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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Die Frage ist sicherlich ironisch gemeint? Aber warum sollte wieder ich in diese Kerbe "reinhauen". Das wäre was für @magentacine als Chronisten des visuellen Wandels. @preston: warum editieren Sie Ihren Beitrag nach Empfang meiner Direktantwort? (Z.B. Anfügen einer ganzen Reihe von Filmzitaten. Weit weg von der Frage nach Ihrer persönlichen Meinung zum Thema Digital-Look?). Da auch @filmempire sich nicht getraut, das schier "Wunderbare" in der Beleuchtung zu apostrophieren, werden wir es wohl nie erfahren. Nun ängstigen sich alle voreinander - eingeschüchtert von den Drehs cooler Regisseure. :rolleyes:
  2. Na, Sie könnten gern mehr dazu äußern, ist Ihr Thema: SUPERMAN RETURNS, MIAMI VICE, CLICK ... alles digitale drehs Wie finden Sie das alles?
  3. @preston: Möchten Sie auch einen eigenen Standpunkt oder Diskussionsbeitrag einbringen, oder posten Sie nur Links aus Spaß, sich amüsierend, wer sich darüber alles in Rage brächte? Ich würde gerne mal IHREN PERSÖNLICHEN STANDPUNKT hören wollen, wenn Sie sich trauen, nicht nur Clips und Rätsel des World-Wide-Web hier aufpicken zu müssen. Das war ja schon bei RACHE DER SITH so, bereits im Trailer vorauszuahnen. Und lag an der Technik. Gut beobachtet!
  4. Weil mir die Argumente des sog. "Kontrahenten" überhaupt nicht einleuchten, regelrecht ärgern und die Argumente m.E. u.U. Gefahren nach sich ziehen. Ein Verkaufsinteresse ist übrigens immer ein Standpunkt und keineswegs ein Vebrechen ein Standpunkt, der Überzeugungen geriert. Das ist daher nicht "plump", sondern naheliegend anzunehmen: die Lebensdauer der Lampe im Digital-Projektor ist eine kürzere. Würde ich dem beneidenswert krisensicheren Gewerbe angehören, so wäre dies eine erfreuliche Meldung. Meine Brötchen verdiene ich "analog"; das erklärt eine anders orientierte Überzeugung - ebenso könnte ich Brötchen "digital" verdienen, was nicht stattfinden wird. Basta! Noch weitere Beschwerden (oder auch ein Beitrag zur Digitalisierung), @Odiug? Mir fällt auf, daß Du zufällig im fast gleichen Wortlauf zu @Nils-USHIO argumentierst, dies besagt Dein Beitrag in einem anderen Thread (der @PERFO entgegengehalten wurde): Da haben wir ihn also wieder, den "technischen Fortschritt", den so richtig keiner erklären will. Der Mensch steht hiernach wohl kaum im Mittelpunkt, sondern etwas, von dem keiner weiß, was es ist, und woran dennoch keiner zweifelt. :?:
  5. Zwei Beiträge der Berliner Abendschau dokumentieren kurz den Abbruch des Gebäudetrakts - die Bilder lassen einem das Blut gefrieren. Die Szenen erscheinen meist gegen Ende der - optimistisch moderierten - Beiträge. Weitere Bilder mag ich hier nicht einstellen. Man fühlt sich nicht wohl dabei und läßt es folglich oder zeigt lieber das schöne Bild eines roadshow-kundigen Stuttgarter Touristen von anno 1978: Die Abendschau-Beiträge sind nur noch für kurze Zeit abrufbar: a) http://www.rbb-online.de/_/abendschau/b...73627.html b) http://www.rbb-online.de/_/abendschau/b...84754.html http://www.meinberlin.de/sixcms/detail.php?id=29778
  6. Das von Dir beschriebene und akzeptierte Szenario muß keineswegs eintreten, sofern die Theaterbranche (nein, deren "Sprecher" ich nicht zu werden trachte - Dank für Deine Polemik) den Vorgängen einen Riegel vorschiebt. Einige mögen immer alls Mögliche "planen", um "vorbereitet" zu sein, jedoch ist die Begeisterung über einen Roll-out nicht bemerkbar. Man merkt es an der Bilanz von "6 Jahren Digital Cinema". Auch von 5-tägiger Amortisationsdauer irgendeiner 35-mm-Kopie habe ich nicht gesprochen - lassen wir bitte das Würfelspiel... Es ist schön für Dich, Lampen zu verkaufen, die mit Digital Cinema einen höheren Absatz bringen werden. Für andere bringt Digital Cinema keinen Segen, denke ich. Alle anderen Bemerkungen gleiten in Text- oder Personenkritik ab und interessieren andere Teilnehmer wenig. Wir kommen zu keinem neuen Ergebnis mehr. :idea:
  7. Die Amortisationsdauer für eine 35-mm-Kopie dauert nicht drei Tage (wenige Säle mit hohen Stoßzeiten ausgenommen). In einigen, weniger optimal ausgelasteten Sälen und auch Programmkinos dauert es sicher etwas länger. Eine 70-mm-Kopie armortisiert sich erst nach Monaten - und ist es wert. Die Sonderanfertigung einer Unikat-35-mm-Kopie kostet gut das Vierfache einer Serienkopie. Jedenfalls werden Verhältnisse des Satellitenkinos mit zeitgleichen Home-Cinema-Starts (Wegfall des Auswertungsfensters) einen Film in einer Schnellligkeit publik machen, daß selbst ein Kinobesuch am sog. dritten Tag schon nicht mehr stattfindet: jeder kennt den Film von den Flachbildschirmen anywhere: auf den Straßen, in Kneipen, vor Imbißbuden, in Kaufhäusern, Fashion-Boutiquen, öffentlichen Verkehrsmitteln, an den Skylines von Wolkenkratzern, in Krankenhäusern und Schulen, Sportstadien und öffentlichen Toiletten. Solches ist m.E. die Verwertungstendenz jeder Art des Electronic-Cinema/Satellitenkinos. Es zeigt auch die Kehrseite des Digital Cinema: die Inflation der Ware Film durch vorzeitigen und austauschbaren HD-Vertrieb, der - der Natur des Broadcastings entsprechend - selbstverständlich überall zeitgleich sich seine Bahn frißt. Die volle Aufrechterhaltung des 35-mm-Verleihs und Heraushaltung des Filmtheaterbetriebs aus solcher Art AV-Überschwemmung läßt die Produzentenverbände erkennen, daß sie eine Kinoauswertung nur um den Preis einer hochwertigen 35-mm-Belieferung an diese First-Class-Verwerter bekämen, und dieses, nicht für Home Cinema verfügbares oder per Down-Grading abzweigbares Format auch gewinnbringend ist, im vorzeigefähigen Erstaufführungsstatus und positiv unterscheidbar von HDTV ist und eine Langzeitauswertung verdient. Das wäre eine andere Tendenz, die einzuschlagen die Branche durchaus die Wahl hätte. Das war schon früher so und ist es nachwievor. Ich glaube, das geschieht nicht zum Schlechtesten von Film & Kino ... :wink:
  8. Ja, hatten wir schon. Auch die im ZOO PALAST lief mit 25 B/Sek. Aber nicht jede U2. (Es gab einen längeren Thread zum Thema.) 24 B/s ist verbindlich für alle, selbst für Digital Cinema. Es können auch 48 fps (MaxiVision 48 ) sein, nur bitte keine 25 High-Speed-Versionen, die Leute mit absolutem Gehör zu Schadenersatzforderungen [Körperverletzung] berechtigen.
  9. Die Gegenrede Deinerseits empfinde ich wiederum polemisch. Sie gibt vor, "neutral" zu sein, aber ist es nicht. Es ist auch nicht Ziel des Forums, Neutralitten zu produzieren, sondern Standpunkte, die verteidigt werden wollen... Vom Thema lenkt leider Dein Verusuch der Unterstellung von Nostalgie-Ideologismen ab: das "Rattern des Projektors" oder durch digitale Software hinzugefügte "Schrammen" auf digitalem Content, das Du beschreibst - wer braucht denn dies? Meinethalben kann es auch summen oder schwirren oder beamen (wenn es Letzteres nicht fatalerweise schon via HDTV auch außerhalb der Kinos gäbe!). Es fällt Deinerseits u.a. Befürworter des digitalen Contens kein Wort über den Charakter, die Güte, Langlebigkeit u.a. Eigenschaften des 35-mm-Filmformats. Der Vertrieb dieses Formats wird plötzlich als zu teuer dargestellt, dabei hat dieser Vertrieb seit geraumer Zeit (seit etwa 1895, wenn ich mich nicht irre), der Kinobranche Milliarden-Gewinne gebracht. Der digitale Content bringt zwar einigen Produzenten Gewinnen, weniger oder gar nicht aber den Kinomachern und Immobilienbesitzern (beide sitzen hier in einem Boot). Du selbst räumst ohne Umschweife die Schwächung der Verhandlungsposition des Kinos ein ("Seit Einführung des Fernsehens"). Ich darf zurückfragen: wird diese neuerdings gestärkt durch Übernahme der TV-Produktion- und Vertriebsstrukturen? Lohnt nun das Einknicken vor den Vertriebsmodellen auf Network-Basis? Hier erbitte ich einmal "fundierte Beweise" - allein, sie bleiben aus. Für die Theaterbranche hat die RMC ein Rechnungsmodell bei Digital-Roll-outs erstellt: zum dritten Male empfehle ich dies zur Lektüre, da mir mangelnde Fundiertheit zum Vorwurf gemacht wurde: http://www.medientage-muenchen.de/archi...1_koch.pdf Fernerhin, was sollen uns solche (wenig fundierten) Vergleiche sagen: "dass derzeit 10x mehr Umsätze mit DVD Verkauf kreiert werden als mit der Kinoauswertung". Ich bitte um Literaturnachweis für diese Zahl, dankeschön. Eine weitere These Deinerseits: "Diese Tendenz wird sich weiter, durch verbesserte Internetverbindungen der Privathaushalte, fortsetzen - mit oder ohne Deinem 'Satellitenkino'. Das einzige was das Kino schützt ist ein Auswertungsfenster. " Es ist nicht "mein" Satellitenkino, mit Verlaub. Und sofern sich die von Dir als schicksalhaft erachtete Tendenz (ohne Widerstand der Theaterwirschaft) weiter fortsetzt, so fällt m.E. damit auch das Auswertungsfenster - logischerweise paralelle und schliechend zur "Kanalisierung" der Vertriebswege eben über Satellt. Vollkommen logisch erscheint mir das - ich verstehe die Nachfragen nicht. Zu dieser Deiner Bewertung "Du glaubst halt, dass man sich durch Verweigerung von "Satellitenkino" die Verleiher davon abbringt sich mehr und schneller den anderen Vertriebswegen zu zuwenden. Ich zweifele, dass die US-Boys sich durch die Drohgebärden der deutschen Kinos sehr beeindrucken lassen würden. Vielleicht wird es die DCI Studios Umsätze kosten, wenn auf einmal z.B. französiche Filme in den deutschen Kinos laufen, weil die Kinos ihre Inhalte nicht mehr spielen und sie sie über Internet und DVD vertreiben müssten. Aber im Gegensatz zu den Kinos werden sie nicht innerhalb eines Monats pleite sein bei diesem Szenario. " Das ist eine ziemlich ausgefeimte Drohung. Nach meiner Auffassung stabilisiert eine Verweigerung des Roll-out-Programms (es gibt nicht einmal ein verbindliches Programm hierfür, und das seit 6 Jahren!) unweigerlich den Status Quo der Theaterbranche auf dem jetzigen Niveau. das ist die kluge Realität von 2006. Parallel hierzu könnte eine Verlängerung der Auswertungsfenster erkämpft werden. Warum diese Chance nicht nützen, die durchaus mit Erfolgsaussichten verbunden ist! Das muß aber jetzt und heute geschehen. Diese Empfehlung hierfür war absolut eindeutig. Die Pleitedrohung Deinerseits ist absurd. Es läßt sich nicht "mit einem Schlag" die Kinoverwertung in über 100 000 Filmtheatern von "US-Boys" abschaffen. Sie ist und bleibt lukrativ: und in diese Lücken werden immer wieder andere und neue Verleiher nachrücken, sofern erfolgreiche Kinos (und sicherlich auch etliche Multiplexe!) bei der 35-mm-Auswertung bleiben. Auch digitale Majors werden hierfür nachweivor analoge Kopien bereitsstellen. Mit Implementierung jedoch einer Network-Technolgie und Abhängigkeit steigt die Inflation des Filmtheatergewerbes. Das ist ebenfalls logisch und abzulehnen. Es ist auch