-
Gesamte Inhalte
10.463 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
-
Tagessiege
79
Inhaltstyp
Profile
Forum
Galerie
Alle erstellten Inhalte von cinerama
-
Dann mach' doch einfach mal am Sonntag einen Vergleich Magnetton versus SDDS. Uninteressant wäre es nicht, jedoch nicht unbedingt ausschlaggebend! Ein 1967 zur MGM gesandter Grammophon-Schnüsenkel von 2-Kanal-Klassik-Outtakes (!) von Anfang der 60's ist sicherlich kein guter Test, so wie es hier noch keiner bemerkt hat? Und wer weiß, wie der SR-Magnetton mit Kom- und Expandern das ohnehin dürftige Musik-Klangbild von "2001" noch weiter verschlechtert hat? Der "Sound" hier ist dennoch ein "imposanter", weil künstlerischer intedierter, jedoch absolut kein technisches Magnetton-Optimum der 60's (man höre bitte "King of Kings", "West Side Story", "The Sound of Music" und 60 weitere 70mm-Produktionen ohne schlecht umgespielte Musikkonserven). Ich kenne diesen "restaurierten" "2001"-Ton und diese "aufwendig restaurierte" 70mm-Kopie, ich kenne andererseits auch das Delphi (über 1000 Besuche dort seit 1971) - das sind 30 Jahre kontinuierliche Beschäftigung mit diesen Filmen, Formaten und Filmtheatern - trifft mich also der verklärende Nostalgiker-Vorwurf? Nein, sicher nicht. Es sei mir bitte erlaubt darauf hinzuweisen, daß ich keine Erinnerungen verkläre, sondern mich wirklich exakt erinnere und weitere Zeitzeugen aus der Postproduktion mit einem "fotografischen Gedächtnis" kenne, die zu identischen Bewertungen kommen. Auch kenne ich meine eigenen "2001"-Versionen, mit denen ich ebensowenig glücklich bin, oder noch weniger (Farbstich oder Grobkörnigkeit, Lichtton oder gestörter Magnetton, zu steiler oder zu flacher Kontrast - aus unterschiedlichen Gründen und oft altersbedingt, keinesfalls vorzeigbar). Tatsache jedoch ist: die seit vier Jahren kommerziell distribuierte Neuversion auf 70mm hat GENERELL wenig mit dem eindeutig anhand des Tonmasters und des Originalnegativs (dies war auch bereits etwas grobkörniger als andere Todd-A-O-Produktionen dieser Zeit) fixierten Charakters gemein. (Es ist schwierig Leuten, die diesen Film und die Praxis der Umkopierung von alten Filmen zu wenig kennen, dies plausibel zu machen, weil man ja dann als "Spielverderber" gilt. Keineswegs weiß ich nun alles, eher wenig, aber an diesem Punkt ist meine Aussage leider unumstößlich.) Es wäre schön, man hätte bei diesem so bekannten und lukrativen Film wesentlich sorgfältiger kopiert - und man hätte andererseits geeignetere Leinwände in Deutschland und speziell im unterentwickelten Berlin zur Verfügung. Dass der Film dennoch nicht wie zuletzt bei der Wiederaufführung im CinemaxX Kino 9 und in 35mm, sondern in einer tlws. besseren, tlws. schlechteren Version in einem Traditionshaus läuft, wo man auch Führungen sich vorgenommen hat, und daß er einige Leser dieses Threads erfreut, darf man gerne diskutieren. Man kann aber auch nicht "still" sein, wie ein Vorredner so naiv einforderte, sofern es etwas zu ergänzen oder richtigzustellen gibt. Das ist sogar die Pflicht desjenigen, der etwas hierüber weiß, es ist ganz einfach Berufsethos. Die Umkopierung von "2001" ist leider ein mißlungenes Projekt, und man sollte es auch nicht von Hause aus als "aufwendig restauriert" bewerben, sondern klugerweise etwas neutraler umschreiben: "Wiederaufführungsversion aus dem Jahre 2001" z.B. Damit könnte ich gut leben. :wink: Übrigens läuft dieses Ding schon wieder heute Nacht im ZDF: dezidiert mit einem exzellenten Bildstand - und auch dies möchte ich nicht missen. 8) @Expert Grouper hat in seiner Beobachtung der Bildqualität diverser vorgestellter Kopien von "2001" übrigens recht, und das finde ich schon erstaunlich, da alle anderen in diesem Forum bundesweit versammelten Filmvorführer und Ingenieure dies offenbar noch nicht bemerkt haben.
-
Bei der ersten Sichtung der neuen Version im Berlinale-Palast 2001 war auch ich zuallererst von der (gegenüber den restaurierten Fassungen von "Spartacus", "Vertigo" und "Lawrence von Arabien" etwas besseren) Bildschärfe angetan. Es ändert aber nichts daran, daß von einer "Restaurierung", wie sie versprochen war, im Grund keine Rede sein kann (wenn man vom Remix auf Dolby-SR-Magnetton einmal absieht, der eine neue Format- und Modulationsform darstellt). Dagegen sprechen die vielen beobachteten Mängel, die sich weitgehendst hätten umgehen lassen können. Möchte zugeben, daß auch ich zunächst endlich über eine neue Kopie (nicht nur altes Material mit braunen Schatten und Rotstich) erfreut war. Dann wurde alsbald klar, daß eine gewaltige Marketing-Kampagne diese Version als "ultimativen Trip" (in den alten Annoncen kenne ich diesen Ausdruck überhaupt nicht) bewarb und pesseseitig vollkommen unkritisch die brillante oder perfekte Restaurierung lobte, die kaum einer wirklich beurteilen konnte. Dann stellte sich auch heraus, daß im Rahmen von Kubrick-Retrospektiven von Düsseldorf über Frankfurt bis Berlin der heutige Erbverwalter des Regisseurs während seiner kunstgewerblichen Vorträge stapelweise DVDs auf seinem Rednerpult darbot, die es angeblich endlich möglich machten, "Stanleys Filme in alle Welt, bis hin nach Südkorea, in brillanter Qualität und in acht verschiedenen Sprachen" zu vertreiben. An diesem Punkt war klar, daß sich im Moment niemand mehr um eine ordentliche technische Bearbeitung dieser Filme mehr kümmert (oder sie einmal anmahnt), wo einige neue, m.E. nicht geglückte und schnell auf den Markt katapultierte Kopien eine Bewertung erfahren, nach der mit diesen angeblich neue Maßstäbe geschaffen würden, etwas, worüber früher kaum jemand redete, als die Kopien wirklich noch sehr gut waren. Anno 2001 wird das dann zum "ulitmativen Trip", wo es zuvor schlicht hieß "Stanley Kubricks Meisterwerk vom Abenteurer im All". Auch die Leinwände und die Akustik, wo der Film gezeigt wurde, wurden immer schmaler und eingeschnürter - und das (ansonsten heute beispielhaft gepflegte) Delphi in Berlin bildet hier keine Ausnahme - was dort schon rein baulich bedingt ist. Dennoch bin ich froh, daß überhaupt einige jüngere Leute sich einen alten Film noch angucken wollen und auf den ersten Eindruck sogar angetan sind (ausgenommen hier @stefan 2, der es eigentlich besser wissen müßte, wie es wirklich sein sollte und sein könnte). Da ich den Film fast vierzigmal in die 70er-Jahren in 70mm-Originalkopie auf 13.50 Meter Bildhöhe und 32,80 Meter Bildbreite gesehen habe, zudem die Wirkung auf einer 120 Grad konkav gewölbten Bildwand deutlich besser war, interessiert es mich einfach, sich diesem Eindruck erneut nähern zu versuchen. Dem stimme ich hinsichtlich des "plastischen Bildeindrucks" zu, obwohl @magentacine tlws. widersprechen wird. Aber das wollten wir demnächst ja einmal austesten, sobald die Kohle hierfür reicht... :)
-
Das Möglichste wurde aber nicht getan, da es andere Möglichkeiten gibt. Natürlich ist die noch "neue" (wenn auch verfälschte) Farbe der neuen Kopien ein schlagendes Argument gegen die mittlerweile braun- und rotstichigen Altkopien auf Breitfilm. (Ganz persönlich würde ich eine gefadete Altkopie vorziehen, erdreiste mich jedoch nicht, dies als adäquate Alternative zu popagieren, wo jetzt die neue Kopie im Einsatz ist.) Einerseits kann man also froh sein (@Marc ist es eben), daß Warner überhaupt ein paar neue Kopien gezogen hat, andererseits ist es für Kenner des Films (und ältere Zeitgenossen, die ihn sehr gerne wiedersehen wollen) auf diesen Weise eben ein Schock. Sofern also der Nachweis erbracht ist, dass es durchaus besser zu machen ist (sowohl kopiertechnisch wie in der Kinopräsentation), halte ich es für sinnvoll, auch darauf hinzuweisen. Und der Nachweis liegt offenkundig vor, wenn man die Kopierwerksmöglichkeiten kennt. 8)
-
Und das betrifft nicht nur den derzeit mal wieder ausgegrabenen Kubrick mitsamt seiner Jünger, sondern das gesamte filmische Large-Format-Schaffen der 60's! Siehe aufwändige A/B/C-Rollenkopierungen bei "Cleopatra" u.a. technisch noch aufwändiger als "2001" gestalteten Monumentalfilmklassikern. Der Kubrick hätte in diese Vorführungen und Kopien von 2005 "eine Bombe geworfen", das schimpften meine etwas älteren Kollegen, die seine Filme gut kennen und seine Inspektionen noch miterlebt haben. Solche Worte sind nicht die meinen, aber sie drücken aus, das etwas total danebengelaufen ist.
-
Nein, die berliner Kopie war nicht besser als die frankfurter, sondern dieselbe. Und Deine Bescheibung der frankfurter Kopien reicht zur Gesamtbewertung nicht aus, weil Du zu kurz darauf eingehst. Daher übernehme ich das mal an dieser Stelle, obwohl wir beide völlig eins sind in der Bewertung der Versionen und hoffe, Du bist einverstanden? Also zu @stefan 2 und dem, was er bedauerlicherweise in eine vollkommen verkehrte Richtung interpretiert, die ich seiner zeitlichen Überlastung zuschreibe. So ganz verstehe ich Dich, @stefan, da nicht (im mdl. Gespräch lässt sich das viel rascher klären, man erreicht Dich nur nicht): So Du anführst, die Vorführung anno 2005 (an diesem Sonntag zufällig im Delphi-Berlin) sei historisch nicht unbedingt korrekt, ist nicht sofort klar, ob „historisch korrekt“ negativ oder positiv gemeint ist. Im folgenden räumst Du ein, den Film bis 1981 nicht gesehen zu haben, und dann erst mit leicht braunstichigen Kopien. Daher nehme ich zunächst hierzu Stellung: die von mir 1982 im Mai wiedergesehene 70mm-Kopie war leicht bräunlich in den Schatten, hatte aber weitestgehend noch den Originallook und die Schärfe (Print vom 65mm-Kameraoriginal), d.h. ihre Plasitizität erhalten. Sie war weitestgehend nach wie vor „wie aus einem Guß“. Nächstens insinuierst Du, die zu dieser Zeit gängigen Vorführpraxen (2.5 kW auf 21-Meter-Leinwand und mittelmäßige Objektive) hätten Dir wenig Lust gemacht, den Film zu sehen (?). Auch hier widerspreche ich: es ist ein Fehler, Filme zu versäumen, nur weil technisch etwas nicht klappt (das gilt auch für Bradford-Widescreen-Festival-Besuche, wo Du gerne den Saal verlässt, weil es Dir vom Ton her nicht gefällt o.Ä.) So Du also Filme nicht sehen magst, die etwas minderwertiger projiziert werden, so ist es bei mir andersherum, dass ich Filme nicht (zum mittlerweile tatsächlich 49.-mal wie bei „2001“) wiedersehen möchte, die eine minderwertige Kopie zur Aufführung bringen. Deine und des Delphis Bemühungen zur technischen Verbesserung wurden bereits gelobt und auch von mir zu keiner Zeit angefochten. Eine andere Wahrheit ist es, über die Gestalthaftigkeit von Filmen sprechen zu können, egal, ob man sie „modern“ oder „nostalgisch“ auffasst und bewertet. Diesen Film habe ich weit eher als Ereignis (2001-2005 heißt es „Trip“ oder meinetwegen „Event“) gerade zu Zeiten minderwertigerer Projektion (mit Oma-6 sowie dem ollen Super-Cinerama-Objektiv oder einem T-Kiptagon von 1963) besser und brillanter in Erinnerung, insofern die Kopie herausragend war (selbst noch, als sie leicht bräunlich 1982 gefadet war), und der Film noch auf Cinerama-Leinwänden zu sehen war, was im Delphi-Filmpalast so nicht replizierbar ist oder war. Die Oma-6-Tonwiedergabe (allerdings im neuwertigen Zustand und bis etwa 1977) war etwa im bedeutend geeigneterem berliner Kino Royal-Palast nicht schlecht, die Überbreite des Saals vermochte den Ton noch panoramatischer zu führen und der Bildeindruck sorgte beinahe für Schwindelgefühle. Im Delphi-Filmpalast sah ich „2001“ mal im kurzen Wiedereinsatz um 1987 mit einer braunstichigen, aber noch immer scharfen Kopie und miserabler Magnettonwiedergabe von nicht gewarteten Stereodyn-Verstärkern. Die Bildschärfe war jedoch besser als die der jetzigen Kopie, die sattsam bekannt ist. Deine Beschreibungen speziell dieser neuen Version auf 70mm treffen bedauerlicherweise nicht zu (...auch ich irre mich in vielen Punkten auf anderen Gebieten). Dabei ist der erste Eindruck des neu kopierten Films durchaus so, der Film sähe besser aus als manch heutiger gedrehte. Dies ändert aber nichts an Fehlern heutiger Kopierwerke und der historischen Verschiebung im Look der Wiederaufführungskopien. Das möchte ich konkret begründen, zumal ich alle Kopienversionen dieses Films kenne (oder besessen habe): 2001 konnte es sich IFB-Festivalleiter de Hadeln nicht entgehen lassen, seinen Lieblingsfilm als Abschlußfilm seines letzten Berliner Festivals zu positionieren. Angekündigt war eine „digital restaurierte [...] längere“ Fassung. Zu sehen war die alte, im Auftrag Ted Turners (MGM/UA) 1989 umkopierte Version, zwar nochmals als 70-mm-Kopie, allerdings bereits von einem Dupnegativ angefertigt. Im Klartext: Es gab nie eine digital restaurierte, geschweige denn längere Fassung als die alte. Es machten auch zu keiner Zeit weder Produzent Kubrick, noch Erben Anstalten, solches herauszubringen – im Gegenteil. Das Resultat des 70-mm-Rivivals fällt zu den gleich breiten Erstaufführungskopien von 1968 körniger und kontrastreicher aus – als „grell-aufgestylt“ und dennoch „flach“ („moderes“ Print- und Dupmaterial) zu umschreiben - und der optisch-akustische Qualitätsvorsprung zur zeitgleich 2001 herausgebrachten 35-mm-Version ist nur bedingt zu verteidigen. Die vollständig verwackelte Bildwiedergabe war die warscheinlich instabilste seit Aufkommen des 70-mm-Kinos schlechthin, sichtbar „erzitternd“ nicht nur bei ruhigen Weltraum-Spaziergängen (Vermutung: Probleme kinetischer Reibungsverhältnisse in der Filmbahn des FP-75 E-Projektors, der anstelle eines Malterkreuzes einen Schrittmotor verwendet). In der „Star Gate“-Sequenz wurden pumpende Bildbereiche und schwankende Schärfen sichtbar - Anzeichen für fehlerhaft umkopierte Orginalmaterialien (zumal die Special Effects damals bereits als optische Arbeiten über Intermdiates erstellt wurden, die anoom 1989/2001 unterschiedlich zu den auf Originalnegativ beruhenden Szenen schrumpfen können). Mehrere Takes in der Schlussszene während des Alterns des Astronauten Bowman beinhalteten bereits seit längerem ausgeflickte „Klammerteile“, was wiederum auf schadhafte Partien im Originalnegativ, die infolge mechanischer Beschädigung herausgenommen worden waren, schließen läßt. Ingesamt war die neue 70mm-Kopie zu hell, zu flach und zu steil im Kontrast und verlor somit deutlich an Schärfe und Dichte: vom „70mm-Charakter“ der Erstaufführungskopien war nur wenig noch wiedererkennbar. Die Enttäuschung auf der Berlinale wurde begleitet von einem kaum hörbaren, dort nach „Mittelwellenfunk“ klingenden Dolby SR-Magnetton, welcher durch die Festspieltechnik-Inspektion und eine weltbekannte Kinotechnik-Firma überstürzt angeschlossen und eingemessen wurde. Dieser Event, präsentiert nicht zuletzt aufgrund der im ‚Berlinale Palast’ ohnehin zu kleinen und fast flachen Leinwand, war signifikant getrübt: ein Sitznachbar des Verf., der DEFA-Autor Kohlhaase, schlief auf dem weit zurückliegenden Rang unverzüglich ein. Nach der „Berlinale“ holte sich das National Museum of Film and Photographie (NMPFT) in Bradford diesselbe Kopie für sein jährliches „Widescreen-Festival“. Zur Berlinale 2005 wurde nochmals diese neue 70-mm-Kopie in der berliner ‚Urania’ gezeigt. Dabei wurden neuerlich der Ton falsch eingemessen, da nach aktweisem Überblendungsbetrieb beständig extreme Lautsärke- und Dynamikwankungen vernehmbar waren. Die ab Ende Februar 2001 auf 35 mm gestarteten Revivalkopien, ebenfalls aus dem Hause Warner, ließen auf andere Weise akustische wie optische Brillanz missen: sie waren relativ grobkörnig - was kaum auf eine Umkopierung von neuesten Zwischenmaterialien, konsequent ausgehend vom Originalnegativ, schließen läßt, sondern auf ein Zurückgehen auf sehr alte 35-mm-Interpositive des seinerzeitigen Kaltprozesses hindeutet. Weiterhin zeitigte die Kopierung auf neuerem Kodak-Vision-Printmaterial seltsame Blüten: sozusagen „ausblutende Säume“ um die Ränder der Planeten hatten - in der Art dieses Effekts - gewisse Ähnlichkeit mit einer Kopierung über Internegativ, sowie man ein solches von einer älteren Kinokopie zieht. Klanglich enttäuschten auf 35 mm sowohl die Analog- wie auch die drei Digital-Tonspuren. Selbst bei SDDS-Wiedergabe klangen die einstigen Frequenzspitzen des Magnettons dumpf und leblos: der tiefe Streicherbaß der Zarathustra-Fanfare grollte verzerrt-hintergrundlastig, die Höhenpegel schienen wie abgeschnitten, auf ein eher steriles Summen herabgedrückt, (exemplarisch beim hohen Pfeifton während des durch Sonneinfall „aktivierten“ Monolithen zu beklagen, denn Besucher unzähliger früherer Magnettonvorführungen mußten sich damals angesichts der Brillanz die Ohren zuhalten), die Donauwalzer resonierten auffallend hölzern daher und die einstige Direktionalität der deutschen Sprachmischung wurde aufgegeben (was auch anhand der auf identische digitale Zwischenträger zurückgreifendem DVD-Version der Warner von 2001 festzustellen ist). Das nährt erneut Zweifel an der Bearbeitungsweise oder der Technologie an sich (fragwürdige Umkopierung über im Gamma zu „flache“ neuere Printmaterialien), in jedem Fall aber nährt es Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Transfers älterer Magnetton-Master auf digitale Medien via Datenreduktion, so wie die Resultate der bislang gesichteten Film-Revivals jedesmal mit drastischen Verschiebungen des Originals einhergingen, obwohl der „konventionelle“ Weg über den alten analogen Magnetton auch für Neukopierungen nach wie vor offen steht und überlegenere Eindrücke abgäbe. Zum DVD-Transfer von „2001“: Im Grunde richtige Herangehensweise durch Verwendung eines 65mm-Interpositivs. Nur leider ist die Lichtbestimmung unausgegoren: mal sind die Affenfelle braun, dann grau, dann gräulich. Allerdings auch ein Ausleuchtungsfehler (bläuliche Randeinfärbungen) konstatierbar, der offenbar auf die schwierige Justage der Kopierlampe für die 65mm-Abtastung zurückzuführen ist. Deine letzten Ausführungen, die Delphi-Veranstaltungen anno 2005 interessierten sich nicht für „vermeintliche“ Tradition und richteten sich auch nicht an ältere Zuschauer mit ihren nostalgischen oder sonstigen Roadshow-Erinnerungen, sondern zeigten Modernität, ist die traurigste Bemerkung, die ich von Dir je gehört habe. Ich verstehe sie auch nicht, kennt man Dich ansonsten doch anders.
-
Fall ROYAL PALAST, Berlin: die Bezirksverordnetenversammlung reicht nach Eingang des Abbruchantrages durch den Vermieter nun eine Empfehlung zum Erhalt der Spielstätte ein - einhellig und parteiübergreifend: http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...2t322.html Man ist dessen gewahr geworden, wie und warum die City West Berlins derart unattraktiv geworden ist: 2005 auf 4 Kilometern Kurfürstendamm/Tauentzien eine Klamottenmeile von Halensee bis Wittenbergplatz - alles andere als eine "Weltstadt". http://www.charlottenburg-wilmersdorf.d...kinos.html Im April feiert das Europa-Center, mit dem zeitgleich der ROYAL PALAST eröffnete, sein 40-jähriges Jubiläum. Es gilt daher, die Daumen zu drücken, daß die 40 Mio. EUR, die jetzt zur Renovierung des Shopping-Centers investiert werden, nicht dummerweise für Kinoabrisse vergeudet werden. Ohnehin: Die Verwertung des Kinoinventars steht NICHT auf der Tagesordnung, wie mir das Europa-Center mit Schreiben vom 25.02.2005 mitteilte. Das hat wohl seine Gründe.
-
Was nutzt der (musikklassische) Ton, wenn unscharfe Kopien hergestellt + eingesetzt werden und es keiner merkt. Dann lieber die alte Version von 1968! 8) "2001" ist für mich "abgehakt" ... bis alle Ewigkeit.
-
Nun war ich an diesem Wochende nach Karlsruhe gereist und konstatierte einen sehr gleichmäßig eingepegelten und recht unverzerrten 6-Kanal-Magnetton - keine Selbstverständlichkeit in einer Kinozeit der vielen Dolby-08/15-Anlagen. Es machte überwiegend Spaß, trotz gelegentlich älteren Materials. (Zwar besitze ich selbst eine 70mm-Kopie "Krieg und Frieden", allerdings war mir erstmals in der Karlsruher Nacht 2005 die bis dato beste Darbietung des Films vergönnt.) In Bezug auf die "Todd-AO"-Wirkung der sowjetischen Filme mutet es mir aber unfair den Filmen gegenüber an, sie nur an Michael Todd und Eastman Color messen zu wollen (im Guten wie im Bösen). Sollte man die russ. Monumentalfilme etwa nicht zeigen dürfen, zudem mit einem nicht unbeträchtlichen Vorführaufwand in der dann bestmöglichen Version? Man sollte froh darüber sein... und auch der Inhalt und die künstlerische Gestaltung sind ja etwas wert, nicht allein der Todd-AO-Standard. Was jedoch die etwas hastige Format-Ankündigung des Kinos "in Todd-AO" anbetrifft, stimme ich Dir zu. Ich würde das Label heute auch nicht mehr verwenden, sondern allgemein "in 70mm" schreiben, zumal ja Kopien unterschiedlichsten Bildcharakters gezogen wurden. Dunkle Ränder in der 70mm-Bild-Ausleuchtung gab es bei "Krieg und Frieden" heute nicht zu sehen: bei meinem Besuch waren neben dem Ton auch die Spiegel den Möglichkeiten entsprechend sorgfältig einjustiert (eine Bildfensterlinse [z.B. Lichtanamorphot] hätte darüberhinaus zwar eine 1000000%-tig gleichmäßige Ausleuchtung zu bieten, würde aber schlagartig das Bild duster machen!). Dort wird zur Zeit wohl viel umgebaut und modernisiert (DP-70 sollen auch noch hinzukommen, hörte ich gerüchteweise.) Sicherlich auch die dünne Projektionsscheibe ersetzt werden, das ist ja keine so große Sache. Fazit: die Dinge sind deutlich in Bewegung. So gab es eine Einführung, drei Pausen des 7 1/2-Stunden-Epos (des übrigens teuersten Films der Welt - noch vor "Titanic"!) sowie im Morgengrauen ein opulentes Frühstück mit Sektempfang. Ich wüßte nicht, an welchem Ort dieses Wochenendes ich mich lieber aufgehalten hätte...
-
Aha, hatte den Termin von Forumsmitgliedern falsch verstanden, was am Samstag läuft, sorry. Besten Dank. (Ich fand aber auch gestern auf der Website www.schauburg.de ) nicht die nötigen Informationen auf der linken Seite aus irgendeinem Grunde. Gerade jetzt ist diese Programmleiste wieder aktiviert... Alles klar dann soweit!
-
Dies gibt auch mir zu denken. Ich sah zuletzt Ende der 80er-Jahre auf DDR I die beiden Sovscope 70-Produktionen "Krieg und Frieden" sowie "Anna Karenina" in Normalformat. Dass man bei "Befreiung" einen höheren Aufwand trieb, zumal 35mm-Master vorlagen, wundert mich dann schon. "Krieg und Frieden" sah ich erstmals wohl im ZDF 1979, er lief in 4 Teilen jeweils nachts und ich schwänzte morgens die Schule. Faszinierend, obwohl in 1.85 : 1-"Scope" und auf Schwarzweiss-Fernseher mit Bildschirmdiaganale von 12 cm, war dies doch für mich eine Jahrhundertentdeckung. Die Riesen-Cinerama-Leinwand dachte ich mir in der Fantasie durch Autosuggestion dazu, und teilweise gelang es auch, dies zu imaginieren. "Die Befreiung" in allen 5 Teilen hintereinander und in 70mm zu sehen, ist also an diesem Samstag, dem 26.2. in der 'Schauburg', Karlsruhe, ein Luxus, der so nicht wieder kehrt. Fand gerade noch eine amerikanische Kritik auf www.imdb.com : Also Known As: Освобождение (Soviet Union: Russian title) Befreiung (East Germany) Liberation (International: English title) The Great Battle (USA) Runtime: East Germany:439 min (5 parts) / USA:118 min Country: Soviet Union / East Germany Language: Russian Color: Black and White / Color Sound Mix: 70 mm 6-Track Certification: Finland:K-16 / Sweden:15 OSVOBOZHDENIYE User Comments: 1 out of 1 people found the following comment useful:- The best version of "The Last Days of Hitler", 29 July 2002 Author: Guy33134 from Coral Gables, Fl This film is a colossal Soviet-East German production, entitled in the feature length video I saw as THE LAST DAYS OF HITLER (or "Os Ultimos Dias de Hitler"). The original film or TV series lasts a very Soviet-like 7.5 hours. But the video available in the West is less than two hours long. In fact, no mention is made on the video cover that the original film runs so long. I just found that out on this site. In fact, the film was hard to find on the site. Only listed in its Russian title, I found the film researching the actor who plays Hitler. The production is reportedly "the most expensive film endeavor in the history of the Soviet Union," with "fortunes spent on reconstructing the Fall of Berlin, featuring the most impressive war scenes on film." Whether this assertion is true or not, the blend of rare archival footage and original shots are unique and unforgettable. The Soviets did indeed take Berlin, and occupied it all on their own for many weeks. So they do have the best archival footage, and the most authentic props. Their East German partners had the actual bombed out buildings to offer, and both countries offered virtually unlimited resources to recreate the "triumph of communism over fascism" - budgets never seen in the West. Plus the Soviets and East Germans had the right ethnic types. No British accents, or fake Nazi and pan Slavic accents. Definitely NOT like the many other "Last days of Hitler" indeed! The film is, of course, not without its faults; namely the excessive almost religious exaltation of the perfectly correct Soviet soldiers and commanders. But more glaringly, there are no "bad" Germans, other than those in Hitler's bunker. The overwhelming (if not all) Germans left in Berlin are depicted as good communist partisans (even Christian clerics), victimized by a few Nazi demons, as the Russians hade been enslaved the Czars. Anyway, the heavy-handed (what an understatement!) propaganda is to be expected. At least in the short two hour version I saw, all that is not a bad price to pay for the fantastic pluses: military authenticity, and the realistic documentary feeling you'll get from seeing this film. It really is like seeing the Fall of Berlin with your own eyes (or through Soviet eyes), without the over dramatism of Western big name actors playing German and Russian characters, in very fake locations. This is one hell of an overlooked war film. I guess World War II has been so over filmed that there isn't even enough room left to bring back this masterpiece. It's a shame. As propagandistic as it may be, this movie is no more so than the post war Western Allied films. And infinitely more realistic! If you find the video, don't miss the opportunity to view it.
-
Neben dem BABYLON in Berlin-Mitte, das im März schließt, soll im August das Roadshow-Kino/Multiplex KOSMOS in Berlin-Friedrichshain schließen. Ein Mietinteressent habe sich beim Bezirksamt gemeldet und wollte das 10-Säle-Haus als Veranstaltungscenter weiternutzen. Das in Berlin - Hauptstadt der DDR 1962 nach Plänen Josef Kaiser und Herbert Aust erbaute, mittlerweile denkmalgeschützte Kino weist im großen Saal 1001 Plätze auf, und wurde durch Premieren wie "Goya" (1971 präsentiert in DEFA-70mm) oder "Minority Report" (2001 anwesend: St. Spielberg und Tom Cruise) weltbekannt. Besessen wurde das Haus bis zuletzt von der Familien Riech und wurde trotz der Insolvenzmasse der Firma immer als intakter Teil des Theaterparks vom Insolvenzverwalter akzeptiert und aus dem Kokursverfahren herausgehalten. Ein Kurzfilm der rbb-Abendschau informiert hierüber: http://www.rbb-online.de/_/abendschau/b...16812.html Ein tief erschütterter Berliner, der seit 1945 alle Kinopremieren hier miterlebt hat, schrieb mir am Tag der Hiobsbotschaft: Nächsten Monat soll nun auch das Babylon geschlossen werden. Im August sogar das Cosmos. So ein Kinosterben hat es noch nicht einmal vor 50 Jahren gegeben, als Fernsehen sich ausbreitete. Damals hat man wenigstens mit Cinemascope, Cinerama und 70 mm und Stereoton dagegen angekämpft. Heute werden dagegen solche attraktiven Kinos wie der Royal-Palast abgerissen. Haben wir es nur noch mit Idioten zu tun ? Das ist die Stimmung des "Mannes auf der Strasse", der nun für die Verfehlungen einer Stadtneuordnungspolitik die Zeche zu zahlen hat. Oben: BABYLON. Mitte und unten: KOSMOS, Kino 1 (Bilder aus: www.kinokompendium.de )
-
Das Thema verdient durchaus eine sehr umfänglichere Bewertung. Der Wandel von einer Präsentationsform, die sich an zunächst ladenähnlichen, dann theaterähnlichen Etablissements und heute an shopping-ähnlichen Wanderungen orientiert, geht auch einher mit unterschiedlichen Rezeptionsweisen und Inszenierungen der Filme selbst. Obwohl sich leidlich über Vor- und Nachteile der Kinotypologien streiten ließe, bleibt doch ein fahler Nachgeschmack, daß im Moment wenige Kinoketten - und sie haben sich fast ausschließlich auf eine bestimmte Betriebsweise "spezialisiert" - andere Formen verdrängen. Ob das nun der "Wandel", der "Gang der Zeit", "das Leben", "wirtschaftliche Vernunft", "Modernisierung", "Vielfalt" usw. ist, konnte nirgendwo bisher gründlich ausdiskutiert worden. Vielleicht sollte man dies nachholen?
-
Welche "Handwerksrolle"?? :lol: Wer ... ist tot? :roll:
-
Allerdings ist die Presse voll der Hähme über den mittelmäßigen Wettbewerb und seine noch mittelmäßigere Jury. Allein die Themenankündigung, es ginge um "Politik, Sex und Fußball" ließ einiges erahnen. Beachtlich in diesem Jahr war wieder die hohe Anzahl von HD-Projektionen, wobei die kurzfristigen Justagen immer zu irgendwelchen Bildmängeln führten wie krumme Randschatten mangels korrekter Höhenausrichtung oder ein (absichtlich?) ins Unscharfe gezogenes Objektiv, um vermutlich die Pixelstruktur zu verwischen. Das absolute Randdasein mußte man der Retrospektive bescheinigen, die in einem kleinen Black-Box-Cinema Number xX ohne historisch gebührendes Projektionsequipment schlechter besucht war als die Vorjahre und mit dem "Filmheft 9" einen Tiefststand an Dokumentationsniveau offenbarte. Bittere Beschwerden des Publikums waren zur restriktiven Kartenvergabe der Administration zu vernehmen, nach der die Eröffnungs- und Abschlußveranstaltung generell für nicht akkreditierte Gäste gesperrt wurde, um Platz für Politprominenz und die Schickeria zu schaffen, die sich gar nicht dem Film, sondern nur den Live-Kameras der TV-Stationen widmen mochten. Ein Faux Pas auf einem Publikumsfestival!
-
Um Gottes willen, diese Teaser noch anderwo zeigen, damit Werbung für Daimler- und Sony-Kinos gemacht wird? :cry:
-
Die Kontextualisierung von @sewi ist völlig abstrus. Bitte erst lesen, dann schreiben! Im obigen Text von @expert grouper las ich nichts von Kundenschelte (obwohl auch das Publikum nicht von Kritik befreit sein darf), sondern ein Bedauern des Verlustes an Handwerk im Filmschaffen. Gescholten werden Verantwortungsträger, gewisse Firmen und "Charaktermasken" (=Manager). Der Verlust des Handwerks ist auch in fast allen Branchen zu bedauern und ein Phänomen der Video- und Internetzeit geworden, wo keiner mehr bastelt, musiziert, malt oder Bücher liest und folglich bald jeder noch blöder wird. Dem wäre beizupflichten. Hinzu kommt, daß 1993 in dem Berlinale-Retrospektiven-Kino selbst der beste Vorführer und/oder größte Sound-Spezialist kaum Chancen gegen die Plexiglas-verplompte THX-Anlage ebendort gehabt hätte, da die betreffende amerikanische Ingenieursfirma die Auffassung vertritt, Kinomitarbeiter als Bazillen zu betrachten, die vor Plastikplatten abgeschirmt gehören ("X-Men" läßt grüßen). Zwar betraf die Verplombung nicht den MPU-Vorverstärker mit der Schleusenkarte, jedoch: lediglich eine MPU-Einmessung ist für alten Magnetton (für neuen gibt's ja Dolby-A) absolutes Gift im Zusammenwirken mit den für heutige Tonformate angeglichenen Saalequalizerkarten Cat. 64. Sowohl THX als auch ein Standard-CP 200 oder als Standard ausgelieferter MPU ist global der Tod für jede "conventional"-Magnettonwiedergabe gewesen. Auch @preston sturges scheint dies mittlerweile erkannt zu haben, obwohl er wie obenstehend immer zu vielen "Kompromissen" rät und schon einmal bessere Beiträge geschrieben hat. Zum hier debattierten Berlinale-Kino 1993 ist noch anzumerken, daß selbst nach dieser den Gedanken der Kinobreitwand schwerwiegend und nachhaltig geschädigt habenden Retrospektive man heute auf alle Knie fallen würde, sofern dort wieder Retrospektive sein könnte. Leider aber ist die Berlinale zum Daimler/Sony-Gelände umgezogen und die Retrospektive genießt ein Ghetto-Dasein in einem Multiplexschachtel-Black Box-Cinema Number 8, vollgedröhnt von Foyer-Durchsagen in der Aura eines Großflughafens (in diesem Jahre auf diese Weise "popcorn-versalzene" Ouvertüren von "Gone with the Wind" zu hören). Die Annahme von @magentacine, es gäbe geeignete Techniker in Berlin zur Lösung der durch neue Anlagen überwiegend verbauten neuen Spielstätten (und auch der älteren) kommentiere ich nur kurz: das Festival mit seinem großen Apparat erkennt weder die Mißstände noch die Inkompetenz in bezug auf Planung, Einbau und Inspektion der Filmfestspiel-Projektion. Nur so läßt sich die Euphorie der Macher der Berlinale-Programmsektionen über das Digital Cinema seit 2004 erklären: sie haben eben noch nie ein brillantes Filmbild und einen überwältigenden Ton in dieser Stadt sehen können. Am wenigsten etwas, das von den Nostalgikern für beachtenswert empfunden würde. Anything goes...
-
Merkwürdige Tonspuren --- Vierkanal-Lichtton ???
cinerama antwortete auf E VII b's Thema in Allgemeines Board
Die rechte Tonspur wird nicht abgetastet und gehört zum angeklebten Vorlauf. (Siehe auch Einfärbung.) -
Merkwürdige Tonspuren --- Vierkanal-Lichtton ???
cinerama antwortete auf E VII b's Thema in Allgemeines Board
Eigentlich nur, wenn ausreichend Tonnachlauf vorhanden ist. Der abgebildete Clip zeigt ja auch zwei ruhende Spuren. Sicher wäre ich mir aber nicht, da mir die obige Version noch nicht in die Hände gekommen ist. Ich stütze mich auf eine Vermutung! (Kopierlichter verschalten seit Einführung der FCC-Schaltung relativ selten, wenn richtig eingelegt wurde. Bei Folienschaltung indessen häufiger.) -
Die wichtigste, keine "ausgestorbene" Kunst! Jedes Negativ wird naß geschnitten. Außer dem Hobel ist der Schrägspalter die eleganteste Methode.
-
Ihr schätzt alle vier die Situation sehr subjektiv ein, erlaube ich mir zu sagen. Solange Ihr nicht konkreter oder präziser werdet, muß ich annehmen, daß noch immer nicht erkannt wurde, welche gravierenden, vielseitigen Widersprüche aufgelöst werden müßten, um hier "Nägel mit Köpfen" zu machen. Hier loben sich alle selbst (ich bin auch nicht gerade bescheiden), ohne jedoch zu erkennen, wie fragil und wenig mehrheitsfähig die eigene Position ist. Zwar interessieren sich alle Seiten (selbst der die Nostalgiker kritisierende @umlenkrolle) für die historisch einwandfreie Kinematographie, niemand aber konnte bisher den Nachweis erbringen, auch nur annähernd und kontinuierlich sich den gesteckten Veranstaltungszielen genähert zu haben. Säßen alle an einem Tisch, so würde es - so traurig es in anbetracht eigentlich ähnlicher Ansätze klingt - m.E. zu keiner Einigkeit kommen.
-
Merkwürdige Tonspuren --- Vierkanal-Lichtton ???
cinerama antwortete auf E VII b's Thema in Allgemeines Board
Weder unnötig noch dumm, aber eine grobe Praxis. Die rechte Tonspur stammt vom "Start-" bzw. "Endband" des Bildnegativs, während linksseitig im vorgeschriebenem Bildbereich die Lichttonspur ein- bzw. ausblendet. Da im Dunkeln für den Kopierer nicht immer Anfang und Ende des Bildnegativs sichtbar ist, auch, ob bei der Kopierung im Schleifenschrank die Kopierlichter richtig schalten (es gilt hiermit zu verhindern, daß einfach 1200 Meter als Ausschußkopie in die Entwicklung gehen), hat er sich einfach anstelle eines Start- und Enbandes jeweils ein Stück Restfilm an das erste bzw. letzte (später zu prozierende) Bild des Werbeclips kleben lassen. Am Kopierkopf sieht er dann just in dem Augenblick, wenn die Kopierlichter durchschalten, diese helle Linie auf der gegenüberliegenden Seite des Kopierspaltes und vergewissert sich, daß das Kopierlicht richtig durchschaltet. Ohnehin wird dieses Vorlauf- und Nachlaufband später im Vorführraum abgeschnitten. -
Nur diesem letzten Satz wollte ich widersprechen, alle anderen sind korrekt. Eben das zu spielen, was "ins Raster paßt" ist ja gerade die Unehrlichkeit. Somit bedarf es dringend des Eingreifens, um das Unkraut zu jähten, wenn nicht pariert wird! Jawoll, da bin ich dann sogar Soldat! Die Bibel-Apologie von @umlenkrolle hat mir hervorragend gefallen. Sie wendet sich gegen Machtdünkel, Erleuchtungsdelirien und Anmaßung, explizit gegen meine Verdammung der City-West-Vorführungen (ich verallgemeinerte die Vorführer keineswegs, sondern bleibe regional) - aber ich nehme die brillante Satire überhaupt nicht krumm, weil sie die Diskussion beflügelt. Also @umlenkrolle, jetzt aber ganz ernst und konkret zur Berlinale-Retrospektive 1993: "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme", auf die Du bezug nimmst: 1. Es ist nicht nötig, mir zu beschreiben, wie die Vorbereitungen der Berlinale-Vorführungen ablaufen. Ich kenne sie und war zudem auch einmal im selben Haus wie Du tätig. Zwischen den Vorführungen - gerade der Retro und des Wettbewerbs - bleibt oft genug Zeit für Tests. Ob und wo sie genutzt wurde, ist mir nur zu bekannt. 2. Wenn Du die Berlinale-Vorführung so beschreibst: Der eine redet und stützt sich auf seine Schaufel, der andere arbeitet, so räumst Du ein, daß nicht alle Vorbereitungen und Kontrollen ausreichend gewährleistet sind. Dies ist mir bekannt. Man sieht und hört es ja. Bezogen auf die Retro 1993 jedenfalls war nicht immer ein sorgfältiges Nachregulieren der Schärfe gegeben. 3. keine Notwendigkeit, um selbsternannte und unbekannte „Experten“ mit einem Schraubenzieher in CP200/THX-Tonanlagen herumstochern zu lassen, um angeblich auf bestimmte Magnettonkopien zu „optimieren“, schreibst Du. Hier legst Du die Priorität des Kinoservices, auch Deines Dienstes als Vorführer (?), auf die Unantastbarkeit der THX-Anlage. Ich frage nun, ob diese THX-Anlage, die Du vor selbsternannten Experten gerne schützen möchtest, einen bedeutsamen Beitrag zur Retrospektive "CinemaScope" und den dort gezeigen Magnettonfilmen lieferte? Ich denke, nein - das Gegenteil ist anzunehmen. 4. Man führt auch nicht für selbsternannte Experten vor, sondern für Publikum. DAS ist die Hauptsache, denn die zahlen die Zeche. Übrigens hieß die Reihe damals „Cinemascope-Retrospektive, nicht „Magnetton-Retrospektive“, denn dafür wäre der Saal nicht regelmäßig ausverkauft gewesen, gell? Die Wertung liegt hier vollkommen daneben, ich bedaure dies. Ein Großteil der gezeigten Filmtitel wurde als zeitgenössische Magnetonkopie hergestellt, es wurden jedoch aufgrund einer sehr ungenügenden Kopienrecherche nur sieben Kopien im Magnettonformat gezeigt, währenddessen die anderen CinemaScope-Magnetton-Titel als monaural umkopierte Lichttonversionen aufgeführt wurden. Hier sind den Retromachern - nicht den Vorführern! - gravierende Fehler nachzuweisen. Der Saal wäre sogar noch regelmäßiger ausverkauft gewesen, wenn bessere, und vielfach mit Magnetton versehene Kopien eingesetzt worden wären anstelle zerschrammter und im Format verfälschter, technisch degradierter Mono-Lichttonversionen. Es ist also genau andersherum, als Du es schilderst! Sorry, aber mir war klar, daß Dir nach Deinem Eingangsposting "An die Nostalgiker" sehr rasch die Argumente ausgehen, denn das völlige Gegenteil muß auch hier konstatiert werden. 5. Du erweiterst meine Angriffsthese wie folgt: Die heutigen Vorführer sind fast alle „Pfuscher“. Sie sind also unfähig. Ihre Berufsehre ist ein „Popanz“, das heißt: Ihre Berufsehre ist eine aufgeblasene Nichtigkeit. Ihre Arbeit ist daher wertlos. Sie ist sogar schlimmer als wertlos, sie ist „kontraproduktiv“. Es tut mir sehr leid: aber wenn ein Vorführer - und Du redest gerade im Thread "Nostalgiker" von einer filmhistorischen Retrospektive - sich über die historischen Anforderungen hinwegsetzt, den Zugang zum Vorführraum verweigert, es für nicht würdig oder kommerziell bedeutsam erachtet, während einer technischen (!) Retrospektive einmal die Ehrfurcht vor dem THX-Verstärker abzulegen und sich flexiblen Lösungen zu öffnen, dann muß der Theaterleiter oder der Retromacher einschreiten. Beide aber machten sich vor Angst fast in die Hose, die Vorführer zu verschrecken. An diesem Punkt sprach ich von diktatorischen Anweisungen, wenn Leute buchstäblich kontraproduktiv sich verhalten, möglichst in Ruhe gelassen werden wollen und nur auf die Gehaltsabrechnung wie auf die ewig unveränderlichen Werte eines THX-Verstärkerns schielen. Grausam, diese Zustände, besonders in der City-West von Berlin bis Anfang der 90er Jahre - danach besserte sich gottlob die Situation (und ist heute geradezu vorbildlich im 'Cinema Paris', in der 'Urania' und im 'Delphi'), allerdings bei gleichzeitiger Schrumpfung des Kinoparks in dieser Region. 6. Gerne kann ich Dir auseinanderlegen, warum die von Dir exemplifizierten Vorführungen der Retrospektive 1993 durch Anmaßung und Unkenntnis mißrieten (und über die Unverschämtheit des Hauspersonals hat sogar der "Tagesspiegel" damals geklagt). Hier liegt sicherlich keine Individualschuld vor, es sind vielmehr kollektive Zwänge und Opportunismus, die das verusachten. Ein Beispiel: daß sämtliche 4-Kanal-Magnettonvorführungen dort generell tongestört waren, da bei jedem Einsatz des Effekt-Kanals ein superlautes 12-kHz-Signal durch den Saal pfiff, ist unstreitig der Ignoranz, der Abwehr, dem Unwissen oder der Unsicherheit a) des Berlinale-Technikers und b) der dortigen Vorführer zu verdanken. Die Ursache des Pfeifens war ein nicht umgelegter Kippschalter an der MPU-Schleusenkarte über dem CP 200, der für 70mm-Magnetton gestellt war, aber für 35mm-Magnetton hätte umgelegt werden müssen. Die Lösungsmöglichkeit wurde von uns (von einem Ing. aus Karlsruhe, von meiner geringen Wenigkeit, von einem Vorführtechniker aus der benachbarten Kantstr., der über fast dieselbe Anlage verfügt, mehrmals vorort gemeldet. Der Lösungsvorschlag (einfaches Umlegen des Kippschalters) wurde abgelehnt, das 12-Hz-Pfeifen wurde somit zum Markenzeichen eines nach Deiner Ansicht ohnehin antiquierten Tonformats. Und hier langt es mir, @umlenkrolle. Wenn Du weiterhin solche Vorfälle uminterpretierst, so beförderst Du bedauerlicherweise nicht das, was Du vorgibst: einen "Dienst am Publikum". Deine sonstige Kompetenz in anderen Fragen werde ich nicht anfechten, möglicherweise könnte man viel Lehrreiches noch von Dir aus dem Tonstudiobereich erfahren. Leider aber vergaloppiertst Du Dich, sowie Du fast ausschließlich der wirtschaftlichen Realität als Gradmesser der Arbeitsethik und Technologiebewertung vertraust. Ich denke hier umgekehrt: Skepsis halte ich für angebrachter, und Dein Verweis auf ein angeblich (oder real) dummes Publikum, wie ich es verwünschen würde, hilft nicht weiter, sofern man sich darüber Gedanken macht, wie man dem Publikum mit nicht alltäglichen Einfällen etwas Besseres zeigt, als es die Attitüden von Aussitzen, Kontraproduktivität, Ignoranz, Unkenntnis, Geldfixierung und Verdrehungen auf seiten der Veranstalter offerier(t)en. Auf diese Weise jedenfalls kannst Du die Nostalgiker, an die Du Dich mit dem vorliegenden Thread wendest, nicht effizient entlarven, solange Du Dich dauerhaft in Widersprüche verstrickst: denn einerseits verteidigst Du die Berlinale-CinemaScope-Retrospektive 1993 als erfolgreichen Publikumsbeitrag, und andererseits wünschst Du Dir selbsternannte Experten vom Halse, die sich mit dem Thema auseinandersetzten, damit der Vorführer weiterhin ungestört Dienst tun zu könne. Dieser Widerspruch betrifft auch die Veranstalter von der Kinemathek und die Theaterleitung, die einmal die Folgen solchen Verhaltens überdenken sollten. So dient man weder dem Publikum noch einem Thema, laß' es Dir bitte gesagt sein (Die Zeitungsverrisse 1993 waren dementsprechend vollauf gerechtfertigt.)
-
Mit welcher Kopie auch? Es gibt weltweit keine vorzeigbare mehr. Und die einzige nach 1968 nachgezogene 70mm-Version, die seit Jahren in Australien lagert, ist die entstauchte Version mit limitierter Dynamik und gröberem Korn. Die DVD-/ Video-/Laserdisc-Versionen sind leider auch Schwindel, da sie das Originalformat nur vorgaukeln, stattdessen aber das ohnehin schon rundherum auf 2.35 : 1 drastisch beschnittene 35mm-CRI nochmals rabiat weiter beschneiden, damit es "breiter" aussieht. Was hätte nur der Herr Flebbe mit so einem Film angefangen? (Motto: "Die vierte Wand ist die Leinwand!"). :roll:
-
Also die Vorführer der City West (Hauptstadtboulevard) hatte ich zunächst nicht im Sinn, aber da Du mich daran erinnerst: sämtliche DP-70-Maschinen dieser Region wurden seit 1997 dort regelrecht ramponiert, vorher liefen sie vier Jahrzehnte mit einem "Bildstand wie bei einem Dia" (daran ist am Potsdamer Platz nicht im Traum zu denken). Den Berliner "Trottel", der die 70mm-Vorführungen verdirbt, bezog ich auf eine höhere Instanz, und die Festspiele und er selbst kennen meine Aussagen hierzu. Hierfür gibt es keinen Funken an Verständnis. So Du im nächsten Abschnitt Prozentzahlen wegen Magnettoneinsätzen erfragst, habe ich für 1976 - 1992 nicht nachgerechnet. Aber von den bekannten Titeln wurden immer im Schnitt ca. 10 bis 15 Kopien auf 70mm-Mag gezogen, die wochenlang in den Städten liefen. Verbreiteter als IMAX ist diese Quote allemal, und IMAX will ja auch keiner aus der Welt schaffen, warum auch? Wenn Du 20% des Besucheraufkommens für Magnettonkopien als Maximum ansetzt (ausgehend eher von Promillewerten) und es gering findest, würde ich natürlich das Gegengenteil hochloben. 20% wäre aber auch ungefähr die Zahl der Kinoeinrichtungen mit Magnetton Anfang der 60er Jahre, und das ist für derart teure Apparate und Kopien ein Riesenerfolg (!), finde ich. Man müßte dem gegenüber stellen, daß heute SDDS fast geringer verbreitet ist, was zeigt, daß es im Moment nicht um Fragen der Qualtät (und am wenigsten um den Streit digital oder analog) geht, sondern ums nackte Überleben. Das ähnelt vermutlich der Zeit vor Aufkommen von CinemaScope, als das Fernsehen (heute DVD) dem Kinobetrieb die Luft abwürgte und nicht mehr investiert wurde. Bzgl. der Tonwellenverstellung DP-70 meinte ich eher die Spurlage, schrieb versehentlich vom Azimut. Jedoch: auch der Azimut wäre über eine unterschiedlich justierte Tiefe der Tonwellen geringfügig veränderbar. Wie gesagt: ich hatte keine großen Probleme hier konstatieren können. Verwunderlich ist ohnehin, daß uralte, heute 67 mm breite Kopien noch sehr gut über die DP-70 laufen, obwohl @filmempire theoretisch und tlws. auch praktisch recht hat, daß der Film eigentlich unstetig über dem Magnetkopf "schwimmen" müßte. Die Spurbreite der Kopie ist auch deutlich breiter als die Lamelle des Magnetkopfes. Sicherlich aber kommt es bei Uraltmaterial zu Abweichungen vom Original, aber ich konnte noch keine wirklich hörbaren, unangenehmen oder nicht mehr über die Potis nachstellbaren Symptome beklagen. Die Kopien laufen nach 50 Jahren alle noch, wenn kein Vinegare Syndrome im Spiel ist. Anders indes bei den 35mm-Commag-Fernsehkopien, auf denen sich oft "Dachrinnensymptome" bildeten: diese stellen ein Problem dar: mitunter gewaltige Höhen- und Pegelverluste, bis hin zu Schrottreife. Chefvorführer Werner Lemke im alten Berliner ROYAL hat immer viel eingemessen, und es war allemal besser als beim "Tölpel", von dem ich eingangs sprach. Die 14. Woche "Imperium schlägt zurück", "Das Schwarze Loch" oder "Indiana Jones und der Tempel des Todes" hörte sich seinerzeit so gigantisch wie am ersten Tag an, allerdings noch über Altec-Lautsprecher! Der Lemke war noch mit seinem weißen Kittel ein Lehrmeister der alten Schule: oftmals brüllte er 12 Sunden am Tag, wenn ich seine Anlagen nicht gründlich putzte. Hier lernt man für's Leben! Fast alle Vorführer in City West, die ihm und Herrn Wolf folgten, waren in meinen Augen großmaulige Pfuscher, ob sie sich nun in Vorführraumen einsperrten oder den Helden herauskehrten: nichts stimmte mehr. Ist auch nicht ihre Schuld, sondern die der Branche, die nicht mehr ausbildete und Hungerlöhne zahlte. Zurück zur Berlinale: wegen einer Vorführung in Magnetton braucht auch nicht der ganze Vorführraum auf den Kopf gestellt zu werden. Leider aber tut der dortige Meßdiener so, als würde er dort mit Aufwand tätig sein. Die Einmessungen betreffen bei Magnetton i.d.R. nur die Vorverstärker (um die Cat. 64 kümmert sich sowieso niemand), und selbst die werden hier komplett verdreht. Leider muß ich Dir aber sagen, daß es nur gut gewesen wäre, wenn sowohl den Vorführern, den Theaterleitern als auch dem besagten Meßdiener das Heft aus der Hand genommen worden wäre. Mit diktatorischer Härte. Alle Magnetton-Vorführungen dieser Art in besagter Region seit 1987 waren ungenießbar, am schlimmsten die zur Zeit der Berlinale-"CinemaScope"-Retrospektive anno 1993. Allerdings bestätigt meine Quintessenz Deine Auslegung, daß die Zeiten für Sonderformate und Einsätze keinen Spielraum mehr lassen. Nach meinem Eindruck bildet sich plötzlich eine Allianz an Widerständen heraus, die daher rührt, daß sich jeder in seiner Berufsehre getroffen fühlt, wenn man diese Mängel dingfest macht. Nur: diese Berufsehre war ab Mitte der 80er Jahre allenfalls nur noch ein Popanz (selbst beim fleißigen Vorführer Lemke), als nichts Ehrenwertes, sondern Kontraproduktives sich etablierte. Fazit: Von Vorrang bleibt immer die optimale Präsentation des Films, urteile ich; alles andere an Vorführerattitüden ist kategorisch nicht für voll und ernst zu nehmen.
-
Ach ja, die berühmte Ben-Hur-70mm-Bastelkopie, sie soll ja in mehreren Roadshow-Kinos noch in den Neunzigern rotiert sein - und die Kinobetreiber waren völlig ahnungslos, was ihnen da ins Haus flattert. Ich glaube, wir drei, die davon sprechen, können sich lebhaft vorstellen, aus welcher Restaurationswerkstatt dieses moderne Kunstwerk aus Puzzlesteinchen stammt. Zumindest vermute ich da jemand, der sich immer hierzu berufen fühlte und seine Basteleien mit tödlichem Ernst als "restaurierte Kopie!" bewarb. Danach waren zwar die Bildfolgen einigermaßen komplettiert, aber mitten in den Szenen sprang es von anamorphotisch 1.25 x zu sphärisch 1.0 x hin und her, nebst Sprüngen im Color-Fading und im Ton...und brandneu kam durch den "Restaurateur" hinzu: Tonstörungen, verursacht durch seinen Bastelprojektor in Allianz mit einem Holzteller, die auf die Magnetpisten Raschelgeräusche induzierten. Tja, das sind die letzten Zuckungen des Breitwandkinos! Nach uns ("Ben-Hur"-Spinnern) kommt etwas Neues: die Sintflut des 16 : 9-Cinema - mit Dithering, Aliasing, Konvergenzfehlern, Bildrucklern u.a. - täglich auf der Berlinale zu genießen. Als alles noch neu war, so wie hier http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/wingup4.htm simuliert, konnte man sehr wohl sagen: es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, die vollkommenste Bild- und Tondarbietung zu erreichen, the "Window of the World". Ob die Vorkämpfer des HD-Kinos solche antiquierten Vorstellungen auch zum heutigen Ziel erklären, wird man abwarten müssen. Zu sehr aber sind es heute Special-Effect-Reize und interaktive Varianten, für die primär investiert wird. Nicht die Einhüllung durch ein Raum- und Panoramabild ist derzeit gefragt, sondern der verspielte Reiz mit Bildtransformationen und Adrenalin-Stößen (ohne hier ein Urteil darüber zu fällen). Aber mich erfüllt es mit Unzufriedenheit - nach dem digitalen Transformations-Effekt kommt immer eine innere Leere. Kann's mir nicht erklären... vielleicht ist es ja das fast unheimliche Wissen darüber, dass das Gesehene nicht "echt" und "materiell" ist, sondern aus einem leb- und substanzlosen Computer stammt. :nuke: