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SUPERMAN RETURNS, MIAMI VICE, CLICK ... alles digitale drehs
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Nachdem Sie schon der Filmmaterialien nicht kundig waren (s.o. "Diskussion" über 35mm-High Speed Film, angeblich unter der Würde von 16mm stehend, wie Sie schrieben), schwenken Sie über zum Bankrott des Kodak-Konzern als nächstem Schauplatz. Die Minusbilanz ist bekannt, ebenso aber ist von einer Restrukturierung die Rede. Obwohl mehrere Seiten seit geraumen die völlige Einstellung der Filmproduktion befürchten, sehen Kodak-Vorstände dies anders: "Film wird auch im Zeitalter der Digitaltechnik noch für eine sehr, sehr lange zeit weiterleben", saggte Robert Gibbons, Chef der Kodak-Abteilung Entertainment Imaging in Los Angeles, nicht bloß so dahin, sondern er hat handfeste Zahlen, auf die er sich bei der Prognose berufen kann. So blieb das von der Abteilung "Entertainment Imaging" weltweit abgesetzte Filmvolumen in den vergangenen Jahren nahezu konstant und ist in etlichen Regionen der Welt sogar noch weiter angestiegen. Selbst im Bereich 16-Millimeter-Film verzeichnet Kodak demnach weltweit gesehen starke Zuwächse. Auf Basis der der Firmenzahlen ist es durchaus nachvollziehbar, wenn Gibbons folgert, daß dem Film in der Medienproduktion noch eine lange Zukunft bevorstehe. Zit. aus: TV & Filmkameramann, Ausg, No. 4, 2006, S. 96 f. Mir sind natürlich auch gegenteilige Prognosen und Bilanzen zugetragen worden. Jenseits aber der schwankenden Bilanzen dieses Konzerns ist unser beider Diskussionsvolumen erschöpft, weil Sie mich nicht vom photochemischen Film abbringen werden und ich Ihnen die Nachteile digitaler Prozesse für Sie nicht überzeugend als Problem vermitteln konnte. Es sind zwei verschiedene Welten und Anschauungen, und auch Seherfahrungen, und die Standpunkte wurden nunmehr zur Gänze ausgetauscht. -
Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Lassen wir das. Ich weiß, wie Filme transferiert werden. Verschiedene Prozesse, die oft genug diskutiert wurden und ihre jeweiligen Symptome aufzeigen, im Guten wie im Schlechten. Die Ergebnisse sind untrüglich. Es sind sowohl HDTV-kompatible digitale Prozesse (D.I.) als auch beschleunigte Analog-Prozesse (Massenkopierung), die das Kino m.E. kaputt machen. Sie brauchen mir nicht zu folgen, so wie ich in Gegenwart oder auch Vergangenheit auf bessere Beispiele verweise. Frohes Schaffen noch! -
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SUPERMAN RETURNS, MIAMI VICE, CLICK ... alles digitale drehs
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
QUATSCH! Beschäftigen Sie sich mit Filmmaterialien; ist ja unglaublich, was Sie hier durcheinanderwürfeln. Siehe: Kodak 5218 (Kunstllicht, 500 ASA) 500 Daylight Fuji Reala 500 ASA (Tageslicht, Highspeed-Material). Allesamt überragend besser als 16mm 50 ASA. Übrigens hat Fuji die Nase vorn beim High-Speed-Material. Das läßt hoffen, falls Kodak, wie Sie es empfehlen, seine Werke schließt. Dann wird eben Fuji weiterhin liefern. -
Sie selbst beschreiben die veränderten Interessenlagen der heutigen Produzenten (und die von jenen geprägten Sehgewohnheiten des Publikums) und widersprechen mir damit in keiner Weise. Nur über die ästhetischen Schlußfolgerungen sind wir zur Gänze uneins. Es sind eben nicht alle Menschen mit dieser Kultur einverstanden: für diese bleibt im Mainstream wenig Freude am Bild (allenfalls an einigen neuen Visual Effects, die auch ich noch gelegentlich schnell nebenher goutiere. Der Rest der Filme, technisch, phptographisch wie inhaltlich, ist oft ärmlich im Look). Wir brauchen hier keine 2k- vs. 4k-Diskussionen weiterzuführen, da Sie mich permanent darüber belehren, daß ich keinen Unterschied sähe, wo ich (und andere) ihn doch in diesen Vorführungen sahen. Mir sind Betrachtungsabstände und Unschärfekreis etc. als Parameter bekannt, @oceanic, und sehe so einiges auf großen und kleinen Leinwänden. "Beständig" übrigens haben sich einige Filmmaterialien bei korrekter Lagerung durchaus erwiesen, zumindest im Vergleich zu den Auflösungssymptomen auf digitalen Datenträgern, die nach nur wenigen Jahren sich auflösten. Dies meinte mein Einwand. Von zersetzten Nitro- und Actetat-Material brauchen Sie mir nichts zu berichten, habe sowas restauriert/umkopiert und besitze selber leider zersetztes (oder verlorenes) Material. Mittlerweile gibt es ja seit geraumem Polyester-Sicherungsmaterialien: dies verschweigen Sie leider. Diese müssen übrigens nicht alle paar Jahre umkopiert werden wie Ihre Digitalträger - aber mit diesem Argument erreiche ich Sie eh nicht mehr. Sie sprechen vom Top-Price-Segmenten der Digitalkameras (von denen plötzlich einige doch nicht in Serie gebaut werden wie die D20?) und wenden Sie gegen das Low(?)-Price-Segment der brandneuen 16mm-Kameras von Arri und Aaton, die sehr rege bestellt werden, aber nach Ihrer Auffassung doch randständig sein müßten. Um diesen Widerspruch bei Ihnen festzustellen, brauche ich auch nicht auf die IBC 2016 zu gehen - ich verstehe Ihre Andeutung leider nicht. Mir erschließt sich einfach nicht Ihr Norm- und Wertungssystem. Es scheint, als würden Sie die Equipments aus dem Bauch heraus beurteilen, meist dort negativ, wo Sie gerade mit Analog-Technik unerquckcliche Erfahrungen hatten, und je nach dem, ob Ihnen dieses und jenes nützte oder nicht. Wir also keinefalls, wie Sie salopp kundtun, "traumhafte Bedingungen" in den Parametern Kontrast, Farbraum, Auflösung und Latitude bei digitalen Kameras. Leider schwächeln diitale Kameras in dieser Hinsicht eminent. @oceanic: Sie wissen dies auch ganz genau, geben es aber offenbar aus geschäftlichen Gründen nicht zu. An diesem Punkt aber langweilt die Diskussion, wenn mit der Wahrheit hinter den Berg gehalten wird. Sie sollten bitte keine Legenden über die o.g. Parameter der digitalen Photographie erzählen. Immerhin produziert die große Mehrheit der Branche auf Film, was offenbar sachliche und qualitative Gründe hat, @oceanic.
