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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Werde Kodak und Fuji gern ausrichten, daß Ihre Firma von etwa zehn Mitarbeitern an der Allee 56 festgestellt hat, daß der 35mm-Markt zusammengebrochen ist. Ferner erscheinen die photochemischen Auflösungs- und Farbraumparameter nach jüngsten Messungen Ihrer D.I.-Schmiede ebenfalls in einem anderen Licht und wurden von RED ONE in den Schatten gestellt. Hat sich nur noch nicht nach U,S, und America herumgesprochen. :lol:
  2. Milchmädchenrechnung. Gebetsmühlenartige (tägliche) Roll-down-Sprüche wie "2k ist besser als 35mm", "Imax ist gleich 4k", "Digitalbildwerfer schaffen alles", werden auch nach den jüngsten Blamagen nicht wahrer. 4 DLPs wurde vor etwa 7 Jahren in Portier gefahren, damals 1.3 k - und wieder abgeschafft. Für Digitaprojektion in Imax-Theater ab 2008 ist ausdrücklich ein Dualsystem angekündigt. Anmerkungen zur Marktdiversifikation von Imax hatte ich obenstehend schon verfaßt. Das Fazit: eine Aushöhlung der Marke und eine Abrüstung der visuellen Güten. Imax wird kleiner und bleibt nicht mehr exklusiv. (Ja, ja .... jetzt kommen wieder Linkempfehlungen mit Zuschauereindrücken, wonach 47% des Publikums die Digi-Projektion im Imax "besser" fand als 15-Perf. 70-Projektion. Ich warte, @oceanic.)
  3. Es ging nicht um die Frage des "inhaltlichen" Filmesehens oder die "60er Jahre", sondern um die Fakten der Filmtechnik, die Ihnen scheinbar wenig geläufig sind, Auflösungen von 2k, die man sauf IMAX-Leinwänden nicht mehr erkenne, können Sie für sich behalten. Die 4k eben so. Internationale Messungen und Prüfverfahren (von Kodak, im MTF-Protokoll oder im FKT-Auftrag) haben ergeben, daß 35mm-Negative nicht unter 6k gescannt werden sollten - wobei Ausschnittsvergrößerungen noch deutliche Detailverbesserungen bei 10k Scans ergaben. Sie müssen schon den Rohfilmherstellern überlassen, welche Auflösungen und Scanraten sie für ratsam halten. Was Ihre Produktionspraixs dem Kunden zu verkaufen geneigt ist, interessiert mich in dem Zusammenhang wenig. Wenn Sie aber per Hausfraufen-Einmaleins den 6k-Scan eines 35mm-Bildes (Bildbreite 23mm) mit Faktor 3x multiplizieren, erhalten Sie eine Bildbreite von 69mm (= bis zu 30 k). Das ist die IMAX-Bildgröße und weder von Ihnen noch von mir in irgendeiner Weise herauf- oder herunterzurechnen. Schönen Tag noch ... und viel Glück bei Ihren D.I.s., die das native 35mm-Bild im 2k Scan und im Grading noch schärfer, farbenfroher und kontrastreicher machen, als es vom Negativpotential her möglich ist. Das nennt man dann eine "Verbesserung" (bei gleichzeitigem massiven Schärfe- und Detailverlust, wie wir dies seit Jahren zu sehen bekommen). :lol:
  4. Gibt zu viele DVDs. Früher, wo alles besser war (?), liefen auch schlechte Filme bombig. 2007 als glanzvolles Kinojahr ist passé - da kommt wohl leider nichts mehr. 7 Prozent Minus dieses Jahr, dank der Silberscheiben und kurzen Auswertungsfenster. Der Chef der Constantin prognostizierte ebenfalls: kein Grund zur Besserung in 2008. Selbst CinemaxX hat - trotz optimalen Marketings - ein Minus in den Besucher- und Umsatzzahlen sowie selbst in den Nebenumsätzen. Deutschlandproblem: Zu viele Filme (-> der Zuschauer ist desorientiert), zu viele "lässig" geführte Kinos. Digital Cinema soll die Anzahl der "Kino-"Filmangebote noch erhöhen. Ist das nun von Vorteil oder von Nachteil? Verleiher kritisieren die Angebotsfülle, der Konsument und Kulturinteressierte begrüßt sie natürlich. Ein Mehrangebot an sog. "Filmen" bedeutet immer noch mehr Leinwände, noch mehr Leinwände bedeuten noch weniger Rendite, noch geringere Margen noch schwächeren Service & Ausstattung und noch weniger Personal sowie eine geringere Attraktionsreichweite im Show-Business. [Falls man das Kino mit Show-Business gleichsetzt.] Allderdings registrieren die Programmkinos dieses Jahr wieder deutliche Erfolge.
  5. Das ist doch leicht über ein DTS-Verfahren herstellbar. Deswegen schafft man nicht die Kinoprojektoren ab. :wink:
  6. Die Heimkinoschärfe ist nicht der 35mm-Schärfe überlegen. Auch das Auditorium, das Ambiente und die Großbildwand sind mit diesen Systemen nicht herstellbar. Aber ich nehme Sie beim Wort: ...professionelle Kino sollen zum Heimkino aufschließen, sagten Sie. Umgekehrt sehen und behaupten es die Theater- und/oder Verleihverbände: Kino sollte nicht zum Heimkino aufschließen, sondern die kulturelle, technologische und programmatische Führungsrolle einnehmen. Jeder, der sachlich und unbenommen seiner persönlichen Vorliebe urteilt, erkennt darin einen existentiellen Widerspruch. Zu IMAX: Imax hat viele abgespeckte Verfahren, darunter neuerdings sogar billige Schuppen in Einkaufszentren, wo es seine Filme als "5-D-Kino" vermarkten läßt: dort wird ODYSSEE 3-D (vormals IMAX-Format) mal schnell zu ODYSSEE 5-D (via XGA-Beamer). Die Darbietungen sind sehr trautig- Aber wunderbar für den Spielfilmvertrieb ist die neueste Auswertung, I AM LEGEND: auf 70mm DMR: http://www.imax.com/ImaxWeb/static/swf/...elcome.jsp Das nenne ich Roadshow, und nicht Heimkino. Und maßstabsetzend ist das native IMAX-Format mi seiner 65mm-Aufnahme über 15 Perforationslöcher. Hierfür bräuchten Sie, um die Güte des Negativs einzufangen - und dieses zu erhalten ist und war immer der Richtwert und das Fertigungsziel in der Filmtechnik - eine Auflösung der Bemaer-Projektion von mind. 18 k (ich würde 20 k empfehlen, weil es im Detail vorteilhafter aussieht). Indem sich IMAX von seinem nativen Format entfernt, verschlechtert es sich natürlich. :wink: Mein erstes Heimkino war 70mm mit DP 70, warum sollte man unter dieses Niveau sinken? Allerdings ist dieser Satz von Ihnen erhellend: Ich würde diesen Pradigmenwechsel gerne später weiterdiskutieren, da diese Aussage ernst zu nehmen ist: sowohl im positiven wie im negativen Sinne - und sie ist der Schlüssel zur Klärung der Gesamtproblematik.
  7. "filmecho" oder "cinema" kaufen: Übersicht der Verleiherstarts.
  8. Das hört sich an wie die "hundertprozentige Gewinngarantie" ungebetener Werbeanrufe, wo einem Geld aus der Tasche gezogen wird - bei nur geringem oder ausbleibendem Gewinn. So ähnlich ist es auch mit dem derzeitigen Roll-out und dem unteren DCI-Standardvorschlag (2k DLP, jpeg 2000, Schlüsselverwaltung, Provider-Rechte, Refinanzierung usf.) - alles nicht zukunftsfähig, meine Damen und Herren. Der Link von @oceanic geht für 2013 von 50% irgendwie digital umgerüsteten Kinos aus: http://www.variety.com/article/VR111797...id=19&cs=1 Ich hatte noch im Mai 2000 (1. Digital Cinema-Vorführung in Dtl.) erwartet, es ginge viel schneller. Zwischenzeitlich wächst aber die Ernüchterung über die Leistungsfähigkeit und Zukunftsträchtigkeit der einmal installierten D-Verfahren. Der Tonfilm benötigte nur ein Jahr zur 50-prozentigen Sättigung des Marktes, wohingegen der Variety-Bericht (s.o.) dafür 15 Jahren schätzt. Der Tonfilm war eine gewaltige Umstellung der Branche, die immerhin lebensfähig blieb. Ein digitaler Vertrieb aber nimmt von seiner Natur aus dem Kino seine Exklusivität: Kino wird austauschbarer, auch für die Verleiher, die nicht mehr ernsthaft in ein exklusives Trägermedium finanzieren müssen. Und der kategoriale Wechsel ist eben nicht mit dem Tonfilm vergleichbar: das Publikum sieht selten den Unterschied zwischen 35mm- und Digitalkino. Das Trägermedium bestimmt dennoch wirtschaftlich über Leben oder Tod des Kinogewerbes. Unterscheidet es sich hinsichtlich seiner Amortisationsspanne nicht wesentlich von einer DVD oder Harddisk, so muß der Kinofilm-Verleiher keine Risiken und Investitionen mehr in die Kinoauswertung tätigen, was auf den ersten Blick "erfreulich" klingt. Und auf den zweiten Blick doch zeigt, dass sich die Bindungen zwischen Film-Content-Verleiher und Kinobetreiber, die früher ein gemeinsames Risiko trugen, durch einen Roll-out erst erwärmen und dann plötzlich abkühlen werden. Blue-ray- oder HD 2k-Content (technisch oder visuell/akustisch nur unwesentlich auseinanderliegend) werden fortan gleichzeitig für öffentliche Aufführer und private Nutzer "freigeschaltet", da es sich bei ihnen um eine beinahe identische Qualität und fast identische Fähigkeiten der Beamer und Flachbildschirme handelt. Das also ist der Grund, warum es mit Eintreten einer Produktidentität KEIN exklusives Kinofenster mehr geben kann und geben darf - und die Aufhebung der Kinofenster fordern immer wieder so einige Sprecher der Major-Companies...denen @oceanic noch fortlaufend recht gibt --- dies ist zudem der Beweis, daß die produzierende Industrie stark auf die Home-Cinema-Märkte schielt. Gleichzeitig will sie "sparen". Daraus ergibt sich ein Paradox: die Produzentenbranche hält sich nicht mehr zurück im Home Cinema-Bereich, der in früheren Dekaden mit VHS und DVD noch Zweitverwerter war. Die produzierende/verleihende Branche gibt für das Home Cinema die fast vollen Güten eines DCI 2k-Masters frei - und will gleichzeitig die Kinobetreiber zwingen, die fast selben Systeme zu implementieren. Ein solches Paradox in der Angebotspyramide gab es noch nie. Sehe ich das richtig? Und nun treten "Branchensprecher" auf, die Zielvorgaben oder "Empfehlungen" aussprechen. Mitunter keine Wissenschaftler oder seriösen Analytiker, sondern eben interessegeleitete Inhaber ganz bestimmter Posten, Gremien oder Institute (auch das Fraunhofer Institut u.a.), die etwas "vorantreiben" wollen. Jene machen dann gute Miene zum bösen Spiel, so etwa der Vorsitzende des Verbands der deutschen Filmverleiher Johannes K., der letzte Woche deklamierte: "Raus aus der analogen Ecke". Noch Ende 2006 versprach derselbe Verbandsvertreter mit seinen Filmen ein blendendes Kinojahr 2007 - diese Versprechen konnten wieder nicht eingelöst werden. Jetzt verspricht der Verleihverbandschef, ein digitaler Roll-out werde die programmatische und technologische Vorreiterrolle des Kinos zurückerobern, die sie angeblich verloren habe. Es handelt sich wohl nur um eine Phrase: dies wird nicht eingelöst werden können, da es um Einsparungen geht, denen kein Mehrgewinn für die Kinos gegenübersteht. Auch 3-D- konnte schon immer auf 35mm gezeigt werden - ich sehe keinen merklichen Unterschied zur Digitalprojektion. Die Kinos sind durchaus auch künftig imstande, mit den vorhandenen 35mm-Anlagen (die nicht nur 15 Jahre halten wie oben beschrieben, sondern deutlich länger) sämtliche sich in Zukunft stellenden Aufgaben exklusiv auszuwertender und hochwertiger Spielfilm-und Dokumentarfilme zu erfüllen und sind dazu immer bereit gewesen. Schon heute finden wir im Einzelfall aufwendigere digitale Scans in 6k vom 35mm-Spielfilmnegativ - ausbelichtet werden kann in 2, 4k oder 6k. Wenn selbst daran gespart wird, dann ist profan nachvollziehbar, daß 35mm-Kopien nur das auf die Leinwand bringen, was die Sparfüchse des digitalen Contents ihnen einverleibt haben. Die schlechte Güte liegt dann weder am 35mm-Format, noch am Printmaterial oder dem unwilligen Kinobetreiber - sondern massgeblich am digitalen Content oder unzumutbar beschleunigten Produktionsprozessen. Einige Filmemacher der digitalen Liga haben das Kino seit längerem für "tot" erklärt: so strittige Personen wie George Lucas oder selbst hochintelligente Filmemacher wie Peter Greenaway (und dennoch wird 2008 immer noch mit überwältigender Mehrheit für das Kino auf 35mm photographiert). Ein Lichtblick; Die positiven Beispiele hochwertig ausbelichteter 35mm-Kopien (und voraussichtlich auch einiger künftiger 35mm-Produktionen ohne Digital Intermediates) könnten zunehmen. Schließlich sind einige Produzenten durchaus noch an einer würdigen Kinoaufführung interessiert, um ihr Image nicht zu beschädigen. Dann wird zunehmend in 4k oder 6k und im fast vollen Farbraum des 35mm-Aufnahmenegativs ausbelichtet werden und das enorme Potential der 35mm-Kopie sichtbar gesteigert werden können. Geringfügige analoge Kopierverluste spielen dann keine Rolle mehr, allenfalls das Bildstandsproblem ist nicht völlig ausschließbar. Die 35mm-Distribution als exklusiver Medienträger seit 120 Jahren ist ein Garant für das Überleben der Branche - der Content war und ist weltweit austauschbar, ein zivilisatorische Leistung. Die Vormachtstellung des Kinos wird mit der Digitalisierung der Kinoprojektion verspielt und zerbricht in Kleinteiliges - und das scheint indirekt auch gewollt zu sein. 8 Jahre nach den ersten Digitalvorführungen gibt es unter den europäischen Filmtheaterverbänden kein realistisches und zumutbares Konzept für diese "Umrüstung", die nicht sofort zu einem flächendeckenden Kinosterben oder Insolvenzen (auch und gerade der "umgerüsteten" Theater) führen würde. Den Vertretern des digitalen Contents, einigen produzierenden Majors, aber auch Mittelstandsfirmen wie @oceanic, steht der Erhalt möglichst vieler Filmtheater vermutlich weniger nahe als der Vertrieb ihres digitalen Contents. @oceanic spricht auffällig oft von neuen "DCI-Kinos". Darüber sollte man sich im klaren sein, was das bedeutet. Die Filmtheaterbranche ist zwar abhängig von der produzierenden, darf sich aber nicht entmündigen lassen zum Büttel der HDTV-Verwerter. Es ist absehbar, wie im Digital-Cinema die Provider die Kinobetreiber zu gängeln geneigt sein werden: so könnte eine Vorstellung vorzeitig gestoppt, verzögert oder ganz abgesagt werden. Und was am deutlichsten das Chaos der digitalen "Standards" angeht, ist das DCI-Konzept an sich, das ungeniert HDTV-2k-Roll-outs für das Filmtheatergewerbe empfiehlt. Es kommt noch absurder: fraglich bleibt, ob sich Indien, die arabischen Länder, China u.a. Regionen von den Amerikanern wieder einmal vorschreiben lassen, welchen Standard sie einzuführen gewillt sind. Dem Chaos und rasanten Produktlebenszyklen ist damit Tür und Tor geöffnet, was aber in der Natur der digitalen Vertriebsweise liegt. Eine These sei gewagt: das Ende des (nicht immer erfreulichen, aber beständigen) 35mm-Filmbandbetriebs dürfte das Ende der klassischen, flächendeckenden und exklusiven Filmtheateraufführung sein. Sollte ein Roll-out in irrationaler Weise auch von den Theaterbetreibern willig aufgenommen werden, wird er europaweit in wenigen Jahren zur katastrophalen Ausdünnung der Kinospielstätten, zum Zerbrechen des HDF und zu massenhaften Insolvenzen führen. Digital Cinema ist Home Cinema.
  9. Zu heisses Eisen? :lol:
  10. also die schlüsselverwaltung funktioniert doch in der praxis eigentlich, man muss natürlich das procedere in den betriebsablauf einplanen und so wie ein kopienversand schon mal schiefgeht, so kann auch ein schlüssel schon mal "klemmen". Wer übt denn konkret den "vielen druck" aus? Die verleiher? Das publikum? Und wie äußert sich dieser Druck? Sie hatten @Marc eine Frage gestellt, von der Sie nun nichts mehr wissen möchten. Bleiben Sie also dabei, daß kein Druck ausgeübt wird? Bleiben Sie auch dabei, daß die Schlüsselverwaltung (Ihr Beispiel voran) "in der Praxis eigentlich funktioniert" und dennoch "klemmen kann"? Sie wären da zweifelsfrei am Zuge - ich habe hier nur nachgehakt. :wink:
  11. Aber gerne können Sie dieses Beispiel endlich einbringen - ein Beispiel für die ganze Branche. Erklären Sie einfach klipp und klar, daß Ihre KDM-Verwaltung lückenlos funktionierte und bisher keine Digitalvorführungen abgesagt wurden. Da bin ich ungeheuer gespannt. Eine solche Erklärung könnte als Leuchtturm gelten, ich würde Sie damit gerne öffentlich und namentlich zitieren dürfen. Darf ich das mit Ihrer Erlaubnis tun und auf die Spielstätten verweisen?
  12. Schon amüsant, daß die Betreiber, bei denen die Schlüssel u.a. nicht unbedingt funktionieren (dort immer wieder 35mm-Einsätze zu konstatieren, trotz Digitalwerbung) von einem akzeptablen System reden. Noch mißtrauischer macht einen dann die "arglose" Fragestellung, wer denn wo Druck überhaupt ausübe - obwohl die tägliche Lektüre der Branchenblätter und der Umgang mit Branchen- und Pressevertretern den paranoiden Umrüstungszug täglich beschwören. Allerhand, andere hier für derart naiv zu halten.
  13. Der sog. Themen-Dschungel wird jetzt sehr unübersichtlich, wenn die Threads alle den gleichen Inhalt haben, nämlich diesen: "...und wieder 300 neue Säle". Ich würde sonst unter "Allgemeines Board" hier gern täglich einen neuen Thread beginnen und Websites der Kinos posten, die jetzt und auch zukünftig auf 35mm spielen, damit hier ein Balance hergestellt wird... Folgende Themen (von immer dem selben User) sind keine neuen Themen, sondern nur "Einträge" einer Auflistung - man kann, wie ich finde, dieses Forum immer schwieriger überblicken und die wirklich differenten Themen und Fragestellungen kaum auffinden, wenn das so rubriziert wird: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8800 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8737 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8663 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8606 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8574 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8118 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8232 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=8118 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=7587 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6558 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6589 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=7550 http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...0647#80647 Diese Themen könnten doch alle in 1 Liste zusammengefasst werden, zumal darin oft keine Inhaltsbeschreibung oder Fragestellung enthalten ist, sondern nur ein neuer Link auf "Neuzugänge". Diese "Themen" klingen alle gleich: - England: 240 sääle über UFC digital - In Irland in -Allen- Kinos digitale Projektion - Bollywood legt los - 626 Sääle umgestellt, 3000 bis 08 - Und die nächsten >500 Leinwände digital. - wieder 100 neue, davon 17 in DCI 3D in Belgien. - UCI und ODEON starten: 500 Sääle 2K/3D in EU. - AccessIT plant weitere 10.000 digitale Sääle. - Erste Europäische Multiplexkette stellt alle 400 Sääle um.Vue eroeffnet - erstes komplett digitales Kino in England - Vue eroeffnet erstes komplett digitales Kino in England. Vielleicht könnten sie Eingang finden in diesem Thread?? "Liste aller Kinos, die digital projizieren": http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=6300
  14. Das Programm dürfte dann dementsprechend aussehen. :oops: Man stelle sich vor, ein internationales Filmfestival würde ein solches Haus anmieten, eine Kinemathek, ein Kleinverleiher oder Companies, die nur 35mm anstelle Digital Content ausliefern ... die stehen dann vor dunklen Leinwänden. :lol: Daher wohl die "Fernseh-Ersatzprogramme": plans to show alternative content covering music, sport and comedy Sie sind ein Fantast! Aber im Ernst: in Ihrem Link steht nichts davon, dass keine 35mm-Projektion parallel berücksichtigt wurde. Woher haben Sie sowas nur?
  15. - In Deutschland ist kein Roll-out durch, sondern nachwievor unfinanzierbar und bringt außer 3-D kaum Vorteile. Der letzte 3-D-Film, den Sie empfahlen, war wieder ein relativer Flop. - AMC ist ein Riesenkonzern in USA, dessen testweise Zurüstung von 100 Sälen mit R 220-Sony-Beamern keinen Grandmesser über den deutschen Mittelstand oder europäischen sog. Roll-out geben kann. - Die 35mm-Kopien, mit denen ich vom Herzen her zu tun habe, sind nicht diejenigen Kopien, von denen Sie mir nachsagen, wie ich sie ihm Kino zu sehen bekäme. Außerdem, wie @stefan2 betonte, sind ja so einige Anlagen vernachlässigt worden. - Unter der klassischen 35mm-Kopie verstehe ich ebenfalls etwas ganz anderes, als sie. Wenngleich der Standard vieler Serienkopien seit Einführung des Digital Intermediates schlechter geworden ist, aber nicht als klassisch von mir angesehen wird. - Kein Problem, künftig 35mm-Dupnegative in 6k auszubelichten. Das kommt der 35mm-Kopie sehr zugute und irgendwelche Aus- und Umbauten sind überhaupt nicht erforderlich. Dies sollte der HDF einmal bei den Produzentenverbänden einfordern. - Mag sein, daß VHS und Blue ray den Bildstand vieler 35mm-Kinoprojektionen "locker schlagen", wie Sie sagen. Aber das ist seit Jahrzehnten schon so und hat nicht dazu geführt, solche Consumer-Medien auf Großbildwänden auszuwerten. @Stefan2 sollte auch seine Polemik zurückschrauben, die wenig ermutigt, sondern noch den Rest an Errungenschaften zerstäubt. Sie, @oceanic, haben bereits selbst die niedrige Datenrate angesprochen gegenüber DCI. Und auch DCI enthält noch Standards unterhalb des 35mm-Films. Völlig inakzeptabel. - Die Entmündigung und die Abhängigkeiten des Kinobetreibers mit Einverleibung digitalen Contents schreiten fort. Er bildet sich aber ein, mehr Programmfreiheiten zu besitzen. Ein Trugschluß. - Wenn, wie Sie es klaglos akzeptieren, die Auswertungskette vom Erfolg eines Films bestimmt ist. bekommen wir zunehmend eine Erosion und weitere Verkürzung der Auswertungsfristen für Filmtheater zu spüren. Auch wenn ein weniger erfolgreicher Film dann früher an den DVD-Start geht, so fühlen sich auch die "wenigen" Zuschauer, die ihm im Kino sahen, irgendwie betrogen. Aus diesen "wenigen" werden plötzlich sehr viele - glauben Sie mir.
  16. Bei Deinem Lob der Heim-Dijektion ist das aber zu selten herauslesbar gewesen. Wer unbedarft als verunsicherter Betreiber mitliest, denkt sich: "Aha, hier wird sogar die Blue-ray-Disk gegenüber der 35mm-Kopie gelobt. Sodenn entsorgen wir einfach unsere Normalfilmprojektoren und machen das halt auf die geforderte Weise. Oder: jetzt haben wir einen 2k DLP-Beamer, der im Grunde noch besser als Blue-ray und Player ist. Da bereits die Blue-ray s gelobt wurde, sind wir ja dann damit auf der sicheren Seite: Hauptsache digital." Defakto aber sehe ich sowohl bei 2k HD und erst recht Blue-ray Pixelfehler bzw. Auflösungsmängel gegenüber den voll-analogen und nicht durch digitale Intermediates beeinträchtigte 35mm-Kopien, selbst wenn diese mal etwas wackeln oder Unausgeglichenheiten aufweisen. Weder Blue-ray noch 2k HD sind großbildprojektionswürdig. Manch schlechte 35mm-Kopien weisen die natürlichere Struktur des feineren Bewegtkorns auf. Das Korn ist heute sehr fein, feinmaschiger als die Pixelstruktur des HD 2k oder SXRD 220-- Daher wird auch kein SXRD 105 oder 220 dringend benötigt, da es mit einwandfreier 35mm-Kopie und bilstandsgenauen Normalprojektoren sowie einem konzentrierten Vorführer (mit Fernglas) viel kostengünstiger bewerkstelligbar ist und auch den Betreiber weniger entmündigt. Wer ist denn so verrückt, und stellt sich ein Gerät wie den R 220 ins Haus, das sofort in "Feierabend" geht, sobald man am Gehäuse eine Schraube löst? Das wäre völlig gegen die Konvention dieser mittelständischen Branche, bei der immer die Tugend des Selfmade-Man ausgeprägt ist, wie immer man darüber denken mag. Aber das ist halt so in Theaterbetrieben und auch gut so. Blue-ray läßt mich völlig kalt. Mit kleinen Mängeln im Filmtheater kann man sehr gut leben, wenn man das Bewußtsein aufbringt, dass hier keine mit Home Cinema oder Bezahlfernsehen verbundelten Systeme installiert werden sollten. Wenn Du die Aufhebung der Kinofenster forderst, so ist nicht nur die Schließung der Dich besonders störenden Spielstätten an der Tagesordnung. Bedenke bitte ernsthaft, dass manch gute Projektion in einem in anderen Punkten recht inferioren und infernalischen Betrieben zu Haus ist, die man aus anderen Gründen meidet. Und umgekehrt: bisweilen programmatisch ambitionierte Häuser, mit motiviertem und menschlich bezahlten Personal, oft in älteren, architektonisch wertwollen Stätten können aus verschiedensten Gründen ein Technikproblem haben, das nicht auf die Schnelle abstellbar ist und sich über Jahren hinzieht. Das aus eigenen Kräften nicht immer reparierbar ist. Wenn Dein Wunsch nach Aufhebung der Schutzfristen Wirklichkeit wird, dann sehe ich keine Chance, dass es zur näheren Bewertung und Abwägung im Erhalt wichtiger Spielstätten kommt. Die Insolvenzwelle tob dann in chaotischem Zyklen und trifft auch engste Freunde, denen man dies nie gewünscht hat. Daher ist sowohl jedwede Djektion wie auch die Aufhebung der Kinofenster dringend aufzuhalten oder einzudämmen, so lange es nur eben geht. Und auch die DVD ist keine Ware, die vom Verband der Filmverleiher offiziell freigegeben wird, weil sie minderwertiger Substandard ist, der das Kinoimage untergräbt. Die sechstufige Kaskade ist schon jetzt desaströs genug für Filmtheater. Da sie neuerdings unter Beschuss steht, aber keinesfalls eine Fensterverlängerung zugunsten der Kinos auf der Agenda steht, so ist auch Ihr hoch-fragiles Beispiel kein Garant für die Wohlfahrt der Filmtheaterbranche.
  17. Zur Frage "Was bringt uns das?" Gesenkte Betriebskosten sowie mehr und kleinere Säle lassen das branding von Imax m.E. mit den Standard-Kinos diffundieren. Der Roadshow-Charakter verfließt, die technologische und programmatische "Vereinheitlichung" nimmt auch hier ihren Gang: bis es - ähnlich THX - dieses Labels eines Tages nicht mehr bedarf, weil es zum Home Cinema-Entertainment wurde. Dazu gehören auch DCI-konforme Inhalte. Zu den gesenkten Betriebskosten: es klänge überzeugender, wenn sie angehoben würden. Denn auch daran erkennt man herausragende Veranstalter im Gegensatz zum FlexMax und Dumping einiger Kaufhauskinos. Ein "besseres Bild" als 15-Perf 70mm ist mit DLP/LCOS leider nicht möglich. Hier geht es um "Annäherungen", um Wege zur sog. Kostenersparnis, um im Chaos der medialen Freizeitaktivitäten zu "überwintern", ohne etwas wirklich Neues oder Besseres geschaffen zu haben. Imax wird kleiner und profaner. Das soll ich unterschreiben? Lieber nicht. :lol:
  18. Sie haben noch nicht verraten, wie Sie damit die 3-D-Frage lösen möchten. :wink: Sehen wir der Sache ins Auge: SXRD wird vermutlich für Imax nicht zur Anwendung kommen.
  19. Ron Fricke dreht noch an SAMSARA in 5-Perf 70, dann kommen 10 Minuten in Tykwers INTERNATIONAL (hier sollte man sehr vorsichtig sein mit den Erwartungen), und angeblich ein Western in 2008, der aber hernach leider durch den Digital Intermediate-Prozeß geschleift wird und nichts vom nativen Format mehr übrig lassen wird, könnte man sich ausmalen. "Neue Kinos" braucht das Land. Dann kommen auch wieder gute Formate zu ihrem Recht. :)
  20. Da fehlt mir aber sehr der "Dr. des" in Deiner Kürzel-Liste - ist gar nicht fein! @oceanic: keine brandneue Meldung, sondern vor Wochen schon im "Filmecho" lanciert. Auch keine Spekulation von mir, denn dort steht schließlich der Hinweis, IMAX arbeite fieberhaft an einem eigenen Verfahren, das 2008 in seinen Häusern implementiert werde[n soll]. Was bringt uns das? Was bringt DLP-Imax besser, was nicht die 15-70-Kopien zu tragen imstande sind? Wenn in film-tech.com ein gestandener Large-Format-Spezialist wie Gukbrandt Imax dazu gratuliert, man sei auf dem rechten Wege nach so vielen Rückschlägen, so läßt das aufhorchen. Ein Rückblick: Die kinotechnischen Großerfolge der Geschichte hatten nie ein Investitionsproblem, so lange sich "episches" Entertainment mit dem Technikspektakel verband. Als Cinerama (wie Imax) an Inhalten kränkelte, wurden plötzlich Mängel an Investionsfähigkeit entdeckt, die Gesellschafter überwarfen sich. Da war es schon zu spät, und auch zwei Spielfilme kamen um 10 Jahre hinter dem Ereignishorizont. So "wechselte" man zum 1-Streifen Cinerama (um vorhandene curved screen-Häuser weiterhin zu bespielen), und später entledigte man sich auch dieser Häuser und verlieh mittelprächtige Sex- und Krimiplotten in wackligen 35mm-Kaschkopien. 1969 war Schluß mit dieser Firma. Warum sollte Imax über ein tragfähigeres Konzept verfügen? Die Fehler der Vergangenheit sprechen Bände. Das "Down-rezz" seiner Formate geht den selben Weg wie THX. Und was ist neu an Digitalprojektion auf Imax-Bidwänden? Nichts. Schon vor acht Jahren projizierte man mit 4 Stück DLP-DC-Bildwerfern auf die Imax-Bildwand im französischen Poitier - und gab es alsbald wieder auf. Anno 2007 wieder DLP: denn mit SXRD klappt es mit 3-D-Single-Projektor jedenfalls nicht. Es bliebe demnach beim DLP-"Dumping"-Verfahren... Jetzt wird gejammert, eine Kopie von nur $ 20 000 spiele auf einmal ihre Kosten nicht ein. Schon erstaunlich. Vor 37 Jahren klappte das noch bei Imax ganz prima. Denkt man an Dauerbrenner wie EASY RIDER (teils in 16mm gedreht) oder andererseits DOCTOR ZHIVAGO, so hätte deren Saalauslastung allemal genügt, um jed Wocher eine neue Blow-up Version auf 70mm zu bestellen. Fazit: Wer keine zugkräftigen Filme oder Kinoräume anbietet, kann auch keinen großen Leinwände betreiben, selbst wenn dort brandneues Home-Cinema-Equipment installiert würde (und das Datum für einen 12k-Panel-Projektor, der selbst für's Home Cinema verfügbar ist, setze ich spaßeshalber für das Jahr 2011 an.) Kein Weg aus der Kinokrise, sondern die Flucht zum Content der Broadcast-Verwerter. Denn der einzige Nutzen solcher Umrüstung (neben vermeintlicher "Kostenersparnis") liegt in der Option, Fernseh-Live-Events auszutrahlen: nur ein bisschen größer halt, als anderswo. Aber in der Sache und vom Wesen her: der gleiche Trend. Die Ursachen der Kinokrise sind noch immer nicht erkannt worden.
  21. Die Info ist schon mehrere Wochen alt. Das wäre natürlich schlecht. Denn ich will gerne die 70mm-Kopie sehen, keine digitalen Derivate. :wink:
  22. Nein, weil völlig unzureichend. Daher eigene Entwicklungen angekündigt. Sieht man schon daran, dass BARAKA (5-perf 70) in 8k gescannt wird, was immer noch als unzureichend errachtet wird. Ergo bräuchte man 16 SXRD R 220-Beamer für das Vorgaben. Wie das dann aussieht, wird sich schon zeigen.
  23. Dieser "Bauch des Architekten" ist zu groß geworden im Zeitalter des Wellness und des "Waschbrettbrauchs", läßt sich sarkastisch ausführen. Der Entwickler der Immobilie und des geplanten Einkaufszentrums am Zoologischen Garten in Berlin, Herr Stindt, betonte, daß es unbedingt die Eigenschaft von Kinosälen sei, dunkel zu sein - daher bedürften sie der Architektur nicht. Grundsätzlich stellte er den Sinn eines Kinos an diesem Standort infrage: auf einem Architektursymposium 2005 war seine vehemente Auffassung, der Filmkonsum sei zu den Flachbildschirmen übergewandert. Und: Der ZOO PALAST habe mit "Zürcher Verlobung" eröffnet - ein Film, den heute keiner mehr sehen wolle, und so sei es auch mit diesem Kino. Sibyllinischer hatte sich der Pressesprecher von UCI, der von @preston sturges empfohlene Gerog Welles, bereits 2003 geäußert: http://www.morgenpost.de/content/2003/0...30252.html Und recht unsensibel leider Stadtentwicklungssenator Herr Strieder - im völligen Gegensatz übrigens zu den jüngsten "good will"-Erklärungen, vielleicht plötzlich wieder den gesamten Saal zu erhalten. Foto: Christine Kisorsy. http://www.50-jahre-zoopalast.de/ Die Autorin des Artikels "Träumen Androiden vom Kino" ( http://www.taz.de/index.php?id=archivse...6/21/a0158 ) wäre vielleicht noch an weiteren Punkten revisionsbedürftig: ihr Schluß aus der negativen Dialektik, der Erfolg gibt ihnen (den neuen Lichtspielhäusern) recht, wofür sie Besucherzahlen von 2000 geltend macht, würde heute umgekehrt geltend gemacht werden müssen: Programmkinos sind auf dem Vormarsch, Overscreening ist auf dem Rückmarsch (vom Home Cinema mit seinen Digital Cinema 2k- und THX-Systemen aber hier abgesehen). Veronika Rall situiert die Multiplexe "abgeschottet von Straßen [...] jenseits der Großstadt", um ihnen Seelenlosigkeit zu unterstellen und übersieht dabei die Multiplex-Standorte im Innenstadtbereich, die bekanntlich zur Marktbereinigung der "überholten" Spielstätten beitrugen. Der "Geruch von Mister Proper" ist für sie vielleicht eine Allusion auf den klinischen Säuberungswahn nach Maßgabe steriler Krankenhäuser. Aber den Geruch des Popcorns (einige verbinden ihn mit Fäulnis) hat sie nicht bemwerkt. Fabelhaft natürlich ihr Satz: "Auch hier tragen die Jungs und Mädels Uniform, ihr Einheitsoutfit verfolgt uns bis zur Kartenabreißerin, die ihr "ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend" so teilnahmslos runterrasselt wie ihre Kollegin in Los Angeles, Paris und Tokio. Das Bild ist überall das Gleiche." Oder: "Das Bild ist nicht zufällig das eines Hochsicherheitstrakts.". Und hierin vertritt sie den asketischen Standpunkt wider das Ereigniskino (und setzte es mir zu simpel erst mit Multiplexen gleich, zumal es die "Spektakelvorführungen" allzeit gegeben hatte): "Seine Blickachsen berauben uns des imaginären Raums in Kopf und Kino, sie stehlen uns die Distanz, die Träumer und Träumerin brauchen. Die unverhüllte Leinwand hängt uns gegenüber wie ein erbarmungsloses, lidloses Auge, ohne Versprechen auf ein Anderes setzt sie unseren Blick in eins mit der Wahrnehmung." Mit Breitwand und Raumton ist sie weniger warm geworden -aber dies mag auch sicherlich an Filmen der letzten drei Dekaden liegen, die eine arteigene Ästhetik hier verspielt haben. Generell hegt sie - zumeist mit Recht - Einwände gegen den Exploitationsfilm: "Statt den Schwindel auf der Leinwand zu inszenieren, versetzt der Multiplexfilm Blick und Erblicktes in eins, anstatt den Schwindel zu begreifen, empfinden wir ihn." Aber zu denen gehören auch weniger angefochtene Werke wie "Andrej Rubljow", "Playtime", "2001: A Space Odyssey" oder "Blade Runner" - von der Filmwissenschaft hoch geschätzt. Ihre Befürchtung bezieht sich eher auf die sozialen Wirkungen solcher "Multiplexfilme", wenn sie deren Akt der Aufführung im kinematographischen Raum heranzieht: "Mit dem Körper des Menschen verschwindet seine Welt, das reflektieren die anspruchsvolleren Multiplexfilme. Die Kommunikations- und Biotechnologien verwischen die Unterschiede zwischen Natur und Kultur, zwischen Mensch und Maschine, das sieht man auch auf der überdimensionalen Leinwand." Genau dies aber kann auch eine Erfahrungs- und Bewußtseineserweiterung darstellen, was Rudolf Harms in den 1920er Jahren bereits als Kinoerlebnis beschrieben hatte: ""Angestrebt wird dabei sowohl eine Ausschaltung der niederen Sinne (Druck-, Tast-, Geruchsempfindungen) wie die Ausschaltung alles dessen, was von der vollen Hingabe an das Kunstwerk ablenken könnte." (Aus: "Philosophie des Films", S. 40) Bild: Royal-Palast Berlin, 2004 Ein Verständnisproblem überkommt mich in ihrer dichotomischen Beobachtung "Statt uns als Geborene verliebt oder narzisstisch in Spiegeln zu identifizieren, eine unendliche Geborgenheit im imaginären, mütterlichen Raum des Kinos zu empfinden, bewegen wir uns in den Multiplexen und ihren Filmen im Realen, das keine Distanz duldet und die Differenz nicht kennt." Eigentlich wäre die Befreiung aus dem Narzißmus oder der Scheingeborgenheit seit dem Mutterschoß ein Postulat des Realismus! Der Realismus-Begriff koppelt sich bei der Autorin aber an die realistische (sie meint womöglich naturalistische) Darstellung von Technik und Gewalt im Multiplexkino. Gerade an diesem Punkt würde ich eine Verklärung dieser beiden Bereiche erkennen, die dem Realismus abschwört ebenso wie der zum Virtuellen in Verbindung stehenden Formextase etwa der Blockbuster-Filme mit dennoch höchst profanen und banalen "Alltagskonflikten", dort wo noch Menschen die Hauptrolle spielen. M.E. verkeht die Veronika Rall auch Ursache und Wirkung, wo sie schreibt: "Das Multiplex entlässt seine Zuschauer nicht entspannt, nicht schläfrig oder metaphysisch in die Fortsetzung der Traumarbeit vertieft. Abgekoppelt vom Informationsnabel des Kinos, sucht der Zuschauer von heute sofort, diesen zu ersetzen, die Reize müssen weiter fließen." Dafür ist nicht das Multiplex der Anstoß gewesen, sondern die Explosion der Multimedia-Gesellschaft, die sich im Multiplex nunmehr widerspiegelt: Filmtheater unterliegen Moden und Trends wie kaum ein anderes Gewerbe. Ebenfalls nicht falsch, aber stets auch umdrehbar ist ihre These "Das Leben? Eine Erkenntnis der Welt? Die virtuelle Welt verdrängt nichts mehr und schon gar nichts Sehenswertes." Es ließe sich entgegnen, daß die virtuelle Welt gegenüber der analogen Welt des früheren Eventkinos das Reale verdrängt hat. Es ist das Zuviel und das Überdeutliche, das Frau Rall aus kunstheoretischer Sicht stört. Aber dieses Zuviel ist in seiner filmischen Umsetzung keinesfalls - im optischen Sinne - überdeutlich oder gar naturalistisch (wie frühere Stummfilme oder der spätere Large-Format-Film) - selten sind mit der Digitalisierung in so unverbindlicher Weise und in visuell verflachter und diffuser Bildtexturierung fast alle Ansprüche eines Realismus über Bord geworfen worden. Daher - ganz einfach - sprechen auch alle vom virtuellen Film und virtuellen Welten. Schade aber, daß sie trotz ihrer an Schärfe wohltuenden Kulturkritik Kino und Fernsehen dort ineins setzt, wo es tatsächlich noch die auch von ihr ersehnte "Differenz" gibt: "Der Blick aus dem Fenster geht ins Leere, das Leben erschöpft sich in den Soapoperas, Dokusoaps und Realityshows des Fernsehens." Soweit aber ist es selbst im Blockbuster-Film nie gekommen. Und wenn der Blick ins Leere fällt (Schein statt Sein), dann ist ist auch kein "Fenster", durch das der Zuschauer schaut, zumal die Autorin noch gerade eben die rahmenlose und das Gesichtsfeld überblähende Übergröße der Bildwand kritisierte. Ja: mitunter haben wir in einigen Multiplexsälen heute wieder größere Bildwände als zuzeiten des Schachtelkino-Centers. Aber "The Window of the World" ist als Begriff eher an die 70mm-Verfahren geknüpft. Der Fensterbegriff in der Filmwissenschaft ist wiederum zur Gänze anders konnotiert - und hat mit Montage und Bewegung, Deleuze und Simmel zu tun, aber nicht die Bohne mit Kinoarchitektur und Technik. Somit hofft Veronika Rall recht diffus, würde ich anmerken, auf die Heterogenität und Diffusionen des Lebens - und eine Entsprechung im Kino. Ob darin auch unscharfe, digitale und mit Weichzeichner und unfreiwilligen Unschärfen befrachtete Filme einzusetzen sind und dem avancierten Naturalismus (vielleicht eines David Lean) positiv entgegenstehen, da dürfen Zweifel geäußert werden. Das "Ordnungssystem" der Multiplexe gegenüber der "Unordentlichkeit" in der Zurüstung der Kinos und Filmpaläste der 1920er Jahre, die darin den gesellschaftlichen Umschlag sichtbar machten, ist uniform und standardisiert. Damit spricht sie aber die Architektur nicht an, denn nur zu genau ist dort der Mangel oder der Überfluss ablesbar. Wir sollten uns jedoch nicht scheuen, die Phantasmen auch früherer Lichtspielhäuser zu demontieren, die wir zwar 2007 im Multiplexzeitalter mögen, und die auch Veronika Rall als Zeugen der Subjektphilosophie anführt. Leider offeriert die Praxis der poststrukturalistischen Filmheoretiker, Programmacher und kommunalen Kinos dieselbe Konformität im Filmtheaterbau wie im Plex: hier ist sie zudem seit den White-Cube und Black-Box-Theorien ästhetisch abgesegnet , womit die Verfügung des Künstlers, und des Autoren über sein Kunstwerk und dessen Präsentation "zurückgeholt" werde: im schwarzen Körper aufgeführt, erfährt das Kunstwerk keine "Beeinträchtigungen" mehr. Dafür als Beispiel die Ansicht eines Kinos nicht des Multiplexfilms, aber des Autorenfilms mit fast identischem Ambiente. Einzige Differenz ist hier nur, dass sich diese Raumkonzeption auf Traditionen des japanischen No-Theaters beruft, aber völlig identisch zu den benachbarten Multiplexsälen eines anderen - und eigentlich konkurrierenden - Betreibers ist. Ein Schildbürgerstreich:
  24. Die unabhängigen Einschätzungen interessierten mich. Wo der Telefonhörer liegt, ist mir schon noch geläufig. Danke für den "netten Mann" und andere Worthülsen, bin keine Frau. :lol:
  25. Das habe ich so ja nicht erfragt. Die Fragen waren äußerst konkret. Heißt es nicht eher Takelage (mit einem "l") und Flaggschiff (mit zwei "g") ?
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