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cinerama

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  1. Also hier würde ich auch noch einmal einhaken: Laut "Filmblätter" wurde die europaweit erste volltransistorisierte Tonanlage im Mai 1965 und im Juni 1965 in CITY und ROYAL PALAST im Berliner Europacenter eingebaut. Die Marke hieß "Oma-6" (von Philips Eindhoven), ich habe sie noch in ausgebautem Zustand in einer Rümpelkammer des Europacenters gesehen, bevor sie leider entsorgt wurde. Fernerhin glaube ich, daß 99.9 % aller Multiplex-Säle nicht "rundum" in der Lage sind, Filme ordentlich zu projizieren (für 1.85 und Scope kommt es dort aber i.d.R. gut rüber): wir wissen alle, daß Überblendungsprojektoren rar sind, Bildformate für 1.37 und selbst bereits 1.66 selten sind, und auch der Ton hinsichtlich dessen, was außerhalb von Dolby-Digital und DTS liegt, unterdimensioniert ist. Ganz zu schweigen vom standardisierten 70mm-Format. Demhingegen schien mir bei meinem letzten Besuch im Vorführraum des Tradeshow-/Roadshow-Theaters ROYAL PALAST in Frankfurt am Main dieses Kino durchaus die gängigen Features noch aufzuweisen. Auch ist für mich nicht recht falsifizierbar, warum nicht auch neuere Filme (da der Aspekt der affektiven Erinnerung gerade als identitätsbindend angesprochen wurde) in alten, dennoch aber renovierten und großen Palästen laufen sollten? Dort würden die Herren der Ringe und Matrix-Abenteuer besser zur Geltung kommen, als in leider uniformen Mutiplex-Sälen, die fast alle nur mittelgroß sind, fast nie Leinwandbreiten über 20 Metern aufweisen, weder persönliche Ausstrahlung und nur bedingt architektonischen Saal-Charakter besitzen und die o.g. Features fast nie aufweisen. In der Landwirtschaft nennt man dies "Monokultur". Obwohl Multiplexe ein Forschritt zur verschachtelten deutschen Kinolandschaft waren, so sind sie dennoch ein schwaches Abbild der hier thematisierten Roadshow-Kinos und - öknomisch betrachtet - deren Widersacher, Nachfolger und warscheinlich Schlußlichter der Kinematographie. Allerdings sind solche Thesen strittig, denn auch Kaufhäuser (diese können durchaus luxuriös wirken) erfreuen sich aufgrund diverser Synergieeffekte und einer breitgestreuten Angebotspalette großer Beliebtheit, und dieser Angebotsanballung sind ältere Spielstätten indertat kaum gewachsen (es sei denn, man zeigte wieder Wide-gauge-Kopien und/oder macht dort Programmkino)
  2. Haben wir. Solltest Du. Kann mich nicht erinnern, 2001 als (Wieder-)Eröffnungsfilm genannt zu haben, wie preston sturges klargestellt hat, wurde mit GRAND PRIX eröffnet. Soviel zu "Zeitzeugen" ! Erinnern ist ja ganz schön, aber im Zweifelsfall sollte man sich an Gedrucktes halten. Das komplette Programmheft, welches Albert Knapp anläßlich der Royal-Abschlußveranstaltung besorgt hat, war in Reproduktion im Foyer ausgehängt, bis jetzt hat mich niemand danach gefragt, so daß ich es auch nie gescannt habe. Man muß nur fragen! :) . Mein letzter Hinweis auf Royal-relevante Dokumente wurde von Dir mit dem abschätzigen Hinweis abgetan, Dich interessierten nur Bilder, das Papier überließest Du gern anderen. Also warum das Geschrei? :? Nun, vornehmlich besitzt Ihr kaum historische Fotos zum ROYAL, was eine Aufgabe bleibt. Das Papier (Dokumente) überlasse ich keineswegs anderen, ich äußerte jedoch Folgendes, da Du kaum etwas über Spielpläne mitteilen konntest und somit plötzlich Fotos relevant wurden: "Da helfen auch keine Geschäftsunterlagen weiter, wenn man solche Themen nicht anständig illustrieren kann. Reine Text-Historiographierung halte ich für wertlos". Soweit mein Wortlaut. Deine Erwiderung: "Gründliche Untersuchung von Geschäftsunterlagen klärt viele strittige Fragen, die auch nicht durch Zeitzeugen (Vorführer, Techniker) zu lösen waren. Gegensatz zwischen reicher Bebilderung und karger Textwüste von Dir lediglich polemisch errichtet!" Meine Erwiderung: "Wer die Zeit noch kennt, will in erster Linie was sehen". In diesem Thread habe ich übrigens mehrmals um einen Auszug aus dem Programmheft gebeten, der Deine nachhaltige Information stützt, wonach von Anfang an DP 70-Maschinen im ROYAL gestanden hätten. Andererseits sprechen andere Frankfurter Theaterleiter, die eben etwas älter als Du sind, davon, daß erst 1967 auf 70mm "umgebaut" wurde, was ich so von Dir nie hörte (das Wort "umgebaut"!). Auch betonst Du immer wieder, daß ROYAL habe "nach 1968" erst 70mm-Filme gespielt und nur in WA gezeigt. Wie aber Deine Frankfurter Kollegen und die Frankfurter Rundschau aussagen, waren 70mm-Premieren wie "Grand Prix" der Startschuß für dieses Format und nicht Wiederaufführungen. Auch davon und von diesem Titel habe ich - trotz monatelanger Nachfragen - von Dir nie etwas gehört, sodaß ich schließlich selbst die Zeitungsarchive bemühte, da von Dir kein Material kam und kommt. Hier nur ein Zitat aus Deiner Mail auf meine Bitten nach historischen Bilddokumenten und den Hinweis, daß Ihr doch andererseits von mir historische Fotos des Berliner MGM erhalten hattet: "Blödsinn. Du hast jedes MGM/Royal-Foto (bis auf die letzten Aufnahmen nach Schließung) elektronisch bekommen, das wir hatten." Das ist natürlich auch eine Antwort, zumal ich nie um neue Fotos bat, dennoch aber solche erhielt. Meine Ansicht, das ROYAL sei von Anfang an Roadshow-Theater gewesen, ist von Dir stets heftig abgelehnt worden. Wenn auch meine Erwartung, von Anfang an sei das Haus 70mm-fähig gewesen (im übrigen verweist ja Deinen Ausführungen entsprechend das Programmheft angeblich darauf) leider offenbar nicht zu regen 70mm-Einsätzen vor 1968 geführt hat, kann man dennoch definitorisch unbedenklich in der Zeit vor 1968 von Roadshow-Einsätzen sprechen (jedenfalls tun dies die Amerikaner in bezug auf das wie folgt benannte 35mm-Format, explizit auch bei diesem Filmtitel!), denn auch einer der hiesigen Podiumsteilnehmer bekundet nach seinen Unterlagen, "Ben-Hur" sei 1960 dort in 35mm Scope mit 4-Kanal-Magnetton angelaufen. Solches aber ist eine Roadshow-Fassung, @magentacine! Nimm' es als gegeben hin. Im übrigen hatte ich (fernab aus Berlin) als erster Dir mitgeteilt, mich an eine "Ben-Hur"-Premiere im Frankfurter ROYAL laut Dokumenten erinnern zu können, worauf Du fragtest, ob dies wirklich stimmte. Als Frankfurter, der die Schließungsveranstaltung des Hauses durchführte, könnte ich von Dir schon etwas mehr Wissen über das Kino erwarten. Jedenfalls liegt mir in Zeitungsannonce von 1960 der Hinweis dieses Kinos vor, daß es mehrere Tage vor der "Ben-Hur"-Premiere geschlossen werden mußte wegen "technischer Umbauten". Na, ob einem da nicht etwas läutet? "Schaum vor'm Mund kein Roadshow-grund" hörte ich indessen von Dir. Aber auch, daß 70mm dort warscheinlich erst mit "2001" gestartet sei. Na ja. Auch habe ich in diesem Thread keine wilden Behauptungen aufgestellt, die längst - wie Du insinuierst - durch Dokumente widerlegt seien. Vielmehr erbitte ich die Bestätigung (oder ein Dokument), daß von Anfang an, wie Du sagst, DP 70-Equipment dort installiert war. Wenn ja, dann müßte ich nochmals alle Zeitungen durchblättern, ob eben doch nicht bereits vor 1968 70mm-Kopien (auch ohne gekrümmte "Cinerama-Bildwand" ab 1967) dort liefen. Oder eventuell erhaltene Verleiherunterlagen könnten dafür angefagt werden. Aber auch ohne diese besteht ein "Roadshow-Grund". Du verneintest stets in unseren Debatten 70mm-Einsätze vor 1968 deutlichst (ich behaupte deswegen nicht das Gegenteil mehr!), aber mehr als folgende These (Dokument oder "wilde Behauptung"?) hierzu habe ich von Dir leider nicht gehört: "Bisherige Theorie: Der MGM-Verleih wollte es sich mit den engagierteren der Frankfurter Theaterbetreiber nicht verderben, die viel Geld in Todd-AO-Anlagen gesteckt hatten (Turmpalast, Filmpalast ("Oklahoma!" u.a.), und da das eigene Theater ohnehin für damalige Verhältnisse nur mittelgroß und die 70mm-Kopienanzahl für Deutschland beschränkt war (Frankfurt ist ja keine Großstadt), kam es erst in den späten 60ern zu breitgefächerten Nachaufführungen des gesamten damaligen 70mm-Repertoires." Somit bewegst Du Dich ebenso wie ich zuvor durch einen Dschungel der Mutmaßungen über Fragen des Spielplans und den Charakter eines Roadshow-Theaters, trittst aber auch sehr resolut in diesem Forum auf, weshalb ja glücklicherweise noch andere in diesem Thread geantwortet haben, die mehr darüber wissen. Nichts für ungut, kann ja noch werden... :wink: P.S: Den Gerd Petercka kannte ich auch aus Berlin, abgebrühter Statthalter von Riech Seniors Gnaden nach meiner Einschätzung, die Schreibung des Namens werde ich mir aber nicht mehr einprägen. Ich glaube, der ist auch tot, oder ist das eine erneute Mutmaßung? Info von den Frankfurter Experten erwünscht!
  3. G.R. Field: Auch wenn ich mich unbeliebt mache: Hoffentlich bleibt man in diesem Thread beim Thema ROYAL Frankfurt (ich würde die "Schlauberger"- und "L.m.a.A."-Debatten gerne in einem anderen Thread weiterdiskutieren wollen, hier verwirren sie etwas). Wenn schon Namen genannt werden, dann bitte richtig: Peterka. :) Wieso kannst Du das eigentlich ferndiagnostisch besser beurteilen als durchaus kritische und filmbegeisterte Ex-Ufa-Leute, die 25 Jahre in allen hiesigen Häusern waren? Nun ja, als Pächter (zu saftigen Konditionen) hätte ich mir auch überlegt, ob ich viel Geld in Haus & Grund investiere, welche den Riechs gehören. (Natürlich, wenn Du oder ich soviel Geld hätten, täten wir derlei, weil wir an das Gute glauben, aber Geschäftsleute denken da anders. Wollen wir unsere Kontoauszüge vergleichen...? Da weint der Banker!) Unqualifiziertes Gelaber, pardon! Frag mal den Kollegen Albert Knapp, der im hiesigen Stadtarchiv geforscht hat, was es da gibt, Deine Wunschvorstellungen haben mit dem tatsächlich vorhandenen Material nichts zu tun. Außerdem habe ich nicht geschrieben, das das Buch "Lebende Bilder" mannigfaltige Informationen über das MGM/Royal enthielte, sondern über frankfurter Kinogeschichte! Also was soll das Gemaule? :roll: Das Buch war Deine Empfehlung im Thread "Altes ROYAL Frankfurt". Es könnte der Eindruck entstehen, das Buch hätte zum Thema ROYAL viel zu sagen, und man kauft es überhastet. Davor wollte ich eben gutgemeint warnen. Zum Defizit der Bilddokumente: Dann müßtest Ihr (und nicht immer ich außerhalb Frankfurts) nach Dokumenten der ROYAL-Ära recherchieren, die es mit Sicherheit wo gibt. Die Zeitungsannoncen liegen mir sämtlichst vor, zu Fotos befrage ich noch andere Quellen. Den Herrn Petercka kennst Du doch bestimmt nur ferndiagnostisch, denn Du hast in solchen Kinos nie gearbeitet. Ich war bei der UFA in der Zeit tätig und kenne die Leute und Strukturen - ebenso wie die anderen Postings hier von einigen Theaterleitern, die "on location" unter dem Verfall litten. Bei Dir ist das alles sehr zusammgesucht, und stimmt leider nicht immer: Der Beginn von 70mm-Veranstaltungen war nicht, wie ich von Dir hörte, ab 1968 und mit "2001" zu situieren, sondern der Umbau inklusive gekrümmter Breitleinwand fand nach mir vorliegenden Aussagen Frankfurter Zeitzeugen bereits 1966/67 statt, und es war "Grand Prix", der die 70mm-Roadshows dort eröffnete. Daß ich als Berliner Dir dies mitteilen muß, ist traurig. Auch hast Du noch immer kein Bildchen des Programmheftes des alten "MGM Frankfurt" uns übermittelt, das den Einbau von DP 70-Maschinen von Anbeginn an dokumentiert. Also werde ich heute danach (in Berliner Archiven)suchen müssen. Soweit zu dem Vorwurf meines angeblich unqualifizierten "Gelabers"
  4. Das Berliner Pendant zum MGM/ROYAL Frankfurt am Main war das MGM-Theater Kurfürstendamm, Ecke Bleibtreustrasse, das am 7.12.1956 mit "Der Schwan" eröffnete: "In herrlichen Farben und CinemaScope". Der mir erste bekannte 70mm-Einsatz war am 17.1.1962; genau 15 Jahre später schloß das Haus eher unbemerkt mit "Winterhawk". Die Fassade war um einiges wuchtiger als die des Fankfurter Pendants, der Innendekor kühl-sachlich gehalten. Die Bildhöhe betrug 10 Meter, die (ab 1962 flache) Leinwandbreite 36 Meter (brutto), welche max. auf 28 Metern genutzt worden sein wird, und wohl auch nur, als in Ultra Panavision 70 (A.R. 2.75 : 1) "Meuterei auf der Bounty" premierte und "Ben-Hur" Anfang der 1970er Jahre zur weihnachtlichen Wiederaufführung in MGM-Camera-65 lief. :lol: Zeitzeugen und noch heute tätige Techniker bekunden, nie wieder ein vergleichbares bildlich-tonlich spektakuläres Kinoevent wie zur "Bounty"-Premiere erlebt zu haben. (Leider klappte die Bildeinfügung nicht, ich bitte um Entschuldigung...)
  5. Also solche Zustände hatte das Frankfurter ROYAL wohl kaum nötig. Da es selbst unter des alten Riechs Ägide bis Anfang der 90er Jahre als Tradeshow-Theater genutzt wurde, erklärt sich auch die Tolerierung eines Mindeststandards durch die Firmenspitze, die sich nicht mit ihren Prestige-Objekten vor den Verleihern blamieren wollte. Ob da der Herr GF Gerd Paetercka amtierte oder nicht, wird nicht viel geändert oder verschlimmert haben. Im übrigen "verantwortlich" für die Schließung, @magentacine, ist nicht nur der böse Riech, sondern die Firma, die es zuletzt betrieb und schloß, obwohl überall in den Medien zu lesen war, daß die Betreiberfamilie doch über einige Mio. Euros Privatkapital verfüge. Hier kein Sozialneid, aber ich denke, eine halbe Million, investiert ins ROYAL, hätten da durchaus Wunder bewirkt? Da bist Du nicht ganz objektiv in Deiner Schuldzuschreibung! @magentacine-Zitat:Wer sich für die frankfurter Kinogeschichte interessiert, dem empfehle ich das sehr schöne Buch "Lebende Bilder einer Stadt", herausgegeben vom Deutsche Filmmuseum, über Buchhandel oder hier erhältlich. http://www.deutsches-filmmuseum.de/pre/...ass=shop-u Enthält alle Kinos und Betreiber (bis 1991) und interessantes Interviewmaterial. Zitat Ende. Also über das Frankfurt ROYAL find ich dort nur ein einziges, schwaches s/w-Bild, der Band lohnt doch überhaupt nicht! Kaum etwas über Filmpalast, Grand Palast und Metro im Schwan, die großen 70mm-Häuser. Ich rate ab vom Kauf (auch wenn's vom dortigen Filmmuseum ist), das Geld kann man sich doch sparen und lieber ins dortige Stadtarchiv gehen, dort wird man vielleicht fündiger...
