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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    300

    Thema 1. Weltkrieg (ein totaler Scherz der Historiker - es gab ihn nie): Scherzminister Jung verabschiedet in diesen Minuten (2. April 2007, 11.30 Uhr) rund 300 Tornadoflieger nach Afghanistan. Daumen hoch, die Charts versprechen gute Gewinne. Lange nicht so gelacht, man krümmt sich vor Lachen unter dem Küchentisch und wetzt die Messer... Empfehle aber Besonnenheit: eine vermittelnde Position zwischen Bundesverteidigungsminister und US-Verteidigungsminister. So steht man eindeutig auf der Seite der Winner, nicht der Eiferer! Im Kino gilt nichts anderes: man muß auf der Welle des Erfolges mitschwimmen und keine Weltverbesserer anhören: die nagen am schlechten Gewissen. Am meisten gelacht über die BILD-Schlagzeile "Die Erde stirbt". Das ist auch nicht schlimm, denn "Ruhm und Ehre erwartet Euch!" und dem Auto-Banner der Fahne der 300 Ölräuber, die es in Nazi-Manier schon richten werden. Künstlerische Ideen neuer Filme werden hier eh zu wenig diskutiert: das großartige CGI-Wunder der Spartaner zeigt uns eine bessere, schärfere Welt des Jenseits [präsentiert in HD(TV)? Schärfer als die Realität], die zu vergleichen mit dem langweiligen, von Eiferern immer nur verdrehten Nazi-Reich schon ein Frechheit darstellt. Endlich einmal hat die Jugend eine Idee und ein Verlangen, und schon kommen Miesmacher daher, die nicht begreifen möchten, daß die Konten aufzufüllen sind. Dieses Geld wird immerhin redlich versteuert: auch für die Verteidigung unserer Republik gegenüber dem Ansturm der Taliban in Westeuropa und Restberlin. Alarmierend und sehr besonnen faßte es das letzte SPIEGEL-Titelbild: "Deutschland unter dem Halbmond": von den Wolken schwebt eine muslimischde Sichel auf das güldene Brandenburger Tor, um dieses umzuwandeln. Alles Fantasie - reiner Kunstwille. Wir sollten einen Thread aufmachen "Alles ist relativ", wo auch der Tod nur ein Scherz der Geschichtsklitterer ist und nach ihm die Rückkehr nach Sparta winkt. Ehret also den Anfängen. Wir brauchen spartanische Eliten nebst Sonderkommandos der SS, um mit Hel[den]mut Überfremdungen, vor allem die Perser abzuwehren. Tätscheln wir wie Gröfaz A. die Wangen der jungen Bundeswehrrekruten auf ihrer Mission des Friedens und der Freiheit. Sieg Heul und gute Kassen! :look:
  2. cinerama

    300

    @preston st.: wenn Sie Mr. Bush unlautere Filme unterschoben sehen, so beschweren Sie sich bitte bei DIE ZEIT. (Dauer-)Problem ist nach meiner Wahrnehmung, daß Sie Interessen Ihres Tagesgeschäfts jegliche Erkenntnisse und Grundsätze opfern oder zumindest "umkehren". Das sind m.E. windige Methoden, die auch durch Werbegeschenke, Preisrätsel und verschenkte DVDs nicht unter den Tisch gekehrt werden können. Wer von Ihnen Geschenke annimmt, traut sich nicht einmal mehr gegen Ihre Goebbels-Filme aufzustehen - so ist das (siehe @Heiko). Selbst den Goebbels haben Sie nunmehr verdreht. Ihre Buchemfehlung, die Sie über Ihren Versandhandel aufdrängen, muß ich abschlägig bescheiden - wir haben hier drei große Filmbibliotheken und weitere Archive, die Primärquellen bereithalten. Es ist hinlänglich bekannt, daß die Filmindustrie des sog. Dritten Reichs als Traumfabrik funktionierte, mit nicht weniger fatalen Verdummungssydromen. Wenn Sie Goebbels zum Kronzeugen Ihres Monatsprogramms aufrufen, merke ich an, daß die von ihm geforderte "unsichtbare Propaganda" nur eine weitere Abart der Propaganda ist. Ihm entgegen stand Frau Riefenstahl, von Hitler gefördert und von Goebbels gemieden: ihre Werke gelten als Sinnbilder der Propagandfilms. Wenn Sie aber im Goebbel'schen Verständnis etwa auf Zarah Leander schauen, entdecken Sie z.B. in DIE GROSSE LIEBE (produziert unter dem Deckmantel des modernen Melodrams) einen im aktuellen Tagesgeschehen angesiedelten Propaganda-Film. Überdies und dem entgegen stehen die historischen Propaganda-Filme wie KOLBERG und JUD SÜSS für Propaganda, die sich aus Deutungshoheiten der Historie speist. Auch der Science-Ficition-Film eignet sich als Propanda: WAR OF THE WORLDS (1951; Kalter Krieg). Dies wissen Sie nur zu genau, wie ich Sie kenne. aber wischen dies vom Tisch, weil das "Geschäft" vorgeht - auch vor der Moral. Nun sprechen wir über "300", und es wurde eingewandt, dieses historísche Thema sei völlig ungeeignet für eine Propaganda-Unterstellung, weil historisch. Es ist aber erstaunlich, daß diese Einwände von Personen und Forenschreibern kommen, die weder Geschichte, Film, Politik noch Soziologie o.Ä. je studiert haben, sondern zumeist aus anderen (nicht minderwertigeren!) Disziplinen kommen und nunmehr verblüfft sind, daß 2007 plötzlich die alten, wenig konsumierbaren Nazi-Verdächtigungen hochkommen, obwohl wir doch in einer Spaßgesellschaft leben und uns auf diesen Film "tierisch" freuen. Die NS-Note gilt somit als "Spaßverderberin", und so lesen sich auch die Posts: "Ist doch egal, ob NS oder nicht, Hautpsache geil", heißt es gereizt. Ihnen sei leider unterstellt, daß Sie mit Vorsatz und in Kenntnis des Inhalts Geschäfte mit NS-Propaganda betreiben. Und der nie völlig auszuschließende Bereitschaft einiger Gäste zum späteren Verbrechen (aufgeheizte Banden, die "nach dem Film" und alkoholisiert Anschläge auf Minderheiten begehen) nichts entgegenzusetzen wußten. Abschließend sei erwähnt, daß mittlerweile diverse Propaganda-Filme etwa des Dritten Reichs 2007 nicht mehr zu den Verbots- und nicht einmal zu den Vorbehaltsfilmen gehören (daher ist @oceanics Forderung, die Gerichte mögen darüber entscheiden, nicht weiterführend), obwohl "Heil Hitler!" gerufen wird oder der Einmarsch der Wehrmacht in Rußland von Zarah Leander (in DIE GROSSE LIEBE) in "Frontbriefen" als großes und glückliches Ereignis besungen wird, hinter dem nunmehr ihre unerfüllte und bislang nur "egoistische" Liebe zurückzustehen habe. Sie sollten solche Filme wie "300", wie ich vor drei Wochen schon einmal anftragte, doch lieber aus dem Porgramm nehmen. Das haben schon viele Kinomacher gemacht, wenn ein Irrtum begangen wurde. Diese Möglichkeit änderte jedoch Ihre Geldgier, die Sie durch ständige Charts noch weiter anheizten, recht wenig. Der Film bleibt also drin (nicht nur bei Ihnen, sondern nicht wenigen anderen Kinos!), obwohl es viel Sinnvolleres zu zeigen gäbe. Ich bin der Auffassung, man sollte sein Programm auch vertreten können und das heilige BWL-Gesetz der bedingungslosen "Dienstleistung" stets hinsichtlich der Ziele, Betriebswerte und inneren Haltung überprüfen.
  3. cinerama

    300

    Warum "Gesinnungspolizei"? Hat hier einer Rechte an exekutiven Staatsgewalten? Sind doch hier nur harmlose Filmleute unterwegs... Ich frage nach Ihrem Meinungsumschwung in relevanten Posts. Sie vertreten öffentlich und werbend Standpunkte, und fragt man nach dem Widerspruch, ist man die orwell'sche Gesinnungspolizei. Das ist keine Anwort auf den Widerspruch, sondern m.E. unerbaulich. Das Thema heißt "300", und Sie haben es nicht für erwiderungswürdig befunden, auf @krischans u.a. weiterführende Ansätze einzugehen, machen aber einen DVD-Basar auf. Wir kommen aber gerne später wieder auf "300" zurück, nachdem hier aktuell erst einmal DVDs verhandelt werden sollen. :idea: Joachim Kurz schreibt: Nun mag es ein Zufall sein, dass Zack Snyders 300 just in den Tagen eines möglicherweise bevorstehenden kriegerischen Konfliktes mit dem Iran (also dem Nachfolgestaat des antiken Persien, das hier die freie Welt bedroht) sich anschickt, die Kinoleinwände zu erobern – die Kriegsrhetorik, die permanent dümmliche Klischees über Heldenmut, Opferbereitschaft und Gnadenlosigkeit und weitere pubertäre Plattitüden, sind allerdings auch ohne diesen konkreten Hintergrund schon ekelerregend genug. Und so passt es dann auch ins Bild, wenn Xerxes ein echter ganzkörpergepiercter Freak ist, eine Mischung aus Drag Queen und Popstar, der Monster und nach Art islamischer "Gotteskrieger" vermummte aufbietet, um Sparta in die Knie zu zwingen. Und klar, dass die schlussendliche Niederlage der Verteidiger des Westens nur durch einen Verräter herbeigeführt werden kann. Ebenso klar ist auch, dass währenddessen an der Heimatfront ein wachsweicher Senat lieber endlose Debatten führt, statt den König mit Truppen zu unterstützen – ein Schuft, wer hier Parallelen zur gegenwärtigen politischen Lage in der Golfregion zieht. Ein Streifen, der allenfalls als Trash goutierbar ist, der als Film aber höchstens das Prädikat "besonders wertlos" erhält – ein Propagandafilm von George W. Bush zur Fortsetzung seines "war on terror" hätte nicht schlimmer ausfallen können. Aus: http://www.kino-zeit.de/filme/artikel/off_11_6568_.html
  4. cinerama

    300

    Postmodern nennt sich das wohl ... Zitate aus diesem Forum sind ab sofort verboten. Wie soll man dann daraus lernen? :roll:
  5. cinerama

    300

    Nur nebenbei, geht mich zwar nichts an, aber wundern darf ich mich schon über den Meinungsumschwung zur DVD. Einst schimpften Sie andere fast schon als Filmverräter: ok...ich nehme DER SCHWARZE FALKE (VistaVision) als Blu-Ray ...
  6. cinerama

    300

    Also von mir oder @krischan und @bb122049 stammen diese Zeilen nicht: ... startet in deutschland am 5. April (nicht 22. März) ... wird zwischen 4 und 6 mio besucher machen ... finde den trailer auch sehr geil! wo läuft der denn bitte den zweiten spieltag? und ob nun manche den als nationalsozialistisch hinstellen wollen oder nicht, egal! aber der film wird nie die 2 millionmarke übersteigen, ich denke der wird sich an sincity orientieren, also ne gute million machen! 4-6 million? NO WAY!!!!
  7. cinerama

    300

    dummes zeug...umsatzzahlen sind umsatzzahlen sind umsatzzahlen...die ich aber hiermit gerne auf den neuesten stand bringe ... Weil Sie davon profitieren als Mitspieler des Films und Betreiber von Schauburg-Filmtheater Karlsruhe, um den Hype anzuheizen. Das ist etwas traurig. Schauen Sie auch einmal, aus welcher Ecke Sie mittlerweile Beifall für Ihre Ausführungen erhalten - die toben sich ja in diesem Thread ungeniert aus. Aber ein Teil der Programmkinoszene, der hier mitliest, denkt sich seinen Teil darüber. Mal zurück zur Tageskritik, nach den vielen unwarscheinlich lustigen, fantasiereichen und anregenden Humoresken auf dieser Seite: "Die vielleicht schlimmsten Propaganda-Filme sind vielleicht diejenigen, die aus vorgeblicher Naivität gedreht wurden", schreibt Jörg Gerle im aktuellen "film-dienst". Zwar packt er nicht sofort die Keule aus, zumal eine differenzierte Kritik erwartet wird, jedoch konkludiert er immer wieder mit der "völligen Offenheit des Films gegenüber faschistoidem Gedankengut". Wissende würde zwar das Werk belächeln oder ignorieren, so Gerle, andere hinwiederum würden sich in ihren "Vorurteilen" und Aggressionen "bestätigt" fühlen. Es war immer Konsens in der Programmkino-Szene, auf Einsatz dumpfen Mainstreams zu verzichten. Die "Dummheit", die Sie anderen unterstellen (und die Unverfrorenheit, die Sie gegen @krischan auf Seite 3 vom Zaune brechen, der mit seiner "Intoleranz" gegenüber den Nazifilmen selber zum Steigbügelhalter totalitärer Systeme werde), fällt auf Sie und Ihre Beifallsgeber zurück. Denken Sie einmal darüber nach. Es wäre schade um die Rufschädigung eines etablierten Programmkinos. Die Ausführungen der anderen User bleiben unbeantwortet, da Sie die Argumentation nicht beherrschen. Über das Verhältnis eines erzählenden "Märchenonkels" und der Onanie bei Kinogästen erzählt übrigens diese Rezension, das dürfte Sie interessieren: http://www.nochetwassalz.de/batzlog/200...spiel-300/
  8. cinerama

    300

    Wir haben es auf der Weltpremiere aber so erlebt. Und auch die Kritiken auf den vorherigen Seiten könnten Sie sich einmal zu Gemüte ziehen. Sie haben sie nicht einmal gelesen, aber lassen Ihr Gift hier aus. Der Film läßt sich nicht "verbieten", da keine Hakenkreuze auftauchen. Und Tarantinos Gewaltparabeln basieren auf anderen, reflektierten Kulturtraditionen. Bei "300" gibt es keine historische "Distanz", sondern die traditionelle Beschwörung der Antike der Faschisten. Die Göring- und Goebbels-Zitate zeugen hievon. Und auch ohne diese ist die Stoßrichtung des Films lupenreiner Faschismus. Warum so zaghaft, warum bekennt sich keiner ehrlich dazu? Die Beschwörung der neuesten Umsatzahlen des Films sind hier nur ein Ausweichmanöver.
  9. cinerama

    300

    Es gibt kein "typisch deutsches" Problem angeblich biederer Zuschauer, sondern Verhoevens STARSHIP TROOPER-Experiment war selbst ein dramaturigisches Problem. Die Intention gab sich satirisch und sarkastisch, und die Umsetzung erfreute sich herrlichster BDM-Maidels (in soldatischer Unform), Auftritten von ordnungsstiftenden SS-Männern (das Publikum gröhlte vor Lust bei den Premieren) und der unversigbaren SM-Neigung des Regisseurs zu körperlichen Verstümmelungen. Er baute auf ein offenbar reiferes Publikum, das er schockieren oder profan provozieren wollte, und erreichte primär die Rabauken. Der tiefe Zynismus war zwar in Ansätzen erkennbar, verlief sich aber in einem Rechtfertigungsszenario. Verhoeven hat jüngst einen NS-Historienfilm abgedreht, er war selbst als Kind Opfer der Rotterdamer Bombennächte bei Überfall durch Deutschland, also kein Nazi. "300" bedient sich noch ungebrochener der Werte des Nationalsozialismus. Und in jedem Falle ist die historische Parallelisierung zur Antike eine der absolut tragenden Herrschaftsinstrumente des Systems 33-45 gewesen, ebenso in Italien. Bei der Weltpremiere verstanden dies auch die Kritikerkollegen und Teile des Publikums so. Und dies ist die Meßlatte für diesen Film. Über Herrenmenschentum kann man jubeln, schmunzeln und sich am Vernichtungskrieg ästhetisch delektieren, um sich selbst stärker zu fühlen. Führt aber zu nichts Sinnvollem. Allenfalls zur Verhöhnung der Opfervölker und Familien. Zumal man zu solchen Menschen und zur Geschichte keinen Kontakt hat (?!) und in subjektivem Trotz sein individuelles Recht auf Genußfreiheit in den Vordergrund stellt, um sich präpotent aufzubauen, wenn schon sonst so viel verboten ist. Einfach mal ausrasten - macht doch Spaß. "300" jedoch bleibt nüchtern betrachtet NS-Propaganda, und man könnte sich hier ehrlich dazu bekennen, anstatt sich in Ausreden zu flüchten. Ich warte nur auf das Bekenntnis einiger Forumsteilnehmer, um etwas über den Wandel auch unserer kunstsinnigen Branche zu erfahren. Warum so zaghaft?
  10. Auch die Lichtorgeln gehörten zum System des Vorprogramms. Von GRAND PALAST hätte ich ein Premierenbild von OKLAHOMA! - er war das erste Todd-AO-Haus der Mainmetropole, aber FILMPALAST vielleicht das beste.
  11. Hatte mich lieber schon im Vorfeld entschuldigt und bin traurig, dass es nichts Schöneres gibt (fast alle Archive durchgegangen, irgendwie hoffnungslos.) Das Bild möge man sich abspeichern, weil es es wieder herausnehme (denn es sperrt zurzeit unhöflich den Textfluß). Das mit dem Prohibitionsgesetz für Preisbiere war ein Scherz, von @preston viel zu ernst genommen.
