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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. So ist es und so kommt es. Wer sich für gute Transfers, optimierte Tonwiedergabe, Zusatzinformationen, unverzerrte und saubere "Filme" interessiert und/oder das Repertoire liebt, hat sich bereits "abgeseilt" von der Theaterbranche. Dieses für's Kino verlorene Publikum schätze ich auf eine festen Cinéastenstamm von mehreren Millionen Landsleuten. Durch Blue-Ray-Disc (HDTV) wird das nicht besser werden. Die preiswerteren HDTV-Beamer kosten inzwischen nur noch wenige tausend EUR (auch wenn der Kontrast nicht immer optimal ist, in den "Tube-Light" bestückten Kinos ist er selten besser!), und wer bestimmte Lieblingsfilme immer wieder sehen möchte (und dieses Bedürfnis betrifft eigentlich alle Filmliebhaber quer durch die Genres und Altergruppen), der kommt daran nicht vorbei. Das haben sich die Produzenten, Companies, Regionalverleiher und Theaterbetreiber selbst eingebrockt, und das Gewitter wird fürchterlich sein, möchte ich mal "alttestamentarisch" dem "Barte des Propheten" entzaubern! Das alles war schon seit 15/20 Jahren voraussehbar, seit die ersten HDTV-Diskussionen beganne, was sich lediglich ein ewnig verzögert hat und nunmehr auf Umwegen zurückkehrt... :shock:
  2. Das stimmt schon soweit, mit der kleinen Korrektur, daß die abgegebenen UFA-Kinos m.E. fast nie Multiplexe-Betriebe sind (ausgenommen UFA-Palast Aachen; und auch beim schließungsbedrohten UFA-Kristall-Palast Desden hat sich m.E. Kieft nur zum Schein zurückgezogen, wartet auf Mietnachlässe), sondern "unrentable Altbauten" oder Kinos mit Betriebsräten auf der Abschußliste stehen. Das Hamburger GRINDEL ist so ein Hybrid aus Kinocenter und Multiplex, derzeit läuft dort glaube ich das Filmfest und noch vor wengigen Wochen kündigten Kieft & Kieft an, hier werde für mehrere Mio. EUR nochmals renoviert. Jetzt der Absturz ...). Es macht für die Global Players Sinn, ältere Betriebsformen auszulöschen, um die Bilanz ihrer neueren Investments den Banken gegenüber zu schönen, selbst wenn die älteren Theater kostendeckend oder profitabel waren. Ein böses, böses Spiel, bei dem auch unnötig verdiente langjährige Kinomitarbeiter in die Klinge springen. Darum nehmen diese Firmen zumeist nur noch Kurzzeitbeschäftigte und Studenten. Nichts gegen Studenten, sehr wohl aber gegen "sinnloses" Heuern und Feuern. Zur letzten These: Wir brauchen sicherlich keinen Kompromiß zwischen den 60's und der Jetztzeit (oder einer anderen), wir brauchen in möglichst jedem größeren Ballungsraum aus rein kultureller Verantwortung verschiedene, bestmögliche Vertreter der jeweiligen Kinospezies (Auch ein gutes Multiplex, wenn es nicht zu viele werden), "Filmtheater", die auch besser, schöner oder größer als in den 20er oder 60er Jahren sein dürfen. So wie jetzt geht es nicht mehr lange weiter, und das Publikum am Potsdamer Platz in der Reichshauptstadt ist nicht so dumm, als daß es sich von den dortigen Marketing-Märchen der Filmfestspiele, des Filmmuseums oder der Multiplexe abhängig macht. Die dortige Monotonie nebst den unerfreulichen Arbeitsbedingungen ist kein Vorzeigeobjekt unserer Branche, sondern im Detail betrachtet immer wieder ein Armutszeugnis. Letzte Nachricht von diesem "Super"-Standort: SONY-Europa, die dort die Häfte des Terrains verbaut hat, zieht mit seiner Europa-Zentrale ab, nach Paris oder München hörte ich...
  3. Da schlage ich doch gleich einen neuen Thread vor, er heiße: "Sündenliste der DVD-Industrie". Wäre doch eine Art Gegenwehr der Kinokämpfer gegen die derzeit größte Gefahr überhaupt. Jeder Teilnehmer poste eine vorbereitete Liste der von ihm bemängelten DVD's. Das würde garantiert auch von anderen Foren mitgelesen werden, wenn die Beiträge gut gemacht sind! (Die vielen kleinen Mängel sieht man über den Beamer sofort, und was gestern noch gut war, erweist sich plötzlich als Pfusch - das hat auch mich erstaunt!) :wink:
  4. Weitere Personal-Restriktionen? Was bedeutet diese Meldung? Außerdem werfen Kieft & Kieft weitere UFA-Theater ab, darunter das legendäre Hamburger 'Cinerama-Theater Grindel' (so hieß es einmal lange vor dem Teilumbau und in den 60er-Jahren) :cry: :
  5. Genau das letzte meinte ich. Ist auch meine Erfahrung, weil unübertroffen. Warte daher auf Aussage eines einzigen Forumsteilnehmers, der "bei seiner Vorführer- und Berufsehre" bezeugt, mit der Kinoton-E-Serie resp. der Ernemann-15 nach langjähriger Berufserfahrung bessere, verläßlichere und andauernde Qualitätslevel erzielt zu haben; will heißen: noch besserer Bildstand, noch verläßlicherer Langzeitbetrieb (z.B. über 50 Jahre ohne Nachlassen des Bildstandes), noch geringerer Wartungsaufwand usw. usf. Meine Entscheidung ist da glasklar, ich mag kein "Spielzeug": weder E-Schrittmotoren noch Digital Cinema, weil beides neue Abhängigkeiten, Unkosten und unklare Qualitätsgarantien und Standards für die Zukfunft offeriert. Mit 35mm ist man "auf der sicheren Seite", das baut vorerst keiner aus. (Und mit einem noch breiteren Format hat man ohnehin die besten Bilder) Das ist meine Befürchtung seit Ende der 80er Jahre, wo man die entsprechenden Multiplexe noch mit 70mm-Technik hätte rüsten können, primär aber produktionsseitg die vorteilhafteren Formate hätten einbringen müssen, um der Diffusion der Unterschiede zwischen Heimkino und öffentlichem Kino zu entgegnen. Dies hat keiner sonst so gesehen, sodaß im Multiplex-Boom und bei den Fantasy-Filmen u.a. Blockbustern einfach weitergewurstelt wurde und selbst fotografisch miserabelste Filme wie etwa ALIENS - DIE RÜCKKEHR brav ihre Millionen einspielten. Bei einigen Malteserkreuzsystemen (Philips) sind die Flanken und der Sperrbogen konisch angeschliffen. Indem beide Teile zu einem mehr oder weniger dichten Eingriff gelangen, läßt sich die Bildstandsgenauigkeit und die Laufruhe justieren: ich bin von dieser Methode begeistert. Bei Bauer-Projektoren war das bei allen Modellen (?) ein azentrischer Einrgriff der beiden Komponenten, der aber nachgewiesenermaßen keine schlechteren Eigenschaften als der azentrische Eingriff aufweist. :D
