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Ich finde doch, es ist hineingemogelt und reißt die Stimmigkeit des Todd-A-O-Konzeptes auseinander. Habe ja selbst 'ne Kopie und schon so oft genug gezeigt: man war erst erstaunt, dann aber verwundert über diese pseudo-dokumentarischen "Inserts", die zu den porentief scharfen Gegegenschnitten auf das Gesicht von Anthony Quinn so gar nicht in einem Verhältnis stehen. Weit eher wäre ich geneigt, da die Split-Screen-Sequenzen in GRAND PRIX zu akzeptieren, aber in THE SHOES OF THE FISHERMAN glaubt man, den Produzenten sei das Geld ausgegangen, sie hätten keine Lust oder keine Zeit gehabt, am Petersplatz ordentliche Aufnahmen zu den kirchlichen Feiertagen abzuwarten. Dennoch ein gewaltiger und sehr geistreicher Film!
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Wenn nun also bei POTTER 4 wie oben beschrieben das Digital Master direkt vom D.I. angefertigt wurde, so müsste doch - rein theoretisch - die Bildqualität der Digitalprojektion besser aussehen als die der 35mm CS-Kopien, die vom Dupnegativ stammen. Oder sehe ich das falsch bzw. zu einfach? ... richtig gesehen: denn das für die DLP-Kinoauswertung zur Verfügung stehende 2 k-Medium (Master/Festplatte/DVD-Sortiment/M5 Tape oder was auch sonst - "gemastered" vom Digital Master = Digital Intermediate) wird in der 2 k-Digital-Cinema-Projektion stets ein adäquateres Ergebnis zeitigen als in der nochmaligen Ausbelichtung auf Film-Dupnegativ, welches ebenfalls nur noch Inhalte des D.I. (nicht aber der Einstellungen, die von 35mm-Original-Filmnegativen stammen) wiederzugeben imstande ist. Allerdings erweist sich das D.I.-Verfahren generell als unstabil (und entgegen der "Legende digital" als extrem zeitaufwendig): phasenweise wird während des Prozesses dann schon einmal ein Farbkanal nicht ausbelichtet, das Bild ist plötzlich monochrom und streifenhaft, eine stundenlange Fehlersuche beginnt. Die gesamte DI-Produktion (zumindest in DTl.) arbeitet sehr unsicher, die HD-Abteilungen sitzen mitunter wie auf "Kohlen", und die drängelnden Kunden sind nicht immer zufrieden. Servicetechnisch erlebt man ständig neue Platinenwechsel und Nachbesserungen.. Beim Datentransfer 4: 4 : 4 sind die Datentransportwege extrem ausgereizt, die Mitarbeiter wissen oft nicht, ob alles wirklich auf der Festplatte angelangt ist und bemerken erst Std. später dieses Maleur. Wer einen nicht zu effektlastigen Film in die Postproduktion gibt, sollte also auf das D.I. weitgehend verzichten und den analogen Intermediate-Prozess wählen, der auch weitgehend die volle Auflösung und den Kontrastumfang des 35mm-Kameranegativs erhält. -
... die Kopie ist farblich für ihr Alter erstklassig erhalten, das Monumentalwerk mit Pause und diversen Vormusiken ist in den Spielhandlungen dramatisch und aufnahme-/kopierwerkstechnisch porentief scharf (Todd-A-O-Look), weniger sind es aber die "stimmig eingebauten Originalaufnahmen" etwa vom Petersplatz: grütze-körnig leider Gottes. Herausragend bleibt natürlich die Musik von Alex North in Erinnerung, dezidiert akustisch in den Beckenschlägen und tiefen Streicherpassagen gerade über das analoge Magnettonverfahren. Die Story geradezu revolutionär: die Kirche verschenkt ihre weltlichen Güter als Signal des Gemeinsinns eines aufkommenden Atomkrieges, und der russische Pabst rekurriert auf die Geistestradition von Karl Marx. So muß man sich fragen, wer eigentlich 2005 diesen Stuhl besetzt hält?
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Kurze Antwort: Jeder (fast jeder) moderne amerikanische Film durchläuft in der Zwischenzeit das DI. (...) Heutzutage kann man sich den Luxus leisten, einen ganzen Film zu scannen und dabei die volle Dynamik des Negativs zu erhalten, was für eine qualitativ hochwertige Farbekorrektur unabdingbar ist.)(...) Wir sehen durchaus, ob eine Film über das D.I. gemacht wurde oder nicht. Leider gibt es die Verluste bei den 2 k-Scans, die nicht imstande sind, die volle Negativgüte aufzufangen. So wurde SPIDERMAN II doch in 4 k gescannt und wegen seiner Schärfe hoch gelobt, und BATMAN BEGINS wurde überhaupt nicht über D.I. kopiert und sah vorzüglich aus. Nicht jeder Film muß zwangsläufig zur Gänze über das niedrig auflösende D.I. bearbeitet werden, auch eine korrekte Farbabstimmung ist analog möglich - die Differenzierung nochmals über die DaVinci-Korrektur u.a. kann ohnehin in einer unausgeglichenen Verleihkpie wieder zunicht gemacht werden, denke ich. Man tut so, also könnten Filme heutzutage am Analyzer plötzlich überhaupt nicht perfekt lichtbestimmt werden, und das finde ich schon ärgerlich. -
Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Eine weitere Trennung der Begriffe wäre demnach gewünscht? Ich fange mal so an: Was sehen wir vom Intermediate-Prozeß überhaupt? (Bemängelt wird auf dem Kinosektor nicht erst seit gestern die Qualität des Digital Master/Digital Intermediate mit einem oftmals enttäuschenden Endergebnis auf der 35mm-Verleihkopie.) Ohne zuvor erstelltes Digital Master aber auch keine Ausbelichtung (ARRI Recorder u.a.) auf 35mm-Duplikatnegativ. Ohne das den Digital-Intermediate-Prozeß konstituierende Digital Master wiederum keine ausgelieferten Festplatten für das Digital Cinema (das Original-Master läuft dort wohl nur im Einzelfall, ggf. auf Festspielen usw.). ARRI beschreibt es wie folgt: Digital Intermediate Overview Although many post production facilities have developed their own unique DI work flow, there are common elements. After shooting and processing the entire camera negative is usually transferred to NTSC or PAL video for editing. When the cut is locked, the selected shots are scanned in high resolution, color corrected, and recorded back to film. DI gives the cinematographer creative possibilities so far only experienced in color correction for TV and video release. It is possible, and several productions have done this, to record out a movie in un-spliced 2000 foot (600 m) reels. An advantage of DI is the option to create several negatives, which are used to produce the release prints avoiding any further quality-degrading duplication. Digital mastering preserves the valuable camera negative and there is no need to duplicate material for opticals. Last minute changes of the cut are possible, allowing more editorial flexibility. The different formats for the digital distribution channel (HD, SD, DVD) can be generated from a single digital master in an as yet unreached high quality since the original camera negative is scanned. So far, many video masters have been produced by transferring an interpositive with a telecine. Finally, the file based DI process creates a collaborative working environment for color correction, visual effects, editing, and mastering. [Oder anderenortes:] Der Begriff Digital Intermediate bezieht sich auf die digitale Erfassung und Verarbeitung von Kinofilmen. [...]Mittel und Wege, ein Digital Intermediate zu realisieren, um am Ende der Produktionskette ein universelles Master zur Erstellung von verschiedenen Distributionsversionen zu erhalten. Aus: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/46328.html (LE FÜR TECHNIK, WIRTSCHAFT UND KULTUR LEIPZIG (FH) Fachbereich Polygraphische Technik Studiengang Medientechnik DIPLOMARBEIT) [Auch hier Interessantes:] Digital Intermediate ist eine vollkommen digitale Post Production Umgebung, in der Filme, aber auch anderes Bildmaterial, mit Hilfe sehr leistungsfähiger Computer komplett bearbeitet werden können. Arbeitsabläufe wie Spezialeffekte, Entfernung von ungewünschten Bildinhalten, Farbbestimmung, der komplette Schnitt, usw., werden alle digital durchgeführt. Aus: http://www.datim.de/deutsch/produktkatalog.htm [Dann dies:] About Hollywood Intermediate Hollywood Intermediate provides a proprietary technology of Digital Intermediate services to feature filmmakers for post production for film mastering and restoration. This technology gives the filmmakers total creative control over the look of their productions. Whether shooting on film or acquiring in HD or SD video, Hollywood Intermediate puts a powerful cluster of digital tools at the director's disposal to achieve stunning results on the big screen. Matchframe Digital Intermediate, a division of Hollywood Intermediate, Inc., packages a full array of post production services with negative handling expertise and cost-effective 2K digital intermediate and 35mm film out systems. The Digital Intermediate process eliminates current post production redundancies by creating a single high-resolution master file from which all versions can be made including all theatrical and High Definition formats. By creating a single master file with resolution higher than the current High Definition broadcast standards, the DI master file enables cinema and television distributors to extract and archive all current and future cinema and television formats including Digital Cinema, Television and High Definition. Aus: http://www.finanznachrichten.de/nachric...129777.asp Allerdings: ich bin kein Mitarbeiter von Digital-Intermediate-Abteilungen, mir fehlt hierzu die Faszination und Qualifikation...daher dieser Thread zur weiteren Erbauung. :) -
AW im Thread "Vorzüge und Legenden des Digital Cinema".
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...2&start=30 : Wozu braucht Digital Cinema ein DI (= Digital Intermediate = digitaler Zwischenträger)? http://www.arri.com/prod/digital/digita...index.html -
Ich sprach auch von 35mm-Kopien: AVIATOR u.a.!
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Off-Topic zwar: aber AVIATOR in Super 35 war durchaus scharf und blendend fotografiert. Auch frühe 70mm-Blow-ups wie GREYSTOKE waren gestochen scharf, kristallklar. Digital Cinema geht nur über DI (bisher zumeist 2 k Scan).
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Also, ich habe auch schon Positives offenbart, zum Beispiel von 2-K-Projektion auf Dom-IMAX-Leinwänden in Nürnberg. Weber war begeistert, die Presse ebenso, dieses Forum scheinbar nicht so sehr. :wink: Aus: http://www.video-magazin.de/d/67623 Aber auch im Star-Wars-Fanforum schwärmen alle von pauschal-digital. Außer einem User, der dort schreibt: Liebe Freunde, es wurden hier bisher nur die Vorteile der digitalen Projektion aufgeführt. Die Sache mit den Abnutzungserscheinungen ist toll, aber für die meisten von uns irrelevant, da wir den Film am ersten, zweiten oder dritten Tag uns ansehen werden. Da sind die Kopien eh noch frisch. Nun zum Nachteil: 2k bedeutet eine Auflösung von ca 2000x1500 Bildpunkten. Die Auflösung auf dem 35mm-Film ist durch die Anzahl der Moleküle definiert. Diese ist um ein sehr Vielfaches höher als 2k. Dazu kommt die Darstellung von Schwarz (einer der ausschlaggebnden Faktoren, die Video und Film neben der Auflösung unterscheiden). Das Verhältnis der möglichen Abstufungen von Schwarz- und Grautönen ist bei Digital-Filmprojektion um einige Ordnungen geringer, als bei Film, weil die Farbe bei 2k in der Regel mit 10 bit kodiert wird. Star Wars ist dabei ein Sonderfall - ist eh digital gefilmt und ausbelichtet, dennoch wird bei den Analogen Mastern zusätzlich eine Lichtbestimmung durchgeführt, was die Farbnuancen etwas verfeinert. Technik, die Digitalbild mit 35mm-Bild gleichstellt ist noch in der Entwicklung. Dauert aber auch nicht mehr lange. http://www.starwars-union.de/index.php?...ewsid=7014 Dabei übertreibt er noch mit voller 2-K-Auflösung, zumal hier nur mit 1920 x 817 pix projiziert wurde. Ob DIE CHRONIKEN DER NARNIA vielleicht das Potential derzeitiger DLP-Beamer endlich "optimal" ausschöpfen? -
Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Darauf wollte ich hinaus und berufe mich auf Symposien der FIAFF. Die häufige Umkopierung digitaler Träger wurde aus Sicht der großen Archive als nicht finanzierbar deklariert, aus dem Bundesarchiv darauf verwiesen, daß bereits nach fünf Jahren digitale Sicherungspakete beschädigt waren (zit. nach Harald Brandes). Für den kurzzeitigen Einsatz oder die mittelfristige Verwertung spielen diese Fragen jedoch eine geringere Rolle, da spricht vieles für digitale Datenablage. Der Verweis auf Probleme filmischer Negative im im Grundansatz richtig, allerdings abhängig vom Typ des Intermediates. Verschiedene Sicherungsmaßnahmen schon seit der Stummfilmzeit sind gegeben, später auch die Technik der Separationen, der ZwiPos oder neuerdings eines 4-k-Recordings. Strittig sind sie alle... -
Habe Dir darauf kurz geantwortet im Thread "Vorzüge und Legenden des Digital Cinema", da die hier sehr allgemeine und dennoch hochwertige Diskussion später sonst in Vergessenheit geriete ("Harry Potter" ist hierfür zu speziell und vergänglich). http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=5091
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Übernommen aus dem Thread "Harry Potter Digital", vgl. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7578#47578 : An einem Punkt füge ich einen Einwand ein: die Dauerhaftigkeit der Daten ist bei "digital" kein Vorzug, sondern der leider größte Nachteil: eine Dauerkonservierung/Archivierung von Filmmaterial ist derzeit noch immer nicht möglich, finanzierbar oder praktisch handhabbar. Hierin ist "analog" völlig ungeschlagen. -
Emotionaler Einschlag ist nach meinem Empfinden ausschließlich maßgebend für Filmbegeisterung. Erst, als man bestimmter Filme überhaupt nicht mehr im passenden Ambiente sehen konnte, fing die Suche an nach Technik und Kopien, um das "zurückzuholen". Die "Trennung" zwischen beiden "Sphären" nehmen ganz andere Leute vor: etwa die Filmwissenschaft oder die Filmmuseen, Kinematheken und immer öfter auch die Filmproduzenten. Die Synthese aber ist mir das wichtigste Ziel: nur enorm heikel in der Begründung, beide Sphären miteinander zu verschränken. Das hat m.E. nur keiner bisher erfolgreich in der Filmhistorik versucht, oder es entstanden wieder nur "disparate" Welten und Traktate. Vielleicht ist diese Synthese doch unmöglich? Herausragend in DIE BIBEL ist auch die sinfonisch avantgardistische Musik von Toshiro Mayazumi, des auch durch John Hustons SPIEGELBILD IM GOLDENEN AUGE hervorgetretenen japanischen Komponisten. An der Kamera Giuseppe Rotunno, der auch für Visconti die Bildgestaltung zu verantworten hatte. Insebesondere die Schöpfungsszene wirkte Mitte der 60er Jahre hochmodern in der Bild- und Farbgestaltung, sie versammelt mit großer Verve mysteriöse Wirkungsaspekte und alttestamentarische Passionsspiele im Zusammenklang von Musik und stummen Szenen, die man so erst zwei Jahre darauf wieder im Schöpfungsmythos in "2001" ähnlich "pathetisch" vorfinden konnte. Da es sich um mythologische Vorgänge handelt, kann ich mir nur gefilterte Aufnahmen vorstellen: eine andere Lösung hätte den Religions- und Urzeit-Mythos seiner Kraft beraubt.
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Wie steht es eigentlich um die Marketing-Rhetorik in der bunten, weiten, heilen Welt von Multimedia? Übernommen aus dem Thread "Harry Potter Digital", vgl. http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7578#47578 : Ganz abgesehen von technischen oder wirtschaftlichen Fragen: wir alle müssen uns auch selbstkritisch fragen, ob wir mir den technischen Spielzeugen, mit denen wir aufgewachsen sind und in die wir verliebt sind (entweder 70mm-Cinerama oder eben auch Digital Cinema) vorgefaßte Weltbilder inkorporieren. - "cinerama & Co" predigten uns den "American Way of Life". - "Digital Cinema" verheißt uns die Unsterblichkeit der konstant gleichbleibenden Speicherklone. Und dann gibt es Markt-Konzepte, die erzählen uns: ein guter Mensch, der sagt sich jeden Tag: "Ich bin doch nicht blöd" - oder "Geiz ist geil". Erinnert mich ein wenig an einen Schrumpfungsprozeß, und irgendwie paßt hier auch das Kürzel hinein "Datenreduktion", "2 k", "DLP", "dts", "THX" und all die anderen Götter, vor denen wir uns verneigen, um am Ende zu erkennen: da hat man uns aber jahrelang mit irgendwelchen Götzen angeschwindelt, aber den 35mm-Film gibt es nachwievor. :wink: -
... wer fragt, der bekommt und bekam selbstverständlich antwort, soweit es mir/uns möglich ist, überhaupt fragen zu diesem sehr komplexen thema zu beantworten. Na, hier hatte ich durchaus angefragt. Aber auch mit einer hoheitlichen Antwort (es wäre wieder "Second Hand") wäre mir (bei meinen eingestandenermaßen minderheitlichen und sehr speziellen Interessen) überhaupt nicht geholfen, was irgendwer aus Hollywood oder von Technicolor reportiert. Hier wäre für uns ausschließlich ein Blick auf die Kopie interessant gewesen: sie erzählt uns "Bände" und ist als einziger Hinweis verläßlich. Das war also durchaus ein sehr wichtiges Anliegen, ist aber warscheinlich nicht "angekommen" oder als seriös verstanden worden. Wir sprachen schon oft darüber, auch während des Festivals. Nur muß ich fundamental widersprechen: aus meiner Erfahrung sind diese Erinnerungen (neben den prinzipiellen Grundeigenschaften eines Originalnegativs, die bestimmte Wege aufzeigen) ein immens wichtiger Faktor bei der Restitution der Farbwerte. Ich bitte das wirklich ernst zu nehmen und nicht wieder als "Small Talk"-Rubrik oder unter "Mythen und Legenden" zu verbuchen. Mir nicht ferner läge als Verklärung und sinnlose Selbstbehauptung, denn die Nachhaltigkeit des Fragenkomplexes läßt sich nicht als "subjektive Spekulation" abtun. Ich möchte beispielgebend darauf hinweisen, daß es sehr erfahrene Lichtbestimmer (und mitunter sogar noch nicht völlig "verkalkte" Kameramänner/-frauen) gibt, die in USA und Europa immer wieder bei der Restaurierung oder Neukopierung älterer Filme (heute leider mehr oder weniger auf dem Sektor der Home-Video-Marktes zum Tragen kommend) herangezogen werden, und von denen einige nach unserer Beobachtung außerordentlich treffsicher den Licht- und Farbcharakter restitutieren können. Dies sind Dinge, die ich selbst miterlebt habe, die sich aus hunderten von Gesprächen zu älteren Filmen ergaben, aus Vergleichen verschiedener Kopien (und als "Restwert") aus meinen vergleichsweise (und altersbedingt) geringeren Seherfahrungen seit zumindest Anfang der 70er Jahre, wonach sich auch bei mir Filme von ihrem "Look" her fast wie ein fotografischer Speicher eingeprägt haben. Nicht alle Filme, aber etliche. Das ist keinesfalls Unsinn, sondern betrifft bei stets unterschiedlichen Menschen noch andere Gebiete, etwa die Musik, die Mathematik, die Prosa oder Farberfahrung, daß man Erfahrungen (je nach individueller Neigung oder Begabung auf diesem oder jenem Gebiet) oft nach nur einem Hören, einer einzigen Sichtung oder nur einer Lesung mehr oder weniger fehlerfrei repetieren kann - auch das noch nach Jahren. Insofern ich mich an eine Neukopierung eines Films der 60's setzen würde (und mir auch sicher bin, zu dem einen oder anderen Titel eine Aussage machen zu können), bin ich sicher, daß hernach eine gewisse Akzeptanz sich einstellen würde. Es gibt aber - und das betrifft natürlich konkret die Filmrestaurationsbranche - noch viel mehr Zeitgenossen, die nicht über Erinnerungen oder Maßstäbe in der Bearbeitung älterer Filme verfügen (wie in allen Berufssparten): genau hier ergeben sich Debatten, die im Moment noch auf etwas kleinerer Flamme schmoren, jedoch eindeutig nach einer qualifizierten Klärung verlangen. Die Heranziehung von Technicolor-Kopien, die Du am ehesten als Referenz heranzuführen empfiehlst, wurde bspw. von den sehr fragwürdigen Restaurateuren Robert A. Harris und James C. Katz vorgenommen (deren Restaurationen Du m. E. - zum Glück - noch nicht alle gesehen hattest, "Spartacus" einmal ausgenommen), und dieser Rückgriff hat sich aber mit Blick auf das Endergebnis ihrer Restaurierungen als untauglich und zudem wenig ausschlaggebend erwiesen. Der Charakter der Technicolor-Druckkopien war fast immer in den 60's ein anderer als der der Breitfilmkopien - von wenigen Ausnahmen (wie etwa einige mir bekannte 35mm-Durckkopien von "My Fair Lady") abgesehen. Dennoch hinterlassen sie in sich eine gewisse stimmige Balance und Konsitenz in den Farb- und Lichtwerten , die so manchen unsachgemäß neukopierten Filmen allemal vorzuziehen wären. Dennoch empfiehlt es sich bei den fast immer farblich gut erhaltenen Kodak-Originalnegativen sich am typischen Charakter der damaligen Eastman Color-Farbeigenschaften und Kopienabstimmungen zu halten: hier gibt es Leute, die verstehen noch ihr Handwerk, aber es gibt leider immer mehrRestaurateure, bei denen es nicht so gegeben ist. (Ist aber in vielen Bereichen so, etwa beim Gesang, so der Opernsänger, denn hier höre ich andauernd von Bekannten, die endlos darüber klagen, wie weit wir eigentlich gesunken wären, solches "stimmloses Gegröhle" zu ertragen :lol: ) Kurzum: es gibt Referenzen und hinreichendes Können, um fast alle alten Filme authentisch zu restaurieren oder (im Idealfall lediglich) neu zu kopieren. Bei DIE BIBEL muß ich vehement widersprechen: bei meiner Erstsichtung haben diese Filterungen - es handelt sich um die Garten-Eden oder "Adam-und-Eva-"Szenen sowie die Schöpfung der Welt - immensen Eindruck auf mich hinterlassen! Ich habe diesen Film vierzigmal gesehen und kenne die ungeheuren optischen Wirkungen des Mammutwerkes aus einer vollkommen Kopie ohne jedes Color Fading. Es war ein absolutes 70mm-Highlight in meinem Leben und den Schärfewirkungen von "2001" oder "Ryans Tochter" noch bei weitem überlegen. (Es ist eben problematisch, heute diese Szene in Eurer veränderten Kopie zu sehen, aber die meine ist auch nicht besser. Aber mit der Kain-und-Abel-Szene wird es dann recht scharf.) Diesen Film - der heute leider nirgendwo mehr in einer halbwegs apzeptablen Fassung zu sehen ist - wird mir bis zum Ende aller Tage auch keiner "madig" machen können. Aber dies ist eine reine Herzens- und Geschmacksentscheidung: das Werk war für mich ein Erweckungserlebnis. Hätte ich das Geld, so würde ich ihn noch heute Nacht nachkopieren...
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Darüber habe ich leider keine Information erhalten ... eine Kopieneinsichtnahme (Blick auf Randsignierung und Szenenwechsel) war ebenfalls nicht gestattet. Die weiteren Ferndiagnosen in diesem Thread über die Güte erstellter Duplikate halte ich für eine zunächst vage Empfindung, da im Kinosaal niemandem mit dem bloßen Auge zuzutrauen ist, ob es sich um (je nach der Type des zeitgemäß verwendeten Intermediates) nun um besonders gute oder schlechte Duplikate handelt, denn wir erleben mittlerweile zu selten und zu divergente Resultate solcher Bemühungen auf dem Kinomarkt von anno 2005. Verläßlicher sind da Aussagen aus der Erinnerung über die Charakteristik von 60er Jahre Filmen, und/oder auch "anhand" der Orignalnegative. Ein sog. Optimum kann heute nur näherungs- und versuchsweise während des Duplikatprozesses herausgefunden werden. Vorsichthalber wurde deshalb von @magentacine auch nur das Attribut "ordentlich" hier verwendet, das besagt, daß nur relativ und im Vergleich zu den anderen Titeln geurteilt werden konnte, jedoch jegliche Detaillierung ad post jetzt nicht mehr möglich ist. Schade drum...
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Eingestanden: den Zank hätte ich unterlassen müssen, nur war mir am Freitag nach einer ganzen Reihe hier zu lesender Second-Hand-Informationen und einem nachhaltigem Abtun meiner Hinweise auf die öfters angesprochenen Kopien/Versionen (zumal ich diese schließlich Filme einigermaßen kennen dürfte) die Toleranz abhanden gekommen. Der Report von @laserhotline ist nicht schlecht, in Partien sogar mobilisierend und interessierent verfaßt, und insofern ist diese Aufgabe gut erfüllt. Weniger begeistert bin ich davon, daß auch hier wieder wie heute üblich Kinoveranstaltungen als Vehikel für den anschließenden DVD- oder Laserdic-Verkauf herhalten müssen, da ich der Auffassung bin, man sollte die DVD-Industrie nicht unterstützen: sie sägt am Ast der Kinos. Wenn zufällig @laserhotline jetzt meinen Zorn erntet, so diesmal stellvertretend auch für andere Herrschaften, darunter auch Kollegen oder Freunde, mit denen ich fast tägl. im Streit darüber liege, daß ihr DVD-Konsum sie vom Kinobesuch abhält oder diesen zumindest reduziert. Mitunter dient das Monitor-Medium allerdings als Informationsquelle oder Indiz für die Materialforschung, das sei auch ergänzend hinzugefügt. Von einem "kinogenuß" aber kann keine Rede sein: und hier wirbt @laserhotline für das "Kino in den heimischen Wänden". Nach dem Editorial spricht @laserhotline von sich als Publizisten, hernach ist allerdings ein (sehr gut gemachter) Werbetext zu lesen, was etwas anderes als einen Report erwarten läßt. Wenn @laserhotline auslobt, es sei "passend", daß auf dem Festival 70% der Filme in O.V. gezeigt wurden, erklärt es mir noch nicht, zu wem es "passend" sein sollte. Erklärtermaßen bin ich zwar kein Purist von Sprach-Originalfassungen, stimme aber vollends zu, daß dies allgemein als einer der wichtigsten Erwägungen in unserer deutschsprachig-sychnronisierten Region Geltung behalten sollte. "Passend" ist es vermutlich im Konnex mit einem internationales Festival zu verstehen, allerdings scheint mit das Angebot einer O.V. - hier müßte @preston sturges ggf. widersprechen - auch ein sich von selbst ergebener Umstand sein, der daher rührt, daß die ungewohnte Fülle an neu gezogenen 70mm-Kopien (es war quasi fast die gesamte Fox-Staffel des Shawn-Belston-Konvoluts zu sehen) ohnehin fast nur für den englischsprachigen Raum vorgesehen war. Somit gibt es (leider) keine deutschsprachige dts-Version (denn dies hätte zumindest mich begeistert,, es wäre allerdings ohne Relevanz für das besagte internationale Festival). @laserhotline weist desweiteren auf das Negativformat der gezeigten Filme hin: 65 mm. Es sei dafür verantwortlich, besonders "lichtstarke" und "farbenprächtige" Bilder zu liefern. Das ist technisch verstanden unglücklich ausgedrückt: diese Begriffe sind nicht eindeutig miteinander zu verschränken. Erstmals aber Widerspruch ernteten (nicht nur bei mir, aber ich mache mich damit gerne unbeliebt) Aussagen, bezogen auf verschiedene Filmtitel. Einmal heißt es hinsichtlich eines bestimmten Films, nur dieser habe "Maßstäbe gesetzt". Ein anderes Mal wird erklärt, "die Musik von XY [Name geändert] beeindruckte (...) durch (...) Dynamik, die natürlich von der sechskanaligen Tonmischung profizierte" - allerdings hat der ästhetische und kompositorische Wert von Musik m.E. kein Charakteristikum der "Dynamik" (ein technischer Begriff) inne, und auch die Dynamik einer Toneinspielung ist unabhängig von einer "sechskanaligen Tonmischung" zu betrachten ... wobei ich bezweilfe, daß diese für die Musik wirklich immer sechskanalig war oder neuerdings sein soll. Als "filmischen Höhepunkt" führt der Autor ein (ihm vom Sujet her symphatisches) Musical an; nicht begründet wird aber, warum nicht etwa der vorher gezeigte Künstler- oder der Kriegsfilm als Höhepunkt angesehen werden könne (und solche "Filmkritik" bleibt somit genauso untauglich wie mein kürzlicher Einwand, THE WALL sei nicht empfehlenswert, nur weil der Film nicht zu meinen Favoriten gehört). Weiterhin wird angemerkt, die Kopie YZ "kann man bedenkenlos als Demo-Qualität" betrachten. Sowohl "bedenkenlos" wie "Demo-Qualität" rufen Magenschmerzen hervor - ich muß den Autor fragen, ob er jemals Kameramann war, in einem Filmkopierwerk mit Negativen oder der Lichtbestimmung zusammenkam oder die besprochenen Filme jemals zuvor in 70mm gesehen hat, um hier Gütesiegel und Prädikate wie aus einem DVD-Magazin zu verteilen? Fortgesetze Allgemeinplätze hören sich dann so an: "Wiederbegegnung mit einem vergessenen Meisterwerk" (ich weise darauf hin, daß der bezeichnete, "vergessene" Film [speziell auch diese Kopie] in den 80er und 90er Jahre sehr oft auch in 70mm-Häusern in NRW gezeigt wurde und auch von mir [eine andere Kopie] in Berlin oder Frankfurt gelegentlich gespielt wurde - also durchaus ein wenig präsent ist und von @laserhotline überdies als "Meisterwerk" künstlerisch auch zu begründen wäre - wogegen ich doch nichts hätte - nur bleibt es wieder aus.) Er spezifiziert hier neuerlich Kopieneigenschaften von Filmen, die er vermutlich nie in der Hand hielt. Das liest sich dann in diesem Tenor: "70mm-Erstaufführungskopie, die bereits einem Farbfading [Farbfading -was für ein Wort!] zum Opfer gefallen war, also fast gar keine Farben mehr aufwies." Das vorbezeichnete "Fading" ist aber nicht "bereits" irgendwie "passiert" und nebenher abhandelbar, sondern erscheint mir als fast schon "politischer" Problemfall im Umgang mit dem Repertoire und der Bewertung des Eastman-Color-Printverfahrens. Auch war die besprochene Kopie (@laserhotline muß sogleich wieder für den bevorstehenden DVD-Relase vom 65mm-Negativ werben, der nichts Gutes erwarten läßt) keinesfalls fast einfarbig, sondern wies trotz einer Alterung wichtige Ingredienzien auf, die ich (und ein weiterer Autor dieses Threads) als wesentlich für das Todd-A-O-Verfahren, seine Postproduktion und seine Wirkung erachten. Zusammen mit einem (ebenfalls unter Color-Fading leidenden) Kurzfilm über eine Öl-Company offenbarten für mich persönlich dezidiert diese beiden Titel aus technischer Sicht außerordentlich prägnante Aspekte des Todd-A-O-Handwerks und seiner Postproduktion. Launig wird dann ein anderer Film besprochen, den man aber in Karlsruhe ausgelassen habe, weil man ihn doch schon in Bradford gesehen habe. Zumindest dieser Besuch hätte aber m.E. irgendeine Bewertung einfließen lassen können, die man sich glatt sparte, weil man "nicht noch einmal" die "exzentrische" Figur des Tierdoktors "geben" wollte. Was für eine Kritik, die sich nicht für Kritik interessiert! Alsbald folgen wieder technische Gutachten wie "diese Kopie war farblich korrekt (...) ließ aber trotz der 65mm-Aufnahmetechnik an Schärfe zu wünschen übrig" Was sagt uns @laserhotline mit diesen Laborbefunden? Wir konnten darüber nur mit dem Kopf schütteln. Der Gipfel an Leichtfüßigkeit spiegelt sich in der Aussage zu Film Z: "Leider handelte es sich um eine komplett rotstichige Kopie [auch das ist nicht völlig richtig: es gab dichtere, leicht bläuliche Einstellungen], die eigentlich nur noch nostalgischen Wert hatte. (Wünschenswert wäre hier der Einsatz der vor etwa 15 Jahren restaurierten Version gewesen.)". Dazu mal folgendes, lieber @laserhotline: Gerade diese Kopie hat einen heraussragenden archivarischen Wert, für den zu erkennen Du offenbar nicht die mindeste Problemkenntnis der Sachlage dieses Films aufzuweisen scheinst. Am Rande sei erwähnt, daß ich die vor 11 Jahren restaurierte 70mm-Fassung vor 5 Jahren einmal angekauft und 1x in Dtl. gezeigt hatte: es gab zu genüge Gründe, diese Version zurückzusenden, es gibt aber keine Gründe, die von @laserhotline mit dem Makel der rein nostalgisch erachteten Kopie aus Karlsruhe gering zu schätzen, die einen höheren Wert als die restaurierte Fassung besitzt. Die Rezension eines Kurzfilms muß ebenfalls Widerrede hervorrufen: die Reduktion der Kritik auf "gewaltige Bilder, schnelle Schnitte, fast alptraumartige Eindrücke verdichteten sich zu einem intensiven Filmerlebnis (...)" zeugt alles andere als von einem überzeugenden Todd-A-O-Konzept. Hierin dürfte zwar auch @preston sturges mir widersprechen, aber die dieser Bewertung zugrundegelegten Attribute (gewaltige Bilder = schnelle Schnitte) haben sich m.E. in einem Großteil der Large-Format-Produktionen als intensitäts-schwächend erwiesen, so meine Gegenthese zu @laserhotlines Report. Diese Auführung leider in ungewollter Länge und nur, weil ich hierzugedrängt wurde. Details zur Filmrestaurierung sind dann in etwa drei Jahren nachlesbar. Woher die Information, welcher Film von welchem Negativ gezogen wurde? Wo steht dies bitte vermerkt? Es hat im Forum hier keiner über AIRPORT geschmunzelt, schon gar nicht aus technischer Perspektive.
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Weisenknabe? Du meinst: Wai/sen/kna/be: der; -n; -n 1 männliches Waisenkind 2 a) guter, fehlerloser Mensch >>Im Vergleich zu seinem Bruder ist er der reinste Waisenknabe.<< b) jd. ist kein Waisenknabe: jd. ist sehr raffiniert u. übertritt zu seinem Vorteil auch einmal moralische u. gesetzliche Regeln Noch fröhliches Fachsimpeln wünschend, bis bald! :sleep: (Äußere mich in etwa zwei bis drei Jahren dann ausführlicher zu Bewertungsweisen in der historischen Filmtechnik und Restaurierung. In diesem Thread erscheint es mir einfach nicht fruchtbar zu sein, und von @laserhotline erhalte ich auch nicht gewünschte Informationen, wenn ich ihn um etwas aus London bitte...)
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Vorzüge und Legenden des Digital Cinema
cinerama antwortete auf cinerama's Thema in Digitale Projektion
Ich zitiere, aber lästere nicht, denn dieses Thema wird überall kontrovers diskutiert: auch in deutschen, schweizerischen und österreichischen Foren. Dieser Thread heißt "Vorzüge und Legenden des Digital Cinema". Da Du Dich erst selbst überzeugen willst, wie Du schreibst, ist es somit noch nicht möglich, mich zu überzeugen, der "nicht überzeugt werden will". Ausdrücklich ein Beispiel für die Vorzüge des Digital Cinema: Mit 2 k-Barco-Projektoren ist es nach Aussagen eines Betreibers und der renommierten Presse auch möglich, 600 qm-große Dom-Leinwände zu bewirtschaften. Ich zitiere dies auszugsweise und bitte die User (aus allen Ländern, wir sind doch alle Brüder unter dem Dach der Globailsierung :wink: ) eine nicht-lästernde Meinung hierzu kund zu tun: GIGANTISCHE AUFLÖSUNG Solche Urteile haben aber nicht nur sachliche Gründe. Analog ist eben vor allem gut für bestehende Beschäftigungsstrukturen, denn ein voll digitales Kino braucht keine Vorführer mehr. (...). Wolfram Weber hat sich einmal den Spaß gemacht, den aktuellen „Star Wars“-Film digital auf die größte Leinwand seines Hauses zu richten, die 600-Quadratmeter-Fläche im Imax-Dom. Kein Pixel, soweit das Auge sehen kann, selbst von der ersten Reihe nicht. Das ist bei einer Auflösung von „2K“ mit gigantischen 2048 x 1080 Bildpunkten aber auch nicht anders zu erwarten. Im Cinecittà läuft die „Rache der Sith“ in zwei digitalen und einem analogen Kino. (...) Vor allem die Bildruhe fasziniert, die der analogen Version fehlt. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Hier rackert ein analoger State-of-the-art-Projektor in einem Top-Kino. Der Haken liegt eben am Format. Auch der Sound im Digital-Kino wirkt harmonischer: in den Effekten tief, hoch dynamisch, aber weniger schroff als beim analogen Pendant. Um noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten, setzt Wolfram Weber eine Privatvorführung an – analoges Ausgangsmaterial, digital aufgearbeitet: In der Schlüsselszene in „Road To Perdition“ muss Tom Hanks seinen Mentor, Paul Newman, ermorden. Wenige, aber klar definierte Farben, viele Schwarz-Schattierungen, die leicht nervöse, gespenstische Beleuchtung einer Straßenschlucht im strömenden Regen – im Heimkino ist diese Szene in all ihren Feinheiten gar nicht darstellbar, im digitalen Kino verschlägt sie einem den Atem: Die Schwarzwerte sind extrem tief, stabil und satt. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich eine Palette an Grautönen und Details. Vor allem: kein Dropout, kein Belichtungsfehler, kein widerspenstiges Staubkorn. Stattdessen maximale Konzentration (...). 02.08.05 Aus: http://www.video-magazin.de/d/67623 -
Einige User des Schweizer Forums http://www.cineforum.ch/index.php?modul...c&topic=35 beklagten, was im deutschen Forum www.filmvorfuehrer.de , u.a. auch von @cinerama (und indirekt zu vermuten: auch dem ehemaligen Forumsmitglied @expert grouper) an Skepsis oder Vorbehalten geposted werde, sei durchgehend "Bullshit" Alles also Lüge? Ein Beispiel dafür, wonach einigen skeptischen Usern zu früherer Zeit schon unrichtige Darstellungen nachgesagt wurde, wird wie folgt begründet: man sehe z.B. bei 1 Meter Betrachtungsabstand vor einer 23 Meter-Leinwand beim derzeitigen Digital Cinema (2 k-Auflösung = Normerfüllung gemäß der Digital Cinema Initiative) überhaupt keine Pixel, gegenläufige Behauptungen seien Schwindel und Selbstbehauptungsgerede. Zu entgegnen ist nun: Selbst wenn entfernungsbedingt Pixels nicht mehr auffallen, müßte man anmerken, daß nun oft genug Kamm- und Treppeneffekte, in dunklen Flächen bisweilen ein Pixelrauschen oder gar indifferente Flächen sowie Unschärfen bei Schwenkbewegungen zu beobachten waren. Mich persönlich machen diese u.a. Artefakte nicht froh, weil ich darin keinen filmischen oder technischen "Mehrwert" erkenne, es macht sogar nervöser als ein feines, aber m.E. "natürlich" bewegtes Korn und einer natürlicher Kontrast bei optimaler 35mm-Auflösung: Andere Betrachter werden da schon eher nervös, sobald eine perforierte Filmkopie etwas Staub aufweist oder Bildstandschwankungen (die auch ich ärgerlich finde) auftreten. Soweit einige Aspekte, die ich hiermit aufnehme. Vor etwa 4 Jahren schrieb eine Studie der Filmförderungsanstalt (FFA), die endlich einmal aktualisierungsbedürftig wäre (die FFA ist eine sehr digital-freundliche Institution), ein Summary: Pixel Visibility – Sie ist ein augenscheinliches Problem digitaler Projektionen und ergibt sich aus der Kombination von Auflösung, Projektortechnologie, Pixeldichte sowie der Position des Betrachters zum Bild. Während HDTV auf eine Entfernung der dreifachen Bildhöhe optimiert ist, muss bei Kinoprojektionen eine durchschnittliche Entfernung von einer Bildhöhe berücksichtigt werden. Um also die gleiche visuelle Qualität zu erreichen, bedarf es einer mindestens doppelt so hohen Auflösung wie der von HDTV, also 4K. (...) Kontrastumfang und Ausleuchtung – auch sie werden von einem Zuschauer leicht wahrgenommen. Kontrast zeigt sich im Schwarzwert, der bei digitalen Projektionen gerne ins Grau abfällt, wie auch dem Detail der Zeichnungen im Schatten. Farbspektrum – ist ein weniger augenscheinliches Problem. Film weist jedoch ein deutlich breiteres Farbspektrum auf als HDTV oder die Projektionstechnologie DLP. In Feldversuchen mit digitalen Projektoren zur Farbwiedergabe schnitt laut DCI die auf Laserstrahlen basierende Technologie von "Silicon Light Machines" (SLM) sehr gut ab. Inwieweit sie mit 35mm-Film vergleichbar ist, ist nicht zuletzt auch vom persönlichen Empfinden abhängig. Drop-Out-Rate – bei Übertragung und Projektion von digitalen Bild- und Toninformationen kommt es zu so genannten "drop-outs", dem Verlust von Informationen (bits), die sich im schlimmsten Fall als audiovisuelle Löcher in der Wiedergabe bemerkbar machen. Der Qualität der Vorführung Die Standards zur Vorführungsqualität werden rückwirkend die Anforderungen an Produktion, Distribution und Archivierung beeinflussen. Folgende Parameter stehen dabei zur Diskussion: Auflösung – hier wird über eine Skalierbarkeit der Vorführungsgeräte von mindestens 2000 Zeilen, (2K), also 2048 x 1536 Pixeln, bis zu 4000 Zeilen (4K), also 3840 x 2160 Pixel, oder sogar 8 Megapixel nachgedacht. Einem 35mm-Negativ werden vergleichsweise 4-6K Auflösung zugesprochen. Die so genannte "black-chip-" oder DLP-Projektortechnologie von Texas Instruments erreicht bisher eine Auflösung von 1280 x 1024 Pixel, liegt also noch niedriger als der HDTV-Standard oder der bei digitalen Kinofilmkameras eingeführte 24p-Standard mit 1.920 x 1.080 Pixel und 24 Vollbildern/Sekunde. Zwar arbeiten sowohl Sony, Photon Visions und Arriflex als auch Olympus inzwischen an Kameras mit höherer Auflösung, ein 3-4K Standard würde jedoch bedeuten, dass nicht zuletzt auch die gesamte Postproduktion aufrüsten müsste. Frank Stirling, Direktor von "digital cinema" bei Boeing schlägt deshalb vor, nicht auf den "Roll-Out" und die Aufrüstung zu den von der DCI gewünschten 3-4K zu warten, sondern vorher schon eine skalierbare Infrastruktur mit 2K zu implementieren, die heute bereits in Teilen bedient werden könnte, um dann, wenn die Branche soweit ist, die 4K darauf aufzusetzen. (In: http://www.ffa.de/start/content.phtml?p...k_standard ) KODAK setzt natürlich auch auf Digital Cinema, beschreibt aber den Ist-Zustand wie folgt: [Es gibt weltweit, Erg. d. Verf.] 110.000 und 130.000 Kinosäle. Bisher spielen die digitalen Installationen da noch keine wirklich entscheidende Rolle. (...) Das Printfilm-Volumen hat sich bei 110 Millionen Metern pro Jahr eingependelt. Das zeigt, dass das Digital Cinema noch keine Auswirkungen auf diesen Ertragsbringer von Kodak hat: Das Unternehmen ist mit seiner Digital-Cinema-Initiative noch nicht zu spät dran. Obwohl man in Kooperation mit Barco ein Gerät auf den Markt bringen möchte, am liebsten wohl mit 4 k Auflösung (da man den Parametern der derzeitigen[!] fotochemischen Filmmaterialien möglichst nahe kommen will), aber es wird auch von 2 k-Offerten gesprochen, wolle man dennoch unbedingt trotz des Angebots digitaler Kameras (die ja in Hollywood-Mainstream-Produktion kaum genutzt werden, merke ich an) unbedingt an der Rohfilmproduktion festhalten: sie bliebe ein professionelles "Margen"-Produkt. Und hier sind auch qualitative Steigerungen in Sicht, füge ich hinzu. Es müßte m.E. ein mindest ebenbürtiger technologischer Sprung auch in der Digital-Projektion gegeben sein, zu erschwinglichen Preisen und dem 35mm-Filmstandard möglichst weit vorausliegend, schon aus Gründen der Planungssicherheit. Dann fände ich es akzeptabel (aber noch immer kein "Muß"), solche Geräte zu installieren sowie als guten Standard zu bewerben. Nur wird zu jeder Zeit immer auch eine gute 35mm-Filmkopie (und von "Harry Potter IV" haben wir einige völlig einwandfreie im Einsatz, und wird auch noch 2010 ähnlich sein) stets auf dem aktuellen Level des wieder einmal verbesserten 35mm-Aufnahmenegativs liegen, zu dem jetzige Digital-Projektoren hinterherzuhinken drohen. Grund: Das DLP-Panel erweitert sich ja nicht von selbst hinsichtlich Kontrastverhältnis, Farbtiefe, Auflösung, Format, Pixelstruktur usw. Beim Film ist das anders, denn die Filmbreite (35mm, oder 70mm für IMAX oder Todd-AO) bleiben ein Standard. Somit erscheint es vernünftig, daß genügend Kinos weiterhin auf Lieferung von 35mm-Ware bestehen (und sie auch bekommen), zumal dies ein bewährter Standard ist, der ausbaufähig bleibt und mit vorhandenen Projektoren und Formaten jeden Evolutionsprung des Aufnahmeformats sofort ohne weitere Umbauten jederzeit an jedem Ort umzusetzen imstande ist. Natürlich bleibt eine gute Digital-Projektion für Spartenprogramme und Programmkinos oder Live-Events eine sinnvolle Ergänzung. Nur der derzeitige DCI-Standard, der erscheint allem Anschein nach nicht zukunftsfähig und nicht kinowürdig. Zumindest aus der Sicht der "Traditionalisten", die wirklich in den Genuß erstklassiger Filmkopien kamen und noch immer kommen, gerät das nicht gerade unbescheidene Getöse der Digital-Anbieter immer öfter zur Makulatur... man erwartet Besseres und investiert in keine Übergangslösungen. Bildquelle: Schweizer Filmvorführerforum, eingestelltes Präsentationsbild der Kinoton-Gruppe: http://www.kinoton.ch/alben/album10/DSC00174.jpg Dieses harmlose Bild wurde offenbar vom Anbieter für diesen Server gesperrt, ist aber noch separat und über das Schweizer Vorführerforum abrufbar.
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Das ist schon klar. Meine Reserviertheit ist somit reine Geschmackssache, verstehe nichts von Pink Floyd. Es gibt durchaus eine kleine Fan-Gemeinde für THE WALL, ebenso auch andere 70mm-Print-Hits der 80's wie IM RAUSCH DER TIEFE, BLADE RUNNER, INDIANA JONES II, WIEDERSEHEN IN HOWARDS END, ALIENS - DIE RÜCKKEHR u.a. Die Legitimität, eine solche Fassung zu bringen, erklärt sich auch daraus, daß es eine zeitgenössische Fassung ist, mit der viele Erinnerungen zusammenhängen: an das Genre, an Sound-Erlebnisse (in Berlin lief er wie gesagt in SR-Magnetton und auf THX) und an Musik generell. Natürlich also bei THE WALL am besten die Magnetton-Kopie, denn die 35mm-Dolby-A-Lichttonkopie der dt. EA kenne ich auch von der Premiere her (die war hier am selben Tag wie BLADE RUNNER, der aber auf 70mm lief), sie ist für Musik-Fans kein Highlight. Ingesamt gibt es über 1000 70mm-Titel, so daß ich hin und wieder den einen oder anderen etwas léger abtue, was dem Spaß keinen Abbruch tun sollte.
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Ja, genau. Von weiteren Angeboten wüßte ich auch nicht. Und auch hier nur bei Übernahme des Fehlproduktionsrisikos, hieß es, da die Ausschußrate relativ hoch liegt. :cry: Also fleißig sparen! Bei diesem Film mit einem derart tollen Ton, einer kathedralenartigen Mischung und der zum Weinen schönen, spätromantischen Rozsa-Musik wäre ein ungetrübtes Magnettonerlebnis und eine Direktkopie ein Kinoevent auf Jahrhunderte hinaus. :hasi:
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Na ja, nun ... ich las im Schweizer Forum u.a. den Namen "@Jedi Master" und nahm vorurteilsbeladen an, auch dem Tonfall anderer Teilnehmer entnehmend, die meisten wären mit EPISODE III sehr zufrieden. (Wir fanden ihn aufnahmetechnisch ja sehr unzulänglich, d.h. noch unter den Fähigkeiten der 2 k-DLP-Projektoren liegend. Hatte ich damals im hiesigen Forum ausführlich beschrieben anhand von Details. Apropos: Bis 1983 war ich auch sehr Jedi-freundlich, aber da gab es von Sternenkriegs-Filmen noch 70mm-Kopien mit besserer Detailschärfe als EPISODE III, ich habe davon noch einige Meter). Mittlerweile werden im Schweizer Forum bei Digital Cinema auch Qualitätsmängel und sogar Pannenfälle gepostet - und sorgen für Nervosität. :idea:
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Was nun wieder jemand schreibt, der von digitaler Installation im Auftrag von Firma Kinoton lebt: "dessen Brot ich eß', dessen Lied ich sing!" (Und der außer Schwärmerei für's Digital Cinema noch nie in Einzelheiten oder Details ging, weil der Background zu fotochemischen Parametern des Negativ-/Positiv-Verfahrens vermutlich nicht gegeben ist oder verdrängt wurde.) Nicht jedes digitale Bild wollte ich heruntermachen, sehr wohl aber die sonnige Naivität der Digital-Cinema-Akteure, die glauben den Schlüssel zur Zukunft des Kinos gefunden zu haben und anderen Filmtheatern (oder Technikern) Empfehlungen zur Qualitäts- und Umsatzsteigerung geben. Das ist schlichtweg nicht angebracht und widerspricht den Parametern des 35mm Films und der Umsatzpraxis. Es sei auch vermerkt, daß wir in unserer Stadt während der Filmfestspiele 7 Säle mit Digital Cinema-Ausstattung haben. Zudem in einem größeren Haus das gesamte Jahr über. Mir persönlich ist diese Technologie seit 1999 bekannt. Muß ich nun in die Schweiz kommen, um eine von @Oscar oscarreif installierte Anlage zu bewundern? :lol: Im Schweizer Forum, Deiner Heimat, habe ich auch schon von Usern über Error-Meldungen oder fehlende Objektive gelesen: Unterbrechungen der Vorführungen aufgrund von Pannen habe es gegeben - und dies ist nicht das erste mal, daß ich davon hörte oder es selbst miterlebt habe (die User und Diskutanten im Digital-Thread des Schweizer Forums sind anscheinend großenteils STAR WARS SITH-Fans mit Nicknamen wie "Jedi Master" und daher sowieso leicht zufrieden zu stellen usw.): http://www.cineforum.ch/index.php?modul...c&topic=35