banal, wie Du einen unausgegorenen "technischen Fortschritt" [was ist Fortschritt und wer schreitet fort?] anzupreisen, der in einigen Punkten auch technischen Rückschritt bedeutet (qualitativ in der Bildgüte, photographisch, auflösungsspezifisch, archivarisch). Dem entgegne ich: weder 1997 noch 2006 gab es keine einzige Digital-Vorführung, die nicht durch ein hochwertiges 35-mm-Format ersetzbar wäre (vom Large-Format-Sektor ganz zu schweigen). Das ist - wei ich hoffe - ein nicht abweisbares Argument pro Kinofilm. In nicht einem einzigem Punkt - leider - kann ich Dir folgen. Somit wirkt die Verteidigung des Auswertungsfensters durch Dich objektiv in der Branche eher wie ein Vorwand, mit dem man die für Filmtheater unfruchtbaren Roll-out-Szenarien nur verschleiert in dem Glauben, man könne das Auswertungsfenster unbenommen von alledem auf "freundlicher Verhandlungsbasis" wieder je nach Wetterlage ausweiten, ohne daß eine Filmbelieferung hierfür mehr erforderlich ist. Man darf annehmen, daß sich diese Illusion als Luftschloß erweist, als Reinfall -und als großer Knall. 2006 sind 99.9% aller Kinos mit Filmbandabspiel beschäftigt. Das ist in Ordnung, es hat sich bewährt, es muß nur wieder verbessert werden, undbringt weiterhin auch Margen. Aber eine elektronische Umrüstung mit zweifelhafter und kurzlebiger Hardware bringt niemandem etwas, aus einigen Majors, die alsbald feststellen werden, das das Standbein des Filmtheaterbetriebs hierdurch immer überflüssiger wird. Verdienen tun nur einige wenige an solchen Intallationen: aufgrund der kurzen Lebensspanne der Lampen evtl. OSRAM und USHIO. Arbeitest Du für USHIO? :lol:
  10. Dann sollten sich solche Filmtheater gefälligst um die Norm kümmern und das Mogeln unterlassen.
  11. Dann hat jemand den Drehknopf am FP 30 oder sonstwas umgestellt, um früher "Feierabend" zu machen. Serienmäßig sind alle Projektoren auf 24 B/Sek. ausgerüstet.
  12. Da kann man doch gelangweilt werden: dieses ewige Herziehen über die Digital-Skeptiker, die mit den "Bokotteuren" der frühen Tonfilm- oder Farbfilm-Ära in eine Topf geworfen werden, um eine Ewiggestrigkeit zu dokumentieren. Nonsense! Die Umbrüche sind aus filmwissenschaftlicher Sicht nicht vergleichbar, und mit dem Elektronik-Vertrieb des Films handelt es sich um keine ureigene Revolution des Kinos, sondern der Network-Technik. Über den Übergang zum Ton- oder Farbfilm mitsamt ökonomischer Aspekte bin ich bestens vertraut, es nervt die Ironie, mit der man den Propheten des Stummfilms (oder gar zappelnder Bilder?) zugeschlagen wird. Und ebenso nervt die Unwissenheit über Kultur, Funktion und Ästhethik des Stummfilms, die in keinem Worte gewürdigt wurden, dementgegen die Einführung des Tonfilms als Segen akzeptiert wird. Ich zweifle daran, daß sich hier je einer mit diesen Fragen beschäftigt hat... Es ist nicht der "Böse Projektor", wie ich hervorhob, sehr wohl aber die ökonomische Tendenz des Satellitenkinos, die auf Kinoabschaffung zielt. Es ist allemal absurd, den Erhalt der Auswertungsfenster anzustreben und sich denen Vertriebspartnern anzuschließen, die längst erkannt zu haben glauben, daß mit Kino wenig zu verdienen ist und die Satellitenaustrahlung den Mehrwert bringt. Nur Dumme glauben hier an eine Koexistenz. Es ist doch deutlich gemacht worden, warum der Erhalt des 35-mm-Vertriebs eminente Vorteile bringt und die Branche im Jetztzustand stabil hält. Der Produzent und Verleiher bleibt in der Pflicht. In die Lücken einer nicht genutzten 35-mm-Auswertung (und damit nachwievor zu 99.9% ausgerüsteter Filmtheater) würden sofort andere Verleiher nachrücken, egal, ob sie in der DCI sind oder nicht. Daß digitaler Roll-out sich jetzt nicht rechnet, hat bereits die RMC Medien Consult (nicht verdächtig einer Technik-Parteilicheit) errechnet. Ein Roll-out findet überhaupt nicht statt und erwiese sich für das Kino kontraproduktiv im höchsten Maße. Deshalb sind die Verbände auch diesbezüglich verdeckt: es gibt weder vom HDF noch der FFA direkte Empfehlungen zur Umrüstung - und von dort aus soll m.W. nach nicht der Stummfilm wieder eingeführt werden, wenn mich nicht alles täuscht? Jeder, der derzeit Digital Cinema installiert, macht sich leider zum Don Quichotte des Fernsehkinos, kreiert kaum nachweisbare Margen und zahlt die Installation offenbar aus der Portokasse - aus "Jux" sozuzsagen. Oder die Anlagen sind geleast und verschwinden wieder, wie Fälle aus USA beweisen.
  13. Ja.Schließlich wird 65mm als Aufnahmeformat eine Renaissance vorhergesagt, wenn 4 k – Auflösung breit eingeführt wird. Die Logik verstehe ich nicht. 4 k wird als Allheitmittel des angeblich seit 100 Jahren mit schlechten Bildern geplagten Kinos angepriesen, erreicht aber nicht einmal das Auflösungvermögen des 35-mm-Daylight-Negativs von KODAK. Von gleicher Firma werden seit bald 10 Jahren hervorragende Intermediates angeboten, nach denen eine sorgfältige Duplikat-Analogkopierung (gerne unter Einschluß digital auf 6 k animierter Special Effects, da keiner es lassen kann) "locker" - ich betone dies - 4 k-Auflösungen erreicht, konkret in einer ordentlich hergestellten Serienkopie, wofür ich mich gern verbürge. Warum soll das angeblich überragende 4 k-Digitalformat als "Steilvorlage" für einen verbesserten Analogdreh (auf Large Format) dienen, dies erschließt sich mir eindeutig nicht. Ein 65-mm-Dreh bedürfte einer 12 k-Auflösung in der Projektion resp. noch höherer Speicherkapazitäten (vgl. auch die Darstellungen u.a. in Film Preservation Journal von Paul Read zum 35-mm-Film). Eine Mustervorführung digitaler Vorführ-Technolgie in Berlin vor vier Tagen zeigte eindeutig, daß der in 4 k gezeigte Referenzfilm der Digital Cinema Intiatives gerade einmal befriedigend imstande war, die 35-mm-Beispiele von "Italian Night" wiederzugeben, währenddessen der ebenfalls auf 4k transferierte Testausschnitt in 65 mm ["Circle of Love] klar hinter einer 70-mm-Projektion zurückstand ... nicht nur einer heutigen in Direktkopierung vom Originalnegativ "Circle of Love" 65 mm zu 70 mm, sondern auch denen einer Projektion von Uralt-Todd-AO-Filmen, die vor 45 Jahren auf deutlich körnigerem 65-mm-Material aufgenommen worden waren. Da hat mich doch ein wenig enttäuscht, denn ich saß gerade einmal in 8. Reihe vor einer 18 Meter breiten Bildwand und erkannte Texturen und Detailverluste. Die von @sturges eingebrachten Mainstream-Beispiele aus USA mögen - das steht zu befürchten - wirtschaftliche Bedeutung haben, kaum aber ein integres Konzept anbieten können. "Bullshit", sagt der etwas aufgeklärtere Amerikaner zu den Machenschaften seiner Landsleute.
  14. cinerama

    Schimmlige Filme?

    Spiritus und Waschbenzin reinigen zwar gründlich, trocken aber die Schicht aus und verkürzen die Lebensdauer der Kopie - was zu überdenken wäre, je nach Verwendungszweck und Wertigkeit des Films...
  15. Den Audio-Visions-Artikel habe ich heute auch überflogen. Das Blatt hat ja in seinen letzten Ausgaben eine üble Hetzkampagne gegen Kino betrieben, so daß man es eigentlich nur noch am Kiosk "unverbindlich" durchblättert. Dennoch ist es das führende Magazin für den Home-Cinema-Sektor und allgemeinverständlich geschrieben. Die Speed-Up -Probleme betreffen eigentlich m.W. nach (bin kein Experte) die TV-Ausstrahlungen von Spielfilmen? Der Blue-Ray-Disc ist es egal, ob in Europa 50 oder 60 Hz betrieben wird, da die Beamer und neueren Flachbildschirme bereits für deren Wiedergabe und 60 Hz-Empfang gerüstet sind. Probleme haben allenfalls die Amerikaner mit dem europäischen HDTV 1080 lines interlaced, die im dortigen 60-Hz-Netz für Ruckler sorgen. Umgekehrt auch nachwievor leichte Ruckler der NTSC-DVDs auf unseren DVD-Playern, egal ob mit oder ohne HDMI oder Progressive Scan ausgerüstet (soweit ich mich nicht schon wieder vertue - man wird ja wahnsinnig bei dem, was diese Industrie einem aufschwatzt). Jedenfalls steht der Blue-Ray-Disc-Verbreitung nichts entgegen, ausgenommen die (schwarze) Umkopierung auf konventionelle DVD oder die Wiedergabe auf Röhrenfernsehern. Etwas schmal allerdings bereits das Angebot der HD-DVDs, darunter PHANTOM OF THE OPERA (2004) als einziger optisch einwandfreier Titel im Angebot. Schlimm nur, daß das als Roll-out propagierte Digital Cinema kaum oberhalb der Güte des Blue-Ray-Disc liegen wird! Ein Grund, weshalb wir seit Monaten eine Dissenz darüber haben, ob man diese Normen sowie Digitalisierung insgesamt ausgerechnet für das Kino unterstützen soll oder nicht ... :?
  16. Das kann ich so nicht stehen lassen. Das Verwertungsprinzip ändert sich doch schon ständig: Kürzere Verleihfenster, DVD's zum Schleuderpreis, Video-on-Demand, PayTV, FreeTV... Meine These ist, die Digitalisierung des Kinos wird diesen (schon lange) laufenden Prozess nicht großartig beeinflussen. Letztendlich gehts doch nur ums Geld, und wenn man bei einem kürzeren Verleihfenster mehr mit den verkauften DVD's verdient..... wenn wunderts? Einen direkten Zusammenhang zum digitalen Kino sehe ich (immer noch) nicht :wink: Der Ansatz "Entwertung" greift nicht nur monokausal. Ausgedrückt werden sollte also nicht das Szenario "Digital-Einbau = Kinoschließung am Folgetag", sondern die schleichenden Tendenzen der Verwässerung, der Unterwerfung, Anbiederung, der Schnäppchensüchtelei, der Low-Budget-Technologien, Joint-Ventures, der Nivellierung, Monopolisierung, der Inflation, Austauschbarkeit, Programmkongruenz, des Filmsupermarkts oder der omnilateralen Verfügbarkeit künftig jeder Filmpremiere. - Eine lange Schlange an Worthülsen, möchte man meinen - :wink: Eigentlich müßte ein neuer Begriff eingeführt werden, von dem man hoffen kann, daß er überzeugender ankommt: Satellitenkino. Der Vorschlag wäre, daß man die Betrachtungen versucht vom Regionalstandort zu lösen und die übergeordneten Zusammenhänge der neuartigen (positiven oder negativen) Geschäftsverflechtungen in die Debatte um Multimedia-Tendenzen einbindet. Als Skeptiker wäre meine Erwartung: das Satellitenkino zielt auf omnilaterale, nicht mehr exklusive Verwertungen und nimmt immer weniger Rücksicht auf Theaterinteressen, wo das Exklusiv-Spiel verloren geht. Dem Schritt zur Abschaffung der (die Verleiher auf Amortisation verpflichtenden!) Filmkopie zugunsten der Einordnung in den Satellitenvertrieb ist ein Schritt zur Selbstentmündigung, soweit die These. Kinos müßten also chamäleonartig (weder positive noch negative Wertung) Züge des Multimedia-Geschäfts annehmen, ggf. zu Elektronikkaufhäusern, großen Fernsehstuben, bahnshofsähnlichen Strukturen und Durchgangshallen mutieren. Vielleicht gibt es ja diesen neuen Markt für die Kinos (nicht mehr nur als Filmtheater fungierend), der einen Eintritt lohnt, neuartige Synergieeffekte schafft, Publika aller Schichten und Altersstufen bindet, mit anderen kommerziellen Einrichtungen zusammenschmilzt (Media-Märkte, Natural-Versorgung) oder - völlig neuartig und nicht kommerziell - mit sozialen Einrichtungen diffundiert (Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser, Sozialfürsorgen, Schulen, Bibliotheken usf.). Spektische Prognose: Es ist aber immer weniger Platz für eine Amortisation des Spielfilmkinos in Betriebsstätten, die von Film, der im Parallelstart über Satellit vertrieben wird, nicht länger existieren können. Schon jetzt fangen Concession und Merchandising Verluste auf, die man aufzufangen in früheren Epochen nicht nötig hatte. Es verschärft sich die Block-buster-Mentalität mit immer kürzeren Auswertungsspannen, vor der bereits Arne Schmicht von CinemaxX warnte; ebenso verführe der digitale Dreh zu mehr Schludrigkeit wie auch eine digitale Vorführung eine Aura der Kälte besäße, fügt Ulrich Gregor vom Forum des Jungen Films hinzu (hierzu ebenfalls ein älterer, aber nachwievor aktueller Artikel: http://www.taz.de/pt/2002/09/26/a0183.1/text ). Mit Einbau der Digital-Projektion wird mit hoher Warscheinlichkeit die (beinahe "lebensversichernde") Geschäftsgrundlage der 35-mm-Belieferung geschwächt, bis sie entfällt. Die 35-mm-Belieferung war ein Garant für ein Auswertungsfenster - ohne Auswertungsfenster konnten die Kopienkosten kaum amortisiert werden - die Kopien banden die Produzenten in zeitweiliger Schicksalsgemeinschaft an die Theaterbetreiber. Die Hardware-Protegisten der neuen Technologie, Texas Instruments, entwickeln ihre Produkte übrigens nicht exklusiv für's Kino, sondern bauen identsiche HDTV-Systeme für den Primär-Markt: das Home Cinema: Das Satellitenkino als "Partner" liefert die "Software" [einst "Filmangebot" genannt] zu Dumping-Preisen: allerdings - das wäre das einzig Revolutionäre - mit der Rückversicherung, daß man auf die Kinoamortisation nicht länger angewiesen ist und bauen darf, sehr wohl aber auf die On-Demand-Distribution. Zum Zeitpunkt schließlich einer völligen Dominanz der Satellitendistribution dürfte es keine 35-mm-Projektion als "Konkurrenz" mehr geben, wünscht sich ein jeder Digital-Anbieter. 35 mm ist ein "Rivale", der aufgrund hundertjähriger, global verbindlicher Distributionsstruktur Probleme für digital Monopolisten machen könnte, beispielsweise im Falle der Verweigerung der Kinobetreiber, weiterhin mit Majors zu kooperieren, die zeitgleich On-Demand-Verwertungen betreiben. Dann gäbe es eine "Lücke", nach der die 35-mm-Projektion bleibt, in die andere Majors aufrücken könnten, die mit den Kinobetreibern sehr wohl Verträge unter Einschluß des Kinofensters abschließen würden. Zwar ist andererseits ebenso denkbar, daß mit einigen Majors oder Distributoren auch über die Digitalschiene eine Art "Kinofenster" vereinbart werden könnte, niemals aber mehr von so allgemeiner und fast zwingender Notwendigkeit, wie sie sich derzeit & traditionell aus der 35-mm-Amortisation für Verleiher und Theaterbetreiber gleichermaßen ergibt. Trotzdem schon jetzt etliche Verleiher/Majors, die eigentlich auf 35-mm-Amortisation angeweisen sein müßten, auf On-Demand drängen oder DVD-Startfenster verkürzen, gilt der exklusive Kinostart nachwievor als Common Sense der Geschäftsbeziehungen. Ein Digitalisierung wird, vorsichtig ausgedrückt, mit ganz großer Sicherheit den Wert und Erhalt der Kinofenster nicht gerade stabilisieren, da die Tendenz auf eine andere Art der Verwertung schielt. Die Einsparungen bei Weiternutzung der Digital-Technik mit Anschaffungsdatum würden erst nach 6 (!) Jahren eintreten, daher dürfte ein Roll-out in den nächsten 6 Jahren unrealistisch sein, kalkulierte die Rincke Medien Consult: http://www.medientage-muenchen.de/archi...1_koch.pdf . Einem irrationalen Roll-out müssen sich die Theaterverbände verweigern. Auch "Lockvögel" (Three-In-3-D-Verfahren und andere Contents) können nicht über die Tendenz an sich hinwegtäuschen, daß einige auf andere Märkte schielen: die Kinobetreiber dürfen eben sehen, wo sie bleiben. Bisherige Pilotprojekte schon seit 2000 ( http://www.heise.de/newsticker/meldung/13187 , http://www.3sat.de/3sat.php?http://www....index.html ) haben keine revolutionären Margen für die Theater generiert, sodaß eher vom Gegenteil, von einem Selbstmordrisiko gesprochen werden kann. So würde ich es (als Brief) auch an die SPIO versenden wollen.
  17. Unterschreibe ich gerne und zu 100 %. Und selbst wenn Teilerfolge aus einigen Kinos mit Live-Übertragungen gemeldet werden, liegt die Kernkompetenz des Filmtheaters in völlig anderen Aufgaben und auch "Pflichten" - von schier unerschöpflichem Umfang, die gar nicht einmal im Ansatz genutzt werden. Man muß also als Theaterbetreiber nicht alles mitmachen, was dem Adrenalystoß patriotischer (oder noch ganz anderer) Gefühle oder dem Hin- und Herzappen von Video- und Filmangeboten (via TV-Kanäle oder Schachtelkinos) nachgibt. Sowas hat schon der Riech sr. gemacht, das Ergebnis ist bekannt.
  18. Ja, so ab Mitte der 1980er Jahre verschlechterte sich die Bildqualität, als die (vorschriftswidrige) Massenkopierung einsetzte. Ich habe auch auch noch ein paar gute Dup-35-mm-Kopien der 1980er Jahre, die sehen besser aus als die heutigen vom D.I. gezogenen Kopien (etwa KING KONG 1976 und KING KONG 2006 im Direktvergleich, aber der Vergleich ist nicht verallgemeinerbar!). Auch ist die sichtbare Körnung nicht immer ein Indiz für Mangel an Schärfe (in RACHE DER SITH haben wir ganz wenig Körnung, aber klar nachweisbare Detailverluste: ein "Film" auf dem Niveau der 16-mm-Auflösung, eben nur "geglättet".) Verallgemeinerung ist also nicht ratsam: unbedingt trägt der von Dir angeführte Super 35-Prozeß einen gewichtigen Anteil, aber auch der D.I.-Prozeß. SPIDERMAN II (mit 4 K-Transfer) ist wiederum eine Ausnahme unter noch einer Handvoll weiteren Titel im D.I.-Prozeß. Man müßte jetzt genau untersuchen, wie sich die Bildbeeinflussungen jeweils im Gesamtergebnis gewichten lassen. Wir sind uns aber darin einig, daß die erwähnten Beeinflussungen auf das, sehr simpel gesagt "indexialisierte Bild" (also Naturaufnahmen/Live-Action-Drehs) auf 35mm-Film ohne Nachbearbeitung durch Animationen oder Dupstufen) auf Rationalisierungsprozesse und Eingriffe der Postproduktion zurückzuführen sind und für analog wie digital gelten.
  19. Zitiere bitte die Quelle korrekt: es ist "VIDEOMARKT - Das Fachmagazin für DVD und Video" und nicht "Blickpunkt Film"...die Befragung fand in den USA statt und wurde von Nielsen Analytics, USA erstellt, allerdings wird nicht gemeldet, in wessen auftrag Nielsen tätig war (die handeln nämlich in auftrag, könnte die DVD industrie gewesen sein). Andere Umfragen (Guideline) kommen zu anderen ergebnissen...also doch mehr spekulation als "baum der erkenntniss." :-) Ich habe nicht "falsch zitiert", sondern das Magazin "Blickpunkt:Film. daily", das mir täglich zugeht, wörtlich extrahiert. Die Zitation entspricht gängigen Regeln. Wenn Sie über die Google-Funktion noch andere Autoren hierfür ausmachen, die als Informanten für "Blickpunkt Film" dienten, ist dies freibleibend. Was bitte ist mit "erstaunlich gut punktet" gemeint? Image fürs kino? tatsächliche besucherzahlen? behauptete besucherzahlen? umsätze im kino durch WM-Gucker? bitte spezifizieren, sehr schwammige aussage ... Vollkommen einverstanden, diese Art der Unterhaltung "kritischer" unter die Lupe zu nehmen; ich hatte bereits obenstehend durchgängig die Praxis der Verschiebung von TV-Kultur ins Kino kritisiert - ohne aber Fakten verschweigen zu wollen, die vielleicht unangenehm/unbequem sind: und hier melden einige Säle "sehr gute Auslastungen" (-> natürlich in Bezug auf Nebenumsätze, für die Ergänzung bin ich dankbar.) Die WM-Übertragungen gelten somit als Kurzzeit-"Erfolg", selbst wenn Sie oder ich darin nicht die Zukunft des Kinos sehen. Die Nachfrage ist ebenso berechtigt. "Nur weil digitaler Content vorliegt, wird der Schritt zur Auswertung außerhalb der Kinos kürzer", kann so nicht automatisch gelten. Der digitale Content liegt bereits bei Erstellung eines Digital Intermediates, von dem 35mm-Kopien gezogen werden, vor, wie Du ausführtest. Auch fällt damit nicht schlagartig das Kinofenster - noch existiert es ja. Und: Es gab vor der Digitalisierung bereits die Videoauswertungen auf analoger Basis. Ein angenehmer Nebeneffekt der Digitalisierung aber (primär durch die Postproduktion als Revolution sowie durch DVD am Home Cinema-Markt vollzogen) ist, daß digitale Technologie im positiven wie auch anderen Sinne die Eigenschaft rasanter, materieloser, störungsfrei ab- und umkopierbarer, hochauflösend versendungsfähiger, multimedial verknüpfbarer und leicht austauschbarer Qualitäten besitzt. Das alles ist neu, und das gab es in der traditionellen, sich in einer durch das 35-mm-Monopol exklusiven Kultur- und Entertainment-Exklave befindlichen Kinowirtschaft so flächendeckend (trotz Fernsehen) noch nicht. Anfänglich werden Digital-Projektoren angeblich als moderner Ersatz für Analog-Projektoren ausgeliefert und installiert werden, und in der Filmauswertungspraxis, in den Auswertungsfenstern, dem Kino"monopol", in der Faszination, Film vornehmlich im Kino zu erleben, in der Stärkung der Kundenbindung an das Kino wird sich nichts ändern. Ja, ich überspitze die euphorischen Prognosen der Unterstützer noch: die Kundenbindung an die Filmtheater wird sogar fester und inniger, wenn wir den digitalen Kreis in der Auswertungskette endgültig schließen, nur so bleibt Kino "auf der Überholspur". Auch diese, ebenfalls nicht beweisbaren "positiven" Prognosen der Digital-Protegisten sollten hier infrage gestellt werden. Aber auch die umgekehrte These, daß mit Schließung der digitalen Verwertungskette das Kino letzlich zum Nebenzweig des Filmvertriebs über Satellit wird (das ist von den Produzenten ebenfalls gewollt, die zunehmend auf die derzeitigen Zweit- und Drittverwerter schielen), muß in seiner Tendenz ernst genommen werden. Dem Satelliten ist es kulturell und ästhetisch egal, welche Abnehmer er hat, der 35-mm-Kopie ist dies nicht egal (!), sie ist auf eine Kinoauswertung zwingend angewiesen. Somit ist nicht erwiesen, daß mit einem Technologiewechsel die Produktionsverhätlnisse die tatsächlich gleichen bleiben. War es diese These, die Ihr aufrecht erhalten möchtet? Hierbei ist auch zu bedenken, daß ein Techncologiewechsel immer auch die Produktionsverhältnisse (und ich füge hinzu. die Rezeptionsverhältnisse) einschneidend änderte, ohne daß es genau möglich ist, perfekte "Voraussagen" zu erstellen, was den Marktteilnehmern die Zukunft bringt. Aber es gibt sehr viele (bereits obenstehend beschriebene) kulturelle Phänomene, die durch Digitalisierung möglich wurden und massiv in Konkurrenz zum Filmtheatergewerbe traten. Dazu gehört auch der von Dir erwähnte Besucherrückgang durch DVD-Konsum. Daß außerdem beständig larmentierend zu hohe Eintrittspreise angeprangert werden, ist zuguterletzt erst Mode geworden, seitdem billig DVD in Ramschläden vertrieben werden, viele Menschen sportiven Ehrgeiz im Abkopieren entwickeln und tatsächlich auch qualitativ eine Nuance an "Kinofeeling" durch eine saubere Abtastung vermittelt werden konnte. Prinziell ist jeder heutige Kinoerfolg erfreulich, HdR oder H.Potter-Filme bewiesen diesen "Sog". Das sollte aber, wenn man Tendenzen beschreibt, auch mit Großerfolgen der 20er, 50er, 60er und 70er Jahre verglichen werden (Gone With The Wind, Schwarzwaldmädel, Doktor Schiwago/Sound of Music, Krieg der Sterne/Weiße Hai - inflatonsbereinigt betrachtet). Trotz Video gabe es Besucherzuwächse Anfang der 1990er Jahre und einen Bauboom sich modern gebender Kinozentren. Es wurden jedoch zu viele gebaut und die Kopienversorgung hinkte (bei nicht ausgelasteten Sälen) hinterher, und auch die Qualität der analogen Serienkopierung wurde (schon seit Mitte der 1980er Jahre) schwächer, und sie verschlechterte sich nochmals nach Einführung des Digital Masters (D.I.), von denen heute zunehmend 35-mm-Kopien gezogen werden. So kommt es, daß Zuschauer oftmals "keinen Unterschied" sehen, weil sich der Look der meisten Filme immer mehr (schon beginnend seit den 1970er Jahren) einem Video-Look näherte, selbst wenn noch auf Film gedreht (aber sparsam ausgeleuchtet) wurde. Ganz unabhängig aber von jeglicher Qualitätsdiskussion des Bildes scheinen die ökonomischen "Tendenzen" des Digital Cinema spannend zu werden. Wenn es also in diesem Thread Widerspruch hagel, die Einführung von Digital Cinema werde nichts am bisherigen Verwertungsprinzip ändern, so muß auch die gegenteilige Prognose überzeugend vertreten werden! Allein: mit fehlt der Glaube an Heilsversprechungen der Unterstützer. Das digitale Medium "frißt alles auf" (eine Abwandlung des Zitats des neuen Direktors des Berliner Fernsehmuseum: "Das Fernsrehen frißt alles auf"), das ist anscheinend seine Eigenheit. Es ist so schnell, so billig, so einfach kopierbar, so angenehm konsumierbar, als daß es nicht allein an Filmtheater gebunden sein muß. Diese "Zwangbindung" jedoch war über Jahrzehnte hinweg gegeben, solange Filmbandproduktion und Filmbandistribution existierte. 2006 haben wir die HD-DVD, und diese genügt (grob verallgemeinert!) ebenso für die Kinopraxis, wie die Auslierung von 2 k-Digital Projektoren aufzeigt. Der digitale Content erzeugt also seinen Mehrwert nicht mehr zeingend durch eine Kino-Monoppol-Spiel, sondern auf qualitativ ähnlicher Basis in den mit Kino kokurrierenden Filmverwertungsbereichen. Ds ist neu! Ein Akzeptanz des digitalen Monopols in Filmtheatern hat also einen "Haken", sofern man sich die dahinter stehenden (Gewinn- und Vertriebs-)Interessen nicht völlig ignoriert. Ist das unsinnig? Es gibt offenbar ein Video, "Der langsame Tod der Filmrolle", das anhand des bereits vorgestern im CinemaxX Berlin abgehaltenen Konsortium-Treffens der Digital-Anbieter genauer auf den Testfilm CIRCLE OF LOVE eingeht, der verschiedene visuelle Eindrücke vergleicht. Der Ankündigungstext geht von einer baldigen Marktverdrängung vieler bisheriger Teilnehmer und einer völligen Veränderung in der Filmästhetik aus, nach der alte Filme auf uns künftig lächerlich wirkten, wie "alte Lichtmalerei". Die sehr kühne Prognose ist hier abrufbar: http://www.mah-medienshop.de/news/HiTec...mrolle.pdf
  20. Im Filmtheatergewerbe scheint es mir diffiziler, bodenständiger und konservativer zuzugehen. Der Roll-Out des Digital Cinema (einer Vertriebstechnologie der Sender und DVD-Produzenten) macht das Filmtheater zur Büttel dieser Zweit- und Drittverwerter. Das ist zwar schon seit längerem im Gange (seit den 1970er Jahren), kulminiert aber mit der Umrüstung auch technologisch und distributiv. In Geschlossenheit könnte die Filmtheaterbranche durchaus etwas erreichen: der Verleiher kann hier nicht einfach die Belieferung einstellen, zumal die Major-Konkurrenz dann in die vakanten Kinotermine nachrückt. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor einer weiteren 35-mm-Auswertung, die sich natürlich rentieren würde, je weniger Leinwände, Mitspieler oder Zweitverwerter sich auf dem Markt tummeln. Ein abgeschlossenes Szenario aber der totalen Digitalisierung schafft m.E. keinesfalls mehr Gewinn für Verleiher und Filmtheater, wenn lediglich Kopienkosten reduziert werden konnten. Das ureigene Wesen des Digital-Speichers, der eben einen geringen Tauschwert bestitzt, macht ihn überall verfügbar und auswertbar: seine hohe Produktivität steht antiproportional zur individuell ablesbaren Amortisationsspanne (in künftig noch leereren Sälen). Für die Filmtheater bleibt mit einer Digital Cinema-Monopolisierung wenig Essenz, selbst wenn nach der Auslieferung des Contents und/oder mit Fallen der Auswertungsfenster die Filmmieten gar sinken würden, wie es die CinemaxX bereits kompromißbereit einforderte. Mit Digital Cinema - so sehe ich es ökonomisch - setzt auch eine Inflation von austauschbarem Kino ein (These in Wiederholung). Allerdings: Opernhäuser und Theater lassen sich auch nicht dauerhaft als Supermarkt, Disko. Sporthalle oder eben als PC-Derivat betreiben. Wichtig ist insofern Deine Korrektur, daß an der "Aufweichung" nicht die bösen Digital Cinema-Projektoren (von Barco, Christie oder Sony, in 2 k oder in 4 k usf.) schuld sind, sondern die multimediale Explosion insgesamt, die man durchaus kritisch sehen darf, ohne sie etwa "abschaffen" zu können. Die wenig kulturell elaborierten Produkte aber diese Konsumerzeugnis sind dauerhaft nicht kinotauglich, wiewohl immer wider Moden und Konsumbedürfnisse im Kino gespiegelt wurden ... aber doch auf einer höheren Ebene, in satirischer Verarbeitung oder Überwindung derselben; nicht aber durch Diffusion und Kapitualation. Die sehr schwierige Frage ist: paßt Kino ind die haptischen Konsumtrends der Multimedia-Schwemme immer und unbedingt hinein? Läßt sich eine Transfusion der "leichten" Unterhaltungsgüter ohne schädliche Folgen für das Ansehen der Branche durchführen? Sind Szenarien der multimedialen Unterhaltungen (auch die WM, die derzeit erstaunlich gut in den Kinos "punktet") tatsächlich nachhaltig geeignet, traditionelle Spielfilme notfalls zu ersetzen, wenn keiner Geduld mehr hat, sie anzusehen (Trend der Game-User unter den Teens und Twens)? Sind oft prophezeite handlungsvariabel Spielfilme (variabel bestellbare End-Versionen per Knopfdruck zzgl. evtl. Interaktionen) eine Innovation, und kreieren sie neue Margen und Publica? Und was geschieht mit den alten Publika? Ist man konservativ veranlagt und glaubt nur an das narrative Kino, so ist die leichte Ware der Multimedia-Welt mit einer theatralischen Veranstaltung auf Dauer schwer vereinbar. Keinesfalls plädiere ich nur für den narrativen Film (-> Unterhaltungskino mit "Story-Telling"). Aber zur Identitätsbildung von Kinos gehört mehr als HDTV und Live-Übertragungen. Eben etwas, was sich deutlich davon absetzt und nur dort und unterscheidbar zu haben ist. Digitalisierung und Auswertungsfenster (zwei eigentlich verschiedene Topoi) sehe ich somit als Phalanx, die die Filmtheater in die "Zange" nehmen möchte. Es wäre nicht unklug, wenigstens eine der beiden Zangen-Seiten (dem HDTV-/2k Cinema) den Zutritt in die Theater zu verweigern.
  21. Wegfall des Kinofensters würde Branche schwer zusetzen Über ein Drittel der Amerikaner würde sich für das Leihen einer DVD entscheiden, wenn Kinostart und DVD-Release zusammengelegt würden, ermittelte eine US-Studie. (Aus: Blickpunkt Film, 15.6.2006. Ein Dauer-Thema, keine Spekulation)
  22. Das Gesamtkonsortium stellt sich so vor: http://www.cinevision2006.de/index_konsortium.html http://www.cinevision2006.de/Presseinfo_cinevision5.pdf Viel erfährt man leider nicht. Projektion und Präsentationen waren aber an dem Abend vielfach firmell getrennt. Kinoton trat in Erscheinung für alle 2 k-Projektionen mit Barco DCP 70 (Ausschnitte aus DANCE, DAS PARFUM), das Fraunhofer Institut u.a. mit 5 im Saal aufgebauten Christie-Projektoren (5 k Panorama Projection. Ausschnitte: Fußball-Match Frankfurt gegen Mainz, Sonnenblumenfeld, sowie Spreeufer und Reichstag am Ende), diesmal unter Ausschluß einer Kinoton-Projektion - was immer das heißen mag. Quelle: Project CineVision 2006, Technical Information (Handout)
  23. "Moderator" @preston, bevor Sie weiterposten: es war nicht Kinoton, die bei "Quintarama" [haben Sie diesen Namen erfunden?] einen "Fuß in der Tür" haben wollte, sondern das Fraunhofer IML-, IIS und HHI-Institut sowie Arri München. Kinoton präsentierte 2 k-Projektionen. Die optisch beste Darbietung stammte vom 65-mm-Negativ ("Circle of Love"), projiziert in 4 k - und dennoch schlechter als eine Direkt-70-mm-Projektion.
  24. Ja, genau. Habe diesen Vorsatz auch einmal erworben zwecks Bastellösungen bei kurzen Brennweiten und zur Reduzierung des Randabfalls. Es gab auch von ISCO einen Anamorphoten ähnlicher Bauweise: Fassungsduchmesser 4 Zoll = 101.6 mm), gerne in Roadshow-Theater wie EUROPA PALAST in Essen oder ROYAL PALAST in Berlin eingesetzt.
  25. cinerama

    Das Omen

    Zum Glück ist es auch nicht sinnvoll. Um so unergiebiger erwiese sich wohl die Investition ins Digital Cinema, das sich dann vom Look dieses Films kaum unterscheidet.
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