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"Verloren" war VERTIGO? Das wird gerne kolportiert. Man muß schon zwischen Business-Tricks und der Realität unterscheiden. Auch entsteht möglicherwiese irrtümlich der Eindruck, die 70-mm-Version sei herausgebracht worden, weil (in Dtl.?) die 35-mm-Kopie nicht mehr verfügbar war. "Gegen jede wirtschaftliche Rechung zurückgegeben" - das ist Schönfärberei, was Sie schreiben. Es ist seit 9 Jahren bekannt, daß UIP VERTIGO nicht mehr in 35mm in seinem Stock führt. Heißt das nun automatisch, ein Film sei "verloren"?
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Schon einmal fragte ich höflich: Wie lautet Ihre Einschätzung der Restaurierung? Und inwiefern "verloren"?
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Bei Ihnen zu Gast? Welche Kneipe ist denn das? Vor allem müssen Sie mir unbedingt das Schneiden zur "C"-Rolle demonstrieren unter der Prämisse: "Wie wiederkombiniere ich ein Negativ?" - Das ist echt der Brüller des Jahres! :lol:
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Was ist man von VistaVision gewohnt?
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:lol: Absurde Darstellung. "Nachhilfe in Kopierwerkstechnik". Der Witz des Jahres.
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Punkt A (Kopierung): Wie geht das, wenn das Originalnegativ A/B-geschnitten ist? Würden Sie den genauen Prozeß beschreiben? [ich gehe davon aus, Sie beziehen sich auf die Verwendung von Separationen als "C"-Kopierung] Punkt B (Rezeption und Stimmungen): nichts gegen emotionale Aufnahme und Stimmungen jenseits verschulter oder haptischer Rezeptionsgewohnheiten anno 2006 (entweder der Filmtheoretiker oder der reinen Action-Freunde). Nur ein Bitte: nicht nur Schönfärberisches nach solchen Sichtungen übrig lassen. Mit einem übertriebenen Nostalgie-Begriff hätte ich ein Problem, obwohl auch viel Herz für solche Themen. Aber hinterher (also mit ausreichendem Abstand nach einer unbedingt repektvollen und sogar "sakralen" Filmsichtung!) sollte man wieder auch wieder anmerken dürfen, worüber es jenseits des privaten Genusses nachzudenken gibt. (Eingeständnis: die homophile Atmosphäre in Filmen zu glorifizieren, konnte ich nie identisch empfinden, weil es m. E. schwer definierbare Reizreaktionsmechanismen sind, die hier ingang gesetzt werden, die sich manchmal nur in der Fantasie der Filmfans entwickeln. Schön und gut, soll, darf, muß und wird auch so sein. Aber diese Empfindungen sind nicht immer identisch mit der Intention der Produzenten. Hier unterscheide man Produktions- und Rezeptionsgeschichte: das eine so kompliziert wie das andere. Eingestanden: Militärmuscicals in Südsee-Atollen (mit oder ohne Atomtests?) hatten indertat mein Vorurteilsarsenal aktiviert. Sie selbst verweisen auf solche Links: http://www.amazon.com/gp/product/630494...e&n=404272 Man sollte bei solchen Screenings vielleicht Dozenten aus Mischfächern [Psychologie und Film] einladen, sonst ist der Kitschverdacht vorprogrammiert. Die Vermarktung eines solchen Films liefe auch besser über die trashigen Matrosen-Romanz im Südsee-Camp als Highlight des Homo-Kinos. [Nicht aber als zeitrealistisches Bild, bitte, sondern als reine Fantasie!] Aber mit Betonung: ich komme jederzweit und zahle jeden Eintritt für Vorführung solcher Filme, vielleicht und gerade wegen ihrer herausstechenden Widersprüchlichkeiten!)
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Wie lautet Ihre Einschätzung der Restaurierung?
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Die A/B-Kopierung war gang und gebe. Sie sollten unbedingt in Ihrem Gestern/Heute-Vergleich darauf hinweisen, wie diese Frage heute, 2005/2006 bei SOUTH PACIFIC und CLEOPTRA (ehemals A/B/C-Kopierung) gelöst wurde, denn das macht die Vorgänge vielleicht spannender, und es stellt m. E. ein Problem dar. Nur: hiervon liest man nirgendwo etwas. Ich gebe nur ein Stichwort: Zusammenschnitt der A/B-Rollen zum einheitlichen Negativ nebst subtraktiver Lichtbestimmung. Läutet da etwas? Für interessierte Leser hier der Originalbericht des Labors (in Eigendarstellung): http://www.in70mm.com/news/2006/south/i..._final.pdf Dann finde ich auch den objektiven Bericht des Restaurationsleiters selbst, Schawn Belston, präziser und auch etwas kritischer als die mir viel zu schwärmerische Eloge aus Ihrer Feder: http://www.in70mm.com/news/2006/south/pacific.htm Wie auch immer: Ihrer Bewertung von Lichtbestimmungen neuer Kopien würde ich immer mit Nachdruck widersprechen - bei Ihrem letzten Festival hörte ich hierzu Ausweichendes, es hieß von Ihnen humorig, angeblich könne keiner den Originalcharakter eines älteren Films mehr erinnern oder beweiskräftig restituieren. Jenseits dieser Meinungsverschiedenheit führen Sie diese Festlegung im Farbcharakter aus Ihrer Sicht auf eine Geschmacksfrage zurück und verglichen auch in anderen Threads Lichtbestimmungen oder Kopierwerksnormen als eher unverbindlich, wortwörtlich mit dem "Kochen". In diesem Konnex bin ich sehr sehr vorsichtig geworden betreffs Ihrer Verlautbarungen. Bei Ihrem Lob der neuen Lichtbestimmungen kommen mir auch weitere Bedenken, hatten Sie doch bereits die restaurierte Fassung von LAWRENCE OF ARABIA kürzlich als "sehr gut" umschrieben - all dies als persönlicher Eindruck und weit entfernt von einer näheren Betrachtung der Restaurationsschritte, die die Restaurierung doch erheblich relativieren. Ich hätte nichts dagegen, wenn man mit späteren Blow-ups, heutigen Massenkopien, einer rosastichigen Kopie oder dem Fernsehen vergleicht und zum Eindruck "sehr gut" käme: aber so allgemein würde ich Ihre Äußerungen nicht unterschreiben, denn sie zielen vollkommen an den Ergebnissen vorbei, wie ich immer wieder merkte. Ein anderes Thema: Zur Dramaturgie und Bildgestaltung in SOUTH PACIFIC - dies zur Ergänzung Ihres einhelligen Lobs - liegen die Eindrücke und Folgerungen weit auseinander. Von Ihnen natürlich ein überragendes Lob, aber zeitgenössische und heutige Betrachter sind immer wieder der Auffassung, daß diese Art der Farbgestaltung (filmhistorisch natürlich trotzdem hochinteressant und sehenswert!) das Musical durch einen Mischmasch in der Mise en abyme uneinheitlicher Stileinfälle sogar "kontaminiert" hätte. :wink: In jedem Falle aber, hier könnte ich im Ansatz den Kritikern zustimmen, werde das Prinzip eines wirkungsmächtigen Todd-AO-Films hierdurch unterlaufen, denn mittlere und längere Brennweiten ebenso wie die Farbfilterung reduzierten die Raumwirkung beträchtlich. Nach meinem Eindruck gewinnen solche Stilversuche in Technicolor-Filmen, schwerlich aber in Breitwandfilmen. Dazu schreibt Rick Mitchell (innerhalb seiner CLEOPATRA-Reportage) Folgendes: http://www.in70mm.com/news/2006/cleopatra/revisited.htm Greift man auf den zeitgenössischen American Cinematographer zurück, ist der stark improvisierte Charakter der Produktion augenscheinlich. Er erinnert mich irgendwie an FAR AND AWAY - sozusagen "aus dem Bauch heraus" inszeniert. :lol:
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Ob die Geschichte stimmt, weiss ich nicht. Jedenfalls habe ich von solchen "Rueckumstellungen" nichts gehoert. In der Regel werden die digitalen Projektoren auch parallel zu den existierenden 35mm installiert, die "alte" Maschine bleibt also sowieso da. Im Moment gibt es auch (noch) nicht genug digitale Releases, um die Kinos voll digital zu betreiben. Den angeblichen Test halte ich fuer eine Erfindung. Die meisten Leute hier sehen den Unterschied definitv nicht. Es ist erstaunlich, wie schlecht die Qualitaet in vielen Kinos in den USA ist, und dass die meisten Leute das nicht mitkriegen und so akzeptieren. Ein ganz anderes Problem ist, dass es hier extrem schwer ist, halbwegs qualifizierte oder wenigstens motivierte Arbeitskraefte fuer die Kinos zu finden. Die drastische Mehrheit in der potentiellen Bevoelkerungsgruppe fuer diese Art von Taetigkeit (und Bezahlung) sind derart bescheuert und faul, dass Wartung oder wenigstens die Maschine halbwegs sauberhalten oft nicht stattfindet. Die Kopien werden auch relativ oft von den "Vorfuehrern" zerfahren und da viele Amerikanische Projektoren gelinde gesagt boser Schrott sind, fallen die auch ziemlich bald auseinander. Da die Ersatzteile aber in der Regel sehr teuer sind, wird oft erst repariert wenn die Qualitaet wirklich dermassen schlecht ist, dass die Kunden es dann endlich bemerken, oder wenn gar nicht mehr geht. Daher klingt fuer die Betreiber das digitale Kino sehr attraktiv. Natuerlich sind diese Projektoren nicht komplett wartungsfrei, der Bediener kann aber bei weitem nicht so viel sicht- und hoerbaren Schaden anrichten, und es bleibt auch wirklich nicht viel mehr zu tun als die Filme zu laden, Playlists zu erstellen, und dann auf Play zu klicken. Wie sich das jetzt wirklich alles entwickelt, kann man aber ueberhaupt nicht voraussehen. Wir haben in den letzten Monaten Chrsitie CP2000 in allen unseren Saelen installiert (insgesamt 102), und daher sind wir im Moment "die erste 100% digitale Kinokette der Welt" und sind daher Testgelaende fuer Installation und Betrieb von digitalen Kinosystemen. Es sollen auch in Laufe des Jahres mehr und mehr digitale Kopien zur Verfuegung stehen. Aber, wie gesagt, es bleibt abzuwarten wie sich das alles entwickelt. Das ist die rosige Sicht der Akteure, die von Einbauten leben. Verwiesen wird immer gern auf einen Wartungs- und Personalmißstand "heutiger" (?) Kinos, und geantwortet wird mit einem neuen Marktprodukt, das angeblichen technologischen Mängel der analogen Wiedergabe abhilft (auch hier gibt es SMPTE-Normen, man braucht sich nur daran zu halten!) und "faule" Mitarbeiter, zu "bescheuert" und unfähig, die Geräte "sauber" zu halten, entfernt. so daß nunmehr eine Digitallösung einigen (nur leider nicht allen) Theaterbetreibern scheinbar einen Mehrwert und eine Erlösung von Wartung, Fehlbedienung, streikendem Personal (das man endlich nach Hause schickt, anstatt es fortzubilden oder besser zu bezahlen!), zerkratzten oder falsch lichtbestimmten Filmkopien oder häufigem Ölwechsel ( :cry: ) verspricht. Mit Deinem Plädoyer (oder einer leicht desillusionierten "Bestandsaufnahme"?) schreibst aber auch Du das menschliche Potential im Filmtheater (dem Du selbst jahrelang angehörtest und dort "humane" Verbesserungelegenheiten hattest) a priori ab, verschiebst die individuelle Verantwortung der Akteure vor Ort für ihren Spielbetrieb (merke: Humanverantwortung gehört zur Theaterkultur, die es auszubauen und nicht abzubauen gilt) in die Hände einiger weniger, begnadeter externer Wartungsingenieure und vermeintlich "wasserdichter" Wartungs- und Lizenzverträge, die es fortan dem Betreiber ermöglichen, irgenwann die Vision vom ferngesteuerten Kino, in dem er nur noch die Kasseneinnahmen spät abends abholt, Wirklichkeit werden zu lassen. Dem könnte ich ebenso entlehnen: Die Spielplangestaltung, Filmumsetzung, Format-Wahlfreiheit (16mm-, 35mm-, 70mm-Kopie oder 2 k-Download) gelte es abzuschaffen zugunsten einer "Einheitsnorm", um den Kunden das Versprechen zu geben, sie erlebten überall gleiche digitale Perfektion, die niemals hinter ihrem Home-Cinema-Konsum hinterherhinke, die immer gleich gut funktioniere (ähnlich THX identischen [?] Projektionsbedingungen - vom Sound reden wir diesmal lieber nicht), es gewänne eine unbegrenzte Programmvielfalt (die m.E. doch nur die Schwelle zum Fernsehkino senkt), wobei es mit einem Streich leichter würde, dem früheren Ringen um (m.E. werthaltigere) 35-mm-Auswertungsmuster (die m.E. aber auch zu einer längeren Theateramortisation zwingen, dem Film Prolongationschancen geben, ein Auswertungs- und Kaskaden-Fenster zum Schutz eben dieser Auswertung zur Bedingung machten) ganz digital und ganz revolutionär leichte und billige Bezugs- und Vertriebssysteme gegenüberzustellen. Irgendwie entspricht dies der Methode der Media-Märkte, gewinnt man den Eindruck. Die Folge wäre meineserachtens: die dispositionellen Hemmschwellen sinken dann sofort und überall: die Auswertungsfenster verkürzten sich durch die Monopolisierung des Digigalvertriebs, der schließlich explizit von Downloads lebt, und immer häufiger (nicht nur ausnahmsweise und zur Fußballweltmeisterschaft) kommen kinofremde Unterhaltungsstoffe ins Kino (Sport und Concerts), die Domäne des Fernsehens sind und damit m.E. zu einer Entwertung des Alleinstellungsmerkmals "Filmtheater" führen, das alsbald zum coctail-bezahlten Verschiebebahnhof für Network-Programme würde, die es aber zuhause auch billiger gibt. Fazit: globale Inflation der Distributionsware Film durch Digital Cinema. In solchen digital umgerüsteten Kinos allerdings, dies wäre meine mittelfristige Vision für einen "Roll-out", zahlt man alsbald nicht mehr für ein Filmwerk, sondern für die Zwangsabnahme von Geränken und Zugaben. Ähnlich der Bewirtschaftungsbasis der Porno-Kinos - welche ebenfalls nach ihrer Video- und DVD-Umrüstung, nachdem sie lange Zeit qualitativ hochwertige 35-mm-Film zeigten, einem Entwertungsprozeß anheimfielen und mittlerweile kaum noch relevante Standorte in den Schlüsselstädten besitzen. Der totale