  6. Ich bin schuld, da ich vom Thema mit meiner "polemischen Spitze" abgelenkt habe. Muß aber nachtragen, daß aus meiner Erfahrung nur jede zweite E-15 einen passablem Bildstand hat, und auch die meisten Meos (auch wenn ansonsten mechanisch gut gelöst) leider für "weiche" Kreuzgetriebe berüchtigt sind und bedauerlicherweise auch die meisten Maschinen der E-Serie (die gewiß viele moderne Vorzüge haben) instabil laufen. Ja, die Schrittmotoren lassen sich über Laptop nachstellen, das wurde immer wieder eingeworfen und ist mir bestens bekannt, leider aber halte ich dies alles für wenig praxis- und "alltagstauglich". Die eingebrachte These, die wenigsten Filmmaterialien ermöglichten es, die Vorzüge der E-Version auszuspielen, würde ich ein wenig provokant mit einer Gegenthese begegnen: ich hatte immer wieder den Eindruck, daß Besonderheiten an "abweichenden" Materialien (alten, beschädigten, oder neueren absatzbildenden wie auch Projektionen mit 70mm-Film, vgl. FP-75 E) außer Kontrolle gerieten! Es war nachweisbar, daß auf Malteserkreuz-Projektoren diese Pobleme sich nicht annähernd so negativ bemerkbar machten. Bei dieser These bleibe ich mit großem Nachdruck. Eben diese "Theaterpraxis" nehme ich zum Anlaß, daß hiermit der elektronischen Projekton Tür und Tor geöffnet wurde. Das alles irgendwie und irgendwann einmal "nachstellbar" und reparabel ist (auch die E-Versionen der Projektoren) bezweifelt sicher niemand. Man kann alles reapieren, wenn man Zeit und Geld hat. Es sollte daher der Nutzwert in Abhängigkeit zur Betriebsdauer und zur Varianzbreite der Anwendungen (nur neue Kopien erwünscht oder eben auch "abweichende" Materialeigenschaften tolerierend?) gesehen werden. So schlechte Bildstände, wie ich sie statistisch beobachtend in auf E-15, FP-30-E/FP-75-E/ Meopta- "gerüsteten" Kinos anno 2004 sehe, sind m.E. nicht zeitgemäß. Fairerweise muß gesagt werden, daß auch in den 70er und 80er Jahren auf Getriebeprojektoren in kleinsten wie auch größten Häusern schlimme Bildstandsprobleme auftauchten ud verschleppt wurden, ich würde dies aber als "Endstadium" einer abgeschriebenen Lebensdauer (und noch geringerer Wartungsbereitschaft) bezeichnen (obwohl viele Kreuze sich über den konischen Eingriff durchaus hätten nachstellen lassen und weitere 40 Jahre einwandfrei gelaufen wären). Bei neuesten Geräten wie den oben erwähnten aber beobachte ich diese Symtome manchmal bereits am ersten Tag, oder sie treten spätestens nach wenigen Wochen oder Monaten auf und werden nicht überall sofort behoben, vorsichtig formuliert. Das führt zu Zuständen, die im Zeitalter von Digital Cinema - und jetzt schon: DVD - nicht annehmbar sind und einen manifesten Angriffspunkt für jegliche Beamer-Fuzzies aus allen möglichen Ecken bieten. Da sollten einem doch die Alarmglocken schellen! :?
  7. Den DLP-Beamern weine ich keine Träne nach. Soll sich doch, wer Sonderveranstaltungen und Übertragungen macht, sowas ausleihen, einfache HDTV-Beamer tun's hierfür im übrigens sowieso. Eine 16mm-Kopie auch, denn beim Autorenfilm kommt's ja auf den gesprochenen "Inhalt" drauf an. Beim hochgezüchteten Spielfilm erwarte ich aber volle Auflösung und vollen Kontrast. Läßt sich alles mit konventioneller Filmkopiertechnik erreichen, solange die KODAK-Vorschriften eingehalten werden. Digital Cinema müßte also viel besser sein als selbst das heutige 65/70mm-Verfahren und soweit überlegen sein, daß auch Fortschritte zukünftiger Emulsionsentwicklungen auf Jahre hin bereits berücksichtigt wären. Und daß die Bildstände in heutigen Kinos und bei den heutigen Billig-35mm-Projektoren oft so miserabel sind, liegt doch eher an verblödeten Kinobetreibern. Kenne viele Filmprojektoren aus den 20er Jahren, noch hobbymäßig im Betrieb, die haben einen besseren Bildstand als die heutige Kacke. Die würd' ich auch im Zweifelsfalle wieder aufbauen, so weit als möglich automatisieren und die aktuellen Tongeräte anflanschen. Basta. Aber mir kommt weder FP 30-E/Ernemann 15 noch DLP-Digital Cinema ins Haus, das Geld spare ich mir und ziehe neue Kopien meiner Lieblingsfilme nach, die leider nur noch auf DVD existieren. Hat man mehr von... Prost. :drink:
  8. Ach, tun sie das? Wo noch nicht einmal enschieden ist, wieiviele der bereits installierten DLP-Beamer, weniger als 200 weltweit, auf 2 k aufgerüstet werden können, resp., ob nicht eher 4 k sinnvoller wäre, wie es die SMPTE und die US-Verbände als neuen, 35-mm-konformen Standard inzwischen fordern? Wie ist denn die wirtschaftliche und technische Halbwertzeit und Verfallsspanne dieser Geräte, wie oft muß sich ein Betrieber einen neuen "Projector" zulegen? Pannenfrei laufen sie alle nicht, die Wartungskosten sind horrend. Habe genug Wolkenbilder kaputter Panels gesehen, und ab einer Bildbreite von 15 Meter wars's einfach nur noch dunkel. Abgesehen von der sterilen Ästhetik eines starren "Pixel-Rasters", wenn man sich das mal anschaut und zum bewegten Korn in Relation stellt. Raubkopierungen sind anscheinend jederzeit möglich, sowie man die Signale on location abzweigt. Da außerdem die 35mm-Materialien beständig weiterentwickelt werden, fragt sich, ob der 4 k-Standard überhaupt zukunftsfähig ist? Daher wundert mit doch der Ausgangspunkt dieser Diskussion, wo vom HDTV-Kino die Rede ist. Dies machen einige Arthouse-Stätten wie auch die besagten englischen, was aber nicht mit dem hier diskutierten HD-Digital Cinema in einen Topf geworfen werden sollte. Fazit: für den Quatsch gebe ich nichts aus. Zum Glück sind ja jetzt alle insolvent, sodaß man hoffentlich noch lange davon verschont bleibt. Sollte man nicht besser wieder optimierte 35mm-Kopien ziehen und Filme besser fotografieren? Bringt im Endeffekt mehr Freude als das stumpfe Bild von STAR WARS - ATTACK OF THE CLONES, das mit Filmgüte kaum noch etwas zu tun hatte! Grüße von der Spree.:evil:
  9. cinerama

    Reparatur Filmkante

    Na, vielleicht gibt es ja so etwas aus dem Bereich der alten Audio-Kassetten? Das hätte mich auch sehr interessiert, ob lieferbar? Ich hab' mir in all' den Jahren immer individuell bei "Restaurationen" die Tape-Stücke zurechtgeschnitten, je nach Art der schadhaften Stelle. In den letzten Jahren auch gelbes Scotch-Band benutzt (aus dem Kopierwerk), das man beim Umrollen und Überprüfen der alten Kopie sofort erkennt.
