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cinerama

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  1. Auch seitens einiger (älterer, auf konventionelle "Tradition und Güte" bedachter) Kollegen viel "Gutes" gehört: Premierenkopie in Warschau im 'Cinema City Arkadia - Kino 9' [ http://www.arkadia.com.pl/ http://www.cinema-city.pl/ , : - trotz Super 35-Format und Digital Intermediate eine gestochen scharfe und farblich in den Innen- wie Außenaufnahmen "hervorragend" ausgeglichene Kopie. [4k-Transfer? Verzicht auf manipulative Eingriffe in den Farbraum?] - atemberaubende Aufnahmen bei sämtlichen Action-Szenen - trotz der Einschränkungen von Super 35 dennoch ein motivisch gelungenes Konzept: herausragende Kameraarbeit - auch filmmusikalisch ambitioniert dem epischen Kino verpflichtet - interessante und überraschende Plot-Wendungen - phantastischer englischer SDDS-Ton (wie er in Berlin in keinem einzigen Kino, selbst den mit HPS 4000 ausgestatteten, je gehört wurde) - exzellenter Bildstand (trotz Ernemann 15-Projektoren) - "rasiermesserscharfe" Abgrenzung des Kaschs zu den Seitenwänden (bei 25 Metern Bildbreite!) - tolle Ausleuchtung dieser Bildwand - alle anderen zeitgleich gezeigten Filme/Kopien hätten grauenvoll ausgesehen: rundum verwackelt, szenenverschaltet, körnig und mit verschobenen Farbabstimmungen. Wenigstens also tut die Broccoli-Produktion (ein "Relikt des Kalten Krieges") noch etwas für's Kino, um das sich nicht wenige andere Mainstream-Companies nicht mehr die Bohne zu scheren scheinen. :) Ist doch wieder "typisch", daß jemand stets dann so schreibt, wenn er selbst den besagten Film nicht disponieren mochte. Dementsprechend dann die "negative Erfolgsvermeldung" aus dessen Feder. :wink:
  2. Nun, die EPISODE 1 hatte indertat noch etwas 35mm um die CGI-Effekte der Kindskopf-Story "herumgebastelt". Man las ja über Monate die flammende Werbung für den Einsatz von Hawk-Anamorphoten, deren Aufnahmequalitäten dann aber aufgrund der (massiv unterbelichteten und zu flachen, "flaumenweichen") 35mm-Dupegative letztlich begraben wurden. Das war ja ein übles Kopierproblem, das Ding - nie wieder! Zur Premiere von EPSIODE III in einem Deep Curved Screen Theater (ehemals Pacific's 'Cinerama Dome' in Los Angeles, heute 'Arclight Cinemas') muß ich trotz beachtlicher 26 Meter Bildbreite anmerken, daß dies neben dem 'Cinerama Theatre' in Seattle vielleicht das einzige verbliebene Haus noch ist, auf dessen Bildwand die Weltraumfilme "fesselnd" wirken. Sie dürfen nicht übersehen, daß seit 1977 massiv Filmpaläste mit gewölbten Bildwänden oberhalb der 25 Meter geschlossen haben. Daher spreche ich gerne heute (insbesondere mit einem gelangweilten Blick auf Berlin) von "2k-Leinwänden", die sich durchsetzen. Verübeln Sie mir also bitte nicht, daß man es noch größer und besser kannte, als nämlich die erste Trilogie den Weg auf die Großbildwände fand, wo ich sie auf 33 Metern Bildbreite erlebt habe. Diese Art des Schauerlebnisses ist leider fast ausgestorben, und auch Mr. Lucas' Referenzkinos auf seiner Ranch und überall dort, wo er die jüngeren Premieren veranstaltete, haben alle keine Riesenbildwand mehr. Aus gutem Grund: denn für heutige Ansprüche würde ebendort auch "4k" für das menschliche Auge nicht genügen. Diese "Verkleinerung" nenne ich einen bedauerlichen kulturellen Rückschritt in Richtung Ladenkino. Sehr schade um die Schaufilme aus Hollywood-Land. :cry:
  3. Hmmm, das klingt ja nicht so begeisternd, wenn da ausschließlich nur Krawall ist? Wo sind die mythischen Momente (Ansprachen von Auric Goldfinger über das "ungewöhliche Licht, das bis auf den Mond reicht", von Curd Jürgens über eine "neue Welt unter Wasser ohne Dekadenz")? Wo die Schönheiten à la Barbara Bach oder Myriam d'Abo? Wo die Sets von Ken Adam (japanische Vulkankrater und orbitale Raumstationen)? Das sind die sog. "kontemplativen" Momente, die man sich als Szenenbild reproduzieren möchte, um sie an die Wand zu hängen - den Restplot dieser Filme kann man ja nach Belieben kürzen, weil sich alles wiederholt. Ich hoffe doch, daß diese Prestige-Produktion außer martialischen Härten nicht ganz den Sinn für optische Reize, farbige Photographie und auch etwas "Postkarten"-Kitsch verloren hat ... es ist ja eine Serie, die stets höhere Levels des stramm westlich geprägten Konsums bediente.