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Es bringt nichts mit Wortverdreherei: ich spreche die ganze Zeit von professionellen sog. Digital Cinema-Ausrüstungen (mit Preisnennungen von € 120 - 150 Tsd. derzeit für das gängige DLP-Sortiment), und Sie kontern mit LCD-1080i-Media-Markt-Beamern oder niedrigpreisigen Geräten, die in der Kinodebatte momentan noch keine Rolle stehen und diskutiert werden [sage ich neutral hierzu]. Unsachlich! Erzählen Sie das den Theaterverbänden, und jeder erkennt, wie spekulalativ Sie heutige Gegebenheiten des Marktes einfach leugnen oder schönreden. Ich rede von möglichen, zu befürchtenden Spaltungsprozessen, die die Verabschiedung der DCI-Empfehlungen zur Norm mit sich brächte, und Sie kontern mit den Salzgeber-1.4k-Projektionssystemen, die aber von der DCI (und der Mainstream-Branche) abgelehnt werden. Bei aller Parteilichkeit: wenn man sich schon nicht einmal mehr über die Begrifflichkeiten im klaren ist, sollte man der Branche auch keine Empfehlungen abgeben. Weitere Diskussion sinnlos.
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Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Weil für die Verhältnisse des kleineren Bildschirms die (analogen und digitalen) Unschärfen sowie (analogen Unausgeglichenheiten der Massenkopierung) oder auch D.I.- Farbverschlechterungen weniger auffallen oder tlws. korrigiert wurden. So besorgt, wie Sie doch zusicherten, ist also ist Ihre Produzenten-/Postproduzentengilde um die Aura des Kinobildes keineswegs. Sie selbst schrieben ja wie glücklich ein Millionenpublikum mit den Kinokopien seien, was die Einspieergebnisse auswiesen: IHRE Worte. Einige nachteilige Merkmale des D.I. sieht man selbst noch auf der DVD. Bisher waren dort alle Filme vom D.I. von einer leichten Unschärfe, währenddessen andere Titel (selbst 1950er Jahre-Titel) eine bessere Schärfe aufwiesen. Bei dieser Aussage bleibe ich. -> Sie dürfen gerne die Ursachen hierfür auseinandernehmen. Ich bin gespannt. -
SUPERMAN RETURNS, MIAMI VICE, CLICK ... alles digitale drehs
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Obwohl natürlich digitale Panels empfindlicher sind als die mit photochemischem Material bestückten, ist es, lieber @oceanic, absurd zu behaupten, der hochempfindliche 35mm-Film bewege sich auf dem Auflösungsniveau des 16mm-Films. Vielleicht vor 20 Jahren noch, nicht heute aber mehr. Solche Pauschalisierungen kann ich anhand neuerer Muster keinesfalls bestätigen. -
Zum jetzigen Zeitpunkt - klares nein, ausser sie betreiben so ein minmini wie bspw. das lichtblick in berlin. LCD ist allerdings entgegen der landlaeufigen Auffassung alles andere als aus dem rennen. Verehrter cinerama, ich erwarte nicht, das sie sich mit solchen details der LCD-fertigungstechnik wie der umstellung auf anorganischen Film usw. beschaeftigen und auskennen. Es sei ihnen dennoch mitgeteilt, das seit q2/2006 die ersten 1920/1080p lcd panels in grosserie produziert werden, und das diese letzte evolutionsstufe den panelkontrast knapp verdreifacht hat. es wuerde mich a) nicht wundern, wenn wir grade in kleinen saelen demnaechst die ersten vertreter dieser gattung in freier wildbahn antreffen wuerden, und b) koennen sie sich diese u.U. sogar privat leisten :) man munkelt von marktpreisen um die 3500 euro, btw. Ist mir klar, daß bei LCD was in der Fertigung ist, auch für rden Home-Cinema-Markt (stand ja in mehreren Audio-Visions-Ausgaben). Auch bei LCOS tat sich etwas, siehe SONY SXRD R-110, mit besserem Kontrast als etwa die DLP-Konkurrenten im Digital-Cinema-Bereich. Ändert aber nichts aber sichtbaren Pixelraster der LCD-Panels ... braucht man nicht. Wenn Sie nunmehr auch das LICHTBLICK-Kino als "Minimini" beschimpfen, verkennen Sie dessen programmatische Verdienste. Gerade für solche Kinos sollte ein intakter 35mm-Markt aufrechterhalten bleiben, da sie sich keine 150 Tsd. Euro-Anlagen kaufen werden. Auch dieser Hinweis (auf die kleinen Kinos) belegt die Spaltungsprozesse durch Digital Cinema: den DCI-Standard können sich kleinere Häuser nicht leisten und könnten fortan im 2k- oder 4k-Zeitalter nicht mehr mit Kopien beliefert werden. Das war zu 35mm-Zeiten im Nachspiel undenkbar, wird aber die Realität des von Ihnen herbeigesehnten Roll-outs werden. 35mm: ein wahrhaft universelles Format für arm und reich! :wink:
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Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Na, es sind offenbar Fehler in der Algorhythmen und in der Software, die zu fehlerhaft ausbelichteten Diigtal Intermediates führen. Fakt ist, daß sie fehlerhaft sind! Sollten Sie daran beteiligt sein, kann ich nur hoffen, daß Ihnen in Form der Marktbereinigung das Handwerk gelegt wird. Nochmals zu Ihrem Lob der digital ausbelichteten Versionen, die zu Kinokopien führten, mit denen die Welt nach Ihren Worten "glücklich" sei. Auch, daß Ihre Branche dafür Verantwortung trage. Jeder weiß, was für Unfug Sie reden. Das DVD-Beispiel ist meine Gegenthese: Menschen haben die Nase voll von der von Ihnen verantworteten "Qualität". -
TV-Movie vom 24.06. - 7.7. beitrag über Digitalkino!
