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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Mit Verlaub: diese Debatte wird von einigermassen gereiften und problembewußten Diskutanten geführt, die über persönliche, auch schmerzhafte und (jahrzehntelange) Erfahrung zur Problematik verfügen und ihrem Empfinden höflicherweise Ausdruck verleihen möchten. Diese werden das äußern dürfen, was gesagt sein muß. Es liegt gerne an Dir, Betriebsräte zu gründen, wie ich aber hoffe, nicht allein zum Zwecke der Rechtsbeihilfe in Abfindungsfragen, sondern im Gewahrwerden auch der Verantwortung, den Betrieb eine Tages selbst übernehmen zu müssen, wenn die hier gescholtenen "Verantwortlichen" der Misere sich aus dem Staub gemacht haben werden. Diese Verantwortung wird vielen der hier im Forum kritisch argumentierenden (und im Gegensatz zu den Geschäftsführern/Aufsichtsratsvorsitzenden) Defizite nicht ausblendenden Mitarbeitern bei den "Bodentruppen" früher oder später automatisch zufallen: sie sind die Kinomacher/Innen der Zukunft - nur sie wissen und ahnen es noch nicht. :)
  2. Es gab lange die These - besonders in den 80er und 90er Jahren: sowohl auf Seiten der Kleinbetreiber/Programmkinos als andererseits auf Seiten der Großbetreiber/Ketten - das ungestüme Agieren der Akteure der jeweils anderen Betriebsform tangiere einen selbst nicht besonders, zu divergent seien die Marktsegmente und der Zuschauerklientel. Einer solchen Auffassung ist wenig zu trauen, denn schon Mitte/Ende der 70er Jahre setzte ein massenhaftes Kinosterben traditioneller Bezirkskinos selbst in den Metropolen ein, begleitet von monopolartiger Sicherung des Erstaufführerstatus mit Alleinpositionierung auf Seiten der Großbetreiber (Letzteres ist heute weitgehend liberalisiert worden). Das damalige, bis in die Jetztzeit homeinragende Sterben betraf etliche als Einzelsaalhäuser existierende Großraumkinos älterer Kategorie, gefolgt vom Sterben der Kinocenter seit den 1990er Jahren, jüngst infolge der Erfolge des Kinotyps Multiplex. Erschließt man sich die Erhebungen der jährlichen FFA-Kinostudien, so fällt auf, daß noch vor drei Jahren die Bilanz von Programmkinos gegenüber rückläufigen Zahlen bei den Großketten minimale positive Zuwächse erzielte. Dies hat sich in den letzten beiden Jahren (2003/2004) geändert: Die Programmkinobesucherzahlen waren rückgängig, die Umsätze der Ketten stabilisierten sich. 2005/2006 wird der Markt erneut von tektonischen Verschiebungen gezeichnet sein, und es ist anzunehmen, daß ins Taumeln geratende Großbetreiber ihr gesamtes Umfeld und auch die Sparte der unabhängigen und/oder kleineren Betreiber mit in einen um sich greifenden Strudel hineinreißen: ob gewollt oder ungewollt, ist hier gar keine Frage, sondern nach meiner Auffassung weisen diese Auswirkungen eine vor nichts und niemandem halt machende Eigendynamik auf. Schuld an der Misere sind unsere (ohnehin nur für 4 Jahre gewählten und hernach nicht mehr zur Verantwortung zu ziehenden) Standortpolitiker, die sämtliche Bauvorhaben genehmigten sowie primär die mangelnde grundgesetzliche Handhabe, das Eigentum auf Verträglichkeit zu verpflichten. Selbst in der Quintessenz einer Marktbereinigung wird auch für die verbleibenden Kinoformen und -firmen die Lage nicht einfacher, da neue Bedrohungen, die die Kinobranche nicht selbst verschuldet hat, die Unterhaltungs- und Freizeitform Kino in die Zange nehmen: hier denke ich an die gepriesene Volldigitalisierung der Kinos hinsichtlich ihrer Betriebsabläufe, den DVD-(Repertoire-)Boom nebst Flachbildschirm und nicht zuletzt die Neigung der jüngeren Altersgruppen, auf einen Kinobesuch zugunsten der Spielkonsole zu verzichten.
  3. Stabwechsel im Filmmuseum Berlin/Deutsche Kinemathek: Im Frühjahr 2006 tritt der bisherige Leiter des berliner kommunalen Zeughaus-Kinos, Dr. Rainer Rother (auch Autor von Biographien über Leni Riefenstahl und Stanley Kubrick) die Position des "Künstlerischen Direktors" im Filmmuseum Berlin/Deutsche Kinemathek an. Er löst den Filmpublizisten und bisherigen Direktor Hans-Helmut Prinzler ab, der mit 67 Jahren ausscheidet. Ob und inwieweit es auch zu einer institutionellen Zusammenführung des bis dato mit dem Deutsch-historischen Museum zusammengeschlossenen 'Zeughaus Kino' Unter den Linden mit dem Filmmuseum Berlin am Potsdamer Platz kommt, ist nicht Gegenstand von öffentlichen Fragestellungen in diesem Kontext. http://www.welt.de/data/2005/12/02/811435.html
  4. Hier gibt es den "Betriebsübergang", der Personalangelegenheiten gesetzlich spezifiziert: ob zum Nach- oder Vorteil eines Betriebes lasse ich einmal außen vor. Die Initiative, gut 36 UFA-Häuser (mit Ausnahme des aachener EDEN PALAST und des berliner ROYAL PALAST) zu übernehmen, lag seinerzeit bei Heiner Kieft, der angeblich an eine Zukunft glaubte und gerade Marktführer geworden war oder es werden mochte, heißt es. Die neue australische Muttergesellschaft (inzwischen Greater Union Filmpalast) zieht nunmehr die Bremse an: eine Flurbereinigung des Marktes ist da nicht auszuschließen, und auch das Kapital kennt bekanntermaßen keine nationalen Grenzen oder Skrupel, sagte schon der alte Marx. :shock1:
  5. Haben wir schon in 70mm, Kopien sind übrigens von 1968. Zur Festzeit hätte zumindest ich lieber wieder Bibelfilme. Vielleicht gucken wir ja BEN HUR in 70 (oder das, was davon übrig blieb), jedenfalls ein Kirchenfilm muß es schon sein! GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN oder KÖNIG DER KÖNIGE gehören ebenso zur Festtagszeit, nur nicht mehr in den Filmtheatern. Ich nehme an, Karlsruhe hätte sowas ggf. gemacht, aber das Risiko wegen der zeitgleichen Fernsehausstrahlungen gemieden. Tatsache ist, daß man in ganz Deutschland fast keine einschlägigen Weihnachts-Repertoire-Filme mehr sehen kann (unzählige Titel von WIR SIND KEINE ENGEL, DIE BIBEL, DAS GEWAND, ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN, WEISSE WEIHNACHTEN, IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN?, JEDE FRAU BRAUCHT EINEN ENGEL, SANTA CLAUS, DIE ZEHN GEBOTE, LICHTER DER GROSSSTADT, NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS, FANTASIA, DIE GLÜCKSRITTER): am allerwenigsten sind sie noch in Berlin zu sehen. Zumeist "läuft" das Weihnachtsgeschäft auch mit aktueller Kinoware, was zeigt, daß eine allgemeine Säkularisierung nicht mehr nach der Symbolik der sog. "Kirchenfilme" verlangt. Man könnte aber mit guten Gründen argumentieren, daß "2001" immerhin ein religiöser Film sei. Aber m.E. paßt er besser für Silvester. In diesem Sinne - und noch immer auf der Suche nach dem "perfekten" Weihnachstfilm - muß es auch wieder etwas für die Nicht-Kubrick-/Science-Fiction-Enthusiasten sein, was zum Gang ins Kino motiviert.
  6. was machen wir nicht alles für unsere "kunden" ...[...] ein handwerklich sehr gutes blow-up mit stellenweise 65mm look, besonders bei den insert aufnahmen von schalttafeln, bedientableus etc ... Sehr schön: endlich die Raritäten im Einsatz: die Bildschärfe hatte auch ich bestens in Erinnerung. Nicht in Erinnerung aber ist mir der (Stereo?-)Ton geblieben. Besten Dank für die Screen-Shots, gerne noch weitere. P.S.: Ich war ja schon bei BEREIUNG I-V und KRIEG UND FRIEDEN I-IV übrigens zahlender Kunde - und mußte diesmal leider pausieren.
  7. CineStar Schauburg: http://www.cinestar.de/html/site.php?pg...art=1#art1 Report von 2001: http://www.arbeitsalltag.de/Texte/abspann.htm
  8. So jemand zur heutigen 22.30-Uhr-Vorstellung von MAROONED - VERSCHOLEN IM WELTRAUM (D.F.) anreist: wäre es im Bereich des Möglichen, ein oder zwei Leinwandshots des Films festzuhalten? Würde ich prima finden, denn gerade dieser Titel ist im Repertoire der 70mm-Filme ein äußerst selten zu sehendes Werk. :)
  9. cinerama

    King Kong

    NARNIA ist überwiegend auf KODAK VISION 2 500 T 5218 (feinkörnigstes Aufnahmematerial) und generell in Super 35 gedreht. 65mm-Produktionen sehen anders aus. Belichtung und D.I. wurden bei NARNIA genauestens bereits vor der Postproduktion aufeinander abgestimmt. Es gibt bessere Bilder und Kopien als NARNIA. :wink:
  10. cinerama

    King Kong

    Das Digital-Bild bei der Europapremiere von KING KONG war wirklich besser als auf 35mm. Weil hier das digitale Intermediate (das natürlich mit 35mm-Aufnahmegüte nichts mehr zu tun hat) in diesem Fall adäquat von digital zu digital ausgespielt werden konnte. Was also bereits (somit als fotografisch minderwertiges Produkt) digital vorliegt, kann selten durch 35mm verbessert werden. :cry:
  11. cinerama

    King Kong

    Da hat der Mann ganz recht, und hat dennoch nicht erkannt, daß uns die grausige Wirklichkeit längst überholt hat. KING KONG ist, bedingt durch das D.I., ein auf das in den Kinos domierende Analog-Medium zurückkopiertes HDTV/HD-Bild. Leider nun nicht "verschönert" durch alle Güten, die eigentlich analoger Film zu bieten hätte, sondern in diesem Falle mit all dem belastet, was man analog eben anlastet. Somit wird Dein Chef alsbald HDTV begrüssen, zumal die landläufige 35mm-Distribution noch unter diesem Niveau angelangt ist. Schöne neue Welt des CGI-Universums. Dank Jackson und Lucas.
  12. cinerama

    King Kong

    Da wäre ich mir nicht so sicher, ob die Kopien auch optisch o. K. sind... die von mir gesehenen waren es allesamt nicht. (Allerdings beziehe ich mich auf Eigenschaften einer ordentlichen Farb- und Lichtbestimmung, nicht allein auf die zumeist mechanisch monierten Fehler durch Fehlkopierung, Verschrammung u.a., die bekanntlich leichter "reklamierbar" sind). Der Film schaut allgemein optisch "schwach" aus.
  13. cinerama

    King Kong

    "Erbsen auf halb sechs" war (gottlob) eine kleine deutsche Produktion für visuell anspruchsvolle Besucher, und zudem ohne digitalen Ballast umkopiert. Sein Thema: Tragikomödie um "Blindheit". KING KONG ist eine durch unendliche digitale Postproduction und anschließende analoge Massenkopierung gequälte Großproduktion für angeblich "Sehende".
  14. cinerama

    King Kong

    Alles Quatsch! Die UIP hat zu keiner Zeit auf einer Pause bestanden. Tja, das ist die Quintessenz aus unterschiedlichsten Aussagen. Ich wiederhole sie, damit der Verleih erkennt, was er verabsäumt hat:
  15. cinerama

    King Kong

    Bitte gründlicher lesen und mich bitte nicht mißnterpretieren! Eine Pause fand ich angemessen, wenn sie durchdacht eingesetzt wird und durch ein stimmig einkopiertes Pausenzeichen legitimiert wird. Die Einwände wenden sich gegen das derzeitige Gehacke in deutschen Kinos. "Roadshow"-Kino-Weisen deutete ich nur kurz an, seitenweise im Zusammenhang mit KING KONG wird darüber erst in film-tech.com verglichen unter Nennung von Titeln, wo immer das gut gemacht wurde. [spekulationsmudos = Ein] Anscheinend wurde das Pausenzeichen auf Anweisung des dt. Verleihs aus dem Kopierdup herausgeschnitten? Vielleicht dachte man sich: der schäbige, deutsche Kinomarkt bringt immer weniger Einnahmen, da können die ruhig 1 Vorstellung mehr am Tag spielen. Später vielleicht wurde man gewahr, daß dies nicht klappt und veranlaßte die Disponenten in letzter Sekunde, die Sache zurückzupfeifen. Da leider keine Pausen mehr vorhanden waren, hieß es dann: Macht Euch Euren Scheiß selbst, aber wehe, die Pause fehlt! [spekulationsmudos = Aus] So professionell offenbar handeln Spitzenkräfte der deutschen Filmwirtschaft. :shock1:
  16. Tja, was nutzt mir der beste Beamer, wenn ich als Weit-Vorne-Sitzer immer Pixels und Kantenflimmern sehe, der Kontrast überzogen ist, die Digital-Geräte mehr Geld in Anschaffung und Wartung als die analogen kosten. Was nutzt es mir: A) Wenn ich keine alten Filme oder Festivals mit überwiegend Perforiertem aus aller Welt damit zur Vorführung bringen kann, weil mein bisheriger Instandhaltungsetat für die seit 100 Jahren gut eingeführte Technologie plötzlich komplett an die XDC verbraten wird. B) Wenn ich mein einziges Projektionsfenster mit ohnehin beengtem Vorführraum (ich spreche nicht von mir, sondern als Fallbeispiel) für den Fetisch Digital räume, als daß er mir vorschreibt, welche Filme ich zu spielen habe. Um nicht falsch verstanden zu werden: als Ergänzung zum regulären Betrieb, für Sonderveranstaltungen und Live-Übertragungen, finde ich solche Versuchsballons mit der DLP-Projektion so gar ganz erfrischend. Sie aber zwingend zur Geschäftsgrundlage vieler, derzeit mit wichtigeren Problemen kämpfender Betreiber zu machen, kann indes für ausgesprochen riskant erachtet werden: "Russisches Roulette", könnte man sich ausmalen. Praxis-untauglich auf die lange Sicht, wäre ein weiterer Einwand. Aber Deinen Einladungen zur Sichtung von Digital Cinema (ich selbst kenne es ja zu genüge), @Rio, kann gerne mit einer Einladung zur 70mm-Projektion oder zu einem IMAX-Besuch entgegnet werden. Dies nur so nebenbei, um mal die Meßlatte wieder etwas höher zu hängen. :wink:
  17. cinerama

    King Kong

    Und gemäß diesem US-Forum ist doch klar, wie es allein statthaft wäre: mit einkopiertem Pausenzeichen im gleichen Design wie Anfang- und Endetitel: im 20er Jahre "varieté style". Davon habe ich in der Deutschfassung des europäischen Verleihs nichts gesehen: stattdessen wurden wieder verschrammte und verhüpfte Kinopausenreste hineingeschnippelt, zudem für die Zuschauer im aller-unpassendsten Moment (Marterpfahlszene mit Naomi Watts) und von diesen geradezu als qualvoller "Coitus Interruptus" empfunden. Dasselbe übrigens bei NARNIA und HARRY POTTER FEUERRKELCH die letzten Tage erlebt: jedes Mal Buhrufe im Saal oder laute Fragen wie: wo sind wir hier eigentlich? Begleitend zu einer stilvollen Pause gehörte eigentlich auch eine Intermission-, Entré-acte und Exitmusic --- wie zur Glanzzeit des Monumentalkinos. Wenn dieses Niveau nicht gehalten werden kann, so darf keine Pause gemacht werden. Punkt. Warum anno 2005 die Kinomitarbeiter schon "Pausen inszenieren" dürfen, bleibt mir schleierhaft. In der gesehenen Weise war die Unterbrechung bei KING KONG penetrant und abrupt. Nach meiner Wahrnehmung sah und spürte nahezu Jeder wie elektrisiert: hier ist gar keine Pause vorgesehen und sie ist auch nicht in den Film einkopiert, die "Sauerei" ist wohl eher vom Kino selbst verzapft, um mich als zahlendes Vieh aus dem Saal an die Popcorntheken zu treiben. Fazit: Die in einem Dutzend von mir besuchten Sälen (ich wollte mal mehrere Säle und Kopien der drei derzeit führenden Blockbuster miteinander vergleichen) gemachten Beobachtungen waren nahezu konform gehend: ein pekiertes, für dumm verkauftes Publikum machte dies akustisch deutlich [allerdings gab es wie immer kein Personal am Ausgang, das sowas auch registrieren könnte]. :cry:
  18. cinerama

    King Kong

    Absolute Katastrophe! Ein bodenlose Frechheit! So habe ich das vorhin in der Zweitsichtung des Films in einer UCI-Kinowelt erlebt. Wer genau an dieser Stelle trennt, gehört gesteinigt. Dramaturgisch ist dies eine absolute Perversion in der Manier, wie RTL mitten in einer Mordszene Werbung einblendet, nachdem zuvor mit langem Atem eine Spannung aufgebaut wurde, inmitten einer Szene also, die erst nach Abklingen und Handlungsumschwung [Perepetie] (für eine Zwangspause zwecks Konsum) unterbrochen werden sollte. Die aufgebaute Spannung war mit solcher Pause, genau an dem Punkt wie oben vom Vorredner bezeichnet, vollkommen zerstört, der auftretende Kong als Terror erst nach der Pause riß keinen der nacheinander eintrudelnden Besucher mehr vom Hocker, was zweifeslohne sonst der Fall gewesen wäre. Die zuvor noch disziplinierten Gäste blieben nach dieser Unterbrechung unruhig und führten Ihre Pausen-/Handy-Gespräche noch nach der Pause und zeitgleich zu berstenden Actionszenen fort. Kino mit einer solchen Zwangspause ist beinahe wie ein anderthalb Stunden lang betriebenes Vorspiel, und kommt es dann zum Höhepunkt, zieht man das Teil im entscheidenden Moment heraus, um die Hose wieder hochzuziehen und das Licht anzuknipsen. Danach klappts bekanntlich gar nicht mehr... Herrschaften: bitte trennt nicht inmitten des Höhepunkts einer Szene (Action oder Tragik), die eines unzerrissenen Spannungsbogens bedarf. Sonst zerstört Ihr den Film und vergrault Euer Publikum, auf ewig! Allein die genervten Zuschauerrufe bei Erscheinen des wacklig-rangeschnippelten "Pausenzeichens" sprachen wieder Bände!
  19. Eine Einladung von ihm lag seit längerer Zeit vor, und für's Frühjahr hatte ich mich auf ein persönliches Kennenlernen (und eine Auftragserteilung bzgl. seiner liebevollen Spezialanfertigungen) sehr gefreut. Bereits von seiner Website war ich sofort angetan, die deutlich machte, daß hier ein Profi sich nicht der Verramschung und Massenbefriedigung unterwarf, sondern mit Ethos "Kino um des Kinos willen" in Seele und Qualität aufrechterhielt. Modeworte und selbstzweckhaften Modernismus hatte er nicht nötig, denn Technikerehre, Qualität und Berufsethos mußte er sich von niemanden erklären lassen. Alle seine Beiträge in diesem Forum waren ausgezeichnet, profund und von langjähriger Filmerfahrung gekennzeichnet: sie sind als Alltagstips ebenso wie als generelle Betrachtungen ernst zu nehmen und bleiben hoffentlich dem Forumsspeicher einstweilen erhalten. Vielen Dank, Kollege Böckstiegel, für diese wertvollen und instruktiven Beiträge, für eine bessere Kinowelt!
  20. Das ist doch nun Wortklauberei. Natürlich gibt es die DCI-Empfehlung, und diese Standards werden alsbald von neuen abgelöst/ergänzt, weil sie nicht dauerhaft haltbar sind, dessen bin ich sicher. Die 4 K-Variante ist nicht lichtstark genug für übergroße Bildwände, das ist bekannt. Sie aber als untauglich für den stationören Betrieb zu deklarieren, halte ich für Polemik. Und mitnichten eine Entschuldigung hierfür, sich HDTV-/2 K-Beamer einzubauen. Die DCI berichtete sogar über Laborversuche mit 8 k-Technologie, das ist die 16-fache Auflösung des derzeitig optimierten Digital Cinema. Fast könnte man dann propagieren, folgte man BARCO, anstelle von 35mm kommerzielle Erstaufführungstheater auf den 16-mm-Standards für Blockbuster-Einsätze zu verpflichten und zurückzurüsten. Verzeihung: man kann es sich rhetorisch und im Marketing zurechtreden wie man möchte, aber es ist und bleibt Unfug. Daher immer wieder die Erkenntnis: ein Einbau von Digital Cinema lohnt derzeit nicht und richtet u.U.sogar beträchtlichen Schaden in der Branche an. (Siehe die obige Reportage, die dennoch digital-freundlich ausgerichtet ist!). :wink:
  21. Die Quelle gibt es korrekt wieder: 4 K-Auflösung ist der derzeit empfohlene Standard der DCI, Testvorführungen (auch in Amsterdam, Forums-User berichteten hiervon) hat es gegeben und in Japan macht sich in Kürze die Warner an Testversuche mit regulärem Betrieb in 4 k-Technik in mehreren Kinoobjekten. Wenn sich das bis BARCO noch nicht herumgesprochen hat - und das Interview mit dem Barco-Präsidenten vor einigen Wochen im Filmecho spricht ja bekanntlich Bände -, dann ist man dort weniger an einer der Filmqualität gleichziehenden (oder sie überbietenden) Qualität interessiert, sondern dringend daran, den Markt zu erobern - um jeden Preis. Das hat der BARCO-Präsident auch gleichgültig eingeräumt: Der Markt wartet nicht auf 4 k oder mehr, sondern verlange nach dem, was er anbiete. Alle die, die sich auf nur temporär brauchbare Systeme einlassen, haben alsbald das Nachsehen.
  22. cinerama

    King Kong

    Spektakulär ist auch wieder dieses Schaustück (wie alle Mainstreamfilme) - ob es die Zeit überdauert, mag dahingestellt sein. Die gestrige Europa-Premiere wurde noch mit freundlichem Applaus versehen, Script und Schauspieler indessen werden die Zeit nicht überdauern. Für die jungen Leute, die in der heutigen Produktion mit digitalen Instrumenten ihre künstlerische Reputation und Emanzipation verfechten, ist auch dieser Etappenschritt bedeutsam. Und auch für die jüngeren Cinéasten, die in digitalen Action-Choreographien eine eigene Ästhetik verteidigen. Für mich schien selbst diese fortentwickelte CGI-Software durchschaubar und als "virtuell" entlarvbar. Diesen Eindruck hatte ich zur KING KONG-Premiere 1976 (Produktion: Dino de Laurentiis, Animationsmodell: Carlo Rambaldi) nicht, sondern bekam Gänsehaut. Unvergesslich die damalige Schlußszene eines am World Trade-Center zu Tode gestürzten Monsteraffen, in Lebensgröße nachgebaut und absolut realistsch wirkend. Darüber machen sich die Gazetten heute lustig, ebenso über die "archaische" Tricktechnik des Urfilms von 1933. Die beiden Vorgänger aber hatten riesigen Erfolg und viele Wiederaufführungen. Hatte HERR DER RINGE - trotz seiner schwammigen Bilder - noch den Touch des On-Location-Drehs, der Sets und Modelle, so war man bei KING KONG (2005) davon versessen, fast alles digital lösen zu wollen. Da Jackson bestimmt eine Director's Cut herausbringt (natürlich auf DVD), kann man sich ausmalen, wie weitgespannt die Kino-"Halbwertzeit" liegen wird. :?
  23. Hier ein Report (letzter Update: Nov. 2005), der ausgesprochen objektiv und sachkundig erscheint: Prognosen zur Zukunft des Films 07-Mar-2005/30-Nov-05 (...) Unmittelbare Zukunftsszenarien Für die Zukunft des Films sind grundsätzlich vier verschiedene Szenarien vorstellbar: 1. Vollständige Transformation zum digitalen Film. Filme werden zunehmend digital produziert, digital distribuiert und gelegentlich auch schon digital präsentiert; erste Anbieter wie Cinecomm Digital Camera bieten Komplettlösungen (...). Auch die Werbung wird zunehmend digitalisiert; Systeme wie das CECIS der UFA sollen mehr Flexibilität und geringere Kosten bieten. Gegen eine Etablierung des D-Cinema in näherer Zukunft – also bis etwa 2015 – sprechen u.a. die derzeit (2005) noch enormen Investitionskosten für die Neuausstattung der Filmtheater mit 4k-Projektionstechnik, die derzeit (...) schwache Finanzausstattung der Kinobetreiber, der geringe Grad an technischer Standardisierung, die (...) Piraterie-Paranoia der Rechteinhaber sowie die noch vollkommen unklaren Geschäftsmodelle zur Refinanzierung. Darüber hinaus gibt es (...) keine ausgeprägte Dominanz der digitalen Kinematographie; viele etablierte Filmemacher sind nur partiell bereit, auf digitale Produktionsverfahren umzusteigen, zumal der digitale Film unbestrittene filmästhetische Auswirkungen hat. Voraussetzung für eine rasche Penetration von Digitaltechnik in Filmtheatern wäre eine massive Beteiligung der (...) Filmvertriebe und der Werbewirtschaft – an den Invesitionskosten der Kinobetreiber, und das zu vertretbaren Konditionen, also ohne die Position der Filmthater in der Verwertungskette noch weiter zu schwächen. Vorstellbar wäre auch ein brutaler roll out durch die Hollywood-Majors, die durch ihre schiere Marktmacht jederzeit eine vollständige Umstellung erzwingen könnten, indem sie einfach Filme nur noch digital anbieten. Ein solches Vorgehen wäre jedoch unpräzediert und auch kartellrechtlich in höchstem Maße bedenklich. 2. Etablierung von »hybriden Kinos« mit digitaler und analoger Projektion. Denkbar ist auch die Installation sowohl digitaler als auch analoger Technik in den Filmtheatern; eine rasche und vollständige Transformation findet in diesem Szenario nicht statt (...). Bei diesem nicht unwahrscheinlichen Szenario gibt es keine klaren Gewinner; Filmtheater müssen zwei weitestgehend inko[m]patible Techniken parallel betriebsfähig halten, der Filmvertrieb müsste weiterhin analoge Kopien anbieten (...). 3. Technische und qualitative Verbesserungen des analogen Films. Nicht auszuschließen ist eine Revitalisierung der analogen Aufnahme- und Projektionstechnik. So wiesen beispielsweise Gibboney Huske und Rick Vallières in einer Credit-Suisse-Studie von Juni 2002 darauf hin, dass die Analogtechnik noch keineswegs ausgereizt sei; beispielsweise biete die von Dean Goodhilll und MaxiVision Technology entwickelte Aufnahme- und Projektionstechnik signifikante qualitative und filmästhetische Verbesserungen bei zugleich kostengünstiger Produktion und vergleichsweise geringen Ausstattungskosten der Kinos. Investitionen in analoge Neuentwicklungen würden zwar einem Zeittrend zuwiderlaufen, wären jedoch rechnerisch weitaus rationaler als Investitionen in die noch wenig standardisierte und noch weniger ausgereifte Digitaltechnik. 4. Alles bleibt (vorerst) wie es ist. Das vierte und letzte Szenario ist das Konservieren des status quo seitens aller Marktbeteiligten: Kinobesucher sind möglicherweise nicht bereit, noch höhere Eintrittspreise für eine allenfalls qualitativ gleichwertige Digitalprojektion zu bezahlen oder noch längere Werbeblöcke zu akzeptieren, die Filmtheaterbetreiber könnten die hohen Investitionskosten ablehnen und gegen einen weiteren Kontrollverlust durch Investitionen oder Beteiligungen Dritter durch Boykottmaßnahmen ankämpfen, der Filmvertrieb könnte aus Piraterie-Paranoia von digitaler Filmdistribution Abstand nehmen und die Filmstudios könnten das bisherige, tadellos funktionierende und bewährte Vertriebs- und Verwertungssystem beibehalten. Unsere Prognose ist eindeutig: In den kommenden Jahren wird sich digitale Projektionstechnik in Filmtheatern nicht großflächig durchsetzen, vorausgesetzt zumindest, dass die Hollywood-Majors diese nicht in einer konzertierten Aktion in den Kinomarkt drücken. Eine vergleichsweise rasche Penetration ist in bestimmten Nischenbereichen (...) zu erwarten, eingesetzt werden dürfte in diesen Bereichen jedoch keine 4k-Projektionstechnik nach DCI-Spezifikation – also D-Cinema –, sondern eher preiswerte und verfügbare 1k- und 2k-Projektionstechnik – also E-Cinema. Der Rest der Welt wird sukzessive auf Digitaltechnik migrieren, diese wird parallel zu analoger Projektionstechnik und über einen längeren Zeitraum von weit über fünf Jahren installiert werden; Filmtheater werden voraussichtlich innerhalb dieser näheren Zukunft zunächst Werbung digital projizieren (...). Vorhandene Entwicklungspotenziale der Analogtechnik werden dabei aus irrationalem Digital-Hype unausgeschöpft bleiben. Exzerpiert aus: http://www.kefk.net/Film/Zukunft/Prognosen/index.asp Leider geht es anscheinend nicht nur um vernünftige oder rationale "Ergänzungen", diskutable "Verbesserungen" und Diversifikationen, es geht im Moment leider auch nicht um einen fairen Wettstreit resp. eine künftige Parallelexistenz analoger und digitaler Formate, sondern leider dreht sich die Kampagne wieder ganz eindeutig um Verdrängung um jeden Preis - und da sollte man auf der Hut sein, ob man etwas leichtfertig "ersetzt" und sich ausbauen läßt, wie es BARCO schon seit 2000 anstrebt: http://www.infocomm.org/Newsnetwork/ind...D0B7913DE7
  24. .. aha, trübte mich meine Erinnerung also nicht: hatte sowas auf einem Foto gesehen und wunderte mich, wie ohne Lichtanpassung dieser "Formatwechsel im Handumdrehen" denn funktionieren soll. Interessant auch Dein Hinweis auf die Überhitzung der Panels, ich vermutete dies seit langem, zumal etliche DLP-Sichtungen der letzten Jahre (trotz 6 kW-Kolben) zu dunkel waren. Auch die Bildung von "wolkigen" Strukturen, die nach einiger Zeit auftauchten, kommen wohl nicht von ungefähr. :?:
  25. An BEN HUR in 3-D dachte ich schon oft genug. Übrigens hat ein östereichischer Filmproduzent mir von der Entwicklung eines eigenen, analogen Filmverfahren berichtet, das sog. "4 D-Verfahren", wie er es benennen wollte, wonach man jede analoge Filmkopie durch spezielle optische Elemente zu 3-D-Projektionen verwandeln könnte. Habe das aber nicht weiter verfolgt. Wie kann das denn passieren? Knapp 35% weniger Kinos mit Digitechnik! Wurden die Kinos geschlossen/ Die Projektoren zurück gegeben? Wäre ja schon ein Armutszeugnis, wo doch mit digitaler Technik die Leute zuhauf ins Kino rennen und die Technik doch solch imense Einsparungen an Personal und Kopierkosten bringen soll. Möglicherweise sind etliche Anlagen mittelrweile "stillgelegt" und es laufen Prozesse oder "Verhandlungen" nach den diversen Pannen weltweit (so auch im berliner ZOO PALAST, wo seit 1990 ein T.I. steht und kaum noch eingesetzt wird - aufgrund gravierender Vorfälle.) Für Digital Cinema sollte 3-D (via 48 fps) eigentlich der Adrenalin-Stoß werden. Wenn der George Lucas mittlerweile von HD als Heimkinostandard spricht, vor jedoch vor nicht allzu langer Zeit seine Star WARS-Episoden noch als exklusives (!) HD-Digital-Cinema-Event ankündigte, brandaktuell aber doch lieber alles zuerst auf DVD verramschen will, so zeigt es, daß er dem Kino einen Dolchstoß versetzt. Ohne es zu wissen oder zu wollen: aber das bewahrt ihn nicht vor der Verantwortung für die Demontage des seit 1895 bestehenden Marketing-Vorsprungs der einst "exklusiven" Gattung "Kino" oder "Filmtheater".
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