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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. @stefan, wenn das Laufwerk identisch ist, dann auch identische Kreuzgetriebe U3 und U4? (U2 hatte gegenüber 35 mm noch eine verstärkte Kreuzwelle/Kreuz). Ist der U3 ggf. nachrüstbar mit einem 16-mm-Vorsatz, ähnlich dem Bauer U4-Selecton? (m.W. würden die arretierten Umlenkrollen an der Vorderseite des Projektorkopfes eine nachträgliche Umrüstung auf den Selecton-Vorsatz erschweren). Nochmal zum Druckbandhalter und den Erfahrungen mit sich verändernder Bildschärfe (Filmschichtlage zum Fokus der Optik) während der Projektion: Auf S. 35, Abb. 13, Artikel 389 der U3-Serviceanleitung ist noch einmal die Feder des Druckbandhalters abgebildet - hier gehe ich (auch aus Erfahrung) davon aus, dass bei zunehmender Erwärmung sich die Feder ausdehnt. Mehr oder weniger in verschiedenen Kinos mußte ich die Schärfe nachjustieren. Evt. ungenügende Kühlung? Wasserkühlung besitzt dieses Gerät offenbar nicht... sehr schade.
  2. Lieber @Albert Ja, das BLOW UP - Aufstieg und Fall der Kopierwerkskünste. Verfolgt man die Äusserungen Gottschalks, so könnte er geglaubt haben, in seiner Eloge auf dieses Verfahren neue Märkte entdeckt zu haben. Wer verdiente also an den Blow-ups? Die Kopierwerke und offenbar die neu ausgerüsteten 70-mm-Säle, denen der permanente "Content" fehlte. Erwähnt wird immer wieder (und so schon in der Bauer-Filmpost um 1960 propagiert), dass zunehmend kleinere oder mittelgrosse Kinos auch in Kleinstädten auf 70mm umrüsteten. Dann preist der Panavison-Chef Gottschalk einen wesentlichen Wandel in der Distribution: es sei jetzt (1964) von Vorteil, dass viele Filme, die ohne jede Roadshow-Absicht entstanden waren und sich in der Postproduktionsphase als erfolgstauglich herauskristallisierten, nunmehr nachträglich die Option zur 70-mm-Roadshow-Auswertung erhielten. GOLDGRÄBER MOLLY sei ein Beispiel hierfür. Viele Gäste der CARDINAL-Testvorführungen im Dezember 1963 hätten den Film gar für eine 65-mm-Produktion gehalten - oder seien, vorab informiert, zu der Erkenntnis gelangt, den Breitfilmprozess bei der Aufnahme künftig einsparen zu können Glücklicherweise waren DOKTOR SCHIWAGO und IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS/DER GESANDTE AUS MOSKAU allem Anschein nach von Anbeginn mit der Absicht zur Großbildwandverwertung auf 35 mm gedreht worden: viele Szenen aus IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS sind bei mittlerem Betrachtungsabstand kaum von 65-mm-Produktionen zu unterscheiden. Insofern bin ich glühender Blow-up-Fan. Richtig grauenerregend waren aber ab 1977 die Blow-up-Kopien seit STAR WARS/CLOSE ENCOUNTERS bis hin zu REVOLUTION oder COBRA VERDE. Mit einigen Ausnahmen. An genau diesem Punkt müssten eingehende Betrachtungen beginnen über den