  4. ON HER MAJESTY'S SECRET SERVICE war für mich der erste Film der Reihe, den ich je sah: vom Tempo der Bob-Bahn-Szenen aber auch der schlagkräftigen Hauptdarstellerin damals hingerissen! Dazu ein enervierender, vorantreibender und "souverän" unterlegter 60er Jahre Soundtrack sowie die gescheiterten Rettungsversuche des Helden (das rein-animalische Totschläger-Image sollte durch Lazenby korrigiert werden) machten ihn zu einem der dollsten 60er Jahre-Agentenfilme: noch ohne märchenhaft überzogene Weltuntergangs- und Weltraumfilm-Effekte, bodenständig und auf die Eleganz der sportlich tüchtigen Darsteller vertrauend. Die verschneite schweizer Weihnachtsstimmung tat ihr übriges. Ein nich heute ins Auge fallender Versuch, das Agenten-Genre in die romantische Richtung der Endsechziger (Flower- und Power-Bewegung) zu lenken. Darsteller, Optik und erste Szenen des neuesten Films der Reihe sind mir zu "modern" und ernüchternd, um darin "kontemplativ versinken" zu können.
  5. Wundervoll ausgedrückt. Leider (!) ist es nur ein Internet-Beitrag, denn ich hätte ihn gerne weiterzitiert. Es wäre wünschenswert, wenn ein einziger der windelweich zwischen Hypothesen changierenden "Filmwissenschaftler" den Mut zu einer Abrechnung dieser Art fände. So manches würde klarer werden. Im übrigen ist die Debatte um 4k und 35mm seitens der Nomenklatura der Filmkunst spätestens seit zehn Jahren "erledigt". "Augenöffnend" für das postmoderne Verständnis von "Avantgarde" und "Bildrevolution" war für mich schon 1997 Lars von Trier mit BREAKING THE WAVES. Dazu ein paar Zeilen, die ich heute schrieb: Die durchaus vitalen Ideen dieser Bilderstürmer und Bildzertrümmerer kommen jedoch nicht ohne Widersprüche aus, und der Vorwurf einer vordergründigen Infantilisierung im Vermitteln der schauspielerisch authentisch gespielten Tragik wird durch Aussagen der Filmemacher noch untermauert. So Robby Müller, der Kameramann für Lars von Triers BREAKING THE WAVES (Dä 1996, Super 35) gewesen war und proklamatorisch für die Bewegung erstmals im Breitbildformat Super 35 photographierte: Lars hat mir wörtlich gesagt: „Ich möchte alles sehen können. Ich möchte überhaupt nicht das Gefühl haben, daß hier ein Film gedreht wird, und vor allem möchte ich nichts wiederholen, weil dann die Schauspieler anfangen darzustellen, und das möchte ich vermeiden.“ Daraus ergab sich dieser Stil. S. 149 […] Wir wußten gar nicht, wie sich die Schauspieler überhaupt im Raum bewegen. […] Der Schwenker hat gearbeitet wie jemand, der in einem Gespräch sitzt [-…]. Die Unschärfen sind dabei Zufälligkeiten. […] Die Stärke dieses Films ist seine Konsequenz, daß wir keine Reparaturen und keine Extraaufnahmen gemacht haben. Aufnahmeschäden waren uns scheißegal. Es gab keine Auflösung. Jede Szene ist aus zwei, drei Einstellungen zusammengesetzt. S. 150 […] Tatsächlich ist sehr viel im Schneideraum entstanden. S. 151 […] Die unterschiedliche Bildqualität wurde später mit dem Computer ein wenig aufgefangen, indem die grobe und die feine Körnung etwas ausgeglichen wurden. Breaking the Waves ist auf Film gedreht und später auf D1 (digitales Video) überspielt worden. Bei dem Prozeß wurde die Farbe entzogen. Dann wurde der Film wieder auf Negativmaterial zurückgescannt und davon wurden die Kopien gezogen. S. 151[…] In den ersten Tagen hatte ich keine Kadrage. Lars wollte das Licht überall haben. Die Decke musste zu sehen sein, der Fußboden musste zu sehen sein und 360 Grad rundherum. S. 151 […] Die logische Konsequenz war die Verwendung von unterschiedlichem, forciertem Filmmaterial. S. 152 […] Es scheint, als handelt es sich im Schnittechniken, die man auch in Werbespots findet. S. 154 […] Auch wenn es dann manchmal technische gesehen nicht ganzb in Ordnung war. Lars sagte: „Habt ein neugieriges Auge!