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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Hierbei könnte der Eindruck entstehen: a) Originalkopie automatisch gut (was leider oft nicht der Fall war, auch in bezug auf Körnungen!) b) Dup-Kopie kann demgegenüber nur schlechter sein c) Es gäbe von DAS LEBEN DER ANDEREN (immerhin ein Massenstart) noch Kopierungen vom Original wie bei TEMPLER (siehe Debatte im Thread "Zu wenig Scope-Filme"). c) Der Aussage von @laserhotline, die Londoner Originalkopien (oder doch eher Show-Prints?) seien herausragend besser (sicherlich stimmt dies in vielen Fällen) könnte generell entnommen werden - und auch ich neige immer wieder hierzu - diese Kopien seien stets einer Dupkopie vorzuziehen. Es ist jedoch schwierig, auf die Kürze Kopienqualitäten zu "klassifizieren". Auch Kopien über das IN lassen sich nicht schlußgültig klassifizieren, aber es können aufgrund der Majorität der Fälle doch näherungsweise Aussagen getroffen werden. Hier habe ich, da keiner Näheres zu DAS LEBEN DER ANDEREN wußte, weitegehend differenziert und über den Hintergrund informiert. zweifellos richtig ... die von mir z.b. mehrfach gesichtete 70mm kopie FAR AND AWAY (vom 65mm dupnegativ nr. 2 hergestellt) war bzw. ist hervorragend ... No. Ich kenne die Kopien von IN EINEM FERNEN LAND sowie von FAR AND AWAY, dt. und engl. Die diesbzgl. Diskussion läuft übrigens im Thread "Zu wenig Scope-Filme". Sie könnte durch eine Darstellung des American Cinematographer ergänzt werden (liegt mir vor, gehört aber nicht in diesem Thread) :wink:
  2. Dies geschah dort, wo man schon seit Jahren Probleme damit hat, ein gutes Interpositiv (bereits hier setzte konkret die Fehlbearbeitung ein) zu fabrizieren. Daher erleben wir einen Look weit hinter dem Potential des Negativs. Daher hat Herr @sturges nicht ganz recht, pauschal von einem generellen Manko der Dup-Kopierung auszugehen. Auch Dup-Kopien können ähnliche Qualitäten wie eine Originalkopie entwickeln ... aber dies betrifft ja kaum noch nennenswerte Titel in der heutigen Produktion.
  3. Das ist wahr - zumal der Trend ja demnächst eher in Richtung 16 : 9 überall zu gehen scheint. :(
  4. Zugunsten vom Deinerseits gescholtenen Cruise: man solte Privatleben und Filmwerk unterscheiden. Ist bei diesem Mann zwar nicht immer ganz einfach, führt aber in der Diskussion weiter. Es wird schon Gründe gegeben haben, warum der schlaue Kubrick beide zusammen für seinen letzten Film engagierte. Auch Ron Howard ist bei dieser Wahl - seinem Sujet entsprechend - nichts vorzuwerfen, da es doch um die irischen, auf Landnahme schielenden Immigranten geht. Somit dreht es sich in diesem Gewerbe mehr noch als in der Modebranche auch um "Physiognomien", um charakterliche "Prototypen", primär um Sex-Appeal usw. "Ekel-Cruise" hat demnach viele Frauen an die Kinokassen gelockt, die ihn in irrationalerweise vergöttern wie wir von Penelope Cruz im "First Look" angetan sind, ohne die Dame überhaupt zu kennen. Der "Look" von FAR AND AWAY indes für einen epischen Breitwandfilm möchte ich als eher Cinema-Scope-typisch bezeichnen, die Schnitt-Technik gar gehorcht den Regeln des Normalformat bei Fernsehserien. Das hatte David Lean nicht nötig. Es gibt daher m.E. in einem bestimmten "Rahmen" ("formatum") einige sinnvolle Regeln, die man nicht grundsätzlich völlig verleugnen sollte, wie dies einige tun. Auch für DA VINICI CODE gilt dies, und es fragt sich, warum hier 2.35 : 1 gewählt wurde, da nach meinem Geschmack vielleicht das Format des EXORZIST oder des PATEN (1.85 : 1) überzeugender gewesen wäre? Dies stimmt, zumal die Festellung bei @filmempire von jemand kommt. der ebenso wie ich von RYANS DAUGHTER noch etwas Originalmaterial erhalten hat. Bei mir steht gleich daneben die FAR AND AWAY-70mm-Kopie, und ich weiß so einigermassen, wovon ich spreche, wenn man beide Filme (legitimerweise) vergleichen möchte.
  5. wenn Du damit zum ausdruck bringen möchtest, dass man FAR AND AWAY mal wieder zeigen könnte, dann hast Du recht ... dann stimme ich voll zu ... und nicole ist schon süß ... aber die entscheidung, das "ehepaar" cruise/kidman gemeinsdam für diesen film zu besetzen, hat dem film m.e. das grab geschaufelt ... Eher das noch junge Schauspielerehepaar hat dem nicht gerade aufgrund seines Drehbuchs oder einer für das 70-mm-Kino bahnbrechenden Bildgestaltung und Schnittweise noch den nötigen "Schwung" gegeben, der noch einen gewissen Charme oder "Elan" aufweist. Da ich kürzlich ältere Reportagen im American Cinematographer las, kam auch dort zum Vorschein, daß Ron Howard damit keine Wiederbelebung des 70-mm-Kinos gelungen sei. Und ständig wurde zum Vergleich (doch nicht unberechtigterweise, oder?) auf RYANS DAUGHTER verwiesen. Auch in der jüngsten Ausgabe des A.C. findet sich gleich auf der Eingangsseite ein triumphaler Bericht über ein bestimmtes Consumer-Medium, auf dem soeben RYANS DAUGHTER erschienen ist. Diese Edition wurde (obwohl ein fast 40 Jahre alter Film hierfür als Vorlage diente) als optisch und bildtechnisch beste Version des Jahres gerühmt - obwohl das Werk 1970 ein triumphaler Mißerfolg war. Ob eine solche Renaissance auf für FAR AND AWAY zu erhoffen ist? Die "Südkurve" kann ihn ja gerne in "Endlosschleife" zeigen, was natürlich besser ist als das derzeitige Programm ebendort (DA VINCI CODE). energischer wiederspruch: FAR AND AWAY war hervorragend ... trotz cruise und kidman ... bist Du wirklich schon am ersten tag in DA VINCI CODE gegangen? Offensichtlich auch opfer des von Dir immer so gescholtenen medienhypes? Wenn's Freikarten gibt ... da nehme ich alles mit. Zahlen tue ich für anderes. Aha: demnach räumst auch Du diverse Schwachstellen ein, die (wieder einmal) durch John Williams, dem Meister der melodramatischen Aufwertung, "überbrückt" werden. Aber neulich beim Wiederhören erschien auch dieser Score mir eher etwas "tumb", der aber vielerorts recht beliebt ist. M.E. ist er bedeutend besser in den sechs Sternenkriegen, ein symphonisch ausgereifteres OEuvre. (Subjektive "ästhetische" Wertungen meinerseits.)
  6. Aufnahmebedingt - ähnlich anstrengend und schrecklich wie M:I III, FLIGHTPLAN u.v.a.; 90% video-look-artig unterbelichtet [das ist der neue "künstlerisch gewollte Stil, den Du und @preston sturges gerne sakrosankt sprechen!"]. Das Digital Intermediate hätte eher geringere negative Auswirkungen (siehe gut fotografierter Film TSOTSI). Erst in Paris (vor dem Louvre) sieht's wieder aus "wie im Film". Es gab noch nie einen guten Ron-Howard-Film, nicht einmal "Beautiful Mind" und am wenigsten "Far and away" (in traurigen 65 Millimetern).,
  7. Oh ja, danke. (Hatte nur einmal damit im Leben zu tun: sog. "Stegreifspiel" beim Theater - schon zu lange her.) :cry:
  8. Deine Betrachtung ist relativ komplex, hier könnte ich aus dem Stehgreif nur einige Aspekte beurteilen. Es ist durchaus denkbar, daß ein "Erfolg" der Preisverleihungen mit Zunahme des Show-Faktor und der Kopierung von Ingredienzen der Oscar-Verleihung zu tun hat. Während die Oscar-Veranstaltung schon aufgrund ihrer Länge ausführlicher auf einzelne Filme eingeht, kommen mir die journalistischen Informationen in den dt. Pendants zu kurz. Da ich dort über Filme wenig erfahre, und auch die Preisevergabe nicht immer als Qualitätsbeweis erachte, sind derartige Veranstaltungen nicht mehr Zentrum meines Interesses. Wenn der SPIEGEL mangelndes "Starwesen", widerpricht er einem jahrzehntelang gepflegten Kulturverständnis seiner Redaktion. Der Starkult zieht zwar allemal, aber hierfür genügen Straßenplakatierungen oder "Making of's" (die ich pers. unausstehlich finde). Medialer Star-Glemmer heißt immer auch: weniger Filminformation und Bewertung Bedauerlicherweise fällt mir zurzeit keine einzige kinoinformative TV-Sdg. ein. Zwar war auch zu Zeiten von "Kennen Sie Kino?" der Mainstream übergewichtig, aber die Sdg. lebten von interessanten Quizeinlagen und durchaus objektiv gewählten Filmausschnitten, noch ohne die Lärmigkeit der heutigen Präsentationsweise. Der derzeitige dt. Film ist nach seiner Krise - die sich durch die Kettenproduktion von Lustspielen nur verschärfte - wieder etwas ernster und realitätsnaher geworden. Der gestiegene Marktanteil ist aber auch Zeichen der Abkehr des anspruchsvollen Publikums von zu stark dem Jugendkult frönenden US-Produktionen, die in Sequels zu ersticken drohen. Die prämierten Filme leiden aber zu oft an einer immmer schlechteren Fotografie (REQUIEM - und selbst der Scope-Film DAS LEBEN DER ANDEREN überzeugen nicht wirklich), währenddessen die nicht dringend förderungsbedürftigen Eichinger-Produktionen (von DER UNTERGANG einmal abgesehen) noch einen minimalen optischen Standard aufweisen konnten. Andererseits sind gerade die Filme, die keinen Wert auf überragend gestylte Bildtableaus legen, inhaltlich oftmals interessanter und innovativer. Praunheim hätte ich in seiner Frühphase durchaus Preise zugestanden. In den 70er Jahren fanden sich im bundesdeutschen Kino etliche "realistische" Filme, die mitunter eine höhere Qualität aufweisen als die derzeit ausgelobten: darunter DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM, MESSER IM KOPF, DEUTSCHLAND IM HERBST, KRIEG UND FRIEDEN (Aust/Kluge - hier nicht Bondartschuk), Dokumentarfilme von Farocki und Bitomski u.a. Auch Frau Trotta ist erzählerisch einiges zuzubilligen, insofern würde ich sie nicht mit Helmut Dietl oder Wortmann (den Populisten) in eine Riege stellen. Was fehlt, sind wirklich interessante und informative Kinosendungen des Fernsehens und vor allem ein Niveau der Filmkritik, die in den 1960er/70er im allgemeinen ein schärferes Profil besaß.
  9. Nicht "ungenau" von mir recherchiert, sondern "gar nicht". Daher Rückzieher des Beitrags und die Bitte um Note "6", denn die "5" trifft es nicht hart genug! ...oder: Einfach mal in's Kino gehen. Habe gesehen... In 1. W., Cubix-CineStar Alexanderpl., 23 Uhr, zehn Besucher. (Soll aber keine Aussage zum Box-Office-Ergebnis sein.) Vielleicht ein winziges Körnchen Wahreit bleibt: es gibt einen Medienhype, der schon immer Besucherströme beeinflußte, Motto: "Dabeisein ist alles".
  10. Wenn die Schrift scharf war, kann es wohl nicht am Kino liegen.
  11. Sehr gesunde Einstellung. Von vorbildlicher Wirkung: die Pixelkiste verschrotten und Fachtexte lesen! Und leider bekommt man ja vom Tageslicht heutzutage Hautkrebs, was dem Filmjob in der Dunkelkammer entgegenkommt; sozusagen "Das Leben der Anderen", die auch länger leben...
  12. Leider aber auch ein "Renner" erst durch den Medien-Hype, obgleich ein vernünftiger Film sich durch Mundpropaganda entwickeln sollte, was aber in der multimedialen Infotainment-Gesellschaft heute immer weniger zum Tragen und Gehörtwerden kommt. Es müssen "Trophäen" u.a. Gütesiegel her, anders nimmt man einem Stück keine Qualität mehr ab. Das ist durchaus auch skeptisch zu sehen. Eigentlich sollte das Thema stark genug sein, um gesellschaftlicher Gesprächsstoff zu werden. Umgekehrt fällt ein Actioner wie M:I III weit hinter den Erwartungen zurück: nicht aufgrund zu weniger Action-Gags, sondern wegen eines Medienbildes seines Stars, den man nach seinen Eskapaden nicht vom eigentlichen Filmwerk trennen möchte oder kann. Das eine wie das andere ist durchaus eine Schieflage in der Heranbildung des Zuschauerinteresses. Beitrag zurückgezogen
  13. Dabei ist die 70-mm-Voll-Version, die vor der Academy in L.A. präsentiert wurde, von einigem Interesse: welchen Aufwand wird man kopierwerksseitig betrieben haben, um eine (von Entwicklerschwankungen) einwandfreie Kopie zu erstellen? Westliche Filmemacher wie King Vidor u.a. hatten das Werk bereits auf den Moskauer Filmfestspielen gesehen (Teil 1 und 2) und versprachen ein "Supporting". Die Nomenklatura der sowjetischen Staatsführung war anläßlich der EA ebendort weniger begeistert: offenbar hatte man repräsentativ einen positiven "sozialistischen Realismus" (eine Totgeburt verordneter Kulturpolitik seit Anfnag der 1930er Jahre) erwartet, der aber in Anbetracht der Krieggreuel im Film und der pazifistischen Tendenz einem Bondartschuk nicht zu verordnen war. Später brachte er dann einen Revolutionsfilm heraus, in 70mm: RED BELLS. Dieser war Vorlage für Warren Beattys Produktion REDS, der wiederuum in USA pro-sowjetischer Tendenzen bezichtet wurde.
  14. Den russischen Symbolismus in der Kunst werden wir demnächst noch tiefschürfender erforschen! :wink: Am besten ist am Ende die 360-Grad-Kamerafahrt um den erblühenden Baumstamm in VOIJNA I MIR (habe leider kein Bild parat), die noch heute viele Ostdeutsche als eine der suggestivsten Naturszenen des Films erinnern. Natur hat hier nicht nur ein panoramatisches Colorit, sondern eine Funktion zu Erzählung inne, was die ausschweifenden Intercuts erklärt. Dagegen wetterten die westlichen Rezensenten, die derartigen Stil in den aufrührerischen 60er Jahren nicht verstanden und darin lediglich eine "Klammerung" des episodenhaften Skripts erkennen wollten. In Japan wurde der Film sofort zur Sensation, zur Pflichtvorführung an jeder Schule - und die 70-mm-Roadshow-Vorführungen in vielen westlichen Ländern (u.a. in einem 2500-Platz-Theater in Brüssel) sind Legende. In der UdSSR waren zuderzeit 3000 (!) 70-mm-Theater geplant - VOIJNA I MIR sollte hier als Speerspitze einer 70-mm-Infrastruktur dienen. Nur Westdeutschland und Westberlin begnügten sich mit einem Dreiteiler auf 35mm Mono-Lichtton, der vom kompromißbereiten Regisseur Bondartschuk selbst zusammengeschnitten wurde, und westliche Kritiker irritierte. Auch das ist ein Positivum der dt. Einheit seit 1990, daß etliche osteuropäische 70mm-Filme überlebten und erst jetzt wieder auf Interesse stoßen, wo es mit der neuen Weltordnung nicht überall so gut bestellt zu sein scheint. Wo es vor allem mit den Hollywood-Scripts immer weniger zu klappen scheint - und die Russen einen evident stärkeren Bezug zur Literatur hatten, von dem die Amerikaner nur lernen könnten. :)
  15. Prosaisch und prophetisch. Eine anderes Szenario gebe ich zu bedenken: DIGITAL CINEMA ist schon seit langem tot. Warum? 1. HDTV ist nun einmal eine Revolution für TV (2 k-Kameras, HD-Bildschirme usw.). Fürdar ein evolutionärer Quantensprung in der Fernseh- und Videwotechnik! Aber eben doch: für und aus dem Fernsehen heraus entwickelt. 2. 4 k-Projektoren gibt es noch nicht in Serie. Empfohlen wird von der DCI auch ein niedrigerer Standard: wieder HDTV. Damit schließt sich der Kreis. 3. 4 k-Kameras sind ebenfalls noch nicht in Betrieb. Und auch sie wären keine seriöse Konkurrenz für 35-mm-Kameras, so das Urteil der Kameraleute (Vgl. "TV- und Filmkameramann). 4. Die Belastungen und Abhängigkeiten für die Theaterbetreiber sind hoch. In diesem vermeintlichen "Auslesespiel" sind alle die Verlierer. Kinos werden unrentabler: mehr als die Häfte würde bei einem forcierten Roll-Out schließen. Schließen werden nicht zuerst die vermeintlich "rückständigeren" (d.h. die 35-mm-equipierten) Häuser [die mit diesem Format über ein entwicklungsfähiges Potential verfügen], die weiterhin mit 35-mm-Kopien beliefert werden müssen. Schließen werden zuerst diejenigen, die in der derzeitigen Situation des Overscreenings sich unnütze Hypotheken aufladen. Die ist auch ein Grund, weshalb gerade Multiplex-Ketten äußerst reserviert gegenüber einer Umrüstung sind, und dies hat glaubhafte betriebswirtschaftliche Ursachen. 5. Es lassen sich nicht weltweit alle Produktions-, Postproduktions- und Verwertungsbetriebe von der 35-mm-Produktion abkoppeln. 6. Neue Kodak-Materialien (5201) besitzen eine dramatisch verbesserte Auflösung. Wenn diese durch das Nadelöhr der Postproduktion digital auf 2 k umgewandet wird (Digital Intermediate), ist dies natürlich paradox. bereits die älteren Materialien, so auch für 16-mm-Negative, lagen in der Auflösung oberhalb von 2 k. 7. Digital Cinema ist somit technisch lediglich eine akzeptable Entsprechung für Transfers von 16-mm-Materialien. Mehr nicht. 8. Ich habe keine Angst vor einer Überlegenheit des Digital Cinema. Beängstigend sind allenfalls die irrationalen Marktmechanismen, mit denen ein neues Produkt angeblich durchgeboxt werden soll. Gelingt dies, da die Filmtheaterbranche nicht gerade durch Intelligenz und Abwehrbereitschaft gesegnet ist, so gibt es eine Kino-Schließungs- und Kinoabrißwelle. Das wäre das einzig "Revolutionäre" an der erträumten Umstellung. Wie schon öfter erwähnt, glaube ich, daß mit Einführung der digitalen Projektion durch Filmverleiher ein engültiges Ende jeglichen Filmtheaterbereichs besiegelt ist - nicht kurzfristig, sehr wohl aber mittel- und langfristig. Filmverleiher als Auftragnehmer von Produzenten streben hier nach einer Standardisierung für multivariable Auswertungsfenster mittels eines technisch einheitlichen Formats. Dieses komme dann allen Medien entgegen; es widerspricht aber diametral dem Alleinstellungsmerkmal und der Exklusivität der Filmtheaterbranche, die sie durch Auswertung des 35-mm- und 70-mm-Formts innehatte - ein sehr beständiges Monopol also. Sozusagen: das Ende der Geschichte wäre mit einem Roll-Out eingeleitet und eine verängstige Anpassung daran käme einer suiziden Fehlentscheidung gleich, wo doch eher die Verteidigung des 35-mm-Abspiels ein aktuelles und zukunftsfähiges Konzept ist. Es ist wie mit der "Globalisierung" oder der Forderung nach einer "neuen Weltordnung" aus dem sog. Weißen Haus: sie nutzt nur wenigen und verflacht den politischen und kulturellen Wettbewerb zugunsten einer Minderheit. Mehr als 1 Milliarde Kinder leben in Armut, und diese Relation hat zugenommen. Ebenso das Drehen an der atomaren Aufrüstungsspirale, vornehmlich in den USA. Es geht um die Weltbeherrschung durch Konzerne, nicht um Glück für alle. Und das leider "über Leichen". Genau so ist es mit Digital Cinema - ideologisch gesprochen. :wink:
  16. Bei KARAMASOW (inhaltlich einer der ineressantesten Werke) gilt dennoch: Vorsicht "Formatfalle"! Um die 300 Titel auf (wenig gefadetem) 70mm schlummern in der Nähe von Gosfilmofond. Am meisten interessieren mich die Negative. Da soll was Furchtbares passiert sein ...
  17. Ein Kompendium "Russian Widescreen Cinema" müßte erst noch erarbeitet werden - vieles liegt seit der Wende verschüttet im Verborgenen. Die russischen 70mm-Filme SCHNEEGESTÖBER (Vorlage für Winterszenen in Bondartschuks KRIEG UND FRIEDEN), DER EISERNE STROM, OPTIMISTISCHE TRAGÖDIE, KALINA KRASNAJA, DAS ZIGEUNERLAGER ZIEHT IN DEN HIMMEL, DER BLAUE VOGEL, DAS POEM VOM MEER, VERZAUBERTE DESNA, SPARTACUS, DORNRÖSCHEN usf. sind nur wenige von vielen Glanzlichtern auf Sovscope 70.
  18. Langsam, langsam.....sollten wir hier nicht wieder einmal die unanfechtbare Meinung der Filmemacher anfordern? Vielleicht is es ja genaus dieser Look, den die Macher hier im Sinn hatten und der mit photochemischen Prozessen und Schulbuchfotographie so nicht ohne Weiteres bewerkstelligt werden kann? Also: warten wir auf die Stellungnahme des Regisseurs und des Kameramanns - alles andere ist und bleibt eine objektiv subjektive Einschätzung :wink: Es gibt viele Wünsche von Filmemachern: nicht alle lassen sich realisieren und manche Konzepte scheitern bereits während der Produktion, spätestens bei der Postproduktion. Wer dort gearbeitet hat, kennt die Widersprüche, Konflikte und Auseinandersetzungen. Die Allegorie "edler künstlerische Inspiration" = "Rechtfertigugung aller Mittel" greift nicht durch. Allerspätestens die Cutter, Coloristen und Lichtbestimmer müssen oft undankbarer Weise völig aus der Luft gegriffene Wünsche der "Filmemacher" zurechtstutzen und verfügen oftmals über ein qualizierteres Beurteilungsvermögen. Allerdings ist auch diese "Profession" stark rückgängig. Und schließlich ist es Aufgabe der Historiker und Tageskritiker, auf bestimmte Filmkonzepte einzugehen und sie zu hinterfragen. Man traut sich kaum, noch einen Nachsatz beizufügen: Film sollte Kunst sein. Allerdings ist es auch in anderen Künsten heute modisch geworden, gewisse Maßstäbe und Erkenntnisse schlichtweg zu ignorieren, da man mit "verunglückten" Performationen offenbar mehr Aufmerksamkeit in einer kommerzialisierten Welt erheischt. So ist das Gekreische, Gegröhle und Gekeife etwa bei den Bayreuther Festspielen total "en vogue". Überdies ist zu bezweifeln, ob einige Sänger - jenseits dieses Experiments - überhaupt noch Stimme und Handwerk beherrschen, sofern sie wieder nach betimmten "Regeln" sich artikulieren müßten. Ähnlich ist es beim Film. Daher weiß ich nicht, warum wir immer wieder wegen dieser Frage aneinandergeraten. Dir selbst dürfte aufgefallen sein, daß etwa die "Todd-AO-Ästhetik" der 60's nicht überlebt hat. Daß sie nicht einmal zitatweise mehr auftaucht (auch nicht im Digital Cinema, dass eine Pseudo-Kantenschärfe und systembedingte Aufnahmetiefenschärfe um den Preist massiver Manipulationen erkauft), das stimmt doch bedenklich. Diplomatisch ausgedrückt: es ist anzunehmen, daß ein Großteil der Filmemacher sich kaum mehr vorzustellen vermag, daß Filme anders aussehen oder gedreht werden könnten, als dies uns laufend "schmackhaft" gemacht werden soll. Vor diesem Hintergrund darf man durchaus die Frechheit besitzen zu sagen, das daß, was Mission :P III abliefert [überwiegend auf 35mm gedreht, aber einige Nachtaufnahmen digital gedreht - alles dann am Avid "fetzig" geschnitten], ist in jeder Hinsicht leider nichts anderes ist als optisches "Exkrement". Nicht böse sein ... :oops:
  19. Natürlich sieht man Pixels, erst recht "vor der Leinwand", obwohl das hier nicht zum ersten Male bestritten wird (siehe frühere Threads). Würden keine Strukturen/Pixels sichtbar sein, dan verfügte das Bild über eine unbegrenzte Auflösung. Übrigens habe ich in der 35-mm-Kopie deutliche Pixels im Titelabspann gesehen, was noch ganz andere Ursachen hat (Titelgenerator etc.) Manchmal aber ist der Blick bereits so konditioniert, daß es manche nicht so stört. Dies betrifft auch unnatürlich aufgeknallte Farbkontraste und das nachweisliche Absaufen der Detailzeichnungen im Schwarz. Dies täuscht eine Scheinbrillanz durch harte Kontraste vor, die es in der Wirklichkeit nicht gibt: es sind Merkmale einer photographisch minderwertigen Bildcharakteristik, die leider auf digitalem Verarbeitungswege verstärkt wurden - und es ist nicht schlußgültig maßgebend, ob einem das persönlich gefällt oder nicht, denn dies sind objektive Parameter, die schon jeder Fotograf gelernt hat und beherrschen sollte. Es handelt sich schließlich um Realfilme und nicht um Zeichenfilme. :wink:
  20. Den Eindruck habe ich auch - man korrumpiert sehr leicht beim Beamer-Konsum: ein weit verbreitetes Phänomen. Den Ausführungen von @x-or braucht nichts hinzugefügt zu werden. Die unstimmigen Masters sind ja schon die Regel dieser völlig filmentfremdeten Vorführweisen.
  21. Nein. Das wüßte er so nicht. (Der Satz macht so keinen Sinn! Es gibt überdies vier verschiedene Möglichkeiten des Abtastens. Was mit 200 : 50 gemeint ist, bleibt mir schleierhaft. Was nun die Aufhellung einer Leinwand durch Tube-Lights oder Notausgangsleuchten mit einer angeblichen Grauaufhellung am Monitor zu tun hat, ebenso. Welche Gamma-Werte werden wann und wo angehoben, etwa beim Filmmaterial oder beim Abtaster? Welches Weiß ist komprimiert? Der Clipping Bereich beim Abtasten etwa einer Kinokopie oder Clipping in der Digital-Kamera?) Am besten, wir bleiben beim Thema "Scope", bevor hier noch alles durcheinandergerät. Kleine Nachbemerkung: Studio-Monitore sind alle geeicht und präsentieren dasselbe Bild. Ebenfalls solide DVD-Player, deren Bilder sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Soviel zu dem Vermutungsspektrum angeblich "verstellter" Wiedergabegeräte. Die brauchen lediglich einmal eingestellt zu werden, dann sind die meisten DVDs darauf auch korrekt abspielbar. "So einfach ist das", sagte schon Lev Tolstoi.
  22. :lol:
  23. Das darf man voraussetzen. Ich unterstreiche daher gemachte (obige) Aussagen, die gerne der Nachprüfbarkeit zur Verfügung stehen.
  24. Im Gegensatz zu Dir, der laufend nur Unsinn über Bewertungen des Filmlooks schreibt, verfüge ich über etwas Filmkopierwerkserfahrung seit 1988. :wink:
  25. Jedenfalls wird endlich klar, das Bildgüte nicht eine Frage nur von analog (=schlecht) und digital (=gut) ist, sondern verschiedene Ursachen und Wirkungen hat.
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