  6. Gelöscht, da Dublette zum folgenden Beitrag
  7. WO steht denn das im Programm? Bitte um Ablichtung! Die erste feste 70mm-Todd-AO-Ausrüstung in Dtl. gab es ab dem 14.3.1957 im Hamburger SAVOY, ab Sommer 1957 war das Münchner ROYAL das zweite Kino Deutschlands mit dieser Ausrüstung. Wennaber im April 1957 das Frankfurter ROYAL bereits DP 70 hatte, erstaunt mich das sehr. Ohnehin lief dort BEN-HUR nach dortigen Aussagen alter Frankfurter noch um 1960 im 35mm, aber in Berlin in 70mm. :idea:
  8. Tun sie doch gar nicht. Solltest Dich mal mit dem CRI-Prozeß beschäftigen (den Du mit den Dupkopien in Verbindung bringst). PIERROT LE FOU ist natürlich deshalb olympisch, weil in der Picknick-Szene die Crown/Bess-Waldszene des Todd-AO-Films "Porgy and Bess" parodiert wird und sich schon hierdurch "Schärfe" einstellt... Apropos Technicolor Roma: Grauenhaftes Werk seinerzeit, daher bestreite ich auch Eure Druckkopie-Idealisierungen. Es bleibt dabei: Techniscope ist was für Spaghetti-Italiener: vorne Ravioli rein, hinten Körner wieder raus. :cry:
  9. Da biegen sich einem ja die Fußnägel! Ein "große" Techniscope-Retrospektive? Um Gottes willen ... will da ein Fanatiker etwa die Körner einzeln abzählen, um die Schärfe mit Pixels seiner Home -DVD zu vergleichen, während er im Rhythmus der Körner die Meterzahl der Projektionswand abschreitet? Weit ist es gekommen, sage ich immer nur, liebe Zeitgenossen! Da wird "VistaVision - Motion Picture High Fidelity" auf ein und demselben Podium mit "Techniscope High Fidelity Wide Screen" (das hieß nämlich auch so) zusammengequirrlt und Super-8- Ektachrome zum Maßstab genommen, damit "Titanic" unter Wasser relativ besser aussieht, da dort jemand vielleicht mehr Licht für 800 ASA gesetzt hat. Schwarz und ohne Zucker kippt mir gleich der Kaffee und der Magen um, bei soviel Grausamkeit der Bildgüte! Da kommt mir sofort THX in den Sinn, um endlich dafür zu werben, daß es gefälligst auf den Ton und weniger auf das Bild ankommt, gelle? Konsequent von George Lucas in Techniscope gedreht, wurde daraus auch ein klassischer Spielfilm zur Musik einer der "größten Deutschen" (um bei der Gelegenheit am Wochende im ZDF noch für J.S. Bach zu stimmen): "THX 1138". Ein Film, den keiner sehen mag, wenn das die Zukunft ist! Somit endete Techniscope halt in den italienischen Stampa-Kopierwerken, in denen die Meisterwerke BIG ZAPPER ZAHLT MIT BLAUEN BOHNEN und ZWEI TROTTEL GEGEN DJANGO durch die Bäder liefen. Ich glaube, das meint hier keiner ernst, oder wollt Ihr insgeheim klammheimlich Werbung für das digitale Kino machen, im Auftrag von George Lucas? Jedenfalls billig war Techniscope nicht, denn die Auslaufzeiten des Negativs in der Kamera, der zustäztzlich zu berücksichtigende Bildtest u.a. ließen kaum Materialersparnis aufkommen, eher teuere Kopierwerkskosten durch optische Umkopierung und horrende Ausschußraten, wann immer eine Dupkopierung vom CRI erstellt wurde (die übrigens m.E. schärfer war als der Weg über Auszüge zur Technicolor-Kopie). Nichts gegen einzelne Filmklassiker, die zufällig auf Techniscope entstanden, aber man sollte sie alle heute auf neuesten Materialien umkopieren und restaurieren - anbieten kann man sowas in alten Kopien jedenfalls nur noch in langen Nächten der Preogramm- und Studentenkinos, nicht aber auf einer 20-Meter Bildwand. (Aber heller und klarer als "Matrix" im verregneten Super 35 könnte es durchaus werden.) Übrigens bin ich dann der dritte Besucher Eurer Techniscope-Retro, der dann Handzettel verteilt, wo die Formatgrößen aufgemalt sind, um die Gruselvorstellung vom Kopf auf die Füße zu stellen! :oops:
  10. Das war zwar VistaVision, ich denke aber, daß einige 35mm-Reduktionskopien vom 65-mm-Format schärfer waren...
  11. Das hat sicher immer verschiedenste Gründe, die einen Summenfaktor im eng umkämpften Markt ergeben. Das Haus ist sichtbar farblich und architektonisch gelungen, aber heruntergewirtschaftet, wie man an der Verwahrlosung auf den Fotos, den harten Stühlen und am Teenie-Programm erkennt. Schuld ist m.E. nicht das nicht mehr kommende (ältere) Publikum, sondern zum großen Teil der/die Betreiber. Würde nicht "bis zum letzten Pfennig" ausgequetscht werden (bis man dann wie Riech jr. in die Hotelbranche wechselt und nur noch Grundbesitz verwaltet), sondern würde engagiert renoviert, modernisiert, programmatisiert werden, wäre das nicht passiert. (Das Personal dort fand ich kürzlich nicht sehr freundlich oder kompetent, vielleicht an die Falschen geraten?). Wäre dort der - hypotethisch ausgedrückt - fähigste und engagierteste Betreiber der Stadt Frankfurt (mit gewissem finanziellen Fundament) am Wirken, dann gäbe es zunächst erst einmal andere Kinos, die die Schließungsliste anführten. Selbst wenn das Frankfurter MGM/Royal ein First-Class-Kino ist/war, so genügt oft nur das kleinste Negativum, um Besucher für immer zu vergraulen: monatelange programmatische Einsilbigkeit, der auf den Fotos sichtbare nicht sehr einladende UFA-Blümchenteppich, ewig lange Werbung, Kassierer/Innen, die Fragen des Gastes mit einem Achselzucken beantworten, eine unhygienische Toilette, abstoßende Umgebung mit Milieu etc. Indertat: das sieht der Zuschauer sofort, es ist ihm nicht abzuverlangen, daß er in einem kühnen Gedankensprung relativiert, was dieses Kino defacto alles leisten konnte oder könnte, wenn es in neueren Multiplexen stets neuer, sauberer, bequemer und heller ist. Natürlich: imaginiert man, wie schrecklich der durchschnittliche Multiplex-Saal dann im selben verwahrlosten Zustand wie das Frankfurter ROYAL bald aussehen könnte, ist (mir) klar, wofür man sich entscheidet. Daher ist es auch so unverzeihlich, daß die UFA panikartig sich in mittelmäßigen Multiplex-Projekten verschuldete (Investitionsruinen, die irgendwann doch wieder schließen werden), aber ihr Tafelsilber verkommen ließ. Das trifft explizit auch auf die "Majestät" der Road-show- und Breitwandkinos, das Berliner ROYAL zu. Dennoch gibt es in Berlin gepflegte Road-show-Theater (Einzelkinos!) wie das DELPHI oder das INTERNATIONAL, die sehr gut laufen - und massiv von älterem Publikum frequentiert werden, während "Matrix Revolution" in den meisten Multiplex-Sälen vor fast leeren Sälen und mit tumbem Ton daherrattert... Was uns das wohl sagt?
  12. "Once upon a time in West" ("Spiel mir das Lied vom Tod"W) kenne ich nur in grobkörnigen WA-Kopien, leider (noch?) nicht in der legendären TC-Fassung. Dafür aber "The Good, the Bad and the Ugly" (Zwei glorreiche Halunken) als schärfentiefe Kopie. Noch legendärer aber soll die 70mm-Direktkopie "Once upon a Time" vom Techniscope-Original gewesen sein, die wohl auch in Deutschland lief. Notabene: Direktkopie! Demgenüber "Lord of the Rings" (USA 2001), ähnliches "niedrigauflösendes" Format wie Techniscope, dann aber über Dupstufen umkopiert und auch noch für Color-Grading eingscannt wie beschrieben. Was dabei herauskam, war das mulmigste unschärfte Bild, das in in den letzten 18 Jahren auf einer Leinwand sah: allerdings habe ich nur die OV mit dt. UT gesehen. (Teil 2: "2 Türme", war besser). Fazit: Auch wenn es gute Scope-Filme und sogar mal gute Kopien gab und gelegentlich gibt, lohnt m.E. nicht der Anlaß für eine Retrospektive: es ist und bleibt ein alltägliches Format. Wichtig aber ist die Differenz, die Staunen lehrt. Das ist das eigentliche Defizit in der derzeitigen Kinematographie...
  13. Eigentlich wollte doch sich der Thread auf die "kommerziellen" Spielstätten beschränken, sonst könnte ich auch erwähnen, in einem 2-Sitze-Keller noch vor drei Jahren auf einer 80 cm "Leinwand" Projektionen mit 70mm-Film gemacht zu haben, was übrigens kein Scherz ist (habe davon noch Bilder), aber das Thema verfehlt... (Ich bekam sogar Geld dafür ... für's Abendessen)
  14. Ja, der alte Heinz Riech, dem ich lange dienen durfte, galt gewiß als "Schachtelkinokönig" (das ist fast eine Schmähung des Andenkens von Verstorbenen, also zensurbedürftig! Aber die Redaktion kennt ja meinen Namen). Nichts ist aber so schön, als daß es nicht noch schöner werden könnte: Kant-Kinos in Berlin: ein Saal mit 22 Plätzen (verteilt auf 11 Sofas, Bildmaße 3.6 x 2 Mtr.; vgl. dazu www.kinokompendium.de). Überdies betrieb ein Freund von mir von 1961 bis November 2002 das "1. Berliner Kinomuseum" - ebenfalls hier in Berlin-, mit 25 Plätzen und einer Bildwand der Größe 1.5 x 1.2 Mtr.). Umgekehrt hierzu der Thread mit der größten Bildwand, wo in der Kategorie der Nicht-Imax-Kinos der Berliner Royal-Palast mit 32 Metern Breite auftrumpft. Alle drei genannten Kinos habe ich auf ihre Weise rege genutzt und programmatisch auf sehr vielfältige Weise auch genossen. Jede Spezies hat also eine Daseinsberechtigung...
  15. Dafür gibt es auch keine Entschuldigung, wobei das letzte Glied in der Verwertungskette, der Vorführer, oftmals die Prügel von allen Seiten bezieht. Für manchen Betreiber ist er wohl die "eierlegende Wollmilchsau". Umgekehrt möchte es sich der Betreiber selten mir dem Verleiher anlegen. Die Verantwortung darüber, ob man den Spielbetireb aufrechterhält oder nicht, liegt m.E. somit stets beim Betreiber. Ist das falsch?
  16. Es wäre vielleicht zu überlegen, ob einmal solche sehr kostenextensiven Veranstaltungen vielleicht durch eine "Sammelbörse" aller daran Interessieren gefördert werden könnten. Es gibt da fast ein Dutzend wirklich spektakulärer 70mm-Kopien, die nur aus USA geholt werden könnten, sogar neu gezogen sind und atemberaubende Eindrücke hinterließen, nachdem, was man gelegentlich auf www.film-tech.com darüber liest. Gleichwohl wird es immer unümgänglich sein, auch ältere, farblich gefadete Kopien (mit vorhergehenden Erläuterungen!) zu zeigen, da etliche Titel nur in ihrem Originalformat eine Faszination entfalten. Konkret sind von den Filmen "Patton", "Hello Dolly", "Lord Jim", "2001", "Star Wars - A New Hope - Special Edition", "Ryans Daugther", "Star!" und "Sound of Music" neue 70mm-Kopien gezogen worden. Da ein Engagement der deutschen Verleiher leider noch immer nicht in Sicht ist (obwohl sich solche Kopien durch ein Herumreichen in Langzeitauswertung wieder amortisieren könnten), wird wohl kaum etwas daran vorbeiführen, sie für Einzelvorführungen nach Deutschland einzufliegen. Nur müßte das gesponsert werden, man kann nicht alles vom einzelnen Kinomacher abverlangen, ohne selbst einen Beitrag zu leisten.
  17. Die Angaben auf 70mm.newsletter kommen von mir, die auf der Website von Kinokompendium.de (die beiden Macher kenne ich) von Informationen aus der zweiten Hand. Somit ist die Frage nachwievor ungeklärt.
  18. Unter gar keinen Umständen hat das Berliner 'ROYAL' 18 Meter Bildhöhe und 36 Meter Bildbreite. Nicht einmal die Breite wird durch die reale Leinwand erreicht, es sollen allenfalls "nur" etwa 32.8 mtr. sein. Die Höhe soll bei etwas mehr als 13 Metern liegen. Über den Bogen gemessen bei etwa 120 Grad Krümmung wird die Breite nochmals geringer. Trotzdem ist es wohl die größte Nicht-Imax-Bildwand, von der provisorischen Leinwand zweier Sonderaufführungen im Osloer 'Spectrum' einmal abgesehen, eine Konzerthalle, in der ID4 und Star Wars Ep IV (Special Edition) in je nur einer Vorführung, aber in 70mm auf 40 Metern Breite zu sehen war. Das 'Spectrum' gilt aber nicht (ebensowenig wie die Autokinos) als fester Indoor-Spielbetrieb. Somit hat 'Royal' in Berlin die größte Nicht-Imax-Bildwand oder die größte Indoor-Breitwand der Welt. Für genauere Maße müßte ich erst den ehemaligen Technischen Leiter, der die Unterlagen nach eigenen Worten bei Ausscheiden mitgenommen hat, befragen, der sich aber stur stellen könnte (oder noch Geld dafür möchte...). Das ist mir leider "zu bunt". Somit müssen wir damit leben, die genauen Bildwandmaße des 'Royal' womöglich nie mehr zu erfahren, zumal das Haus bald schließen könnte.
  19. Leider kann ich (zurzeit) keine genaueren Angaben zum Berlin 'Royal' machen. Allerdings wurde ca. 1985 (für "Big Blue" in 70mm) eine neue Leinwand aufgezogen. Mit dem vor drei Jahren dort noch beschäftigten Technischen Leiter sprach ich dann noch, der aber etwa 32.8 Meter Bildwandbreite (sichtbar oder unsichtbar) mir mitteilte.Das halte ich - über den Bogen gemessen, als sichtbare Bogenbreite für glaubhaft, währenddessen die zur Eröffnung genannten 36 Meter vielleicht von Öse zu Öse gemessen oder übertrieben sind. Allerdings würde bei 36 Metern links- und rechtsseitig des heutigen (und seit eh und je dortt befindlichen Kaschs) je 2 Meter Leinwand abgedeckt sein, was aber nicht der Fall ist. Also: ich kann es so genau nicht in Zahlen angeben und zweifle an den Guniness-Angaben in jedem Falle, was eine Höhe von 18 Metern angeht. Also 680 qm können niemals stimmen.
  20. Ich versuche die Diskussion erneut auf das Thema "Zensur" zurückzuführen. Anstoß der Diskussion waren durchmischte Vorführqualitäten zunächst eines bestimmten Mehrsaalkinos eines Marktführers während, vor, nach und auch unabhängig vom gezeigten Hauptfilm "Kill Bill". Die am Streit beteiligten Personen wurden namentlich zwar nicht genannt, dennoch ist durch Eingriffe des Administrators zensiert worden. Ich erhielt über die PN ein Mail eines weiteren Beobachters dieser lokalen Ärgernisse, das, sehr sachlich und die Mängel fachgerecht skizzierend ebenso wie schon magentacine, Kritik daran übte. Seine Warnung schloß mit den Worten "Das Kino schafft sich selbst" ab. Warum dieser Erst-Beitrag nach Mitteilung des Autors durch zensorischen Eingriff abgeblockt wurde, erstaunt mich sehr: weder wurde in diesem Text diskreditiert noch zum Boykott des betreffenden Kinos aufgerufen. Letzteres wäre indertat bedenklich, alle anderen Äußerungen indessen, die ich las, sind voll durch die verfassungsrechtliche Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt. Und diese ist keine Selbstverständlichkeit. Nun ist kein Herausgeber einer Publikation dazu verpflichtet, ihm nicht genehm erscheinende Beiträge abzudrucken. Andererseits handelt es sich primär hier um ein "Forum", ein Begriff, der seit der Antike ein Terminus der freien Rede ist. Es verwunderte mich über alle Maßen, daß demgegenüber Beiträge, in denen sogar Firmennamen wie "Kinoton" in "Kinotod" umgetauft zu finden sind, wie auch genau bezeichnete Fabrikate wie FP 30-E u.a. geschmäht werden (zurecht oder zuunrecht geschmäht) anstandslos durchgingen. Schließlich traute sich in diesem Thread doch einer wieder, den Namen CineStar zu nennen und auf beschnittene Formate hinzuwiesen, die im CineStar primär bautechnisch bedingt seien; da diese Kritik richtig war, mußte sogar der Administrator kommentieren: [beitrag] Verfasst am: Mi Okt 29, 2003 7:06 pm Titel: Re: Und nun franktion hat folgendes geschrieben: Denn die Räumlichkeiten in denen sich die Kinos befinden sind nicht im Bildverhältnis 1:2,35 gebaut worden. Das ist kein Cinestartypisches Problem, sondern gibts wohl leider (viel) öfters. Erschiess den Architekten [shoot1.gif] Bin auch absolut kein Freund von dem kleineren CS. Cu Henri". Also - wenn man schon zum Mord aufrufen kann, dann sollte es auch gestattet sein, die Voraussetzungen, Ursachen und Folgen etlicher gravierend vom Standard abweichenden 35-mm-Vorführungen (3-D- und 70mm hat daher mit diesem Thread ausnahmsweise wenig zu tun) zu erörtern. Das ist auch geschehen, und die Beispiele wurden auch konkretisiert, wie es sich gehört. Dabei wird immer eine Einzelperson oder eine Firma sich auf die "Füße getreten" fühlen, was sich nicht ändern läßt. Die nun aber zensierten Beiträge von Stand-By und magentacine, deren anfänglich sehr antagonistische Argumentationen am Ende sogar zu einer konstruktiven Annäherung und sehr raren Problemerötertung auf diesem Forum führten, wurden holterdiepolter wegzensiert oder geschmäht. Dabei müßte uns doch allen klar sein, sooft wir auch miteinander streiten mögen oder uns widersprechen, daß irgendwann jeder von uns künftig einer Zensurschere anheimfallen könnte? Deshalb bitte ich darum, von weiteren Eingriffen abzusehen, die nicht eindeutig gegen das Pressegesetz oder die grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit verstoßen, und die Verantwortlichkeit der Meinungsäußerung beim Autor zu belassen. Zuguterletzt verstehe ich nicht, warum die angesprochenen Probleme oft kleingeredet wurden, obwohl dann alle sich einig sind, daß etwas nicht stimmt in der Branche: sei es hervorgerufen durch (gegenüber matschigen Vorführungen) eine "ökonomisch" noch verheerendere Internetpiraterie, ssei es durch Mangel an dreidimensionalen Bildern (dann meinethalben reines 3-D wie gefordert anstelle des veralteten 35mm oder 70mm), oder dadurch, daß grundlegenden Standards nicht eingehalten werden, weil es a. nicht jeden interessiert, es sich b. nicht jeder leisten kann oder c. es nicht unmittelbar einer "Masse" von Zuschauern auffällt. Dann wurden ferner die Arbeitsbedinungen sehr erhellend tangiert, widerstreitende Bewertungen der Lohnpolitik abgegeben und die Kürzungs- und tlw. die Entlassungspolitik eine Großfirma als ebenfalls einer guten Kinodarbietung nicht dienliche Maßnahme erwähnt. Das sollte öfter so besprochen sein, denn diese Auseinandersetzung trägt dazu bei, daß Fehlentwicklungen (oder der "unumgängliche Wandel") in der Branche erkannt und bekämpft/unterstützt werden können, je nach Fraktionszugehörigkeit. Die Kritiker der dargestellten Symptome wünschen sich eine schönere Filmpräsentation (was man anachronistisch oder andererseits als dringend geboten bewerten mag), diejenigen dann, die die benannten Mängel als wirtschaftlich für nicht entscheidend halten, da diese nicht in vollem Maße vom "nomalen" Zuschauer bemerkt würden, wären sicher mehr am Erhalt des Status Quo (der Spielstäten und Abeitsplätze) interessiert und würden teilweise die Einführung der Digitalisierung begrüßen und/oder als unumgänglich betrachten. Die Zensureingriffe habe diese wirklich wertvollen Argumente bedauerlicherweise verwässert, ohne daß zumindest ich hierfür einen wirklich ernsten Anlaß erkenne.
  21. Das war ja angeblich auch die Fertigungsweise der Ernemann 15 u.a. Leider aber weichen die Toleranzen so stark voneinander ab, daß man tlws. von "Sonntagsmaschinen" und tlws. von "Klapperkästen" spricht. Nicht erwähnt wurde bei der Diskussion doch die berühmte Gradtrommel, auf der das Kreuz aufgespannt ist, um durch einen rotierenden Diamanten eingeschliffen zu werden. Die Handnachbearbeitung kenne ich nur bis zu den Dreißiger Jahren. Frage: wurde sie auch noch im Anschluß an den o.g. Diamanteinschliff angewandt? Und wann geschah dies zuletzt in der Geschichte der Projektorentechnik?
  22. " A Clockwork Orange", Director: Stanley Kubrick. Überdies dürfte die "Hebung" der deutschsprachigen Magnetton-"Schätze" eine Kulturleistung ohnegleichen sein, denn sie ginge in die Zigtausende. Das wäre mein Rätsel/Frage, das ich hier in den Raum stelle, um die Diskussion etwas spannender zu machen ...
  23. Nicht ganz so groß ist's in Berlin: Für Royal-Palast im Europa-Center (obwohl der Spielbetrieb noch läuft) können keine exakten Angaben gemacht werden. 380 qm sichtbare Bildgröße sind eine Angabe, 420 qm eine andere. Mit 36 Meter breit wurde sie bei der Eröffnung des Kinos 1965 beworben (jedoch ist das über den Bogen gemessen), sichtbar davon sind bei 70mm-Projektion stets nur max. 32 Meter Bogenlänge und 13 Meter Höhe gewesen. Seit längerem hängt der Höhenkasch unrepariert herunter, sodaß beim letzten 70-mm-Einsatz ("Spartacus" während der Filmfestspiele 2001) ich keine Wahl hatte, als ein Objektiv kürzerer Brennweite einsetzen zu lassen, um massive Höhenbeschneidungen zu mindern. Dabei wurde natürlich auch die Bogenlänge auf etwa 26 Meter vermindert. Da jedoch seit 1994 (mit Ausnahme der IFB 2001) dort kein 70mm zum Einsatz mehr kam, ist Scope 35mm das dominierende Format: auf etwa 18 Metern Bogenlänge. Kinopolis im Main-Taunus-Gebiet soll 28 Meter (sichtbare?) Bildbreite besitzen (der obige Kollege, wie ich ihn verstand, arbeitet dort?), Cinedom in Köln eine Leinwand von 26 Meter Breite. Am "wirksamsten" aber war nach Äußerung alter Kinokenner immer die Cinerama-Leinwand im Europa-Palast in Essen: zuletzt 1990 bei 35mm Scope etwa auf knapp über 25 Meter verbreitert, früher bei 3-Streifen Cinerama kamen noch einige Meter hinzu. Die Bildhöhe dort betrug 12 Meter. Ganz genaue Angaben sind nicht ohne weiteres lieferbar, da viel geschwindelt wird.
  24. Genau. Ähnliches hört man ja von Deutschlands derzeitigem Marktführer in der Kinobranche: zu 80% Aushilfen mit knapp über Euro 5 pro Stunde, keine/r älter als 25 J. (ausgenommen der Objektleiter), all das frisch von anno 2003. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied: altes Kino war Schaustellerkunst, neues Marktführer-Kino ein Fließbandkrepierer.
  25. Da würde ich doch widersprechen, obgleich immer herausgestellt werden muß, welche Interessen wer mit welchem Beitrag in welcher Art mit welcher Zielsetzung verfolgt. Bei mir vorweg - andere finden es verwerflich: mich interessiert primär der Kampf um eine gute Kopie und gute Projektion. Der Satz aber "Jeder hier weiß doch, was ihn in einem Multiplex erwartet" greift m.E. nicht durch, denn einerseits wird das höchste Lob, und andererseits der höchste Tadel ausgeteilt. Deshalb ist eine Diskussion vorgezeichnet und kaum zu unterbinden. Das Argument, daß auch Arbeitsplätze gesichert werden müssen (Kritik an konkreten Spielstätten, Verantwortlichen, Firmen scheint mir nach dem Eingriff des Administrators künftig nicht gesichert zu sein) oder zunächst die wirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt werden müssen, vermag ich nicht immer zu teilen. Wenn das Maß der Kritik tatsächlich den "Bogen überspannt", so sollte ein jeder für das von ihm Vorgetragene auch rechtlich verantwortlich sein. In der Presse ist es nicht anders, und wir sollten nicht auf ein Demokratiebewußtsein des Mittelalters zurückfallen. Sowie ich vollzeitmäßig in Betrieben der Kino- oder Kopierwerksbranche tätig war, habe ich mich, wenn immer Einwände gegen die Qualität des Abgelieferten kam, zumindest geschämt! Das führte auch entweder zur a. Eigenkündigung oder b. zur Kündigung seitens des Arbeitsgebers, wenn eine Verbesserung der Qualität nach Ansicht eines (zumeist filmunkundigen) Geschäftsführers der Rendite zuwiderlief. Als Filmvorführer (oder als Programmdisponent, Kopierer, Theaterleiter etc.) tätig zu sein, erfordert in anbetracht der nicht gerade zukunftsweisenden Entlohnung und beruflichen Perspektive ein hohes Maß an Idealismus und Glauben an das Gute einer Filmdarbietung. Ist dies nicht gegeben, so weiß ich wirklich nicht, warum dann Arbeitsplätze um jeden Preis resp. der Fortbestand einer Firma unbedingten Vorrang vor den doch berechtigten Anwürfen und Änderungswünschen hat. Dies erschiene mir doch als eine Tendenz zur Stagnation, und wie vom Vorredner selbst erwähnt wurde, zeigt das Beispiel der UFA, wohin es leider geführt hat - dass nämlich einige recht schöne traditionelle Kinos mit dem Niedergang einer Großfirma ebenfalls ein Ende gefunden haben (oder Vorführer sich zu Tode "soffen"). "Durchwurschteln" wäre das ein schlechter Ratgeber. Überdies weiß ich nicht, ob ein Overscreening und eine Übersättigung des Marktes, was immer zu einschneidenden Abstrichen an Qualität und Serice führt, dauerhaft so weiter laufen sollte. Was zu viel wird, ist dann eben zuviel. Wenn außerdem ein Marktführer - hier teilweise zu recht, teilweise zu unrecht gescholten - auch einmal auf seine Betriebsphilosophie hin abgetastet wird, finde ich dies nur gerecht. Der konkret benannte Markführer (obwohl es anderswo natürlich Ähnliches gegeben sein dürfte) verfolgt einen sehr harten Kurs der Marktbeherrschung: etwa durch Personalabbau sowie durch Unterlaufen der Mietverträge bei den Hauseigentümern (die schon von "Erpressung" sprachen, Süddeutsche Zeitung im September. Quelle: kino-hdf.de, vgl. dort den Thread von "marktgerecht") oder bei den Verleihern (auch Kleinverleiher), die unter Druck gerieten. Nun kann man das eine kritisieren und das andere durchaus befürworten - jedoch wäre es angemessen, daß in den Spielstätten eines größeren Betreibers bei so viel Ellbogenmentalität auch etwas lohnmäßig für die Vorführer, für die Wartung und Verbesserung der Anlagen wie auch für eine gehobenere Entertainmentkultur übrig bliebe. Wenn dem aber nicht so ist und so mancher kleinere Betreiber oder Vorführer in abgelegeneren Spielstätten sich mehr Mühe gibt und investiert, trotz noch schwierigerer Geschäftsgrundlage, dann besteht doch ein beachtlicher Schiefstand, wie ich meine. Obwohl auch ich - zumal vor vier Jahren noch in Dtlds. damals größter Multiplex-Firma - als gelobter und sogar einigermaßen gut bezahlter Mitarbeiter eine Tendenz hatte, die Kritik am eigenen Unternehmen zunächst "offiziell" zurückzuweisen, so fühle ich mich heute alt und weise genug, niemals mehr Bedenken und Zweifel vom Tisch wischen zu wollen, zu sehr leidet man doch selbst angesichts einer unbefriedigenden Performation, wann immer man in seiner Freizeit ein teures Kinoticket löst. Da sollte das Argument "der normale Zuschauer bemerkt das doch gar nicht" insofern einmal auf den Prüfstand gestellt werden, ob er tatsächlich nichts bemerkt (oder durchaus vieles bemerkt, sich aber nicht artikuliert), und ob nicht künfitg auch der Wille des Filmemachers/KameramannFrau/Komponisten/TonmeisterIn wieder eine gewisse Beachtung finden sollte. Außer den technischen Standards gibt es aus meiner Sicht noch einen Rest an Ethik und Respekt gegenüber dem Filmwerk selbst (als Unterhaltung wie als Kunst) und das Wissen darüber zu wahren, daß eine einzige Vorführung eines Films mitunter in einem Menschen prägende Erinnerungen hinterläßt - im Guten oder auch im Schlechten. So ist es gewiß keine Schande, wenn auch auf diesem Forum mitunter historische Vergleiche gezogen werden (sowohl mit "toten Formaten", die oft langlebiger sind, als mancher glaubt) wie auch der Status Quo des gegenwärtigen Geschäfts und der Filmvorführerei diskutiert wird. Es könnte zu keinem guten Ende führen, wenn ausschließlich die Überzeugung "so läuft es halt und wird nicht besser" viele interessante Diskussionansätze und einen gemeinsamen Einsatz für besseres Kino als lächerlich abtut, obwohl ein jeder von uns weiß, daß geschichtliche Entwicklungen niemals eine hermetische Konstante bildeten und vielmehr ständig überraschende Neuerungen und Umwälzungen im Gange sind. Diese könnten uns sehr rasch ereilen (nämlich in die Arbeitslosigkeit eines gesamten Berufsstandes), wenn die vielen Vorzüge der analogen Filmtechnik so gering geschätzt werden und jegliche Standards als überflüssig gelten, da angeblich der Kunde davon nichts bemerkt. Woher kommen denn die vielen Beschwerden? Warum sind denn so viele Filmfreunde und Cinéasten zum Medium DVD abgewandert? Warum hat es denn in Kürze ein Konsortium von Unternehmen auch bei uns einfacher, dem Kinomarkt die Substandards des D-Cinema schmackhaft zu machen, mit dem steten Verweis darauf, wie "schlecht" doch perforierter Film sei? Was wird dann aus dem Filmvorführerforum, da es ja dann (angeblich) keinen Anlaß mehr zur Diskussion über den Laufbildfilm mehr gibt? "Tote Filmformate, tote Tonformate" sagt sich leicht, aber es gibt nun einmal eine Vielfalt in der Technik und Kunstgeschichte. Nur ein Beispiel - vielleicht aus der Musik: wer Musiker werden will oder Konzertveranstalter, sollte auch ein Wissen um die Tonsysteme, Komponisten, Solisten und Orchester haben. Wer das beherzigt, kann viel aus der "toten" "Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach lernen (der natürlich "tot" ist), auch dann noch, wenn das Gröhlen eines Dieter Bohlen längst "gestorben" ist. In diesem Sinne! (Völlig richtig aber ist die Mahnung und Bitte, bei Zitaten die Quellen genauer zu zitieren und von der eigenen Argumentation zu trennen.)
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