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Neue Diskussionen und Spekulationen um das Objekt ZOO PALAST: http://www.berlinonline.de/berliner-zei...07391.html (Ich kann weder die eine noch die andere Version so ganz glauben. Immerhin bedarf es für einen 20-Jahresvertrag einer vorherigen Wirtschaftlichkeitsprüfung. Ein 20-Jahresvertrag war Vorbedingung der Bayerischen Immobilien-AG für ein Kinobjekt. Da der ganze Umbau - wild spekuliert - mind. 20 Mio. Euro kostet, ist weder das alte und noch weniger ein neues Kinogebäude wirtschaftlich tragbar. Das Riesenrad ändert nicht das Geringste an der Situation. Mal nachgefragt: baut UCI zurzeit irgendwo neue Kinos in Europa? Und wie sehen diese "neuen" Kinos aus?)
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Edit: abgetrennt aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...8a223ac428 Der 65-mm-Prozeß hat im Rahmen der moderneren heutigen Produktionsweise wenig "Sinn", behaupte ich immer wieder mit größtem Bedauern. Es sind ja wieder nur einige wenige Shots, die dann mit den Super-35-Drehanteilen zzgl. Tricknachbearbeitung über D.I. laufen. Das Potential dieses Formats ist heute nicht mehr auszuschöpfen und wird m.E. nicht wirksam angewendet. Siehe "As Good As It Gets" u.a. - ein sehr hartes Wort - "Rohrkrepierer". Der "Unterschied" zu anderen modernen Verfahren müsste daher fulminant und umwerfend sein. Dafür kenne ich kaum Beispiele der letzten 37 Jahre, Imax ausgenommen und die vorletzte David-Lean-Produktion. Vielleicht geignet aber für sehr ruhige, kontemplative Filme aus Deutschland - evt. bei Ulrike Ottinger oder Heinz Emigholz gut vorstellbar. Und für "naturalistische" Motive. Aber wer spielt diese Breitfilm-Kopien dann 10 Wochen im Hauptprogramm auf entsprechend 30 Meter breiter Bildwand? In der Rubrik "Neue Kinos braucht das Land" müßten sie erst entworfen werden. :)
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Die Autorin war einmal bei uns Dozentin. Im "wichtigsten Teil" nun - übrigens eine Parodie von @preston sturges, dem gestandenen Heros aus der Pisa-Studie - schafft er es doch glatt, Kracauer mit Krakau und Kubrick mit Kubrik (oder Kuckuck) zu verwechseln. So wundert kaum, daß die Programmredaktion im Kino Schauburg/Karlsruhe oft ähnlich deliriert. Der Facharzt wurde verständigt ... :wink:
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Zurück zum Thema "Neue Kinos braucht das Land", dazu Ausschnitte aus Veronika Ralls wie ich meine äußerst anregenden Artikel "Träumen Androiden vom Kino?" Sie haben die Matrix geändert: Wie die hypermodernen Multiplexkinos den Blick, die Wahrnehmung und die Körperlichkeit des Publikums wie auch die Realität des Films verändert haben. [...] Eine Klage scheint daher unangemessen, und gerade am Rand der Großstädte, wo die Multiplexe aus dem Boden schießen wie die Pilze, mag sich einiges zum Positiven verändert haben. Multiplexe aber verändern die Bewegung der Menschen, sie verändern ihre Haltung, ihren Blick, ihre Wahrnehmung, ihre Körperlichkeit genauso, wie sie die Filme verändern. [...] Multiplexe [...] Abgeschottet von den öffentlichen Straßen, von jedweden attraktiven Kneipen und Cafés nisten sie sich in Baulücken oder in den Speckgürteln der Großstädte ein. Ihrer Nachbarschaft assoziieren sich Einkaufszentren, wahre Kaufpaläste, die so verlässlich einige Ladenketten über die Welt verteilen[...]. Versorgungseinheiten für die Wohlhabenden, der Besucher tut wohl daran, über einen Geldbeutel oder eine Eintrittskarte zu verfügen, andernfalls wird man ihm die Türe weisen, schließlich bewegt man sich hier auf Privatgelände. Nicht der Bürger, der Konsument ist gesucht und gefragt. Und der soll sauber, clean sein und bleiben: keine Demonstrationen, keine Obdachlosen. Keine Flugblätter, keine Diskussionen. [...] Auch in den Gebäuden wird man den Geruch nach Meister Proper nicht los: dunkle Teppiche, die täglich mindestens einmal vom Reinigungspersonal gesaugt und shampooniert werden, große Glasflächen, die Transparenz suggerieren, wo das Gegenteil der Fall ist, die Räume sind hermetisch. [...] Auch hier tragen die Jungs und Mädels Uniform, ihr Einheitsoutfit verfolgt uns bis zur Kartenabreißerin, die ihr "ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend" so teilnahmslos runterrasselt wie ihre Kollegin in Los Angeles, Paris und Tokio. Das Bild ist überall das Gleiche. Doch nicht nur die Körper der Angestellten sind uniformiert und gerichtet, den Körpern der Besucher widerfährt nichts anderes. Bis hin zum Kinosessel wird ihnen diktiert, wie sie sich zu halten haben. Hier strecken, hier bücken. Hier nach unten. Dort nach oben. Hier essen. Dort ausscheiden. Nirgendwo rauchen. Wo das Auge des uniformierten Personals nicht ausreicht, ein uniformes Verhalten der Besucher zu garantieren, informieren unsichtbar angebrachte Überwachungskameras ein Wachpersonal über Abweichungen von der Hausordnung. Das Bild ist nicht zufällig das eines Hochsicherheitstrakts. Doch anders als in den öffentlichen Gefängnissen überspielen die Multiplexkinos den geschlossenen Raum, den sie als attraktiven feilbieten. [...] Die alles übersäuselnde Musik schließlich beruhigt den nervösesten Unterhaltungshäftling wie einen übersensiblen Flugpassagier und verfolgt ihn bis in die nobelst ausgestatteten Toiletten. [...] In den Multiplexen lässt sich nicht träumen. Hier habe ich zwar von jedem Sitzplatz eine optimale Sicht auf die Leinwand und sie wird, egal wo ich mich befinde, meinen Gesichtskreis überschreiten. Doch entspannt zurücklehnen darf ich mich nicht, denn die Leinwand ist nicht über meiner Blickachse, sondern darunter angebracht. Da mögen die Gesichter groß, wesentlich größer als in jedem herkömmlichen Kino sein - ich aber schaue auf sie hinab, anstatt zu ihnen aufzublicken. Hätte es ohne diesen Blick nach oben Rita Hayworth Gilda gegeben? Hätte Marilyn Monroe uns aus der Übersicht derartig fasziniert? Hätten Monty Clift, Gregory Peck oder James Dean uns je in ihren Bann geschlagen, wenn wir auf sie herabgeblickt hätten? Ich glaube nicht. Das moderne Multiplexkino ist nicht zufällig seltsam starlos, hier regieren die Technik, die Kameraführung, die Montage, die digitale Bearbeitung. Seine Blickachsen berauben uns des imaginären Raums in Kopf und Kino, sie stehlen uns die Distanz, die Träumer und Träumerin brauchen. Die unverhüllte Leinwand hängt uns gegenüber wie ein erbarmungsloses, lidloses Auge, ohne Versprechen auf ein Anderes setzt sie unseren Blick in eins mit der Wahrnehmung. Sie bezeichnet uns als allmächtiges Subjekt, um uns Tyrannen zu tyrannisieren. [...] Indem er den Körper des Schauspielers attackiert, in Stücke reißt oder an Felswänden marginalisiert, bringt der Multiplexfilm nicht die Projektion, sondern den Körper des Zuschauers selbst ins Spiel. Statt den Schwindel auf der Leinwand zu inszenieren, versetzt der Multiplexfilm Blick und Erblicktes in eins, anstatt den Schwindel zu begreifen, empfinden wir ihn. Bomben detonieren in unseren Augen, zerfetzte Flugzeugwracks fliegen uns um die Ohren, der Soundtrack raubt uns die Sinne. Es sind primäre Affekte um die Unversehrtheit unseres Körpers, auf die dieses Kino zielt: Jeder Kinobesuch eine Simulation ums Überleben. [...] Das, was dort geschieht, ist so real wie die Matrix im gleichnamigen Film der Wachowski-Brüder, und es ist nicht einmal sicher, ob mit der Matrix die Welt verschwindet: Präzise das Gefühl für diese Differenz kommt dem Cyborg-Zuschauer zunehmend abhanden.[...] Statt uns als Geborene verliebt oder narzisstisch in Spiegeln zu identifizieren, eine unendliche Geborgenheit im imaginären, mütterlichen Raum des Kinos zu empfinden, bewegen wir uns in den Multiplexen und ihren Filmen im Realen, das keine Distanz duldet und die Differenz nicht kennt. Mit der Wirklichkeit hat diese psychoanalytische Kategorie wenig zu schaffen, sie bezeichnet vielmehr die Ebene der lebensnotwendigen Bedürfnisse: Was wir brauchen, wird eingespeist. [...] Das Multiplex entlässt seine Zuschauer nicht entspannt, nicht schläfrig oder metaphysisch in die Fortsetzung der Traumarbeit vertieft. Abgekoppelt vom Informationsnabel des Kinos, sucht der Zuschauer von heute sofort, diesen zu ersetzen, die Reize müssen weiter fließen. Die Chance, ein Publikum im klassischen Sinne zu bilden, geht für den Zuschauer heute gegen null. Das Kino stellt keine Öffentlichkeit her, weder im Kinosaal noch später, wenn wir es längst verlassen haben. Wozu auch? Was sollte hier noch ausgestellt, welches Geheimnis veröffentlicht werden?[...] Die virtuelle Welt verdrängt nichts mehr und schon gar nichts Sehenswertes. Wir haben uns daran gewöhnt, bis auf unsere genetischen Muster hin durchsichtig zu sein, und wir haben uns daran gewöhnt, andere zu durchschauen. Der Blick aus dem Fenster geht ins Leere, das Leben erschöpft sich in den Soapoperas, Dokusoaps und Realityshows des Fernsehens. Obszön wie die Multiplexe ersetzen sie das Diffuse und die Heterogenität des gelebten Lebens durch eine dramaturgische Überschaubarkeit und eine Homogenität, menschliche Erfahrung definiert sich durch immer neue Schnittstellen und Benutzeroberflächen. Der Begriff der Reproduzierbarkeit zielt heute nur noch auf die des Menschen selbst, nicht mehr auf seine transzendentale Wahrnehmung einer Differenz. [...] Das Zeitalter der unendlichen Simulation, die von sich selbst nichts weiß und nichts wissen will, kann eine Subjektphilosophie gut und gerne entbehren. [...] Nur in einer Hinsicht hat Kracauer noch Recht: "Jene Zurüstung der Lichtspielhäuser", schrieb er 1926, "hat die Aufrichtigkeit für sich." Anstatt aber wie in den 20er-Jahren eine Selbsterkenntnis, einen "Mangel...unordentlich" auszudrücken, der sogar auf einen "Umschlag" der Gesellschaft zielt, inszenieren die Multiplexe heute außerordentlich ordentlich die Fülle an Reizen und garantieren obendrein ihre Befriedigung. Alte Filmpaläste und Kiezkinos mögen sterben, die Multiplexe florieren, weil sie reizen und gereizt werden. Das zahlt sich, rein darwinistisch gesehen, in ihrem und unserem Überleben aus. Vorläufig jedenfalls. Aus: http://www.taz.de/index.php?id=archivse...6/21/a0158 Wie sieht das Kino der Zukunft aus?
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Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Auf Seite 11 der FFA-Studie finden sich entsprechende Zahlen für die sog. "Kunstkinos": http://www.filmfoerderungsanstalt.de/do...os2006.pdf Und hier auf S. 1 die Zahlen für Besucherrückgänge der letzten 5 Jahre: http://www.filmfoerderungsanstalt.de/do...2_2006.pdf -
In diesem Forum und in den Kinohierarchien sind Frauen unterrepräsentiert, ein Ärgernis. Es hat sich aber an den Universitäten aufgrund der Gleicjstellungsklausel geändert. Auch an den Schulen hat sich das Leistungsverhältnis längst umgekehrt zur traditionellen Männerdominanz, zunächst noch immer aber in den Geisteswissenschafften, aber vorpreschend in den Naturwissenschaften. Muß gefördert werden, auch von Kinobetreibern.
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Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Du meinst die derzeitigen Zahlen? Habe sie noch nicht angeschaut, hatte im Kopf die Zahlen von 2006. Damals ein Plus für Kinos der AG-Kino/Gilde/KoKis von 18 %, für Multiplexe oder Kinocenter ein (prozentual) etwas geringeres Minus. -
Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Es gab einen Besucheranstieg Mitte/Ende der 90er Jahre aufgrund neuer Multiplexe sowie der Einzelerfolge TITANIC usw. Ich bezog mich auf Deutschland, Vergleich 1958 und 2007. Ingesamt sind die Besucherzahlen rückgängig, während die Bevölkerungszahlen zunehmen. Angestiegen ist sie im Programmkinosektor (sehr löblich ud hoffnungsvoll!) Film boomt auf allen Kanälen, nicht aber immer mehr nur im Kino. Ich bleibe skeptisch. Wenn Sie die FFA-Zahlen einsehen, dann schaut es nicht so rosig aus. Wüßte keinen Grund, warum sich das revolutionär zum Positiven wenden sollte vor Ablauf der nächsten 2 Dekaden. -
Einige Allgemeine Fragen zur Digitalen Projektion...
cinerama antwortete auf UC-KA's Thema in Digitale Projektion
Schade, daß immer nur das Mittelmaß sich durchsetzt. Denn für die Architektur und die Leinwandphysiognomie der Filmtheater (-vielfalt) ist das nicht förderlich. Auf den von mir favorisierten Leinwänden und Betrachtungsabständen bevorzuge ich derzeit eine gute 35mm-VOLL-Analog-Kopie. Gerade auf den Filmfestspielen ist man immer wieder für einige exzellente Filmkopien dankbar, die sich von der DCI-Projektion via Barco 2k in einigen Parametern angenehm unterscheiden. Andere Zuschauer mögen dies natürlich anders sehen, für diese sind viele digital nachbearbeitete Produkte (Kantenanhebung, Verstärkung gröberer Bildelemente usw.) attraktiver. -
Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
DIe 2k DCI-Prjektionen wurden erst dann "Referenz", als das Digital Intermediate zunehmend die analoge Dupkopierung schwer beeinträchtigte. Weshalb einige Regisseure weert darauf legten, ohne D.I. zu arbeiten (BATMAN RETURNS, DAS LEBEN DER ANDEREN). Diese sind aber der Ausnahmefall. Die Besucherzahlen entsprechen einem Fünftel von dem vor 50 Jahren. In diesem Jahr in Dtl. vermutlich 7 % Minus, in USA angeblich noch mehr, aber neuerdings hörte man von sensationellen Erfolgen während des Thank-Givings-Spiels, schreibt BLICKPUNKT:FILM und schönt die US-Bilanz in seinem Sinne. Die Zahlen lassen 2007 m.E. noch keine eindeutigen oder endgültigen Prophezeiungen zu. Weder negativ noch positiv. Blue-ray, HD-DVD und Flachbildschirme werden über Bestandserhaltung oder Bereinigung der Filmtheaterlandschaft entscheiden, weniger im Moment der Typ des installierten Bildwerfers, von dem viele 35mm-Zuschauer glauben, er sei bereits digital. :wink: -
Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Ich finde diesen Text an dieser Stelle auch nicht gut und würde so etwas immer auseinanderhalten wissen! Das Miteinbringen von angeblich poetischem Ausdruck (der eher aufgrund technischer Mängel so entstanden ist), fand ich immer schon peinlich. Der Artikel diagnistiziert aber kulturgeschichtlich viele Entwicklungen, denn er zeigt natürlich auch, daß ältere Artefakte mit ihren Mängeln (d.h. ältere TC-Kopien) für ihre Zeit mit den Premierenversionen verbunden sind und sich auch in der Erinnerungskultur der Besucher als ästhetisches Original eingegraben haben (so wie Furtwängler Beethoven-Dirigate entgegen den späteren perfekteren, aber "seelenloseren" Karajan-Dirigate). Aber eine Neuabtastung 2007 von Orginalmaterialien (oder eine erfolgreiche analoge Neukopierung, wenn das Negativ intakt ist) holt mehr an Details heraus als anno 195x. Manchmal auch unerwünschte Details... Trotzdem gibt es bestimme Inszenierungs- und Schärfe- wie auch Beleuchtungskonzepte, die auf des damaligen Technicolor-Konzept bereits bei der Aufnahme und der Wiedergabe in ganz bestimmter Weise ausgerichtet waren. Diverse Farbmuster bei DeMille (THE TEN COMMANDMENS) oder Hitchcock (VERTIGO) wurden durch spätere analoge Neukopierungen aber auch angeblich neutrale Abtastungen für DVD erstmals wieder von Ausgangsmaterialien kopiert, leider aber auch verfälscht. Man verfährt dann als Tycoon, der Kino als Hobby betreiben kann und das aus der Westentasche bezahlen kann, wie folgt: 1 Kopie vom Kameraoriginal (im Large Format) 1 alte Technicolor-Kopie als Referenz für die Farbästhetik und das Konzept 1 4-Scan vom Original mit und ohne Retuschen und .Grain-Reducer-Programmen mit SXRD-Projektion Und dies alles in a) deutschen und b) originalsprachigen Fassungen. Das ist leider der Stand des derzeitigen Repertoires. -
Technicolor digital für ~300 Sääle, incl. Ziegfeld Theatre
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Oh, ist mir peinlich, beim Nichtwissen ertappt. :oops: Interessante Ergänzung, danke. Hat mich neugierig gemacht, was dort lief (einige 70mm-Premieren sind mir zumndet bekannt). Bilwandgrösse, na ja. Vielleicht so um die 18 Meter? -
Einige Allgemeine Fragen zur Digitalen Projektion...
cinerama antwortete auf UC-KA's Thema in Digitale Projektion
Fragt sich, wer in den Genuss der Virtual Print Fee kommt. Mein "Kino um die Ecke", in das ich schon als Fünfjähriger hineinging, um BEN HUR zu sehen, bestimmt nicht. Noch nie gekannte Abhängigkeiten und starre Verleihkonditionen. Der mögliche Exitus. -
Kontrast und Schwarzwert viel schlechter als Nachfolgemodell R 220. Und solitär nicht 3-D-fähig. Und was ist die typische Leinwand? Die DCI-Leinwand? :lol: Für mich als Forscher der verschiedensten Bildformate seit der Steinzeit ist allein diese Wortwahl "typische Leinwand" oder "typisches Format" (16 : 9?) ein Frevel. Es wird also alles "typisiert". Ähnlich dem THX? Das würde mich nicht wundern, wenn dies die nächste DCI-Empfehlung wäre, die uns blüht. Flat 1.7777777777777777777777777777777777777777777777777punkt. SORRY: Bei DCI eher 1.89 : 1 - full panel. Das ist das riesige Breitwandplus gegenüber dem Home Cinema. Für curved screens und haushohe Leinwände und auch Imax, die bald umrüsten möchte? Wenig berauschend!
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Technicolor digital für ~300 Sääle, incl. Ziegfeld Theatre
cinerama antwortete auf oceanic's Thema in Digitale Projektion
Nö, nix mit WideScreen. Aber für Digital Cinema reicht die Bildgrösse. http://www.clearviewcinemas.com/cgi-bin...ay_theatre Eher ein Witz. Aber die Stühle sind nett. :wink: -
Bye Bye Cinema ... Artikel der NEW YORK TIMES
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Imposante, ungeheuer fundierte Statistik. - Scheinbar traut sich keiner, auf den INHALT des Artikels einzugehen. -
1200 Plätze und die seinerzeit modernste Tonfilmanlage. Als ich den Saal das erstemal sah, fiel ich aus allen Wolken: so muß und kann eigentlich nur das klassische Normalformat-Theater aussehen - in Vollendung das Prinzip des "dynamischen Quadrats" umsetzend (Foto sende ich Dir, wenn Du die neue Mail-Adresse mitteilst). Kurz vor dem Abriss fotografierte eine Bekannter von mir das entkernte Interieur des 'Haus Vaterland'. Wenn es heute noch Sinn machen würde, die Tonfilme vor 1945 vorzuführen, so wäre dies ein Saal gewesen, der einen auf fast schon "gefährliche" Weise den zeitpolitischen Background vergessen machen könnte. Aber eines Tages werden solche Architekturen im Retro-Look zurückgeholt werden müssen, um bestimmte Performationskulturen überhaupt noch vermitteln zu können, so verdächtig diese Art der Nostalgie und Rückwärtsgewandtheit auch anmutet. Da aber neue Filmtheaterkulturen mitnichten kompatibel sind mir älteren Aufführungsformen, führt kein Weg daran vorbei. Ähnlich dem Saal im Haus Vaterland wäre in Berlin noch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zu nennen, in der Stummfilmaufführungen während der Berlinale eine ungeheure Atmosphäre entfalten, die alles an späteren Roadshow-Epochen noch in den Schatten stellt. Einer der wenigen weltstädtischen Event-Säle der Berlinale. :o
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Gestern verfaßte ich kurz Folgendes, die eMail anbei zur Nachahmung, wer mag: An: Redaktion Hessenschau eMail: http://www.hr-online.de/website/fernseh...ubrik=3070 Sehr geehrte Damen und Herren, als Tourist in Frankfurt war ich über alle Maßen erstaunt, das Frankfurts beeindruckendstes Filmtheater, daß am ROYAL PALAST an der Schäfergasse seit gestern offenbar die Abrißbirne tobt. Ein so gräßliches Schauspiel wurde ja lange nicht mehr geboten, aber ich war auch bereits einige Jahre nicht mehr am Main. Allerdings war dieses Haus über die Landesgrenzen berühmt! Als Tradeshow-Theater noch in den 80er und 90er Jahren für die größen Filmverleihcompanies, und in den 1950er bis 90er Jahren liefen dort in Erst- und Wiederaufführungen im gigantischen 70mm-Filmformat die großen Klassiker BEN HUR, DOKTOR SCHIWAGO, 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM, GRAND PRIX, BLADE RUNNER, STIRB LANGSAM, IM RAUSCH DER TIEFE, ALIEN, POLTERGEIST, KRIEG DER STERNE (1978-1983), ABYSS, LAWRENCE VON ARABIEN u.v.a. - auf einer wirklich riesigen und vor allem tief gebogenden Breitleinwand, die es so heute nicht mehr gibt! Ein vibrierender Raumton durchflutete die Säle. Würden Sie den Hessen vielleicht eine Reportage zukommen lassen, über heute und gestern, vorgestern und morgen: dabei das aktuelle Geschehene dokumentieren und auch einen Ausblick auf die Zukunft am Standort gewähren? Mich würde der Fortgang sehr interessieren, und viele hessische Bekannte klagten mir ihre Bestürzung mit dem Verlust dieser wirklich sehr berühmten Kinopalast-Stätte. Vielen Dank und beste Grüsse nach Frankfurt/Main
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Ist zwar Sache der anderen Diskutanten, in welche Richtung sie weiterdiskutieren möchten, aber ich mag weniger mit Ihnen zanken, aber mehr mit den ernsthaft am Thema Interessierten diskutieren. Kosslick warnte bereits 2003 eindringlich vor Entwicklungen, die andere Ressortleiter und Amtsinhaber schlicht übersahen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, zumal er sich damit eher unbeliebt macht und gegen massive Widerstände antritt, dankbar eben so für seinen persönlichen Einsatz in den Kommunen, speziell in Charlottenburg/Kurfürstendamm, um dort gemeinsam mit der Politik und den Vermietern versucht zu haben, Schlimmeres abzuwenden : Kinotod schwächt auch die Berlinale Ein weiteres Kinosterben in Berlin hätte auch Auswirkungen auf die Berlinale. Ein mögliches Aus für den Royal-Palast und den Zoo-Palast könnte dem Filmfestival große Zuschauerpotenziale entziehen, sagte Berlinale-Chef Dieter Kosslick gestern. "Das würde uns echt den Stuhl wegziehen, weil damit auch der ganze Westen der Stadt für uns wegbräche." Sollten Zoo- und Royal-Palast rund um die Gedächtniskirche - nach den Schließungen der Kudamm-Kinos Gloria-Palast, Marmorhaus, Astor und Filmbühne Wien - wegfallen, würde mehr als ein Kino sterben, meinte Kosslick. "Dann fällt ein Symbol sowohl der ganzen Stadtarchitektur als auch der Kinowelt. Wir befinden uns in der Nach-Multiplex-Ära, was einige in der Branche noch nicht realisiert haben." Er wolle zum Nachdenken über die künftige Kinoarchitektur anregen, betonte der Festivalleiter. Die nächste Berlinale wird vom 5. bis zum 15. Februar 2004 stattfinden. DPA Aus: http://www.taz.de/index.php?id=archivse...0/18/a0203
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Wenn das bereits Auswärtige kritisieren, dann sind die Defizite real. Weitere Betrachtungen wären sehr hilfreich. Es kann ja auch ein Lob oder Begeisterung über die neuen Kinos sein. Der Thread ist sehr wichtig.
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Viele unterstützen Herrn Kosslick in seinen Bemühungen, Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Auch ist er es, der etwa den Retrospektven-Leiter entlassen mußte, was mich nicht unmittelbar tangiert. Im Sinne von @albertK und @womenzel diskutieren wir hier weiter. Sie dürfen sich in Ihre badische Sorglosigkeit zurücklehnen und Dinge beschönigen, von denen Sie persönlich (und ich kenne Sie ja nun seit Jahren) gar nicht überzeugt sind... Have a nice day!
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Seine Vorgänger haben die jetzige Situation so gewünscht, geplant und disponiert: ARSENAL und Kultursenator Dr. Volker Hassemer drängten bereits Jahre vor Maueröffnung zur "Esplanade" Nähe Potsdamer Platz. Helmut Kohl wollte ein neues Stadtzentrum, das die zuvor getrennte Stadt als Aushängeschild großer Firmen wie Daimler und Sony vereine. Dr. Hassemer verhandelte mit diesen, um an der Perepherie auch kulturellen Nutzungen noch eine Tür zu öffnen. (Dr. Hassemer zu mir 2005 auf den Hinweis, das dritte Stadtzentrum mit sterilen Kinosälen habe die Traditionsmeile am Kudamm und anderen Filmtheatern die Existenz genommen, der Potsdamer Platz sei kalt und ohne Charme: "Wieso? Es funktioniert doch!") Die Promotion-Broschüre "50. BERLINALE 2000 - The Face of a new Festival" (Februrar 1999) wies der Filmwelt den Weg: - u.a. schrieb der ehemalige Direktor Moritz de Hadeln: "Zwar war der Umzug zum Potsdamer Platz zunächst keine Entscheidung des Festivals, aber natürlich machte sie Sinn. Denn aufgrund der Verdoppelung der Teilnehmer in den letzten zehn Jahren ist das Festival aus seinem jetzigen Standort buchstäblich herausgewachsen. Außerdem bietet der Potsdamer Platz moderne Architektur [?!]. Im Gegensatz zu den Festivals in Cannes oder Venedig verfügt die Berlinale über keine eigenen Räumlichkeiten und muß sich den Platzangeboten anpassen. Der Einfluß, den das Festival tatsächlich auf die Baumaßnahmen am Potsdamer Platz nehmen konnte, war begrenzt." Und weil hiermit Berlin sein wohl endgültiges Gesicht bekommen sollte, setzt nunmehr bei der Redaktion dieses Heftes die Prosa der Standortwerbung an: "Alle Wege führen zum Potsdamer Platz. Kein Wunder. Der neue Spielort liegt mitten im Herzen der Stadt. Nicht weit vom alten Festivalort an der Gedächtniskirche entfernt [?!]. Keine Panik also - das Neue ist dem Alten näher als man denkt. Die heißgeliebte Bar in Charlottenburg und das Stammhotel am Ku'damm bleiben weiterhin erreichbar. [...] 120 Geschäfte machen die ARKADEN zu Berlins Nummer Eins. [...] Wie eine moderne Kathedrale: der neue Standort des Europäischen Filmmarkts. [...] Wieder am historischen Ort: Europas erste Verkehrsampel. [...] Am Potsdamer Platz führen alle Wege zum BERLINALE-PALAST am Marlene-Dietrich-Platz (Piazza), dem Herzstück der Anlage. [...] Ein guter Startpunkt für Neuankömmlinge von den Verbänden ist das Foyer der Berliner Volksbank [...]. Im großzügigen Foyer des Debis-Gebäudes findet die Messe statt. [...] Top-Kinos auf dem neusten Stand der Technik: Berlinale-Palast und das Festspielhaus CinemaxX verwöhnen Augen und Ohren [??~]. Der Begriff "großes Kino" erhält im BERLINALE-PALAST im Stella-Musicaltheater eine neue Bedeutung. Denn "groß" darf hier ruhig wörtlich verstanden werden. [Die dortige Bildwand mißt knappe 18 Meter, die des abgerissenen Festspielkinos ROYAL PALAST maß 32.80 Meter bei fast vierfacher Größe]. [...] Für alle Plätze gilt hoher Sitzkomfort und optimale Sicht auf die Leinwand [manchmal auch steil nach unten, das Schwindel einsetzt]. Modernste Ton- und Projektionstechnik und eine 8 mal 20 Meter große Leinwand [dies wurde ja bereits oben richtig gestellt] sind für die Präsentation der Wettbewerbsfilme kinotechnische Pflicht. Die Kür übernehmen die Filme selbst, die in diesem Kino der Superlative [ein provisorisch für Film hergerichtetes Theater] in andere Welten entführen. [Die Welten von Dr. Giesen mit den Harryhausen-Puppen im dritten Stockwerk fand ich anregender]. Die große Leinwand [man beachte: jetzt zum dritten Male die Größe, die Kleinheit abgibt] kann ins sechs Sekunden in den Hängeboden gezogen werden. [Hut ab - das konnte die Leinwand im ASTOR, im GLORIA und im ROYAL PALAST nun wirklich nicht]. Das im September 1998 eröffnete CINEMAXX ist die Hauptabspielstätte der Internationalen Filmfestspiele Berlin. 3500 Besucher können in 19 Sälen das vielfältige Programmm [...] sehen. Neben zehn Kinos [...] verfügt das Filmfestspielhaus über insgesamt neun Studiokinos mit jeweils 45 und 50 Sitzplätzen. Das Besondere dabei: die vom Europäischen Filmmarkt genutzten Studios sind perfekt ausgestattete Messekinos, die in ihrer Art einzigartig sind. Ausgefeilte Bild- und Tontechnik, große Leinwände, moderne Kofortsessel und klimatisierte Kinosäle sorgen dafür, daß im CinemaxX jeder Film unter besten Bedingungen präsentiert wird [sic!]. Alle Säle sind mit Dolby-SR-Sound-System sowie teilweise mit dem SRD- und DTS-System für digitale Tonabnahme ausgestattet. Zwei Kinos tragen THX-Zertifikat für besondern hohe Klangtreue im Kinosaal." Und damit die Erwartung noch weiter geschürt wird: "Ab Septemer 1999 sind die Sony-Kinos fertiggestellt". Hernach erscheinen Porträts der Ressort-Leiter des Festivals, deren tiefgreifende Laison zu den Feinheiten der Kinoarchitektur und Filmtechnik ich nicht beurteilen kann, und bewerben den so menschenwürdigen Standort: Wieland Speck (Leitung der Sektion Panorama): "Entwicklungen: während eine 360-Grad Kamera aus der Luft das Wachsen des Potsdamer Platz dokumentiert, bringt das Panorama ungewöhnliche Perspektiven und Weitsicht auf die Leinwände des neuen Stadtzentrums [...]" Renate Zylla (Leiterin des Kinderfilmfests): "Veränderungen haben für mich etwas Positives, sie bedeuten Bewegung [auch philosophisch aufschlussreich]. Das neue ist immer eine Herausforderung. So sehe ich auch den Umzug an den Potsdamer Platz." Ulrich Gegor (Leiter des Internationalen Forums des Jungen Films): "Mit dem Forum, dem Arsenal und dem Filmhaus wird sich der Potsdamer Platz zum Zentrum der Filmkultur [die verstand er einst in revolutionärer Weise] entwickeln". Heinz Badewitz (Leiter der Reihe Neue Deutsche Filme): "Die Berlinale am Potsdamer Platz bedeutet für die Reihe Neue Deutsche Filme eine noch stärkere Integration in das Gesamtfestival. Kurze Wege, eine klare Infrastruktur und eine räumliche Konzentration verstärken die Kommunikation zwischen allen Festivalteilnehmern." Frauke Greiner (Leiterin der Presseabteilung): "Der Potsdamer Platz ist die historische und geografische Mitte Berlins. Daß er in neuem Gewand nun wieder urbanes Zentrum ist, ist eine wunderbare Chance, sich neuen Ideen und Perspektiven für die Zukunft zu öffnen." Wolfgang Jacobsen (Leiter der Retrospektive [u.a. "CinemaScope", 1993]): Über die Jahrzehnte war der Potsdamer Platz ein filmischer Ort [er selbst ist Jahrgang 1953]: Schauplatz von Kinopremieren und selbst auch Filmszenerie. Nun ist der Platz wiedergeboren. Und ab dem Jahr 2000 leuchtet die Berlinale mit jungen und alten Filmen im Zentrum des neuen Berlins. Nicht zu vergessen: Im Sommer 2000 öffnet auch das Filmmuseum der Deutschen Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz. Filmgeschichte lebt, die Berlinale ist lebendiger denn je " [kurz danach ward er nicht mehr gesehen]. Berlin ist so einladend zurzeit, daß bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises vor einigen Tagen Jean-Luc Godard es ablehnte, nach Berlin zu kommen und der Preis von Wim Wenders entgegengenommen wurde, ohne daß er von diesem dazu beauftragt worden wäre. Diverse andere Filmemacher taten es ihm nach.
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Also ein Vergehen, die Namen verantwortlicher Funktionsträger zu nennen, sehe ich nicht und würde immer Roß und Reiter benennen, sofern persönlich nichts zu verlieren ist. :wink: Aber eine wichtige Zeile Deines Unterstützerschreibens (vielen Dank noch heute dafür!) in der Sache Royal-Palast und City in Berlin wurde bei der Bauausschußdebatte vom Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN vorgetragen und dem Bauherrn eines neuen Media-Markttempels Pepper eindringlich entgegengehalten, wo es hieß, daß man in einigen Jahrzehnten später sich an den Kopf fassen würde, derart bedeutende und unverzichtbare Bauwerke entfernt zu haben. Selbst die Bürgermeisterin Thiemen kam beim Richtfest des Saturn-Tempels zweimal auf den Verlust der Kinostätte und die Relevanz von Kultur zu sprechen, wünschte dem neuen Kaufhaus aber viel Glück (und tobte innerlich). Deine Erfahrung gerade mit dem entscheidenden, und den Baustadträten (bei uns als Baustadtrat ein karrierebesessener Schönredner namens Dr.[CDU]Gr., der auf's Bürgermeisteramt schielt und jeden "Investor" umgarnt) unterstellten "Unteren Denkmalbehörden" mit bezirklich eingesetzten Beamten, die in vierzig Jahren nie im Kino waren, was bei uns identisch! Dort rief ich an, und es hieß: "Was und wie? Sie wollen, daß ich mich hinstelle vor der Bezirksverordnetenversammlung und den Erhalt eines solches Kinos empfehle? Sie haben wohl nichts verstanden: das sind hier wirtschaftliche Vorgänge, und der Bezirk Charlottenburg ist als Kinostandort tot! Hören Sie doch auf, ich habe genug mit Gärten- und Schlossanlagen zu tun. Für Royal-Europacenter machen wir auf keinen Fall etwas - das ganze Center wurde so oft umgebaut, da ist nichts mehr erkennbar von dem, was mein Vorgänger Dr. Worbs in seiner Unterschutzerklärung für denkmalwürdig erkannt hatte." Konkret: Unser Royal- und City-Kino stand im Ensemble des gesamten Centers unter Denkmalschutz. Dieser wurde schlagartig aufgehoben, weil der Bauherr vor den Ausschüssen aufzählte, wie viele Kinos in Charlottenburg doch bereits geschlossen worden wären, und daß sein Center und die Anrainerregion untergehen werde, wenn es an diese "Ruine" festhalte. 300 neue Arbeitsplätze in einem neuen Kaufhaus und € 200 Mio. Jahresumsatz gingen verloren, wenn die Ausschüsse nicht zustimmten. Er machte seine "wirtschaftliche Notlage" geltend. Das Ergebnis: die Profiterwartungen wurden mit dem superschicken, über den gesamten Tauentzien glänzenden Neubau nicht ansatzweise erfüllt: das neue Geschäftsgebäude läuft nun mit tief roten Zahlen, und alle hoffen auf den nächsten Untergang. :D Ansonsten lohnt es bestimmt, einmal die Hessische TV-Abendschau anzuschreiben, sie möge einen lobenden Bericht über den kommenden Neubau bringen und bei der Gelegenheit den "segensreichen" Abriß des alten Geländes zeigen. Hat bei uns in Berlin prima geklappt. Fast alle waren geschockt, als man im TV die Bagger im Skelett wüten sah. :idea:
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Du wirst merken, daß es nicht vorbei ist. Geschichte und geschichtliche Errungenschaften lösen sich nicht im "Nichts" auf. Das abgebrannte Troja etwa zieht sich bis in Gegenwart und Wirklichkeit des Irak-Krieges hinein, um eine Metapher auf der politischen Weltbühne zu bemühen.
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Diese Ausdrucksweise kann ich nicht nachempfinden. So manches heutige, "saubere" Etablissment verursacht mir - aus anderen Gründen - heftigere Bauchwehen (auch ohne Schwangerschaft des Bösen). Aber so ist das in der Konsumgesellschaft - "alt und weg".