“ Das bedeutete, daß wir zurückgehen mußten zu der Unschuld, die man als Kind gehabt hat. S. 154 […] Lars wollte immer die Leute in der Mitte vom Bild haben: „Wenn Du mit jemandem bei einem Kaffee sitzt und Dich mit ihm unterhältst, wirst Du denjenigen immer in der Mitte Deines Blckfeldes plazieren: Seine Nase zeigt auf Deine Nase.“ S. 154 […] Aus: Müller, Robby: Der naive Blick. Zur Kameraarbeit in „Breaking the Waves“. In: Kamerastile im aktuellen Film. Berichte und Analysen. Karl Prümm/Silke Bierhoff/Matthias Körnich (Hg.). Schüren: Marburg 1999. S. 149-154 (S. 149-160) In der Debatte um Konvergenz und Ausdifferenzierung der Leitmedien kommt dieser Bewegung eine fast katalytische Funktion zu, in dem sie jegliche Repräsentanz eines „Kinos der Attraktionen“ und dessen kinästhetische Aura „ex negativo“ unterläuft und ein Eintauchen in eine geglaubte totale Welt des Bildsurfens suggeriert. Das Ideal der Kinotechniker vom ausgewählten "Fenster zur Welt" als Inbegriff des Realismus scheint ebenso bedeutungslos als auch unvermittelbar geworden zu sein. Ihm folgende Apologeten haben zumindest eine Intelligenzleistung zustande gebracht: endgültig auf den Film zu verzichten, um von weiterer unnötiger Bildmalträtierung abzusehen. Es schien fortan "wahrhaftiger", gleich auf Mini-DV zu drehen, was das ergötzende Herumpfuschen mit Filmmaterial am "DaVinci" und "Inferno" uns ersparte.
  6. Du konntest ja ebenso - dabei anderen eine Bildungslücke vorwerfend - die Begriffsmonstren "65mm projektion vom direktdup", "54 mil", "pancho" erklären. Wer erklärt sie nun? Wenn man weiterrätselt, dann gibt es 54 mm-Filme ebenso wie panchromatische Optiken. :lol: "lpms" http://www.realtech.com/wInternational/...lman_e.pdf Was hat das mit den damit in Zusammengang gebrachten Aufnahmeoptiken und deren Filmnegativ-Modulationen zu tun, wenn hier Monitore kalibriert werden?
  7. Dann erkläre mir bitte @oceanics Akronyme "lpms", "65mm projektion vom direktdup", "54 mil" und "pancho". (Ich sage immer wieder: eine "Akronymentartung"). 8)
  8. GLADIATOR hate ebenfalls Eingriffe dieser Art wie Desatutierungen/Denaturierungen, Degraining und Kornrauschen erfahren und ist ein Historienfilm, der viel Geld einspielte. Nach Eurer (@prestons + @oceanics) Maxime müßte ja hier der Erfolg die Mittel heiligen... Bisher hat filmästhetisch noch niemand hier begründen können, warum diese Eingriffe und Verfremdungen bei Historienfilmen abzulehnen seien. Ich wüßte sehr wohl Gründe hierfür, aber würde sie Genre-unabhängig benennen wollen. Diese Exgese führt dann auch eher an den Kern handwerklicher Fehlleistungen, nicht aber die Genre-Festlegung. :wink:
  9. Der FFA-Kredit ist ein zinsloser Förderkredit - mehr (leider) nicht. "Teilsubventioniert" werden staatlicherseits lediglich Kommunale Kinos. Aufgrund derer Programmstruktur ist das nachvollziehbar, hinsichtlich des Kinoambientes wiederum bleibt diese Festlegung ablehnbar.
  10. Die Fotos müßten nach 1980 entstanden sein (Fotos von R.B.???) Gottseidank gibt es sie. Und dennoch schmerzlich: die Fotos "schmälern" ganz gewaltig die Bildwandeindrücke, was man anhand von EUROPA PALAST in Essen sowie ROYAL PALAST in Berlin sofort erkennt, deren Bildwände nicht nur groß (wie auf dem Foto), sondern gewaltig, umhüllend und von "galaktischer Tiefe" zeugten. Der GRAND PALAST in Essen spielte die letzten Jahre auf der Größe "real thing" Scope-Filme und galt als wirkungsvollste CinemaScope-Projektion Deutschlands. Die Vorhangfarbe eventuell, sicherlich aber die der drapierten Wandbespannung des EUROPA PALAST in Essen war zuletzt wohl eine grünliche, und die Bildwand im ROYAL PALAST, Berlin kommt mir zu "mickrig und flach" davon (Foto nach September 1980 entstanden, als für DAS SCHWARZE LOCH die seitlichen Surround-Speaker installiert wurden): der Vorhang zeigte ein aquarium-unterkühltes Grün, ganz wunderbar. EUROPA PALAST, Essen hatte allerdings noch eine für 3-Streifen-Ausrüstung um 146 Grad gekrümmte Bildwand bei 28 Metern Breite. Das "Desgn" des CITY IM EUROPACENTER, Berlin, das @preston sturges offenbar nicht kannte, ist nicht nur interessant, sondern war das Konzept optimaler akustischer Raumplanungen, weswegen von Heinz Riech auch THX-Anlagen hier installiert, aber dann doch nicht abgenommen wurden. Die Bildwand hatte eine bewußt leichte Todd-AO-Krümmung bei unverzerrter Projektion und eine Leinwandbreite von 19 Metern. Die Decke war nicht sepiafarben, was schon @laserhotline sofort bemerkte, sondern zeigte ein tiefes Rot, ebenso wie der Vorhang. Die letzten 15 Betriebsjahre wurde leider ein honiggelber Deckenanstrich verbrochen, der Lästerer von einem "Bienenwabenkino" sprechen ließ. Ein jüngeres Bild von 2004 des ROYAL PALAST IM EUROPACENTER, Berlin (Bildwand etwa viermal so groß wie SCHAUBURG FILMTHEATER, Karlsruhe, und zwar bei Bildbreite 32.80 Meter bei 120 Grad Krümmung), anbei: ZOO PALAST - "Das geht noch größer", trifft als Bewertung zu. Allerdings zeigt die abgebildete Größe das Mini-Scope-Bild bei etwa 14 Metern Breite, gleichzeitig aber auch das an Breite maximal mögliche Bild bei Digital-Projektion. Es gibt noch die größere Version bei etwa 18 Meter, die "Super-CinemaScope" im Hausjargon genannt wurde. 19.80 Meter war die maximale Bildbreite der alten Leinwand vor 1993 sowie das dort "klassische" Todd-AO-Format (legendärste Vorführungen: UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES 1964 sowie der STYVESANT-Werbefilm). Das obige Photo stammt ebenfalls aus den 1980er Jahren, wie die Schroeder & Hentzelmann-Bestuhlung ausweist. Die letzte 70mm-Vorführung dieses Hauses war mir mit einer alten Kopie vergönnt, als 1999 PORGY AND BESS der Abschluß- und Abschiedsfilm der Berlinale vom ZOO PALAST als Wettbewerbshaus war, allerdings projiziert bei allenfalls nur 17 oder 18 Metern noch (erzwungene Bildbreite gegenüber vorherigen 15 Metern mit leider desolater Magnetton-Anlage, die in Berlin niemand reparieren konnte oder mochte). Die dortige, dennoch immer sehr schöne und festliche Bühne ist ab 2009 ebenfalls "Geschichte", da der große Saal um ein Drittel zugunsten einer Shopping Mall "ge-cropped" wird. :oops:
  11. In meinem Freundes- und Kundenumfeld filmt niemand digital. Sowas wurde erst erwogen, als der Lucas, von einer Computer-animierten Special-Effects-Origie ausgehend, auf den Gedanken stieß, noch schnell eine Liebesgeschichte mit einigen Menschen drumherum basteln zu müssen, die sich auf Film gedreht allerdings optisch zu vorteilhaft von den schemenhaften CGIs abgehoben hätte. So mußte alles auf das Niveau der Videoten degradiert werden, damit alles gleich aussieht. Von 4k hat der Mann noch nie etwas gehört, zwischenzeitlich waren ja auch die Premieren-Leinwände seiner Weltenraum-Zappeleien zunehmend winziger geworden, da reichte 2k-HDTV. Typisch menschliche Allmachtsfantasien: "Der Berg kreiste und gebahr eine Maus", heißt es zu deutsch.
  12. Ist mir nicht entgangen, bin allerdings in letzter Zeit immer mehr geneigt, mich esoterischen Betrachtungen hinzugeben. Wenn ich so an die 60er Jahre-Kombinationen Mitchell + Panavisions anamorphe Optiken denke, und man mit Vorsatz die Spezifikationstabellen der jüngeren Optikhersteller - rein "gefühlsäßig", d.h. in dem Sinne, was Sie als laienhaft anprangern - ignoriert, dann käme man möglicherweise zum Ergebnis, daß hieran hinsichtlich der Schärfe (auch Linienpaare pro Millimeter als Meßgrundlage) nicht mehr viel revolutioniert wurde. In guter Kenntnis einiger 60er Jahre-Filme (THE SHOES OF THE FISHERMAN) u.a. wäre man geneigt, doch besser mit diesem Equipment Live-Action-Szenen zu drehen. Wie gesagt: esoterisch, aber mir mißhagen Schärfe und Look der Scope-Filme, die dieser Epoche folgten, zutiefst. Es gibt ja noch andere "Spinner", etwa bei der Produktion BRAVEHEART oder bei einigen Bond-Filmen, die diese alten "Kübel" wieder ausgruben. Rein technisch müßte man vom Optimum der heute computerberechneten und gefertigten Optiken ausgehen: allein, es fehlt das Vertrauen, und Grund hierfür ist ein unvorteilhafter Look heutiger Produktionen, gerade auch hinsichtlich der Schärfe. Offenbar basieren diese auf Kompromißanforderungen.
  13. Ich wiederhole, daß das Unsinn ist, wenn Sie - zufällig herbeigerufen? - die 50er Jahre nun niedermachen. Bei den anglo-amerikanischen Produktionen verhält es sich daher wie oben beschrieben. Es ist davon auszugehen, daß Sie "50er Jahre"-Equipment noch nie in der Hand hielten. :wink:
  14. das cinematography forum ist seit ~1 jahr nicht mehr wirklich ernstzunehmen. -alle- unabhängigen industrievertreter von sony, panasonic, zeiss etc posten dort nicht mehr. hintergrund, für diejenigen die nicht auf der geschlossenen cml das damals mitbekamen waren juristische auseinandersetzungen wegen beleidigung & offener bedrohung.... Na, dann sind wir ja noch liebe Menschen hier. Aber es spricht für die Standfestigkeit der Kameraleute in USA und GB, daß sie sich nicht alles "andrehen" lassen. Weiter so und Glück auf! :)
  15. Ich hatte Sie nur zitiert (und hier richtig gelesen): "65mm-Projektion vom Direktdup". Das es sowas gar nicht gibt, wollte ich nur am Rande feststellen. :wink:
  16. Ja, NARNIA war deutlich brillanter als fast alles andere (aber auch extensiver belichtet). Vielleicht weniger algorhythmische Abweichungen beim Wechsel der Softwares oder einfach weniger Bearbeitungsstufen? Wurde wie SPIDERMAN II bei Sony und Imageworks und auch bei Technicolor L.A. gemacht, auf der Discreet's Lustre Workstation. AVIATOR war auch noch ganz annehmbar für eine D.I.-Produktion. Tiefststände im D.I.-Prozeß waren m.E. u.a. TROY, POSEIDON, LORD OF THE RINGS, FLIGHTPLAN oder KING KONG. Deutsche Kopierwerke haben langsam laufendere Printer, daher war oder ist hier die Schärfe zumeist besser als bei Kopien aus anderen Ländern. Als man hier noch den Duplikat-Prozeß besser im Griff hatte, führte das in den 1990er Jahren bei Bavaria und Arri zu den m.E. besten Dupkopien weltweit, schärfer auch als selbst NARNIA und andere D.I.-Titel.
  17. Ich bin da anderer Meinung. Bezüglich COLLATERAL diskutierte ich mit Freunden über das Konzept, wobei ich die Verteidigerrolle übernahm (aufgrund der spezifischen Wirkungen der Nachtaufnahmen). Dabei stellte sich heraus, daß sämtliche Nachtaufnahmen zu Farbverfälschungen neigten, und Spitzlichter (beleuchtete Taxi-Schilder und Straßenlaternen) keine Zeichnung aufwiesen. Auch dramaturgisch besehen überwog hier das Urteil, ein eher "dünner Stoff" sei maßlos aufgebauscht worden. Ich indessen mag die Story durchaus, weniger aber die anstrengenden Videobilder. Im Rahmen der Diskussion "4k und das menschliche Auge" werden, so nehme ich an, die Enthusiasten eines angeblich perfekten 4k-Digital Cinemas sich mit COLLATERAL ohnehin wenig anfreunden können. Dann geht es mir in diesem Beitrag (und ich denke auch @jensg) diesmal nicht um die digital aufgenommenen Filme, sondern um Digital Intermediates von 35mm-Negativen/Komponenten.) Bzgl. der STV-DVD-Versionen der alten Fox-Filme bleibe ich bei meiner "Farben"-Begeisterung. Nachbearbeitungen sind zumeist nicht nötig gewesen, und wo doch minimal nachgearbeitet wurde (vielleicht hier und dort eine Schrammenretusche) sieht das Endergebnis farblich authentisch aus, auch zu Filmkopien vom Kameraoriginal (selbst wenn hier neuerlich wütender Widerspruch aufkommt, daß aufgrund der 8-bit-Rate und des anderen Farbraums dies doch ein Ding der Unmöglichkeit sei). Digital ist hier nicht immer gleich digital=schlecht, und eine von einem endlich einmal (!) neu angefertigten 35mm- oder 65mm-Interpositiv vorgenommene Abtastung eines älteren Films mit geringfügiger Nachbearbeitung ist nicht in erster Linie das, was man als Schändung des Originals erachten könnte (von der leider begrenzten Video-Auflösung und dem Unwillen der Verleiher, auch ebensolche Filmkopien für Kinos bereitzustellen, einmal abgesehen). Eine ordentliche Filmaufnahme und Nachbearbeitung hätte die neuzeitlichen Diskussionen über 2k und 4k oder D.I. gar nicht nötig. Die Scan-Raten würden sich möglichst höchstauflösend dem Optimum des Negativs stilschweigend anpassen, was leider nicht der Fall ist. Für das "menschliche Auge" jedoch (oder besser gesagt: den Konsumentenglauben) lassen sich nun derartige Begriffe wie digital und "2-4"k simpler verkaufen und trotz ihrer Defizite als als Qualitätssiegel anpreisen, und das viel eingängiger, als über die unendliche Artenvielfalt des photochemischen Films zu dozieren. Das ist höchst bedauerlich, aber Folge einer irrationalen Kahlschlagpolitik gegenüber dem Filmbandoriginal. :wink:
  18. Dies darf bestätigt werden, wenngleich ich die Zwischenschritte in der Postproduktion zur 35mm-Kopie für diese Degradierungen verantwortlich machen würde. Außerdem "saufen" in den sog. D.I.-35mm-Kopien die Schatten ab: zumeist entweder kein richtiges oder ein zeichnungsloses Schwarz. Leider kenne ich keine einzige "state- of-the-art" 35mm-Kopie, die über den D.I.-Prozeß gegangen ist, also ansehnlich geblieben ist. Mittlerweile ein halbes Jahrzehnt schwerwiegender Zuschauerschädigung, eines Schadens, der auch dem Kino ökonomisch zugefügt wurde, um es "abbruchreif" zum "Umbau" auf das voll-elektronisierte Bild zu machen, das nach solcher Mißhandlung des 35mm-Potentials ein leichtes Spiel hat und sich dem DVD-Look assimiliert.
  19. Welche "65mm-Projektion vom Direktdup" meinen Sie? Die Weltpremiere von OKLAHOMA! 1955? :lol: Ihr obiger Link-Tip eines Forums, das ungeniert das Cinematographer-Forum verlacht, zeigt m.E. nur "Jubelperser", die nichts zu sagen haben. :oops:
  20. Das ist leider falsch und wieder eine Schlechtmachung der bisherigen Filmproduktion. Zur sphärischen, chromatischen und sonstigen Aberration, Koma und astigmatischen Fehlern usf.: Man trifft auf sie allenfalls bei deutlich älteren Techncolor-Filmen (dort wegen der im Nahbereich verwendeten Objektive und nur bei einzelnen Szenen anzutreffen), nie aber im ganzen Film! Nach Techncolor waren solche Fehler eigentlich immer seltener geworden. Durch Berechnungen wurden optische Gläser nämlich korrigiert, lieber @oceanic!. Das wurde schon den Lehrlingen der Film- und Fotobranche auf der Berufsschule eingepaukt, denn man konnte zu allen Zeiten in Kombination mit bestimmten Glassorten und Linsnetypen gemeinsam mit anderen Abbildungsfehler Korrekturen in der Bauart der Optiken erreichen. Pfui, @oceanic, daß Sie derart frech und unaufhörlich die Film- und Produktionsgeschichte verdrehen!
  21. Dank an die letzten beiden Beiträge von @jensg und @TJ. Diese Beobachtungen müssen wir (das sind einige "unbelehrbare Fuzzies" aus dem Photochemie-Labor) leider bestätigen! Offenbar ist noch nicht überall die Blindheit ausgebrochen. Danke, danke, danke.
  22. Nicht THX hat den Stereoton breitflächig eingeführt, sondern eigentlich der 4- und 6-Kanal-Magnetton. Bitte nachlesen! So waren auf dem Höhepunkt der Breitwand- und Raumtonwelle 30% aller Filmtheater mit Mehrkanal-Magnetton ausgestattet. Erst in den 1970er Jahren war deren Zahl rückgängig, um ab Ende dieser Dekade um den Stereo-Lichtton von Dolby ergänzt oder ersetzt zu werden, was seinerseits eine Dekade dauerte. THX hatte keine marktpolitisch bedeutsame Verbreitung, sondern wurde nur von Kinobetreibern, die zu viel Geld hatten, aus Prestigegründen eingebaut. George Lucas hat daran verdient, aber die Kinobetreiber wurden bestraft, als er wieder einmal zu den Home-Cinema-Medien wechselte. Die Digitalprojektion verwirklicht ihr Potential allemal im Home Cinema über Leinwandstoffe mit hohem Gain-Faktor bei gleichzeitig verengtem Betrachtungswinkel – in der Kinoprojektion auf perforierten und weitwinklig streuenden Leinwänden jedoch hinkt sie dem Film hinterher. Nicht umsonst werden derzeit in einigen Postproduktionsstätten, in denen neue Digital-Bildwerfer eingebaut wurden, die alten, perforierten Leinwände ausgebaut - dies als Hinweise für die Kinos, die glauben, der Bildwerferwechsel sei hinreichend. Einigen Filmemachern, die über "neue Plattformen" wie Sie sprechen, wären in der Filmtheaterbranche kaum diejenigen, denen die Verantwortung zufällt, sich ein treues und breites Publikum als Theaterkunden zu sichern, so wechsel- und launenhaft, wie diese die "Plattformen" wechseln. Bei aller Liebe zur technischen Perfektion darf nicht die spezifische Beschaffenheit einiger Filmtheater (räumlich, akustisch, demographisch, mitarbeiterbezogen, regionale verankert, programmbezogen, budgetär betrachtet) aus dem Auge verloren werden, da kein Kino so gleich ist wie das andere und es auch nicht werden soll! Wenn einige vom Wahn gepackte Filmemacher wie Lucas alles nivellieren (gleichmachen) möchten und auch die DCI-Empfehlungen "verodnet" werden sollten, so müßten nicht wenige bestehende Filmtheater oder Centerkinos wie auch Multiplexe vorauss. abgerissen oder zumindest umgebaut werden. Was angesichts der Launenhaftigkeit der Filmemacher dann künftig jedes Jahr passieren dürfte. Es gibt aber einen moralischen, historischen und architektonischen "Bestandsschutz" für Filmtheater, denen man noch viele weitere Jährchen einer realen Existenz wünschen möge.
  23. Die Vereinfachungen in der Postproduktion sind unstreitig, bei gleichzeitigen enormen Produktionsverzögerungen aufgrund immer wieder auftretender Datencrashs (Millionenverluste in einigen Häusern). Die Vereinfachungen in der Postproduktion führten zu noch stärkerer "Autonomie" der Filmemacher, die über Kodak-Look-Management und D.I. an eigenen PCs herumtüfteln können, allerdings zum Rückgang bildfachlicher Kompetenz (gegenüber früherer Kameraarbeit, Lichtbestimmung, kinotauglichem Schnitt usf.). Große Filme sind in digital noch nicht gedreht worden - und alle Digi-Filme sehen photographisch schlecht aus. 2k-Digitalkino ist HDTV-Invasion ins Kino, und diese werden daran untergehen. Daher bin ich überzeugt, daß es zu keiner flächdeckenden Umrüstung der Filmtheater kommen wird, da jene Distributionsweise ein Kinokiller ist. Zum Handwerk des tradierten Filmvorführens äußere ich mich nicht. Daß aber Filmvorführer auf Digitalvorführer "umlernen" (und langfristig weiterbeschäftigt werden), ist ein Märchen. Es wird in Kinos dieses Modells nur noch ein Hauselektroniker gebraucht, vom PC über die Elektrik bis zur Server-Wartung des Digital Cinema. Die LED-ähnliche Bildwand für Digital Cinema hatte bereits "CinemaxX"-Betreiber H.J. Flebbe vor vier Jahren als warscheinlichste Version dieses Roll-Outs bezeichnet und sich schon wieder "verrechnet". Niemand weiß, ob sich die Betriebsweise dieser Kinoart jemals rentieren oder die Kinolandschaft stabilisieren wird. Keinesfalls wird sie den Zuschauerzuspruch erhöhen oder die Wahrnehmung revolutionieren. Warscheinlicher sind somit die Entfesselungen der Destruktionskräfte, die diesem Distributionsformat inhärent sind. Die Red Cinema-Digitalkamera scheint nichts zu taugen: die alte Kontrast- und Belichtungsschwäche aller Digital- und CMOS-Panels. Auch die anderen Kameras sind photographisch untauglich: kein Vergleich zu 35mm und zumeist auf dem Auflösungslevel von Super 16, aber in Farbe und Kontrast schlechter als 16mm. In einem Punkt aber nähere ich mich Ihnen an: Sie prognostizierten zuerst 15 - 20 Jahre bis zur völligen Ablösung des Filmbandes, nunmehr aber 5 - 10. Ich überbiete Sie und wette nur noch auf 3 - 4 Jahre: diese Branche ist so borniert und orientierungslos, daß man schon aus Marketing-Gründen jede Art neuerer Produkte pushen wird. Gut möglich, daß schon in drei Jahren 99% aller Filmemacher auf den von Ihnen empfohlenen Kameras drehen: und auch nicht mehr exklusiv für's Kino, was ja seit längerem schon salonfähig war und nunmehr zur restlosen Aufgabe jeglicher Differenzierung führt. Und ebenso ist warscheinlich, daß in fünf Jahren 95% aller Kinos (aufgrund von HD-DVD und Downloads) verschwunden sind, noch bevor ein Roll-out der Kino-Digitalprojektoren zum Zuge kommt. Die digitale "Kino-Revolution" ist eine flügellahme Revolution, die keine dauerhaften Erträge und werthaltigen Filmschöpfungen zu produzieren imstande ist, wie sie noch im Filmkino und zu Zeiten bodenständiger Filmtheater gängig waren (Von "Gone with the Wind" bis hin zu "Das Leben des Brian"). Digitale Medien wollen überall zu gleichen Zeit sich via Äther fortpflanzen und billig sich anbieten (so wie das Fernsehen). Das Kino aber lebt von Exklusivität, einem Formatmonopol, der Langzeitauswertung und einer inhaltlichen und technischen Abgrenzung von den Monitormedien. Digitale Distributionen und Kino vertragen sich nicht. Man sieht nun, daß Lucas für's Fernsehen arbeitet, weil ihm Kino "zu teuer" ist. Das zeigt das Scheitern des digitalen Modells für die Kinowirtschaft und legt das Lügengebilde der Digital-Vermarkter offen.
  24. CLEOPATRA ("restored") gucke ich mir in allen verfügbaren Fassungen an, solange die Erde sich dreht. Allerdings diese Kopie (2006) als Gradmesser für einen Analog/Digital-Vergleich zu nehmen, erweist den Bemühungen um Errungenschaften des photochemischen Films einen "Bärendienst". Wenn man überhaupt mit Spielfilmtiteln (anstelle von aktuellen Testversuchen) handeln will, dann am ehesten noch mit HAMLET (1996). Die Diskussion im cinematography-Forum gefällt zumindest mir sehr gut. Ich verstehe nicht, warum in unserem, dem deutschen Forum, die filmischen und digitalen Charakteristika derart angezweifelt werden? Besonders enttäuscht bin ich von den ständigen Herabsetzungen von Film anhand von Worst Case Szenarios, die von @oceanic unermüdlich propagiert werden. Schön also, daß die Kameraleute in Übersee noch über Urteilsvermögen verfügen, wenn offenbar auf dem Kontinent eine völlige Begriffsverwirrung ausgebrochen ist. :wink:
  25. Das ist jetzt Ihre Aufgabe, der diese Filme täglich spielt! (Ich könnte, wenn ich wollte, mehr als Sie meinen. Aber ich nehme Ihnen nicht die Spannung der Eigenrecherche!) Mir lag es ohnehin mehr am Herzen, die älteren Titel in Erinnerung zu rufen. Die aktuelle Produktion ist für jeden einsehbar. Wenn's trotzdem mal mit dem analogen Dup nicht klappt, so ist das nicht meine Schuld. Meine Aussagen können Sie gern in Stein meißeln, wenn Sie mögen.
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