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Er hat sich aus einer österreichischen Fassung die Out-takes in seine dt. Version eingeklebt. Toll fand ich den Film nie: da ohnehin pinkish, störte mich dann der Dauerweichzeichner erheblich. Auf DVD erkennt man bereits Alterungserscheinungen eines Negativs: Dichteschwankungen. Offenbar nicht richtig durchentwickelt, schlampige Fox-De-Luxe-Entwicklung der Sixtees (pardon: eine Firmenbeleidung?). Mehr aber interessiert mich, wie die "Bounty" im Frankfurter 'MGM' nun eigentlich lief?!
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Nein, wir wissen doch alle, daß die Kopie Anfang der 90er Jahre dort noch stand, also anscheinend zur Wiederaufführung nach 1968. Ich sah sie dort und rief ein paar Monate später nochmal dort an, um den Vorführer zu sprechen, kam aber an den Theaterleiter. Der schickte sie eifrig zurück - zur Vernichtung angeblich. Die Outtakes exisiteren noch, sie sind sogar in OV und haben dt. Untertitel. Ein Kollege von mir hat den Film komplett, wie zu erwarten: pinkish. Ist ja auch eigentlich irrelevant: in USA gibt es eine neu gezogene Kopie!
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Vor acht Wochen las auch ich das in der alten Frankfurter Rundschau, daß "Ben-Hur" mit toller Bildqualität im 'MGM' lief (und dachte daher automatisch, er sei dort in 70 mm gelaufen). Allein, ich kann es kaum glauben, denn die mir bekannten 35mm-Technicolor-Kopien, und eine solche Kopie soll ja nach letzten Auskünften in diesem Thread im 'MGM' Fft. gelaufen sein, sind relativ körnig ... aber für die damalige Zeit sicher ein wenig besser als durchschnittliches Scope. "Meine Lieder meine Träume" lief am 2. Weihnachstfeiertag im Frankfurter 'Metro im Schwan' an, viel größer und schöner aber im Berliner 'Royal-Palast'', was ich noch erinnern möchte, um hier mal wieder allgemeiner zu werden ...
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Sehr viel Fleißarbeit, es wäre schön, auch andere (mich eingenommen) ganz allgemein in diesem Forum würden sich solche Mühe mit Recherchen machen. Ein paar Dinge füge ich noch hinzu, für die, die's irgendwie noch interessiert, nachdem auch ich die Zeitungen durchwühlt habe: Zunächst korrigiere ich meine irrtümliche Annahme, daß MGM sei 1967/68 (als Schreibfehler von mir noch weiter zu 1966/67 verschlimmert!) umgebaut worden. Das alte MGM spielte bis 1.1.1968 und schloß am 2.1. für Umbauten. Wie schon @preston sturges erinnerte, wurde das Kino am 2.2.68 wieder eröffnet. Die Annonce der FR vom 12.1. schreibt euphorisch: "Ab Februar völlig neu! Mit 25-Meter-Riesenleinwand für Cinerama und 70-mm-Grossfilme mit 6-Kanal-Stereoton und den komfortabelsten Sesseln, als eines der mpodernsten und elegantesten Theater der Welt. Ab 2. Februar GRAND PRIX." Dann am 2.2.68 erscheint die Wiedereröffnungsannonce für "Grand Prix" mit "erstmalig in Frankufurt permanent CINERAMA Bildwand, 25 Meter breit - 10 m hoch, 6-Kanal-STEREO-Ton, Superpanavision und Metrocolor". Wie schon von @ropl erwähnt, sind die 25 Meter offenbar übertrieben, er gibt für die Eröffnung 19 Meter an. Frage: ist denn die Bildwand nach 1968 beim "Super Cinerama"-Umbau erheblich vergrößert worden oder nur ein gekrümmterer Rahmen eingebaut worden? Bereits vor 1968 wurde stets mit RIESENLEINWAND bei den Roadshow-Premieren geworben, hierfür erwähnt @freund hein eine Breite von nur 15 metern. War dies die Netto-Breite für CinemaScope 2.35? Wenn @ropl sie aber mit 19 Metern brutto angibt, könnte da vor 1968 noch Reserve gewesen sein? Ben-Hur hatte schon am 30.12.60 nach vier Wochen 50 000 Frankfurter wilkommen geheißen, wie die Roadshow-Anzeige des Kinos in der Frankfurter Rundschau stolz annonciert. (Soweit mein Argument zu einigen Zweifeln daran, ob denn auch alle Rodshow-Voraussetzungen immer idialiter dort anwendbar gewesen wären. Das sind sie sicher nicht immer, aber der Roadshow-Status läßt sich auch nicht generell absprechen!?). Am 14.12. annonciert die FR "Deutsche Premiere: 20. Dezember. Der teuerste Film der Welt. Meuterei auf der Bounty, aufgenommen in Ultra Panavision 70 Technicolor. Ein prachtvolles Festgeschenk". Ich möchte noch einmal erinnern, daß leider nicht allen Annoncen bundesweit entnommen werden kann/konnte, in welchem Format die Film in Format die jeweilige Kopie gezeigt wurden. Die "Bounty"- u.a. Annoncen waren in Berlin zu Frankfurt identisch, wo besagte Titel an der Spree "In 70mm" liefen, ohne aber, daß letztenanntes Label verwendet wurde! Da es ostentativ erst so Mitte/Ende der 1960er Jahre eingefügt wurde, kann man leicht der Fehlannahme erliegen, erst ab diesem Zeitpunkt sei der betreffende Filme auch in 70mm gezeigt worden. Mich interessiert noch sehr, da doch das Frankfurter MGM mit DP 70 eröffnet worden war, ob nicht irgendein Film doch vor 1968 in 70mm gelaufen ist. Vielleicht weiß @preston sturges etwas dazu zu sagen? @magentacine erwähnte die Probleme der WA der "Bounty" im MGM, aber mir war daraus nicht klar geworden, warum sie dort 1962 nicht gelaufen sein soll, da er nur die Handicaps mit den Magnetköpfen beschreibt (Ausfällung der Magnettonspuren verantwortlich für Abrieb der Tonköpfe?). Sofern also sicher ist, daß weder "Ben-Hur", noch "Schiwago", weder "Bounty" noch "Goldgräber Molly" dort vor 1968 in 70mm liefen, würde auch ich vermuten, daß es das dort generell vor 1968 nicht gab. Woraus sich die Frage ergibt, ob man überhaupt Objektive dafür im Hause hatte? Vielleicht ist auch das Fehlen derselben mit ein Grund für die Zurückhaltung beim Einsatz derartiger Fassungen gewesen. Letztens würde ich zugunsten Frankfurts sagen, auch wenn es weniger Metropole wie Hamburg oder München oder Berlin gewesen sein mag, daß es dennoch die Hauptstadt der Filmverleiher war, die dort ihre Roadshow-Premieren schon gebührend zu feiern wußten. Gruß von der Spree
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Auch das ist ein Irrtum, da grundsätzlich immer für den gesamten Film die Entscheidung getroffen wird, die Herstellung des Intermediate-Positivs mit herkömmlichem Scope-Bildstrich (2.35 : 1) oder neuerdings auf Wunsch der Amerikaner leicht verstärkt (mit 2.39 : 1) einzukopieren (von nicht normgerechten Kopierwerksarbeiten in gewissen "Buden" einmal abgesehen). Dafür wird auf ein und demselben optischen Printer die entsprechende Maskierung gewählt, die dann für alle Szenen, d.h. für alle Filmakte, also den gesamten Film, zur Anwendung kommt. Theoretisch hättest Du recht, daß ein exakt auf 2.35 : 1 maskierter Projektor dann bei Einsatz einer Kopie mit 2.39 : 1 Bildstrich minimal einen Rand auf die Leinwand würfe. Bei dem hier diskutierten Film "M & C" jedoch erwähnte ich, daß gerade der anfangs von einem anderen Forumsteilnehmer exemplifizierte "Galapagos"-Schwenk (und außer ihm viele andere Szenen) in der von mir gesichteten Projektion nicht den mindesten Rand sichtbar werden ließen. Ohne die genaue Kaschierung des von mir besuchten Kinos jemals nachgemessen zu haben, fielen mir heute allein 4 verschiedene Bildstrichpositionierungen mit geringem bis EXTREM großem Rand - und mitten in Einstellungswechseln - auf. Somit kann angenommen werden, daß dieses Kino eine recht akkurate Scope-Projektion besitzt, weshalb ich es auch auswählte für diese Zweitsichtung. Sofern Du also gar nichts erkannt haben willst, würde ich gerne mal wissen, welche Bildmaskenhöhe Euer Projektor besitzt? Bei 18.2 mm muß in jedem Falle das beschriebene Szenario identisch sein. (P.S.: Der 2.39 : 1 Bildstrich wird übrigens primär deswegen gewählt, um bei tatsächlich in Scope, also anamorphotisch aufgenommenen Filmen die "Blitzer" an den Einstellungswechseln [Negativklebestelle] unsichtbarer zu machen. Bei "M & C" haben wir nun ein Super-35-Format bei der Aufnahme: hier ist der verstärkte Bildstrich von 2.39 : 1 bei der Kinokopie in jeder Hinsicht überflüssig, da ohnehin keine Negativblitzer sichtbar wären. Vielleicht ist dies eine irrige Prämisse bei Dir, die hier nicht die wirklich gravierenden Aufnahme-/Kopierfehler erklärt!])
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Verstehe Dich auch nicht. "Fehler bei der Ausbelichtung" (Du meinst beim Einscannen?): abwegig. Eindeutig Aufnahmefehler, da JEDE Szene des Films massiv wechselnde Bildstrichpositionierungen aufweist, d.h. je Einstellungswechsel. Grundsätzlich: vier verschiedene Bildzentrierungen fielen mir auf, d.h. mit mehreren Kameras und "hard matting" gedreht, wie @TK-Chris und @Preston Sturges auf Anhieb konstatierten. Der "Galapagos-Schwenk" hatte nichts Auffälliges (ausgenommen die crémefarbene Landschaftsanimation), das war eine der wenigen Einstellungen, die die ganze Leinwandfläche komplett ausfüllten. Die wirklich störenden Bildstrichwechsel kommen ausschließlich von Aufnahmen VOR der Nachbearbeitung, die in der Nachbearbeitung auf konventionellem Kopierwerkswege (optischer Printer) sich leicht hätten korrigieren lassen. Gleich die ersten Halbnahaufnahmen auf dem Schiff sowie die Innenaufnahmen in der Kajüte sind dafür selbstredend. Mit CGI (Computer Generated Images) hat das alles nichts zu tun (vielleicht bei anderen Filmen wie "Jurassic Park", wo das Format zw. 1.85 und 1.66 schwankt. Nur waren das sphärische Kopien!). [ich sah den Film heute nochmals (in wachem Zustand). :idea:]
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Nach dem amerikanischen Jubiläum am 20.6.1953 wäre heute das deutsche Jubiläum zu thematisieren: Am 4.12.1953 fand im 'Metro im Schwan' in Frankfurt am Main mit "Das Gewand" die erste deutsche Breitwandvorführung nach dem Kriege statt! Obwohl ich (aus technischen Gründen) CinemaScope immer etwas zweit- oder drittklassig gegenüber den größeren Formaten fand, ist es aber ein geschichtliches Ereignis, das in die Tagespresse gehört. Viel gelesen haben ich darüber aber noch nicht - vielleicht haben andere davon etwas mitbekommen? :shock:
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Eben nicht. Was willst Du denn dort digital retuschieren? Viel zu teuer. Daher fehlen jetzt Bildinhalte! (Durch konventionell filmtechnische Ausschnittssverkleinerung an der Oxberry ließe sich das einfacher machen. Vielleicht sollte man die digitalen Wege bei diesem Problem zuallerletzt zum Thema machen!)
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Aufzuhalten vielleicht nicht, aber ein zweifelhafter Weg ist es in vieler Hinsicht. Über die Vor- und Nachteile schwirrt immer mal wieder in der Fachpresse der alte Artikel des Kopierwerksexperten Rob Hummel herum, "Pros and Cons of 1.85,2.35 and Super 35 Film Formats". Darin werden Unterschiede zur Scope-Aufnahme und auch einige ästhetische Wirkungskriterien angedeutet. Super 35 ist m.E. trotz oder gerade wegen seiner Auf- und Abwärtskompatibilität ein Kompromiß und nie das Optimum. Ich sehe in der Praxis auf der Leinwand dann zwar vermeintlich "Scope"-Filme, die aber aussehen wie im beschnittenen Normalformat gedreht, eben TV-Ästhetik. Wird dann im Dup-Prozess ein Fehler gemacht und nicht - wie James Cameron es meistens macht - mit niederempfindlichem, feinkörnigen Material und anderthalb Blenden Überbelichtung photographiert, sackt das Bild schnell auf das Niveau der 1970er zusammen. "M & C" ist ein hierfür beschriebenes Beispiel. Und mit dem (düpierenden) digitalen Dupnegativ klappte es hier wie dort noch ganz und gar nicht: die Firma Geyer hat diesen Prozeß wieder eingestellt und farbriziert ihre Intemediates wieder auf dem herkömmlichen Wege (ohne digitale Zwischenträger wieder über normale Intermedpositive direkt zum 35mm-Kopierdupnegativ). Auch "Attack of the Clones" sah ja aus wie Umkehrfilm, das lag halt am digitalen Intermediate plus der Aufnahme auf Sony-HDW-900-Elektronik-Kameras (HDTV). Solche Bilder mögen wir nicht.
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Eher unwahrscheinlich, da ein falsch justiertes Kompendium kaum eine so scharfe Kante des schwarzen Bereichs erzeugen kann. Man müßte aber die einzelnen Einstellungen auf die verwendete Brennweite hin überprüfen, um das auszuschließen. Das von preston sturges vermutete "hard matting", also eine 2.35-Maske in der S-35-Kamera, wäre denkbar. Im allgemeinen benutzt man S-35 bei solchen effektlastigen Filmen aber gerade deshalb, weil man durch "open gate", also unkaschierte Aufnahme im Stummfilmformat, später leichter Veränderungen des Bildausschnittes und andere Manipulation durchführen kann. Falsch. @magentacine: Selbstverständlich kann ein verstelltes Kompendium scharfe Ränder ins Negativ einbelichten, dies kommt auf die Optik drauf an. Haben wir einen Weitwinkel und eine Entfernung zum Kompendium von vielleicht 40-50 cm, ist der Rand scharf. Sowas kommt auch immer wieder vor, man sieht es ja in den Kopierwerken. Für eine solche Erklärung des Fehlers bei "M & C" spricht auch einiges, denn CGI-Fehler wären bei einer amerikanischen A-Produktion höchstwarscheinlich korrigiert worden, ebenso wie Abweichungen des Bildstrichs bei Hard-matting (daher verwendet man dafür am besten nur eine Kamera wie bei "Bagarozzi"!) sich leicht über den optischen Printer korrigieren ließen. Eher sieht es danach aus, als ob Szenen, die in nur mit einzigen Einstellung noch zusammensetzbar sind, da andere Shots noch unbrauchbarer waren etc., aus einer kompendiumverstellten Aufnahme entnommen wurden. Da können selbst bei Super-35 erhebliche Abschattungen auftreten! Zum erwähnten 3-Perf.-Dreh habe ich etwas im 'Kameramann' wieder gelesen, aber kaum jemand dreht damit. Zumindest in Dtl. ist mir keine Kopiermöglichkeit dafür bekannt, da der Kopierschritt über 3-perf. nicht an jeder Oxberry vollziehbar ist. Da aber Techniscope als Alternative genannt wurde, ist dieses das einfacher zu bearbeitendere Format, wofür es auch noch jede Menge Kameras gibt. Den letzten Ausführungen hingegen von @preston sturges zu digitalen Intermediates schließe ich mich vorbehaltlos an. Diese werden der Praxis gerechter.
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Ich hab' das nur kurz gesehen, da übermüdet. Es "könnte" auch ein Aufnahmefehler sein, sodaß bei Verwendung einer kurzen Brennweite das Kompendium solche Abschattungen verursacht. Andererseits sah der Film so flau und körnig aus (obwohl offenbar ein Stilprinzip bei Peter Weir seit "Der einzige Zeuge", um Figuren stärker zu emotionalisieren?), daß man i.d.R. auf Einsatz zu langer Brennweiten schließt. Die Kopie war mir auch viel zu hell. Weiterhin ist die Deutung von @preston sturges interessant, wenngleich ein "hard matting" mir in der Kopierwerkspraxis nur einmal vorkam, beim Super-35-Film "Schlafes Bruder". Ob es die Amerikaner jetzt häufiger so machen?
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Über Feelarama folgender Link: http://www.film-tech.com/tips/wsmc.html Dabei die "page 247" bitte lesen. Sensurround war sowohl bei "Kampfstern Galactica" wie auch der Fortsetzung, "Mission Galactica - Angriff der Cylonen", zu erleben. Der Tiefbaß konnte in seiner Effektfülle den heutigen Subbasss bei weitem überflügeln. Feelarama leider nie erlebt, gerne aber würde ich so einmal "Karaktoa" sehen und hören, natürlich in 70mm-Kopie.
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Und somit haben wir eine ganze Reihe an Roadshow-Vorführungen und Premieren im MGM/Royal Frankfurt a. M. vor 1968! Ich ergänze: - "Geheimaktion Crossbow" in Panavision (Riesen-Premierenanzeige in FR am 17.9.65, lief in Berlin in superscharfer Scope-Kopie in A.R. 2.55 : 1 mit direktionalem 4-Kanal-Magnetton, der selbst den Ton vieler 70mm-Kopien übertroffen haben soll: angeblich so auch in Frankfurt. Hat ihn jemand in diesem Forum in Fft. seinerzeit gesehen?) - Schon Wochen im Voraus Riesenanzeigen für die Deutschland-Premiere von "Meuterei auf der Bounty" mit exorbitant großem "Ultra Panavison 70"-Logo (die Annonce ist etwa viermal größer als die der anderen Premierenanzeigen ihrer Zeit. Und identisch mit der Berliner Anzeige, wo er in 70mm-Kopie lief. In welchem Format aber lief er in Frankfurt?) - Dreitägige Umbauarbeiten im November 1960 für die Premiere von "Ben-Hur" ("Anläßlich technischer Veränderungen for den Film 'Ben-Hur' Montag, Dienstag und Mittwoch geschlossen!") - Superpremiere mit Großanzeige und Extra-Hinweis "Auf der Riesenbildwand" für "Goldgräber Molly - Der Sensationserfolg in 5 Erdteilen" zu Weihnachten 1964, 23.12.64. Identische Anzeige in Berlin, wo er im dortigen MGM-Theater in 70mm lief). Dies sind immerhin schon zusammen mit "Schiwago" 5 Roadshow-Titel, die ich fand, obwohl ich lediglich 2% der Programme des alten Frankfurter MGM/Royal-Kinos durchforstete. Die Roadshow-Frage ist für mich geklärt. Die Frage bleibt, welche Titel bereits vor 1968 in 70mm-Kopie dort liefen. Da würde ich zunächst die "Bounty" vermuten... Ließe sich dies herausfinden? Herzlichen Dank!
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@freund hein: Das Bemühen um eine engagierte Thematisierung der 'Royal'-Schließung muß Dir zugebilligt werden. Da aber Dein Freund @magenta über meine Beiträge Häme (Zit.: "unqualifiziertes Gelabere") vergoß und mich maßregelte (Zit.: "schreibfaul"), dabei ständig "klare Worte und unwiderlegbare Fakten" forderte, die er selbst nicht liefern mochte, sondern Du, müssen nun einige Fehler und m.E. irrige wie auch anfechtbare "Fakten" in Deinen und Ausführungen zur Diskussion gestellt werden, die @magenta als unanfechtbare "Fakten" ankündigte: a. Deine These "kein Roadshow-Kino" vor 1968 ist eine Verkürzung der 'Royal'-Geschichte, Gegenbeispiele ("Ben-Hur"-Umrüstung und Roadshow-Einsatz, Roadshow-Einsätze von "Goldgräber Molly" etc.) Anfang und Mitte der 1960-er Jahre wurden von anderer Seite benannt, aber von Dir und @magenta ignoriert. b. Einige von Dir genannte Filmtitel, die den Roadshow-Charakter anderer Frankfurter Spielstätten in der Zeit vor 1968 beweisen sollten, weil sie 70mm-Distributions-Titel seien, liefen auch dort nur in 35 mm: "In 80 Tagen um die Welt" sowie "Krieg und Frieden" gehören hierzu und sind dennoch zum Teil Roadshow-Aufführungen (siehe z.B. Magnetton- und CineStage-Fassungen von "80 Tage" auf 35 mm=Roadshow-Format!) c. Angeblich teure Umbauten werden als mögliches Hindernis für den Einsatz einer 70mm-"Ben-Hur"-Kopie im Seitenverhältnis 2.75 : 1 von Dir in die Diskussion gebracht. Nur halte ich dies für Spekulation - ich hatte bereits hierzu die Rundbriefe der MGM-Zentrale Deutschland zum "Ben-Bur"-Einsatz zitiert, die ihr Domizil übrigens direkt in den Obergeschossen des 'MGM'-Kinos hatte, in der Schäfergasse 10, und die mit der Absicht nach Deutschland kam, hier Roadshow-Kinos zu betreiben, wie sie überall, in Hamburg, Berlin, London und anderswo, zu bewundern waren d. Deine Frage, wieviele 70mm-Kopien überhaupt gezogen wurden, führt bei Klärung schwankender Distributionspraxen schon weiter. Jedoch: woher stammt die Information, daß "Doktor Schiwago" in 35 mm-Magnetton im 'MGM' anlief? Vermutung oder Fakten? Die Zeitungsannoncen geben immer nur begrenzt und sporadisch Informationen über das Format preis (auch dies führte ich in diesem Thread unter der Überschrift "Frankfurter Verkürzungen" aus), allenfalls ist bei einigen 'MGM'-Pemieren erkennbar, daß anhand der Exklusivität der Auswertung, des Anpreisens der Riesenleinwand oder des Einsatzes einer Magnetton-Kopie (letzteres kann nur anhand anderer Quellen als nur durch Zeitungsannoncen eruiert werden) eine Roadshow-Charakter bestand - eindeutig spätestens mit dem "Ben-Hur"-Umbau im November 1960. Darüber müßte weiter geforscht werden, nicht aber durch retrograde Projektionen die Geschichte uminterpretiert werden ("kein Roadshow", "kein 70mm"). Der Roadshow-Charakter ist nicht zwingend an das 70mm-Format gebunden. Da es aber hier thematisiert wurde, müßte nun in Eurer Logik bereits der DP-70-Einbau von 1957 den Rang des Hauses als Roadshow-Theater zusätzlich bestärken (es hätten hierfür die exklusiven Premieren in CinemaScope, 35mm und Magnetton, aber auch in 35 mm VistaVision mit Perspecta-Ton bereits genügt!). Einige Fakten mehr, wenig Einigkeit nachwievor. Grüße von der Spree
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Hallo, wäre es Dir möglich, das Inhaltsverzeichnis via Textbridge-Scan in den Thread zu stellen? Herzlichen Dank für die Mühe! Gruß ebenfalls aus Berlin...
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Ich bat Dich, das Gespräch mit mir nicht weiterzuführen. Ist das für Dich akzeptabel?
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Dank für den Beitrag des @freund hein, Deines von Dir oft zitierten Freundes Albert. Das ändert dennoch nichts am Roadshow-Charakter des 'MGM-Theater' Fft. a. M. schon vor 1968. Auch @freund hein bestätigt Roadshow-Einsätzte wie die "Doktor Schiwago"-Premiere in 4-Kanal-Magnetton, und ich führte den Umbau des Kinos im November 1960 für die "Ben-Hur"-Premiere an, fügte dem noch andere Magnetton-CinemaScope-Titel wie "Goldgräber Molly" (Zitat der 'MGM-Theater'-Annonce: Auf der Riesenleinwand!) hinzu. Dem tun auch einige 70mm-Einsätze in anderen Frankfurter Häusern keinen Abbruch. Übrigens: nicht immer ist anhand der Zeitungsannoncen "einwandfrei belegbar", lieber @magentacine, ob tatsächlich 70mm-Kopien liefen! Oft ist nur das Verfahrenslogo "Super Technirama 70" oder "Super Panavision [?]" angeführt, ohne direkten Verweis auf das Kopienformat. Daher sind auch einige der Titel, die von @freund hein als 70mm-Roadshow-Starts angeführt wurden, keineswegs in 70mm vor 1968 gelaufen: so etwa "in 80 Tagen um die Welt" (der erst 1968 erstmals in 70mm in Dtl. anlief) wie auch "Krieg und Frieden" (der in West-Dtl. nur dreiteilig von der Constantin in 35mm und in Mono-Lichtton verliehen wurde). Auch legt @freund hein völlig richtig Wert darauf, daß vorerst nur vermutet werden kann, daß 1957 im 'MGM-Theater' noch kein Stereoton installiert war. Für 1960 aber (für die Roadshow-Premiere von "Ben-Hur") zweifelt in diesem Forum keiner mehr daran, ebesowenig wie am Roadshow-Status des Hauses. @freund hein fragt berechtigt, wiewenige 70mm-Kopien überhaupt zur Verfügung standen, ob dies nicht ein Grund für 35mm-Einsätze war. Dazu ergänze ich, daß für "Ben-Hur" zur EA 1960 etwa weltweit nur ca. 80 Kopien gezogen wurden, von denen in Dtl. zumindest im "Savoy" in Hamburg und im "Delphi" in Berlin eine 70mm-Kopie anlief. Ich vermute auch noch in München. Bei "Doktor Schiwago" wurde dann 1966 die bis dato höchste Kopienzahl für 70mm erreicht, fast 400 Kopien. Auch liefen Mitte der 60er Jahre viele 70mm-Kopien still und bescheiden und ohne extra Formathinweis in div. Roadshow-Kinos (z.B. "Erster Sieg", "Wild Bunch", "Circus Welt" im Berliner 'Zoo-Palast' u.a.), sodaß selbst im 'MGM' Fft. von "Schiwago" nicht unbedingt ein 35mm-Einsatz (für mich aus der Ferne) als sicher gilt. Die Leinwand per se - da von @freund hein für "Ben-Hur" das "Ultra Panavision 70"-Format genannt wurde, obwohl es sich doch um "MGM Camera 65" handelt - hätte im Frankfurter 'MGM-Theater' als lange schon vor 1968 beworbene "Riesenleinwand" für dieses Format vollauf genügt. Die Annahme, es wären teure Investitionen für einen nach CinemaScope nochmaligen Umbau der Filmtheater für eine überbreites Seitenverhältnis bei 70mm für das MGM Fft. erforderlich gewesen, worauf Filme vielleicht "nur" in 35mm gespielt wurden, entspricht nicht unbedingt den damaligen Erfordernissen. Wortwörtlich zitiere ich aus der Mitteilung der Metro-Goldwyn-Mayer-Filmgesellschaft - Zentrale Frankfurt a.M. den Verkaufsleiter Walter E. Hammer: "Nachstehend machen wir Sie mit den technischen Einzelheiten für die Vorführung unseres Filmes BEN-HUR, wie sie uns von New York aufgegeben wurden, bekannt. (...) Unter bestimmten Umständen muß warscheinlich das Bildseitenverhältnis auf 2,34 reduziert werden, um den architektonischen Verhältnissen der Theater zu entsprechen (...) Um das Bildseitenverhältnis zu reduzieren, muß gleichfalls die Breite des Bildfensters verringert werden. (...) Der Präsident unserer Gesellschaft, Mr. Morton Spring, machte es uns zur Auflage, daß BEN-HUR - sei es auf 70 mm oder aber auf 35 mm - nur in solchen Theatern zur Vorführung gelangt, die über die dem höchsten Qualitätsstandard entsprechenden Feinheiten verfügen." Dem füge ich hinzu, daß sich sowohl für MGM-Camera-65-Kopien wie auch für Ultra-Panavision-70-Kopien anfangs stark gekrümmte (Super-)Cinerama-Leinwände, wie sie für das 'MGM' Fft. erst 1968 mit Spezialoptik verwendet wurden, wegen großer Unschärfen als untauglich erwiesen (im Berliner 'MGM' baute man extra für die Premiere "Meuterei auf der Bounty" 1962 eine 36 Meter breite Flachleinwand ein!), und man anfangs flache oder weniger gekrümmte Leinwände präferierte. Insofern eignete sich die Roadshow-"Riesenleinwand" im Frankfurter 'MGM' vor 1968 durchaus für alle Einstreifen-Formate und Projektionsobjektive seiner Zeit. Letztens noch die Auffreihung, daß auch Berlin viele große und kleine Roadshow-Kinos hatte: das 'Capitol" am Lehniner Platz (mit CinemaScope, Cinerama, Super Cinerama, 70mm Todd-AO, Ultra Panavision) war mit etwa nur 600 Sitzplätzen lange Zeit das kleinste, aber bestaufgestatteteste Roadshow-Kino; das größte demgegenüber war das Weddinger 'Corso' mit "nur" 4-Kanal-Magnetton und 35mm, aber etlichen exklusiven Premieren und den Internationalen Filmfestspielen mit 2000 Sitzplätzen; dann mit 2060 Plätzen und der größten Bildwand Europas kam 1962 der Neuköllner 'Europa-Palast' mit Exklusivpremieren von 4-Kanal-Magnettonfilmen ("Kanonenboot am Jangtse Kiang") hinzu; der 'Titania-Palast' mit 1920 Plätzen und ab 1061 exklusiven 70mm-Premieren; der 'Zoo-Palast' mit 1204 Plätzen ab 1957 und "nur" mit 4-Kanal-Magnetton und exklusiven 35mm-Premieren; das 'MGM'-Theater Kurfürstendamm ab 1956 mit 1008 Sitzplätzen und anfangs "nur" mit 35 mm, aber mit "Riesenleinwand" und 4-Kanal-Magnetton; ab 1965 'City' und 'Royal'-Palast' im Europacenter mit 620 bzw. 940 Pl. und 35mm/70mm-Magnetton; 'Delphi-Filmpalast am Zoo' mit 1169 Pl. ab 1949 mit 3-D und ab 1954 auch mit CinemaScope-Magnetton, ab 1968 mit 70mm; das 'Filmtheater im Sportpalast' mit Cinemiracle und 70mm ab 1963; weiterhin die 'Filmbühne Wien" ab 1954 lange Zeit exklusiv mit Premieren in CinemaScope und 4-Kanal-Magnetton auf kleinerer Flachleinwand mit ; mit 625 Pl. ab 1987 der 'Gloria-Palast' mit Elf-Meter-Flachleinwand, aber als erstes Kino Berlins mit Dolby-Digital-Premieren wie auch marginalem 70mm-Matinee-Programm; der 'Filmpalast Berlin' mit nur 507 Pl., aber mit 13-Meter-CinemaScope-LW, auf der auch beschnitten 70mm vorgeführt wurde; die Berliner 'Urania' mit 805 Pl., die ab 1992 70mm-Filme zeigte, aber kein 4-Kanal-Magnetton hat, dafür aber mit Taktgebern Stummfilmmaufführungen mit Orchesterbegleitung ermöglicht; das 'Arsenal' ab 2000, das Super-8, 16mm, 35mm, 70mm, Video vorführen kann - obwohl es fast nie 70mm zeigt ... alle diese Säle sind aufgrund ihres Exklusivcharakters bei vielen Veranstaltungen und/oder mit Blick auf ihr technisches Equipment als "Roadshow"-Kinos einzustufen, erst recht das ehemalige Frankfurter 'MGM-Theater' in der Schäfergasse, was Zeitzeugen in diesem Thread bereits mehrfach bestätigt haben. Folgende Thesen wurden von a) @cinerama und b) @magentacine am 9.8.2003 vertreten, die nunmehr nach Monaten zu enervierender Rechthaberei führten, Zitat: @cinerama: "Selbstverständlich wußte ich auch, daß die MGM-Kinos eher flache LW hatten - trotzdem aber waren sie 70mm-Roadshow-Theater, wenn auch in Fft. andere Kinos mehr davon zeigten. @magentacine: "Nein, eben das stimmt nicht. Das frankfurter MGM war bis in die Sechziger KEIN Roadshow-Theater und gehörte auch nicht zu den größten Kinos". Aufgrund erst solcher nicht unbedingt sachlichen Anwürfe bitte ich @magentacine, von weiterer Kommunikation in diesem Thread abzusehen. Gerne antworte ich @freund hein, der sich im Gegensatz zu Dir wirklich große Mühe mit der Recherche machte und sich eines achtungsvolleren Tons bedient.
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Letztmals vor 14 jahren in 3-D-Stereovision gesehen (Hochkantbilder Seite-an Seite mit Anamorphot für Projektion), fand ich DIAL M FOR MURDER etwas unspektakulär, die Effekte waren sehr sparsam, dennoch aber nicht unbedingt dramaturisch umwerfend umgesetzt. Aber dieser Eindruck kann revidiert werden: in Berlin hat das Kino CITY (heutiger 'Royal-Palast' - Kino 2) noch eine Silber-Riesenleinwand. Ein guter Schauplatz für eine 3-D-Retrospektive. Auch die Berliner Filmfestspiele (unter dem früh verstorbenen Kinematheksmitarbeiter Hagemann) machten 1983 eine 3-D-Retrospektive zu den Filmfestspielen im Kino ASTOR.
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Nein, "Devil within Her" in "Vibrasound" habe ich nicht aus "Widescreen Movies". Ich war ja schon von Dir "vorgewarnt". Erinnerte mich an den Titel aufgrund der Annoncen amerikanischer Theater. Gibt zum Film evt. auch über Internet Informationen, wer's bestätigt haben möchte. Verglichen mit "Widerscreen Movies" und dem Berliner Kinematheks-Buch "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" bietet die Website "American Widescreenmuseum" zwar die hübschesten Fotos, aber den geringsten diskursiven Anspruch. Außerdem noch weniger zum osteuropäischen Bereich - vulgärer Ami-Zentrismus und reine 60er-Jahre Nostalgie. :x
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In Vibrasound abgemischt wurde auch "Beyond The Door", auch unter "Devil within Her" (USA 1974) in USA verliehen. Ein Horrorfilm in der Folge des "Exorzist". Der Bariton-Stimme des Dämonen sollen hierbei die Frequenzsignale von Vibrasound überlagert worden sein, der Film gilt es einer der schlechteten der Welt, wurde aber im US-Einstz mit Vibrasound beworben. Zu Hayes/Carr eine Anmerkung: Es ist heute leicht, über die Fehler zu räsonieren. Zur Zeit der Herausgabe des Werks war es einzigartig und stellt eine enorme Recherchearbeit dar, die dso nur von mehreren Personen über Jahre hinweg betrieben werden kann. Zwar stützten sich die Autoren auch auf ihre jahrzehntelang angehäuften Sammlungen und Unterlagen, aber auch das Anschreiben sehr vieler Filmtechnik-Firmen, die um Auskünfte gebeten wurden, ist Sysiphos-Arbeit. Ich hatte mal Einblick in solche Firmenkorrespondenzen, es ist äußerst langwierig und mit Risiken von Erinnerungslücken verknüpft. Es ist schlechterdings unmöglich, eine fehlerfreie Arbeit angesichts dieses Pensums abzuleisten.Allenfallls störte mich die Geringsschätzung der osteuropäischen Verfahren und Systeme, die nur grob angedeutet wurden, abgehakt unter der Rubrik des "Eisernen Vorhangs". Wirklich sehr schwach und zu falschen Schlüssen führend war indessen die Monografie von Wolfgang Jacobsen und Helga Belach zur Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1993: "CinemaScope - Zur Geschichte der Breitwandfilme": Von Systematik und Recherche keine Spur.
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Da würde ich beiden Vergleichen in einem Punkt widersprechen: der Anblick der Erde aus dem Weltraum läßt Kontinente zur Perepherie hin zusammenschmelzen, als komprimierender Effekt ähnlich dem Anblick in einen Konvexspiegel. Bei einer hier diskutierten Super Cinerama-Leinwand (ca. 120 Grad) wie im Frankfurter ROYAL ist eine konkave Fläche gegeben, der Effekt an den Bildrändern ist horizontal überdehnt: nicht "Strichmännchen", sondern "Drückeberger" könnte man es nennen. Ein dafür prädestinierter Film etwa, gedreht wie 1955/56 mit der Bugeye-Linse Michael Todds ("Oklahoma!", "In 80 Tagen um die Welt") bewirkt von vorneherein eine komprimierende Aufzeichnung zu den Bildrändern. Da derartige Todd-AO-Filme (70mm-Standardformat) ebenfalls auf tiefgekrümmte Bildwände projiziert wurden - leicht abweichend mit einer ellipsoiden Krümmung - kompensierten sich die normalerweise an den Bildwandflanken auftretenden Verzerrungen. Trotzdem bot Philips ab ca. 1960 mit seiner BF-Serie Optiken an, die laterale Verzeichnungen minderten, was auf das von @magentacine erwähnte "rote" Cinerama-Objektiv keinesfalls zutrifft. Fernerhin eruieren die vielen von mir gescannten Zeitungsausschnitte, daß das Frankfurter ROYAL sehr wohl vor seinem Umbau 1967 zahlreiche "Roadshow"-Einsätze durchführte. Aber bereits die technische Voraussetzung (ohne einen einzigen Filmeinsatz) für Sonderformate würde es in meinen Augen als solches klassifizieren. Da weiterhin andere Frankfurter Roadshow-Kinos vor 1968 wie etwa der GRAND PALAST, der FILMPALAST, der TURMPALAST oder das METRO IM SCHWAN zahlenmäßig mit dem ROYAL in puncto Roadshow-Einsätze gleichauf lagen und allesamt über 35mm-Projektion mit 4-Kanal-Magnetton sowie 70mm-Projektion mit 6-Kanal-Magnetton verfügten und diese einsetzten, müßte in der Logik von @magentacine auch diesen Häusern der Roadshow-Status abgesprochen (oder neuerdings relativiert) werden. Aber im Ernst: der gehäufte Einsatz von 70mm-Kopien ab 1968 im ROYAL klassifiziert dieses nicht "erstmals" als Roadshow-Theater. Die Häufung ab Ende der 60er-Jahre war auch für Berlin typisch (Premieren + Repertoire-Einstätze in DELPHI, MGM und ROYAL), da der allgemeine Rückgang des Programmniveaus und eine höhere Zahl an Premieren-Titeln und Kopien des 70mm-Formats dieses förmlich anboten und überdies einige andere der o.g. Frankfurter Roadshow-Kinos bereits geschlossen hatten. Diese Marktlücke machte es dem MGM/ROYAL möglich, sich auf das Breitfilmformat (das ist nur ein mögliches Glied innerhalb einer Roadshow-Verwertung) zu konzentrieren. Ist man jedoch bemüht, eine historische Balance zu halten, so beginnt das Roadshow-Kino nicht erst mit verstärkten Repertoire-Einsätzen, sondern bereits mit dem Zeitpunkt der technischen Equipierung des betreffenden Kinos, umso mehr im Falle eines Einsatzes betreffenden Kopien in Exklusivauswertung. Soviel zu @magentacine, dem ich nachwievor dankbar wäre, wenn für den DP-70-Einbau schon im Jahre 1957 ein Bericht/Dokument vorgelegt würde. Umgekehrt bin ich gerne bereit, einige Anzeigematern des ROYAL/MGM im Forum vorzustellen, die evt. in der Gallery den Schließungsphotos des Frankfurter ROYAL anbeigefügt werden könnten (dies als Frage an den Administrator!). Gruß von der Spree ...
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Auch diese Schilderung hinterläßt mich ratlos. Zweck des erwähnten Cinerama-Objektivs war es, bei 70-mm-Film für eine gleichmäßige Schärfe über den Bogen einer gekrümmten Super-Cinerama-Leinwand zu garantieren. Auch wenn mehr versprochen und hier angenommen wird, ist eine "verzeichnungsfreie" Wiedergabe über den gesamten Rundhorizont damit leider nicht möglich: die Flanken der Bildwand zeigen wie bei jedem anderen hemisphärischen Kinobjektiv deutliche Dehnungen. Da ich damit im Berliner Royal-Palast gearbeitet hatte, dessen Bildwand über eine identische Krümmung verfügt, kann ich für diese Aussage bürgen. Überdies wurden im Frankfurter Royal-Palast bei 70-mm-Format die 70mm-Cinerama-Objektive nicht wie erwähnt gegen Super-Kiptare, sondern gegen T-Kiptagone der Firma ISCO ausgetauscht. Was nicht ausschließt, daß für die 35-mm-Formate Super-Kiptare eingesetzt wurden. Alle erwähnten Objektive sind weder zeitgemäß noch weiterzuempfehlen. (Vgl. hierzu den erhellenden Bericht von Stefan.2, der aufzeigt, welche Optiken tatsächlich die Verzerrungen auf gebogenen Bildwänden kompensieren - zu finden in der Gallery: http://gallery.filmvorfuehrer.de/galler...ilm&page=2) Es grüßt aus B.
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Daher nochmals mein Widerspruch zu Deiner These, das ROYAL sei erst ab 1968 Roadshow-Theater gewesen. Davon solltest Du Dich verabschieden. Ohne aus der Ferne alle Begebenheiten kennen oder beurteilen zu können, ist zumindest aus meiner Ansicht klar, was in keinem Falle zutrifft. Mit "Ben-Hur", "Goldgräber Molly" liefen Jahre vor Umbau des Kinos im Jahre 1967 bereits Roadshow-Filme und wurden in den Zeitungen mit Projektion auf "Riesenleinwand" beworben. Bereits Mitte der 60er Jahre spielten die vormals großen Roadshow-Theater wie Grand-Palast entweder nur noch Italo- und Billigproduktionen oder sie hatten längst geschlossen, wie der Grand Palast. Allenfalls das Metro im Schwan spielte gelegentlich 70mm-FIlme und auch der Turm-Palast, beide SIND somit Roadshow-Theater ebenso wie das ROYAL. Selten wurde aber damit geworben, daß ein Film "in 70mm" liefe, zumal die Formatlogos wie Camera 65, Super Technirama, Super Panavision 70 hierfür ausreichend und vielsagend genug erschienen. Dennoch liefen viele 70mm-Kopien zu dieser Zeit, und es ist eine Verkürzung, daß es erst ab 1968 "so richtig los ging". Vermutlich ist bei Euch die Fehleinschätzung darauf zurückzuführen, daß intensiv erst ab Mitte/Ende der 60er Jahre (und zuvorderst durch MGM) mit einer Vorführung "in 70mm" geworben wurde. Diese Kürzel anstatt der imposanteren Formatlogos schien nunmehr greifbarer und verständlicher. Ein weiterer Beitrag sprach davon, erst 1967 sei auf 70mm umgebaut worden. Dem aber widerpricht Deine Behauptung, von Anfang an, also seit 1957, hätten (laut Programmheft) dort DP 70-Maschinen gestanden. Dies hast Du bitte in diesem Forum nachzureichen, wo Du es ja publiziert hast, bitte aber nicht mich an Deine Bekannten weiterzureichen. Du vertrittst diese These und mußt sie beweisen. Ich halte sie für ungewöhnlich und erstaunlich (!), da wie gesagt nur das Hamburger SAVOY und das Münchner ROYAL (erst im Sommer 1957) auf 70mm ausgerüstet waren, was bislang über Einbau solcher Systeme hierzulande als gesicherte Überlieferung gilt. Da mich die Frankfurter ROYAL-Technik von 1957 interessiert, habe ich bis auf weiteres Zweifel daran, a) daß erst 1967 oder b) schon 1957 DP 70-Maschinen eingebaut worden seien. Hier liegen eklatante Widersprüche vor, die bitte Ihr als Frankfurter zu klären habt! Jedenfalls ist für mich eine mögliche Variante, wann sonst dort 70mm eingbaut worden sein könnte, die Zeit Mitte November 1960, als während der Vorführungen von "The Fast and the Furious" dort der Spielbetrieb für drei Tage unterbrochen wurde, um mit "Ben-Hur" wiederzueröffnen. Und hier glaube ich kaum, daß man drei Tage den Spielbetrieb einstellt, um einige Surround-Lautsprecher zu installieren oder im Vorführraum einen Magnettonverstärker zu installieren? Dazu fallen mir nur zwei Gründe ein: entweder wurde die Bildwandkonstruktion geändert, oder neue Projektoren (DP 70?) eingebaut. Die hier aufgetretenen Widersprüche bitte ich durch die Frankfurter einmal zu klären. Deine "Roadshow-Thesen" (seit Monaten Deine Behauptung, das ROYAL sei vor 1968 kein Roadshow-Kino gewesen) und Deine realen Kenntnisse des Spielplans des ROYAL, @magentacine, waren derart widersprüchlich und lückenhaft, daß bei meiner Zeitungslektüre diese Wertungen und Klassifizierungen gegenstandslos wurden. Gerne bitte ich Dich zum dritten Male, zumindest andere "Fakten", auf die Du Dich gerne berufst, zur Klärung der in diesem Thread aufgetretenen allgemeinen Widersprüche nachzureichen: nicht etwa nur, um mich damit zu beglücken, sondern um dem Thema hier gerecht zu werden.
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Das ist als erfreulicheres Beispiel nur leider nicht überall die Regel. Für CinemaxX und UCI kann ich das leider nur in allerseltensten Fällen beobachten, nachdem, was ich mitbekam. Verglichen also mit dem "Durchschnitt" vieler oder der meisten MPXe war also das Frankfurter ROYAL durchaus universeller ausgerüstet und konnte (leider Stummfilme ausgenommen) die standardisierten Normal- und Breitfilmformate wiedergeben und machte davon in seiner Geschichte rege Gebrauch. Leider sind die meisten moderneren Fabrikkinos lediglich für Scope (oft nur auf 2.0 : 1!) und 1.85 (oft ebenfalls auf fast 2.0 : 1 aufgeblasen) ausgestattet. Allerdings war das bereits ein Problem der Schachtelkinos von Riech und anderen Betreibern dieser Ära, wo der Bildbeschnitt ebenfalls an der Tagesordnung war. Demgegenüber waren die MPXe plötzlich eine Erlösung, denn zumindest diese zwei Formate (Scope und 1.85) wurden zumindest in der Anfangszeit und vom Anspruch her deutlich heller, schärfer und größer projiziert nebst Grundausstattung der Tonsysteme SR und Dolby-Digital (inzwischen sollen etliche MPXe ebenfalls auf Schachtelkinosniveau abgesackt sein, vgl. CineStar-Kinos Potsd. Pl. u.a.) Leider fehlen in den heutigen MPXen sehr oft wiederum die Vorhänge und ein Gong, was kurioserweise selbst bei Riechs "Schachtelkinos" ein "Muß" war! Geht man heute in die wenigen, noch verbliebenen Schachteln Riechs, die noch bis vor kurzem bestanden (etwa Kurbel 2-5 und Royal 3-5 in Berlin), fängt man an, den Blümchenteppich, den Kitschvorhang und die ver(un)zierten Wände "zu lieben", denn auch das ist Charakter, wenngleich der Charme der Vulgarität verströmt wird. Säle etwa der UCI aber haben nichts von alledem, weder kann man darüber snobistisch herziehen, noch sich darüber ärgern, noch daran erfreuen. Tote, uniforme Kinos - bllig und in Modulbauweise auf Abriß hin konzipiert... Dennoch lagen auch die Palast- und Roadshow-Kinos der Fiftees and Sixtees zuletzt gelegentlich selbst unter dem Niveau übelster Schachtel- und Pornokinos: im Europa Essen und im Royal Berlin waren in den 80er Jahren die Bilder derart dunkel, das man das Schachtelkino (zumindest dort mit einer Cinelux Ultra Optik, da Mitte/Ender der 70er Jahre erbaut) den Riesenleinwänden nebst Objektiv"kübeln" der Sixtees vorzog. Eines aber sollte man nicht vergessen: architektonisch waren die in den 50er und 60er Jahren erbauten Häuser etwas Großartiges: Raumvolumen, Werkstoffe, Breite, Leinwandkrümmungen u.a. sind etwas, was ohne weiteres nicht in einem MPX adaptierbar ist. Anderenfalls könnte man heute wirklich glücklich sein! Da also die großen Roadshow-Häuser heruntergewirtschaftet wurden, selten noch engagiert betrieben wurden und die wirklich engagierten Kinomacher die Programmkinos (mit zumeist kleineren und anfangs noch kargen) Sälen zur Speerspitze einer lebendigen Bewegung machten, mußten die Dinosaurier-Kinos den jetzigen Kino-Kaufhäusern weichen. In USA läuft das eben etwas anders (Pacific's Cinerama Dome L.A., Cinerama Seattle, Villa Theatre Utah), wo alte Roadshow-Häuser und noch ältere Paläste der Zwanziger und Dreißiger tlws. erhalten und renoviert wurden und bestens laufen. In Deutschland indessen tobt die Abrißbirne: hierzulande scheint sich eine Gruppe einer Handvoll Großbetreiber dazu auserkoren zu haben, die Zukunft des Kinos zu diktieren. Dabei stören Einzelkinos u.a. Betriebsformen; auch, wenn diese sporadisch immer noch (zum Schein?) von einigen Firmen wie Kieft und Flebbe nebenher weiterbetrieben werden, vermutlich nur, um gar nicht erst Konkurrenz aufstrebender Kinoakteure zuzulassen. Nicht aber aus Verantwortung, Idealismus, Konzeptionsfreudigkeit oder historischen Gründen gibt es diese Säle, sondern aus Gründen der Lokalpräsenz - denn sobald rote Zahlen ins Haus stehen, schließt man umgehendst. Somit wird aufgrund tagespolitischer Bilanzen etwas abgeschossen, was oftmals und langfrisitg ein bedeutenderes Potential hätte bieten können, gerade dann, wenn die Kinokaufhäuser einmal außer Mode gekommen sein werden. Und das - davon bin ich überzeugt - wird früher oder später wohl anstehen? Dann aber gibt es vielleicht nur noch die Sintflut... mir jedenfalls fiele partout keine neue Filmtheaterform mehr ein, aber vielleicht sind ja andere mit mehr Phantasie gesegnet? Auch z.B. in Norwegen ist das anders, da dort die Kinos in staatlicher Hand sind. Ein vergleichbarer und zerstörerischer Irrationalismus wie anderswo in Europa und mittlerweile weltweit, ist dort nicht zu befürchten. Da nach dem Frankfurter ROYAL evt. das Berliner ROYAL als nächstes auf der Abschußliste steht, sehe ich mich außerstande, an MPXe Zugeständnisse zu machen, selbst wenn diese tlws. und zeitweise vorbildlich betrieben würden.
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Dank für den Hinweis! Durchaus hilfreich, wenn aus dieser Richtung heute solidere Informationen über das Frankfurter MGM/Royal zu erhoffen sind. Vielleicht kann er sich ja (der hier überwiegend gelobte ehemalige Verwaltungsleiter des Frankfurter ROYAL) - damit mehr Objektivität einkehrt - über die Kinopolitik seines früheren Hauses und Arbeitgebers äußern? Und die Widersprüchlicheiten in diesem Thread klären. Trotz der ansonsten sehr fachkundigen Darstellung sei auch hier (hoffentlich erlaubter Widerspruch) angemeldet: Das Frankfurter ROYAL kann nicht "das erste Filmtheater einer amerikanischen Firma in Deutschland" gewesen sein, zumal das MGM Berlin bereits im Dezember 1956 eröffnete. Was wiederum nicht heißt, daß dieses nun das allererte sei... :!: