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Das ist Deine naive Sichtweise. Für Festivals von Digital-Cinema-Umrüstern zahle zumindest ich keine Bahnkarten mehr in Höhe von € 110,- und auch keinen Eintritt mehr für eine (auf Sparflamme nachgerüstete) Analog-Projektion. Apropos Mitleid: mit 18 Prozent Umsatzsteigerung im Vorjahr (allerdings noch ohne HDTV-Projektion) verdient jemand kein Mitleid, allenfalls Respekt. Dennoch nervt es gewaltig, dass jeder Thread in eine (für den Betreiber kostenlos annoncierte) Marketing-Kampagne für das eigene Geschäft und einen bestimmten Standort umgelenkt wird. Das sehen seine Anhänger, Zuträger u.a. Nostalgiker zwar mit Freuden, aber es ist wirklich schon lange nicht mehr seriös.
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Na, dann solltet Ihr Koryphäen in der Betriebsleitung besagter Supermarktkinos selbstlos mit gutem Beispiel voran gehen und das Betriebsergebnis durch kräftigen Lohnverzicht aufbessern! Und zeitnah bitte auch mal eine Solidaritätsabgabe an notleidende Programmkinos entrichten, als Ablaßsteuer für alles, das Ihr so fabriziert. Jedenfalls ist mir dort in 28 Jahren noch kein Theaterleiter/Betriebsleiter begegnet, der eine wie auch immer disponierte vertieftere Qualifikation als etwa eine studentische Einlaßkraft geschweige denn ein erfahrener Filmvorführer besitzt. (Nicht mal mit der Orthographie klappt es in diesem Laden der Heuchler und Schaumschläger!) Diese dümmlich-überheblichen Juppies aus der BL haben bekanntlich den Ruf der Häuser der Firma, deren Namen man sich denken kann, massiv depraviert. Insofern wären wohl LOHNNACHZAHLUNGEN für die aufrichtigen und verdienten Mitarbeiter dieser Häuser anfällig, mit Vorzug der ausländischen Putzfrauen und Männer (und Filmvorführer, die deren Arbeiten zwischenzeitlich übernommen haben). Die arbeiten richtig und schaffen Werte! Alles Gute für die Streiks! Hat auch in Berlin seine Zeit gebraucht, bis "der Groschen" im Tal der Ahnungslosen gefallen ist. :)
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Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Innerhalb des grossen Foyers mit hexaederförmiger Concession-Theke, langgestreckten Garderoben und einer exquisiten Aussicht auf den Tauentzien sollten auf Wunsch des Betreibers 1981 drei weitere Kleinkinos untergebracht werden. Dabei wurde nur noch der vordere Teil des Foyers als Aufenthaltsraum (Stauraum) funktional seiner Zweckbestimmung entsprechend verwendet und eine neue Decke eingezogen (flacher als in den meisten Supermärkten, vermutlich Resopal-Platten), die zur optischen Verlängerung mit Standiolpapier verklebt wurde. Zeitgleich erhielt das einst hoch moderne und schmucke CITY eine neckische Tube-Light-Wand(!)-Verkleidung, die in starker Nähe zu einem Kino-Disco-Hybrid stand, die der Betreiber auch in Freiburg (? Kinocenter Traumstadt o.Ä.?) ins Leben gerufen hatte, wo der Kinosaal sogar zur Disco umbaubar war. Das alles klappte im CITY (jetzt "Kino 2") überhaupt nicht, aber zumindest die grellen Perlenschnurlämpchen sollten jugendlich-frische Brisen ins Haus bringen. Typisch für die neuen Säle war der hohe Blendfaktor und die niedrigen "Eierkarton"-Decken des Architekten Bertelsmann, die bestimmt Egon Eiermann, dem Architekten der neuen Gedächtnislirche, huldigen sollten? Aber auch die (seit Eröffnung) jahrzehntelange problematische Handhabung einer 35mm-Breitbildprojektion in Kino 1 (vormals ROYAL PALAST) konnte nie überzeugend gelöst werden. Anbei der Shot des Scope-Bildes (19 Meter Breite) und nebenstehend eine Simulation der tatsächlich nutzbaren Bildfläche: -
Gut beobachtet! Stört aber die Wenigsten heutzutage, die zu lange schon an DVD und Bildschirme gewöhnt sind. Manchmal wird ja Video-Enhancement (Kantenanhebung usf.) sogar als "Schärfe" belobigt, wo gar keine Schärfe drin ist. Mit Aliasing wird die Branche leben müssen. Dies sticht in den (ansonsten "saubereren") Digitalvorführungen (mit ihrem starren Panel) m.E. noch penetranter hervor, wird aber beim 35mm Intermediate zumindest durch eine lebendige Kronstruktur etwas "aufgelockert". Man merkt an solchen "Artefakten", daß die Videoindustrie seit Jahrzehnten bemüht war, die konkurrierende Kinowirtschaft zu okkupieren. Diesen negativen visuellen Tendenzen arbeiten zurzeit nur sehr wenige Produzenten entgegen, was nichts Gutes für die Branche bedeutet. :idea:
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Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Aber freilich doch: untragbare, grausig-zumutende Zustände herrschten in diesem Haus! Ein martialischer Action-Lärm, Disco-Geheul, Popcorn- und Reklameterror und eine Personalkarussell gehörten zur Dauerberieselung der Kundschaft (nur noch durch Marmorhaus-Zustände in den Schatten gestellt: dort der schlimmste Sumpf gewerblicher Kinopraxis, der je war). Vor 20 Jahren wünschte man dort ein galaktisches Ende, das dem des Todesterns gewiss in nichts mehr nachstand! Aber trotzdem: konzeptionell ein sehr, sehr kühner Entwurf des Funktionalismus und der Sachlichkeit. GRAND REX und andere Häuser sind dazu konträre Entwürfe: Dekorpaläste des Feierlichen, die aber den Schritt vom Theater zum "absoluten Kinoraum und Technikwunder" nie gewollt haben. Bemerkenswert war vor allem das CITY mit Oktaeder-Grundriss und mit kubistischer Deckenbetäfelung: nicht nur disignerisch avantgardistisch, nein: ein akustisch vollkommener Raum, der 1989 mit THX-Anlage ausgestattet (aber nicht abgenommen) wurde. Die Todd-AO- Bildwand betrug 18 Meter, leicht gewölbt. Der darüber rechtwinkige erbaute ROYAL PALAST folgte ähnlichen und dennoch ganz anderem Richtlinien: in der Bauweise des Tortenstücks mit supersteil anhebender Deckenformation, eine nüchterne und dennoch kathedralenhafte Wirkung. Dieser Saal verlor seine Würde bei fast allen konventionellen 35mm-Projektionen (massiv verkleinerte Bildgrössen), er war idealtypisch für die Panorama-Projektion vollendet. Aber auch 35mm-Projektion wirkte allemal noch wuchtiger als im benachbarten ZOO PALAST (der Mitte der 60er Jahre einen Umbau auf Panorama-Bildwand ähnlich dem ROYAL PALAST erwog, zu brisant entwickelte sich die Konkurrenz). Gerade für heutige Digitalprojektionen wäre aber ein Desaster vorgezeichntet gewesen. Auch das gräßlich zerstückelte und mit drei Schachtelkinos zugebaute Foyer entfaltete erst wieder bei Entkernung 2006 seine alte "Pracht". Sie wird nicht jedem gefallen ob ihrer Kühle: aber ein faszinierendes Pendant zu Ken Adams Entwürfen von Konferenzräumen der James-Bond-Filme mag sie durchaus suggerieren. 3 Filme werden wohl auf ewig mit diem ROYAL PALAST als göttliche Einheit in Erinnerung bleiben: DOKTOR SCHIWAGO, 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM sowie KRIEG DER STERNE in weltweit unvergleichlicher Bild- und Tonwirkung (gleichwohl um 1976 die Ausleuchtung durch Umbau auf Xenon-Licht rasant in den Keller rutschte und immer öfter vergessen wurde, den Effektkanal einzuschalten). Mit dem CITY sind die Erfolge DIE TOLLKÜHNEN MÄNNER IN IHREN FLIEGENDEN KISTEN, 3-D-Vorführungen (35mm und 70mm) sowie UHRWERK ORANGE verbunden. Hier das noch unverschandelte Foyer um 1971: -
Weil eine Rarität die englische 70mm-Fassung ist (oder auch die ungekürzte), weniger die eingedeutschte. Gilt auch für alte magnetische STAR WARS-Kopien aus USA und GB, noch nicht synchronisiert oder überarbeitet.