Sinn jedweder "Kompatibilität" von Formaten und Auswertungsweisen in der Filmbranche. Die Debatte könnte bei den Blow-up-Prozessen beginnen, über Super-35 weitergeführt werden und - aktuell relevant - beim Digital Cinema "enden". Dort wird behauptet, 2k-Vorführungen gereichten dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges vollends, und es liesse sich, falls gewünscht, 2k-Content als uprezz auf 4k-Projektoren skalieren. Polemischer Schluss: wenn schon der Blow-up-Prozess, wie einige meinen, der Sargnagel der Großbildkinos gewesen sei (die Häuser mit den größten Cinerama-Wänden wurden bekanntlich mangels Content abgerissen), was ist dann der derzeitige propagierte HDTV-Digital-Cinema-Roll-out? :wink:
  3. Liebe London-Kenner, @laserhotline und @AlbertK: Ihr kennt London allemal besser als ich. Aber beziehen sich Eure Angaben zum 70-mm-Spiel/Ausrüstungen auf die von mir angesprochenen Zeitraum, June 1963? So fand ich in der internationalen Presse ("American Cinematographer" und "International Projectionist", 1964) jene Angaben, wonach London eben um 1963 7 70-mm-Spielstätten und 2 Cinerama-Spielstätten betrieben hätte, Paris hätte entsprechend mehr. Die Fachartikel begründen auf dieser Grundlage auch den Bedarf an Blow-up-Kopien. Sollte man Eure Ergänzung als Korrektur heranziehen? Das würde ich dann dankend einarbeiten, wenn ausserhalb der bisherigen Angaben Entdeckungen auftauchen. Aktuell fand ich eine Annonce von July 1963, wonach das Londoner COLISEUM damit wirbt, jetzt das "2. exklusive" Cinerama-Kino in London zu sein. (Waren es demnach 2 oder 4 Häuser?). Auch in "London's Westend Cinema" von Allen Eyles & Keith Skone sind bis zu diesem Datum (Juni/Juli 1963) nur zwei Cinerama-Spielstätten verzeichnet. Die dritte wurde späterhin erst das ROYALTY. Es fanden sich Annoncen des ROYALTY für die "Bounty", wo das Verfahren "Ultra Panavision 70" erwähnt wird. Hoffentlich authentischer als das MGM-Kino in Frankfurt, das ihn undauch "Ben-Hur" in 35-mm-Magnetton spielte. Später wohlbund erst nach dem COLISEUM wurde dort Cinerama gezeigt, als drittem Haus. Gerade noch einmal bei Thomas Hauerslev nachgeschaut, wo ein Londoner Projektionist die 70-mm-Aufführungen listete: http://www.in70mm.com/library/70mm_in/london.htm Darin sind für 1963 nicht enthalten Euren Angaben zu CURZON MY FAIR, NEW VICTORIA, ODEON MARBLE ARCH, PLAZA, PRINCE CHARLES THEATER, ABC SHAFTESBURY, WARNER LEICESTER SQUARE - diese Häuser spielten vermutlich erst zu späterer Zeit dieses Format oder rüsteten hierfür um. Die Spielstättenzahl stieg ja zum Ende der 1960er Jahre weltweit. (In Berlin 2007 etwa 10 Säle - 2004 noch 13 Säle, 1961 erst drei Säle). Also sind die London-bezogenen Angaben aus den beiden Fachartikeln und auch die des Londoner Projektionisten identisch - und nur darauf konnte ich mich stützen.
  4. Mit den Verlagen möchte ich es mir nicht verderben...die braucht man noch dringend.:wink: Auf Ihrem Bild ist der Text auch nur bedingt lesbar und Kinoname plus Verleihermarke sind "abgeschnippelt" - kein Archiv-, sondern Internet-Gelegenheitsscan. Original in: "Films and Filming", June 1963. Neben "Taras Bulba" findet sich dort auch die Annonce eines 360-Gradverfahrens russischer Abstammung. Allein 7 Todd-AO-Häuser und 2 Cinerama-Häuser beherbergte zu dieser Zeit London: die Zahl könnte zum Ende der 1960er Jahre noch gestiegen sein wie auch in Paris. Wichtiger: Thomas Hauerslev hat auf http://www.in70mm.com/library/blow_up/year/1963.htm den 4.4.1963 als britische Premiere eingetragen - vielleicht findet sich sogar noch eine Annonce aus der ersten Woche mit Begleitreportage. Die westdeutsche Premiere war offenbar schon im Januar 1963
  5. BIRDIE lief erst (Monate nach der US-Premiere) im Dezember in London - im Engelland ist für BIRDIE leider kein 70-mm-Emblem auszumachen. :lol: Zeitgleich in USA die CARDINAL-70-mm-Premiere und im April der "nachträgliche" Report des American Cinematographer" (bei John Hart als "Anfang vom Ende" gebrandmarkt). Aber schon Mitte 1963 war TARAS BULBA in einem Londoner ODEON als Produktion in "Panavision 70" annonciert - obwohl die Amerikaner die Einführung dieses Logos für sich und THE CARDINAL gern reklamieren. imdb.de listet die westdeutsche Premiere bereits für den 21.12.1962 (!), und die US-Premiere für den 19.12.1962 sowie die französische Premiere für den 21.11.1962. Da erstaunt der London-Einsatz erst Mitte 1963. Offenkundig ist die 70mm-Blow-up-Fertigung seit den 1960er Jahren eine "Erfindung" der Briten und von Technicolor London, nicht der Amerikaner. Aber darüber wird Mr. Lobban alsbald berichten, der quasi das Werk vor der Haustür zu stehen hat. Also trifft auch die Listung von TARAS BULBA seitens der City-Screens aus York zu, die eine solche Kopie noch heute vermelden, die somit auch beim badischen Festival laufen dürfte. Womöglich ist ja nur eine einzige gezogen worden (währenddessen andere Länder vorweg und auch nur auf 35 mm spielten) - weiß man etwas darüber? Aber der Aritikel im American Cinematographer vom April 1963 hat es schon "faustdick hinter den Ohren". Was noch in den 1990er Jahre in bezug auf Super-35 für Defätismus sorgte und derzeit bei der 2k/4k-Digitaldebatte an Verkaufsargumenten obsiegt, feierte bereits 1963 fröhliche Urständ beim Mr. Gottschalk und seiner Panavision-Inc., dass man sich förmlich schüttelt in Anbetracht der Unverfrorenheit. Ein Gutes hatte die Sache, wenn auch nur vorübergehend: wenigstens erschienen einige 35mm-Produktionen der 1960er Jahre in unüberbietbarer Projektionsgüte, die einem die Potentiale des Farbnegativverfahrens schlagartig vor Augen führte. Etliche dieser Blow-ups sehen brillanter aus als heutige gedrehte und auf 35mm herausgebrachte Filme. :wink:
  6. Das ist fabelhaft erinnert. Im Internet einige Zeitzeugen: http://www.in70mm.com/news/2005/70mm_in.../index.htm http://forums.turnerclassicmovies.com/j...5 http://www.fact.co.uk/forum/viewtopic.p...6c3d876872 http://www.hometheaterforum.com/htf/sho...stcount=87 sowie die bislang einzige aktuelle Bestandgarantie (City-Screen-aus York, U.K. die den Titel als "verfügbar" anführen): http://www.uk70mm.com/archive/70mmprints.html (Bei TC in London vielleicht noch Unterlagen hierzu.) Bei Carr & Hayes taucht der Film nicht als Blowup auf (vgl. SS. 117 und 200), dafür in den Wide Screen Corrections von Sherlock. Thomas Hauerlev ist sich nicht so sicher: http://www.in70mm.com/library/blow_up/year/1963.htm THE KING AND I ist in neuer 35-mm-Kopie auf der Berlinale 1993 gelaufen, mit sehr dünnem Dolby-SR-Ton. 2004 kursierte eine 35mm-Kopie mit Dolby-Digitalton: http://www.amiaconference.com/king_i.html und ein Jahr später erschien die 35-mm/4k-Restaurierung http://www.theasc.com/magazine/june05/p...page1.html , welche über ein 65-mm-Intermediate (Angleichen der Opticals!) m. E. nicht mit zumutbarem Ergebnis erstellbar gewesen wäre. Würde ich nie tun, ich komme ja nicht aus Berlin! :wink: :oops: Gegen @cinerama wettern: völlig o.K. Aber das verarmte Berlin (mit überall hungernden Kindern!) bitte verschonen... Hier schimpft keiner gegen die Auswahl an 70mm-Titeln, was doch hieße, nur "Evergreens" zu zeigen und andere besser nicht.
  7. A.C.-Artikel zu THE CARDINAL: http://www.widescreenmuseum.com/Widescreen/35-70mm.htm Weltpremire aber erst am 12.12.1963
  8. Na ja, ONKEL TOMS HÜTTE wurde von Produzent Pinelli nicht nur in Italien gedreht, sondern - wie auch andere westeuropäische Western - in Jusgoslavien. Der Drehanteil in dem Film von Radványi hält sich die Wage. Ausserdem ist der Introitus interessanterweise mit WEST SIDE STORY affin und enthält noch einen anderen Drehort. Laut Frankfurter Rundschau sowie Filmblätter DER KÖNIG UND ICH zur Eröffnung im Autokino Gravenbruch, das übrigens auch zwei Bauer U2 erhielt (noch vor Ort), der aber auch in Wiederaufführung in Berliner Autokinos, so 1966 im Autokino Siemensstadt, zu sehen war - allerdings überall in Dtl. ohne Magnetton). Erste 70mm-Blowup-Kopie von einem Panavision-Dreh war BYE BYE BIRDIE (US-EA: 4.4.1963). Nicht THE CARDINAL (US-EA im December 1963). Beide etwas körnig verglichen mit ZHIVAGO, SAND PEBBLES oder gar SHOES OF THE FISHERMAN.
  9. Von den 'Imperial-Lichtspielen gibt es leider nur ein schlechtes Aussenfoto der Kinofassade (im hamburger Archiv) - vom Kinosaal scheint nichts überliefert zu sein. Sehr schade... Das sind aber alles digitale Lösungen, die heute experimentell fast alles Mögliche anbieten (siehe auch die Monographie von Shaw-Weibel). Hättest Du evt. auch ein paar Links zu den analogen Filmverfahren? Dein Bild zeigt die Halbkugelprojektion/Kuppelprojektion, bekannt auch vor Jahren als "Cinedome' (10 Perf.-70-mm-Verfahren). Im 35-mm-Sektor gab es ebenfalls 1962 ein Verfahren, ein Wrap-around-Zeltkino, in USA und Indien. Im gleichen Jahr auch das 'Spacearium' (70mm-Kuppeldarbietung im Auftrag der Cinerama Inc.). Wer hierzu Material auftreibt, ist wirklich spitze, mein höchster Respekt. :o
  10. Das sollte man fairerweise nicht nur in sensationellen Absatzzahlen umschreiben, sondern auch den tatsächlichen Kundenkeis genauer speziferen: es sind offensichtlich nicht monatlich "700 Kinoproduktionen" die alleinigen Neukunden, sondern das Gros rekrutiert sich aus semiprofessionellen Firmen, aber auch bei Unternehmen der Werbefilmproduktion (die auch bei Ihnen ein Primärfeld ist!), die nicht in erster Linie für den Kinomarkt produzieren, aber sicherlich glücklich wären, wenn es so käme [daher das Interesse an der Vernetzung der Kinos]. Wir werden sehen, welche abendfüllenden Spielfilme sich prozentual für die RED One entscheiden: es müssten ja, den verheissungsvollen Angbaben folgend, alle und auch sofort sein, die logischerweise umstellen müssten und wollten. Bin gespannt.
  11. Haben denn Kameraleute den Wunsch geäussert, den Sensor zu vergrössern und geringere Schärfentiefe zu erzielen? Bei den 2/3-Zoll-Chip-Kameras kam ja ein Geheul auf, als die schlüssige Tiefenschärfe heutige Sehkonventionen durcheinanderbrachte (die mich begeisterte, weil - aus bestimmten Betrachtungsabstand - sich Raumbildgefühle aus Todd-A-O-Zeiten wiedereinstellten). Seitdem kursieren alle möglichen Hilfsmittel wie P&S-Adapter usf. Aber zurück zu den 65 Millimetern: trotz der physikalisch geringeren Schärfentiefe wurde in den damaligen 65-/70-mm-Produktionen nochmals abgeblendet und forcierter ausgeleuchtet, um gerade eben die "Tiefenschärfe" als Showeffekt dieses Verfahrens herauszustellen. 65-mm-Produktionen seit den 1980er Jahren (Shorts und Dokus) waren plötzlich frappant flach - absolut ernüchternd. Und dann um 2000 die Einführung von HD/2K-Kameras, die diesen Tiefeneffekt (ungewollt) zurückholten. Dies sollte einmal ein Thema im Kameraboard.de oder auf www.cinematography-com werden - habe noch nichts darüber gelesen.
  12. Hatte auf einigen U4-Maschinen ab und an (Wartungsfehler?) ungünstige Erfahrungen gesammelt: sowohl im Bildstand, in der dauerhaften Fokus-/Filmplanlage als auch in der optimalen Durchwölbung der Bildbahn (etwas kurz für die Dämpfung von Longitudinalschwingungen und auch im Einlaufbereich auch etwas laufunruhig, besonders bei 70 Millimetern - dafür aber vermutlich viel filmschonender als andere Projektoren.) Mit Bauer U3 hatte ich bessere Bildstandserfahrungen. Keines der genannten Fabrikate aber konnte mit U2 und DP 70/FP 3 mithalten. Soweit meine (subjektiven) Erfahrungen, will heissen: kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aber eine komplette U3 mit allen drei Umrüstsätzen würde ich recht gern besitzen. :D
  13. Die Lehrhefte (o.g. etwa 45 Stück) würde auch ich sehr gerne einsehen wollen. Im Westen war man ja diesbezgl. im "Tal der Ahnungslosen", da gab's für die Jüngeren nur Hochmeisters "Handbuch für Filmvorführer", "Bild und Ton [West]", "Bauer-Filmpost", "Philips-Kinotechnik", "Der Filmvorführer" oder "Film und Kinotechnik", die ingenieurwissenschaftlich alle nicht so in die Tiefe drangen, wie man es sich gerne wünschte. ... :oops:
  14. Der Begriff 65 mm ist heute sehr undurchschaubar geworden - und weit auslegbar (schreibe gerade darüber eine Dissertation). Die damit "legendär" in Zusammenhang gebrachten Filme entstanden in den 1950er/60er Jahren: nur etwa 80 Titel, die aber in einige tausend Roadshow-Theatern (Höchstand der Einnahmen etwa Ende der 1960er Jahre) in Langzeit und im Exklusiveinsatz ausgewertet wurden. Zu dieser Zeit kannte kaum jemand den Betgriff 65mm, allenfalls in der Kinoinsertion "in 70mm", "Super Panavision", "Todd-AO", oder "Sovscope 70". Osteuropa kannte 65 mm gar nicht, sondern schnitt die Negaive auf 70 mm. Nachdem seit 1971 kaum je wieder ein Spielfilm auf 65 mm gedreht wurde (oder dann visuell "nichts taugte"), gab es seit Ende der 70er Jahre eine andere Art der 65 mm-Renaissance: mit kolossalem Anstieg des 65 mm-Negativ-Materials - d.h. Duplikatnegative für den 35-mm-Blow-up-Einsätze. Und auch die 70-mm-Printmaterialherstellung rollte Anfang/Mitte der 1980er Jaure mehr denn je. Ab 1992 mit Aufkunft des Digitaltons ein Rückgang bis zur fast völligen Einstellung um 2000 (Imax ausgenommen). Wir haben es trotz der häufigen Diskussion um dieses Format mit keinem relevanten Wirtschaftsgut mehr zu tun - eher mit den Kinodenkmälern des 20. Jahrhunderts - was nicht ganz ohne ist. Vor dem Hintergrund ein relativen Ähnlichkeit aber der heutigen 35mm-Duplikatkopien und frühen Digital Cinema-arrays ist allerdings nachvollziehbar, dass der Sprung zu 4k-Systemen so einigen die Augen geöffnet hat (die sonst selten mit optimiertem Filmmaterial mehr in Berührung kamen oder gar die neuzeitliche 35-mm-Kinodarbietung bis zur "Sättigung" ertragen mußten). Aber in Kenntnis recht vieler Formate würde ich persönlich bei Mr. Jackson kein Seminar besuchen wollen, da er sich im Überschwang zu einigen Äußerungen hat hinreissen lassen, die den grundverschiedenen Aufnahmeverfahren nicht ganz gerecht werden. Auch verstehe ich nicht (allerdings geringste Kenntnisse hierzu), warum eine Phantom 65-Kamera auf dem Markt unbedingt mit 65 mm promotet werden muss. Man sollte doch die Bildgüten für sich sprechen lassen, 2/3 Zoll-Chip-Größen oder die von Phantom mit 48 x 22 mm in ihrer Sinnhaftigkeit vergleichen, ohne Uraltsysteme des 20. (oder noch 19. Jahrhunderts!) aus Marketinggründen wieder auszugraben und umzudefinieren. Man sollte diese Verfahren so belassen, wie Sie sind und ggf. lieber ruhen lassen, als sie wesenfremd zu assimilieren. Und da es immerhin eine Arri 765 und eine Panavision Super 70 gibt, macht es keinen Sinn, eine 4k-Kamera von Phantom (mit wiederum anderen, bisher ungeahnten Vorteilen) als 65-mm-Kamera zu bewerben. Finde ich nicht so schön, was einige Hersteller sich an Labels noch so alles einfallen lassen, ist aber typisch Filmbranche seit eh und je (man denke an "Techniscope" ab 1962 und seine Marketing-Strategie". Eine weitere Vermischung, für die ich mich nicht begeistern kann: Disneys DINOSAURS (2k Digitalanimation) wurde um 2001 auch in einer 70mm-Kopie herausgebracht. Oder ein anderes Beispiel: SOUTH PACIFIC in 4k gescant und nicht mehr das, was es "nativ" einmal war. Wenn immer möglich, halte man lieber die Formatlinie ein, in der eine Produktion entstanden ist. Und zeige sie abwechselnd auf den unterschiedlichen Bildträgern so gut es eben geht. Jedenfalls führt die 65-mm-Frage derzeit ins nirgendwo, wenn Imax-KInos schliesen, und da auch die 4k-Produktionslinie prinzipiell erst einen geschlossenen Kreislauf bildet, wenn Aufnahme und Wiedergabe aufeinander abgestimmt sind. Theoretisch gesehen, Ausnahmen vorbehalten. Und es bleibt vermutlich ein Fehler der SRX 220-Befürworter, daß diverse 4k-Musterprojektionen oftmals auf kleineren Leinwänden dargeboten wurden als etwa gängige 2k-DLP-Projektionen (die mittlerweile von den Lumen her auf bis zu 30 Metern beworben werden). Die einzige Sony 4k-SXRD-Großprojektion, von der ich hörte, hat es jüngst auf der Digital Cinematography Messe im Juni in München im ehemaligen Imax-Kino gegeben.
  15. Was passierte mit 65 mm? Kürzlich oder historisch gesehen/bewertet? (Also die Ausschnittsvergrösserungen sind sehr alter Standard auch der analogen Filmtechnik. Dort auch ein Grund für Large-Formats und Visual Effect-Drehs der 1980er Jahre und mitunter sporadisch noch heute [VistaVision, 65 mm]). Blieben die Kinos bei der 2k-Variante (oder den derzeit schlechten 35mm-Serienkopien) wäre leider die Rückkehr zu Big-Screen-Projektionen versperrt. Im Moment ist das, womit man an Kinobildwänden weltweit konfrontiert ist, bei weitem nicht ausreichend zur Ausfüllung des menschlichen Sehwinkels. Ist aber heute auch als Prinzip kaum mehr gewollt, da die selektive Wahrnehmung seit den 1990er Jahre eine Renaissance feierte und die kontemplative zurückdrängte.
  16. Man steht ja gerne auf, wenn man heutzutage etwas Anschaubareres als "HD-Ready" oder "Full-HD" zu sehen bekäme. Nichts gegen eine Kamera, die den 2k Digital Roll-out zu unterlaufen imstande wäre. Aber die Empfehlung für das Red-User-Forum läuft an einer Erhellung vorbei: außer "great!" und "wow" ist dort leider nichts zu vernehmen, was einer sinnvollen (!) Information gleichkäme. Da klicke ich kein zweites Mal drauf ... furchtbare Phrasen non-stop... :oops:
  17. Sorry, Ihr Bekehrungsversuch trägt leider keine Früchte. Aber zur üblichen Widerrede: - Wenn Sie alle Verwertungsformen gleichzeitig starten - und dies liegt im Wesen digitaler Distribution, nur so überlebt sie - so brauchen Sie keine Filmtheater mehr. - Digitale Projektion ist ein Zwillingsbruder des Home Cinema und assimliert sich diesem. Unterschiede, wie Sie sie einfordern, gibt es technisch bei Technicolor-Kopien, hochwertigen 35mm- sowie Large-Format-Kopie und richtig laaaangen Auswertungsfenstern - Qualitativ müssen wir zurück zu einwandfreien 35mm-Kopien (oder die Kinosäle weider verringern, was unweigerlich auch durch Digital Cinema passieren wird, sobald daraus erste Insolvenzen entstehen). Nur so ist hohe Auflösung und weiter Farbraum wieder herzustellen, nicht aber über 2k DC (für Bahnhöfe geeignet) - Die scheinbaren Mehreinnahmen der Kinos durch digitalen Content sägen mittelfristig am Image und Profil aller Kinos: "Fernsehkino", wird immer häufiger als Vorwurf erschallen - Ihr Jeffrey Katzenberg ist für mich (persönliche Geschmacksanmerkung) nie ein Garant des Kinos gewesen. Gucke das fast nie. Er war ja vor einiger Zeit fast insolvent gegangen, hat sich vorübergehend wieder erholt. - Im Kino werden überhaupt keine Kopien aus "zig Generationen" aufgeführt. Wenn diese oft schlecht sind, so trägt die Digitalisierung der Postproduktion daran den größten Anteil - seit nunmehr 1999/2000. - Wenn ich solche "HD-Video-35mm"-'Filme' (DI - oder schlimmer noch: digital gedreht) sehe, könnte ich vor Grausen an die Decke gehen. - THE SOUND OF MUSIC hat hier doch kein Mensch empfohlen: nur Sie haben damit irgendwas erlebt, fangen damit immer wieder an ... - Sie haben recht: die Filmproduktion steigt - und die Kinomargen werden sinken. Weil die Filmproduzenten längst auf andere Märkte schielen und daher die Kinos mit HD(TV)-Ware abzuspeisen geneigt sind - Das größte Kinosterben der Geschichte werden wir alsbald erleben: zwingend logische Folge der Digitalisierung (= Multimedia und Film-Content auf allen Kanälen: ganz neue Lebensweisen, die auch Ihnen irgendwann unheimlich sein werden), so revolutionär digitale Errungenschaften auf einigen Gebieten auch sein mögen. Das halte ich für einen ökonomischen und kulturellen Determinismus. Frohe Nachtschicht bei Ihnen - ich muss früh raus!
  18. Ein Tippfehler des Autors. Beachtlich aber bleibt, daß digitale Medien dem Kino den Hals zuschnüren, selbst wenn man sie in Filmtheatern implementiert. :idea:
  19. Wenn Sie die "Photochemie"-Geschichte klittern, dann muss man fachbezogen widersprechen. Wird nicht der letzte Fall gewesen sein. Der Thread heißt "Bilder pro Sekunde". In den letzten Jahren gab es 3-D-Filme auf 35 mm. Sie scheinen selten im Kino zu sein? :roll:
  20. Im IMAX einmal die fünfthintere Reihe gesessen und dann wiederum die hinterste Reihe. Bild war mir aber mir wiederum nicht groß und "umwölbend" genug. Und natürlich einige Artefakte erkennbar, aber viel besser und angenehmer als 2k HDTV-Dijektion. Bin von unsererem früheren ROYAL PALAST (dort tröpfelte es auch in der hintereren Reihe hinein) dennoch ganz andere Big-Screen-Events gewöhnt, alles viel größer, plastischer und blickfüllender - das vergisst man nie im Leben. 8)
  21. Da scheint sich jemand mit der Kinematographie auszukennen. Schade, daß man so verächtlich auf alles "Alte" herabsieht :( Denn: in Edisons "Guckkastenkino" von 1894 gab es bereits 40 Bilder pro Sekunde: http://kmoddl.library.cornell.edu/tutorials/10/ Kein Grund zur Aufregung, die Geräte laufen noch heute und die Filme gehen kaum kaputt!!! :lol:
  22. 5-70 steht für konventionelles 70mm (Todd-A-O-Verfahren). 15-70 i.d.R. für Imax-Verfahren. Die vorstehende Zahl bezeichnet die Anzahl der Perforationslöcher auf einer Seite des Films, bemessen auf 1 Bildfeld. Schade um die beiden DP 70 - kamen damals von mir und wurden von Kinoton seinerzeit super für die dortigen Betreiber restauriert. :cry:
  23. POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX vorgestern wieder im IMAX CineStar Berlin gesehen - in 15-70. Flächenrauschen war keines auszumachen, und auch die Hauttöne waren nuanciert und vortrefflich abgestimmt. Schärfe überragend! Schade, daß im Imax Forum der Technik die Large Format-Projektion ausgebaut wurde. Eigentlich müßte da noch DP 70 stehen, aber dafür hätte man eine POTTER 5-70-Kopie ziehen müssen. Nunmehr also Dijektion. Bin ich also froh, daß wir ihn in Breitfilm hier richtig gut sehen konnten!!! :)
  24. Nein, nicht schön genug. Kollege Koch (@oceanic) erklärte mir Kellner (kleines @cinerama) wie kubische Interpolation tatsächlich mehr Schärfe generiert, mehr "originäre" Schärfe enthält. Wow. Flehentlich @soldat: bitte bearbeite mir unbedingt bitte diesen heissen Clip (Promo-Bild vom @preston sturges) und mache ihn wieder 65-mm-flott. Ich möchte davon ein natives 65-mm-Dup ziehen und als verlängerte optische Kopierung ein bildstandsperfektes 70-mm-"Standbild"-Filmfestival veranstalten, mit natürlich "originären" 30 Millionen Bildpunkten per Frame, wie es sich für Todd-AO gehört. Ich schenke Dir dann das hellweisse "Milchglas" aus den RED-Cinema-Testshots als Beweis für die gesundheitsfördernde Wirkung der 4k-Interpolation sowie ungeheuren Detailreichtum selbst noch in den härtesten Lichtern. Damit möchte ich Peter Jackson persönlich beweisen, daß die "Schluchtstampede" der T-Rexe in KING KONG noch besser hätte in Imax gedreht werden müssen, um die Schlampereien seiner beknackten ... ähm ... Poooostprodacktionssz in den Griff zu bekommen (die Szene sah flaumiger aus als "16-mm-Stummfilm-Rückprojektion" ...). RED im seriösen Sinne also doch nur etwas für Dokumentar- und Low-Budget-Filmer - war ja vorhersehbar.
  25. Eine weitere Gender-Provokation: In so vielen Jahren weitaus mehr nachlässige Vorführer (ignorierte Schärfe, adäquat sauberer Filmstart, Minimum an Nachkontrollen) erlebt als nachlässige Filmvorführerinnen. Ist auch statistisch beweisbar. Kann jemand dieses Phänomen erklären? (Ich mir nicht) :lol: (An den Unis und an den Gymnasien haben sie uns längst überholt, und die Mehrheit der Kinobesucher/Filmbeschauer machen sie auch aus.) Schwache Zeiten für "den Mann vom Fach". Aber das ist gut so ...
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