  12. Nein, nur Large-Format-Fotos werden gegönnt: In ShowVision-Auflösung und 3-D- gerendert aber bitte. Leider ist mein Beispiel diesmal kein gutes - der Scanner ist "verrutscht":
  13. Mit den Markierungen und Funktionalisierungen für Verkaufsveranstaltungen hatten ja nun wirklich Sie einst im Forum begonnen - das habe ich irgendwann von Ihnen gelernt und abgekupfert. :wink: Zanken Sie nicht so viel herum, halten Sie lieber Ihre Versprechen und scannen Sie lieber etwas Brauchbares, anstatt Bier zu zapfen feilzubieten. Wie es in den Wald hineinscheint, so strahlt es auch wieder heraus. :)
  14. Den Eröffnungsbericht der "Berliner Bunte Bühne" hätte ich vorzuliegen. Ist aber so mühselig: scannen und hochladen. Sie könnten ein vergrössertes BBB-Motiv einstellen (ausnahmsweise ohne Schauburg-Werbung + Bestempelung), das einen munter macht, eine ergänzende Dokumentation beizufügen. Bei Betrachten der Postkartengröße à la "Royal-Palast" auf S. 1 glaubte man sich eher in der "Filmbühne Riem 11". Was wichtig ist, erkennt man nicht.
  15. Das Verfahren habe ich nicht gewagt zu kritisieren, da zu wenig hiervon bisher gesehen. Mein Anliegen war nur die "historische Gerechtigkeit", d.h. auch älteren Verfahren Platz einzuräumen. (Die Shutter-Brille sahen wir auch vorher: im Imax-Verfahren. Technisch gut, aber unpraktisch.) Jedoch funktioniert ein Marketing-Text immer nur dann, wenn er die Sensation als einmalig hervorhebt, ansonsten verhallt er wohl. Historische und systemische Vergleiche wären da "desillusionierend" in jedem Gewerbe.
  16. Die Promotion-Seite beschreibt die Vorgänge ein wenig subjektiv. Anfänglich gewinnt man leicht den Eindruck, als sei die Shutter-Brille erst mit der digitalen NU-Vision-Projektion eingeführt worden, und überhaupt habe es vorher (also alles vor 2007) lediglich zweifarbige "Papierbrillen" gegeben: "Das NUVision Prinzip ist absolut revolutionär! Es sind nicht mehr billige Einweg Papierbrillen mit 2 Farbfiltern. Sondern hochmoderne, mit der Projektionsanlage synchronisierte Schutterbrillen. Der 3D Effekt ist um ein vielfaches plastischer und es entsteht ein gestochen scharfes Bild. " Schlußendlich finde ich dies nicht sehr verständlich: "Abwechslungsweise erhält der Projektor ein Signal der beiden Bildquellen. Je 24 mal pro Sekunde. [...] Mit seinen 48 Bildern / Sekunde können bei abwechselnder Projektion zwei Bildsignale mit je 24 Bildern / Sekunde projeziert werden." http://www.3dkinos.com/html/so_funktion...gital.html
  17. Davon gerade erst heute die baugeschichtlichen Unterlagen in der Hand gehabt. Ansässig an der berliner Kottbusser Str. 6 (eine Ex-Kollegin von mir arbeitete dort), gab es 20 Pumpen für die Wasserzirkulation von 10 000 Litern und etwa 50 Scheinwerfer für Europas größte Wasserorgel. Architekt des Hauses: Pierre de Born. (Nicht zu verwechseln bitte mit den beiden fast gleichnamigen Nervensägen im Filmvorführerforum. :lol: ) Das Buch "Kinoarchitektur in Berlin 1895-1995" schreibt etwas fehlerhaft "Bredows Bunte Bühne". "Bendows Bunte Bühne" - offenbar nach dem früheren Schauspieler Wilhelm Bendow (auch Betreiber der vorherigen Theaterbühne?) benannt -, ist somit richtiger, wie Du anmerktest, aber später war der offzielle Name "Berliner Bunte Bühne" geläufig, den die Monographie "Kinoarchitektur" allerdings nur bis 1945 anführt, obwohl dieses Kino noch bis zur Schließung 1977 so hieß. Wäre das von mir richtig zusammengereimt? [Leider konnte nur vermutet werden.] [Einige Kinobildchen im Archiv @cinerama.]
  18. Hat das jetzt noch etwas mit GOOD GERMAN zu tun? Schönen Tag und Gruß noch an die Nicht-Kollegen... (oder solche, die sich für den US-Regisseur Preston Sturges ausgeben). :cry:
  19. Die haben in Schwarzweiß, Breitwand, Farbe und später wieder in Schwarzweiß gedreht. Die Schwarzweiß-Fotografie ihrer Filme finde ich nuancierter als die Farbfotografie. Wir können das an einzelnen Titeln gerne ausdiskutieren. Zumindest wird damit dem Thema THE GOOD GERMAN ein sinnvoller Dienst erwiesen.
  20. Cool, was?
  21. Zum Schmarotzer @cinerama: er hat als Nachgeborener bisweilen keine andere Wahl, als Versionsvergleiche verschiedener Medien anzustellen, auch anhand des Zustands der Filmbandoriginals, das er am liebsten untersucht. Das Interesse ist nicht konsumptorisch geleitet, sondern kreist um Restaurierungsfragen. Frage: in welcher Elektronikprojektion oder auf welcher 35mm- oder DLP-Digital Cinema-Darbietung wäre es auch möglich, BEN HUR im Original zu genießen? Von Genuß kann nirgendwo mehr die Rede sein! @laserhotline ist als Anhänger der Kinopräsentation gewiß kein Mensch des Fernsehens. Aber es zwingt ihn auch keiner, von Silberscheiben zu leben. Er könnte ja bei seinem Freund @preston Assistenz in der Geschäftsführung oder Programmdisposition machen und wäre dort vermutlich glücklicher. Allerdings ist auch die DLP-Branche eine Schmarotzerbranche, Tür- und Toröffner der TV-Verwerter, die Kino billig simulieren, ohne aber dem Filmtheater neue, wirtschaftliche Exklusivität zu verleihen. Home-Cinema-Technologie, Home-Cinema-Programm-Content und Home-Cinema-Distributionsweise (Aufhebung der Auswertungsfenster, Vereinheitlichung des Distributionsformats) erschweren Alleinstellungsmerkmale des Filmtheaters. Als es noch keine Kaufvideos gab, war die Zweitauswertung im Kino mit Wiederaufführungen von den uns bekannten Titeln. Als aber "Ben Hur" zum ersten Mal im ZDF gesendet wurde, wollten den dann niemand mehr im Kino sehen. Die Videoauswertung gab dann den Rest. Nur könnten die Produktionskosten eines Films ohne die TV und DVD Auswertung weltweit sicher nicht finanziert werden. Vor 1980 hätte keiner für möglich gehalten, die "heiligen Kühe" der MGM [bEN HUR, WINDE VERWEHT, 2001] im TV geschlachtet zu sehen. Die Kinobranche war seinerzeit geplättet. In unserem Berliner Sandalenkino Nr. 1 brach nur wenige Monate nach diesen Ausstrahlungen das ganzjährige Repertoire-Spiel sukzessive zusammen. Bereits Ende 1979 waren die 70mm-Versionen ebendort rückgängig geworden, aber ersatzweise wurden neue 35mm-Kopien gezogen: bunt, aber flach und monaural. Der Anfang vom Ende des Repertoire-Kinos. Digitale Auswertungsstrukturen fördern m.E. erkennbar die Gleichschaltung des Kinos mit seinen Konkurrenten. Ihnen ohne Grund und Not den Weg zu bereiten - auch wenn eine gute, kulturelle Absicht dahinterstand -, halte ich für eine ganz entscheidende Etappe in der Geschichte der Kinototengräber.
  22. Der Kollege K. ist einer der wenigen Kritiker, die sich für Produktionsprozesse und das filmische Handwerk interessieren. Mach's klüger! (Wer sind eigentlich die neuen Projektionsgötter? In einer digital verseuchten Branche? Da mußt Du aber mit der Lupe suchen!)
  23. Herzlichen Dank für den wundervollen Nachtrag! Staunenswert, was sich in diesen Illustrierten alles anfand. Das Farbschema des Kugelkinos ist grandios! Wunderschön einfach, das hätte man sich nicht zu träumen gewagt. Jetzt ist das Träumen wohl zur Manie geworden - denn es gibt kaum etwas Aufregenderes als die Erkundung der Special-Format-Spieltstätten! :o
  24. Dank für den Nachtrag von Kothenschulte. Im Filmhaus am Potsdamer Platz war er einmal der Einzige, der mir beipflichtete - ein noch eher junger Mann, hochbegabt. Neben der Lebenslüge Soderberghs, sobald er 40er Jahre-Ambiente durch verwaschene, überbelichtete und absichtlich fehlentwickelte 35mm-Aufnahmen beschwört (die Meister des Schwarzweißfilms von Welles über Reed, Kazan, Chaplin, Curtiz, Cocteau, Renoir, Bunel, Preminger oder Lang würden sich im Grabe umdrehen!), verwundert die Einfallslosigkeit der fiktionalen Narration ohne irgendeinen "Sinn". Lesen wir also mehr Kothenschulte, herzlichen Dank an ihn! Hingegen frage ich mich nach dem Sinn solcher Abhandlungen: Da täte dann digital doch Not, gell? :wink: Jedenfalls führte die "Wachsung" der Kopien eher zu Bildstands- als zu Schärfeproblemen. Wenn dabei auch noch die Schärfe verrückt spielt, sollte sich @preston digital vielleicht vernünftige Analog-Projektoren zulegen, anstatt das Internet und die Kopierbranche mit seinen hausgemachten Pannen in Verwirrung zu stürzen. :roll:
  25. Richtig. Jedoch gucke ich DVD zumeist nur wegen Bonus-Materialien, geschenkt oder bei Bekannten. Diesen Markt fördere ich nicht!Die Frage geht primär an Dich zurück: Du handelst mit dieser Ware - hauptberuflich. Den Film habe ich vierzigmal gesehen (auch in eigenen Technicolor- oder 70mm-Kopien). Kaffeefahrten für Opas Kino waren nicht gemeint: sondern der historische Vergleich zum Kinorepertoire mit Potential für Generationen. Wenn dies heute unmöglich wurde, und man stattdessen auf TV-Opernübertragungen zurückgreift, um Kunst und Klassik zu bringen, so gibt es in der Branche ein inhaltliches und vor allem distributives Problem, daß nur Sie als HDTV-Schnäppchenjäger noch schönreden. Sie wird auch im Free-TV erscheinen. Allemal aber eine Produktion, die NICHT genuin für Filmtheater gedacht und konzipiert ist, was bereits die Klagen über die Unprofessionalität der Bild- und Tongüte erahnen läßt (1080 interlaced + Elektronik-Kamera, kein Wunder). Noch in den 1980er Jahren gab es regelmäßig 35mm-Opern-Spielfilme, jetzt tut's die TV-Konserve billiger. Kein Wunder, daß sich Kinofilmproduzenten unter diesen Bedingungen nicht mehr an dieses Sujet herantrauen. Dieses Segment also schmilzt. Wieso ist das eine Rentnervorführung? Sind wir beide Rentner? In Berlin kamen pro Vorstellung etwas 300 Gäste, gemischtes Publikum durch alle Generationen. Das schaffen Karlsruhe und Stuttgart scheinbar nicht mehr: darum anno 2007 Generationenkino via TV-Event-Schiene. TV-Übertragungen sind nichts Ungewohntes und Innovatives, sondern wie erwähnt, modische Einsprengsel seit den 1950er Jahren (siehe Eidophor usf.). Darin liegt nicht die Zukunft der Filmtheaterbranche, auch wenn Sie es jedem recht zu machen glauben. Ein Irrweg, der schnell an seine Grenzen stoßen wird, wenn sich die gewerblichen Verleiher diese Ausreißer nicht mehr gefallen lassen. Und das ist auch gut so. Ich hoffe, dieses Konzept bricht in sich zusammen.
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