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das mag ja alles sein ... bringt das kino aber trotzdem nicht in reichweite des "normalo" kinogängers in deutschland ... und im gegensatz zu den meisten hier, müssen die kommunalen kinos (so auch die cinemathek in oslo) nicht ihr eigenes vorher verdientes geld ins kino stecken ... fremdes geld auszugeben ist leicht :-) Jetzt ist aber gut. Das Auspielen gewerblicher Kinos gegen kommunale Einrichtungen und umgekehrt mache ich nicht mit. Führt zu nichts. Es gab schon immer Aufgabenteilungen. Sie können und SOLLEN ja unbedingt zeigen. Aber der Begriff "Rarität" ist weit auslegbar. ALAMO war immerhin ein Mainstream-Film, kein verschollener Stumm- oder Experimentalfilm. Das das Negativ gekürzt ist, kehrt die Verhältnisse nunmehr um. Blamabel für United Arists.
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Hat aber die beste Projektion, das osloer Kino. In Dtl. fast nur Substandards. Außerdem dort: das COLOSSEUM-Roadshow-"Kuppel"-Kino - immer wieder sehenswert, in dem ebenfalls STAR WARS und BEN HUR liefen.
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Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Das war den Betreiber-Interessenten nicht glaubhaft zu machen: alle wollten abreissen und multiplexös verschachteln Aber keiner wollte dafür investieren. Also zog die Center-Verwaltung die Notbremse und rettete ihre eigene Haut, nachdem alle das Kino nur in den Dreck gezogen hatten, und unterschrieb mit SATURN. Zudem gab's zuderzeit Insolvenz-Drohungen bei Greater Union, CinemaxX u.a., und auch die mittelständischen Betreiber führten sich bei der Center-Verwaltung auf wie Schaumschläger und windige Abzocker, wollten nicht einmal die Betriebsnebenkosten (Miete war bereits ausgesetzt) entrichten. Ein Schandfleck der berliner Nachkriegszeit allererster Kategorie. Das Kino hatte ein hoch modernes Potential! Beschaut man Architektur, Akustik und Wirkungsmächtigkeiten, hätte es nach einer 1.3 Mio-Renovierung ein "Kino aus dem dritten Jahrtausend" werden können - zu einer Zeit, wenn Multiplexe u.a. Häuser längst geschleift worden sind. Nun kam es umgekehrt. -
Oslo, Norsk Filminstitutt, engl. OV. Wer sucht, der findet. :D
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Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Und damals schon (seit 1996) galt die Fassade als verschandelt, würdig einer ALDI-Filiale! ______________________ Es geht auch anders: ___________________ _________________________ -
Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Ja, ist vorhanden (etwa 4000 Berliner Kinobilder). Vielleicht trifft man sich ja mal? :idea: -
Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Stimmt traurig: für mich das Ende der Welt (ganz im Ernst). Die Projektoren wurden zerpflückt und Einzelteile und Torsos über Ebay verhökert. Die 33-Meter-Bildwand soll in einem westdeutschen Open-Air-Kino gelandet sein, weiß leider nicht welches, sonst würde ich noch heute nacht hinfahren. :cry: __________________ -
35mm mag natürlich schlechter als 70mm mag. Dennoch toll klingende 35mm mag-Kopien der 70's mit super Surround (Stichpunkt: "glockenklar"): ALIEN, THE EMPIRE STRIKES BACK, STAR TREK, BLUES BROTHERS, CLOSE ENCOUNTERS usf.) Prinzipiell trifft das Manko aber zu: mit den MacOptical-Kopien verschmälerte sich die Effekt-Spur um halbe Breite: "Perlenschnur" haben wir immer darüber gelästert. Klang dennoch um LICHTJAHRE besser als Dolby-A und Dolby SR-Lichtton, in den Fronkanälen nach meinem Geschmack auch besser als datenkomprimierte Digitaltöne über dts, DD oder SDDS. Stärkerer Klirrfaktor aber, minimales Rauschen, geringerer Störabstand und Übersprechdämpfung, das sei zu Lasten des Magnettons eingeräumt. Die Kopien waren bei Erstaufführung keinesfalles störanfälliger als die heutigen tägl. Probs mit DD Framerate und Fallback - absoluter Industriemüll, will ich mal freundlich anmerken. Bei 70 mag deutlich besser, und darum hat @Laserhotline den Klang (nicht die Effekte sind damit gemeint) bei Dolby-A-Magnetton in London überragender in Erinnerung als die digitalen Special Editions. Hört man am Orchesterklang sofort. Darf man nur nie wieder aufführen, sonst kommt Onkel Dagobert und macht einen arm bis zum Offenbarungseid. aber immerhin eine rarität ... regie: John Wayne ... aufgenommen in TODD-AO und einen oscar für den besten ton ... kann man sich mal wieder anschauen ... (im september bei uns zu sehen) Ist nicht rar, da stark gekürzt. Bekam 1990 die ungekürzte Version von einem US-Colonel angeboten (Kaufpreis: $ 5,000 ) und lehnte ab. Vielleicht ein Fehler: Kopie ging zur Laserdisc-Abtastung, danach zu Sony, wurde falsch eingelagert und starb am Vinegare Syndrome. Langeweile und hohles Pathos ohne Ende. Schlimm auch (neben dem sog. Star-Wars-Militarismus): 55 DAYS AT PEKING - ist jedoch überbrillant inszeniert und orchestriert: eben Nicolas Ray und Jack Hildyard verantwortlich für's Bildgeschehen.
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Ja klar, mit Zertifikat. Abk. für "wen es". Nicht verwechseln bitte mit "wenn es". Passiert sehr oft im Forum. :lol:
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Selbstverständlich in Berlin ein Dolby-Büro sowie Dolby-geschulte Techniker bei Kinoton. War ja - im Gegensatz zum alten Magnetton bei Reprisen - ein völlig neuer Markt. (Die ALAMO-"Pilotton-Version" war nicht als Empfehlung zur Nachahmung gemeint, wollte ich gern ergänzen. Obwohl ALAMO kein Kunstwerk ist. Hagelte nur Verrisse, selbst bei strammen Militaristen und F.)
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Royal-Palast / City Berlin ERINNERUNGEN
cinerama antwortete auf Savoy-Lichtspiele's Thema in Nostalgie
Erg. zur Beschriftung/Indexalisierung: Unter den Fotos der Bildwerferräume sind drei aus dem CITY im Europacenter, eines ( 000013_2.jpg ) aus dem ROYAL PALAST im Europacenter. -
Eigentlich schon. Denn im Prinzip haben die "braunen Spuren" des 70mm-Films bessere Modulationseigenschaften als die optisch mitkopierten (auch wenn es gleich wieder einen Sturm der Entrüstung gibt. :lol: Die Filme spielten in jahrelangen Laufzeiten ja auch Millionen ein.) Perspecta war Paramounts Ersatzverfahren, nachdem die Kinobetreiber weder Horizontalprojektion noch neue Magnettonanlagen akzeptierten. Perspecta nicht durchgesetzt, warum? Spekulative These: den technisch "besseren" oder baulich "grösseren" Theatern ging es in den 50', 60's und 70's immer noch so gut, daß sie mit hochwertigen Magnettonkopien beliefert wurden. Und produktionsseitig wurde nicht für jeden Mainstream-Film mehr ein klanglicher Aufwand betrieben, die fortan in Mono blieben, bis Dolby 1977 eine Billiglösung sowohl für 35mm-Kopierungen wie auch - theaterseitig - für den stereophonischen Lichtton fand.
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Wen's interessiert: Dt. EA "Der Pate": 24.08.1972 1970 Verleihzusammenschluss in Europa von Paramount Pictures und Universal Pictures zur Cinema International Corporation. 1972 kommt Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) hinzu. 1981 auch United Artists: CIC nennt sich in United International Pictures (UIP) um. 2007 Umbenennung in Universal Pictures International Germany (UPI), nachdem fortan Paramount Pictures selbständig verleihen wollte, dafür aber Buena Vista International zur UPI stiess.
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Ähm ... Anfang der 1970er Jahre gab es noch keine UIP. :wink:
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Auch als "Fortspinnen" eines interessanten Topics nützt es aber weniger, wenn Sie - quasi als Resümee - einen Mythos aufbauschen. Mal theoretisch angenommen, die Londoner EA-Häuser seien die technisch besten der Welt, so verschweigen Sie die aufwendigen Einmessungen auch in good old Germany. :wink: Dies müßten Sie als ehemaliger Verleihhase doch verfolgt haben? (Ich wundere mich fast täglich über so einige Verallgemeinerungen). In Western Germany gab es überall Dolby-Büros: die großen Magnetton- und Dolby-Digital-Einmessungen etwa der westberliner Häuser im letzten Vierteljahrhundert (Premieren in Gloria-, Zoo-, Film- und Royal-Palast) wurden von Dolby selbst (Hubert Henle) vor- und abgenommen. Auch das Nachpegeln mit Original-Meßschleifen und Terzanalyser-Einsätze sind mir noch aus einigen Häusern vor Premieren geläufig. Bekannte von mir maßen bereits Anfang der 60er Jahre hiesige Roadshow-Theater ein, so etwa nächtelange (!) Prozeduren vor der Premiere von "My Fair Lady" im 'Delphi Filmpalast am Zoo'. Die Standard-Anforderungen sollten eigentlich die gleichen wie in London oder L.A. sein? Kinoton hat sie ja ebenfalls begleitet. Insofern haben Märchen vom Mr. Bruckheimer wenig Sinn, wenn damit ausgedrückt werden soll, daß anderere Städte zu solcher Prozeßkontrolle unfähig seien. 8-Kanal-Magnetton (3-Kanal-Efektton): Annoncen auch für AIRPORT bei Premieren in Los Angeles und San Diego. Ein Bekannter von mir spielte sich selbst Pilottöne auf eine 70mm-Kopie von ALAMO auf, um direktional 7 Frontkanäle zu bespielen. Technisch gar kein Problem mit geeigneten Aufprechköpfen und Verstärkern.
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Da stimme ich Dir zu. Und würde Dein Argument, das die Position der Lucas-Soundtechniker übernimmt, insofern zum Teil bestätigen, als daß eingie Todd-AO-Häuser nicht mehr über den "Standard" verfügten, den sich die Skywalker-Ranch vorstellte. Zwar würde ich wie Du eine Lanze für das Niveau der Erstaufführungs-Roadshows dieser Filme brechen, wo es noch gehalten werden konnte, aber bereits Wiederaufführungen und einige Sommerfestivals und Magnetton-Reprisen der Filme konnten den einst eingemessenen Standard nur selten wiederholen. Die Folge: diese Firma propagierte fortan THX-Theater (in der Anfangszeit durchaus die Wiederherstellung normgerechter Zustände und ein Hörerlebnis), entfernte alsbald aber auch gekrümmte Cinerama-Bildwände aus den Theatern (Grindel in Hamburg) oder veränderte die Architektur historischer Säle zugunsten optimierter Schallführung. Letzlich waren auch 70mm-Kopien ihr nicht mehr gut genug, auch nicht mehr das 35mm-Aufnahmeformat. Wonach die 70mm-Roadshow-Kinos zunehmend verschwanden, das Format ausstarb und an deren Stelle ein mittlerer Projektionsstandard für mittelgroße Bildwände, das 2k-Digital Cinema (bei Lucas-Filmen zudem in Letterbox um ein weiteres auflösungsreduziert) und die HDTV-Produktionsweise trat. Für die von Dir zurecht hochgehaltenen Londoner Roadshow-Erlebnisse war nach dieser Wende m.E. kein Platz mehr. Perspecta Stereo war eine einkanalige Pseudo-Stereo-Gehilfe. Split-Surrond braucht zwei Kanäle, egal ob diskret oder matrixkodiert. Die Funktion der separierten Beschallung über die Seitenlautsprecher wurde nicht erst vom Split-Surround über Matrix-Decoder gelöst, sondern auch von früheren Verfahren, etwa Perspecta. Perspecta war übrigens kein Stereo gewesen. Der von mir zitierte, Dolby-kritische Autor (Weber) hat jahrzehntelang den Nachwuchs ausgebildet und oder ist durch die Standardwerke "Handbuch der Film- und Videotechnik" hervorgetreten, welches einigermassen objektiv analoge wie digitale Technologien erörtert, und zwar unabhängig von Firmen-Sponsoring und Parteilichkeiten. Er hat m.E. darin recht, daß Dolby-Stereo-A (Lichtton) ein dramatischer qualitativer Abstieg gegenüber dem noch zeitgleich verwendetem Magnetton war. Das habe ich (und andere mit deutlich mehr Erfahrung) als Zeitzeugen miterlebt. Aber immerhin: mit Dolby-A konnte auf Basis des Lichttons "flächendeckend" STAR WARS u.a. mit einem pseudostereophonischem Schallfeld vermarktet werden. Schon mal mit einem Perspecta-Integrator gearbeitet? Gab es in einigen Kinos, u.a. im MGM-Theater Berlin. Dolby baute übrigens später auch eine Perspecta-Platine für seine Prozessoren. Der Kommentar spricht für sich selbst: Unterstellung statt Argument, sehr schade. :cry: Technologischer und gesellschaftlicher Fortschritt sollte kritisch debattiert werden, anstatt in blindem Vertrauen in eine Anbieterfalle zu laufen. Hierfür gibt es sicher zu genüge Beispiele. (Apropos: mich trifft keine Zukunftsangst in meinen Tätigkeitsfeldern, sodaß ich sogar faul und genüßlich Blue-ray gucken könnte, wenn ich sowas wollte. Tue dies aber aus nicht und quäle mich gern mit Original-Material)
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Über die These der akustischen Täuschung (dann bitte auch inkl. Dolby-EX, Decoder-Schaltungen und SR- resp. SR.D-Mischungen) läßt sich leidlich streiten. Schön, daß Du bei den Special Editions "überall hervorragend funktionierende" Klangübertragungen erleben konntest. Man wird richtig neidisch. :wink: Tja, da spielt sicher auch das moderne Marketing hinein.
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"Widerspruch zurückgewiesen": Die alten STAR WARS-Kopien besassen natürlich keinen "Split-Surround" (den aber schon BEN HUR 1959 via Perspecta Sound tlws. besass). Selbstverständlich verfügte die Filmtontechnik seit 1952 (mit Einführung der Cinerama-, Cinema-Scope-, Vista-Vision/Technirama- und 70-mm-Todd-A-O-Verfahren) über Mehrkanalton zur adäquaten perspektivischen Klangdarstellung durch vollsterophonisch abgemischte Musik- und Sprachaufnähmen mit „direktional“ und panoramamatisch wandernden Sprachmodulationen, die leider mit Einführung des Dolby A-Lichttonsystems der Monopolfirma Dolby Company seit 1976 (aus Gründen technischer Mängel ihrer Systeme) "monaural" auf dem Mittenkanal zusammentreffen. Ein Rückschritt durch Dolby, den auch der renommierte Filmtechnik-Fachautor Johannes Webers aufgeschreckt bedauert: Allerdings gab es nicht wenige Filmvorführer aus der Zeit des ‚Raumtons‘ [der Autor bezieht sich auf die Magnetton-Systeme - Anm. des Verf.], die sich z.B. bei der Dolby-Stereo-Erstaufführung von „Hair“ 1977/78 ) die Ohren zugehalten haben. Konkret: in Kombination des Surround-Kanals mit den seitlichen Bühnenkanälen ist der besagte Effekt annähernd ähnlich abmischbar. Kannst Du die alten Mischmeister der BSG bei Interesse befragen, ich vermittle den Kontakt gerne. Jedoch: in den meisten Kinos (EX inkl. ), in denen ich die Special Editions sah, kam der Effekt kaum zur Geltung. :cry:
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Dies könnte eine sehr, sehr lange Debatte werden, du liebe Güte. Die Schärfe der (nicht optimalen!) 70-mm-Duplikatkopien der 1980er Jahre (EMPIRE und JEDI) ist besser als die sämtlicher 35-mm- und Digitalversionen von Filmen, die Lucas von seinen Filmen seit 1996 auf den Markt brachte. Das kommt von mir als Pauschalaussage. Auch die Technicolor-35-mm-EA-Fassung STAR WARS (1977 kurz bei Illge-Film vorliegend) ist optisch besser als die Special Edition EPISODE IV. Aufgrund heute "gefadet"er Altkopien ist das natürlich nur nur noch bedingt nachweisbar, allenfalls beim 70-mm-Blow-up-Material (EMPIRE STRIKES BACK sowie RETURN OF THE JEDI). Problematisch bleibt der allererste Film, wie von Dir bereits erwähnt. Dies ist auf die Verwendung des frühen Heißprozeßnegativs zurückzuführen, das noch diverse Prozeßveränderungen erfuhr (leicht milchig-flaues Aussehen). Immerhin genial aber war - u.a. aus diesem Wissen heraus - die Anwendung des Vista-Vision-Format für Special-Effects und Hintergründe. Meine Notizen von 1997 erinnern restauratorische Blamagen: Zum schlechten Ton der EPISODE IV ab 1996 (nicht zu laut, sondern zu inhomogen): er klafft dramatisch auseinander: und ich schliesse eher aus, dass er sich (in welchem Ton- und Wiedergabeverfahren auch immer) auch nur annähernd normal anhört. Zum einen wurden ja die magnetischen IT-Bänder für digitale Um- und Zumischungen genutzt (und "verändert"=effektlastig in den Spitzen angehoben usw. usf. - ich war nicht dabei). Andererseits verfügte Fox von der dt. Synchronisation zu dieser Zeit nur über eine Dolby-A-Lichttonversion, deren Sprache den neuen digitalen Tonmastern mit eingeschränkter Modulation und Frequenz- und Klirrgrad zugemischt wurde. Spätestens ab diesem EIndruck stellt sich die "restauartorische" Veränderung des Tons infrage. Was zwar mit aufgewertetem Surround-Sound und Tiefbaß nunmehr moderner klingt, zerreißt aber die Aura der authentischen Fassung - erst recht, wenn von dieser doch einige "Ruinen" (dt. Ton) zwangsläufig ja übernommen werden müssen. Was 1996 ,,verbessert“ wurde, hätte nach Gusto schon seinerzeit ähnlich abgemischt werden können. Die Ausführungen des neuen und alten Tonmeisters der „Star Wars“-Trilogie, Ben Burtt, „jetzt hört man, wie die Raumschiffe einem über den Kopf brausen“ oder einiger Rezensenten, „im Unterschied zum Mono-Surround-Kanal wird es jetzt möglich, den Fighter links hinter sich verschwinden und dann rechts wieder eintreten zu lassen“ , ist unhaltbar, da auf den alten 35-mm- und 70-mm-Magnettonkopien (d.h. im Road-Show-Theatern seinerzeit in den Blow-up-70-mm-Kopien so auch hörbar) Die Farb- und Lichtbestimmung der dt. 35mm-Kopien der EPISODE IV war komplett verkorkst: Planeten, blau wie Weihnachstkugeln, blau-dominante Farbgebungen täuschen jetzt also eine Pseudo-Brillanz vor, die der Film nie hatte. Sollte all das – sei humoristisch zugespitzt - eine Nachgeburt des „Cameron-Blaus“ gewisser Terminatoren, True Lies und Schiffskatastrophen sein? Dem enormen Kassenerfolg haben die an dieser Stelle angeprangerten Mittel indes keineswegs geschadet. Zu den neu animierten Szenen schrieb in epd-Film sehr patent wieder Daniel Kothenschulte: So allerdings, wie die „Krieg der Sterne“-Trilogie jetzt in den Kinos zu sehen ist, werden sich die Archivare der ehrwürdigen Kongreßbibliothek [gemeint ist die Library of Congress in Washington – Anm. von @cinerama.] eine ,,Filmrestaurierung" nicht vorgestellt haben. Es ist, als hätten sich die Restauratoren der Sixtinischen Kapelle erlaubt, noch ein paar Engel hinzuzumalen, vielleicht mit dem Argument, Michelangelo hätte aus Zeit- und Geldmangel nicht alles erreicht, was ihm seinerzeit vorgeschwebt habe. Da auch die perspektivische Darstellung seit der Hochrenaissance noch einige Fortschritte erlebte, hätte man gleich die Bildkonstruktion modernisiert. Zu "inhaltlichen" und künstlerischen Aspekten dieser Filme bemerkte unser früherer Lehrer und Filmsemiologe Norbert Grob: "lächerlich". Also müssen wir wohl oder übel über die Technik solcher Filme sprechen, die allein einer Diskussion wert scheint. Zur Roadshow-Praxis: seltene Gelegenheit schon damals, über eine 70mm-Kopie die Kaschvorhänge der Dimension-150 und Super Cinerama-Theater endlich wieder einmal auf die volle Größe des Rundhorizonts aufzufahren. CinemaScope erreichte in diesen Häusern allenfalls die Hälfte der verfügbaren Bildfläche - weshalb die Leinwände jahrzehntelang suboptimal ausgenutzt wurden. (Es sei denn, man heißt Flebbe oder Schauburg Baden-W., wo die vierte Wand gleich Leinwand ist und analog gleich digital durcheinandergewürfelt wird. :lol: )