups machen können. Digital geht das noch paralell am Set.. Immer wieder am Set passiert - und auch in sehr großen Postproduktionshäusern. Es kam und kommt manchmal zu monatelangen Verzögerungen und Kostenexplosionen jenseits des Verkraftbaren. Film hat als Endprodukt auch etliche "Backups" - hier sind es die Sicherungsmaterialien (in denen sich zwar ein Riß oder eine Schramme nie ganz ausschliesen lassen, aber ein irreparabler Datenverlust, wie er immer wieder in der neueren Produktion auftauchte, ist hier nicht gegeben. Film ist eine narrensichere Art der Medienkonservierung - weshalb auch genuin digitale Produktionen mittlerweile sicherheitshalber auf Film-Sicherungspaketen ausbelichtet werden. Nur Sie streiten ab - und sind der einzige, der dies tut. Das es eine Videoauspiegelung bei analogen Filmkameras (seit den 1960er Jahren!) gibt, scheint für Sie irrelevant zu sein. Nun ja, SIE sehen es eben nicht. Auch sollten Sie wissen, wie die Kameraoperateure beim Focus-Pulling auf HD-Cams ins Schwitzen geraten: Ursache hierfür ist auch die begrenzte Auflösung des Videoformats. Das ist bei 35mm alles praktikabler. Nennen Sie bitte Ihre Zahlen. Hoffentlich die richtigen? Die Filmförderungsanstalt hat gerade eben erste einer Förderung solcher Umrüstungen im Kinosektore eine Absage erteilt. Gründe sind keine qualitativen, wie wir sie hier debattieren, sondern betriebswirtschaftliche. Jetzt wird von einigen Akteuren der Bundeskulturminister angebettelt - der von unserern Steurgeldern digitale Bildwerfer anschaffen soll. Finde ich amüsant. :oops: Die NEW YORK TIMES hat das Investitionsgrab der ausschließlichen Digitalisierung bereits zurecht beklagt - und stimmt darin mit der Academy of Motion Picture Arts and Sciences überein: To begin with, the hardware and storage media — magnetic tapes, disks, whatever — on which a film is encoded are much less enduring than good old film. If not operated occasionally, a hard drive will freeze up in as little as two years. Similarly, DVDs tend to degrade: according to the report, only half of a collection of disks can be expected to last for 15 years, not a reassuring prospect to those who think about centuries. Digital audiotape, it was discovered, tends to hit a “brick wall” when it degrades. While conventional tape becomes scratchy, the digital variety becomes unreadable. [...] The problem became public, but just barely, last month, when the science and technology council of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences released the results of a yearlong study of digital archiving in the movie business. Titled “The Digital Dilemma,” the council’s report surfaced just as Hollywood’s writers began their walkout. Busy walking, or dodging, the picket lines, industry types largely missed the report’s startling bottom line: To store a digital master record of a movie costs about $12,514 a year, versus the $1,059 it costs to keep a conventional film master. Much worse, to keep the enormous swarm of data produced when a picture is “born digital” — that is, produced using all-electronic processes, rather than relying wholly or partially on film — pushes the cost of preservation to $208,569 a year, vastly higher than the $486 it costs to toss the equivalent camera negatives, audio recordings, on-set photographs and annotated scripts of an all-film production into the cold-storage vault. Klären Sie doch die FIAF (The International Federation of Film Archives) auf, die AMPAS (Academy of Motion Picture Arts and Sciences), die SMPTE (Society fo Motion Picture and Television Engineers) oder die "New York Times", wie man das "perfekt" hinbekommt - wenn Sie diesen Anspruch erfüllen. :roll: -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Das ist