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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Wie jetzt Masturbation ... die erste Kalkulation vom Koch (rmc) oder die Prophezeiungen von Rick MacCallum (Star Wars)? (Meiner Meinung sind "onanistisch" ja eher die Allmachtsphantasien und Verdrehungen aus der Lucas-Hexenküche ... aber ich wollte keinen Fans dieser Filmemacher auf die Füße treten, sondern fand das einfach unverschämt)
  2. Nicht nur technisch, auch ökonomisch ist der Digital Roll-out ein Projekt auf dünnem Fundament. Wer sich hiervon nötigen läßt, ist am Ende an seinem Unglück selbst schuld, sage ich nur. Immerhin haben die tradierten Filmformate, erst recht 35mm, eine weitreichende Autonomie und Normen-Stabilität in der Branche garantiert. Und auf diese "Garantien" verzichtet kein vernünftiges Unternehmen, würde ich behaupten wollen. Wie "Erpressung" aussehen kann, davon hier ein kleiner Vorgeschmack: http://www.faktuell.de/Kino/starwarsinterview.shtml Und hier ein (etwas älterer, aber nachwievor ernüchternder) Report von meinem alten Kurslehrer Koch von rmc, der absolut neutrale Kalkulationen anstellt: http://www.rinke-gruppe.de/rmc/digikino.pdf
  3. Dem ist viel hinzuzufügen! Bereits vor zwei Jahren erlebte ich bei der jährlichen Tagung der kommunalen Kinobetreiber, daß ein launiger Leiter der Restaurationsabteilung des Bundesarchiv-Filmarchiv (Herr Brandes) fröhlich Betacam-Bänder seiner jüngsten Restaurierungen im Staatsauftrag vorstellte (u.a. DEFA-Produktionen wie "Der kleine Muck"). Ich wagte zu fragen, da man in der Beamer-Projektion trotz raffinierter Line-Doubler noch immer kein Urteil über die filmische Qualität fällen könne, wie denn eigentlich bei ihm restauriert werde, analog chemisch auf 35mm oder neurdings in der umstrittenen 2 k-Auflösung. Frech kam es fast wortwörtlich zurück: "Die meisten der hier sitzenden Gäste können doch gar nicht erkennen, ob es sich um eine 35mm-Vorführung oder um eine DVD handelt. Sie meinen soeben eine DVD anstelle einer Filmkopie gesehen zu haben? Sie irren! Sie sahen eine Betacam-Vorführung, und da wollen Sie sch ein Urteil darüber erlauben? Glauben Sie mir, wenn wir 35mm-Filmkopien in die Kinos schickten, waren die bereits nach 13 Durchläufen nicht mehr abspielbar. Deshalb möchten wir künftig verstärkt mit Betacam-Technik arbeiten. Restauriert haben wir in 1 k." Der Mann hat nach meiner Einschätzung generell etwas gegen Film, was auf seine negativen Erfahrungen seit den 60er Jahren etwa mit Kopierwerken wie der Mosaik zu tun hatte, seither bestimmte sein Dasein Berufszynismus. So spricht er auch in Ermangelung einer bildgetreuen Restaurierungsmethode von "inhaltlichen Restaurierungen". Das sehen mittlerweile viele Filmmuseen und Kinematheken so, daß der textuelle Gedanke eines Film zu genügen hat (Dialoge und Bewegungen) und somit auch in einer Schmalfilm- oder Videoversion legitimierbar ist. Daß nun ausgerechnet Friedemann Beyer, der neue Chef der Murnau-Stiftung, auf den viel Hoffnung gesetzt wurde, seine Digitalisierungs-Euphorie mit der Ablösung des 35mm-Films so kühn zugunsten heimischer Video-Medien einleitete, erschüttert jeden aufrechten Filmfachmann und engagierten Filmtechniker. Nur haben letztere in solchen Institutionen nicht das Sagen. Meine Lektion aus diesem Report ist, daß man wieder einmal darin klüger geworden ist, wohin man künftig kein Archiv-Material hinzugeben braucht, da es für einige selbsternannte Restaurateure ohnehin keinen Wert darstellt. "Metropolis" ist ebenfalls einer Nachdiskussion bedürftig, viel Lobenswertes darin, ebenso aber auch Restaurierungsschritte, die Fragen aufwarfen und m.E. zunächst einen Zwischenstand der Restaurierung anno 2001 darstellen sollen, die in einem work-in-progress hoffentlich fortgeführt wird ...
  4. Aha, also ein Höhenkasch wird für Todd-AO aufgerüstet - gratuliere aufrichtig! Einer der wenigen Kinobetreiber, der also Kritik ernst nimmt und gerne "etwas ändert". Betreffs des aufzuziehenden Höhenkaschs war und ist gottlob auch im DELPHI Todd-AO-Format mit nur geringer Beschneidung machbar (mit Ausnahme von "Ben-Hur"= Camera 65= A.R: ca. 2.4 : 1), sodaß die Bildgröße gesteigert und nicht wie anders gewohnt immer wieder geschmälert oder beschnitten wird (wie leider "Todd-AO" im CinemaxX oder im Filmpalast Berlin). Dann fehlt mir bei Euch, lieber @preston sturges, nur noch die obligate "Krümmung", die mein Herz erwärmt! :) Eine Aktion mit "My Fair Lady" (es gibt doch die farblich neuen US-Kopien in 70mm, hatte mal eine davon) dürfte so teuer werden, daß man mehr als nur eine einzige verlegene Matinee damit bestreiten sollte. Wenn's nicht gerade im Fernsehen läuft, dann ruhig auch der 1. Weihnachtsfeiertag. Daß dieser Film "oft" gewünscht war, erstaunt oder erfreut dann doch: so sehr ich ihn mir wünsche, so hatte ich doch in Bezug auf die Musicals mit unseren Veranstaltungen nicht die besten "Zahlen": indes läuft nachwievor die Monumental- und Antikschiene recht gut. (Sozusagen das bedauerlicherweise "abgelegte Repertoire" des DELPHI.)