cinerama antwortete auf KAMPFZWERG's Thema in Digitale Projektion
Was meinen Sie mit 20000 ANSI-Lumen? Den NEC NC 2500S mit 25000 ANSI-Lumen? Fürchterlicher Kontrast! Dann wurde in einigen Magazinen für die neuen DLP-Christie-Projektoren gerühmt, mit 6 kW-Xenonbrennern könnten Sie bis zu 23 Meter Bildbreiten ausleuchten. Ich hab's nicht gesehen und glaube es vorerst noch nicht: zu viele andere Vorschußlorbeeren hat man in letzter Zeit (etwa angeblich perfekter Bildwurf auf Imax-Leinwände) vernehmen müssen, die sich allesamt als "Ente" erwiesen. Es bleibt dabei: für Open Air, grössere Hallen und Riesenleinwände ungeeignet! (-> zurück zum Film!) -
Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Auch wenn Sie TOY STORY zum Zeugen erfolgreicher Rechner-Kunst machen, weiterhin die Einspielergebnisse als Qualitätsbeweis der Bildgüte anführen und der Firma Kodak die Schließung ihrer Werke anempfehlen, haben Sie noch immer verabsäumt zu erläutern, warum untröstlicherweise digitale Bildwandler zu so deutlichen Bildverschlechterungen des photochemischen Films führten? Da selbst technisch unbelastete Filmkritiker immer häufiger diese Schieflage beklagen, mache ich mir keine Sorgen darum, daß entsprechende Vergleiche leicht offenkundig werden lassen dürften, wie Sie und Zeitgenossen das Geschehen auf den Leinwänden "versuppt" haben. Nicht umsonst geht ja die Rede hier wie dort, wie toll das heimische DVD-Kino gegen die gebotene Kinoqualität sei. Der beste Beweis für die kritische These zur derzeit gängigen Digitalisierung: "nicht leinwandtauglich!" :roll: -
In aller Bescheidenheit: mit Ihren anglizistischen Kürzeln erreichen Sie vermutlich in diesem Forum niemanden. Und auch sonst habe ich eine solche Schreibweise und Sprache noch nicht erlebt... Schreiben Sie mir gerne von Algorithmen und vom Hochskalieren - dies versteht ein jeder hier, sogar ich. Denn die Vorgänge, die Sie wiederholt beschreiben, sind bekannt, das brauchen Sie nicht vom Vorgang her vom Grund auf an erläutern. Auch der DMR Prozeß von 35mm oder 1080p auf IMAX ist mir und anderen dieses Forums ein Begriff, da ist es nicht förderlich, "uprez" in die Runde zu schleudern, wenn es um konkrete benennbare Verfahren geht, die Sie auch vom Namen her aufführen dürfen. Warum Sie mir so spaßig die Suchmaschinen des Wolrd Wide Web empfehlen, um hunderttausende von Einträgen aufzurufen, die Sie selbst nicht kenntlich machen mögen, finde ich wenig seriös. Es gibt in jeder seriösen Abhandlung (in Büchern, Zeitschriften oder universitären Arbeiten) eine individuelle Kürzelnomenklatur, an die Sie sich schon halten müssen. Sie schwärmen fast bis zum Umfallen, wie schön seit Jahren 35mm und 2 k und 65mm in 4 k abgetastet würde. Wir reden einfach aneinader vorbei, glaube ich. Ich versuche Ihnen zu erklären, daß es nicht Umsprung, Zweck, Potential und Ziel dieser Filmformate war, als "Hundefutter" für eine digitale Pipeline der HDTV- oder DVD-Verwerter zu dienen, sondern daß sie um ihrer selbst und in Optimierung ihres Potentials willen existierten und gebraucht werden. Die visuelle Optimierung des Kinoprodukts findet in dem, was Sie machen (abgesehen von selektiven Farbkorrekturen, Composits u.a. "Trickanwendungen"), nicht statt: im Gegenteil. Für mich - und offenbar auch für viele Filmemacher - ist das indexalisierte Bild eine wichtiges Zeugnis in der Wiedergabe und Errettung der äußeren Realität oder deren präziser Beschreibung. Einige Autorentheorien sprechen erst dann vom Film als Kunst, wenn das Material verfremdet und verändert würde. Der Spielraum der Veränderungsmöglichkeiten ist mit der Digitalisierung bekanntermassen enorm gewachsen. Man mag dies bejubeln, mitunter aber auch - bezogen auf die erzeugten Inhalte, Formen und Ästhetiken - skeptisch und auch kritisch betrachten. So stört mich eminent, daß bei aller Liebe zum Experiment und zum Drang nach dem Aushebeln aller bisherigen kinematographischen Rahmenbedingungen die vollmundig "entfesselten" Bilder nachwievor nur in den selteneren Fällen neue ästhetische Erkenntnisse oder gar photographisch-indexalisierbare Bildgüten unter Beweis gestellt haben. Diverse Bildverfremdungen bleiben oft selbstzweckhaft oder wirken wie schablonisierte Stereotypen des "Bewegungsdrangs", anders gesagt: es sind zu oft sich wiederholende Formierungsgriffe der Regisseure aus dem Reservoire des Action-Films (herausgegriffen aus der szenischen Schublade filmgeschichtlicher Versatzstücke), welche schon x-mal erzählte und dargestellte Bildablaufszenerien in nur leicht verändertem Design beständig repetieren. Vereinfacht gesagt: viele Blockbuster-Filme gleichensich in ihren Mustern, und das betrifft auch technologische Darstellungs- und Bearbeitungsweisen, die nicht neu erarbeitet, sondern billlig recycelt, geclont oder eben "kopiert" wurden. Akzeptiert man aber durchaus auch avantgardistischen erfreuliche Beispiele des Gebrauchs speziell der digitalen Bildveränderungen, so ist doch immer wieder die Frage, warum um ihretwillen nun das Kinobild in seiner technischen Qualität unbedingt als letzter Wert herabgestuft wurde? Das war natürlich schon im analogen Film der Fall: man denke an die Sternen-Kriegs-Abenteuer von George Lucas von 1977-1983: allesamt photographisch-qualitativ aufgrund zu vieler Special Effects in der Bildgüte degradiert. Mit anderen Worten: auch die digitale Spielwiese und pausenlose Achterbahnfahrten mag man sich gelegentlich gönnen, aber bitte: das Bild sollte scharf & kontrastreich sein. Und das ist es eben nicht, 2006 weniger als je zu vor! Es ist schlechter geworden. Aufgrund nicht der "bösen" Kopierwerke, denen auch Sie die Schuld zuschieben, sondern infolge komplizierter, sich ausdifferenzierender (oder auch spaltender) Branchenprozesse. Ein Grund war, wei fot erwähnt, die Massenkopierung, die, bedingt durch das Overscreening, einsetzte, und der andere Grund die laufend fehlerhaften Ausbelichtungen der Postproduktionsstätten, d.h. ihrer HD-Master zurück auf 35mm-Duplikatnegativ in übelster Ansammlung von Artefakten, Farbverfälschungen, Schärfen- und Kontrastverlusten. Ihr Satz HDTV-Digital-Master harmonisieren inzwischen übrigens perfekt mit 35mm-Filmtheatern, und werden dort inzwischen dauerhaft und gerne aufgeführt. Die Ausbelichtung ist heute ein einfacher Vorgang und, erfreulcherweise, auch nicht mehr so kostspielieg wie einst. ist in keiner Weise beizupflichten, auch hier gilt leider das genaue Gegenteil. Schauen Sie sich doch auch in deutschen Landen um, welche Probleme es mit der Ausbelichtung nachwievor gibt, und selbst für die Amerikaner hatte ich Beispiele benannt. Sie müßten es eigentlich besser wissen, streiten die Misere aber aus Prinzip ab, habe ich den Eindruck. In keiner Weise, wie Sie hier glauben machen möchten, ist es die höchste Sorge der Produzenten und Postproduzenten, auch auf eine gute Qualität der 35mm-Kopien zu achten oder für diesen einzustehen. Wer Ihre Zeilen mitliest, darf solche absurden Thesen gerne mit der Wirklichkeit vergleichen: wir sehen ja wohl täglich, wieweit diese Verantwortungsträger das 35mm-Format kaputt gemacht haben. Oder behaupten Sie das Gegenteil? Ob Sie zu den Schuldigen gehören, kann ich nicht beurteilen, kenne auch nicht Ihre Ausbelichtungen. Auf das Gros der Branchenwirklichkeit aber bezogen ist diese Mißachtung der Kinokopie bloßer Fakt. Noch einmal also: seit Einführung der Digitalisierung sind die Kinobilder nochmals schlechter geworden, und auch mit 2k oder HDTV-Projektionen erleben wir eine Revolution allenfalls der Broadcast-Verwerter und auch der digitalen Postproduktion, nicht aber eine Revolutionierung des Filmkinos, steht zu befürchten. Wenn Sie zuguterletzt, der die überlegene Qualität der HDTV- oder 2k-Master, gerade in digitaler Projektion, gegenüber den ausbelichteten 35mm-Kopien beständig hervorhebt, plötzlich im Sinneswandel selbst die 35mm-Qualitäten von heute lobt (s.o.!), mit der ein Großteil der Menschheit in den letzten Jahren "glücklich" gewesen sei, dann wird klar, daß Sie einfach jeden Satz verdrehen in dem Sinne, wie er Ihren Produktionsinteressen gerade nützt. Völlig aus dem Zusammenhang gegriffen kommen sie dann mit Beispielen der digitalen Standbildphotographie mit 39 Megapixels, mit denen ich wenig in bezug auf Bewegtbild-Kinematographie anfangen kann. Bauen Sie doch gerne solche 39 Megapixel-Kameras für unsere Genies der Filmwelt! Mir reicht allerdings die Existenz einer 65mm-Kamera völlig: denn diese gibt es tatsächlich, und nicht erst seit 2006. Sie hat sogar das, von dem Sie zu wenig haben: Schärfe, Farbraum, Kontraste, Bildtiefe, materiale Beständigkeit. Wie kommen Sie darauf zu behaupten, 65mm habe sich nicht etabliert? Seit 50 Jahren wird auf 65mm-Formaten gedreht, wohldenn in erster Linie zwar auf 70mm nur für Roadshow-Häuser distribuiert, aber diese Filme waren populär(-wissenschaftliche) Imax-Produktionen und Milliarden-Box-Office-Ergebnisse erzeugende Blockbuster von BEN HUR bis FAR AND AWAY. Das 65mm-Format ist zwar deutlich weniger im Gebrauch als die anderen Formate, aber als hochwertigstes Format die Kinematographie- und Bewegtbildgeschichte seit Jahrzenten von den entsprechenden Norminstituten als weltweiter und relevanter Standard geführt. Dazu von Ihnen kein Wort. Ich finde es unglaublich, wie Sie auf der gesamte Filmgeschichte herumtreten, um derzeitige Vorteil im Geschrei der neuen Marktteilnehmer unreflektiert in die Runde zu schleudern, und den Lesern eindrillen zu wollen, wie verrottet andere Produktionsweisen gegen die von Ihnen auf HDTV oder "k" favoriserten Standards wirkten. Dann wollen Sie mir die Innovationen von Arri und Panavision zuflüstern, als hätte ich von den D20- oder Genesis-Modellen noch nie etwas gesehen. Gleichzeitig aber unterschlagen Sie die (Ihnen wolhbekannten) Neuentwicklungen etwa von Arri für das Super-16-Format, die in der Konstruktion einer völlig neuartigen 16mm-Kamera gipfelte, der auch viele zuvor digital-euphorisierte Filmemacher neuerdings den Vorzug geben. Aber es ist sinnlos, mit Ihnen auch über diese sinnvollen und anderen Potentiale zu sprechen: Sie sehen es nicht oder wollen es nicht sehen. Weil Sie diese System als minderwertig erachten. So haben Sie es in allen Ihren Beiträgen zum Ausdruck gebracht, man braucht sie nur zu lesen. :roll:
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Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Schon traurig, daß Sie den Substandard (2k) als publikumstauglich erachten. Dass Sie anschließend noch Kodak lächerlich machen, welche- so möchte man Sie interpretieren - aufgrund ihrer zu hochwertigen Filmmaterialien ihre Werke schlössen, denn im Grund reiche doch ein Material auf 2 k-Niveau -, das muß ich nicht kommentieren. Mit ihren Intermediates, natürlich digital, bestimmen Sie und Ihresgleichen die Branche seit etwa 5 Jahren. Allerdings gibt es eine 115-jährigen Film- und Kinogeschichte mit eine Unzahl an Filmen, die man zum Vergleich heranziehen darf (bevor auch diese im Substandard digitalisiert wurden.) Somit ist es mir "Wurst", was derzeitige Entscheidungsträger der Low-Budget-Digitalisierung für Empfehlungen abgeben. In meinen Augen sind es professionelle Bildverschlechterer, die den Kinogenuß verdorben haben. Gerade bei den Special-Effects - und um diese dreht sich ja fast alles - sieht man immer wieder die Billigkeit diverser Produktions-"Standards". Ich hatte ja hierfür Filmtitel benannt... TOY STORY hat mich einschlafen lassen, und für "Enkel", bin ich noch nicht alt genug - dies zu Ihren Vermutungen. -
TV-Movie vom 24.06. - 7.7. beitrag über Digitalkino!
cinerama antwortete auf KAMPFZWERG's Thema in Digitale Projektion
Das ist alles bekannt. Leider aber endet's beim SXRD bei 1000 ANSI-Lumen. Auch die DLP-Projektoren reichen knapp für 15 Meter Breite, größer projiziert wird's duster. Kinounwürdig! Somit erübrigt sich die Debatte um kinotechnische Neuanschaffungen dieser Coleur. Erst recht für Open Air oder Projektionen in grösseren Hallen. Diese benötigen 35mm oder 70mm. Die beide noch lange leben mögen! -
Zu Ihrem letzten Satz: Sie empfehlen den Kinos eine LCD-Projektion? :lol:
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Ich verstehe Ihre Abkürzungen nicht: uprez oder IIRZ. Das ist vielleicht die Terminologie einiger Postproduktion-Leute, aber außerhalb dieser (Ihrer?) Räume versteht kein Mensch, was gemeint ist. Selbst das Magazin "Professional Production" strotzt vor Anglizismen, aber diese sind zumindest noch übersetzungsfähig. Ihr "Deutsch" ist es nicht. Auch wenn Sie sich wiederholen und auf die Produktionsnorm der Blockbuster im Digital Intermediate hinweisen, so ist dies im Forum seit langem bekannt und durchdiskutiert worden. Ebenso wurde von mir energisch angemerkt, daß sich die 35mm-Kopienqualität hierdurch deutlich verschlechtert hat. Selbstverständlich auch kann man über einen ordentlichen "rein" photochemischen Kopierprozeß ein fast verlustloses Duplikat erstellen. Lesen Sie die Bekanntgaben von Kodak oder American Cinematographer seit Anfang der 1990er Jahre (etwa 1993), als man ein neues Intermediate-Material herausbrachte und begründete, daß endlich Kopien in einer Qualität möglich seien, die vom Original nicht zu unterscheiden sind. Voraussetzung hierfür ist natürlich hohes handwerkliches Können der Mitarbeiter in den Kopierwerken, was man in Deutschland seit zehn Jahre kaum noch behaupten kann: diese Fertigkeit ist leider verloren gegangen. Das bezeuge ich aus eigener Betriebserfahrung und Praxis und muß diese Einschätzung auf den gesamtdeutschsprachigen Raum leider beziehen. Aus diesem und anderen Gründen passiert es, daß ein Duplikatnegativ unsachgemäß erstellt wurde, zzg. der beschleunigten Kopierung, normwidrigen Enwicklung oder Anliferung eines Digital Intermediates. Das sind die wahren Ursachen schlechter Kopienqualitäten, nicht die hier oft genug amateurhaft angenommenen und vermuteten schlimmen Verluste durch "x-Umkopierungen" oder "x-Generationen", wie ich immer wieder lesen muß. Keiner weiß, was er mit "x" eigentlich sagen will... Auf "rein" photochemischem Wege ist von einem gut belichteten 5201-Negativ über die Dupkopierung eines Serienkopie von mindestens 4 k Auflösungen herstellbar. (Es betrifft aber nur noch wenige Filme, die auf grössere Effekt-Inserts verzichten.) Das sind die Fakten und Potentiale des 35mm-Formats. Daß hiervon zu selten etwas sichtbar wird, liegt an veränderten Produktions- und Distributionsbedürfnissen unserer Zeit, in der 35mm nicht mehr als "das" Original und indexalische Format gilt, sondern als einer von verschiedenen "Zuträgern", die bei einer Großproduktion in das heutige "Source Master" (damit affin das Digital Intermediate) eingespielt werden. Auch deswegen kommen sich die Postproduktionspraktiker als die neuen Götter vor, die im Direktkontakt zu den Filmemachern ein perfektes HDTV-Digital-Master fertigen und hernach alles verachten, was damit nicht harmonisiert (etwa der 35mm-Spielbetrieb der Filmtheater). Und noch einmal, @oceanic: 65/70mm hat mit "4k" Systemen wirklich nichts zu tun. Bitte lassen wir bloß diesen unseligen Vergleich. Er spiegelt doch nur den Wunsch der Postproduktionsmacher, zwei unterschiedliche niedrig auflösende Systeme ("2k" und "4k") pauschal mit 35mm und 70mm ineinszusetzen, Motto: hier ein Paar, dort ein Paar: allesamt vereint. Nur: es geht so nicht! Es wird auch nichts! Es sind völlig verschiedene Welten. (Und für 65/70mm haben weder Sie noch eine andere Postproduktionsfirma ein digitales Äquivalent anzubieten. Wenn Sie immer wieder das Gegenteil kundtun, können Sie m.E. unmöglich über eine lebendige Erinnerung an 35mm-Original-/Dupkopierung sowie ältere und neuen 65/70mm-Produktionen verfügen.) :)
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Nun, bur eine Randbemerkung, die heutigen Leinwände, und auch die der Zukunft, sind ehrlich gesagt für Produzenten als Markt interessanter als die der Vergangenheit. Am Rande, mal bezug ton... Gibt es eigentlich schon 7.1 Audiosysteme auf Schallplatten oder Tonband-basis? Wäre doch - ob der höheren Qualität - ne echte Marktlücke. 7.1-Audiosysteme gab's ähnlich schon bei Magnetton, bei Cinemiracle/Cinerama- oder Perspecta-kodiertem 70mm-Film. Zur Sache: 2k ist nicht das Äquivalent für 35mm (auch wenn die DCI es toleriert) und 4k nicht das Äquvalent für 70mm. Auch wenn Sie es wiederholen, wird's nicht richtiger. Das reden Sie sich gern zurecht, weil die Postproduktion mit diesen beiden Quasi-Standards arbeitet, und Sie Ihren Hausstandard (2k) natürlich verteidigen müssen - er bereits "begeistere" das Publikum, wie Sie schreiben. Hierfür noch beschleunigte Kamerabewegung, Weichzeichner, Filter u.a. als Legitimation heranzuführen, um noch weiter an Auflösung inder Postproduktion zu spargen, grenzt an Unverschämtheit. Man sieht ja an diversen Filmen wie POSEIDON oder WUHI, zu welchen Ergebnisse diese Sparpraxis geführt hat. Erlauben Sie mir Kodak Entertainment Imaging zu zitieren, aus einer Mail des dortigen Geschäftsführers an mich vom 3.7.2004, der ungefähre Auflösungswerte für das belichtete 35mm-Negativ benennt (und dabei die enormen Reserven des neuen 5201 noch gar nicht mit berücksichtigt): Sicher nachgewiesen sind 4K für 35mm und 2K für S16, was mit dem Format zusammenhängt, denn die Filmauflösung pro Millimeter bleibt ja gleich. Inzwischen verwenden jedoch einige Postproduktionshäuser 6K Scanner für 35mm oder z.B. den Spirit 4K für S16 und finden Vorteile im Endergebnis - insbesondere bei mehreren Zwischenstufen. Also das Auflösungspotenzial des Films, das ja auch von den Aufnahmegeräten, Objektiven etc... abhängt liegt sicher > 4K (35mm) bzw. > 2K (S16). [KODAK-Mitteilung vom Juli 2006] Seien Sie gewiss, daß Sie beim 65/70mm-Film auch mit 4 k nicht im Entferntesten ein "Äquivalent" erreichen, sondern nur ein hochaufgelöstes Video produzieren, daß man deutlich von einer Filmkopie unterscheiden kann. Ich habe es vor 4 Wochen auf der Tagung "Land of Ideas" gesehen, als in 4 k ein Ausschnitt einer 65-mm-Szene aus CIRCLE OF LOVE geteigt wurde. Erzählen Sie mir bitte keine Märchen. 4 k genügt gerade für gute Super 16-Abtastungen, nicht aber einmal für 35mm, selbst wenn es in den letzten Jahren an der Tagesordnung war. Aus genau diesem Grund sind nämlich die 35mm-Massenkopien noch unschärfer geworden, explizit wegen Ihrer ausgelobten 2 k-Postproduktions-"Norm". So macht man das Kino kaputt, indem man alles auf HDTV zurechtbiegt. :oops:
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TV-Movie vom 24.06. - 7.7. beitrag über Digitalkino!
cinerama antwortete auf KAMPFZWERG's Thema in Digitale Projektion
Verstehe "Bahnhof". Schreiben Sie mal bitte einen Satz vernünftig zuende. -
Ein paar Fragen zur Praxis der Digitalvorführungen
cinerama antwortete auf Brillo's Thema in Digitale Projektion
Der Vergleich ist recht dreist geschummelt, weil Sie ja Glauben machen, 35mm-Film in der 1.85: 1-Aspect Ratio hätte die von Ihnen genannte niedrige Auflösung, d.h. fast genau so niedrig ansetzbar wie RACHE DER SITH in digitaler Letterboxprojektion. Was Sie benennen, ist aber IHRE derzeitige Hausauflösung und IHR persönlich favorisierter Produktionsstandard bei 2 k-Nachbearbeitung eines Films. Schaut man in die von Ihnen empfohlene Tabelle (die ich vor vier Wochen schon einmal bei Recherchen aufrief), sieht man neben dem 2 k-Scannen auch das 4 k-Scannen mit wesentlich höheren Abtastraten, die ich dennoch nach wie vor für zu niedrig halte. Dies unterschlagen Sie mal so auf die Schnelle... indem Sie 35mm-Filme und Letterbox-Digitalprojektion von RACHE DER SITH auf eine Ebene setzen. Erlauben Sie mir Kodak Entertainment Imaging zu zitieren, aus einer Mail des dortigen Geschäftsführers an mich vom 3.7.2004, der ungefähre Auflösungswerte für das belichtete 35mm-Negativ benennt (und dabei die enormen Reserven des neuen 5201 noch gar nicht mit berücksichtigt): Sicher nachgewiesen sind 4K für 35mm und 2K für S16, was mit dem Format zusammenhängt, denn die Filmauflösung pro Millimeter bleibt ja gleich. Inzwischen verwenden jedoch einige Postproduktionshäuser 6K Scanner für 35mm oder z.B. den Spirit 4K für S16 und finden Vorteile im Endergebnis - insbesondere bei mehreren Zwischenstufen. Also das Auflösungspotenzial des Films, das ja auch von den Aufnahmegeräten, Objektiven etc... abhängt liegt sicher > 4K (35mm) bzw. > 2K (S16). [KODAK-Mitteiliung vom Juli 2006] Vielleicht sollten Sie aufhören, hier Unwahrheiten zu verbreiten. -
SOUND OF MUSIC lief auch innerhalb einer 4 k-Demonstration. Ich kenne zwar 4 k-Demonstrationen, habe aber keine mit Ausschnitten dieses Films persönlich gesehen. Der Film war in den 1960er Jahren unbedingt scharf - trotz diverser Filterungen. Die neuen Kopien aus USA auf 70mm indes sind mir ein Rätsel ob ihrer Schlechtigkeit. Im übrigen reicht "2 k" keineswegs aus, sondern ist Betrug am Filmkino, das ein Recht auf würdige 35mm-Kontraste und Auflösungen hätte. Wenn ich immer wieder und in diversen Fachzeitschriften Reportagen lese, 2k- und 4k-Demos nebeneinander seien nicht zu unterscheiden (es gibt ja viele, die dies behaupteten), so entgegne ich knapp, daß es mittlerweile kaum noch Großbildwände gibt. Die heutigen Leinwände bezeichne man getrost und ironisch als "2k-Leinwände". Kein Wunder also, daß inzwischen alles salonfähig geworden ist, was früher als untauglich in den Ausschuss gelangt wäre.
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Sehr laut. Daher der Nebenraum (war auch im Zoo-Palast so bis 1987, soweit ich mich erinnere).
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Man kann gerne nach jedem Strohalm greifen, um Digital Projecton zu "pushen", notfalls auch vierzig Jahre altes Filmmaterial ("The Sound of Music") aus den Kellern holen, wenn die neue digitale Zauberei auf 2 k-Photographie ("Miami Vice" oder "Superman Returns") offenbar nicht zu super rüberkommt. Aber man sollte sagen, daß es sich peinlicherweise um Uraltfilm von vor vierzig Jahren handelt, und daß die Präsentation von 4 k-Systemen diesen Film nicht besser macht, sondern umgekehrt seine Güten ausbeutet: aber nicht einmal vollwertig erreicht. So sagte Shawn Belston von 20th Century-Fox, der engagiert auch mehrere 65mm-Titel der Sechziger Jahre scannte, daß die zeitgleich vorgenommenen Um(!)-kopierungen vom Originalmatierial selbst über Duplikatnegativ zur Serienkopie (sprich "Massenkopie") noch bessere Resultate gezeitigt hätten. Analog- und Massenkopie ist hier viel besser als 4 k oder SXRD-Beamer. Es ist schade, daß Sie bei aller Trommelei für Ihre 4k-Erleuchtung dies immer wieder unter den Tisch fallen lassen. So gelangen wir niemals zu einer Versachlichung der Debatte.
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@oceanic: da Sie selektiv antworten, konnte auch ich nur Einzelpunkte herausgreifen, daher die weitläufigen eckigen Klammern: Ersteres stimmt, zweiteres ist strittig. Ob einige Vorführweisen der Vergangenheit auch künftig noch Wirkung oder Funktion haben (Vorhang- und Wolkenzüge, Ouvertüren- und Exit-Music-Spiel, permanente Überwachung der Bildschärfe (zumindest bei den überblendungserprobten Projektionisten liegt dies "im Blut"), sei dahingestellt. Das soll aber nicht mit der Analog/Digital-Frage verknüpft sein, sondern mit allgemeinen Änderungen in der Kinolandschaft beschrieben sein, die wir ja alle kennen. Zum Farbaum kann ich nur sagen, daß ich diesen in einer guten Duplikatkopie (keiner also, die vom Digital Intermediate gefertigt wurde) diesen als höher erachte als den Farb- und Kontrastraum über DLP-Projektion. So falsch liege ich damit sicher nicht, oder? Zu den unwägbaren Szenarien im Falle von Pannen sagen Sie: Möglich ist alles. Im Moment interessiert mich nur: wie lange dauert Ihre "Implementierungsphase"? Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die älteren Mitarbeiter entfallen (ganz schnell rausschmeißen?) und an ihre Stelle die - meinetwegen, wenn Sie so wollen - begabteren und jüngeren Vorführkräfte oder vielleicht auch gar keine Vorführkräfte mehr getreten sind? Wer bezahlt die "Rechnung" für die Risiken und Folgen einer Implementierungs-"Phase", wenn so einiges, wie man hüben wie drüben vernahm, regelmäßig schief laufen dürfte? (Nur eins: der Kinogast hat wenig Verständnis für neue Experimente auf Kosten seiner Freizeit. Entweder etwas funktioniert - oder es funktioniert nicht.) Ich würde nicht formulieren "Vorteile", sondern Notwendigkeiten, sonst ginge ja alles drunter und drüber - ohne das berühmte Back-up-Paket. Zu meiner letzten 4k-Sichtung dies: Das Mastering "Italian Night" überzeugte darauf nicht, mehr hingegen die 65-Sequenzen von "Circle of Love": aber auch diese sahen für mein Auge nachwievor wie ein superhochaufgelöstes Video aus, auch reduziert in Schärfe und Kontrastumfang gegenüber einer Originalkopie vom 65mm-Negativ. Ganz eindeutig! In aller Klarheit: ich werde mich doch nicht dazu aufraffen, mich hinzustellen und nach diesen Genüssen von einem "all time favorit" zu sprechen. Man kannte und sah schon Besseres im Analog-Bereich: und das darf nun einmal als seriöser Maßtstab erachtet werden. Dasselbe fordern auch Kameraleute, daß zumindest endlich filmische Parameter erreicht werden sollten. Verstehe ich inhaltlich nicht. Bitte um Erläuterung und Verängerung Ihres Satzes. Bin kein Prophet. Aber fantasieren wir einmal hier vom radikalen Bruch und vom Super-Rollout: Er hätte theoretisch längst stattfinden müssen, zumindest wurde seit Jahren mit diesem perfekten Kino der Zukunft in der gesamten Branche (einschließlich bei den großen Verbänden wie AMPAS und NATO) geworben. Eigentlich sollte schon seit 1999/2000 alles passiert sein, als daß wir von nun an "strahlend helle, superscharfe und verschleißfreie Filme aus dem nächsten Jahrtausend" sähen. Solche Werbung setzte schnurstracks ein und stieß in weiche Flanken, als die 35-mm-Massenkopierung infolge der Geschwindigkeitssteigerungen und auch durch die Ausbelichtungsprobleme der Digital Intermediates auf einen historischen Tiefststand gesunken waren, der selbst in der Stummfilmzeit undenkbar gewesen wäre. Die Fähigkeiten der nachwachsenden Menschen im IT-Bereich ist enorm, das stelle ich nicht infrage. Nur im Moment sehe ich nicht ganz unberechtigt Probleme im Digital Cinema im Filmtheaterbereich. Man kann die Theaterbranche völlig umkrempeln und revolutionieren wollen (hierfür sind Sie ein Verfechter), man kann ihn auch ganz abschaffen (hierfür sind einige der hinter Digital Cinema und HDTV stehenden Broadcast-Verwerter die Verfechter). Zum zweiten Punkt: Wenn Sie bleibende Schäden in einer digitalen Aufnahme/Bearbeitung abstreiten und nur auf irreparable (?) Negativschäden auf photochemischem Film verweisen (gerade dies ist eine fraglos überragende Errungenschaft der digitalen Nachbearbeitung, bis dato ungeahnte Restaurationsmöglichkeiten beschädigter Partien des photochemischen Films zu offerieren), so gebe ich das Gegenbeispiel der Datenausfälle zu Ihren Lasten: gerade bei aktuellen Produktionen, die deswegen und zeitlichen Verzögerungen oder auch Nachdrehs zu leiden haben. So einfach ist Ihre Komparatistik also nicht zu akzeptieren, so wie Sie das eine mit dem anderen vergleichen. Warum das Publikum ins Kino geht, können wir hier nicht ausdiskutieren. Die "Seele" des Kinos ist kein lächerlicher Begriff. Es gibt ihn auch in der Filmemulsion, bei Rudolf Arnhheim ("Die Seele in der Silberschicht", 2004, S. 63), er schreibt 1993 zur digitalen Aufnahme und erinnert damit (nach meinem Verständnis) die Werthaltigkeit einer Indexalisierung des Bildes: Wenn die Digitalisierung in einem solchen Ausmaß beherrschend wird, daß die photographische Qualtitä nahezu verschwindet, kann die Unterscheidung zwischen den beiden Quelen nicht mehr länger aufrechterhalten werden. William J. Mitchell sagt in seinem Buchg "The Reconfigured Eye", das eine fast vollständige Dokumentation über das Thema enthält, daß das digitale Bild die gebräuchlichen Unterscheidungen zwischen Malerei und Photographie und zwischen mechanisch und von Hand hergestellten Bildern unscharf werden läßt, und er schließt, wir sind in das Zeitalter der elektronischen Bastelei eingetreten. Jedenfalls wird die Digitalisierung des photographischen Bildes das Mißtrauen gegenüber der Information erhöhen, die von der unbewegten Photographie und vom Film angeboten wird. Die ursprüngliche Überzegung, daß das neue Medium die Echtheit der Bilder gerantiert, mußte durch zunehmende Skepsis geprüft werden. Je mehr das photochemische Material der Photographie und des Films Gegenstand unrechtmäßiger Veränderungne wird, um so mehr werden die Konsumenten auf der Hut sein. Wie sehr diese Vorsicht durch die digitale Technik verstärkt werden wird, wird nur die Zukunft zeigen können.
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Um ebenso deutlich zu werden: Pannen gab es zwar immer, aber Du darfst den Einschätzungen der Kollegen aus dem Vorführbereich durchaus Glauben schenken, daß die Risiken derzeit unkalkulierbar sind, wenn wieder einmal die "error"-Funktion ihre Blüten treibt. :lol: Jahrzehntelange Praxis im Theaterbusiness stellte bisher das Self-Made-Man-Verständnis dar. Natürlich gab es viele Gründe gegen solches "Gebastle" (und George Lucas war einer der ersten, der dem Kinobetrieb die "Schlüssel" zur Technik-Wartung aus der Hand nehmen wollte [THX]). Aber andererseits konnten viele Betriebe dadurch eine subtile Infrastruktur an Beratern und Hilfkräften aus dem näheren und vertrauten Umfeld heranziehen: eine horizontale Diversifikation sozusagen, in denen auch die Hausmitarbeiter sich Fertigkeiten anzueigenen wußten. Das alles soll sich nach den Visionen der Befürworter eines Roll-out oder Roll-ins radikal ändern. Sämtliche relevanten technischen und programmatischen Entscheidungen obliegen ferngesteuerten Instanzen und auswärtigen IT-Spezialisten. Das kann natürlich auf stets verleihkonforme Filmdisposition und andererseits auf streng geregelte Wartungsverträge hinauslaufen, sofern man dies positiv sieht. Es seien aber auch Zweifel an allzu totalitären Controll-Freaks, wie ich sie nenne, angemeldet. Den Betreibern würde (man mag es gut oder schlecht finden) zunehmend die programmatische Ausgestaltung und die Innenorganisation aus der Hand genommen. Damit verschwindet auch die Fähigkeit der (hausinternen) Mitarbeiter an Eigenverantwortung und an Aneignung grundlegender Kinokenntnisse, fürchte ich. Ebenso gehörte es zu den Eigenschaften von Theatern oder Zirkussen, sprich: allen Schaustellerbetrieben, gute Handwerker und Artisten zu beschäftigen. Mit einem Wechsel zu reinen Abfertigungsbetrieben (die ja bereits vor Jahren ifröhliche Urständ feiern), sinken vielleicht auch die "performativen" Qualitäten. Der Zuschauer merkt dies unter Umständen a) an konstant unscharfen Bildern (teilweise schon jetzt bei einigen Digital-Einrichtungen zu beobachten), b) an film- und projektions-unkundigem Personal, c) an länger andauerden Pannen (die aufgrund hausinternen Personalmangels für IT-Aufgaben eine auffällige Hilfllosigkeit der Veranstalters offenbaren, wo früher der Filmvorführer immerhin nach einem bewältigten Filmriss "beklatscht" wurde, wo auch ein jeder Gast wußte, daß nur gutes Handwerk in der Vorführkabine die Panne rasch bewältigen konnte). Möglicherweise ändert sich - auch wenn es derzeit heißt, "das Publikum sieht keinen Unterschied ob digital oder analog" - einiges an der Kinoatmosphäre und am Ambiente. Es gibt ja nicht umsonst das oft klagend benutzte Schlagwort von der Seelenlosigkeit vieler Kinos. Diese Seelenlosigkeit wird dort, wo Digital Cinema vorherrscht, gewiss nicht abnehmen. :roll: