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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Super, dass Du Dein Studium aufgibst. Klasse Idee, Dein Kinoverständnis! Kleiner Tip: versuchs' doch mal mit einer Stelle bei SATURN ("Geiz ist geil!"). Dort läuft "Metropolis" auf Flachbildschirmen, nonstop und exklusiv für Fast-food-süchtige Großstädter. Aber im Ernst: "Metropolis" wurde so aufwendig restauriert und hochauflösend gescannt, daß er eine bessere Auswertung verdient. Nicht umsonst hat die Murnau-Stiftung etliche neue 35mm-Kopien hiervon im Verleih. So ist der Film eben gedreht, intendiert, verfügbar und vorzeigbar. Man sollte die Ansprüche noch höher schrauben: alte Stummfilmpaläste hierfür wieder aufbauen. Das macht auch die Exklusivität des gewerblich ausgeübten Kinomachens aus. Alles andere sollte gewerblichen Einschränkungen unterliegen, wozu ich selbst DVDs für den Home Cinema-Bereich zähle. Denn inderart wie heute waren alte Filme nie gewollt, und das hat sich nur durch die mediale Revolution eingebürgert, daß man über alles völlig frei und unbeschränkt ein individuelles Verfügungsrecht ohne jede Verantwortlichkeit beansprucht. Bleibt dies ohne Widerspruch, erleben wir irgendwann noch die völlige Auflösung sämtlicher Wertvorstellungen und Begriffe von Authentizität und Kreativität, eine Art von Barbarei im Privaten. Für einen "Winz-Projektor" (s.o.) auch noch zu beanspruchen, daß geschäftliche Verwertung damit verbunden werde, und damit Filme im degradierten Format zu zeigen, halte ich für eine traurige Einstellung einem Filmkunstwerk und seinen Besuchern gegenüber. Die bereits toten Filmemacher können sich ja nicht mehr wehren. Anything goes. Das würde ich mich nicht trauen....
  2. Durchaus zztreffend die letzten Ausführungen. Das alles ist natürlich Verrat der Filmindustrie an sich selbst. Ich habe noch die Zeit zumindest der Reprisen Anfang bis Ende der 70er Jahre der besagten Monumentalfilme und Formate erlebt, und die Werke liefen immer wieder im regelmäßigen Turnus von 12-18 Monaten in einigen Roadshow-Kinos in Westdeutschland und Berlin-West. Oft waren die Besucherzahlen selbst 20 Jahre nach der EA besser als bei einem benachbarten Mainstreamstart eines aktuellen Filmes. Ende der 70er Jahre wagten sich dann einige Produzentenerben und Emporkömmlinge unter den Rechteerben an erste TV-Verwertungen. Schlagartig waren diese Film "tot", und auch die hierfür prädestinierten Kinos gaben auf oder wurden vollends in sog. Kinocenter oder andererseits Alternativkinos umgemodelt. Nichts gegen Center und alternative Kultur, aber nicht um den Preis des Niedermachens geschichtlich bedeutsamer Spielstätten und Breitfilmpräsentationen. MAD WORLD ist auf DVD eine 35mm-Abtastung, beschnitten, soweit ich mich erinnere. Außerdem leicht unscharf. Die neue, leicht gekürzte US-Kopie ist vom Originalnegativ gezogen, und eine restaurierte Version wollte Robert A. Harris erstellen und umkopieren, was dann wieder zu Schärfeverlusten führen dürfte. Selbstverständlich gäbe es, @filmempire, einen Markt für solche Kopien: in geringer Auflage und auf Tournee, wenn sich die Industrie nicht durch Fernsehen, Video und DVD selbst entmannt hätte. Dem muß staatlich auf Gesetzesgrundlage entgegengewirkt werden, wie dies tlws. in Frankreich geschieht. Ganz klar durch eine Beschränkung der Marktfreiheit der Anbieter und unter kultureller Ägide des Staates, notfalls als Gesamtunternehmer.
  3. cinerama

    Bildwände

    MW war doch schon vor 25 Jahren ein Dauerproblem wegen der Nähte. Wer darauf reinfällt...
  4. Na bitte, dann wird es mal Zeit, dass dies auch in den hierzulande überlebenden Kinos vom VdF und der FIAF wieder eingeführt wird: Anpassung des europäischen Rechts nennt man das. Und was in der DDR gut und billig war, kann auch als Vorbild für den freien Westen gelten (sage ich als Nicht-DDR-Bürger...)
  5. Müßte auch auf Konkavbildwand sein, so wie einst in Eisenhüttenstadt und Karl-Marx-Stadt in der DDR mit Pyrcon UP 700, und nicht unter 30 Meter Breite...
  6. Solche Bild-Erfahrungen habe ich schon hinter mir, reisen muß ich dafür nicht mehr. Nein Danke...
  7. Tja, das ist wohl wie mit der Ehe: die eine ist kurz, die andere lang. Über Qualität läßt sich dann streiten... :lol: (Es gibt auch einen abendfüllenden Spielfilm, der heißt "Endlose Liebe". Der ist glaub ich schlechter als STAR TREK.) Gute Nacht. :sleep:
  8. Lehrberuf in der BRD bis Ende der 60er Jahre. Ausnahmsweise hat aber noch ein Bekannter von mir Anfang der 80er Jahre einen Schein in der Landesbildstelle in Westberlin gemacht. Der Ausbildungsgang wurde extra für ihn reaktiviert, da man einen fest angestellten Vorführer brauchte. Der Mann in der Verlinkung aus Nürnberg ist m.E. nicht der dort dienstälteste Vorführer (ach ja - ich bin es nicht, bin erst 40 J. und oller Preusse). :wink:
  9. Nein, Du unterstellt bedauerlichweise Aussagen, die nicht gemacht wurden. Es war der weitläufige Begriff Fernsehserie, wonach Du schliesslich fragtest. So allgemein wie Du fragtest, so konkret habe ich dennoch geantwortet. Wir drehen uns im Kreise, weil Du Dich nicht an Deine Fragestellungen hältst... Es tut mir leid, wenn Dir meine TV-Serien-Favoriten vielleicht nicht gefallen, aber vielleicht können Dir andere Forumsteilnehmer hier weiterhelfen? :wink:
  10. Also, meine Fragen und Korrektureinwände sind damit nicht beantwortet oder erwidert worden... macht aber nichts. :rolleyes: Noch einmal kurz: in der Fragestellung von @magentacine war KEINE Ausschlußformulierung wie etwa "Miniserie" etc. enthalten, ebenso wenig eine conditio sine qua non wie "Mammutserie". Die Übergänge dürften ohnehin fließend sein. Ich wehre mich ja gar nicht gegen die von @magentacine und @preston sturges"nachgeschobene" Begriffserweiterung, aber sie weicht von der ursprünglichen Fragestellung ab, ergänzt diese ex post durch eine Definitionsschranke, die aus der eigentlichen Fragestellung nicht entlehnbar war. In diesem saloppen Stil aber läßt sich nicht ernsthaft diskutieren, beim besten Willen. Hier noch einmal die Fragestellung: Weitläufig gelten sogar Titel wie "Das Boot" oder "Der letzte Kaiser" als Fernsehserie, obwohl ich sie aus Vorahnung gar nicht erst benannt habe. Auch "Raumpatrouille Orion" mit seinen 7 Teilen oder das dreiteilige Remake "Dune" gelten als Fernsehserie, was bis dato noch nie bestritten wurde. Sie werden auch in sämtlichen Filmographien erfaßt: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Fernsehserie Umgekehrt läßt sich fragen, ob nicht der Begriff "Langzeitserie" ein Ausschlußbegriff wäre. Aber auch diesen hat @magentacine nicht zur Vorbedingung gemacht. Nichts gegen Neudefinitionen, aber zunächst muß gutwillig von dem landläufigen Begriff ausgegangen werden.
  11. Du hattest Folgendes vorgetragen zur Frage, warum ausgerechnet "Fall of the Roman Empire" in Ultra Panavision gedreht worden sei: Daraus ist mißverständlich zu schliessen, daß FALL OF THE ROMAN EMPIRE, weil es eine spanische Produktion gewesen sei, aufgrund der Nähe zu Madrid und dessen 65mm-Entwicklungsmöglichkeit eben ausdrücklich in 65mm gefilmt wurde, während Deiner Ausführung zufolge ja Technirama nur in London, Paris oder Rom bearbeitungsfähig gewesen sei. Diese Annahme aber bleibt hypothetisch und verliert an Schlüssigkeit, zumal bei allen vorherigen und nachfolgenden (?) Bronston-Monumentalproduktionen stets Technirama als Aufnahmeprozess gewählt wurde und alle von mir benannten Titel in Spanien gedreht wurden, ebenso auch FALL OF THE ROMAN EMPIRE. Tut mir leid, aber zumindest ich habe hierin einen Widerspruch gesehen, sonst würde ich hierauf keine Erwiderung verfassen. das beantwortet doch in keinster weise die eigentliche frage ... Hier noch einmal der Erklärungszusammenhang von @magentacine, auf den ich antworten mochte: Hierbei habe ich auch gar nicht die Frage beantworten wollen, warum auf älterem 65mm-Material die von Dir angedeutete, leider nicht konkret benannte Todd-AO-Produktion gedreht worden war. Mir lag aber daran, darauf hinzuweisen, daß mißverständlich hierbei zum Ausdruck kommt, das Material könne im Gesamtbudget der damaligen Filme keine besondere Rolle gespielt haben, sodaß die Verwendung älteren 65mm-Materials für die ominöse Todd-AO-Produktion erklärungsbedürftig sei. Dazu merke ich an, daß der Einsatz von 65mm-Material (und Equipment) sehr wohl umstritten, kalkuliert und von Fall zu Fall auch fallen gelassen worden war und nannte daher entsprechende Filmtitel, für die ein 65mm-Dreh abgesagt wurde. Vielmehr liegt es an Dir, @preston sturges, @magentacines Frage endlich zu beantworten, welcher Film es denn nun sei, der von diesem Altmaterial betroffen sei. Leider wird seine Frage nicht beantwortet, sondern ein Marketingverweis auf Deine Oktober-Veranstaltungen gemacht, in dem das Buch eines nicht genannten Autors das Geheimnis um den von Dir nicht benannten Filmtitel lüften soll. Wie - mit Verlaub - soll man auf solche Fragen eigentlich noch antworten, da Du von mir nun die Beantwortung erwartest? Du selbst möchtest darüber ja keine Auskünfte geben...
  12. ... ROMAN EMPIRE wurde zum größten teil in spanien gedreht. Technirama war technicolors "erfindung", aber konnte nur in london, paris und rom bearbeitet werden (optische umkopierung für CS arbeitskopien etc.) 65mm konnte in spanien bearbeitet werden. dies könnte eine praktische erklärung sein. ausserdem sah die damals "neue" ultra panavision kamera nicht schlecht aus, war neu, hatte viel mehr objektive zur auswahl, panavision's schon damals legendären und erstklassigen support, während technirama sich langsam verabschiedete. Wieso das? EL CID, KING OF KINGS, 55 DAYS AT PEKING, CIRCUS WORLD (allesamt Technirama) wurden etwa nicht in Spanien gedreht? Und was ist mit "Doctor Zhivago"? Und der Intervention von Carlo Ponti? Oder Kubricks "Napoléon"-Projekt? Oder einem der ersten Blow-ups, "The Cardinal"? Oder "Star Wars"? Negativmaterial spielte keine Rolle? Herrschaften, hier wimmelt es ganz schön an Spekulationen!
  13. Zurück zur Frage, welche Fernsehserie empfehlenswerter sei als STAR TREK, bevor hier wieder 65mm und Technirama durcheinanderdiskutiert werden: @magentacine, das hattest Du vorher nicht ausgenommen, lies bitte Deine Anfage an mich. Du darfst hier mit @preston sturges alleine weiterdiskutieren, wenn Du Deine Definitionen im Nachhinein so abänderst, daß Dir die jeweilige Antwort Bestätigung verschafft. Du hattest also wörtlich angefragt: Mehr hattest Du nicht erfragt und auch nichts "ausgenommen". Genau diese, Deine Frage wurde versucht zu beantworten. Ich nannte Fernsehserien von mehreren Folgen, darunter etwa 7 Folgen von SHOAH oder auch bis zu 13 Teilen und bis hin zu BERLIN ALEXANDERPLATZ als bedeutende Beiträge. Du sagtest nicht, daß es immer gleich eine Mammutserie wie "Bonanza" sein müsse, sondern fragtest schlicht nach einer Fernsehserie. Nimm' es so hin, daß ich diese Serien STAR TREK gegenüber favorisiere und sie ebenfalls als Fernsehserien ansehe. (Ausnehmen würde ich Dir zuliebe dann evtl. den ODYSSEUS, der eher eine mehrteilige Fernsehproduktion ist usw., was den "Umfang" en detail noch klarer macht. Trotzdem ist dies definitorisch durchaus eine "Serie" von Folgen). Also bleibt es bei "Alexanderplatz", "Shoah", "Rot und Schwarz". Es gibt bestimmt sehr viel mehr - auch osteuropäische! - Beispiele, und es macht wenig Sinn, nur aus verletztem Anspruch, außer STAR TREK gäbe es keine anspruchsvollere Serie, alles gleich "ausnehmen" zu wollen.
  14. Wenn da alle folgen würden, würde der Geroge Lucas ganz schnell "arm" aussehen, die Kinos aber noch lange nicht ruiniert sein. Ein kleiner, aber feiner Unterschied! (Nebeneffekt wäre auch, daß er seinen animierten Mummenschanz optisch besser aufbereiten müßte, damit ein Kino ihn freiwilig einsetzt.) Aber leider ... die Welt dreht sich verkehrt, könnte man ganz lapidar zur Kinoentwicklung sagen. :roll:
  15. Jerry Lewis - der Promotor des VistaVision. Nun ja, dann sollte man das im Nostalgie-Thread demnächst würdigen, denn die VistaVision-Titel bei Hitchcock sind eher nur der Paramount zu verdanken, das 65mm bei "2oo1" nur dem Douglas Trumbull und das Ultra Panavision bei "Fall of the Roman Empire" Samuel Bronston. Douglas Trumbull und John Dykstra ist aber auch die fabelhafte Optik in "Star Trek -The Motion Picture" zu verdanken, vielleicht die letzte "Weltraumoper" ihrer Art, die - entgegen @magentacines Wertung - seinerzeit die Trekkies stark enttäuschte, da sie vom "spielerischen Charme" (?) der TV-Serie stark abwich und stattdessen auf einen Monumentalfilm zusteuerte. Mit 40 Mio. Dollars der damals teuerste (neuzeitliche) Film der Welt, wurden dabei allein 20 Mio. hiervon in erlesene Special Effects investiert, ein fulminanter Score von Jerry Goldsmith geschrieben (anschließend leider als Titelmusik der nächsten TV-Serie "Zu Tode" verwertet) und eine spannende Drehbuchidee ("Die Enterprise findet Gott") routiniert umgesetzt. Sehr gut läßt sich das Werk in die Galerie der epischen und utopischen Filme einordnen, was allen Nachfolgetiteln und den V-Serien abgeht, die gestalterisch und dramaturgisch dafür etwas "luftiger" und "humoriger" daherkommen. Gute , etwas "bodenständigere" und dramatisch auch nachhaltigere Fernsehserien gibt es einige: Die Katze (F) Berlin – Alexanderplatz (BRD) The War Game (GB) Rot und Schwarz (UdSSR) Holocaust (USA) Die Abenteuer des Odysseus (T/I/BRD...) Obraz uz obraz (F) War ad Peace (GB) Shoah (F) Szenen einer Ehe (S) und natürlich: Sandmännchen (DDR) Aber wie ich ahne, wird dies gleich glattgebügelt von den Star-Trek-Verfechtern. :wink: :idea:
  16. Onkel Dagobert hat das gesagt. Nicht wieder ausweichen und die Synchronisation hierfür verantwortlich machen, denn die originäre Rollenaufteilung nebst Treatment nahmen Rückgriff auf steinzeitliche und erzreaktionäre Frauenbilder, Frauentypen, die als exotisches Sexobjekt der Besatzung dienen. Typologisch so langweilig und geglättet wie in den von Dir protegierten Folgesfolgen dieser Religionsserie waren sie dennoch nicht, sondern zumindest klischeesiert und filmisch wirksam mit einem dämonischen und lasziven Anstrich beseelt; sie fungierten jedoch stets als Bedrohung des Enterprise-Männer-Patriarchats, das nach militärischen Regeln agiert. Die Bedrohung = "frau" muß folglich von einem "Captain" ausgeschaltet werden, was man diesen Folgen auch ansieht. Vielleicht nicht nur "kritisch begleitend": besser wäre es mit einer Frauenquote und Abschaffung der Hierarchien. Diese Art der "Emanzipation" á la Star Trek verläuft nach männlichem Muster. Angela Merkel (oder Gertrud Koch) entsprächen weit eher der Lebenswirklichkeit, fernab aller Exotik und des kostümierten Sexus im Nachklang De-Mille'scher Epen. Genau. Wobei auch eine "UN-Friedenstruppe" von zweifelhafter Parteilichkeit ist (siehe Korea-Krieg). NATO und UN-Friedenstruppe sind hier komplementäre Korrektive zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Ordnung, die zu dechiffrieren Dir nicht schwer fallen sollte. Es ist mir bekannt, daß Hawking Anleihen in den Beschreibungen seiner Hypothesen von Star Trek nimmt. Aber Film- und Theaterwissenschaftler ist er weißgott nicht. Nicht unerwähnt sollte bleiben, daß sich eine Reihe an Physikern gegen die Banalisierung des Weltbildes durch Star Trek zur Wehr setzen. Auch kenne ich keine Star-Trek-Anhänger, die irgendwann sinnvolle Anschübe in den angesprochenen Disziplinen vorgebracht haben, die originär auf Star Trek beruhen. Sieht man sich die "brav-demokratische" Jugend von heute an (die Star Trek goutiert und gegen nichts rebelliert) und diejenige von 1968, fällt es mir nicht schwer, über den Geisteszustand gewisse Vermutungen anzustellen. Was Dich angeht, kann ich mir da allerdings kein Urteil erlauben - Frankfurt ist zu weit weg von hier...
  17. cinerama

    2001 in 70mm/Delphi

    Die 70mm-Clips aus der (nunmehr zerschnippelten) Kubrick-eigenen Privatkopie (Beilage der neuesten Kubrick-Monographie aus dem Taschen-Verlag) verraten: Dupkopie von etwa Anfang der 90er Jahre - vom selben Negativ wie die DFM-Frankfurt/Delphi-Berlin-Kopie gezogen, aber auf Triacetat: grünlich, rauchig, schrammig, schwammig - wie auch die davon reproduzierten Szenenausschnitte im Buch. Und stinken tut das Teil heftig nach Essig, das ganze Buch stinkt schon gen Himmel... :lol: Aber zurück zu den Fakten dieser "digital restaurierten 70mm-Version": Zweimal wurde (alles analog) das Originalnegativ leider auf Durchlaufprintern gedoubelt, zunächst zum Interpositiv, dann vom IP zu Dupnegativ, dann vom Dupnegativ zur Verleihkopie. Der Bildstand ist – durchgehend – für Todd-A-O-Verhältnisse nunmehr als schlecht zu bezeichnen. Auffällig war mitunter auch ein sporadisches Ruckeln im Originalnegativ, was auf evtl. unsachemäßes Laschenkleben hindeutet. Die Kodak-Randnummern, die im Abstand von 16 Feldern aufkopiert sind, beweisen die Erstellung einer Dupfassung, sofort erkennbar auch an jedem Szenenwechsel. Der Bildeindruck ist „rußig in den Schatten“, und die Vermutung liegt nahe, daß 2000/2001 ein altes Interpositiv (möglicherweise der 1960-er Jahre) verwendet wurde, was an einem Kippen der Grautöne in den Grün-Blau-Stich bereich ablesbar ist (besonders auffällig in den Schatten der weissen Raumkapseln, deshalb fallen bereits in den ersten Weltraumsequenz am Anfang alle Kontraste durcheinander, es zeigt sich eine Nichtkorrigierbarkeit der Farbneutralität der Erdkugel zu den vorbefliegenden Raumschiffen hinsichtlich Kontrastumfang und Farbstich sowie in der Farbbalance, gerade immer dann, wenn man vom alten Interpositiv auf neues Intermediate-Material kopiert. Ursächlich sind hierfür heranzuführen: Divergenzen der Farbstoffe älterer Negative und Intermediates zu den Farbstoffen von Printmaterialien der 1980-er/1990-er Jahre. Folglich ergeben sich gerade in den Grauflächen Abweichungen, die durch Wiederverwendung mangelhafter Print-Zwischenprodukte nicht korrigierbar waren. Auf neuerem Intermediate-Stock wäre der Fehler geringer gewesen, aber hier wurden offensichtlich Kosten gescheut. Sollte evtl. ein gewisses Fading des Orignalnegativs gegeben gewesen sein, etwa bei Szenen, die im Studio bereits dünn gewesen waren (die gesamte Afrika-Sequenz), so man hätte sie dennoch dunkler kopieren können, um an Dichte zurückzugewinnen. In der viel zu hellen Delphi-Projektion flimmerten viele Szenen bereits. Die Stella-Kopie („Berlinale-Palast“ 2001) war noch deutlich schlechter, die Affenfelle fielen dort noch mehr durcheinander, diese offensichtlich nicht korrigierte Nullkopie hatte einen Farbcharakter wie „Lawrence of Arabia“ (restored version 1989). Aber auch für die jüngst in Frankfurt und Berlin gezeigte Kopie gilt: die Hauttöne waren zu rostbraun und verzuckert wiedergegeben (@expert grouper hat dies sofort treffend bemerkt, man muß wirklich dankbar für solche Hinweise sein). Allerdings lässt sich für die Delphi-WA behaupten, dass dort im März 2005 die beste Tonwiedergabe seit der Premiere war. Dennoch klang im Delphi der Baß zu dominant (die Schallplattenaufnahmen klingen anders), der Streicherklang war förmlich angerauht und es war kein Diskant im Beckentonschlag hörbar, obwohl Richard Strauss durchaus einen obertonreichen Klang in seinen Kompositionen bevorzugte. Der Orgelabschlußton wird übrigens auch in der Soundtrackversion nahezu unterschlagen. Der Originalton war daher schon 1968 manipuliert, beim Remix wurde er noch mehr manipuliert. Auch die Johann Strauss-Walzer klingen heute anders als 1968, nachdem das Rauschen offenbar weggefiltert wurde. Der Pfeiffton war sehr laut, was dramaturgisch auch intendert war und glücklicherweise auch nicht durch Limiter reduziert wurde.. Oben und unten war das Bild relativ stark auf dem Samt abgekascht (mind. 40 cm). Das Delphi-Bild ist übrigens seit etwa 1981 leicht verkleinert worden, wobei heute jeweils fast ein halber Meter an Kasch aus der Seitenwand herausragt, was früher 10 cm breit war. Das „Todd-A-O“-Seitenverhältnis von etwa 2.2. : 1 stimmt im allgemeinen zwar, allerdings ist nicht erkennbar, dass dort ein neues Objektiv im Einsatz ist (es sah für mich aus nach einer Type von Ende der 1980-er Jahre). Insgesamt also überall (bis auf die neue Tonanlage) sehr unerquickliche Kompromisse, die nicht immer im Sinne der Regisseurs sein können, selbst wenn Herr Harlan solches auch noch behaupten sollte. :smokin:
  18. Es bleiben die beiden Beiträge meiner Vorredner sehr subjektiv, eine Introjektion. Das gab mir Gelegenheit, auf die bislang weitaus komplexere Debatte im Star-Trek-Forum hinzuweisen, mit recht kompetenten Fans und Kritikern. Nur ist die um Lichtjahre hier aufgemachte Spaltung der Star-Trek- und Star-Wars-Universen ein Scheingefecht. Bereits der allerkleinste Nenner beider Serials, nämlich daß sie Science-Fiction- oder utopische Filme sein wollen, zweitens, daß sie zufällig amerikanischer (und nicht sowjetischer, ostdeutscher oder tschechischer) Provenienz sind, schafft Ähnlichkeiten der Bedeutungsmerkmale und in der Ästhetik. Es werden ja auch durchaus ähnliche Publika bedient, wenngleich die eine Serie militaristischer und heroischer anmutet, die andere scheinbar liberaler und pazifistischer. Macht man hier also eine politische Rechnung auf, so orientieren sich beide am jeweiligen Mainstream der amerikanischen Politik, entweder dem der Repubilkaner oder dem einiger Fraktionen der Demokraten. Da mir beide nicht zusagen, halte ich auch die filmische Entsprechung für unzureichend. Warum drehen nicht die wirklich amerikanischen "Rebellen" (die wirklichen, und nicht die aus einer Hollywood-Serie) utopische Filme? Etwa Noam Chomsky? Warum darf man an einen Unterhaltungsfilm keinen intellektuellen Anspruch stellen? (Da sind wir wieder bei Eisenstein oder Kubrick, sie versuchten es.) Somit fällt auf, daß die "Botschaften" der populären Science-Fiction-Werke entweder eindeutig militant oder andererseits denkbar weichgespült und versöhnlerisch daherkommen - that's the way of life? An den geschönten Menschenbildern und am Regierungssystem an sich wird ja nicht unbedingt etwas geändert. Jedenfalls nicht mit der spaßigen Rezitation von Godard oder Truffaut, die im sarkastischen Sinne den Sexismus auf's Korn nahmen. Aber auch sonst sind die Alt-Achtundsechziger nicht unbedingt die Vorreiter in Frauenrechtsfragen gewesen. Es gibt Hinweise, wonach sich eine variable Frauenfeindlichkeit durch mehrere Star-Trek-Genres zieht (ausgenommen die 90er Jahre): Nur vorübergehend findet sich in "Voyager" eine Frau an der Spitze der Crew, die larmoyant auf das Bild ihres verstorbenen Gatten schaut, die "Mama" spielt und sich sexuelle Identität verkneift. Die Borg-Frau Seven of Nine ringt wie Spock mit ihrer Gefühlswelt, was aber einer Notwendigkeit des Plots mehr entspricht als einem Emanzipationsgestus. Bereits im fünften Star Trek ist die "Geschlechterordnung" wieder hergestellt. Auch ich sehe nicht ein, warum mir als Rezipienten der weichgespülte Inhalt einiger SF-Produktionen mit obenstehend erwähnten "Titten" begreiflicher werden soll? Da darf man auch den "Playboy" aufschlagen und verschwendet keine Zeit für Latex-aufgepeppte Alien-Frauen aus dem Studio-Universum der Paramount. Das alles sind Ausläufer der zweitklassigen Sandalenproduktion der 60's, denke ich. Zur Entmythologisierung sei einmal das Standardwerk von Ann Kaplan empfohlen: "Ist der Blick männlich?". Wie kurios das doch ist, daß man sich auch in x-ter Variation solchen Mummenschanz auftischen läßt. Sowas galt zu allen Zeiten des Theaterwesens als "unkünstlerisch", und das zeigen bereits Studien zum antiken oder höfischen Barocktheater. Wir aber leben im 21. Jahrhundert und haben wenig dazugelernt. Nein - seit 32 Jahren habe ich sowas immer wieder mal angeguckt, (38 Jahre sind ein Schreibfehler, als "Zweijähriger" hätte man daran keine Erinnerung) und deswegen die Schule u.a. geschwänzt. Bin auch gar kein grosser Star-Trek-Hasser - Dein obiger Verweis auf andere Machwerke von Tony Scott und Roland Emmerich trifft hier sogar zu. Was sagt jetzt das?? :?:
  19. Da ist der Theaterbetreiber zweifelsfrei im Recht. Aber so viel bekommt der Verleih heute für seine Kopien auch nicht mehr (man denke an die Wareneinsatzquote der Massenkopien, manche Filme laufen da defizitär). Somit fördert das Zurücksenden von Kopien noch die Digitalisierung des Kinos. Obwohl ich solche Schrammkopien auch zurücksenden würde. Ein Dilemma.
  20. Im Forum der Trekkies kann man freier diskutieren als hier, ohne als "Wiederkäuer" gestempelt zu werden: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=5626 Alle Leute, die sich darüber streiten, ob und wie sie den Sinn von Star Trek verstanden haben, sind schon mal prinzipiell sehr weit davon entfernt. Star Trek ist eine Unterhaltungsserie. Die Zeit der Aufklärungsliteratur ist lange vorbei. Kant ist tod, der Sozialdarwinismus lebt. ST war ursprünglich als eine Utopie gedacht, etwas das der Mensch erreichen könnte, wenn er bereit wäre sich zu ändern. Ist er aber ganz gewiss nicht, sonst wäre es auch nicht nötig gewesen mit der Zeit die Utopie zu vermenschlichen und aufzuweichen. Nichts desto trotz zeigt uns ST eine verhältnismäßig helle Zukunft, die sich zu leben lohnt. Kernaussage ist, dass der Mensch etwas erreichen kann. Allerdings ist das keine Weltanschaung, da ST nur eine Fiktion ist, und unsere wirkliche Welt so nicht funktioniert. Man lernt aus einer Serie nicht, wie die Welt funktioniert. Man bekommt vielleicht eine gewisse Interpretation von gutem menschlichem Verhalten vorgetischt. Allerdings ist es schon fraglich, ob es ein wahres "Gut" überhaupt geben kann. Wie ich mir die Welt anschaue allerdings dafür oft "besser". Sich nach den Gesetzen einer Fernsehserie zu verhalten, wird die Menschheit nicht retten. Und erst recht nicht, sich darüber zu streiten, wie diese Gesetze aussehen. "Der Mensch kann mehr erreichen". Ich will aber sehen, wie diese Diskussion etwas erreichen will, das der Allgemeinheit nützt. Da dreh ich mich doch lieber im Kreis. An viele, die es nötig haben: Denkt nach, was ihr aus eurem Leben machen könnt, statt an der Philosophie einer Serie herumzuinterpretieren. In der Zeit könnt ihr auch etwas über das echte Leben lernen. (...) Wollte ich noch was anderes sagen? Achja: Der Sinn von ST sind Titten und andere, niedere Instinkte bedienende Reizauslöser. Zumindest sind das die Dinge, mit denen Geld verdient wird. Nichts anderes will ST als kommerzielle Fernsehserie. Diese Reize sind wohlverpackt in einer schicken Utopie-Hülle. Und ob man mit ST seine niederen Instinkte befriedigen will oder mit dem Schwelgen in "was wäre wenn..." - das ist und bleibt eine individuelle Entscheidung. Oder, anderes ausgedrückt: Um diese Entscheidung treffen bzw. die Möglichkeit einer Entscheidung erkennen zu können, ist ein gewisser intellektueller Prozess vonnöten. Ist jemand zu diesem Prozess in der Lage, dann steht nichts im Wege, noch einen Schritt weiter zu gehen. Und zu erkennen, dass ST uns nichts lehrt, sondern dass wir einen Kopf haben, mit dem wir denken und entscheiden können. ST macht Spaß. Ich liebe es, mich in diese Universen fallen zu lassen und für einige Stunden zu vergessen, dass es irgendwo da draußen eine krepierende Welt gibt, die meine Heimat ist. Aber was lehrt ST mich? Dass ich nur darauf warten muss, dass mein Captain kommt und alles wieder gut wird? Dass sich alle Personen mit mehr Macht als ich selber an die Regeln halten und moralisch agieren? Und wenn sie das nicht tun, sie klar erkennbar böse sind? ST ist eine Fernsehserie. Keine philosophische Abhandlung. Und selbst die ist keine Lehre an und für sich, sondern nur ein weiteres zur Interpretation stehendes Objekt. Use your brain! Oder hier: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=5602 Also dieser "Kommunismus" kam im Prinzip dadurch zustande, das auf der Welt der 3. Weltkrieg ausbrach, aber der Warp Antrieb überlebte und "Der Erste Kontakt" hergestellt wurde... dadurch wurden sich alle der Lage bewusst und somit musste eine Einheit her und so kommen wir zum "Star Trek Kommunismus" , richtig oder Oder so: http://forum.scifinews.de/index.php?showtopic=1247 Wie siehts mit der Zukunft unserer Galaxis aus, wenn man die möglichkeiten der Kriegsführung im 24. Jahrhundert betrachtet. Sehen wir uns mal die Gegenwart an: Ein Atomkrieg mit entsprechendem Potential würde alles Leben auf unserem Planeten auslöschen (eventuelle Überlebende müssten Jahrzehntelang in Bunkern ausharren), und der Planet wäre für Jahrhunderte unbewohnbar. Im 24. Jahrhundert gibt es viel üblere Waffen, wenn man z.B. die von Soran entwickelte Trilithiumwaffe betrachtet, welche in der Lage ist, ein ganzes Sonnensystem binnen Sekunden zu zerstören, ein Akt, welcher nicht mehr reparabel ist. Ein Krieg, welcher ausschliesslich mit solchen Waffen geführt werden würde, könnte die ganze Galaxie stellar entvölkern, ausserdem entstünden zahlreiche schwarze Löcher, welche das, was der Krieg übriglassen würde, nach und nach verschlingen würde. Auch Spezies 8472 stellt eine imense Gefahr für unsere Galaxis dar. Je grösser der Fortschritt und je ausgedehnter die Territorien in der Zukunft auch sein mögen, sie werden sich schliesslich über mehrere Galaxien erstrecken (man redet dann nicht mehr von Planeten, sondern von Galaxien), desto stärker sind auch die Waffen, welche diese zerstören werden. Aber @preston sturges findet bestimmt immer neue Les- und PR-Arten des kultischen Trekkie-Universums, die sich mir leider verschliessen. Mein Eindruck: seitdem Fernsehserien die Leinwand erobert haben, ist besiegelt, daß Kino nie wieder die "Nr. 1" werden wird. Ich bedaure diese Tendenz.
  21. So kreativ ist er nicht. Er variiert seine Genre-Muster in neue Sujets. So sieht "Schindlers Liste" ähnlich aus wie "Unheimliche Begegnung". Das ist bei ihm Kalkül, denke ich mittlerweile. (Ihr solltet mal die Out-takes von "Schindler" sehen, die gaben mir zu denken. Ich schweige hierzu) Daher wiederholt sich solches Kino unaufhörlich - wie ein Wiederkäuer.
  22. Kenne Star-Trek Kinofilme und Fernsehfilme ohne Ende (seit 38 Jahren). Diese Werke haben alle keine originäre Ästhetik und keine avantgardistischen Züge, weder formal noch inhaltlich (Trivial-Literatur nebst Banalverfilmungen. Sagt Dir jeder Literaturstudent im 1. Semester.) Unglaubliche Utopienlosigkeit.
  23. Unterhaltend waren die Werke zu ihrer Zeit, das kann ich bestätigen. Es bleibt daher interessant, warum sie so schnell altern? Meine These: Es ist nicht gelungen, den (seinerzeit beachtlichen) "Dekor" originär durchzugestalten und künstlerisch zu verarbeiten, den Filmen fehlt daher das künstlerisch "Zeitlose" und eine moderne "message". Somit verwelkt der Dekor rasch, altert und zeigt sich beim Wiedersehen als Fetisch, der nur sich selbst genügt. Man erkennt: hier wird etwas Zirzensisches über die Maßen strapaziert, um im Rausch der Runden und Rekorde (Effekte) zu "unterhalten" (zu "blenden"?), zu "lenken" ("abzulenken"?) und den Inhalt als Staffage des Apparats, ja als "Stichwortgeber" für die nächste Runde zurückzuschrauben. Diese Tendenz war nicht ganz neu, sondern bereits in den 20er Jahre angelegt, allerdings unterscheiden sich hiervon diverse andere Filme gerade deshalb, weil sie ihr jeweiliges Menschenbild mehr oder weniger präzise herauszuarbeiten vermögen und sich vom Klischee befreien. Warum ... - müssen interessante Weltraumfilme mit Pelzaffen, dumpfen Imperatoren und Muppet-Puppen jonglieren? - müssen digitale Effekte unscharf und verwackelt sein? - müssen Schlachtenszenen bunt und rummelplatzartig gestaltet werden? - müssen Dialoge comic-haft und zynisch darherkommen? Viele Fragen, keine Antworten. Wäre ja auch Spaßverderberei?
  24. Im Berliner ROYAL PALAST schlief ich 1978 ein, da der Ton viel zu leise war und trotz 32-Meter-Bild. (Schon damals war "Kino nicht mehr die Nummer 1"). "Unheimliche Begegnung" im ZOO PALAST war fesselnder. Liegt wohl am Regisseur. Später dann ging man primär wegen Special Effects, Williams-Musik, 70mm-Soßenbild oder Alec Guniness nochmals rein. Und ebenso unbefriedigt wieder raus. Hätte ein anderer Regisseur mehr darauf gemacht, schade um gute Ideen. Da ist jeder, der redlich Filmvorführer ist, ehrlicher und fleissiger als der Dagobert mit seinem THX-Sortiment, das keiner wirklich braucht. Hab' gelesen, wie McCallum die Frage nach dem Budget eher zurückhaltend beantwortete. Man habe dies auf 140 Mio. Dollar festgelegt und eingehalten. Na, da finde ich Cimino sympathischer mit "Heavens Gate". Der war wirklich besessen, hat kein Budget eingehalten und die bis dato teuerste Produktion hingelegt, die mehr Wahrheit über den amerikanischen Traum entlarvt, als die Weltraummärchen von Dagobert (denen geneigte Zeitgenossen recht leger Nähe zur Rebellenarmee der Sandinisten unterstellten ... viel zu viel Ehre für das gesellschaftliche Ethos von Mr. Dagobert, denke ich.) Man fühlt sich eben betrogen, wenn man sich das anguckt, daß man von den Produzenten nur als Zahlmeister für Rummelplatzattraktionen ernst genommen wird. Die Magazine, die dann voll von Erklärungsversuchen des wahren Mythos sind, konstruieren sich hier m.E. etwas zusammen, was auf sehr wackligem Fundament angesiedelt ist. Spielberg ist übrigens auf seine Weise ähnlich berechnend und manipulativ (denn "Effekt" ist nicht immer mit "Stil" gleichzusetzen), ist jedoch talentierter in der Suche nach einer geeigneten Drehbuch-"Vorlage", die er sich dann schmackhaft zurechtbiegt. Technik und Kunst kommen bei beiden eben nicht zusammen, daher altern diese Filme schnell, wenn man sie nach Jahren wiedersieht. (Anders bei Hitchcock, Kubrick, Lean, DeSica, Kurosawa, Chaplin u.v.a. - immer wieder frisch wie am ersten Tag. Ist seltsam, oder?)
  25. Jede Sekunde Star Wars eine "Versprechen" auf etwas, was doch nicht kommt und worum man betrogen wird: Mythos, Epos, Tragik, Witz, Science Fiction, Märchen, Ritterfilm, Generationendrama, Religion, Gesellschaftsutopie, Kostümfilm, künstliche Welten, unendliche Weiten ... alles lieblos angerissen, geheuchelt vorgetäuscht, bedeutungsvoll verbrämt, hastig hingeschludert, geistlos kopiert, dümmlich zitiert, unscharf skizziert - alles ist wie falsches Operngetöse und Geräteklappern im Stil der amerikanischen Boulevard-Bühnenkomödie. Alles ist wie Werbung: Appetithäppchen ohne Ende werden einem vor die Nase gehalten und im entscheidenden Augenblick versagt, damit keiner merkt, das alles erstunken und erlogen ist. Sucht man dann verzweifelt nach einem einzigen Aspekt der einen oder anderen Episode und findet etwas Brauchbares, dauert es nicht lange, bis man dahintersteigt, daß alles woanders schon einmal da und besser war, hier nicht wirklich elaboriert ist. Die Billigkeit der digitalen Animation wird dann bei näherer Betrachtung im Detail sofort offenbar, sobald man Bewegungsschwächen und Artefakte entdeckt. Das wäre Kubrick nie passiert. All diese Mängel sind selbstverständlich dem geübten Betrachter sofort evident und auch Mr. Lucas wohl, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um die Fülle des Summarischen, um Achterbahneffekte um ihrer selbst, wobei die Liebe zum Detail auf der Strecke bleibt und auch zu teuer käme, würde man endlich einmal zumindest die technischen Details perfektionieren. Aber Details und Grundaussage interessieren nicht den Fast-food-gewöhnten Ami, er muß es nur alles schnell und gierig herunterschlingen können. Aus diesem Grunde werden Filme - und Burger - gemacht, bis die Besucher die Nase voll haben, ständig nur Videospiele und Sesambrötchen kaufen zu müssen. :wink: (Ach ja, @magentacine: "Star Trek" macht da keine Ausnahme: Boulevardtheater mit pseudophilosophischem Überbau, schlechten Tricks, schwacher Handlung, dünner Utopie.)
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