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Auch dies bleibt krude Schummelei und ein arbiträrer Werkeingriff. Ein Beispiel: in Beethovens 9. Sinfonie setzt auf dem Höhepunkt des Orchesterparts der Chor ein: "Freude schöner Götterfunken, [...]". Und jener Orchesterpart führte kurz zuvor dramatisch direkt auf den Choreinsatz zu. Bisher habe ich noch nicht gehört, daß irgendwo irgenwann jemand auf der Welt an dieser Stelle auf die STOP-Taste gedrückt hääte, obwohl man frei nach @preston argumentieren könnte, der Choreinsatz sei das Auftreten eines neuen "Protagonisten". :lol: Wer also kinoseitig (oder provinziell-verleihseitig) in der Kopie herumschnippeln läßt, um kurz vorher noch ruhigen Gewissens Sprite und Cola loswerden zu müssen, sollte vielleicht die Branche wechseln? :drink:
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Völlig uninteressant, zu welchen Kinogästen ich die Nähe suche oder nicht (aber zum Trost: aus Prinzip gehe ich in sog. "Banausenvorstellungen", weil man dabei optimal die Zuschauerreaktionen ergründen kann. Im kommunalen Kino ist dies leider nicht möglich, da keiner sich rührt.) Relevant in diesem Thread schienen diese Argumente zu sein, daran könnte man anknüpfen:
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Es zielt gegen Verhaltensweisen und Verlust an Würde, die u.a. Sie durch Ihre "Empfehlungen" aus alten Zeiten noch unterstützen. Das ist m.E. das eigentlich Traurige, Heuchlerische und Verlogene in dieser Debatte! Ziemlich traurig und auch empörend. Und dass Sie gerne "frömmeln", ist weitgehend bekannt. :cry:
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Die späten allemal (ich bin aber Wessie...).
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Ist seit Jahren Usus, auch bei UCI Berlin u.a. und keine Lösung für unbekömmliche Entwicklungen der Kinobranche. Ironie der Geschichte: Die noch hierarchisch bestimmte Roadshow des 19. Jahrhunderts simulierte noch den exklusiven Opernbesuch und schuf die standesgemäße Kinopause --- seit Kinocenter-Zeiten kehrt nun über den Umweg der Blockbuster-Starts ("Massenkopien") die Pause zurück: für ein Publikum, das beständig mit der Außenwelt "online" sein muß, um Blase und Handy unter Kontrolle zu halten. Das Stammhirn wurde zuvor schon freiwillig in der Popcorntüte abgegeben, und der Selbstbehauptungswille vollzieht sich über Kleinhirn (gibt es das eigentlich anatomisch?) und Kaumuskulatur. :wink: Erziehung ist also gefragt, weniger "worked fine" oder "business as usual".
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@magentacine, Deine Erkenntnis, die Filmemacher würde sich nur idealerweise darüber Gedanken machen, welche Länge ihre Film hat (implizit die Pausenzeichen nötig werden), ist nicht ursächlich für die Konfusion. Die Verantwortungskette beginnt anderswo: Wer 7 Std.-Versionen CLEOPATRA dreht und auf 3 Stunden kürzt und dennoch kunstvolle Titel und Musikpassagen beibehält, kalkuliert allemal die Aufahmefähigkeit des Publikums. Wenn Clint Eastwood anno 2007 zwei (konsekutiv aufeinander bezogene) Weltkriegsilme nicht zeitgleich als Zweiteiler auswertet, steckt auch dahinter Kalkulation (bspw. bzgl. politisch unterschiedlich disponierter Rezipienten). Wenn Bertolucci die Kinoversion THE LAST EMPEROR auf rund drei Stunden raffte und erst Kinokönig R. eine Pause einfügte (und Verleiher Wohlrabe abnickte), ist auch dies Lokalkriminalität. Ebenso Camerons TITANIC 1997 mit unpassender, spannungstötender Zwangspause am falschen Platz. [LAST EMPEROR und TITANIC dennoch später in 70mm-Kopie pausenfrei gesehen zu haben, war eine völlig neue Offenbarung: gepinkelt hat kaum jemand und auch ältere Leutchen hielten tapfer durch (meine 73-jährige Mutter bleibt bei 4-Stundenfilmen stur sitzen und beschwert sich, daß die Pause so lange dauert)]. Die Störungen einiger Gäste, die bei laufender Vorstellung kurz den Saal verlassen sei auch in ein Verhältnis gesetzt zu den schubweise zu spät eintreffenden, störenden Nachzüglercliquen nach Anlauf der zweiten Filmhälfte: weitaus unangenehmer und auch lauter als still und klammheimlich aufbrechende Blasenschwächlinge während laufender Vorstellungen. Es ist m.E. nicht, @magentacine, Aufgabe der Verleiher und Kinobetreiber, sich Gedanken über Pausentitel zu machen: es gilt das Urheberrecht des Produzenten. Sofern Exportversionen aufgrund "nationaler Interessenkonflikte" (sinngemäß @brillo) entstehen, wurden sie den Filmemachern/Produzenten in der Regel abgetrotzt. Es soll auch mutige Verleiher geben, die sogar schon längere Versionen als die Weltpremiere herausbrachten (Heavens Gate). 3 Stunden Film am Stück sind somit nicht zu lang. Ein Arbeitstag enthält i.d.R. zwei mal vier Stunden mit regulär einer Pause. Die Aufnahmefähigkeit sinkt nicht immer unbedingt mit der Länge eines Films, sondern schwankt auch mit biologischen Kurven. Filmemacher/Produzenten, die eine Pause für vertretbar halten, würden sie wohl einkopieren lassen (1 Meter Film für zwei Sekunden als Klammerteil am Dupnegativ wären eine Lappalie). Warum fehlen diese Pausenzeichen? Weil eine Pause nicht vorgesehen ist und fast immer den dramaturgischen Bogen zerreißt. Das ist hoffentlich unstrittig. Wenn @brillo die Sinnlosigkeit einer Pause zuspitzt, so kann er andererseits keine Toleranz gegen fahle branchenkompromisse eingehen: ein Widerspruch. Gibt es überhaupt einen Sinn der Pause? Mir fällt er nur ein, wenn Handlungsabschnitte entweder zeitlich und/oder örtlich voneinander strikt separiert sind. Hier handelt es sich um größere Abschnitte eine Trennung, deren Interimszeit dramatisch nicht ausgefüllt wurde. Oder es handelt sich um ein dramaturgisches Einfrieren des Augenblicks. Und selbst Pausen aus der "Goldenen Ära" der 60er-Jahre-Monumentalfilme, noch typographisch gestylt, wurden von Seiten der Produzenten/Filmemacher entschieden, um den Roadshow-Charakter und das Opernhafte herauszustellen. Nicht selten waren sie auch hier bereits deplaziert und zerrissen das Epos: "West Side Story", "2001" oder "55 Days at Peking" litten unter der Pause. Aber diese waren (formalrechtlich) zumindest "angeordnet" und einkopiert. Nun frage ich mich, wenn derzeit zumeist (noch aus Respekt der Filmkopie gegenüber - erstaunlich genug) an einem AKtende der "break" kommt, wer hier Verantwortung für die neue "Syntax" der Spannungsverläufe übernimmt? Ein Filmvorführer? Die Theaterleiter (BWL-fähig, aber keine Dramaturgen), der Nachtportier oder die Putzfrau, sofern der Vorführer ausfällt? Oder per "Abstimmung" in diesem Forum?? Mich würde also nicht wundern, wenn dieser Tage in den Betriebsleitungen Anweisungen des Verleihs nachfolgen, wo pausiert werden darf. Man könnte davon ausgehen, daß nicht einmal Rücksprachen mit den Produzenten gehalten wurden, sondern ein Disponent oder Verleihmitarbeiter dort eingreift, wo ansonsten die Putzfrau schneiden müßte. Ob ein kurzweiliger Piraten- und Kinderfilm in den Stand eines Historienepos zu erheben sei, was sich anderswo bei CASINO ROYALE und SPIDERMAN III schon als "Falschpause" erwies, kann bei PIRATES OF C. III kaum gelingen. Letzter Punkt @magentacine, an dem zu widersprechen wäre: Kinos hätten keine erzieherische Funktion, so Deine These. Ich sehe es umgekehrt: wie schon das Theater hat es natürlich kathartische Wirkungen: sowohl Filmtheater als auch Filme haben sie; und die edukativen Wirkungen im Guten oder Schlechten sind allzeit mehr oder weniger stark vorhanden, ob es einem gefällt oder nicht. :wink:
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Aber das sind doch keine Filmkopierwerke. :wink: @kodachrome will Filmtechnik und Entwicklung erlernen: Da war mein Hinweis zielführend.
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Lokal am nächsten sicher hier: http://www.abc-taunusfilm.de/ Viel Glück!
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Kleine ironische Anmerkung zum eingebürgerten Begriff "seelenloser Abspieltempel": ein TEMPEL zeigt uns davon das Gegenteil: Verneigung und Unterwerfung vor den Wundern, die da kommen! Wenn am Anfang von BEN HUR (in einer absolut statischen Breitwandszene) die Heiligen Drei Könige in den Staub sinken und am Firmament der Stern von Bethlehem aufsteigt, dann befinden wir uns auch inszenatorisch und kinematographisch in einem Tempel. Schaukultur des 19. Jahrhunderts und seiner Panoramen. Interessante, staunenswerte Erfahrung. Ans Handyflackern, ans knirschende Popcorn und ans Rausrennen denkt keiner in solchen Momenten. :lol: Leider gibt es nicht wenige Kinos, die zwar über PIRATES OF CAR. , Plexe und Banausen klagen, aber oftmals mit ihren seelen- und vorhanglosen Black-Box-Kinos noch weniger Ambiente als ein modernes Multiplex anbieten. Das nennt sich dann hochnäsig "Programm-" oder "Kommunales Kino"
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Das käme auf Deinen Wohnort drauf an und Deine konkreten späteren beruflichen Vorstellungen.
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Die TV-Anstalt rückt ohnehin bald näher: durch die hier immer wieder geforderte Zurüstung von D.C.-Anlagen - aber das sei hier nicht das Thema --- Ernsthaft überlegt: die Pflicht, auch für ein roheres Publikum (Schlagwort "Banause") Dienste zu verrichten, ist auch mir ein Anliegen. Es gehört aber zur Shomansship und zur Kreativität des Kinos, auch dieses Publikum dadurch anzurühren und zu erstaunen, daß man ihm eine bessere und arteigene Kinowelt präsentiert oder es hierzu zu verführen versucht. Nach etwas Einwöhnung akzeptiert und schätzt es diese Brauchtümer. So brauchte immerhin der Riesenvorhang eines unserer früheren Roadshow-Theater endlose 30 Sekunden, bis irgendwelche "Star Wars"- Rolltitel ins Laufen kamen. Ein Gong wurde vorher noch betätigt. Der Saal war richtig dunkel und ließ sogar den Wunsch im Publikum wachsen, dem Geschehen staunend bis zum Schluß zu folgen: in das Geschehen "hineingezogen". Bei Anlaufen der Endetitel mit Nachmusik wurden diese auch nicht durch hereinstürmendes Personal gestört (die das Banausentum ja durch ihr Vorbild nich fördern). Ein eingeflicktes Pausenzeichen oder eine zeichenlose Unterbrechung wäre in der klassischen Filmtheaterdarbietung nur als Fremdkörper empfunden worden, selbst von blasengeplagten Banausen (zu denen auch ich gehöre). Der heutige "Wunsch" des Publikums nach Pause ist vielleicht Ausdruck seiner Angst, in anbetracht inhaltlich dünner Filme ansonsten seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt zu werden und Kontakt zu seinem Handy zu verlieren. Das Publikum verlangt natürlich immer nach "Allmacht" über die Ware (und auch die Filme). Grundkonsens und primäre Bewirtschaftungsbasis aber der "Traumfrabik" war jedoch immer der umgekehrte Zug: mit dem Kinoapparat das Publikum zu verführen und zu entführen, es macht- und willenlos den Zauberkünsten des Entertainments auszusetzen.# Bricht man mit diesen Eigenheiten (und macht Filme und Vorstellungen "interaktiv", "gefügig", "häppchengerecht" und beliebig umformbar), so wird der Zauber durch eine neue Kinoform ersetzt, die den Konventionen des Video- und Computerkonsums folgt, wo man zwischendurch kocht, ißt, plaudert, pinkelt und zappt. Es soll ja durchaus noch so etwas wie "Erziehung" geben. Sie nützt jedem Menschen auch in jungem Alter, gerade auf der Schulbank oder im Sportverein, indem die Aufnahmefähigkeit und Lernfähigkeit durch Konzentration und Muße gefördert wird und auch zu positiven kollektiven Erfahrungen führt. Ein zielloses Feisetzen aber jedweder "Vereinbarung" zum Gemeinschafterlebnis (auch zu Rücksichtsnahme und zu einer gewissen Anspannung [= Spannung]), entwertet nun einmal die Einrichtung, in der ganz antiquiert eine packende Bühnenshow verkauft werden will, die man gerne auch wiedersieht und deren Protagonisten und Regisseuren man nicht willkürlich "das Wort abschneidet". Sinkt der Respekt vor dem Kino, ist die Insolvenz schon vorgezeichnet, fürchte ich.
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Weg mit oktroyierten Pausen. Die führte Kinokönig R. Anfang der 1980er Jahre ein und wurde daraufhin von der Presse jahrelang im Programmabdruck boykottiert! Oder die Praxis der Privatfernsehsender: diese haben jedweden Respekt vor der "kinematographischen Aufführung im theatralen Raum" (etwas geschwollen ausgedrückt) nachdrücklich untergraben. Die Folge: künftig zahlt man für zehn-Minuten-Contens und zappt dann weiter. Beim Kinocenter: Aus- und Einzug der Saal-Nomaden. :lol: Schon die direkt am Hauptfilm ankopierten Trailer nerven gelegentlich (vor allem, wenn sie in 1.85 auf Scope-Leinwand gezeigt werden). Dann aber noch mitten im Film die für jeden spürbare Unterbrechung mit eingeklebtem Schramm-Teaser läßt auch die dümmsten Kälber glauben: diesem Kino geht es sehr schlecht, es muss noch zwischendurch zur Kasse bitten. Hinweis: es gibt Kinopuristen, die kopieren sich schon deshalb DVDs: bei Wegfall der Eingangsmenüs. "Reines" Filmwerk ohne Störungen! Rein psychologisch gesehen auch "erholsamer".
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Bin ja dort seit Jahren - genauer gesagt in der Vorberliner Zweigstelle. :) Zu (kompromißgewählten) optimierten Bedingungen für Prints, die gleichsam spielbar bleiben sollen: +5 C und 23% rel. LF. Der Barbara-Stollen indessen (ich war nie dort) scheint wohl eher Archiv des Nationalkulturerbes zu sein und ist gegen Luftangriffe und Atomschläge gesichert, die Bedingungen für Kinokopien scheinen dort nicht tyoisch zu sein, Zitat Wikipedia: Unter den im Stollen bestehenden klimatischen Bedingungen von etwa zehn bis zwölf Grad Celsius und 35 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit wird von einer Haltbarkeit des Filmmaterials von mindestens 500 Jahren ohne Informationsverlust ausgegangen. Das ist zu warm und zu feucht. :roll:
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Nein, man ist nicht dabei gewesen, auch nicht bei Jesu Christi Kreuzigung. :wink: Verkürzt: es gibt Hypothesen der Chemiker und Physiker (Rohlfilmhersteller aber auch die FIAF) zum Verfallsdatum. Sofern kein neuerer Forschungsstand erreicht ist, gelten sie zur Orientierung. Zweitens: WORM-Medien gebrauche ich nicht, bin Filmmensch. Wenn sie jedoch etwas taugen, bitte öffentlich den Filmarchiven vorschlagen. 100 Jahre werden offenbar nicht garantiert, sondern 40 Jahre: http://www.contentmanager.de/magazin/ar...ung_v.html Und nach Ablauf dieser Zeit tritt dann der Regressanspruch ein? Letzter Tenor der Filmarchive war: alle fünf Jahre neue Sicherungspakete bei kompletter Digitalisierung, und dies ist unbezahlbar. Und da wir von Film hier sprechen, wäre es m.E. nicht der falscheste Weg, mediengerecht umzukopieren und zu sichern. Auf authentischem Filmmaterial. :D
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Nachtrag: nichts gegen digitale Sicherungspakete (werden unbedingt gebraucht, gerade in brenzligen Fällen), aber alles gegen einen blinden Wunderglauben an den technischen Fortschritt (nebst angehängtem Marketing), der manchmal mehr ökonomische als restauratorische oder humane Ziele verfolgt. So ist es auch in der Kunst und im Film.
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Sony führt neue SXRD-Projektoren für 4K-D-Cinema ein
cinerama antwortete auf 3dcg's Thema in Digitale Projektion
4k ab etwa 2010 auch expansiv ins Home Cinema vordringend - soweit die Industriemeldungen. Auch diese Umrüstung ist daher (wie jede auf Basis einer definierten Panel-Wiedergabe) durch und durch kurzlebig. Der 35mm-Film hat bis dahin neue Potentiale erschlossen. Ob man sie nützt, ist natürlich eine andere Frage. :cry: -
Bitte Vorsicht bei Äußerungen eines obigen Users mit Institutionenennungen, die simpel aus der internationalen Presse herausgeschrieben wurden. Er selbst hat wohl noch nie bei Abtastungen an einem Spirit Data Cine gestanden oder andererseits im Bundesarchiv Filmkopiermaschinen begutachtet. Auch zum "Pragmatismus" früherer elektronischer Umspielungen des Bundesarchivs wüßte er doch wenig zu sagen (1k, Beta u.a.)? Dieser Kinokollege ist happy, wenn er eine 2k-Festplatte zugeschickt bekommt, und weil man vernünftig Personal entlassen kann. Mit Restaurationsethik (nicht zu verwechseln mit Ideologie) haben solche Allmachtphrasen nichts zu tun. Fazit: Bermerkenswert ohnehin, daß diverse digital gedrehte Filme auf filmischen Sicherheitspaketen gesichert werden müssen.
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Eben nicht immer verlustfrei: eine digitale Legende. Software- und hardware-bedingt kommt es immer wieder zu Verlusten, auch und gerade farblich und hinsichtlich der Schärfe. Passiert bei billiger DVD-Umkoperiung eben so wie selbst in professionellen Studios bei Erstellung eines Digital Intermediates (KING KONG 2006 u.a.) Die digitalen Datentäger halten nicht lange: 5-20 Jahre im Schnitt. Film hält zwischen 50 - 500 Jahren, je nach Materialtype. Anekdote: wir hatten heute eine Diskussion über die Einführung neuerer Kernkraftwerke des "finnländischen" Typs sowie über die scheinbar sichere Einlagerung der Alt-Brennstäbe in Salzstöcken oder in Gorleben. Nicht nur, das Wasser nebst Sauerstoff JEDEN künstlich hergestellten Kunststoff oder Metall zersetzt. Auch die Illusion, über digitale Aufbewahrung von Informationen über Standorte radioaktiver Endlager dauerhaft verfügen zu können, wurden debattiert. Es wurde davon ausgegangen, daß im Gegensatz zu Papyrosrollen u.a., die noch nach 3000 Jahren lesbar sind, die Umstellung auf digitale Informationsträger ein gewaltiges Risiko nach sich zieht. Da Radioaktivität abgebrannter Kernbrennstäbe noch in 100 000 Jahren strahlt, darf damit gerechntet werden, daß schon die nächsten Generationen des 22. Jahrhunderts den Überberlick über die Flut der Datenerfassungen aus dem 21. Jahrhundert verloren haben werden. "Der Tod steht uns gut." Soweit die Annahme der Wissenschaftler. Tschuldigung, daß ich soweit abgeschweit bin... :wink:
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Richtige Digitaltechnik ist auch schon keine Filmtechnik mehr, traurig genug. Aber Ihr werdet staunen: über Nacht holt sich der Kollege einen Full-HD-Beamer von Marantz, Sharp, Benq, Sony oder Sim (1080p, € 5,000 im Medienmarkt) + Blue-ray für € 29,00, und prompt erscheint bei Bildwandwinzgrösse die Topmeldung: "Schärfer als die Realität - perfekter als Kino: hier sind Sie noch Gast!". [Jetzt hab' ich sogar noch einen heissen Geschäftstip gegeben. :lol: ]
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Eine Bitte und Frage an die Moderatoren: wäre es möglich, diesen hoch interessanten Thread in die Rubrik "Digitale Projektion" zu verschieben (gerade durch digitale Restaurierungen konnten auch etliche geschrumpfte Negative wieder zur Deckung gebracht werden, u.a. ROBIN HOOD, WIZARD OF OZ, GONE WITH THE WIND usf.). Aber es sind brandneue Produktionsweisen, die sich auch nur brandneuer Projektionsweisen bedienen. Ein Beispiel: SINGIN IN THE RAIN IN BERLIN DIGITAL ist eben so in der Rubrik "Digitale Projektion" systematisch richtig eingeordnet: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=4231 Sinn der Rubrik Nostalgie erscheint mir, gerade die traditionellen Produktionsweisen des Kinos zu behandeln. Dies bezieht sich dann ja auch Formate, Vorführweisen, Filmkopien oder älteren Präsentationsmaterial und ältere Gerätschaft. HONDO ist daher m.E. lediglich Demomaterial für Digital Cinema-Umrüster, die eben so auch ROBINSON oder alsbald BATTLE ANGEL damit vorführen können. Eben so wäre doch der DVD-Vertrieb älterer Filme eine eigene Rubrik oder ein eigenes Forum: siehe www.beisammen.de). "Nostalgie" zielt im Kern m.E. auf museale Produkte und Ihre Beschaffenheiten. Zwar lassen sich nicht alle Verfahren streng trennen, und auch ein älterer Film hat nostalgischen Wert, aber ich glaube, dieses Forum hat nicht umsonst eine Rubrik der Nostalgiker eingeführt, um darin primär Fragen und Möglichkeiten der tradierten Vorführweisen einen Platz einzuräumen. Daher bedanke ich mich aufrichtig für eine Verlagerung der sehr spannenden Events in die Digitalrubrik.
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Na gut, das ist ein reelles Angebot! - Wir forschen dann gemeinsam im Archiv, wenn ich Hannover erreiche (ich kann ja vorher mal dort eine schriftliche Anfrage einreichen - vielleicht beim Magistrat?). Die Häuser sollen doch grandios gewesen sein! Gab es nicht auch das RIVOLI mit Todd-AO und DP-70? :idea: Grandiose Fundsachen, Stefan! Lange grübelnd, ob es nicht ein Theater der engl. Odeon-Kette sei, war alsbald des Rätsels Lösung nahe. Der Saal mit Rang folgt teils funktionalistischen Ideen, aber auch architektonisch den Ideen von Erich Mendelsohn (Universum Berlin, 1927) mit seinem Halbrund, Gesimsbändern und indirekter Voutenbeleuchtung (trügt mein Eindruck hier?) Die Bühne jedoch greift das Ornamentale wieder auf: aufgelegtes Blattgold, glänzende Bronze, feinlinige Bemalung und vielleicht sogar ein Orchestergraben? So versuchten auch der Funktionalismus und die neue Sachlichkeit, Dekorelemente zu verinnerlichen - denn das filmischze Normalformat verlangte nachwievor nach eine klassichen Guckkastenbühne, deren Umläufe ausgeschmückt werden mussten, um Festlichkeit zu verstrahlen, die jedoch blickführend nur auf die Bühne gerichtet zu sein hatte. Die moderne Form der Breitfilmkinos hätte in diesem Saal - hätte er nur nach 1945 weiterbestanden! - vielleicht nach dieser Bühnenarchitektur verlangt: Aber auch eine Synthese von Jugendstil und Sachlichkeit (Beispiel des unteren Bildes) finde ich interessant (klassisch die Akustik-Decke, die Ansprüchen moderner Konzerthäuser entspricht, und im heutigen Kino kaum mehr anzutreffen ist): In der Art Déco- oder Neobarock-Architektur dürfte es zu Problemen führen, wie Du bereits sagtest, sinnvoll ein gleichmäßig verteiltes und lautes diffuses Feld des indirekten Schalls zu erzeugen. Sowas in die Richtung? Es gibt zwar einige geometrische Schallabsorptionen, die hier schwer berechenbare Deko-Elemente sind, nicht aber einer akustischen Gliederung folgen - was zu Sprachunverständlichkeit führen könnte (es mögen die Besucher dieses Kinos einmal aufklärend ihren persönlichen Erlebnis-Bericht erstatten!):
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Herzlichen Dank für die informativen Berichte! Jedoch erscheint mir selbst die letzte Bruchbude erhaltenswerter als jedes neue Schick-Micki-Plex. Die brauchen wir nicht, selbst wenn die Technik neuwertiger sein sollte. Plexe machen Komplexe, und an der A20 gucke ich gewiß keine Filme, da ich nicht Auto fahre. :lol:
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In Fortsetzung der "Cinema-Paradiso"-Reihe heute der Schuldennachtrag für @Heiko (Du fordertest ja meinen freiwilligen Strafdienst, dem ich natürlich nachkomme :wink: Palastig-Neo-Barockes hiermit also - aus einer anderen Ära des Kinos, als das Filmtheater überbordende Traumwelten noch zurecht für sich in Anspruch nehmen konnte. Es kehrt wohl nie wieder. [Keine Verkaufsveranstaltung!] .............................................. - Wie besprochen allerdings keine Bildunterschriften - das Bild möge somit als Rätsel dienen. Einige recht patente Mitleser werden von selbst darauf stossen, dessen bin ich ziemlich sicher. P.S.: Kleine Anfrage nach Hannover: gäbe es eine Möglicheit, einmal in die dortigen Stadtarchive nach den früheren Todd-AO- und Cinerama-Kinos zu schauen? All zu sehr könnten diese Bilder so einige in Erstaunen versetzen. Nur so nebenbei - falls Du mal einen freien Tag hast und es dort regnet.
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Zur Frage 1: Dies ist ein Zitat von Ernst Bloch aus "Das Prinzip Hoffnung. In fünf Teilen. Kapitel 1-37". Frankfurt am Main: Suhrkamp 1959. Darin: "Vierter Teil (Konstruktion). Grundrisse einer besseren Welt (Heilkunst, Gesellschaftssysteme, Technik, Architektur, Geographie, Perspektiven in Kunst und Wahrheit)" [s. 523-817], darin: "37. Wille und Natur, die technische Utopie..." [s. 729-819], dort: "II. Nicht-euklidische Gegenwart und Zukunft, technisches Anschlußproblem" [s. 767-817], darin: "Gefesselter Riese, verschleierte Sphinx, technische Freiheit" [s. 813-817. Zitat auf S. 814] Zur Frage 2: FKT · Archiv - Komfortsuche Bis zum Ende 2011 soll die Umrüstung weitestgehend abgeschlossen sein. ... Denn digitales Kino bietet mehr Vorzüge als langfristige Kostenersparnis und noch ... fkt.schiele-schoen.de/zeitschrift/fkt/archiv/index.asp?idi=1561&ida=9427 Dort wähle man sich als Mitglied ein, um ältere Artikel aufzurufen. Ich hoffe, diese Hinweise konnten helfen?
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Zu den polemischen Nachfragen: Die Jahresangaben 1929 und 2012 sind leicht variabel und waren kein Primäraspekt in der sog. "Verhinderungsdebatte". Da aber gedrängelt wird: der Verband Fernseh- und Kinotechnik ( http://www.google.de/search?num=20&hl=d...DcountryDE ) ging davon aus, daß bis Ende 2011 alle Kinosäle digital umgerüstet seien. Das sehe ich keinesfalls, allerdings galt es in meinem Beispiel, die zeitliche Differenz zwischen Tonfilmeinführung und beabsichtigen Digital Cinema-Rollouts in etwa in eine Zeitlinie zu stellen. Übrigens propagieren auch die Konzerne, etwa SONY, die Verschmelzung von HDTV und Digital Cinema als erstrebenswerte Perspektive. Es müssen alsbald die Kinobetreiber hoffentlich wissen, ob Sie an die Lukrativität dieses Geschäfts langfristig glauben. Ich schliesse dies langfristig vollkommen aus. Dann gibt es eine noch eine andere Sichtweise, die gesellschaftliche Bewertung des "Fortschritts". Jubel über große technische Fortschritte ist allemal nichtig, wenn die Klasse und der Zustand der Klasse nicht mitgedacht werden, für die die Wunder geschehen. Zuletzt gab es eine riesige Kriegstechnik, sie war gerade dann, wenn sie kapitalistisch ohne Unfall funktionierte, ein einziger ungeheurer Unfall. Sind es also Technologien, die die Menschen stärker ans Kino binden, affizieren und zusammenführen, oder Technologien der rein individuell-privathäuslichen Verfügbarkeit ohne kollektive Bedürfnisse, die die Zufunft beherrschen?