digitale Roll-out bleibt somit eine Allmachtsphantasie von George Lucas und einigen Firmen, die es geschafft haben, über DCI-Empfehlungen der Branche einzuflüstern, sie würde von diesen Umrüstungen ausschießlich profitieren und einem auf lange Zeit gültigen Standard folgen. Das Gegenteil steht zu befürchten. Ich hoffe, der so visionär aufgebauschte "Roll-out" geschieht alsbald nicht, denn mittelfristig sehe ich aufgrund dieses Distributionskonzepts - mit allem, was an "Pferdefüßen" dran hängt -, eine große Pleitewelle für Filmtheater bevorstehen. Zu investieren ist stattdessen in erster Linie in derzeitiges Humankapital, dabei sind die angeblich faulen und unfähigen Mitarbeiter zu motivieren, zu schulen und besser zu bezahlen, es sind die 35-mm-Anlagen wieder einmal zu warten, und es ist den Verleihern einzuschärfen, sie möchten ihre Kopierwerksaufträge mit der Auflage verbinden, daß bei Hochgeschwindigkeitskopierung das Bildstands- und Kontrastproblem verbessert wird. Das sind unsere heutigen, realen und leichter abwendbaren Bedrohungen und Belastungen! Oder es müßte ggf. wieder langsamer kopiert werden und es würden die Mehrkosten anderweitig umgelegt werden: sei es durch Einstellung von ABM-Kräften, Zivildienstleistenden, sei es durch Einsparung von Digital-Cinema-Investments, sei es durch eine verbesserte Mehrsaalbespielung mit nur einer Kopie, sei es auch durch Betriebsstillegung einiger überzähliger - weil nie ausgelasteter - Multiplex-Kinosäle, sei es auch durch eine Verlängerung der Auswertungsfenster, die ebenso wieder eine Verlängerung der Film(kopien)amortisaton nach sich zöge und dem Kino als Erstauswerter bestimmte Monopolverfügungen zurückgibt. Ob diese "Revision" bisheriger Fehlentwicklungen allseits gewollt und durchsetzbar ist, überlasse ich den Diskutanten. Es wird genug Spott für dieses Konzept geben, steht zu erwarten. Dieser real aber den Anforderungen nahekommende Vorschlag ist natürlich auch - welch ein Schimpfwort! - ein stückweit eine "konservative" Revolution. Warum nicht? Back to the roots! Das Filmtheater ist konservativ bestimmt in seinem Element: einige Grundpfeiler haben sich in 110 Jahren nicht verändert, dazu gehört m.E. auch der sher verläßliche und profitable Filmbandvertrieb. Ich sehe daher nicht, daß die digitale "Schein"-Revolution, von der John Belton spricht, der Filmtheaterbranche das Paradies auf Erden bringt. Digital Cinema (so sehr ich einige Möglichkeiten und Technologien bewundere und bestaune) mutet mir letzlich doch immer wieder an als "Trojanisches Pferd", als daß, von dem es genuin abstammt: einem Derivat der Fernseh- und HDTV-Industrie. Und diese Industrie verbreitet sich nach diametral anderen Gesetzmäßigkeiten als denen des tradierten Theaterbetriebs, der durch Fernsehinfusionen vermutlich Schaden nimmt. Filmtheater und Broadcasting - das gehört nicht zusammen, sondern es konkurriert miteinander: inhaltlich und ebenso auch technologisch. Bleiben wir dringend beim Filmband und nutzen seine Potentiale! :wink: -
Von SOUTH PACIFIC gibt es 2006 jetzt drei sozusagen "integrale" Versionen. a) Eine nagelneue Kopie, die nach Zeugen der Sichtungen im 'Egyptian Theatre' nicht ganz den brillanten Look von 'Around the World in 80 Days' zeitigte. In dieser Kopie fehen allerdings die Out-takes, die nach der Premiere aus dem Negativ und etlichen Kopien herausgenommen worden waren b) Die alte rosastichige Kopie, die trotz der neuen Kopie nachwievor gleichberechtigt gezeigt wird, zumal in ihr alle Out-takes noch enthalten sind c) Eine 4 k-Abtastung des neuen (wenn auch nicht ganz kompletten) 65-mm-Sicherheits-Interpositivs, wobei auch die rosastichigen Out-takes aus der Premierenkopien eingescannt wurden, leider jedoch trotz Farbkorrektur nicht auch in das 65-mm-Interpositiv ausbelichtet wurden, sondern lediglich als 4 K-"Konserve" gespeichert sind und nach der Down-Konvertierung zur DVD auch in diesem Format zur Verfügung stehen. Es ist trotz der gerade bezüglich der Farbkorrekturen erstaunlichen digitalen Möglichkeiten leider nicht gelungen, einen unmerklichen Angleich der gefadeten Out-takes an die intakten Materialien (Originalnegativ sowie Interpositive) des Restfilms vorzunehmen, sodaß gewisse Farb- und Dichtesprünge an den betreffenden Übergängen nicht mehr nachzukorrigieren waren. So war es wohl hächste Zeit, den Film umzukopieren, bevor auch noch die Out-takes der rotstichigen Erstaufführungskopie (siehe Bild in Anlage) der Auflösung anheimgefallen wären. Trotzdem bedaure ich, daß die Langversion nur auf 4 k und auf DVD fortexistiert, anstatt auch das Interpositiv zu vervollständigen, um davon und dem Dupnegativ jeder Zeit eine neue ungekürzte 70mm-Kopie ziehen zu können. Ob auch der Wechsel zum Tonformat "dts" das letzte Wort in der 6-Kanal-Magnetton-Konservierung sein soll, mag ein jeder selbst entscheiden oder eruieren. http://www.in70mm.com/news/2006/south/pacific.htm
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ZOO PALAST Berlin steht nachwievor zur Disposition. Zwar verkünden einige voreilige Blätter, er werde erhalten. Tatsache ist aber lediglich, daß das Landesdenkmalamt gegen einen Abriß Protest erhob, währenddessen die komissarische Betreiberin UCI abwechselnd für ein Ausscheiden aus dem Mietvertrag, dann plötzlich wieder für die Verlängerung des Mietvertrags - allerdings bei Abriß des Altbaus und Neubaus eines Multiplexes, aber auch schon einmal für Erhalt des "alten Kastens" (der sich aber nicht rentiere) plädierte. (Vgl.: http://www.berlinonline.de/berliner-kur...t;start=60 ) Thomas Empt, Projektentwickler der Bayerischen Immobilien GmbH, mit dem ich angesichts seiner generellen Kino-Beseitigungsforderungen an die Stadtverwaltung auf dem Architekturgespräch 67 vor einem Vierteljahr drastisch zusammenprallte, mimt nun den Wolf im Schafspelz und verkündet (offenbar vom Widerstand des Denkmalamts und auch der Bezirkspolitik beeindruckt) Pläne für den angeblichen "Erhalt" der Kinostätte. Prinzipiell soll dabei der große Saal um ein Drittel verkleinert werden, da er unrentabel sei. Absoluten Vorrang aber hat nachwievor die Durchführung der Einkaufsschneise vom Hochausriegel am Bahnhof Zoo (sog. "Giraffenhaus") mitten durch den Komplex Zoo-Palast, weiterführend über das Bikini-Haus bis zum ehemaligen Kugelkino heranreichend. Diese Schneise wird nämlich definitiv durch den großen Zoo-Palast-Saal unterbrochen, es sei denn, man führte sie durch das jetzige Foyer hindurch und bildete durch Vorbau eines Bogens noch vor dem Kinoeingang eine Art "Umlenkung" für die erhofften Konsumentenströme. Aufgrund aber ergonomischer Erwägungen und auch mehrstöckiger Geschäftsauframpungen scheidet wohl diese "weiche" Option leider aus. Das bedeutet in aller Klarheit: der große Saal ist keinesfalls mehr haltbar, sofern es nicht noch zum Aufstand der Bevölkerung für Erhalt von Traditionskinos in Berlin käme, was eine völlig neue Art der Zivilcourage wäre. Den großen Saal will weder UCI noch die Bayerische Immobilien AG haben, und auch der opportunistische Baustadtrat Dr. Gröhler, der auf's Bürgermeisteramt schielt, will ihn nicht, wenn ein "moderner" Kompromiß für "irgendein" Kino greifbar wird, notfalls ein Multiplex, bei dem er sein Gesicht als investorfreundlicher Bezirkspolitiker mit kulturellem Feigenblatt wahren kann. Die mit den GRÜNEN regierende SPD ist indes gegen jegliche Zerstückerlung des großen Saals, könnte aber 2007 schon gar nicht mehr an der Macht sein. Mit einer Verkürzung des Saals kippt nun der integrale architektonische Entwurf Gerhard Fritzsches von 1956: die Ovalform des im italienischen Opernstil erbauten Auditoriums und die Deckenformation brächen formlos in sich zusammen, sofern der Bühnenraum nach vorne gezogen würde, wenn fernerhin der gerundete Bühnenvorhang eingeflacht und die Eingänge verlagert würden. Eine Verkürzung des Saals kann aber nur nach genau diesem Plan erfolgen, da explizit der heutige Bühenraum inmitten der angedachten Einkaufsschneise liegt, währenddessen der Vorführraum in Art eines Schwalbennests "eingehangen" ist und bauökonomisch keinerlei Belastung für die Einkaufsmall darstellt. Im Klartext: es stehen eben massiv das heutige Foyer und der direkt darüber liegende Bühnenraum der Einkaufsmall im Wege. Angeblich haben sich die Filmfestspiele geweigert, unter solchen zerstückelten Bedingungen weiterhin das Haus für die Berlinale zu buchen. Dies kümmert Thomas Empt von der Bayerischen Immobilien AG nicht im geringsten, denn die einmalige Anmietung im Jahr sei für ihn völlig ohne Bedeutung. Um aber, denke ich, nicht als "Kinomörder" dazustehen, offeriert er freibleibend potentiellen Kinoinvestoren eine umgebaute Schmal-Version Zoo-Palast, den er am liebsten völlig aus der Welt schaffen würde (auf dem Architekturgespräch äußerte er noch zynisch: Kinos seien heute nicht mehr so im Trend, sondern mehr die Flachbildschirme und DVDs. Auch sei der Zoo-Palast 1957 mit "Zürcher Verlobung" eröffnet worden, einem alten deutschen Film, den heute keiner mehr sehen wolle, wie - ebenso - auch dieses Kino heute nicht mehr gewollt sei. Obwohl: er ginge sehr gern ins Kino, er habe nichts gegen Kino...). So wird der "Schwarze Peter" geschickt an die jetzige Betreiberin weitergereicht, die Tera-Group, die das Kino nach meinem Eindruck ohnehin nur als Melkkuh nutzt und nicht das Geringste seit Jahren investiert hat. Oder, so Empt - man suche nach einem Investor aus dem Kinobereich, der die von ihm gütlich vorgeschlagenen Umbauten mitfinanzieren solle. Folglich müßte aufwendig in Umbauten und Saal-Verkleinerungen investiert werden, wo das Haus eigentlich nur eine Renoviuerung bräuchte! Diese Variante ist deshalb hochgefährlich, zumal 2007 ein eher schlechtes Kinojahr wie schon 2005 werden könnte: und damit wäre der Weg frei zum völligen Abschuß der Spielstätte, gegen den auch kein Denkmalamt mehr einschreiten kann. Faktisch wären die Betriebskosten im benachbarten Royal-Palast (der dieser Tage in Trümmern liegt, aus denen nur noch ein gewaltiges Cinerama-Skelett hervorragt) günstiger gewesen, auch mit Sicht auf eine Festivalvermietung wirtschaftlicher als im Zoo-Palast. 2008/09 kann damit gerechnet werden, daß - vom Delphi-Palast einmal abgesehen (ursprünglich kein Kinozweckbau, sondern ein Tanzpalast) - kein einziges Großraumkino in Berlin mehr besteht. http://morgenpost.berlin1.de/content/20...30571.html Alle Bilder: www.kinokompendium.de
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Sie merken es schon, zumindest dann, wenn der Unterschied zum Home Cinema noch gegeben ist oder schon nicht mehr. Das spürt man einfach, jeder Zuschauer mehr oder weniger unbewußt, und handelt instinktiv danach: durch Verweigerung einer weiteren Nutzung solcher Angebote. Natürlich beschweren sich die wenigsten, da die Informationen fehlen und man nicht als Dummbeutel dastehen möchte. Aber Häßlichkeit in den Bildern - ebenso auch Schönheit - die ist ganz eindeutig wahrnehmbar. Man vergleiche bitte mit einem Museumbesuch: man sieht sich zwar alle Bilder an, auch die "mißlungenen" oder häßlichen, aber nicht jeder beschwert sich sofort beim Museumspersonal.:wink: Man zieht schlicht, stillschweigend und wenig ergreifend die Konsequenz und kommt alsbald nicht wieder.
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'Filmtheater International' in Berlin hat langjährige Erfahrung mit Pyrcon UP 700. Einfach mal anrufen, vielleicht ist gerade jemand im Haus, der mit dem Problem auch einmal zu tun hatte und sicher gerne weiterhilft.
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Das IMAX-Kinosterben geht weiter...
cinerama antwortete auf LaserHotline's Thema in Allgemeines Board
Der Link zum Online-Report: http://www.berlinonline.de/berliner-zei...54057.html Eingezwängt zwischen zwei mit ihm konkurrierenden grossen Multiplexgruppen hatte das Haus als Einzeltheater nicht die geringsten Überlebenschancen. Dies war absehbar. Wenn die Kuppel durchsichtig wäre, so könnte daraus zumindest noch ein Gastronomiebtrieb entstehen...angeblich will SATURN in der Nachbarschaft sich erweitern und zahlt jede Miete. -
Ich hatte betont, daß auch dieser Filmtitel außerhalb eines "offizösen staatlichen oder musealen Restaurationsauftrags" läge, nicht aber verbreiten wollen, diese Institutionen seien Restaurateure solcher Filme - im Gegenteil. Bibel-Filmreihen habe ich seit den 1970er Jahren én masse gesehen, in mir leichter zugänglichen Kinos und mit mehr Kopien als heute. Einige Werke, die sicher nicht in Karlsruhe laufen, etwa DER SILBERNE KELCH (Magnetton) DIE GLADIATOREN (Magnetton), DAS BUCH RUTH , DER FISCHER VON GALILÄA (70mm), DIE BIBEL (70mm) u.a. archivieren wir bereits, sodaß ich mir nicht richtig vorstellen kann, welche Entdeckungen die Karlsruher Veranstaltung (für mich persönlich) noch brächte. Allenfalls denke ich, daß DIE BIBEL dort läuft, wobei die Kopienauswahl sicher diffizil sein dürfte. Daher bedauere ich, keinen Festivalpaß von Ihnen zu kaufen, da mein Bedarf gedeckt ist. Nicht böse sein :wink:
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Die Umfrage zum Board digitale Projektion.
cinerama antwortete auf PERFO's Thema in Digitale Projektion
Ich nich' so, weil ich das auch schon gemacht habe und immer eine leicht ironische Distanz zu sämtlichen filmtechnischen Tätigkeiten hatte. Man sollte alles mal probiert haben... Zudem habe ich technisch fundiertere Kräfte eher in den Centern/Multiplexen als in den angeblich nur edlen Programmkinos kennengelernt, die dafür mehr musische Neigungen innehatten. Mittlerweile ist auch das vielleicht durchmischt und durchrasst, und das ist auch gut so. Das alles relativiert sich also sehr schnell, ebenso die Arbeitsweisen und die Auffassungen von Disziplin, Produktivität oder Selbstständigkeit in den Arbeitsplatzbeschreibungen. -
was denn nun? erst wird hier seitenlang jeder film, der es wagt, mit DI's oder anderem digitalen teufelswerk zu arbeiten, ausführlichst niedergemacht und als wegbereiter einer allmächtiger HD-zukunft ohne kino gegeißelt und jetzt holst Du Deine "heiligen 65mm reliquien" aus dem temperierten schrein und willst sie dem digitalen 2K-teufel opfern? @cinerama - Du begehst hochverrat an Deiner religion oder hast Du etwa die notwendigkeit des pragmatischen denkens erkannt, etwas, was Du sonst aber niemandem zubilligen möchtest? Bewegen sich zwei seelen in deiner brust, die heftigst miteinander streiten? ... würde einiges erklären !! Ein Transfer ist möglicherweise die letzte Rettung, da dieser 70-mm-Film außerhalb des Sektors eines offizösen staatlichen oder musealen Restaurationsauftrags liegt und verloren ist. Der Film ist sonst kaum mehr aufführbar, es sei denn, ich besorge mir eine 35-mm-Fassung, die aber eine geringere Sauberkeit und Vollständigkeit als mein 70-mm-Material aufweist. Selbst bei einem Sponsor für eine 70-mm-Neukopierung wäre dieser Weg nicht mehr möglich aus verschiedenen Gründen. Es handelt sich um eine "Notrettung". Ebenfalls sind digitale Lösungen bei schwer beschädigten Ausgangsmaterialien (zuletzt bei DAS WEIB DES PHARAO realisiert) oder Ausnahmefällen im Large-Format Bereich (Out-takes SOUTH PACIFIC! oder auch das 4 k-Scannen des 35-mm-Ziwpos und der verlorenen Opticals [via Separtionen] von CAROUSEL) ein Segen. Auch bzgl. einiger früher Agfacolor-Negative wäre diese Reihe fortzusetzen usf. Ansonsten ist immer der bestmögliche analoge. d.h. photochemische oder magnetton-sterophonische Weg zu präferieren. Das ist eine andere Ausgangslage als die Einstellung der Herren Lucas und Cameron in ihrer heutigen Produktionspraxis, die mehr die Animationsschiene als den akribisch photographierten, "anwesenheitseffekt"-erzeugende "Look" eines Filmformats bedienen und aus Geiz auf 2 k-Digital Cinema setzen, wo beide einst 65-mm-Formate einsetzten. 3-D anstelle Bildrelief ist hier das Motto der neuen haptischen Bilderaneignung, die tief "einschlagen", aber wenig "nachwirken". Zu Ihrer persönlichen Spitze: Das "Religiöse" ist nicht mein Fach, in Fragen des "Glaubens" sind Sie mir weit voraus. :wink:
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nein. ich sagte wir führen ebensolche durch. jo, wäre einfach. lesen sie den vorherigen beitrag nochmals. jo, die geräte hier sind soweit ganz ok. aber das sie durch das internet zu sehen denken....nunja, ein wenig esoterisch wirken sie schon. was sehen sie denn noch so? Sie müssen deutlicher werden. Welche 65- /70mm-Material bearbeiten Sie digital? Ich würde es (zumindest für die Anhänger des DVD-Markts) sogar begrüßen. Allerdings habe ich einigermassen gründlich die 65-mm-/70-mm-Materialien filmographisch einmal erfasst ("work-in-progress"), sodaß ich keinen Anlaß für eine derzeitige Large-Format-Bearbeitung in Deutschland 2006 erkenne. Es beträfe allenfalls einige ältere MCS-70- oder DEFA-70-Produktionen. Letztere (DEFA-70) aber wurden von Alpha-Omega letztens nicht in Large-Format, sondern über 35-mm-Intermediates bearbeitet resp. restauriert. Es gibt den Kurzfilm von Veit Helmer TOUR ÉIFFEL, der ein paar Splices im Negativ hatte, die man aber ebenso billiger in California digitalisieren könnte, wenn man es denn überhaupt wollte, zumal das Negativ längst repariert und umgeschnitten wurde. Es gibt ein paar auch an dt. Schauplätzen gedrehte Imax-Filme (ein anderes Forumsmitglied hatte einmal u.a. vor dem Brandburger Tor die Kamera geführt und könnte vielleicht darüber berichten), aber all das wird nicht in Deutschland bearbeitet. Sind Sie mit Gulliver Paris verbandelt, da Sie verkünden, Sie führten 65-/70-mm-Restaurierungen durch? Ich verstehe nichts mehr von dem, was Sie andeuten, ohne konkret zu werden und glaube, die Sache ist wieder einmal eine "Ente". :roll: Nachtrag und invitatio ad offerendum: Sollten Sie eine 70-mm-Abstastung vorweisen können, erscheine ich als Kunde die nächste Woche in Ihrer Firma. Es gibt einen rotstchigen Film, den ich zumindest in 2 k gerne "gerettet" hätte. Es ist mir ernst damit, und im Falle einer Auftragsannahme betrachte ich die hieisige Debatte als eher unbedeutend. Denken Sie darüber nach. [Den Licht- und Farbausgleich würde aber gerne ich nach meiner Vorstellung vornehmen, falls sich das arrangieren ließe.]
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Trotz Ihrer vermutlich leichten Alkohol-Fahne möchte ich Ihnen gern antworten. Ein sehr kühne und unzulässige Ableitung, Herr @oceanic. Es gibt doch gar nicht pauschal "die" 35-mm-Projektion, die immer gleich sei oder immer gleich war, auch wenn Sie Sie nur sintflutlich taxieren möchten. Sie diskreditieren mit Ihren weiteren Verweisen auf die derzeit mancherorts leider gängigen 35-mm-Ausschußmateralien nunmehr alle Kopierwerke, Vorführstätten und historisch überlieferten Filmkopien, insofern sie qualitativ erst durch die digitale Revolution verbessert oder überboten werden konnten. So allgemein ist das nicht richtig, prinzipiell ist das genaue Gegenteil zu konstatieren: analog ist immer dann weitaus besser als digital, wenn es einer sorgfältigen Kopierung unterliegt. Ihre sprachlich reduzierten Marketingskürzel in all Ihren Sentenzen sind leider die übliche, gängige und leider fatale Argumentationsweise einiger weniger, mit dem Digital-Vertrieb beschäftigter Filmleute, die nur ihre eigene oder die heutige Produktionspraxis gutheißen, nach Marktanteilen schielen und Wettbewerber-Formate als entweder per se mindwertig erachten oder diese bestenfalls als Auftragsmaterial ernst nehmen, mit dem - gottlob - hernach eine "perfekte" digitale Nachbearbeitung einherginge. Das aber ist nach meiner Auffassung eine Verkürzung und auch Entstellung filmtechnischer Möglichkeiten und bewiesener Errungenschaften, an die nachwievor viele glauben, weil sie sie bestens kennen und schätzen. naja, ehrlich gesagt - wenn ihr die 1te Kopie, also das onelight sehen würdet bei so manchem Film, würden wohl viele 35mil nie wieder haben wollen... :) was man so seit ~90/95 aus den Negativen rauszuholen vermag ist klasse, ironischerweise vor allem wegen digitaltechnik. Aus den Negativen ist auch auf dem Wege der Analog-Kopierung viel herauszuholen, bei optimaler Bearbeitung mehr als auf den derzeit üblichen digitalen Wegen. Es läßt sich selbst eine 4 k-Qualität durchaus "locker" schlagen, KODAK selbst warb für die hohe Güte seiner analogen Intermediate-Stocks, die nur zu oft unterlaufen wird. Es ist zudem lohnenswert, einen überwiegend aus 35-mm-Live-Action-Sequenzen bestehenden Film (d.h. mit nur geringem oder gar keinem Anteil an CGIs) unbedingt einmal wieder analog weiter zu verarbeiten, zumindest in der Bildentwicklung, wenn auch schon nicht mehr im Schnitt. Zum Topos der von Ihnen als "1ste Onligtht-Kopie" gering geschätzten Produktionspraxis gebe ich zu bedenken: wenn die Prozedur des Color Gradings bei der Postproduktion etwa am DaVinci für alle Beteiligten befriedigend abgeschlossen ist, dann erscheint die 35mm-Kopie selbstredend als "Krücke" in der Distributionspraxis, und sie wirkt deshalb "schrecklich", weil dort plötzlich die Nullkopien nicht mehr mit dem Digital-Master übereinstimmen! Bei den Coloristen und Telecine-Operators mit Ihrem Digital Source Master usf. ist deren Ergebnis nämlich festgelegt, sodaß für diese Beteiligten eine Formatumverwandlung zurück auf 35 mm einen „Verlust“ ihrer Vorstellungen des Originals darstellt – obwohl ja, streng genommen, das Aufangsmaterial, das 35-mm-Negativ das eigentliche, maßstabsetzende Original ist – das analog belichtet und entwickelt wurde. Bei der Filmlichtbestimmung sind (oder waren) die ersten Schritte stets – je nach Versiertheit des Lichtbestimmers, den es nach Einbruch der Dominanz der digitalen Potproduktion in der ureigenen Profession leider kaum noch gibt, denn sie sind mitterweile fast alle rentiert - einer gewissen Unwägbarkeit und etlichen Korrekturen unterworfen, die der beiwohnende Kameramann/-frau nicht immer sofort zu Gesicht bekam. Die alten Lichtbestimmer, die es erstklassig beherrschten, sind kaum mehr im Dienst, aber über die Ausnahmen freue ich mich. Die jungen Coloristen oder TeleCineOperators indessen haben leider aufgrund der ökonomischen Praxen selten Erfahrung, und die Tele Cine-Operators oktroyieren nicht selten bei Restaurationen oftmals ihren Geschmack dem Rest der Filmwelt, ohne das Original gekannt zu haben, gerade bei den alten Filmen. (DAS BOOT sei davon positiv ausgenommen, ich habe heute früh einmal im Institut kurz hineingeschaut [DVD]. Ist exzellent.) Das Schwarzweiss Plus-X-Material reicht nicht an die Auflösung des Farbmaterials seit Einführung des Heiß-Prozesses heran: mit ECN-II-Negativen sieht jedes Farbnegativ in Körnung besser aus. Ich kann aber nicht ausschließen, daß der angesprochene Schwarzweiß-Werbefilm von geringeren Kopierverlusten profitierte. Somit liegt @oceanic auch hier nicht richtig: die Schwarzweiß-Materialien haben sich seit den 1960er Jahren nicht verändert (allenfalls die Tonaufzeichnungsfilme). Auch sind heutigen Objektive zu genüge auskorrigiert (ausgenommen ultra-lange Brennweiten), sodaß sich keine angenommenen chromatischen Abberationen auf die Entscheidung, entweder in Schwarzweiß oder Farbe zu drehen, in irgendeiner Weise auswirken würden. Und Ihre Vermutung "nen unempfindlicher 16 löst besser auf als nen empfindlicher 35mil usw... ist nicht nur das Format " halte ich für abenteuerlich. Was sagt eigentlich FUJI oder KODAK dazu? Dafür kann ich leider nichts. Fragt sich nur, was die führenden Kameraleute der Welt, meinewegen auch Hollywodd, zu dieser Aussage äußern würden. Die drehen ja längst alle digital, sofern man Ihnen hinsichtlich des optimalen Formats das glaubt, was Sie schreiben. Traurig - so wurde und wird das 35-mm-Format zunehmend zerstört, dezidiert mit diesem "Löwenanteil" der 2 k-Nachbarbeitung. 4k ist immer noch zu wenig, denn ein 35-mm-Daylight-Filmnegativ, etwa Type 5201, ist damit nicht erfassbar. Nehmen Sie es zur Kenntnis, bitte. Die 2 k-Nachbearbeitung nebst D.I. von 35-mm-Drehs stellt einen starken Verlust des photographischen Originals dar, wird aber von vielen Filmemachern inkauf genommen. Dafür gibt es andere Errungenschaften und Optionen in der Digitalisierung. Er betrifft aber nicht die photographische Güte eines durch das photochemische Negativ indexierten Bildes. Es tut mir sehr leid für Sie, aber Sie verteidigen ohne Rücksicht auf Verluste einen Substandard, der sich schon im Direktvergleich mit Produktionen entlarvt, die nicht nach diesem Prozeß bearbeitet werden mußten. :!:
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Das ist eine erbauliche und stets konkret auf ein Faktum nachvollziehbar bezugnehmende Informationskultur. Nachfrage: Sie suggerieren, an 65/70mm-Restaurierungen beteiligt zu sein. Ich bin hocherfreut, daß es sie in Dtl. endlich gibt: die Titelnennung dürfte Ihnen sicher nicht schwer fallen? Auch Ihr Equipment dürfte hierfür in vielerlei Hinsicht gerüstet sein. Sie führen große Formate in der Hand, das sehe ich. Allerdings räume ich ein, die restaurierte Version DAS BOOT tatsächlich verabsäumt zu haben, ich bin nichts anderes als inkompetent. Ein Restaurationsbericht ist mir jedoch aus dem "Kameramann" noch entfernt bekannt. Eine Passage glaube ich - mit Vorbehalt geäußert - in Erinnerung behalten zu haben, und diese betrifft den Topos Fuji-Negativ. Ebenso die Magnetbänder, die "mit dem D." in der Führung gehalten wurden, wenn ich frei nach der Erinnerung rekapituliere (möglicher Grund: "vinegar-syndrome"?). Können Sie diesbezüglich die Materialeigenschaften deskribieren? Sie erwähnten ja bereits Ihre Skepsis gegen Negative in der Abtastung. Das müssen Sie deutlicher machen, sonst ist das doch so ungeheuer schwierig zu verstehen. Ich bin ja nicht so erfahren und sachkundig wie Sie. Erzählen Sie uns was! Mit filmischen Grüssen...
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Nun gut, auch Kritisches wurde gesagt, es kam aber etwas zögerlich, da gut 40% des Films total "out of focus" sind und auch die Nachtaufnahmen keine Texturzeichnungen aufweisen - also mit m.E. fragwürdigem Formatwechsel zugunsten einiger weniger, wieder einmal im COLLATERAL-Styling aufgehellter Silhouetten operiert wurde. Da es aber auf film-tech.com öffentlich kundgetan wird, komme ich nicht umhin, unseren geschätzten David Mullen, A.S.C, der sonst die besten Beiträge schreibt, an anderer Stelle zu zitieren, wiewohl es mir (und möglicherweise auch Dir) aufstoßen mag. Über das Editing am Avid (oder wo immer das gemacht wurde?) nebst abschließender HD-Sichtung auf Flachgroßbildschirm kann sich ja @oceanic ausführlich äußern, der damit täglich zu tun hat, da er diese Arbeitsmethoden für ausgesprochen vorteilhaft betrachtet, zumal sie die Arbeitsabläufe vereinfachen und vervollkommnen. Vielleicht liest er ja mit. Hallo @oceanic?
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Was meinen Sie mit Filmrestaurierung in dem Zusammenhang mit 65 mm/70 mm? Welche Filme haben Sie denn restauriert? Das würde mich interessieren. Gibt es da Titel? (Zumindest könnte ich mir dann jenseits der Polemik ein näheres Bild von Ihrer Arbeit machen.)
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Das stimmt. Im Grunde laufen die HDCAMs mißverständlich unter "2k", werden kategorisiert mit 1980 x 1080 pix oder auch 2.2 Mio. Pix. Die jüngeren DLP-Projektoren haben 2048 x 1080 pix (Christie bewirbt sie dezidiert und analog zu den HDCAMs mit "2 k". Eine der ersten Anlagen standen wohl sinnbildlicherweise in Hiroshima: http://www.christiedigital.com/corporat...CP2000.asp ). Fairchild bietet für High-Speed Imagering Cameras mit dem Peregrine 447 einen 2 k x 2 k-Chip an an (2000 x 2000 pix, 31 cm x 31 cm) und in der Postproduktion liegt die Auflösung der Abtastung bei den von Dir zitierten 2048 x 1536 pix, die eigentlich einzig legitime Bezeichnung für 2 k-Auflösung. Oder es ergeben sich folgende belustigende Angaben zur "Resolution", nach denen 65-mm-Film fast dasselbe sei wie Techniscope hergibt: http://www.celco.com/FormatResolutionTable4K.asp Warum sich "2 k" für alles Mögliche eingebürgert hat, kann vielleicht @oceanic mit Begeisterung ausführen. Bei mir ist die Begeisterung über diesbezügliche Feinheiten erlahmt, ich warte gerne auf die nächste, "filmwürdige" Generation der HDCAMS - aber vielleicht kann man da warten, bis man "richtig schwarz" wird? :wink:
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Das nennt man bei Alfred Jarry "Absurdes Theater". Die Lucas-Kamera ist die HDC-F950 HD, und liefert ähnlich minderwertige 2 k-Bilder (eigentlich bei STAR WARS III viel weniger) wie ihre Vorgängerin. Da ist es gar nicht ausschlaggebend, wie hoch das Box-Office war. Der Bildcharakter solcher Werke ist evident. Wenn Sie es nicht sehen, leiden Sie unter Betriebsblindheit. Gröning (ZEIT DER STILLE) hat sich ebenfalls tlws. kritisch hierzu geäußert, Ballhaus in jüngster Zeit ebenso, Lustig auch (und letzter hat Wenders' letzten Film in 35mm Scope gedreht) usw. Die Kameraleute sind also nicht so dumm, wie Sie es darstellen. Alle haben gerne einmal damit gedreht oder experimeniert (wie früher auch Breitfilm-Kameraveteranen für's Fernsehen drehten) und sind zumeist zum Film zurückgekehrt. Ja und? Was sollen wir beide über diese einfachen Erkenntnisse seitenlange sinnlose Debatten führen? Photographisch schlechte Bilder erkennt man daran, wenn man sie mit guten vergleicht. Oder eben durch physikalische Untersuchungen. Und diese sind ziemlich eindeutig. An der FU verglichen wir nur DVDs. Ich selbst aber habe alle besagten Filme auch im Kino gesehen (mitunter vorgeführt) oder hatte ganz vereinzelt auch schon mit der Bearbeitung zu tun. COLLATERAL jedenfalls war anstrengend zu sehen, nichts daran überzeugte oder zeigte einen Vorteil des Digital-Drehs, auch wenn es behauptet wird. Ein leider gescheitertes Unterfangen. Gerne würde ich gute Innovationen des Digital-Drehs einmal sehen. Bislang steht das noch aus. Deswegegen ist er auch nicht empfehlenswert, weil ein technisch schlechtes Bild Körperverletzung darstellt. Die Arbeitsqualität Ihrer mir nicht bekannten Firma kenne ich überhaupt nicht. Sie interessiert mich auch nicht drängend, da ich die Technologie, also die DaVincis und Spirit Data Cines aus den anderen Abteilungen dieser Stadt zu genüge kenne und weiß, wie daran gearbeitet wird und was diese Geräte leisten. Ich kann hier Auszüge aus dem A.C. oder dem SMPTE-Journal zum Digital-Dreh posten, die aber wiederum von Ihnen lächerlich gemacht werden, denn schließlich entscheidet der Kunde nach Ihrem Credo, was gut ist und was nicht. In Rente gehe ich erst in 25 Jahren, solange plädiere ich für einen Erhalt des Films und lasse mir von Ihnen keinen Bären aufbinden, welche Bildqualitäten aus der Post oder der DigiCam hervorquellen. Es geht bei der Digitalisierung der Aufnahme (und der erfolgten in der Post) um kommerzielle und artifizielle Erwägungen, nicht aber um Bildqualität oder Bildgüte. Diese stehen hintan.
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Die Umfrage zum Board digitale Projektion.
cinerama antwortete auf PERFO's Thema in Digitale Projektion
Ich habe Premieren von Coppola-Opern (mit Puzo-Librettos) gesehen, da lagen Sie noch in den Windeln. Da Sie ihn zum Propheten der Digitalis aufbauen, darf ich Ihnen freundlich den Look einer fantastischen Technicolor-Druckkopie von GODFATHER von 1973 nahelegen, eine weitere Technicolor-Kopie aus jüngster Zeit der Director's Cut von APOCALYPSE NOW oder deren noch unvollständige 70-mm-Version aus Cannes 1979 - dann wird klar, daß auch Coppola gute Kameraleute hatte, die heute selten sind. Sie brauchen keine filmgeschichtlichen Nachhilfestunden erteilen, ich kenne sowohl die aufgeführten Filme als auch Quellen zur Aufarbeitung im Falle von Defiziten. Coppolas Konzept ist heute unter dem Begriff "Electronic Cinema" rubriziert, er wünschte nach dem Chaos des Dschungel-Films nunmehr die "totale Kontrolle" über die Produktion. Das sind Machtfantasien seit Anbeginn der Welt, oder wie Frieda Grafe [die Sie vielleicht auch nicht kennen] sagte: "Der Regisseur muß die Welt entlang seiner innersten Sehnsüchte zähmen". Coppola wollte nie inhaltliche, ideologische oder soziale Rahmenbedingungen des Filmemachens ändern, sondern bleibt neokonservativ in seinen Genres verhaftet, war aber revolutionär in der Arbeitsorganisation von ONE FROM THE HEART. Seine "Matrix" aus Vorproduktion, Produktion und Postproduktion führte zur "Real Time Visualisation", in der Drehbuch, Storyboard, Modelle und Proben verschmolzen werden sollten (Spielberg hat sich erst seit WAR OF THE WORLDS zu einem ähnlichen Konzept durchgerungen, überzeugt von seinem Freund/Konkurrenten Lucas). Bei Coppola lief das Sammeln der gezeichneten Storyboards über den Xerox-Computer, über Word-Programm und Floppy-Disks; eben so Konserven von Schauspieler-Proben usf. Auf U-Matic hat er dann die Proben zusammengespielt und daraus seine "Video Slide-Show" gemacht. Beim 35mm-Dreh war er dann nicht mehr am Set, sondern "kontrollierte" alles an Monitoren von einer separierten Box aus. Bei etlichen Einstellungen, soweit ich mich erinnere, wurden die seltsam absentierten Special-Effects elektronisch generiert und Fotos sowie Modellaufnahmen elektronisch einbelichtet. (Ich habe den Film letztmalig 1985 vorgeführt, war 1.33 : 1 und Monoton, nur wenige Erinnerungen daran. In USA lief er sogar mit Dolby-A-Monoton- ein "Eintagsformat".) Die Inszenierung litt unter dieser Arbeitsorganisation, wann immer der Schauspieler kein kommunikatives Gegenüber hatte: also weder den Regisseur noch ein Set, sodaß er bei einigen Szenen vor der Blue-Screen ins Leere spielte. Der Mißerfolg war eine Replik auf die Untauglichkeit von Coppolas künstlerischer Methode:die Produktion wirkte kalt, steril und uninspiriert. Ein Beispiel par Excellence für den Wahn der Post-Production-Heinis, der ja jüngst ungeahnte Früchte trägt. Das Werk hat damals in USA wohl nur etwa ein Zehntel seiner Kosten eingespielt. Coppola faselte schon 1980 davon, "in drei Jahren [werde es] keinen analogen Film mehr geben". Aber 2006 beschwören die Kameraleute geradezu den 35-mm-Dreh. Erst recht den Super-16mm-Dreh, der nach Enttäuschungen mit der HDCAM im Kommen ist. Das hat auch mich erstaunt - und erfreut. Die ganze Methode von Coppola und Lucas taugt doch nur bei der Produktion von SFX-Szenen, nicht mehr und nicht weniger. Vorreiter war er aber allemal für die jetzigen "eye candy"-Filme von Regisseuren, die keine dramatischen Filme mehr auf die Reihe bringen, sondern nur noch "Story Boards exektuieren", wie Rivette beklagte. Trotzdem gebe ich Coppola ideologisch recht, wo er sagte (Zitat gerade wieder angefunden): "Ich glaube, es gibt so etwas wie einen Inhalt, der aus der Technik erwächst - Melodien, die wir noch nie gehört haben, weil sie noch nie möglich waren". Davon träume ich auch. Nicht aber bitte mit solcher Technik, und auch nicht mit Video-Kameras. Sie führten letztens noch eine Reihe von Produktionen mit der VIPER-Kamera an, zumal ich den Dreh von 4 k-Filmen als minimal bezeichnete. Link wie Sie sind, verschweigen Sie, welche tatsächlichen Formate sich hinter den Drehs verbergen - jedenfalls bleibt hier nur der Name VIPER übrig. Die konservative Aura des Kinos hat sehr wohl auch mit dem Apparat zu tun und seinem Alleinstellungsmerkmal. Das weiß jedes Kind, Sie aber nicht. Wenn dieser Grundstein des Gewerbes seit den 1950er Jahren erodiert, so ist dies ein langer Prozeß der Zurückdrängung von Kino als erstrangigem Freizeitwert zum Vorposten der Monitormedien. Das sehe ich simpel, simpler, am simpelsten - weil man das eigentlich an den Besucherzahlen erkennt, oder? Alles andere sind rein akademische Diskussionen über Kunst und Ästhetik, die ins Nirwana ausarten und bei ihnen in der Postproduktion nach Gusto gepflegt werden dürfen, solange davon bitte nicht die Theaterbranche affiziert wird. Es dreht sich im Moment in der Filmbranche keineswegs um Qualität, wie Sie in völlig weltfemder Weise behaupten. Wenn Sie darauf insistieren und kinowürdige Qualität für sich reklamieren, so sind Sie m.E. ein Clown. Allein der Usus mit niedrigen Datenraten und niedriger Auflösung CG's zu generieren sowie die 2 k-Digital-Intermediate-Praxis stehen einer guten Bildqualität entgegen - sie ist im Kino gerade deswegen schlechter geworden als noch vor acht Jahren. Es geht 2006 allenfalls um die Quantität des Effekt-Outputs, um Zeit- und Geldersparnisse und um Schnelligkeit (letzteres hapert ja nicht selten in der HD-Post-Produktion ganz erheblich, wenn Daten verloren gehen). Bei ihrem Freund Lucas hat man ja gesehen, wie qualitativ "hochwertig" seine versuppten und verzappelten Effekte waren, nichts wirkte glaubwürdig, alles artifiziell inkonsitent. Es waren sehr viele Effekte allemal, aber kaum ein guter war darunter. Bei Emmerich ("Day after Tomorrow") war alles besser, selbst das D.I. Wenn Sie mir von LCOS-Projektion vorschwärmen, kann ich mich nur umdrehen. Es gibt Postproduktionsstätten, in denen die D-ILAS von Hughes bereits wieder abgebaut wurden, weil die Kunden unzufrieden waren. Der SONY 4 k gefiel mit diesbezüglich auch nicht sonderlich. Auch dazu hört man von Ihnen kein Wort. John Belton ist Verfasser des Buchs "Wide Screen Cinema", ich sehe ihn am Montag in Berlin und er ist mir ein Vorbild. Ihren Interessen liegt er sicher fern, Sie arbeiten ja an der Auflösung des photochemischen Films. Fazit: was man auch von Ihnen liest, sind die üblichen Tiraden der arroganten Post-Production-Schreihälse, die mit ihren geilen "Tools" unglaublich viel zu leisten glauben, aber schon gar nicht mehr merken, was sie eigentlich in die Pipeline drücken. Verlorene Seelen, die nichts anderes kennen. :cry: