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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Keiner - in diesem Fall viele Nachteile. (Ich verstehe ansonsten jeden Purismus in Sachen Bildqualität. Mittlerweile aber muß ich den Status Quo der Theater-Branche aus übergeordneten Gründen verteidigen und Mängel für den Gesamterhalt inkauf nehmen. Daß Film in so vielen Fällen als Schundprodukt ausgeliefert wird, sollte einen nicht daran hindern anzumahnen, damit auch wieder Anständigeres zu vollbringen, was durchaus auch der Fall ist. Das werden wir nicht erreichen, wenn wir [in Nachfolge der angelieferten Hard-Discs usf.] alsbald Blu-ray-Discs in HDTV vorführen und für ein kompatibles Produkt € 7.oo Eintritt nehmen. Das beantwortet zwar nicht Deine Frage nach dem Sinn eines Beharrens auf oftmals nachteilige Qualität schlüssig und zufriedenstellend, aber ich sehe hierzu keine Alternative.)
  2. Der Humor (s.o.) sagt mir nicht so viel ... oder mein Ansatz ist wieder in den falschen Hals gelangt? Meine Ausführungen zur Panavision Panaflex und Nachfolgern bezogen sich auf zwei wichtige Parameter der Bildqualität: Bildstand und Schärfe. Der Fortschritt in anderen (gestalterisch wichtigen!) Features bei folgenden Kameras wird keineswegs bestritten; gerne auch können digitale Errungenschaften debattiert werden, wo sie einen Nutzen bringen. Wie immer wurde aber Fortschritt über Rückschritt in anderen Aspekten erkauft - wir könnten die Weltgeschichte demgemäß hier verhandeln und kämen nie zu einem Ende. Zu den Schauspielern wollte ich mich nicht äußern, die haben mit alledem nicht so viel zu tun. Frage: Sie selbst schwimmen doch auf diversen Nostalgiewellen, daher verstehe ich nicht die Spitze auf 20er Jahre-Stile? Wenn Sie nicht Nostalgie betreiben, dann aber müßten Sie den Mut zu Bewertungen aufbringen, denn man kann nicht alles gläubig hinnehmen, was der Markt so her gibt. Ich finde Mitchell-Kameras grandios! ("Pures Gold", wie ein bekannter Filmtechniker schon Mitte der 1970er Jahre ausführte.)
  3. Viel zu viel. Aber noch immer zu wenig zum propagierten "Roll-Out" des gefürchteten Fernsehkinos! Hoffen wir, daß es mächtig floppt, hoffen wir auf Verbesserung der Kopienbelieferung als allgemeinverbindliche Geschäftsgrundlage der Spezies Kino! Und beten wir um künftig wieder bessere Filmkopien - die Negative sind ja jüngst verbessert worden... :wink:
  4. Nee, genau den meinte ich - perplexerweise! Er wurde nämlich mit den 70er Jahren immer schlechter, auch das Bild wurde unschärfer und kontrastschwächer (infolge der Spiegelreflex-Ausspiegelung), besonders auf Panavision-Reflex-Kameras zu verzeichnen, wenn man sich die Filme anschaut und sie mit älteren vergleicht. So sehen die 60er Jahre-Filmtitel in Scope, gedreht mit hervorragenden Panavision-Optiken, allerdings auf Mitchell-Kameras (z.B. "The Shoes of the Fisherman", "Where Eagles Dare", "On Her Majesty Secret Service u.a. Bond-Titel", "The Sand Pebbles", "Marooned", "Doctor Zhivago") schärfer und ruhiger aus als Scope-Filme der Folgezeit - man vergleiche die Titel nur... Dann zu den Breitfilmkameras zwischen 1929 und 1931 (65mm. 70mm und offenbar auch 56 mm: mit ihnen wurden in den 1950er Jahren die ersten Todd-AO, CinemaScope 55- und MGM-Camera-65-Filme gedreht, und sie wurden nur geringfügig modifiziert. Am Bildstand dieser Filme (und frühen 70mm-Kopien) hätte ich weißgott nichts auszusetzen. Mitchell und Fearless warben ja bereits Ende der 1920er Jahre mit der Güte ihres Bildstandes - das ist im heutigen Filmschaffen leider (abgesehen vom Selbstläufer der Digital-Produtionen) oftmals abhanden gekommen - und ästhetisch bewertet gibt es kaum einen neueren Film, der bei statischen Einstellungen auf den Einsatz einer bewußt "lostentativ taumelnden (?)" Handkamera verzichtet, um doch irgendwie "Live" oder "dokumentarischer" zu wirken. "Schlecht" waren seinerzeit (um 1930) aber das frühe panchromatische Aufnahme-Material (ohne Lichthof-Rückschicht) und die unvergüteten Objektive. Darum also sehen die Filme jener Epoche leider so minderwertig aus. Stünde die Entscheidung an zum Dreh mit einer hochgezüchteten Moviecam, Panavision-Platinum und sonstige Sackgassen-Produkten, ich würde als Purist auf die Features verzichten und nur das ruhige und scharfe Bild der Mitchells präferieren - auch wenn das unter heutigen Produktionsbedinungen weltfremd anmutet. :wink: Wenn ich sowas lese: http://www.panavision.com/product_detai...38&node=c0 , dann kann man nur noch sagen "Gute Nacht". (Oder: "Guten Morgen, Fernsehkino!". Man wird uns schon richtig zu "vernetzen" wissen, soweit, bis sich alles angleicht und keiner mehr weiß, wie eine Photographie einst aussah. :evil: )
  5. Das sollte man aber mit der guten alten Mitchell-65mm-Kamera tun. Bekanntlich taugte das, was sich ab Anfang der 70er Jahre Panavision Reflex usf. nannte, von Jahr zu Jahr immer weniger. Nun ist sie also auch noch auf CCD-Level abgesunken ... armes, armes Hollywood! Ich würde diesen Namen aus aus meiner Etatliste streichen, ebenso Moviecam und Arri, und am rigorosesten die Imax-Kamera. Gut waren Kameras anscheinend nur, die um 1929/30 gebaut wurden. (Ernst gemeinter Beitrag aus der Reihe "Früher war alles besser") :wink:
  6. Tschechische Familiendramen: DIE JAHRESZEIT DES GLÜCKS. Sphärisch aufgenommen, schwankende Einstellungsschärfen und dominante Halbnahaufnahmen. Bildgestaltung - wie derzeit überall in Mode - durchgängig als Handkamera geführt, selbst in völlig statischen Szenen. Kopie durchgängig grün-stichtig, etwas zu hell, aber relativ scharf.
  7. Gerne zur Kenntnis genommen. DP-70 ist insofern aber die narrensicherere Lösung (falls die Luftkühlung einer U2- auch einmal ausfallen würde, fließt durch DP-70 immer noch unversiegbar Wasser, Quelle des Lebens für die stets sehr kühle Druckbandhalter-Platte. Aber der Film selbst dürfte ohne Luftkühlung schneller verwölben und austrocken, wohlwahr. Hätte ich doch nur nicht meinen U2-Kompressor weggegeben: heute würde ich ihn gern der DP-70 angliedern und hätte es perfekt. Mit dem Problem des Lagerspiels und der (theoretisch) verschleissanfälligeren Schnecken-Blendenwelle. Habe ich noch nie gemocht an DP-70, die 2-Flügel-Kegelblenden waren seit AP XII immer meine Favoriten. Die DP-70-Blende ist blechig, biegsam und macht dann Krach ohne Ende. Solche "Büros" kenne ich leider nicht. Immer nur befähigte individuelle Koryphäen, aber gewiß keine Firmen...oder wolltest Du für Dich werben? (Nichts dagegen... könntest in Berlin eine elektromechanische Werkstatt aufmachen - Aufträge kann ich gerne ansammeln, die eigenen eingeschlossen.)
  8. 4 k natürlich. :lol: (Und vom I.Q. her: "Hoch vier"!)
  9. Mir Deiner Präferenz für "Bauer U2" bist Du nicht objektiv: erwähnen möchtest Du leider wieder nicht, daß gerade die (von Dir weniger geschätzte) DP-70 den höchsten Wirkrungsgrad erreichte und vornehmlich in der Perspektive für Open-Air-Vorführungen auf 170-Grad-1-Flügelblende insistierte. Dem steht Bauer U2 nach. :wink:
  10. Dem kann man gerne beipflichten. Widerspruch nur in einem winzigen Punkt: wenn man von "alten russischen" Filmen spricht, müßte man im gleichen Wortlaut über "alte amerikanische" Filme (und frevelhafterweise über das "Altern" von BEN-HUR) sprechen. Schaut man genauer hin, was damals in Moskau kinematographisch konzipiert und realisiert wurde, sehen dagegen die Amerikaner etwas "ärmlicher" aus. Das betrifft nicht immer das russische "Material", in jedem Falle aber den Aufwand, die Ingenieurkunst und die perfektionierte Ausarbeitung der Breitwandprozesse. Aber auch Sujets und Literarizität: trotz staatsnaher Propaganda blieb man selbstverpflichteter einer Geschichtskonstruktion oder Literaturumsetzung verbunden als im Entertainment- und Star-Kino der Amerikaner, welches historische Fakten "bügelweich" den narrativen Schablonen der Genres anpaßte. Das macht die faszinierende Aura der "Russenfilme" seit jeher aus: ein Hauch von Geschichte und Realismus durchströmt das OEuvre in fast jeder Groß-Produktion, aber auch eine inhärente Thesen-Steifigkeit: unübersehbar immer auch Geschichtsmonumente zur Verbreitung des "Russian Way of Life". Das finde ich ungemein spannend: es sind filmische Denkmäler untergegangener Weltreiche ähnlich den Bauwerken der Antike. Man sollte sich unbedingt auf diese Kino-Epoche einlassen und westliche Konsumgewohnheiten für ein paar staunenswerte Stunden "pausieren" lassen.
  11. Etwas härter ist das Material wohlweislich bei der Magnetitbespurung der ostereuropäischen Flme. Langfristig wirken diese wie Schmirgelpapier.
  12. Na ja: der eine war vielleicht geschenkt (in neuwertigem Zustand), der andere günstig erworben, weil ihn keiner mehr braucht?? Wäre meine Version, da auch ich mich wunderte. [Weitaus wichtiger aber, finde ich als Außenstehender und Besucher, wäre der Einbau unbedingt eines total anderen Projektors! Die bessere DP 70 steht stattdessen im Foyer, was meinen Bekannten überhaupt nicht "In den Kopp gehen" will...) (Ich hatte mal 1989 einen Bogen-Kopf fabrikneu für knapp 2.400,-- anfertigen lassen, aber stets "unberührt belassen" für den "richtigen" Augenblick - zwischenzeitlich wurde er geklaut. Auch das also ist die gerechte Strafe, wenn man sich zu sehr verausgabt und Hemd und Hose für so etwa veräußert. :wink: )
  13. In einigen sowjetischen Filmen sind Extrem-Weitwinkel-Einstellungen erkennbar, etwa in VOIJNA I MIR, in dem der Ansturm auf die große Soldatenbadeszene (entfernt erinnernd an frühbarocke Jungbrunnen-Gemälde in Nachfolge von Lucas Cranach d. Ä.: ) stark stilisiert auseinanderdriftet. Auch die Halbnah-Einstellungen der Birke am Ende des 1. Teils zeigen diese Bildcharakteristik. Leider ist mir beim heutigen Stöbern in der Angebotspalette der Sovscope-70-mm-Aufnahmeobjektive keine dementsprechende Optik vor Augen gekommen: die kürzeste beginnt bei 22 mm (etwa 96 Grad Bildwinkel). Diese "auseinanderfliegenden" geometrischen Effekte sind außerordentlich wirkungsvoll und übertreffen die "Bug-eye-"Linse von Todd bei weitem. (Ähnlichkeiten etwa mit der Kerzensaal-Szenen in "Harry Potter" sollen der Verdeutlichung hier genannt werden, sie sind in VOIJNA I MIR nur noch stärker akzentuiert) Gibt es - falls zufällig ein Fachmann hier mitliest - irgendwelche Unterlagen zur oben bezeichneten "Fischaugen"-Optik, vielleicht auch Production-Stills??
  14. Das ist aber mehr oder weniger eine ehrenamtliche Tätigkeit und nichts vertraglich gesichert Existentielles? @eSHa fragte nämlich wie folgt: "Hat man die Möglichkeit aus diesem Beruf weiter zu entwickeln? Was sind die nächsten „Ebenen“? Quasi Beförderungen usw. ". Kino ist kein Ausbildungs- oder Karriereberuf, sondern Leidenschaft: eine Fachschaft also, die suchtabhängig nach etwas "sucht, was Leiden schafft".:wink:
  15. Zur Frage der Aktualitäten: steht denn schon das Programm für die russische Filmreihe? Es gäb es noch weitere 70mm-Titel im BA, darunter "Der weisse Vogel mit dem schwarzen Fleck", "Das Zigeunerlager zieht in den Himmel" oder "Am Himmel nur Mädchen" - allesamt "filmed in 70mm" und in sehr guten Kopien. Auch das Blow-Up von Sergej Bondartschuks "Waterloo" wäre vielleicht ein Wiedersehen wert oder der polnische Zweiteiler (Blow up in 1,85 : 1) von Wajdas "Die Sintflut". Oder müßte man die Reihe in "Kinoklassiker Osteuropas" umbenennen?
  16. Ja, schon: aber auf 70mm deutlichst schärfer, plastischer, sauberer und ruhiger im Bild. Das ist ein Unterschied, der ihn dramatisch besser als heutige Scope-Filme aussehen ließ. Die Originalfassung ist m.E. die Premierenfassung und/oder eine Director's Cut.
  17. Also eine SR-Kopie plus DD sollte eigentlich möglich sein. Mir ist das Desinteresse des Verleihers daran unverständlich, denn "Schiwago" lebt auch von der knalligen Soundkullisse, selbst wenn sie großenteils 3-kanalig gemischt ist. Wir spielten ihn die 90er Jahre (bis noch vor 5 Jahren) in 70mm - trotz aller Farbstichigkeit: die donnernde Ouvertüre (die Zarenhymne) und der wie in Öl gemalte Titelvorspann zeitigten kolossale Wirkungen. Leider weist das Panavision-Kameranegativ einige Splices auf, sodaß schwer vorstellbar ist, daß er noch einmal im Roadshow-Format zurückkehrt. :|
  18. Ja klar, gar keine Widerrede. Nur am Rande daher mein leiser Hinweis zur Schärfe: sie ist nicht wegen Technicolor so herausragend, denn dieser Eindruck hätte bei der Leserschaft nach der Pauschal-"Emblematisierung" zum Technicolor-Ereignis durch @preston sturges als Mißverständnis haften bleiben können. Trotzdem ist es eine sehr gut ausgeglichene Technicolor-Kopie, was nicht selbstverständlich ist. Aber es ist nicht das Verfahren, welches zum Erhalt der Schärfe in herausragender Weise geeignet ist. Sodenn kam auch erst von Dir der entscheidende und weiterführende Hinweis auf die Mehrschichtenkopie. :idea:
  19. Die Kopie, die ich vor wenigen Tagen in den Händen hatte, war ohne Tonspur... 8) Das bestätige ich. Die erste Version (für die Berlinale-Aufführung mit der Schultheiss-Orchesterbegleitung und noch kleineren Ausbelichtungsartefakten) war stumm. Sie lief nochmals 1/2 Jahr später im kommunalen Kino 'Arsenal'.
  20. Mich bitte nicht absichtlich falsch interpretieren: ich kenne diese Kopie optisch und inhaltlich sehr gut, möglicherweise besser als Sie (und auch die darin fehlenden Szenen resp. Ergänzungen.) Meine Aussage: der Film ist nicht wegen Technicolor besonders "scharf". @Superwidescreen ging mit seiner Andeutung bereits in die richtige Richtung: mir war das sofort klar. Grübeln Sie noch ein bißchen ... wir haben ja noch viele Montagsrätsel vor uns. :)
  21. Wurde die DCI-Initiative noch im Vorjahr wie ein Evangelium verkündet, so formulierte man es 2006 vorsichtiger; es handele sich um eine "Empfehlung", die zudem auch erst auf deutsche Verhältnisse angepaßt werden müsse. Die Empfehlung der DCI ist auch nachwievor von der SMPTE, sofern ich noch auf dem Laufenden bin, noch nicht angenommen worden. In Anbetracht des derzeitigen Aufnahmestandards 35 mm (4 - 8 k Auflösung, letzteres ist dem neuen Material 5201 in etwa zu eigen), würde es mich hochgradig wundern, wie die SMPTE der immer wieder erhobenen Forderung, Digital Cinema müsse sämtliche Eigenschaften einer adäquaten Umsetzung des Filmnegativs erfüllen, wenn nicht sogar übertreffen (!), nachkommen möchte? Das ginge schon unseriös zu, wenn sie die DCI als Zukunfts-Standard der Branche verabschiedet, was eigentlich ein Klagegrund wäre. Bemerkenswert natürlich die Faschings-Reden in Baden-Baden von "technical lead", der technischen "Vorreiterrolle des Kinos" (durch HD-DVD?) und damit zwingend parallelisiert die Forderung von Dr. Negele nach Durchsetzung des Digital Cinema. Zwar erklärten andere Branchensprecher, die durchaus Digital-Protegisten sind, sehr offen und weniger verharmlosend, es werde damit auch eine Marktbereinigung stattfinden, die zu einer Betreiberkonzentration (und einer "Gesundung" der Branche führe); zwar zeigten sich auch aufgrund der beschränkten Kopienbelieferung auch Kleinbetreiber offen für Digital Cinema, aber alle diese Überlebensinteressen, Bereinigungsstrategien, Vorreiterrollen bleiben Schimären hysterischer Rattenfänger. Es wird nachgerade der Eindruck erweckt, als sei das 35-mm-Distributionsformat tot, und auch Negele äußerte ganz ungeniert (und unbedarft, das erlaube ich mir ihm an den Kopf zu werfen), dieses Format stünde nicht mehr zur Diskussion. Nicht diskutiert wurde natürlich, welche wirtschaftlichen und technischen Potentiale das langlebige Format auch künftig für die Branche hätte, sofern der Theaterverband sich hierfür geschlossen stark machen würde. Gerade die einstweilige Beibehaltung (des auch technisch mit vielfältigem Potential gesegneten 35-mm-Formats!) und die Aufstockung der Förderkopien könnte sich als Überlebensgarant für die gesamte Branche darstellen. Stattdessen hecheln einige Betreiber einer vermeintlichen Digitalisierungswelle der weltweiten Kinos hinterher, die nirgendwo auf dem Kontinent richtig in Gang zu kommen scheint und die sie alsbald noch machtloser gegenüber Verleihern werden ließe, ganz abgesehen davon, daß Digital Cinema die Branche technisch, programmatisch und ästhetisch kompatibel zum Home Cinema absinken lassen würde. Jeder glaubt, wenn er sich nur schnell genug digitalisieren würde, so stünden die eigenen Überlebenschancen höher... wo aber bitte ist diese Behauptung belegt und garantiert, und wer schließt aus, das nicht das Gegenteil einträfe? Dem HDF widerspreche ich. Es ist das Gegenteil einzufordern: Je heftiger der 35-mm-Standard verteidigt, verbessert und ausgebaut würde, desto größer die Überlebenschance für alle. Was Negele angestossen hat, ist nichts anderes, als sich mit ihm an den Tisch zu setzen und "Russisch Roulette" zu spielen. Nur daß er persönlich Papierkugeln im Lauf hält, andere sich aber die Munition laden sollen. Die Branchensprecher der Digital-Symposien sagten (einschließlich Frau & Herrn Kieft, wahre "Filmexperten") alle dasselbe: möglichst schnell dem neuesten Trend des DVD-Kinos nachlaufen (Digital Cinema ist hiervon ein Derivat), um durch diese "Anpassung" konkurrenzfähig zu bleiben. Daß aber die völlige Aufgabe der tradierten, angestammten Produktbeschaffenheit in einen Kreislauf ständiger Digital-Umrüstungen und Positionsaufgaben noch schneller zum Home Cinema führen wird, mochte keiner der Herren ansprechen, um sich keine Böße zu geben. Ein jeder tat so, als wüßte er um esoterische Konzepte, aber niemand gibt Garantien für die kommenden Jahrzehnte, im Gegenteil. Die Bewahrer des 35-mm-Kinos sind nunmehr verängstigt und mundtot gemacht worden (und auch die vorsätzlich betriebene [dies wiederhole ich gerne öffentlich mit Beweisführung!] Verschlechterung der Serienkopien hat dazu einen Anteil geleistet), und so haben diejenigen die Meinungsführerschaft inne, die etwas Neues auf HD-DVD-Niveau anbieten, von dem suggeriert wird, es sei auf lange Zeit existenzsichernd und zukunftsicher, wo doch ganz eindeutig das absolute Gegenteil ausgesprochen werden müßte. Merke: Ohne 35-mm-Film alsbald auch kein Auswertungsfenster mehr. Die 35-mm-Kopie muß zwingend amortisiert werden, bedarf einer exquisiten, professionellen und Home-Cinema-abträglichen Vermarktung. Digital Cinema-Produkte nun sollen billig werden. Das aber bedeutet: das Premiumprodukt stirbt, ebenso der Auswertungsvorlauf der Kinematogaphentheater, die damit Home-Cinema-kompatibel geworden sind. Fazit: wenn die Branche die kommende Krise hinauszögern will, sollte sie hartnäckig am 35-mm-Standard festhalten. Jegliche Spaltungsversuche untergraben in kürzester Zeit die Verhandlungsstärke gegenüber den Filmverleihern und Produzentenverbänden (die nur die schnellste Auswertung anstreben: eben digital), sie untergraben auch die Verteidigung der Auswertungsfenster. Denn diese Faktoren hängen zwingend zusammen.
  22. Selbstverständlich sollte man einen Standunkt haben und auch urteilen dürfen: diese "Transaktionen" wurden dadurch erst möglich, daß jener Kinozar bei den Verleihern ein Monopol aufgebaut hatte (zehn Jahre später durch das Kartellamt zerschlagen, seitdem strafwürdiger Verstoß gegen Wettbewerbsboykott). Dieser Mann hat nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die treusten Mitarbeiter derart ausgequetscht, daß das viele Geld und die Aktiengesellschaft leider nicht zur Stabilisierung der Traditionshäuser genutzt wurde, sondern Ende den 90er Jahre als Schlußlicht der Branche weitere Multiplexe gebaut wurden, die sich als unrentabel erwiesen. Der einstige Zar hat also ein Riesenkapital in recht brutaler Weise und auf den Knochen seiner Mitarbeiter erwirtschaftet, das nunmehr verpulvert wurde: wichtige Traditionshäuser sind nunmehr zerstört und auch die MPs hängen am Tropf. Das hatte enorme Auswirkungen auf die Theaterlandschaft, von der sie sich nie wieder erholen wird. Deine Andeutung - ich sah den Film 1996 und 1999 in Bradford letztmalig - läßt aber auch durchleuchten, daß Technicolor nicht die arteigene Präsentationsweise bei 3-Streifen-Cinerama war und prozeßstimmige Mehrschichtenkopien deswegen auch schärfer sind. Daher trifft die Schlußfolgerung von @preston sturges, wie scharf der Film doch sei, weil er auf Technicolor-Druckkopien hergestellt wurde, beim Cinerama-Verfahren in gleich doppelter Weise nicht zu.
  23. Aha, WINDJAMMER und schöne Frau. :lol: Nun gehen wir erstmal zum Osterschmauß, mir knurrt der Magen vor lauter Leichenblässe!
  24. Sehr komisch wieder, völlig unangesagt einfach bunte Bilder von WINDJAMMER einzustellen. So kann der Film nicht "jungfräulich" ausgesehen haben, erzählen Sie bitte keinen Unsinn. Die Zusammensetzung der Farbstoffe widerspricht jeglicher Eastman Color-Type. Nichts gegen bunte Bilder: aber bitte ansagen und keine Authentizität vorschützen! (Die Technicolor-Kopie HOW WEST WAS WON ist ebenfalls aus dem Europa-Palast, woher ich sie noch kenne. Über die DVD-Edition können Sie gar keine Auskünfte erteilen, denn diese befindet sich im Restaurationsprozeß! Bitte weniger kolportieren, dafür besser informieren...) Richtig erkannt. Bradford hat auch kein Cinemiracle, sondern projziert mit den Kämmen. Und was sagt uns das optisch?
  25. Die Kopie, dei schon Ende der 1990er Jahre in Bradford gezeigt wurde, kam vom Europa-Palast aus Essen, war rosarot, aber mit dt. Ton. Mir ein Rätsel, wie man hier an bunte Bilder gelangte, denn restauriert wurde der Film - entgegen Absichten des Norsk Filminstitutt in 2000 - leider nicht. Die Farben wirken vollkommen unnatürlich, so sieht keine Materialtype aus, ausgenommen vielleicht asugeblichenes Dufaycolor. Was also soll das bedeuten, bitte :?:
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