sehr theoretisch. Nicht falsch, aber nicht nah genug an der Produktionspraxis von Filmen. Eine extrem hochauflösende Ausbelichtung in meinethalben 12 bit auf 35mm (allerdings nicht direkt auf Kopie, sondern auf 35mm-Intermediate Stock) wäre durchaus machbar, kostet aber Geld. Das Ergebnis in 6k oder mehr würde die konventionelle 35mm-Kinokopie zum Erblühen bringen - abgesehen einmal von den Ergebnissen eines rein auf Film gedrehten Materials in Direktkopierung. Das ist ja meine Rede, zumindest besser als 2k-Ausbelichtungen der letzten Jahre oder Ausbelichtungen von reinen Digitalproduktionen wie SITH, MIAMI VICE, SIN CITY oder SUPERMAN. Allerdings müßten die Prozeßvorschriften im analogen Kopierwerk eingehalten werden - was laufend auf Druck der Verleiher ausgehebelt wird und zu entsprechenden Ergebnissen führte. Das hat sich erst in den letzten Jahren eingebürgert. Ob sich deshalb DCI 2k-Cinema mehr "lohnen" würde als der erstklassige analoge Standard noch aus Ende der 1990er Jahre, der nachwievor praktizierbar ist, würde ich so nicht sehen, da man mit DCI-DLP nur auf einem mittleren Güteniveau "geeichte" Serienprodukte anbietet, die dennoch einiges an analoger Güte verloren haben - sofern man einwandfreie analoge Filmherstellung als Maßstab nimmt, was ich tue, weil sie mir geläufig ist. Es "lohnt" sich m.E. mitnichten, eine Art HDTV im Kino zu etablieren. Und dies ist der Kehrseite der anheimelnden digitalen Gleichmachung, von der derzeit einige träumen oder sie auch mit Bulldozer-Härte durchrollen lassen. o.K. Das trifft in etlichen Punkt zu - m.E. ist das korrekt aufgeführt. Als Kind hatte auch ich eine Bandmaschine und entsorgte das Kassentendeck. Ebenso den Videorekorder und wurde FILMvorführer. Auch das könnte man bestätigen. Aber die mutwillige Zerstörung eines hochwertigen (Film-)Standards als Legitimation für die Etablierung des Zerstörers (in diesem Falle digitales HDTV-Kino) abzunicken, da wäre ein Rückschlag für die etablierte Filmtheaterlandschaft: seine ökonomischen Fundamente werden destabilsiert, und auch das Alleinstellungsmerkmal eines einzugartigen Präsentationsformats würde aufgegeben. Primär also darum geht es - wenig um eine "Di" oder "A"-Frage. An diesem Punkt sei aber doch ein grösserer Widerspruch erlaubt: Dies klingt in der Theorie und im Vertrauen auf den sich stets "festigenden" technischen Fortschritt immer sehr schön und streng logisch. So sind wir auch erzogen. Aber die Realität zeigt unerwartete und irreparable Crahs und Rückschläge, die durch ein blindes Vertrauen heraufbeschworen wurden. So zeigt die Realität permanente Crashs bei der Digitalproduktion und Prostproduktion mit horrenden Datenverlusten, hohen Reparationskosten und langwierigen Verzögerungen - ganz entgegen der in vielen Aspekten einfacheren und kostengünstigeren reinen Analog-Kette. Besonders ärgerlich wäre es, wenn alte Filme ausschlielich digitalisiert werden, ohne das ein analoges Sicherungspaket erstellt würde. Eine derart kurzsichtige Praxis wird von den Archiven und verantwortungsvollen Produzenten im übrigen abglehnt. Ein Alptraum! FILM zerfällt übrigens i.d.R. nicht zu Staub: moderner Film hält 300 Jahre. Manche Datenträger überleben nicht einmal 3 Jahre. M.E. geht es also darum, heute und hier das richtige zu tun, anstatt experimentell die Technologien von übermorgen als Garanten für eine ewiggültige Filmkonservierung zu propagieren. Man nutzt also so gut es geht die heutige verfügbare Technik, wenn sie zum besten Ergebnis führt. Und dazu gehört nach Auffassung der meisten Filmproduzenten und Kameraleute die analoge, photochemische Aufnahmetechnik. Warum nun etwas entsorgen, verdrängen und schlechtreden, daß höchst zuverlässig auf hohem Niveau dauerhaft verfügbare und international austauschbare Ergebnisse liefert? Außerdem sind die Kosten für Kinos, die auf 3-D- umrüsten wollen bei 100 000 Euro pro Anlage und zusätzlich 20 000 Euro Linzenzgebühren jährlich jenseits dessen, was betriebswirtschaftlich machbar ist. Die Kinos haben erst gerade in neue Soundanlagen und Renovierungen investiert, da steht die totale Umstellung erst einmal hintenan. :wink: -
Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Die sind im ganzen Haus komplett "digitalisiert", somit wohl auch DCI-fähig. Hat wohl trotzdem nix genützt. Haben Sie näheren Einblick in die Filmproduktion und Geschichte? Wie gedreht, produziert und kopiert wird? In welchen Formaten würden Ihreserachtens der überwältigende Anteil großer Filme weltweit gedreht werden? Auf Video? Der Erfolg war vergleichsweise bescheiden. Ein Vergleich wäre legitim: SUPERMAN - THE MOTION PICTURE war Ende 1978 der teuerste Filme der Welt (von Gesellschaftern des Berliner Royal-Palastes koproduziert, die den Kinoprofit dorthin investierten). Er war auch einer der erfolgreichsten, wurde gedreht in 35mm Panavision und war inhaltlich, schauspielerisch und optisch dem neuen Film vo Singer in keiner Weise unterlegen, sondern photographisch überragend (Kamera: Oscar-Preisträger Geoffrey Unsworth: 2001: A Space Odyssey, Cabaret, Tess). Schauen Sie ihn ruhig einmal auch auf einem Digitalmedium wie der Silberscheibe an, und noch dort wird es Sie positiv überraschen. Die aktuelle, häufig auf unterem Level ausbelichtete 35mm-Kinokopie war niemals der Maßstab der Normsetzung und Prozeßvorschriften, sondern - man verzeihe die Derbheit - ein Verbrechen an herausragenden Filmgüten [ich wiederhole mich gezwungenermassen]. [...] Man stelle qualitative Vergleiche an und zog daraus Konseqenzen. Primär allerdings aus Gründen der Kostenlawine. Sollte die Kostenlawine durch neuere Speichermedien gedämpft werden können, werden die qualitativen Bedenken wohl hintenan stehen. Das wissen die meisten Forumsmitglieder, und das ist auch der fast einzige Daseinszweck der DCI, von der Kopierschutzproblematik einmal abgesehen. Sie nahmen meine Aussage leider nicht ernst: es kommt zu einem Rückzug - zunächst erst einmal eines Majors - von der 2k-Distribution. Warum wetten, wenn die innere Überzeugung das nicht glauben mag und digital gemixter Champargner wieder "oben raus" kommt? Spricht heute noch jemand von Dolby-A-Lichtton-Wiedergabe oder ISCO-Super-Kiptaren in den großen Premierensälen und/oder anspruchsvollen Programmkinos? Weggeschwemmt und in sehr finanzschwache Kinos abegwandert. DCI wird es noch schlimmer ergehen, kein Hahn untersützt dieses System in schon fünf Jahren mehr. Ich rede von einem Objektiv für die 35mm-Projektion. Diese ist eine sehr verbreitete Projektionsweise. Da brauchen Sie auch Optiken und gelegentlich 2 Bildwerfer - oh Wunder -, und da ich von Kostenfaktoren sprach, spricht der geringe Aufwand der 35mm-Umrüstung für einen weit und breit stabilen Standard. Wüßte ich nicht. Das ist ja schon kühn, was Sie annehmen. Schade, daß Sie die Mischbänder (oder Altkopien) der Raumtonsysteme seit 1952 nicht eingehender analysierten: bis hin zu 8-kanaligem magnetischen Raumton auf 1-Streifen-Filmkopie. Dann würden Sie wie ich zu den Skeptikern tagtäglicher "kinotechnischer Revolutionen" seit 1999 und endlosen Roll-outs und HD-Ready-Systemen gehören. Es wäre schön, wenn eine Kinotechnik-Revolution käme, aber .... DIESE ... ist es sicher nicht. Good Night. -
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cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
"Mit den Augen abstimmen" - find' ich gut! Bei SUPERMAN und MIAMI VICE stimmten auch ich und ein paar Kollegen ab: wir gingen raus, weil's den Augen bereits wehtat. Und nicht einmal auf Blue-ray haben es diese Augenweiden geschafft, ihre Kunden zu befriedigen (Klagen ohne Ende). Gerne lasse ich mich, wie doch Sie anrieten, in Fragen des Kontrastumfanges, der Auflösungen und Farnbspektralkurven von IHRER Bank beraten. Die können das alles speichern: billig, 1-malig und ewiglich. Nur soviel: Eine Digitalkopie ist vielfach bereits die verlustbehaftete Version partieller 35mm-Drehanteile bzw. rein digitaler Animationen im Rendering des Workflows. Die Digitalkopie ist für mich das Sinnbild der Degradierung auf mittlerem Niveau: HDTV. Die Kosten der Digitalproduktion und Speicherung hat Ihnen doch die "New York Times" als Realkritik vorgehalten. Wenn Sie da von Kodak Vision 2 (es gibt längst Kodak Vision 3) reden und nicht die labormässig berechneten Angaben in der Haltbarkeit der Materialien (moderner Film = 300 Jahre) mitgeteilt bekamen, dann deshalb, weil Ihnen dieser Sektor irgendwie moralisch fern liegt. Der Realisierung (und Güteakzeptanz) der digitalen Langzeitarchivierung haben die FIAF und das Bundesarchiv sowie andere europäische amerikanische Archive eine Absage erteilt (nicht ohne weiterhin auf diesem Sektor zu forschen, denn einer jeder hofft natürlich auf Fortschritte). Auch hören Sie nicht zu: wenn gesagt wurde, daß der eine oder andere Major sich von DCI 2k abseilen möchte, um nur noch 4k (mit oder ohne DCI) zu unterstützen, so ignorieren Sie einfach diesen Umschwung. Systemwechsel kann man stets und überall mit Neugierde und Interesse verfolgen - ich kenne dieser reichlich. Daß wir aber 2020 im DCI-Zeitalter leben, das glauben nur Sie oder Personen mit Allmachtsfantasien. Nachdem Ihre Hoffnung auf BEOWULF als Digitalvorreiter in Europa blaß versagte, wirbeln Sie jetzt mit AVATAR für Ende 2009 auf. Letzterer dürfte das Performance Capturing weiter voran bringen, aber die nüchternden Fakten des indexikalischen Bildes in den Parametern Kontrast, Farbraum und Auflösung kaum revolutionieren. Und nicht einmal die Zumutung der 3-D-Brille aufheben. Und auch AVATAR wäre simpel auf 35mm umkopierbar, spielbar in fast jedem Kino, dass sich die Optik leiht. Günstig und qualitativ fast dasselbe wie IMAX-3D oder DCI 3D. Für mich war da wenig Unterschied und wenig Vergnügen am bisher Gesehenen in den verschiedenen Verfahren. Lesen Sie mal den Artikel von Stefan Drößler im neuen "film-dienst" zur 3D-Filmgeschichte. Dann betrachten Sie die Welt mit weit kühleren Erwartungen. -
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cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Das sind nur Werbebotschaften einer mittlerweile am Pranger stehenden Industrie, die alles verdrängen wollte, um ihr Eigenleben allen Lebensformen aufzuzwingen. Ich persönlich mag es nicht, und die angeblich perfekte, ewig haltbare Qualität erscheint mir als Wahnvorstellung. Die meisten Filmproduktionen erfahren in der Postproduktion immer wieder horrende Datenverluste, ganz zu schweigen von Datencrashs schon am Set. Alles ist sehr teurer, vieles qualitativ unbefriedigend und "nicht leinwandtauglich" (siehe SUPERMAN oder MIAMI VICE u.a.). Die Produzentenkollegen auch von Ihnen machen daraus keinen Hehl, und die Fachzeitschriften und Internetforen sind voll von diesen Debakeln. Film ist keineswegs immer verlustbehaftet, nein - auf das Resultat zielend sind seine Ergebnisse hocheffizient, kostengünstiger, länger haltbar (300 Jahre auf Polyester-Material gesichert ohne Schärfe- und Farbraumverluste wie beim Digitaltransfer) und universal einsetzbar. Wenn auf vereinzelte Nachkriegsbeispiele beschädigter Filmnegative eingegangen wird, erwähnen Sie hier immer nur DAS BOOT, das Sie abgetastet hatten. Ich habe im Leben vielleicht ein paar mehr Filme als Sie umkopiert und auch mit Nitromaterial der 10er Jahre Kontakt gehabt. Normal gelagert, war fast alles noch kopierbar. Zum Kosten- und Stabilitätsfaktor wurde schon alles gesagt: THE AFTERLIFE IS EXPENSIVE FOR DIGITAL MOVIE: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=60 Dort ist überzeugend begründet, daß ausschließliche Digitalisierung wirtschaftlich und archivethisch in den Abgrund führt. Ihre vielen Rechenbeispiele sind daher Geschäftshypothesen, die mit fast diebischer Freude Unruhe und Unsicherheit verbreiten wollen, ohne ein für ALLE Branchenteilnehmer tragbares Konzept anzubieten. Die Film- und Kinorealität sieht vollkommen anders aus. Ständige Systemumrüstungen sind den Lichtspielhäusern nicht zuzumuten - diese haben ihren extrem stabilen Standard, und er funktioniert fabelhaft (zumindest bis vor einigen Jahren, bevor Digital Intermediates auf Film ausbelichtet wurden und Filmgüten schwerwiegend "degradierten"). Ausnahmslos alles, was auf digital heute erscheint, sieht schlechter aus, als gute 35mm-Produktion noch in den 1990er Jahren - oder gute 35mm-Produktion 2008, wo sie denn zur Entfaltung kommt. Die DigitalFilme sind reihenweise aufzählbar, die eine einzige Enttäuschung offerierten. Zum 1. Roll-out eine Nachbemerkung: Einige Kinobetreiber mit 1.3k Texas-Instruments-Projektion um 2000-2004 werden heute schon nicht mehr mit Digital-Content beliefert. Tote Anlagen, die verstauben (siehe ZOO PALAST u.a.). Wie bei Microsoft heisst es dann: Dieses Format wird nicht mehr unterstützt. Die absurde Kauf- und Nachrüstungsspirale, in der sich so mancher Konsument verfängt, wäre für Filmtheater, die bereits über eine gebrauchsfähige, verläßliche 35mm-Infrastruktur verfügen, absolut tödlich. Was hier in Karikatur zur VHS/DVD/HD-DVD X_Disc angedeutet wird, ist auf dem Sektor des Theaterwesens das Ende des Dauerspielbetriebs, siehe hier: D.h.: die Verständigung der Filmgeber (aktueller, unabhängiger, archivarischer, privater, staatlicher), die sich stets auf das 35mm-Format verständigte, dürfte in einem System, das Sie erhoffen, einer babylonischen Sprachverwirrung weichen, in der sich kaum jemand mehr mit einem anderen austauschen kann. DCI ist eine Totgeburt, die schon jetzt von einigen mittelgroßen Produzenten/Verleihern wie auch einigen Majors unterlaufen wird, die jenseits von DCI, 2k und DLP versuchen, ihre Ware auf ständig neuen Servers und Beamers (jüngst SRXD R-220) zu lancieren. Dieses Babylon ist unnötig, denn auf 35mm lassen sich die Güten sämtlicher Formate und Verfahren bestens unterbringen. Schauen Sie mal in die MTF-Protokolle und Farbspektralkurven der neuen FUJI- oder KODAK-Materialien. Die 35mm-Kopie ist schon seit Jahre in der Lage, 12k-Auflösungen und mehr zu verkraften, je nach Art des Negativs oder der Güte der Ausbelichtung. Dies ist technisch machbar und kostet den Kinobetreiber keinen Cent für Umrüstungen auf großenteils überflüssige und schnell veraltende Beamer. Reden wir einmal in zwei Jahren wieder darüber, wenn angeblich die Hälfte der Kinos auf DCI "umgerüstet" sein soll, wie die andere Häfte mit ihren 35mm-Güten zurande kommt. Da bin ich äusserst optimistisch. :) -
Kameraleute, Photographen und Kopierwerks-Lichtbestimmer erkennen selbstverständlich die Unterschiede. Auch solche, die Sie gerne marginalisieren. Es laufen ja nicht nur Idioten in der Branche herum...
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Digital Roll Out, Keys und andere Probleme
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Eine "Ode" an die Demontage des KINOS. Was Sie hier doch an "Errungenschaften" so alles aufzählen... einmalige Kino- und TV-Bilder, nie zuvor gesehene Bildgüten, herrliche Investitionsstimmung unter den Filmtheaterbetreibern. Auch ich bin restlos begeistert. Weiter so!