  5. Verführt aber auch dazu, daß es sich Filmverleiher, Kinobetreiber und Filmemacher "immer leichter" machen. Schöne, neue Welt voller Unschärfe, Low-Contrast, Mangelausleuchtung, digitaler Artefakte und wenig ausladender Bildseitenverhältnisse ... Kunst ist immer schön, aber das kann man auch inderart zu Hause genießen.
  6. Wobei die "Glanzzeiten" der Todd-AO-Premieren (oder Wiederaufführungen) in fast allen mir bekannten Kinos in stark beschnittener Projektion liefen, da überall die Brennweiten zu kurz errechnet waren, was nicht einmal der Bildwandkrümmung o.Ä. geschuldet war. "Nietenscharfe" und sündhaft teure 70mm-Kopien gab es seinerzeit regelmäßig im Sondereinsatz der Roadshow-Kinos, aber ebenso auch milchige Projektion mit "T-Kiptagon" von ISCO (Baujahr anno 1959 oder 1960). Dagegen ist Eure obige Debatte: "Cinelux Xenon" von Schneider vs. "Ultra HD Plus" von ISCO, m.E. fast schon ein wenig überzogen, wiewohl sich im direkten Vergleich und im Detail natürlich Vor- und Nachteile in der Auflösung, in der geometrischen Genauigkeit (Koma-Fehler, Aberrationen usw.), Apertur und Helligkeit selten zugunsten des einen oder anderen Fabrikats (Schneider vs. ISCO) entscheiden ließe, aber vergleichswürdig sind. (Werden nicht beide Fabrikate in einer Fabrik gefertigt?) Denoch meine Frage, ob der theoretisch begrüßenswerte Einsatz einer 70mm 8-perf.-Optik als Grundobjektiv für das problematische DELPHI-35mm-CinemaScope-Bild tatsächlich den letztmöglichen Durchbruch erzielte? Obwohl ich vermutlich u.a. genauso herangegangen wäre, schon aufgrund der Steilprojektion, habe ich den Eindruck, als sei das Grundproblem mit dem Randabfall geblieben. Daher hätte ich es noch mit zwei anderen Methoden versucht. Heute, wo (erfreulicherweise) wieder mehr investiert wird, sind die beachtlichen Verbesserungen der Verstärker- und Optiksysteme dennoch relativ (auf das "historische Filmerlebnis" bezogen) zu würdigen, denn ein derart fulminantes Ereignis, wie die nunmehr im Dezember 40. Jubiläum feiernde Erstaufführung von "My Fair Lady" im DELPHI wurde seitdem nie mehr gesichtet. Eine Anregung an dieser Stelle wert, den Klassiker (bspw. in der restaurierten Todd-AO-Kopie mit 6-Kanal SR-Ton) dort zu Weihnachten mal wieder zu zeigen? :) 20 Meter oder nicht eher exakte 18 Meter (A.R.: 2.2 : 1) ? :wink:
  7. Insgesamt ist das relativ zu sehen, gerade wenn ein alter Getriebeprojektor in keinem guten Zustand mehr war. Wenn Geräte abgeschrieben sind, lohnt sich doch die Neuanschaffung. (Obwohl die U-2 restauriert heute anderswo ein zweites Leben führen.) Bzgl. DP-75 - ich war daran jahrelang tätig, allerdings in einem anderen Haus - teile ich die Skepsis bzgl. der doppelt geschwungenen Bildbahn. Es gab und gibt einige Kinos, wo infolge nicht perfekter Lampenblockjustierung (oder aufgrund zu hoher thermischer Belastung?) das Bild desöfteren in der Schärfe pumpte. Das beziehe ich nicht auf den Delphi-Filmpalast, wo teils mit 2.5 oder 3 kW-Lampen gespielt wird. Jedoch habe ich weltweit noch nie einen perfekten Bildstand auf DP-75 gesehen, sehr wohl aber auf DP-70 und U-2. Hinsichtlich der kleinen Schwungmasse des Lichttongeräts und der Filmführung, die auf DP-75 oft in scharfen Umlenkungen 35mm-Film geleitet, kämen mir ebenfalls Zweifel. Das ist aber in besagtem Kino lobenswert durch eine zusätzliche Abstandsrolle gelöst worden. Das Magnettongerät ist doch ähnlich der DP-70, jedoch um 90 Grad gedreht. Wie Du sehr hellsichtig anmerkst, gibt es hieran am wenigsten auszusetzen. Ein Fortschritt war gegenüber der alten U-2 eine höher auflösende Tonoptik. Auch ist die DP-75 trotz der sog. "Leichtbauweise" nicht so laut wie Du schreibt: leider war das Laufgeräusch gerade bei den älteren U-2-Maschinen ein Problem: "ratterten" in Delphi- und Zoo-Palast seinerzeit "wie ein Maschinengewehr". (Aber auch das läßt sich technisch lösen ... ich versuche nur die Relationen herzustellen.) Aber ingesamt regt mich das heute nicht mehr so auf, und im fortgeschrittenen Alter amüsiert es mich sogar. Man weiß halt, was man gesehen hat und ist auch dankbar für einige schöne Stunden. Das "perfekte Kino" gibt es nicht in Deutschland, wiewohl man sich einem solchen Konzept durchaus stark annähern könnte. Die "Bedingungen" hierfür sind einfach nicht gegeben.
  8. Entschuldigung: es war spät nachts, da ich dies schrieb, da verwechselte ich den Titel. Der Film war photographisch hervorragend, wie alle Almodovars. Die Kontraste kamen auch durch die angeblich dort eingebaute neue rote Serie der neuen ISCO-Objektive gut rüber. Wie war die Anspielung auf die Nicknames bitte gemeint? wieso nur.... kann mir das jemand sagen, wieso man sowas macht? die DP75 ist doch dieser wiederliche leichtbau projektor.... oder irre ich mich da? Dem ist so. Ich teile diese Meinung. "Widerlich" ist er nicht, aber ein eindeutiger Rückschritt.
  9. Die Angaben sind aus "Kinoarchitektur in Berlin - 1895-1995", Hg.: Sylvaine Hänsel und Angelika Schmitt, Reimer-Verlag Berlin. 1927 wurde das Haus allerdings als Tanzpalast eröffnet - irgendwie hörte ich auch einmal, es sei ein Pferdestall gewesen (oder verwechsle ich dies mit dem Marstall in Potsdam?), d.h. kein originärer Kinobau. Der Umbau zum Kino 1948/49 mit Rang wirft in diesem etwas länglich gestreckten Bau bis heute einige akustische Probleme auf. Für Mitte/Ende 1981 ist zwar eine weitere Bauabnahme bestätigt, jedoch habe ich dort bereits im April im Nachspiel die Breitfilmkopie von "Das Imperium schlägt zurück" nochmals gesehen, wobei nach meinem Eindruck und dem einstiger Stammgäste der 50er Jahre das Breitbild seit dieser Zeit ein bißchen verkleinert wurde. Nach der ökonomischen Krise von 1983, die fast zur Schließung führte, nachdem bereits vorher die Konkurrenz (Zoo-Palast-Bauherr Max Knapp) auf eine Teilung oder gar Beseitigung Hauses erpicht war (Streik der Off-Kinoszene), erfolgte die erwähnte programmatische Wende, wobei leider bis Mitte der 90er Jahre die vorderen Sitzreihen zugunsten eine Probebühne für das benachbarte "Theater des Westens" herausgenommen wurden, was den Saaleindruck und Bildeindruck über viele Jahre hinweg schmälerte. Die 1958 eingebauten Bauer-U2-Projektoren wurden 1987 gegen DP-75 ausgetauscht, ebenfalls die Klangfilmverstärker gegen CP 200 usw. Ich habe mir heute abend dort nochmal "Falsche Schule" von Almodovar in Scope angesehen und kann bestätigen, daß die Frontlautsprecher eine hohe Dynamik und Verzerrungsfreiheit aufweisen. Kleinere Beeinträchtigungen in Bild und Ton sind indes der erwähnten Bauweise des Kinos geschuldet, ließen sich aber m.E. beheben. Die Sitzplatzüberhöhung angehend bin ich aus der Erinnerung nicht in der Lage zu sagen, ob nicht hinter der Bühne der Bildwandrahmen erhöht werden könnte und der Stuckvorsatz oberhalb der oberen Bildwandkante nicht doch abgetragen werden könnte und sollte. In einer solcher baulichen Maßnahme, ebenso wie in der Erweiterung des Seitenkaschs, würde ich mir eine wünschenswerte Verbesserung vorstellen können.
  10. ... es sind die gewöhnlich auf dem Markt erhältlichen Geräte: 2 Stück DP 75, 1 Bauer B 14 mit Klangfilm-Magnettongerät, 1 St. FP 18 für 16mm (soweit ich mich an die Typenbezeichung richtig erinnere), 1 St- Dia-Projektor mit Kohle (wenn er noch dort steht), CP 200 mit MPU, DFP-Verstärker für SDDS, ferner Dolby Digital, dts für 35mm, Effektlautsprecher aus der HPS 4000-Serie, Frontlautsprecher von JBL mit Klipsch-Hörnern. War dort Stammkunde von 1970 - 1983 (rund tausend Besuche), hunderte Repriseneinsätze von "Sandalen"-Filmen in Scope mit und ohne Magnetton nebst 70mm ohne Ende. 1984 Wechsel der Programmdisposition und Umkrempelung um 180 Grad mit Neugewinnung von Zuschauern aus anderen Schichten und Kreisen (Studenten, Bildungsbürgertum, Kunst- und Literaturfreunde und Anhänger des Autorenkinos). Deutliche Verschönerungen und Renovierungen seit Ende der 80er Jahre, vornehmlich Anfang der 90er Jahre. (Die "monumentalen" 70er Jahre waren ziemlich vergammelt dort: alles im muffigen 40er- 50er-Jahre Bezirkskino-"Charme" dort erlebt). Atmosphäre ist dort heute vorbildlich, die Projektionsausstattung als gut anzusehen, die Außendarstellung hervorragend, die Programmdispo wäre diskussionsbedürftig. Leinwandgröße etwa 100 qm bei 15 Metern Bildbreite, etwas konkav geschwungen, jedoch weniger als bei Cinerama oder Todd-AO sonst üblich. Seit Ende der 40er Jahre diverse filmtechnische Innovationen durch den Betreiber wie 3-D, CinemaScope, 70mm (und ausswärts, im "Sportpalast", auch Cinemiracle). Meine Lieblingszeit: eher die muffigen 70's (der Filme wegen). Wenn ich was falsch darstellte, bitte ich um Entschuldigung, bitte korrigieren! :)
  11. Selbst wenn man den Kassenerfolg als Richtschnur einer sinnvollen Förderung betrachtet, so liegt darin auch die Crux: an den vermeintlich populären Titeln "Derrick" und "Germanicus" erkennt man irgendwie auch den Opportunismus von diesen Gremien, die einfach mal auf "Nummer Sicher" gehen wollen, denn was schon im Fernsehen dreißig Jahre lang ein Brenner war, kann im Kino kaum versagen. Daher ist das deutsche Kino auch "Fernsehkino", denn ohne TV-Garantie läuft ja nichts? Somit sollte man vielleicht wirklich nur noch Debutfilme und Experimentalfilme fördern, die es wirklich dringend nötig haben, nicht oder selten im Fernsehen laufen und die Filmsprache letztlich bereichern. Wer dementgegen tatsächlich wirklich zugfähige Spielfilme, die deswegen nicht oberflächlich sein müssen, zu produzieren imstande ist, braucht keine Hilfe zur Selbsthilfe ("X-Filme" und Stefan Arndt). Das gibt man - wie gesagt - lieber den Filmhochschulen und notdarbenden Programmkinos (die Stefan Arndt einst auch betrieben hatte, bis er Produzent wurde.) Rein subjektive Meinung, die selbstredend nicht repräsentativ ist ...
  12. Warscheinlich herrschte Zeitdruck während der Produktion und Postproduktion, daher ein so unstimmiges und unausgeglichenes Produkt (technisch wie inhaltlich). Vielleicht mußte das schnell, husch-husch ins Kinos kommen, denn im Mai schon ist die Fernsehaustrahlung! (Als ungekürzter Zweiteiler). Fazit: Das sind die Blüten des deutschen Filmförderungssystems ... "wenn das der Führer wüßte"! (Zumal schon er der Durchpeitscher des Fernsehkinos war, muß man ihm wohl auch die verwackelte, flackrige Eichinger-Produktion anlasten. Deutsche Filme nach 1932 hatten halt technisch und künstlerisch allesamt kein Weltklasseniveau mehr.) :(
  13. Das haben wir alle mal als Filmfans gemacht, auch und sogar sich in den Kinosal gesetzt und den geliebten Film mitgeschnitten (jawoll, eine frühe Form des Raubkopiererdasein - aber vetreiben konnte man sowas eh nicht, es eignete sich nur für eine schlaflose Nacht und zum akustischen Weiterträumen des erfahrenen Kinoerlebnisses, sofern man zufällig auch die Schaukastenfotos gesammelt hatte und mit heranzog.) An diese Träumerei erinnere ich mich gerne, als große Filme sich einer Verfügbarkeit außerhalb des Kinosaals noch KATEGORISCH entzogen. Als aber dann auf Super-8 erstmals Kurzfassungen genehmigt wurden, begann leider die Ära der universellen Verfügbarkeit und der Entzauberung der Kinoträume: sehr bedauerlich, sehr schade, dem Kino sehr schädlich. Später dann VHS, LD und DVD - und das Repertoire war tot. In seltenen Fällen gab es noch Filmmusik-Freaks , die in den 70er Jahren Schnürsenkelmitschnitte von Mehr-Kanal-Kopien in Kinos machten, die man aufheben sollte!
  14. Sowas macht doch eher Sinn, wenn man außerhalb des geregelten Marktes Schwarzversionen von Videos/DVDs frabriziert? Oder einen Rechtehandel mit gesuchten Tonkonserven betreibt, um sie an ausländische DVD-Distributoren anzubieten. Oder offiziell für eine Firma oder Sendeanstalt tätig ist, die neue Versionen herausbringt. Jedenfalls ist da viel Geld im Spiele: klar ist hierbei nicht, ob gefragt wurde aus privat-archivarischem oder öffentlich-archivarisch/restauratorischem Interesse heraus ... ohne das eine wie andere irgendwie "werten" zu wollen.
  15. Zu "Zwei Brüder": Ja, so hab' ich's heute auch im "Kameramann" (Ausg. Sept. 2004) gelesen, wo Annaud etwas dazu erzählt: Sony-Panavision mit Datenband und Viper-"capture" mit Festplatte. Die Panoramen wurden aber hauptsächlich in 35 gedreht, da das der Schwachpunkt beim Digitaldreh ist, wo die Großaufnahme noch am ehesten auf Akzeptanz stößt ... Na ja - was soll man dazu sagen?? ("Künstlerische Entscheidung" ist noch lange kein Freibrief für Unsinn jeglicher Art.) Annaud hat ja mal mit "Wings of Courage" einen abendfüllenden IMAX-Film gedreht. Eigentlich waren alle Filme immer von einer "gelackten" Fotografie getragen ... (nur sein Stalingrad mußte etwas desaturierter rüberkommen, sah aber immer noch gut aus.) Zu "Collateral" äußert Regisseur Mann: "I wanted the night to be alive so that it becomes very three-dimensional. That's what I was trying to get," Die Tiefe des Raums meinten auch andere bemerkt zu haben, mit denen ich gerade darüber telefonierte. Da kann ich mich aber nur amüsieren. Dass der Filmemacher damit atmosphärische Wirkungen erzielen wollte, kein Zufall ist, merkt jedes Kind. Allerdings: so sehe zumindest ich in der Nacht definitiv nicht! (Aber vielleicht bin ich eine Katze, die zu dieser Tageszeit alles klar sieht, was in Wirklichkeit - nach Regisseur Mann - unscharf zu sein hat? Konnte schon immer im Dunkeln sehr gut gucken, gerade in Dunkelkammern und Kopieranstalten (dafür aber im Tageslicht meist die Augen zusammenkneifen. Neuerdings ist es umgekehrt). 8) :shock: P.S.: Deine Textanhänge sind ganz nett, aber die vielen Fotos der Videokameras sind ja so öde. Traurig, diese Brühe ...
  16. Klar, denn der ist überwiegend auch digital gedreht, mit Sony-Panavision-Kameras. Die "Kopfschmerzen" sind auch nicht eingebildet, sondern eine wahrnehmungspsychologische und psychovitalistische Resistenzbildung. Völlig normal und natürlich, ging auch mir erstmals so, als ich Disneys DINOSAUR sah und nach zehn Minuten den Saal eines angeblichen Sony-Superkinos verließ. Wenn es anderen nicht so geht, vermute ich, daß die Wahrnehmungsprägung seit Kindheit an (schon in der Schule) stark vom Computer-Monitor geprägt war und deshalb eine Gewöhnung an diese derartige Laufbild-Charakteristika eintrat. So oft ich neuerdings vor dem PC hocke, an diesen Look jedoch werde ich mich wohl nicht mehr gewöhnen können, da bricht echt was weg ... :look:
  17. Das KLICK hatte seit seiner Eröffnung 1910 viele Namen: 1928 "Reichslichtspiele", 1929 "Dolly-Lichtspiele", 1930-43 "Windscheid-Lichtspiele", 1947 "Charlott-Lichtspiele", 1949 "Kino-Theater-Charlottenburg", 1954 "Charlott-Lichtspiele am Bahnhof Charlottenburg", 1968 "Klick". 1971 wurde es von dem Kopierwerkstechniker (Mosaik-Film) Michael Weinert übernommen, ein Urgestein der Off-/Programm- und Kunstkinoszene in Berlin, die als Ausklang der 60er-Jahre Revolte erblühte. Erster "Off-Kino"-Film ebendort: "Eine schwedische Liebesgeschichte", ein Berlinale-Beitrag. Der mutige Start dieses Szenekinos begann inmitten des bezirklichen Kinosterbens in Berlin. Weinert war jahrelang - bis Anfang der 90er Jahre - auf Repertoire-Film und Screwball-Comedies ("Hellzapoppin", "Tanz der Vampire") spezialisiert, die er teils in OF mit oder ohne UT zeigte. Eine programm-"politische" Nähe und Kooperation zu den ähnlich ausgerichteten Programmkinos der 70er und 80er Jahre (BALI in Zehlendorf, CINEMA in Steglitz, FILMKUNST 66 in Charlottenburg u.a.) war unübersehbar, obwohl der Zusammenhalt der einst berühmten Berliner Programmkinoszene mit der Einstellung des Monatsmagazins "Die Filmszene", in der fast alle Programmkinoaktivisten gemeinsam inserierten und kooperierten, schon 1984 zerfiel. Für den Besucher führt der Weg zum Kinosaal über einen verwinkelten Vorraum, in dem eine rustikale Kneipe angesiedelt ist und ein alter Bauer B-8-Projektor ausgestellt wird. Rechts neben der Leinwand betritt der Kunde den recht kleinen und im Studio-Kino-Schwarz getönten Saal, Wände, Decke und Heizkörper sind schwarz-lackiert, und die sehr enge Bestuhlung gilt jahrzehntelang als Markenzeichen dieses Nickelodeon-artigen Kinotyps. Bereits 5 Jahre nach der Umstellung auf Tonfilm wird 1935 die Platzanzahl erneut verringert, bis die "antike" Bestuhlung 2000 vollends gegen neuwertige ausgetauscht wird. Die Leinwand geht konform zum Programm: 1.37 bis 1.66 wirken hier optimal, denn als Action-Haus für Breitwandfilme war es nie vorgesehen. Wolf Biermann stöhnte bei einem Gesangsvortrag, er käme sich vor wie in einem "schwarzen Kohlenkeller", brachte aber dennoch seine Gesangspartie gut über die Runden. Rudolf Thome zeigte hier seine ersten Filme, auch Hermann Zschoche und Rainer Werner Fassbinder waren im KLICK zu Gast. In den letzten Jahren wurde das Repertoire fast völlig abgelegt, was sich nunmehr als Fehler erwiesen hat; dafür wurden Filme der Programmkino-Erstaufführer nachgespielt, etwa des BROADWAY am Tauentzien oder des FILMTHEATER HACKESCHE HÖFE in der Mitte. Dieses "Nachgeben" machte m.E. das Profil des KLICK nicht gerade ambitionierter, und auch die Einrichtung eines Filmclubs namens "Loge", begleitet von philosophischen Vorlesungen, vermochte das Sprudelige und Trashige des etablierten Studenten- und Szenekinos nicht zu ersetzen. Weinert betont jedoch, daß programmatische Innovationen und Renovierungen seit längerem geplant gewesen seien, auch ein Antrag bei der FFA bevorstand, aufgrund aber der Weigerung des Vermieters, einen langfristigen Mietvertrag abzuschließen, leider keinerlei Handlungsspielraum gegeben war. Geschlossen wurde am letzten Sonntag, dem 26.9.2004, mit dem Film "Delai Dreamtime-Floating This Time" von Michael Edols. Das Ende kam nach einer fristlosen Kündigung durch den Vermieter, bei dem sich Mietschulden angehäuft hatten - demgemäß stellt es die Berliner Zeitung dar. Weinert bekundet, der Vermieter habe bereits vor 15 Jahren den Mietvertrag nicht mehr verlängern wollen und jetzt die Räumungsklage eingereicht. Es hat sich angeblich ein neuer Betreiber-Interessent für das KLICK gefunden, aber im Moment hat sich die Hausverwaltung noch alle Möglichkeiten offen gelassen. Das Kinosterben in der City-West wurde durch runinöses Overscreening und maßlose Investments in Multiplexe "künstlich" herbeigeführt, zumal es sich zuvor hier um eine intakte Infrastruktur handelte, die architektonisch und programmatisch einzigartige Kinoformen hervorgebracht hatte. Seit dem inflationären Oversceening - selbst im Programmkinobereich - und inbesondere der Massenschwemme an Kinofabriken am Potsdamer Platz hat sich überall (in Kleinstkinos ebenso wie in den Plexen) das Niveau drastisch verschlimmert, von Verschuldung, schwacher Projektionsqualität, sich etablierendem Nachspiel, über vergammeltes Interieur bis hin zum Lohn-Dumping gar nicht erst zu reden.
  18. Das muß man sich auf der Zunge vergehen lassen: da gibt es nachwievor Betreiber von Kommunalen Kinos, von Programmkinos, Filmcubs und diverse Einzelkämpfer, die weltweit nach einer optimalen Filmkopie zur Herausbildung ihrer Programmkultur fahnden oder gar eine neue Filmkopie auf eigene Kosten ziehen lassen. (Spreche auch für mich selbst.) Ein harter, aber notwendiger Kampf gegen den Verfall, die Auflösung des Filmerbes und kinematographischer Errungenschaften: und das bedeutet FILM und nicht 720 i-DVD. Einen Filmclub in Schulen, Kirchen, Krankenhäusern und Gefängnissen zu machen, ist eine lobenswerte Sache, aber auch hier hat es oft genug edle 35mm und 16-mm-Projektion gegeben. "Programme" irgendwie machen kann jeder: es gibt genug Hochschulabsolventen der Theaterwissen- und Filmwissenschaften, die Filmreihen in unbegrenzter Varianzbreite "disponieren" können. Aber zum Machen von KINO, erst recht Programmkino, sollte ein gewisses ethisches und organisatorisches Fundament gehören. Hier sprießen immer neue, schöne, idealistische (oder auch etwas zynische?) Initiativen aus dem Boden, die alle selbstständig was machen möchten, aber m.E. zu selten verstehen, daß man mit einer weiteren Herabschraubung von Werten und Standards weder dem Publikum noch den Filmemachern dauerhaft einen Gefallen tut. Mag heute Video/DVD angeblich die "Funktion" des Schmalfilms angenommen haben, so sehr aber erscheint mir das auch wie eine Epedemie, die mittlerweile selbst auf staatlich geförderte kommunale Kinos überzugreifen scheint, wo man immer öfter zur DVD greift, obwohl doch eine 35mm-Archivkopie nachgewiesen ist - aus dem einfachen Grunde: um Transportkosten zu sparen. Dies aber erodiert die Fundamente des Kinos. "KINOS", die Zynismus gegenüber den Bemühungen der Filmtechniker, Kameraleute, Komponisten, Kopierwerkslaboranten oder Regisseure an den Tag legen, mag ich nicht gerne aufsuchen. Geschweige denn hier "Tips" geben, wie man husch-husch mal eine Videoanlage aufbaut und sie "disponiert", um sich damit auf dem Markt als professionelles KINO zu konstituieren. Dafür auch noch Werbung in der Zeitung und im Internet machen? Eindeutige Ablehnung solcher Praxen ... :sleep:
  19. Das stimmt ja großenteils. Es ist ja auch keiner so vermessen zu postulieren, was einzig allein "falsch" oder "richtig" sei. Ja, argumentiert man rein technisch und format-puristisch (dagegen ist nichts einzuwenden, es tun ja viel zu wenige!), so erodieren die Spielfilm-"Blow-ups" den IMAX-Anspruch fraglos, was sogar in der normalen Presse bedauert wurde. Unbeeinflußt ließ ich mich überraschen und sah erstmals mit "Matrix Reloaded" eine DMR-Projektion: so etwas hatte man vermutlich seit 33 Jahren nicht mehr von einem Spielfilm gesehen (seit der letzten 70mm-Premiere anno 1970, "Ryans Tochter"). Reporter und Fachautoren berichteten dennoch von Artefakt-Bildungen, aber ich habe sie (außer einem gelegentlich fesstehenden Punkt, der wie ein Wetgate-Punkt bei der analogen Kopierung aussah) gar nicht bemerkt. Insgesamt (auch klanglich den Digital-Ton angehend) das totale Kinoerlebnis! Alle anderen Vorfürungen des Films in 35mm-Scope waren um Lichtjahre schlechter. Eine ästhetische Frage ist dann: was geschieht mit einem filmischen Original, das doch aus Filmkorn besteht und derart verändert wird? Allerdings gilt es, dies zu beachten und herauszustellen - andererseits sind ja gerade bei "Matrix II & III", die meisten Szenen bereits computergeneriert und auf Festplatte gespeichert, werden also in einer Filmkopie durch Umformung in Kornstrukturen ebenfalls nicht authentisch übertragen. Insgesamt bin ich mit der derzeitigen "Mainstream"DLP-Projektion (1,25 Mio. pix oder inzwischen 2k) trotz einiger "Vorteile" (Schrammfreiheit und optimierter Bildstand) noch nicht zufrieden: sowohl in puncto Kontrast, Auflösung als auch auf das künstliche Pixelraster bezogen, sofern man sehr weit vorne sitzt. IMAX DMR war somit schon eine De-Luxe-Kategorie - echtes Roadshow-Niveau wie zuletzt in den 50's und 60's. LEIDER: es hat (zumindest in meiner Stadt) kaum jemanden interessiert (CineStar IMAX); eigentlich nur "Eingeweihte", "Kenner" und echte Fans dieses oder anderer Filme kamen in diese Vorstellungen, die dummerweise auch erst nach dem Massenstart anliefen. Ein Kardinalfehler! Damit zerstört man gute Ansätze und Vielfalt, auch und gerade im IMAX-Gewerbe! Wären die IMAX DMR-Auswertungen exklusiv, man könnte für das Mainstream-Kino Hoffnung haben. Beipflichten möchte ich aber Deiner Erwähnung von "Titanic 3-D", der ja mit zwei stinknormalen Betacam-Kameras (?) gedreht worden war. Auch hier bewundernswert, was der DMR-Prozeß herauskitzelte (der sich ohnehin in den letzten Jahren stark verbessert hat gegenüber den ersten Shows von "Apollo 13" u.a.); aber "Video auf IMAX" bleibt nachwievor etwas schwächlich: es fiel zwar niemanden störend auf, aber auch kein Mensch war vom "Look" (oder vom Film) irgendwie begeistert ... Übrigens gab es schon Mitte der 60er Jahre die Debatten, ob man von 35mm-Negativen Blow-up-Kopien zieht oder nicht. Da schon damals ein Hunger nach "Software" in den zunehmend unterforderten Roadshow-Theatern bestand, wurde dies dann natürlich realisiert bei Filmen mit vielversprechenden Aufwand in Bild und Ton. Immer wieder aber kritisierten die 70mm-Fans "alter Schule" (die "neue Schule" ist verknüpft mit den Blow-ups der rSpecial-Effect-Filme seit "Star Wars") das Blow-up-Verfahren, da sowas der Tod des Large Formats sei. Andersherum bekam ich mit "Doktor Schiwago", "In den Schuhen des Fischers" "Erster Sieg", "Kanonenboot am Jangtse Kiang" u.a. derart herausragende Bilder zu sehen, daß dagegen jede heutige Scope-Projektion von in 35mm und 65mm aufgenommenen Filme mit ihren verbesserten Materialien) immens flach und flau aussieht. Sah man die 60er-Jahre Filme später in 35mm oder mit Mono-Lichtton wieder, brach da schon die Welt zusammen ... um Welten anders und schlechter und des Verweilens nicht eine Sekunde wert (Anm.: zumindest auf den von besseren Materialien, d.h. ZwiPos, kopierten heutigen DVDs kann man neuerdings wiederum einiges von der Roadshow-Qualtität dieser Kopien und Vorführungen erahnen, was die normalen 35mm-Verleihkopien dieser Zeit kaum mehr transportierten). Um den Kreis zu schließen: Digital Cinema muß nicht nur "gleich", sondern "besser" sein als der bisherige analoge Roadshow-Standard. Das würde ich dem IMAX DMR-Verfahren teilweise zubilligen, ebenso aber gerne erfahren, was Deine Einwände wären, gerade in bezug auf die Tiefenschärfe? Zurück zum Ausgangsthema: mir leuchtet nicht ein, warum "Collateral" sich aus künstlerischen Gründen der Bildverschlechterungssymtome rühmt, die doch eher spezifisch für die Schwächen der bekannten Kamerahersteller sind, aber mit Kunst nicht immer etwas zu tun haben. Darüber haben ja schon anderere Forumsteilnehmer sich ausführlich ausgelassen, daß das Endprodukt (vermutlich auch das "master") leider nicht überzeugend war.
  20. "Oklahoma!": Der Termin steht doch längst, das weißt Du doch. (Erhielt gestern die Einladung.) Bitte schön: Am 7.11. in der CITY SCREEN in York. http://www.uk70mm.com/programme/oklahoma.html http://www.in70mm.com/newsletter/diverse/screenings.htm
  21. Ist doch gar nicht wahr: war fast der einzige, er auf einem hieisigen "Symposium zur Zukunft des Kinos" die HD-Kamera verteidigt hatte, als alle Kinoleute aus der kommunalen Kinoszene darüber herfielen, was das denn für ein "unkünstlerisches" Medium sei (u.a. an eingespielten Beispielen aus "Russian Arch", wiedergeben über Hughes JVC 3 k-Beamer), wo, so der Tenor, überall die "Tiefenschärfe so unangenehm deutlich" hervortrete. Soweit zur HD-Kamera. Dann stöhnte man über die teuren Anschaffungskosten der Beamer (ein anderes Thema), ob man nicht mit den "vorhandenen" Beamern die programmatisch gestellten Aufgaben abwickeln könnte, das Videobild sei "kalt und seelenlos", auch wenn erste Eindrücke auch beeindruckend seien. Und warum man denn, wenn man über ein Jahrhundert Erfahrung mit Film gesammelt hätte, diesen denn unbedingt "abschaffen" wolle (Worte eines führenden Kinematheksleiters). Nur dem letzten Satz mochte ich zustimmen, den des "Abschaffens" aus merkantilistischen (oder "künstlerischen"?) Gründen. Eingeschworen darauf, auf dem Symposium den "Digital-Jüngern" endlich mal die Köpfe zu scheren, sah ich mich plötzlich in der Verteidigerrolle: gerade die erstaunliche Tiefenschärfe (bedingt durch den Zweidrittel-Zoll-Chip der HD-Kamera) sei doch eine lange nicht gesehene und erfreuliche Eigenschaft, plädierte ich, die der filmischen Aufnahme seit den 60er Jahren verloren gegangen sei (als Klassiker wie bswp. "North by Northwest" oder "2001", VistaVision oder 65mm, derart fantastisch in die Raumtiefe inszeniert wurden). Zudem gäbe es ja heute für die HD-Kameras die Spezial-Adapter, um die Tiefenschärfe erneut zu verflachen, wenn dies Kamermann/frau denn wolle. Umgekehrt sahen für mich die Large-Format-"Versuche" der 80er/90er Jahre ("Tron", "Far and away", hier in 65/70mm) erschreckend "flach" und "flau" aus, so sehr wimmelnd von unfreiwilligen Aufnahmeunschärfen (@preston sturges wird lebhaft widersprechen!), daß mir ein korrekt belichteter Scope-Film dieser Jahre als vorteilhafter erschien, man nunmehr dem Large Format, wenn es keiner beherrscht, ein Ende herbeiwünschte. Inzwischen drehen sich die Werte offenbar um: einstige Breitfilmfreaks (wie Jean-Jacques Annaud, Wim Wenders, @preston sturges) werden zu Gurus der digitalen Photographie. Können sie tun - aber wenn sich da einer hinstellt und in einem viel gelesenen Forum dieser Branche (mittels Verkaufsfotos von Kameranbietern) Firmen-Werbung macht mit den Worten "Der Look des Films hat mich absolut überzeugt", sei dem entgegnet, daß er eben nicht überzeugte: weniger aus künstlerischen, sondern aus technischen Gründen (wie obenstehend beschrieben). Wenn daraufhin kommt: "Körner"- oder "Pixelzähler", man erkenne nicht die künstlerische Intention, so denke ich mir meinen Teil zu solchen Ausflüchten. Tut mir leid, "Collateral" hat rein technische und handwerkliche Mängel, die sich nicht aus dem Künstlerischen ableiten lassen, sondern systembedingt sind.
  22. Nicht nur das, auch der Kontrastumfang der HDW-F 900 ist mäßig. Ein Look wie beim überbelichteten Umkehrfilm! (Fazit: aus Scheiße läßt sich halt kein Gold machen. Aber es gibt ja genug Idioten, die überstürzt was Neues probieren und sich das um jeden Preis schön reden, um doch noch schnell Geld zu schneidern...siehe Märchen-Onkel George Lucas.) :mrgreen: Hier noch ein "Uralt"-Report von den "Schaumschlägern" anno 2000: http://www.fragezeichen-erl.de/Kinotech...-2000.html
  23. Ins Schwarze getroffen! Deckt sich großenteils mit meinen Beobachtungen. Wer das schon nicht mehr erkennt (@preston sturges: "der look des filmes hat mich absolut überzeugt ... "), der hat ein Problem mit den Augen oder redet sich die eigenen Vorführungen schön.
  24. Hier der Blue-Ray-Disc-"Hammer", dem die analoge Technik endlich wieder "Kino-Qualität" entgegensetzen sollte: Quelle: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr...000000&T=1
  25. Die "taz" schrieb schon vor längerem im Angesicht der künstlich herbeigeführten Kinokrise von verwundeten, wütenden "Elefanten", die um sich träten: http://www.taz.de/pt/2001/08/17/a0118.nf/text Und das "Hamburger Abendblatt" schrieb noch vor einem viertel Jahr davon, daß der so juvenil-charmante Flebbe ("Mr. CinemaxX") mittlerweile seine Betriebsräte bei der Staatsanwalt "anzeigt", was offenbar ganz neue Wendungen in der Corporate Identity genial zu vermitteln sucht: http://www.abendblatt.de/daten/2004/04/30/290000.html Es würde mich kaum noch erstaunen, wenn "kleine" Kinomitarbeiter der aus Hamburg geleiteten Firma, die bei dieser über Aktien verfügen, künftig regelmäßiger an den Aktionärsversammlungen teilnähmen, um ebendort auszudiskutieren, ob weiteres FlexMax an Beschäftigten, die wohl kaum für die Fehler des Managements verantwortlich gemacht werden können, weiterbetrieben werden sollte oder vielmehr die wahren Ursachen und Verantwortlichen der Mißstände benannt werden müssen. Dies - so steht zu befürchten - könnte auch zur Entlassung eines Vorstandes führen, wenn dieser nicht ausreichend glaubhaft machen kann, die Krise zu meistern. Indem man aber die langjährigen Mitarbeiter am Ende noch in den Knast befördert, wird sich schwerlich der Gesamtwiderspruch dieser Wirtschafts- und Kinobetriebsordnung mit "brutalstmöglicher Aufklärung" erhellen lassen, wäre ebenfalls zu hypothetisieren. Somit bleibt mir ein Rätsel, wie im Thread "Vorführer oder Büroschlampe?" @OP noch immer von einvernehmlichen Gesprächsangeboten mit den in diesem Thread hervorgetretenen und sich beklagenden Mitarbeitern zu sprechen wagt? Grusel, Grusel... :oops:
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