  10. Nachdem hier schon CineStar und CinemaxX als "Gralshüter" korrekter Formate gepriesen wurden, sollte ausgleichenderweise gesagt sein, daß auch bei der UFA - damals wie heute - gerne viel "geschummelt" wurde: 1.85 : 1 wurde mal schnell zum 2 : 1, 2.35 : 1 ebenfalls zum 2 : 1 ... und das jüngste Glanzlicht ist offenbar der große Saal im Berliner CUBIX mit angeblich 20 Metern Bildbreite, wobei Scope irgendwie in Richtung 2.55 : 1 (altes Magnettonformat der Fox anno 1953!) tendiert. Hat wohl den "Vorteil", daß die "Negativblitzer" bei den echten Scope-Filmen nicht mehr so auffallen. Was denkt Ihr? Ist das inzwischen ein Ausahmefall oder noch immer die Regel? :wink:
  11. Also das mit der Armbanduhr in "Ben-Hur" macht mich auch schon ganz verrückt. Einige glauben das in einer der "Circus Antiochia"-Umrundungen gesehen zu haben, aber ich bin bis heute nicht dahintergsteigen, welche Einstellung das bloß ist? :oops:
  12. Die "Weltfremdheit" könnte man, lieber @preston sturges, aber auch Dir vorwerfen in Deinen Forums-Bemühungen um Beleuchtung historischer Kinopräsentationen, technischer Hintergründe und den Versuch, dem eigenen Mainstream-Publikum auch gelegentlich Alternativen zu offerieren. Die nächsten weltfremden "Spinner" wären in dieser Kette ich, @stefan2, @magentacine usw. Vielmehr werden Deine Beiträge immer verfangener, konformistischer und widersprüchlicher, muß ich beklagen. Angeblich harte Verhandlungen mit den Verleihern wegen der "Kühe" werden von Dir pauschal in den Raum instilliert, wo doch jeder weiß, wie die Kino-Großketten die ersten waren, die noch im Vorjahr den gemeinsamen (stillschweigenden) "Boykott" von HULK schon wenige Stunden nach der (eher erfolglosen) Premiere durchbrachen. Man sollte sich die "Realität" nicht so hinbiegen, wie sie einem gerade geschäftlich opportun erscheint, finde ich. Andererseits ist die Verleiherseite zu berücksichtigen, die mit Massenkopien (vgl. die "Wareneinsatzquoten") immer weniger verdient: daher Probleme bei der Massen-Kopierung der (technisch oft fehlerhaften) DD-Tonspur-Dichten, daher mangelnde Endkontrolle in den Kopierwerken mit Folge verwackelter Bildstände und unausgeglichener Farben und Kontraste, daher mangelnde Vorkontrolle in den Kinofabriken, in denen heute Vorsichtungen nur selten noch möglich sind und auch während des angelaufenen Betriebes von den zwischen den Vielsaalkinos pendelnden Vorführern nicht immer bemerkt/der Geschäftsleitung/dem Verleiher gemeldet werden können usf. Bereits von @Expert Grouper wurde deutlich ein Teufelskreis aufgezeigt, der kaum zu durchbrechen ist. Greift man zur Juxtaposition vergangener Beobachtungen und künftiger Hypothesen, ergeben sich sinnvoller Weise Überlegungen zu Parallelen und neuartigen Hybrid-Formen der Kinounterhaltung. Dafür gibt es sogar wiss. Institute (EIKK in Karlsruhe z.B.), die hierzu Forschungen betreiben und es vermeiden, von "Weltfremdheit" zu sprechen. Ganz richtig erscheint mir die Beobachtung, wie sich das Action-Theater der Computer-Gestalten verflüchtigt (erste Ansätze konnte man in "I Robot" erkennen, wo recht holprig das "Kasperle"-Theater von Melodram-Versuchen "gebrochen" wurde). Künftig (in der Nach-Multiplex-Ära) könnte ebenso anspruchsvolleres Kino zu erwarten sein wie auch ein erneuter Abstieg. Die technische Darbietungsweise in heutigen Kinos halte ich bereits für einen Tiefpunkt, die inhaltlichen Abgründe bleiben vage: denkbar ist, daß als letzte "Klammer" menschlicher Kommunikationsweisen erneut die Kommerzialisierung des Sex eine Rückkehr auf der Leinwand feiert, wenn andere Sujets und Serials sich nun einmal totgelaufen haben. Zwar werden schon jetzt die Primitivbedürfnisse durch Werbeclips der TV-Privatsender nach Mitternacht abgedeckt, jedoch kann ich mir gut vorstellen, daß die Mode-Welle der nervtötend-stumpfsinnigen Psychopathen-Filme der letzten zehn Jahre (von "Basic Instinct", über "Schweigen der Lämmer" bis hin zu "American Psycho") eine Hybridform mit dem Erotik-Kino eingeht und dabei ein völlig groteskes Menschen- und Wirklichkeitsbild abliefert. Alles zusätzlich künstl(er)ich aufgedonnert durch modernes Sounddesign aus Ping-Pong-, Stöhn-, Klapper-, Groll-, Platsch- und Peep-Effekten. :lol: Welche Schönheiten uns da blühen ... Es soll einmal eine Spezies namens Filmtheater gegeben haben, dort gab es einst nette (jüngere oder charmantere ältere) Kassiererinnen, die an einem wunderbar antiquierten Kartenautomaten ein Billet zogen und dieses dem Kunden persönlich und exklusiv zureichten, versüßt durch eine Sarotti-Schokolade. Was Du "angenehm" findest, ist der Alptraum der Parkhausbewirtschaftung: Kinofabriken integriert in Supermärkten, Kartenverkauf über Parkplatz-ähnliche-Abfertigungs-Automaten, Kinobewertungen über irreale Internet-Animationen, so könnte man es auch sehen. Eben die "Realtität", und die braucht man sich nicht opportun "schön" zu reden, da sie das Filmerlebnis per se m.E. nicht beflügelt. Schande über die Theaterbranche! :oops:
  13. Nur, daß ein Porno-Kino eben auch zu Aktivitäten animiert, die anderswo verpönt wären. Ein Kino nimmt somit durch seine Angebotspalette Einfluß auf Rezeptionsgewohnheiten, Verhaltensweisen und Bedürfnisbildung der Zuschauer. Setzt man diesen in Monokultur a. Dolby Digital-Ton (um zum Thema zurückzukehren), b. Popcorn und Gummibärchen (bis zum Krebsgeschwür), c. austauschbare Mainstream-Programme (ausschließlich der Major-Companies) oder d. uniforme Kinoarchitektur (in Supermarkt-Atmosphäre) vor usw. usf., braucht man sich nicht über ein Menschenbild zu wundern, das man selbst täglich heranzieht. Fazit: Menschen werden weder taub (bezogen auf das Thema des billigen Digital-Tons) noch dumm (bezogen auf die Rezeptionsfähigkeit und die Programmangebote) geboren. Wer also sein Kino "aufkacheln muß", ("der Sohn des X-Betreibers"), der ist doch längst "fertig" - mit sich und dem Rest der Welt.
  14. also irgendwie zuckt der patient "kino-/spielfilm" auf eurem seziertisch in der kinotechnischen-pathologie aber noch gewaltig und hat eigentlich ganz rosige wangen für einen toten. 2004 entwickelt sich zu einem der besucherstärksten jahre fürs kino seit die FFA mitzählt ... oder wie oder was :-) Leider bereit existente Realität. wieso "leider"? viele kunden halten es für einen sehr angenehmen weg, sich zu hause auf dem bestuhlungsplan den lieblingsplatz auszuwählen und ggfls. schon zu kaufen (print@home). bis zu 12% der tickets werden so bereits verkauft. niemand zwingt einen kunden dazu, diesen weg des ticketkaufes zu wählen, aber offensichtlich wird dieser service verlangt und genutzt und dann sollte man dem kunden diese möglichkeit auch anbieten. Den beiden Beiträgen von @stefan2 und @expert groupers braucht eigentlich nicht "widersprochen" zu werden. Zumindest bei mir schlägt es keine sensitive Saite an, wo Du, @preston sturges, vorzugsweise beschwichtigst und die Probleme kleinredest, wenn nicht sogar ins "Positive" umdeutest, nur weil das Deiner Betriebspraxis womöglich entspricht. Da nützen auch nicht die von Dir eingebrachten Zahlen, die immer und immer wieder sich auf Praxen der Multiplexe beziehen und andere Betriebsformen außer acht lassen (Bsp: "12% der Tickets werden so bereits verkauft"). Es kann nur sinnvoll und erstrebenswert sein, einmal andere Wege einzuschlagen, möchte ich unterstreichen. Die obenstehenden technischen Umbrüche und ästhetischen Bewertungen, wie sie @Expert Groupers beschreibt, kann ich daher nur unterschreiben, kopieren und jeder Betriebsstätte am liebsten an die Wand nageln. Vielleicht für Dein Multiplex (Erfolg sei neidlos gegönnt, wenn er ausnahmsweise einmal durch gute Führung verdient erarbeitet wurde), aber von der FFA habe ich nur das (als Mitteilung vom 17.8.2004) gelesen: ZITAT ANFANG Aktuelle Pressemitteilungen - Detail Das Kino-Halbjahr 2004: Die Lust aufs Kino wieder geweckt 17.08.2004 Eine Million Besucher mehr, 420 Millionen Euro Umsatz Wie stabil der Trend auf Dauer ist, kann noch keiner sagen. Doch die positiven Vorzeichen des ersten Halbjahres 2004 berechtigen die Kinobranche zu einigem Optimismus. So kamen in den ersten sechs Monaten mit 72,3 Millionen Filmfans rund eine Million Besucher mehr in die Kinos als im Vorjahreszeitraum; das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent. Der Umsatz stieg um rund sechs Millionen Euro auf 420 Millionen Euro. Da der durchschnittliche Eintrittspreis mit 5,81 Euro stabil blieb, bedeutet der zurück gekehrte Aufschwung einen realen Zuwachs. ZITAT ENDE Auch weiß man nicht, ob das zweite Halbjahresergebnis nicht zu einer Neutralisierung führt. Das Overscreening, der Qualitätsmangel, das Managementversagen, die Konzernpolitiken und die Personalprobleme bleiben leider bestehen, fürchte ich. Ebenso die Tendenz, Bild- und Tonsysteme nicht aufwändiger zu gestalten (wie das der Aufbruchsphase Anfang der 50er-Jahre gemein war), sondern eher abzurüsten resp. zu flexibilisieren.
  15. Alle die letztgenannten "neueren" Kinos (mit Ausnahme also des uralten, geschlossenen Royal und des uralten Zoo-Palast) haben zwar ansatzweise hier oder dort auf den ersten Blick interessante Punkte: entweder außenarchitektonische oder innenarchitektonische, entweder marginal hier einmal technische oder dort sitzkomfortbezogene, oft standortrelevante oder an dieser oder jener Ecke auch atmosphärisch auffällige Besonderheiten. Wägt man jedoch ab und erkennt, daß dies immer nur Einzelaspekte sind, währenddessen sämtliche anderen kinospezifischen Faktoren in den neueren Mehrsaalkinos hier wie dort dort schwerwiegend vernachlässigt werden (entweder technisch oder programmatisch, personalpolitisch oder wirtschaftlich, architektonisch oder atmosphärisch, demographisch oder kulturell), muß konsequent darauf hingewiesen werden, daß die Neubauten in keinem Verhältnis zu dem Kinosterben in den Bezirken und am einstigen "Prachtboulevard" Kurfürstendamm stehen. Die Beseitigung oder "Verdrängung" hätte schon zur Rechtfertigung die Entstehung entweder noch größerer oder besserer oder noch schönerer oder vielseitigerer Kinos bedurft. Das ist ultimativ nicht eingetreten, im Gegenteil: hier haben sog. "Killerkinos" mit ihren Substandards tradierten Betrieben die Luft abgewürgt, ohne selbst irgendwie wirtschaftlich zu agieren: Überkapazitäten infolge sinnloser Investments und Bodenspekulation mit der Folge leerer, rasch unansehnlich werdender Kinosäle mit dürren Ton- und Bildanlagen, demotiviertem Personal und Einheitsprogramm ... wohin man sieht. Man fühlt sich dort irgendwie jederzeit "eingesperrt" und als Besucher "normiert" (so stereotyp, wie sich eben auch die Säle und Vorführtechniken dieser Kinos ähneln), fast "eingezwängt", eben wie in einen SR.D-Datenblock, über den wir hier gerade philosophieren, ob dies wohl der Sinn des Kinolebens sein kann. Kino, wie es keiner braucht ...
  16. "Seit die FFA mitzählt..." Na, aber...von wem kam denn kürzlich (auf meine Projektanfrage bezogen) die Antwort, der Branche ginge es zurzeit ganz, ganz schlecht, sie stünde in keinem guten Ansehen bei den Banken, und die nächsten drei Jahre würden noch schlimmer werden?! Plötzlich etwas ganz anderes, gar rosige Zeiten? Ich muß schon schmunzeln, Herr Kollege ... Wenn wir Entwicklungen und Phänomene betrachten, hilft m.E. weniger das Verharmlosen weiter, so wie man glücklich ist angesichts des schönen Wetters und wieder einmal gestiegender Besucherzahlen, sondern vielleicht folgende Fragen: wie tiefgreifend kann Kino heute noch Zuschauer binden, beeindrucken, in den Wahrnehmungsweisen prägen? Ist der aktuellle Blockbuster-Erfolg womöglich eine Selbsttäuschung, eine nur kurzzeitig angeheizte mediale Euphorie, die rasch wieder verklingt? Benötigen wir im Mainstreamkino nur die Serials, oder wäre die Idee des "Mythos", der handwerklichen, schauspielerischen und technischen (Präsentations-)Form und Perfektion ein interessanterer Weg, um sich vom Home Cinema abzugrenzen? Ist der digitale Kinoton eher eine spektakuläre Selbsttäuschung? Ist, wie oben vorgeschlagen wurde, das DTS 5.1-System - mit 24 Bit/96 kHz, bereits in den Startlöchern? (Zurzeit schreibt dts über seine Experimente mit "Fernsehübertragung" usw.: http://www.dtsonline.com/company) Dein letzter Beitrag, @preston sturges, beantwortet mir diese Frage bedauerlicherweise nicht. Und das besucherstarke Jahr 2004 müßte ja dann auch zu besseren Filmen, Filmkopien, Präsentationsweisen, Kinotechniken und auch zu äußerlich und innerlich "saubereren" sowie personalfreundlichereren Multiplexkinos geführt haben! Zurzeit sehe ich in meiner "besucherstarken" Heimatstadt ebendort dreckigste Säle, verspeckte Sitze, demotiviertes Personal, schlechten Digitalton (der in 85% der von mir beobachteten Säle beständig aussteigt), und ich sehe eine sehr, sehr starke Cinéasten-Gruppe, die sich zur DVD zurückgezogen hat und sich solches Hollywood und solche Plexe nicht mehr bieten läßt. Könnte es sein - ich frage unverschämt und provokant -, daß man sich die eigene Wirtschaftsbasis ein wenig schön redet, @preston sturges? Mehr interessierte mich einmal folgende Erörterung: wie gelänge es mit den heutigen Verfahren der Magnetbandtechnik ein auch hinsichtlich der Dynamik und Übersprechdämpung den digitalen Tonsystemen gleichwertiges Ergebnis zu erzielen, das zudem sinnvoll und hörbar einen Qualitätsvorsprung durch Verzicht auf digitale Kompression und Datenreduktion, ohne redundante Verkürzung und Sampling Frequences erzielt? Also Qualitäten der analogen Sinuswelle und Aufzeichnung voll entfaltet? Die älteren Methoden von Telcon C 4 oder ANT wurden einmal benannt, aber was mache ich als Tonfreak, der anno 2004 immer den "musikalischen Klang" zurückfordert, um eine optimale Alternative zum synthetischen Digital-Ton zu offerieren? Hier war die analog/digital-Diskussion auch sehr anregend und zeigt, mit welchem Murks man heute leben muß: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=60
  17. cinerama

    Catwoman

    Nun, ich meinte sicher nicht "gutes Schauspiel". Und ohne Lack und Leder und die infantile, "pseudo"-feministische Einfärbung der Kampfszenen wirkt die Halle Berry ganz präsent und konzentriert. Hat eben Pech mit ihrer Rollenwahl seit dem überraschenden "Oscar". In "Die another Day", "Monsters Ball" und "Gothika" war sie nicht übel, und "Robots" könnte 2005 vielleicht noch sehr amüsant werden.
  18. Ist aber ein Stummfilm (16 - 20 fps)! Allerdings kann dieser kopiertechnisch "optisch gedehnt" werden, in dem jedes 6. Bild doppelt kopiert wird, dann haben wir 24 fps. :?
  19. cinerama

    Catwoman

    Gelbe LS = verschrammtes Dupnegativ. Bildqualität gut, hervorragende Fotografie und Farbbeleuchtung. Attraktive Hauptdarstellerin: ein kleiner Trost in den inhaltlichen Leerstellen.
  20. Im Klartext: dieser Film wurde von einem Sammler vor etwa zwei Jahren avisiert (ich glaube, es war 16mm-Material) und von der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin gesichert und umkopiert. Dies bestätigte mir seinerzeit die Vorsitzende der FIAF.
  21. Die ver.di haben in diesem Jahr einer Nullrunde mit Rücksicht auf kleinere und mittelgroße Unternehmen akzeptiert. Rücksichtsvoller gegenüber den "Geldverbrennanlagen" von Kinokonzernen kann man kaum wohl sein? :( Immerhin wurden aber durch ver.di gerade die Bedingungen im Niedriglohnsektor ein wenig stabilisiert, bevor dort ungezügelt der Hartz-IV-Dschungel ausbricht: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...7866#27866 Weiters steht ja hinter der Kieft-Gruppe ein gewaltiger australischer Konzern (Amalgan Holding/Loews), der die Geschäftsführungsgeschwister laufend bedrängt, noch weiteren Druck auf Vermieter und Mitarbeiter zu machen, um weltweit zur Nr. 1 auzusteigen. Gleichzeitig wird beständig mit dem Rückzug der Australier aus dem deutschen Engagement gedroht und die Auflösung der Neue-Filmpalast-GmbH diskutiert. Nun: dem kann man ja freundlichst nachgeben und hoffen, daß sich später einst der Arbeitgeber für soviel Lohnverzicht bedankt. Die Fehler liegen aber beim Management und den Investoren, und verarmte wie verlumpte Kinomitarbeiter sind gewiß kein Team, das lange hält. Daher auch das Kündigungskarussell. Von diesem Gedanken scheint sich auch CinemaxX noch nicht verabschiedet zu haben, nachdem das Betriebsergebnis Ende August 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 resp. 17,4% gesunken war. Auch hier sind es Vermieter und Beschäftigte, die sich flexibel zu beugen haben. Zumindest dieser Thread unseres Forums spricht schon Bände: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=3278 :?
  22. Fundsache aus "Menschen machen Medien. Medienpolitische ver.di-Zeitschrift Nr. 8.9/04", S. 26 (Anm.: der zweite Bericht, "Niedrigöhne noch weiter in den Keller", ist einstweilen durch das neue Tarifergebnis überholt): GEKÜNDIGT UND ABGEMAHNT - DRASTISCHES VORGEHEN GEGEN STREIKENDE KINOBESCHÄFTIGTE Die Lübecker Kinogruppe Kieft und Kieft - Deutschlands Marktführer der Kinobetreiber - wollte Betriebsratsmitgliedern fristlos kündigen. Das ist inzwischen vom Tisch. Andere Streikteilnehmer kämpfen jetzt darum, dass Abmahnungen zurück gezogen werden. Weil die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag nicht von der Stelle kamen, rief ver.di die Beschäftigten der zum Lübecker Konzern gehörenden UFA-Neue Filmpalast-Kinos in Berlin, Frankfurt / Main, Hamburg und Kassel am 24. Juni zu Streiks auf. Dieser wurde befolgt und dauerte zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Daraufhin flatterten den Streikteilnehmern Abmahnungen ins Haus. Zudem wurde mit dem Ziel der fristlosen Kündigung gegen mehrere Betriebsratsmitglieder ein außerordentliches Kündigungsverfahren eingeleitet. Die betroffenen Betriebsratsgremien in Berlin und Kassel widersprachen dem Begehren. Das Vorgehen des Kinobetreibers sei ,,rechtlich vollkommen haltlos", so ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. In einem offenen Brief forderten mehrere Hundert Gewerkschattsmitglieder die Rücknahme dieser ,,empörenden und dreisten Maßnahme". Wenig später geschah das dann auch. Doch die Abmahnungen wurden aufrecht erhalten. Mit Hilfe von ver.di klagen die Kollegen jetzt auf Löschen der Abmahnungen in der Personalakte. Eine seltsame Auffassung von verfassungsgemäßen Rechten legte die Kieft und Kieft-Personaichefin Uschi Rahn an den Tag: Die Arbeitsniederlegung wertete sie als einen ,,schwerwiegenden Verstoß gegen die arbeitsvertraglichen Pflichten". Da vor Streikbeginn kein Streikbeschluss der Gewerkschaft bekannt gegeben wurde, sei die Aktion der Beschäftigten ,,rechtswidrig", so Rahn. ,,Wir müssen einen Streik nicht unbedingt ankündigen", stellt ver.di-Justitiar Helmut Platow klar. Ist ein Tarifvertrag ausgelaufen und mehrere Verhandlungen brachten kein Ergebnis, müssen Unternehmen mit Streikaufrufen rechnen. Im vorliegenden Fall treffe das umso mehr zu, da die Kinobetreiber sich weigerten, über Gewerkschaftsvorschläge zu verhandeln, so Platow. Der für die Beschäftigten der UFA-Neue Filmpalast-Kinos geltende Tarifvertrag lief am 31. Januar des Jahres aus und drei Verhandlungsrunden endeten ohne Ergebnis. Die UFA strebe eine Durchlöcherung des bisherigen Tarifwerkes an, so Matthias von Fintel. Sowohl die Gehaltsstruktur wie auch die Tätigkeitsbeschreibungen sollen neu geregelt werden. Das Kinounternehmen wolle massive Lohnsenkungen und andere Verschlechterungen durchsetzen. Beispielsweise sollen Platzanweiserinnen künftig ohne vorherige Ankündigung im Umkreis von 500 Metern des Kinos auch Prospekte verteilen. Weigern sie sich, hätte dies eine Gehaltskürzung von zehn Prozent zur Folge. Um Reinigungspersonal einzusparen, sollen die Beschäftigten nach Veranstaltungsschluss selbst putzen. Überstunden- und Nachtzuschläge sollen nicht mehr ausbezahlt werden, sondern in ein rechtlich nicht abgesichertes Zeitkonto fließen. Der deutsche Kinomarkt leidet seit Jahren an Überkapazität. Im Dezember 2002 wurde für die UFA-Gruppe das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Kieft und Kieft-Gruppe, zu der die CineStar-Kinokette gehört, übernahm zum 1. April des vergangenen Jahres 28 der 43 UFA-Kinos und überflügelte damit den Marktführer Cinemaxx von Joachim Flebbe. Mit dem Kauf der UFA-Kinos hat sich Kieft und Kieft auch Betriebsräte ins Haus geholt. Im Gegensatz zu den CineStar-Kinos, in denen überwiegend Schüler und Studenten mit Zeitverträgen beschäftigt sind, und die weitgehend betriebsratsfrei sind, arbeitet in den zugekauften Kinos fest angestelltes Personal. Das erklärt auch den ungeübten und schikanösen Umgang mit den Beschäftigten. Autor: Günter Frech NIEDRIGLÖHNE NOCH WEITER IN DEN KELLER? Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und Cinemaxx für über 2000 Beschäftigte wuden nach der vierten Runde am 5. August ergebnislos vertagt. Gleiches gilt für die Tarifrunde mit dem Kinobetreiber "Neuer Filmpalast" aus der Kieft-Gruppe in Lübeck einen Tag zuvor. Beiden Unternehmen geht es offenbar um eine nachhaltige Absenkung der Kinolöhne. Obwohl in diesem Jahr ähnlich wie 2001 mit Rekord-Besucherzahlen gerechnet wird, sind die Kinobetreiber nicht bereit, über Lohnerhöhungen zu verhandeln. Zudem werden bei Neueinstellungen um 10% niedrigere Löhne etabliert", so Tarifsekretär Matthias von Fintel. ver.di fordert von Cinemaxx eine Erhöhung des Stundenlohns um 25 Cent für alle Beschäftigte. Derzeit beträgt er zwischen 6,50 und 11,00 Euro brutto. An 2005 sollte es 2,5% mehr geben. Niedriglöhne von bisher 7 Euro sollten dann der Vergangenheit angehören. Die Arbeitgeber waren dagegen nach sechs Monaten Verhandlungspause und bundesweit 60 Warnstreiks nicht verhandlungsbereit. Beim "Neuen Filmpalast" ist man nicht einmal gewillt, auf der Grundlage des bisherigen Tarifvertrages zu verhandeln. Vergiftet wird die Atmosphäre durch die ausgesprochenen Abmahnungen gegen Streikteilnehmer. Trotz ihrer Rechtswidrigkeit wurden sie bisher nicht zurückgenommen. Die Verhandlungen mit Cinemaxx werden am 27. August, mit dem ,,Neuen Filmpalast" am 18. August jeweils in Hamburg fortgesetzt. Autor: wen
  23. " Vielleicht wurden die nun unscharfen Totalen mit der Massenanimation wieder nur in 2k produziert und sind daher ebenso unausgegoren wie in HDR I-III. Die Schutzbehauptung, daß alles so "dichter" würde, kenne ich nicht. Jedoch, daß gesoftete Bilder eine "stimmigere Atmosphäre" zeigen sollen, was genau so dämlich ist. Allerdings erklärten die TROJA-Produzenten, sie wollten einen digitalen Look aus der Hexenküche des PCs wie in HDR möglichst vermeiden, und haben indertat aufwändige (wenn auch unealistische) Kulissen geschaffen. Es gibt m.E. Sehenswertes an diesem Film, nicht zuletzt der von Dir zitierte Zweikampf Achilles/Hektor. Daß die Special-Effects-Filme auf DVD und auf Monitor homogener und spektakulärer als im Kino wirken, dieses Phänomen fiel mir erstmals schlagartig auf nach Start von "Star Wars - Phantom Menace": im riesigen Zoo-Palast seinerzeit ein läppisches und unscharfes Puppentheater, auf dem 16 : 9-Bildschirm aber sehr monumental wirkend. Das erkläre mir mal einer bitte! Genau dies ist der Punkt: die zeitgleichen Premieren in HDTV im Kino und On Demand (mit oder ohne HDTV). Insofern wäre der derzeitige DLP-Standard zwischen 1.25 Mio pix bis zu 2 k das, wovor man sich stets fürchtete: die Vereinheitlichung und Austauschbarkeit der Bildformate, kompatibel für Digital Cinema ebenso wie für Home Cinema. Die Einzigartigkeitsstellung der Ware Kinos ist somit endgültig passé. Dem wäre zuzustimmen, obwohl die Materialien früher deutlich körniger waren und der Kontrastumfang geringer ausfiel. Zumindest aber bei Kopierung vom Kameraoriginal älterer Filme (oder Herstellung eines neuen Dups, zumal die alten Dupnegative zu körnig und in den Hauttönen leicht bronzefarben ausfallen) ließe sich der beschriebene "brillante" Look gegen die heutige Produktionsweise ausspielen. Hierzu schickte mir auch Kollege @magentacine als Link die Debatte im hervorragenden Cinematography-Forum, wobei ich mich der Darstellung von Mr. Mullen vollends anschließe: http://www.cinematography.com/forum2004...topic=2150
  24. Wunderbar. Hatte mit K & H - zumindest in der 80er-Jahren - die allerbesten Erfahrungen gesammelt. Alles, was danach an Anbietern kam, war zerriger und rauchiger... :dance1:
  25. Dazu werde ich in jedem Falle etwas kommentieren, will aber, damit es "vielseitig" bleibt, auch etwas Widerspruch mit ein bringen: Es ist für die "Nachgeborenen" (ich bin Jahrgang 1963 und kenne nur die Ausläufer und Reprisenkopien der sog. "Hoch-Ära" kinematographischer Glanzleistungen) nicht einfach vermittelbar, die Sensation des Aufkommens von Raumton und Breitwand um 1953 nachzuvollziehen. Ganz schwieirg wird es, die Sensation von Stummfilm-Aufführungen (auch wenn sie heute restauriert und mit orchesterbegleitgen gebracht werden) vollends zu begreifen: zumeist fehlen einfach die zeitgenössischen Filmpaläste und das Ambiente, das 20er-Jahre-Leben mit seinen Boulevards und seinen Sehnsüchten und Hoffnungen. Das Problem speziell in Deutschland ist, dass die sog. "Gralshüter" der Filmkultur (die Museen) nicht imstande sind oder adäquat finanziert werden, um "authentische" Erlebnisse des Stumm-, Breitwand- oder Raumtonfilms zu reproduzieren. Insbesondere Breitwand & Raumton bedeuten der heutigen Filmwissenschaft nicht viel, daher kann jeder Tonfritze einer Major-Compnay verkleckern, wie schnell und billig sein Digitaltonsystem auf den Markt zu bringen ist, und die Börsenhaie in den Vorstandsetagen nicken das noch ab, da von Film, Kino und der Zukunft keine Ahnung. Einen "Aufbruch" sehe auch ich im heutigen Mainstream-Kino noch nicht: es gab Anfang der 90er-Jahre einen gewissen Multiplex-Tourismus, der sich aber bald abschliff und mittlerweile kaum bleibenden Wert schuf. Der persönliche Kontakt zum Vorführer/betreiber noch bis in die 60er-Jahre war ein wichtiges soziales Moment selbst in kleineren Stadtteil- und Dorfkinos - es ist heute in den Metropolen einer roboterhaften Abfertigung gewichen (analog zu den vielen geclonten Roboter-Filmen seit StarWars). Was die Brillanz der Kopien und die konstante Beibehaltung von Standards in der Phootographie angeht, waren die 60er-Jahre im westlichen Kino der Höhepunkt im Kinematographischen. Die Filme hatten tlws. einen "plastischen" Look, der selbst heutigen IMAX-Filmen abgeht. Wo ich auch noch zustimme und staune, das ist die damalige Prognose eines 20er-Jahre-Technikers in der 60er-Jahren, der prophezeite, daß es nunmehr mit der Filmpräsentation nur bergab gehen könnte. Das ist im großen und ganzen Fakt geworden. Da Ende der 60er-Jahre ein ideologscher Umbruch war - und viele Filme wurden tatsächlich etwas "befreiter" und weniger hermetisch, denn sie zeigten oft ein Gegenbild zu einer Weltmacht, die alles mit der Bombe zu erledigen glaubt, da wurde auch mit den als starr empfundenen Regeln des "Schaukinos" gebrochen: Weichzeichner, Teleaufnahmen, Zooms und Reißschwenks galten als neue Idee und hatten anfänglich sogar erfrischende Eindrücke zu geben. Als das aber zur Mode und zum Fetisch auswuchs, und nicht nur die langhaarigen Rebellen ihre "Ausbrecherfilme" damit drehten, sondern namhafte Major-Companies und etablierte Regisseure des Erzähkinos dieser Mode epidemisch verfielen, da brach leider auch die letzte Bastion des Handwerklichen zusammen. Brillanz malerischer Bildgestaltung und Überwältigung im Optischen war nicht mehr das Traumkino der Watergate-Zeit, in der Korruption und Verfolgungsphobien Themata abgaben. Wenn dies die West-Kommunisen beflügelte, so soll selbst das mir recht gewesen sein, denn immerhin hatten diese Filme ein Thema und wollten etwas mitteilen. ("Der Dialog", "Der Pate", ""Brennpunkt Brooklin", "Norma Rae", "Harold and Maude", "Blow Up", "Taxi Driver", "Die Unbestechlichen", "Uhrwerk Orange" usw.). Aber auch Spätausläufer des Monumentalkino in künstlerisch neuem Umfeld, wie 1968 2001: Odyssee im Weltraum" hatten immerhin in Cinerama-Kinos mit handverlesenen 70mm-Kopien eine treues Publikum, auch und gerade unter der Hippies (wiewohl ich LSD nicht mag). Schon Ende der 60er-Jahre aber begannen die o.g. Auflösungssymptome des alten Studiosystems. Teilweise war es wohl nicht reformierbar, anderseits versanken damit gleichzeitig Kunstbereiche und gewachsene Ausdrucksformen nebst handwerklicher Rafinesse. Einerseits hatte es John Wayne zu erstaunlich langlebiger Genre-Größe gebracht (und nebenher mit "Der Schwarze Falke" VistaVision und mit "The Alamo" Todd-AO befügelt), andererseits stand er Mitte der 60er-Jahre auf Seiten der Napalmwerfer. Den mochte also nicht jeder mehr liebend gerne von vorne sehen, nur verständlich. 1978 überschlug sich die bundesdeutsche Presse mit Sensationsberichten über den "Krieg der Sterne". Wiewohl ich schon damals jeder 70mm-Vorführung entgegenfieberte und tägl. beiwohnte, so dauerte es mehr als ein halbes Jahr, bis ich mich in den Royal-Palast bequemte, und nur, weil die Schulkameraden es alle schon gesehen hatten. Die Zeitungsberichte klangen befremdend und dröge: da sollte doch aus mehreren dutzend Kriegsfilmen die Tonspur zu einem "Sound" zusammengemischt worden sein, und die Story zitiere neben "Schneewittchen auf den Milchstraße" den gesamten Repertoire-Schatz Hollywoods. Alles summa summarum doll rekordverdächtig, inklusive der vielen "Oscars". Monatelange Laufzeiten in Cinerama-Kinos in Berlin und Essen waren die Folge, und ausgerechnet ich schlief darin ein. Zuderzeit wirkte "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" (ein ebenso flaues Blowup auf 70mm-Magnetton) deutlich stringenter. Unbestritten ist - hier möchte ich ausdrücklichst zustimmen - dass der Start vom "Krieg der Sterne" alles ins Zerstörerische wandte, was bis dato in Hollywood möglich war: sowohl das klassische, "epische" Genrekino angehend wie auch den politischen Film oder auch Autorenfilm der 70er-Jahre. Ein lärmiger und klebriger Merchandising-Rummel galt fortan als Vorbedingung zur Vorproduktion eine Block-Busters, der pervertierte Begriff vom "Familienkino" schuf nervtötende Puppenfilme und Discokultur ohne Ende. Der vormals in "2001" noch LSD-schnüffelnde Hippie galt nun wie ein kauziger Philosoph unter dem Trubel einer entbändigten Jubel-, Disco- und Popcorn-Kultur, die Gier, Fun, Adrenalystöße, Videokonsum, Fantasy-Unsinn und Psychopathen-Filme en vogie in die Kinosäle der Schachtelkinos schwemmte. Die Mittelmäßigkeit und Schablonenhaftigkeit dieses Konzepts wirkt noch immer fort, was erstaunlich ist, da der Branche schon vor zehn Jahren aus eben diesen Gründen eine implizite Krisenhaftigkeit nachgesagt wurde. Mich wunrdert selbst, daß die Besucherzahlen gegenüber den End-Sechzigern eher leicht gestiegen sind und erst durch die DVD einbrachen. Die Frage, ob man an diesem Punkt den Beruf wechselt, muß eine jeder selbst beantworten. Vom Film allgemein sich abzuwenden, hielte ich aber für einen Fehler. Die jüngste sich anbahnende Krise ist nunmehr ein Ausläufer der Computer-Kultur und des TV-Zappens - nur so wurden Multiplexe durchsetzungsfähig, die plötzlich solche "Regungen" in ein neues Gemeinschaftserlebnis einzubinden wußten (einer Gemeinschaft, der ich jedoch nicht angehören möchte).Pracht- und Großraumkinos bestitzen wir keine mehr (außer zwei Ausnahmen: Zoo-Palast Berlin und Lichtburg Essen), sie sind durch die Kinoketten der Fast-food-Konzerne geschleift worden, die nunmehr auch die Programmkinos und kleineren Betriebe vernichten könnten (mit Einverständis nicht weniger Filmverleiher, ohne hier ein bekanntes europäisches Konsortium namentlich erwähnen zu wollen). Dies bösartig zu unterstellen, ist gewiß keine Paranoia, sondern ein Gesetz des Marktes. Die parall zu dieser "Globalsierung" sich überall "gleich anhörende" Akustik gedämmter Kinosäle und fader Digitaltonverfahren wird ständig ausgelobt als neuer "Standard" unserer High-tech-Kultur, in der "Perfektion" überall zur gleichen Zeit herrsche. Man kann dieses Immergleiche aber auch als Verlust an Aura und Charakter umschreiben, und hier ist auch der Zuschauer zum anonymen Kosumenten und Spielball weltweit orperierender Ketten geworden, was wir ja bereits von McDonald her und seiner gesundheitsförderndem Naturkost nicht anders kennen. Wer nun den sterilen DD-Ton mit seinen zerhackstückten Sinuskurven und redundanten Auslassern als Super-Erlebnis feiert und sich schon auf das starr-tote Pixel-Raster einer DLP-Projektion freut, der macht vermtulich einen Fehler, sobald er übersieht, was hierfür geopfert wird und was alles in die Vergessenheit gedrängt wird. Und die Filmmuseen und Programmkinos alleine werden es m.E. kaum schaffen, hier noch gegenzuhalten, wenn künftig Tonsysteme und Programmpakete den Betreibern zwangsverbundelt werden bis hin zur An- und Abschaffung oktoryierter Projektionssysteme (an denen sich wieder neue Firmen des Neuen Marktes eine Goldene Nase verdienen, sowie die Dinger laufend kaputt gehen und weder Schärfe noch Helligkeit der einwandfreien tradierten Projektion anbieten wollen). Jetzt hab' ich mal den "Roten" und den "Schwarzen" gleichzeitig das Wort geredet, aber wir werden bald sehen, was nach den Multiplexen und ihrer Billig-Distribution und Fast-food-Technik uns blüht: Home Cinema auf gleichem oder besserem Niveau, frisch aus dem PC, austauschbar und anonym wie das Surfen im World Wide Web.
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