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cinerama

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  1. An der Stelle nimmt die erhellende Diskussion aber eine enttäuschende Wendung: "Recht einfach" ist es keineswegs, durch "höhere" Bit-Tiefe und höhere Samplingfrequence fehlende analoge Obertöne oder generell hohe Frequenzen, oder auch die verlorengegangene "natürlich abgebildete" Klangfarbe mal so "ruckzuck" zurückzuholen und mit dem analogen Signal gleichzuziehen. Hierfür relevant ist die Abbildung einer Frequenz als Sinuskurve oder andererseits als digitale Information, was nicht einfach gegenseitig aufhebbar ist. Begrüßt Du etwa den, wie Du stets verteidigst "Kompromiß zwischen dem Machbaren und dem Bezahlbaren" aus innerer Überzeugung, oder ist dies eine rein resignativ-ökonomisch Deutung? Zur von einem der Vorredner eingeführten These "vielleicht hätte man ursprünglich doch bei Magnetton bleiben sollen" gauch wenn das hier einige anders sehen". Frage: wenn Menschen mit hochentwickelten Sinnesorganen sich mit minderwertigen Bildern und Tönen auf flachen Leinwänden und watte-gedämpften THX-Sälen in datenkomprimierter Realitätsabbildung nicht zufrieden geben, "taugt" dann im "Alltag" der Mensch nichts oder die Technik? Aber, ich habe es eh philosophisch wohl noch immer "nicht begriffen": wir Lebewesen sind der digitalen "Schlicht- und Reinheit" allesamt nicht würdig und sollten besser gleich digital geclont werden, damit wir uns mathematisch "unverzerrt" für den "Alltagsbetrieb" "rechnen", ließe sich polemisch kommentieren. Etwas spitzfindig, aber mir reicht seit Jahren die Soße, die man im Kino sehen und hören muß. Nach molby Digital und SDDS beim Ton, Digital Intermediate ebenso wie Super-35 beim Bild, Multiplex ebenso wie Massenkopierung in der Distribution usw. usf. @denista hat recht: einige dieser Negativfaktoren könnten irgendwann der Tod des Kinos sein. Die Ausführungen von @Clesibra waren sehr bereichernd, vielen Dank.
  2. Sehr schön, daß dies nach längerer Zeit mal wieder anklingt. Zu oft wurde man hier im Forum verlacht, wenn auch für den Magnetton (zumindest auf dem schneller laufendem 70mm Film mit 570 mm/Sek.) ähnliches "Klangverhalten" unterstellt wurde. Die Industrie hat seit 1992 wirklich ganze Arbeit geleistet, um der in den 90er-Jahren aufwachsenden Generation die vermeintliche Überlegenheit und Perfektion Ihrer Systeme mit dem Schlaghammer des Produkt-Placements einzubleuen (die vielen Firmenlogos, die wir uns in den Avataren einverleibten, ist hierfür Zeugnis [mein Nickname "cinerama" wäre auch revisionsbedürftig]). Nichts gegen technische Verbesserungen in einzelnen Parametern und den Blick in die Zukunft, nur haben sich zu wenige mit der Vergangenheit befaßt und analytisch verglichen. Vielleicht entwickelt sich das ja noch in diesem Forum...
  3. Ein "eindeutiges Nein" zum wohlmeinenden ZDF-Versuch wird der Intention des Werkes keineswegs gerecht, das würde ich nicht so ohne weiteres stehenlassen. Auch Dein Authentizitätsanspruch hinkt: Das Insistieren auf die dann lieber alte, aber "stimmige" Mono-Lichttonversion (die für die damaligen deutsch-tönenden "Provinzkinos" belegt ist) ist der Widerspruch per se. Der Film war seinerzeit als teuerste Produktion der Warner für 70mm-Langzeiteinsätze mit raumfüllendem Stereosound von Anfang an konzipiert. Die 35mm-Lichttonversionen indes waren allenfalls die zweitrangige, zwangsläufig geduldete Nachauswertung. Die deutsche Synchron-Fassung anno 1964 ist zwar sehr aufwändig gewesen, wurde aber schon damals nicht akzeptiert, so daß zu Hochzeiten des Deutschtons auf Ausländerfilmen 1965 in der BRD und Westberlin aufgrund von Forderungen seitens des Publikums die englische Fassung eingesetzt wurde. Die ZDF-Fassung bleibt somit ein interessanter Hybrid, denn in englischer Sprache auszustrahlen ist dort (leider) nicht durchsetzbar (obgleich bei dem Film UT nicht stören würden, zumindest in den Gesangspassagen). Dennoch wäre ein Musikfilm mit plärrigem Orchester eine Qual für jeden Musikfreund. Somit darf die akustisch gesäuberte IT-Version der Harris-Restaurierung und Zumischung des deutschen Sprachmixes genommen werden, das erscheint mir als eine vertretbarere Lösung, als eine völlig monaural-deutschsprachige Ausstrahlung. Es liegt in dieser Hybridform eine legitime Rekonstruktion, die notwendig bleibt und erlaubt sein muß. Es mag ja wer, dem dies mißfällt, die alte Kabel-1-Version anhören und anschauen oder zur DVD greifen. Leider leidet diese Version ähnlich "Star Wars - Special Edition" unter den von Dir geschilderten Mängeln. Das Mischverhältnis der technsich unterschiedlichen Datenträger ist auch problematisch. Dennoch glaube ich, daß ein Remix die Schwächen mildern könnte, unter Zurücknahme der "aufgedonnerten" IT-Mischungen von 1993 ("Fair Lady") resp. 1997 ("Star Wars - Special Edition"). Noch einmal: eine deutsche Mehrkanal-Version von "My Fair Lady" aus dem Jahre 1964 existiert nicht mehr. Von "Krieg der Sterne" existiert sie noch, glücklicherweise bei einem Sammlerfreund, der auf 35mm die 4-Kanal-Magnettonverstion von 1978 besitzt, die leider keine Anwendung bei der Special Edition fand, da offiziell der deutsche Magnetton als verschollen gilt, zumal 1982 die Frankfurter Fox-Lager mit vielen Deutsch-Synchronbändern abgebrannt waren.
  4. Deine Beobachtungen sind ja nicht falsch, aber normativ verkürzt. "My Fair Lady" im ZDF war natürlich eine (lobenswerte!) Freizeit-Bastelei vom Jürgen Labenski. Das Bildmaster der "restaurierten Version" von Robert A. Harris bekam er nicht finanziert (Anm.: eine alte Technicolor-Kopie wäre ohnehin der stark grobkörnigen und flachen 35mm-Version der Restaurierung vorzuziehen!), und den deutschen Stereoton bekam erst generell nicht, obwohl er hiernach lange suchte, wie er mir versicherte. Im deutschen Fernsehen war bis dato immer nur die Uralt-MAZ in braun-monochromem, pockenarbigem Look zu sehen (gelegentlich auf Kabel-1 in der Reihe "die besten Filme aller Zeiten"), wackelnd und mit plärrigem Mono-Lichtton verfügbar. Labenski tat genau das, was auch ich (angesichts des geringen Etats) getan hätte: er nutzte den überlegeneren US-Stereoton und legte den dt. Lichtton-Sprachmix drüber. Das ist erstaunlich genug, daß sich jemand diese Mühe machte: die Programmchefs und Intendanten der Sender mögen neue Mazzen i.d.R. nicht finanzieren, insbesondere die ARD-Zentrale in Frankfurt/Main ist her ein Sündenpfuhl. Die meisten "verbesserten" Versionen alter Filme organisieren die Leiter der Spielfilmabteilungen meistens jenseits des Ressort-Etats "auf eigene Kappe". Daher ist es bei Dir auch ungerecht und nicht zutreffend, auf den noch existenten deutschen Mehrkanal-Stereo-Ton bei "My Fair Lady", der noch existieren würde, zu verweisen. Meines Wissens nach existiert er nicht mehr. 1994 hatte ich die Reste einer zeitgenössischen deutschsprachigen 70mm-Kopie eingelagert, die vom Vinegar Syndrom verwellt, verklebt und geschrumpft war und entsorgte sie wenig später. Andere Zeugnisse des deutschen Raumtons dürften m.E. nicht überlebt haben, so sehr dies auch Herr S., Cheftonmeister der Berliner Synchron GmbH, der seinerzeit monatelang die Deutschversion von "My Fair Lady" mischte, auch bedauerte und - ebenso wie Du - auf die ZDF-Version schimpfte. Was also hätte man tun können? Die Gebühren der öffentlich-rechtlichen Sender abschaffen, wie Du und Dr. Thoma (Ex-RTL-Chef) es beständig fordern? Dann hätten wir die ungezügelte Freiheit des Marktes, wo ®ammeln, (T)öten, (L)allen (=RTL) dominiert. Der Staatsauftrag aber ist völlig richtig, ein Mindestmaß an kulturellem und gezielt gemischtem Programmangebot zu machen, um der virulenten Verdummung entgegenzutreten. Zwar werden dort bei Filmen Anfangs- und Endetitel "gekappt", aber der Film läuft zumeist "in einem Stück" hintereinander weg. Und das ist schon ein Unterschied zum ungezügelten Markt. Anstrebenswert ist das historische Ziel, Spielfilme im Fernsehen durch ein verbessertes Kino-Repertoire-Angebot "unattraktiv" zu machen, vielleicht gibt es das einmal wieder für eine bestimmte Zuschauerklientel, die vom Monitor die Nase voll hat.
  5. Also, nachdem ich gestern erzürnt Pro-7 anschrieb und auf die Sichtung des Film "A.I." in der Region Berlin hinwies, kam vom Sender heute folgende Antwort, die mit den beschriebenen Symptomen überhaupt nichts zu tun hat: Sehr geehrter Herr [X.], wir bedauern, dass Sie beim Empfang von ProSieben Tonstörungen hatten. Nachdem diese nur im Kabelnetz München, bzw. beim Empfang des terrestrischen Senders Kanal 45 in München aufgetreten sind, haben wir zusammen mit Kabel Deutschland und T-Systems eine Ersatzschaltung der Zuführungsleitung veranlasst. Die genaue Fehlerursache ist sehr schwierig zu bestimmen, da diese Tonstörungen nur zeitweise aufgetreten sind. Mit freundlichen Grüßen Erich Merkle ProSiebenSat.1 Media AG
  6. Ich war auch schon "bei der UFA" ... aber in Filmen schnipple ich dennoch nicht willkürlich herum. Jede noch so "verdächtige" schadhafte Stelle läßt sich überkleben oder ggf. mit eine extra präparierten Stück Schwarzfilm ergänzen/restaurieren: inbesondere bei ARCHIVKOPIEN, die ja hier fröhlich angesprochen wurden. Gut reparierte Stellen (z.B. mit Perforklebeband oder auch mit dem "gelben" Scotchband) laufen hundertmale einwandfrei durch, sind oft stabiler als das noch unbeschädigte Material, wenn man's richtig überklebt. Auch wenn man nur vorsichtig nachbessert und wenig ändert (Naßklebestellen usw.) und dadurch evtl. künftig gewisse Risiken gegeben sind, so gibt es zur regelmäßigen Kontrolle schadhafter Stellen einen Umroller. Desweiteren Projektoren, die als filmschonend gelten und welche, die es nicht sind und gerne "splicen". Apropos UFA: hier gab es vor 15 Jahren noch lange Nächte mit Uralt-Mainstream-Repertoire, das "husch-husch" auf den Teller gefahren werden mußte. Extrastunden für Reparaturen wurden nicht genehmigt und Überstunden generell nicht bezahlt (oder als Pauschale "schwarz auf die Hand"). Diese Betriebskultur führte natürlich zu dem von dem Kollegen geschilderten "UFA-Chefvorführer"-Syndrom. Der Verleiher merkte es ja meist zu spät, traute sich aber nicht, sich mit der UFA zu überwerfen - oder der Schaden wurde durch die Kinoeinheitsversicherung beglichen. Ist heute anderswo auch nicht viel besser geworden ... wieder mal eine wunderbare Steilvorlage für's "Digital Cinema". :oops:
  7. Auch diese Versionen sind manipuliert, d.h. elektronisch nachbearbeitet, künstlich aufgestylt und jenseits des kinotypischen Originals. Zudem ist dt. Monoton auf DVD oft katastrophal entrauscht und entklirrt worden, während manchmal auf ARD noch der gute alte (klar verständliche!) Lichtton zu hören ist (Fall NORTH BY NORTH WEST oder MAN LEBT NUR ZWEIMAL ... man vergleiche TV-Version und DVD-Version und staune!).
  8. So sehr ich diese Klärung der Relationen bei den kommerziellen Tonstandards immer befürworten würde, so wollte ich Dir nur sagen, daß die besagten Pro-7-Pannen um Lichtjahre unter dem angesiedelt sind, was Du annimmst. Offenbar müssen dort die Dolby-Digital-Decoder kaputt gegangen sein. Ich sah soeben "Artificial Intelligence - A.I." von Spielberg und verstand nur jeden zweiten Satz. Der Ton war extrem leise, die Frequenzbänder lagen nach meinem Hörgefühl weit unter dem des Telefonverkehrs und irgendwie war Modulationspumpen erahnbar. Wäre es Analog-Ton gewesen, hätte ich auf irgendwelche Phasendreher getippt. (Die Trailer und alten Mono-Filme auf Pro-7 klangen akzeptabel und klar verständlich.) Ohne Übertreibung: ein wirklich TOTAL KAPUTTER Ton bei "A.I.", wie ich ihn bei neuen Filmen noch nie in einem Medium vernahm. Kürzlich lief auf TV der 75 Jahre alte Klassiker "Im Westen nichts Neues": hier habe ich jedes Wort verstanden. Wundert mich doch sehr, zumal Pro-7 der Vorreiter der dt. Dolby-Digital-Ausstrahlungen war, soweit ich das flüchtig verfolgt habe. :shoot1:
  9. Das ist zwar nicht schön gemacht, vor allem übertrieben und auch zu sehr ins Bild hineingeklebt, jedoch mit gelbem Scotchand durchaus der richtige Ansatz (im Gegensatz zum Papierkleber oder der Ölstift-Signatur). Kein Grund daher zu sagen: "Habe keinen Bock!", und dann einfach Bilder rauszuschneiden, weil Du es "nicht nötig" hast. Unmögliche Einstellung gegenüber einem Filmwerk, gehe in Dich!
  10. Doch, schon: da beim Make-up oder Entkoppeln alles einfacher und schonender vonstatten geht. Je größer der Kunststoff-Bobby-Durchmesser (100mm vorzugsweise) desto besser für den Film. Über Holzkerne zu diskutieren finde ich redundant ... @Filmempire: Ich kenne leider nur kaputte "EL Cid"- und "Ben-Hur"-Kopien auf Holzbobbies. Nicht viel anders in unser beider Lieblingsformat: da waren die Akte auf Zinkspulen aufgewickelt, die das Vinegar-Syndrom beförderten und in verbogenem Zustand zu Einrissen der Filmkante führten. Ist eben alles Gebrauchsware, man dachte nicht an die Archivierung. :( Hatten wir auch. Da fiel immer die eine Spulenhäfte während des Betriebs ab, echt nervig ... :shock:
  11. Na, Christian, da Du ja vor Ort doch ein gewisses Informationsprivileg hast, wollte ich erfragen, ob es Dir Umstände bereitet, evtl. in die Museen und Stadtarchive zu gehen, ggf. auch Filmleute zu befragen, ob vielleicht ein paar zeitgenössische Fotos vom GARTENBAU mit Large-Format-Premieren und natürlich auch der voll geöffneten Leinwand zu bekommen wären? Herzl Dank! :D
  12. cinerama

    3 Flügel Blende

    Ach so, Revolverkopf für a. Betriebs- und b. Reservelampe. Jansen aus Eindhoven und Jensen aus Hamburg fanden natürlich nur lobende Worte für das System, die "Vorteile" der EL 4465/70 seien: Wirtschaftlichkeit, Flimmerfreiheit, niedrige Betriebskosten, gleichmäßigere Ausleuchtung, Automation, 140 Apostilb (35mm) und 100 Apostilb (70mm) bei Bildgrößen von 14,5 bzw. 17,2 Meter, d.h. lohnender Ersatz von Bogenlampen der Stromstärken bis 80 A. Mind. die Hälfte der Darstellungen halte ich für gegenstandslos. :?
  13. cinerama

    3 Flügel Blende

    War etwas Arbeit, aber hier die Kesse: Sehr schön auch die Außenansicht des City-Kinos anno 1963: dort steht in großen Lettern: Charlton Heston, Sophia Loren ... EL CID ... IN TODD-AO. Klasse Kinos waren das! Würde noch heute nacht mich auf die Bahn setzen und hinfahren, wenn das Haus noch stünde. (Und "El Cid" samt Impulslampe + DP-70 im Handgepäck mitnehmen, damit dort was Impulsives wiedereingeführt wird.) Am 21.12.1962 lief dort der erste Film mit besagter SPP 1000-Impulslampe und in Premiere: "West Side Story".
  14. cinerama

    3 Flügel Blende

    Es gab die DP-70 (ebenso wie FP 5/6/56/20 usw.) Mitte der 60er Jahre sehr oft in der Ausführung mit Impulslampe, wobei die Umlaufblende ausgebaut werden konnte und mußte. Vorher standen auf fast allen DP-70-Maschinen Kohlelampenhäuser. Die Impuls-Variante war nur eine Übergangslösung: später wurde auf Xenon umgerüstet (oder zurückgerüstet). In der PHILIPS KINOTECHNIK, Heft 40, 1963, S. 399, gibt es ein sehr entzückendes Bild einer DP-70 im "City-Filmtheater" in Salzgitter, neben der eine aparte Vorführerin (oder - gelungene, branchenübliche Täuschung - eine kesse Kassiererin?) posiert.
  15. In York, GB, hat Darren Briggs sein Programm für's 70mm-Festival nun fertig: http://www.uk70mm.com/programme/programme.html Es laufen: "Starman", "Lawrence of Arabia", "Edward Scissorhands", "West Side Story", "The Right Stuff", "Oklahoma!", "Tron" und "Poltergeist" vom 30. Oktober bis 7. November. Im "Cinerama Dome" in L.A., USA, laufen vom 21. 23. Oktober 3-streifig der Cinerama-Film "This Is Cinerama" sowie Kurzfilme, Trailer und Prologe zu den Cinerama-/Kinopanorama-Produktionen "The Seven Wonders of the World", "Cinerama Holliday", "Search for Paradise" und "Opasniye Povoroty": http://www.arclightcinemas.com/do/detai...sp&path=cs
  16. Hat denn die Hausverwaltung die Entfernung der Neon-Buchstaben angeordnet? (Diese sind vielleicht ein gewichtiges Attribut für den Denkmalschutz und sollten ggf. wieder anmontiert werden, wenn keine zwingende Verfügung des Hausbesitzers vorliegt.)
  17. Aber noch viel interessanter wären wohl die Bilder vom Aufbau! Wenn jemand vielleicht Lust hätte, mal in die städtischen Archive zu gehen??! :)
  18. Ist schon klar, aber bezogen auf das Thema "Filmpalast" (also nicht den Typus "Provinzkino") dachte ich an menschliches Versagen von Altbetreibern, die im Alten verharren, denke auch an den Sogeffekt des Supermarktkinos, mitunter "Mietwucher" und künstlich hervorgerufende Krisen usw. Wären diese Negativ-Faktoren auf ein Normalmaß zurückgeschraubt, wäre denkbar, daß ein Filmtheater überlebensfähig ist. Die "Realität" der Branche muß man dabei nicht als letzten Maßstab nehmen, man könnte ebenso gut zuder Erkenntnis gelangen: diese ist nicht lebenswürdig und dauerhaft lebensfähig. Ich argumentiere immer gerne mit der politischen Frage: "Was ist das gute Leben?" Das "reale" Leben schuf - verkürzt gesagt - nach dem Aufkommen der Privat-TV-Kanäle eine Lebenshaltung, die sich darin in scheinbarer konsumptiver Freiheitlichkeit entäußert, zwischen dutzenden an Sendern hin- und herzappen zu dürfen: schnell, haptisch, stichwortartig. Ausgedehnte Spielszenen, Schaustücke und Debatten sind in der veränderten Kultur immer schwieriger "verkäuflich", da Unterhaltung und Information dem Stimulus des Adrenalyspiegels angekoppelt werden soll und andere Empfänglichkeiten zunehmends verkümmern - obwohl Menschen doch immer intelligenter und gebildeter werden. Nun haben wir das Zappen seit geraumer Zeit auch auf die Kinokultur transitiert. Zunehmend seltener steht hierbei die durchdachte Auswahl eines Filmthemas und einer für würdig oder interessant befundenen Spielstätte im Vordergrund (ja, Mitte der siebziger Jahre, als Teenager, und noch vor den "Schachtelkinos" habe ich fast tägl. gerne 1-2 Std. und länger mit dem Studieren kleingedruckter Zeitungsanzeigen verbracht, um mich interessierende Genrereißer oder Kunstkinofilme aus einem wahren Dschungel an großstädtisch verstreuten Bezirkskinos herauszupicken, was zu hochinteressanten Entdeckerreisen in unbekannte Regionen und Bezirke führte), heute saugt ein Monopolplatz mit gleichförmig aussehenden THX-Sälen das Medieninteresse an, eine Event-Lokalität, zu der man "bequem" hinfährt, irgendwie immer noch "passend" in eine "up-to date"-Vorstellung hineinrutscht, für deren Filmtitel man sich oft Sekundenbruchteile vor dem Karteneerlös am Schalter entscheidet, um hernach von lauter Discomusic und Popcorn verfolgt zu werden. Da mögen die Tonwiedergaben sauberer geworden sein als in den alten Bruchbuden, die Leinwände halbwegs helle Bilder hergeben ... aber das ganze Ambiente, die Art der Filmrezeption, Darbietung, Visualität und Vermarktung empfinde ich als superpenetrant und vulgär. Es gibt also Zuschauer, die so eben nicht leben wollen und auch noch Briefe und Gedichte anstelle von SMS-Nachrichten schreiben können und wollen. Und es gibt leider Altbetreiber und Vermieter, die ihre wertvollen Alt-Immobilien durch Dummheit zerstörten, während sich die "moderne" geschäftliche und auch fachliche "Schlauheit" unbestritten in den neuen Gewerbegebieten angesammelt hat, in denen wir inzwischen alle schon mehr oder weniger arbeiten mußten oder müssen, will man seine Brötchen verdienen. :cry:
  19. Was hat sie so wach gehalten? Wim Wenders "Land of Plenty" vom Endlosteller? Erzähl' doch mal ... :look:
  20. Das genügt ja eigentlich auch. Wie heißt es doch: Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott! (Apothekenpreise akzeptiere ich nur noch für gefährdete lebendige Organismen, nicht aber für tote Maschinchen.)
  21. Wie Du selbst schon schreibst, besagt das Denkmalgesetz eine Bestandsempfehlung für Teile der Außenhülle, damit erkennbar bleibt, daß hier mal ein Kino war. Defacto aber - sofern nicht ausdrücklich eine Inventaraufistung für die Innereien erarbeitet wurde - kann jederzeit "entkernt" werden. Wenn keine Bürgerinitiative mit hunderten an Aktiven dahinter steht und der Magistrat nicht mitzieht, gibt es kein Druckmittel auf de Eigentümer oder das "zahnlose" Denkmalamt. So ist es in old good Germany. Zuletzt möchte ich noch Zweifel an der Formlierung erheben, welche Art von Kinos für lebensfähig erklärt werden und welche nicht. Wir alle haben uns da eine Sprache angewöhnt, die scheinbar realitätsnah, aber lebensfeindlich geworden ist. "Lebensunfähig" ist etwas doch erst geworden, nachdem es, obwohl intakt, gewaltsam platt gemacht wurde. Durch Supermarktkinos.
  22. Daß man sich wieder nur über die Tonausfälle aufregt, aber keiner etwas über die matschige Bildqualität des Digital Intermediate sagt, macht mich betroffen. Erzählen uns primär die Bilder etwas, oder die Anzahl der Fehlerraten auf dem DA-20-Prozessor? Der Film hätte auch in Monoton gut gewirkt, via Analogtonspur (sollte man mal überprüfen!). Schade nur um das aufwendige Setting des Fantasie-Flughafens: bei der Bildbrühe soffen sämtliche Konturen ab, und das läßt sich kaum nur auf den Kamerastil Janusz Kaminiskis abwälzen. Nicht dass Ton unwichtig sei, aber mir fehlt einfach die Balance in der heutigen Filmbewertung.
  23. Da müßtest Du evtl. bei RusCiCo anfragen oder die Herausbringung anregen. Der erste Film ist definitiv "Eisvogel" wie erwähnt. Vielleicht hilft Progress-Film GmbH weiter mit einer Kopie?
  24. Erstaunliche Repertoire-Erinnerungen, @T-J, muß ich schon sagen. Du meinst aber eher eine amerikanisch-jugoslawische Koproduktion von 1974 in der Nachfolge von "The Battle of the Neretva". Der gesuchte Film hieß auch "Eisvogel", SU 1972. War ein Kinderfilm, wobei Kinder nach dem Partisanen suchen und ihn unter dem Pseudonym Eisvogel aufspüren. Zum zweiten Titel fiele mir evtl. ein: "Sibiriade", SU 1979 (Andrej Konchalowski in der Regie, 70mm-Blow-up). Ist aber eine Vermutung (???)
  25. Da muß ich leider in beinahe jedem Punkt widersprechen (ausgenommen, daß die Nötigungsversuche von MacCallum auf's erste fehlgeschlagen sind). Die DCI-Normenforderungen helfen da auch nicht weiter und sind keineswegs auf "höchstem Niveau". In wesentlichen Kriterien der Bildcharakteristik finden sich stets analog-filmische Lösungen, die weit überlegen sind. Einigen wir uns wenigstens auf diese Formulierung und engagieren uns solange vielleicht nächstliegender für eine Verbesserung des Photochemischen? (Ich finde das bedeutend schöner und aufregender als Modernismus um jeden Preis und ohne Substanz.) :)
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