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cinerama

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  1. Läuft dieses überlange Schlachtengemälde zum ersten Mal auf dem Kontinent? (Gibt es hierzu Informationen? -> Pariser Spielpläne von 1993 ggf.) Wir zeigen auf der der ab Mai 2018 neuen gebogenen Todd-AO-Bildwand des Centrum Panorama während des "4th 70mm Weekend" GETTYSBURG USA 1993, filmed in 35mm Panavision, Dolby Stereo-A magnetic sound, English Original Version, 244 min. Darsteller: Jeff Daniels, Martin Sheen , Tom Berenger , Richard Jordan , Andrew Prine , C. Thomas Howell , Stephen Lang , Kevin Conway Drehbuch: Ronald F. Maxwell nach dem Buch The Killer Angels von Michael Shaara Regie: Ronald F. Maxwell Synopse der wahren Historie: Die Schlacht von Gettysburg fand vom 1. bis zum 3. Juli 1863 bei der Kleinstadt Gettysburg in Pennsylvania wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Maryland statt. Sie war mit mehr als 44.000 Kampfunfähigen, davon 5.500 Toten[4], eine der blutigsten Schlachten auf dem amerikanischen Kontinent überhaupt und gilt gemeinsam mit Vicksburg und Chattanooga und neben Antietam und Perryville 1862 sowie dem Fall von Atlanta und Sheridans Feldzug im Shenandoahtal 1864 als einer der entscheidenden Wendepunkte des Amerikanischen Bürgerkrieges.[5] Mit der Niederlage der Nord-Virginia-Armee unter General Robert E. Lee endete die vorletzte Offensive der Konföderation auf dem Territorium der Union. Die Initiative ging danach im Wesentlichen auf die Union über. [...] Zit. aus: http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1248109 (Darin eine Mammutabhandlung zu den geschichtlichen Abläufen.) Bewertung und Einordnung: [...] Vor 150 Jahren ging der amerikanische Bürgerkrieg oder Sezessionskrieg zu Ende. Damit wurde die Sklaverei offiziell abgeschafft. Das ökonomische Kraftzentrum der USA verlagerte sich in den industriellen Norden. In den Augen vieler wurde die noch junge Nation damals ein zweites Mal geboren. «Eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind» – so formulierte es Abraham Lincoln in seiner legendären Rede von Gettysburg. Der Bürgerkriegspräsident pflanzte die Ideale ins nationale Bewusstsein, die die Vereinigten Staaten noch immer hochhalten. Heute ist der amerikanische Bürgerkrieg ein Mythos und das Gedenkjahr ein Anlass für Volksfeste und Selbstbesinnung. Politiker werden nicht müde, das «Vereinigte» der Vereinigten Staaten zu beschwören. Die USA könnten und müssten, so der Tenor, die ideologischen und materiellen Gegensätze im Innern überwinden, wie sie es schon einmal getan hätten. «United we stand», obschon sich Demokraten und Republikaner in Washington an die Gurgel gehen und die 160'000 reichsten Familien so viel besitzen wie die 145 Millionen ärmsten. «United we stand», weil auch Steuergelder die unzähligen Kostüm- und Kanonendonner-Spektakel ermöglichen, die landauf und landab inszeniert werden, um an den Bürgerkrieg zu erinnern. Der Schlachtszenen-Tourismus ist einträglicher als mancher Hollywood-Streifen mit demselben Thema und ähnlichem Aufwand. Zit. aus: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/150-jahre-kriegsende-geburt-eines-amerikanischen-mythos Filmkritik Die Produktion (Ted Turner) war um historische Authentizität bemüht und setzte ca. 5.000 Statisten ein, um die berühmteste Schlacht des Amerikanischen Bürgerkriegs für das Fernsehen nachzustellen. So herrscht u.a. kein Mangel an überlieferten Zitaten und eine starke Ähnlichkeit der Schauspieler mit den "Vorbildern". Zit. aus: http://www.stefan.cc/filme/gettysburg.html
  2. Scharfes Adlerauge du hast! (Pure Spekulation: mochte der italienische Verleiher keine sowjetischen Format-Labels, wollte aber unbedingt einen Kurosawa-Film ins Kino bringen??) "Panavision" wurde klischeesiert oft als Synonym für irgendwie weites Breitwandformat oder eben für Scope eingesetzt. In diesem Beispiel ist "Panavision" auch noch stark geschwungen designt, stärker selbst als Technirama oder Totalvision. Womöglich ein Versprechen auf den besonderen Genuss der weiten, selten gesehenen Landschaft Kirgistans? Gedreht wurde der Film fuer damals satte 4 Mio. EUR mit der sowjetischen Handkamera KSSHR-1 (ca. 8 kg) und der Feldkamera KSK-70 (mit Highspeed bis zu 90 Bildern die Sekunde) auf ukrainischem Svema-70mm-Negativ. Vielleicht sind aber einige der westdeutschen 35mm Kopien auf Eastman Color gezogen worden? DERSU UZALA erhielt 1976 den amerikanischen Oscar als bester fremdsprachiger Film. In der Schweiz bewarb Columbus Film UZALA deutlich seriöser.
  3. Das LEO KINO in Innsbruck – eine schon rare „Symbiose“ aus klassischem und modernem Programmkino – zeigt in diesem Winter am aktivsten 70mm-Filmkopien: Zunächst MURDER ON THE ORIENT EXPRESS, ARENA (11.4.) dann LAWRENCE OF ARABIA (15.4.18) – und schliesslich als größte Rarität am 8.4.18 UZALA DER KIRGISE vom japanischen Meisterregisseur Akira Kurosawa („Die Sieben Samurai“, „Kagemusha“, „Ran“, „Dodeskaden“, „Rashomon“, „Ran“, „Das Schloss im Spinnwebwald“), den dieser in der Sowjetunion 1975 in Sovscope 70 inszenierte. Kurosawas Meditation über ein verlorenes Paradies enthält Sequenzen und einzelne Einstellungen von einer kaum beschreibbaren sinnlichen Kraft, einer Faszination, wie sie nur das Kino zu vermitteln in der Lage ist. Einmal verirren sich Arseniev und Uzala auf einem zugefrorenen See, geraten in einen Schneesturm. Sie retten sich, indem sie einen Berg aus Reisig zusammentragen und sich darin verschanzen. Kurosawa zeigt das als einen bis zur totalen physischen Erschöpfung ausgetragenen Wettlauf mit dem Tod. Wer sich in die Natur begibt, kommt leicht in ihr um, und selbst noch ein in Abendroth getauchtes Taiga-Idyll mit zwei winzigen Figuren zwischen untergehender Sonne und aufgehendem Mond gerät nicht zum romantischen Tableau, sondern läßt kommende Gefahren schon ahnen. Den ganzen Film durchzieht eine dialektische Spannung zwischen Sehnsucht und Untergang. Manchmal singen die Soldaten abends am Feuer. Kurosawa liebt das Kino von John Ford, und John Ford hätte diesen Film geliebt. Zit. Aus: http://www.zeit.de/1976/48/begegnung-am-ussuri Das LEO KINO spielt seit Eröffnung in 1968 mit Philips DP70-Projektoren im Überblendbetrieb. Eine raffinierte Überblendungsautomatik sorgt für einen fast bildgenauen Aktwechsel bei Schonung der Filmkopie, da mit genügend Vorlauf der Silberstreifen auf dem Endband der ablaufenden Rolle den zweiten Projektor einstartet. Die Lampenhäuser wurden vor 15 Jahren ausgewechselt und stammen aus dem ehemaligen TABOR KINO aus Wien, die Objektive vor zwei Jahren ausgewechselt und offerieren ein sehr scharfes Bild. Trailer auf: http://www.filmstarts.de/kritiken/171/trailer/19376067.html
  4. Eastman Color, bitte doch freundlichst # Neben dem Color Fading fand ich auch die Bildschärfe etwas weich, aber das ist nur eine geschmackliche Äußerung. War ein Riesenerfolg. Vielleicht auch eine Kopie bei der Deutschen Kinemathek.
  5. Gefällt es den Filmemachern, dann dürfte über Lobbyarbeit und die Verleihfirmen in weiteren Metropolen ein weiteres Prestigeobjekt errichtet werden. Bspw. als Promo-Show, auf Messen, auf Trade-shows und auf A-Festivals. Zunächst als Leihgabe, dann als Festinstallation. Ein USP-Vorteil mit dauerhafter Kundenbindung ist erkennbar: Kunden, die hernach in keine bildtrüben Stätten mehr gehen möchten. Mit Folie kommt dann die erste echte digitale Revolution, aber der traditionelle Bildwerfer hat keine Zukunft wegen mannigfaltig fehlerhafter Lichtuebertragungswege. Auch für weitere Handelszweige wie Industriemessen, (Kunst)-Installationen, Shopping-Malls und Showrooms ist m.E. ein nachhaltiger Markt vorhanden. Der dereinst grösser sein könnte als es der Kinomarkt jemals war. Traditionelle Bildwerferraueme könnte man schon jetzt ins Visier kommender Umwidmungen und Neuvermietungen ziehen.
  6. Mit "Das Kabinett des Professor Bondi" in Naturalvision muss man sich schon sehr speziell mit längerem Atem vorbereiten.
  7. Kaum überraschend wurde "DER GESANDTE AUS MOSKAU" (Premierentitel: IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS) zum Starttitel in Berlin: denn im Premierenhaus ROYAL PALAST im Europacenter hatte DOKTOR SCHIWAGO 155 Wochen lang die Panoramabildwand für seit langem angemietete Schaufilme des 70mm-Formats blockiert - selbst 2001: A SPACE ODYSSEY erblickten die Berliner dort erst mit anderthalb Jahren Verspätung seit der EA im August 1968. * Centrum Panorama Varnsdorf bringt auf dem "4. 70mm Weekend" weitere Raritäten und auch den Aufwand zur Ausgrabung älterer Klassiker und Kuriositäten auf, wie dies wohl nur den europäischen Todd-AO-Festivals zu eigen ist. Das Kinomuseum Berlin hat aufgrund des Zuspruchs für IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS einen weiteren Genrefilm mit Anthony Quinn aufgetaut, der damals zeitnah in Berlin angelaufen war und seine Premiere im MGM THEATER KURFÜRSTENDAMM feierte. [Einige historische "70mm- Termine" zu nennen, könnte bei Zeitzeugen noch Erinnerungen ins Jahr 2018 hinüberretten, wenn sie sich hin und wieder dankenswerterweise zu Wort melden?]. Metro-Goldwyn-Mayer zeigt SAN SEBASTIAN Frankreich 1968. Deutsche Premierenfassung. aufgenommen in Franscope auf 35mm (anamorph), Blow Up auf 70mm-6-Kanal Magnetton (mittleres Color Fading) Regie: Henri Verneuil Henri Verneuil Schauspielerinnen und Schauspieler: Anthony Quinn, Charles Bronson, Jaime Fernandez, Sam Jaffe, Silvia Pinal, Fernand Gravey, Pedro Armendariz Jr., Rosa Furman, Anjanette Comer Drehbuch: Miguel Morayta; Filmmusik: Ennio Morricone; Produktion: Jacques Bar; Kameramann: Armand Thirard; Cutter: Françoise Bonnot; Produktion: Cipra Films Ennio Morricone, der noch immer Konzerte dirigiert (zuletzt u.a. in der O2-Arena/Mercedes-Benz-Arena in Berlin), hat zu THE HATEFUL 8 eine Ouvertüre von Weltklasse und zu Filmen Sergio Leones Evergreens komponiert, aber auch für andere Autoren- und Genre-Regisseure, darunter für Henri Verneuils SAN SEBASTIAN gewirkt. Henri Verneuil (1920 - 2002, von armenischer Herkunft: Henri Malakian) war mit LAUTLOS WIE DIE NACHT, DER CLAN DER SIZILIANER, DER KÖRPER MEINES FEINDES, I - WIE IKARUS, TAUSEND MILLIARDEN DOLLAR, DIE GLORREICHEN und ANGST ÜBER DER STADT seit 1949 einer der Meister des Kriminalfilms in Frankreich und erhielt 1956 eine Oscar-Nominierung für eines seiner Drehbücher. Anfangs hatten er und der Komiker Fernandel sich gegenseitig ihre Karriere zu verdanken gehabt. Zur Gewaltdarstellung in seinen Filmen rechtfertigte sich später Verneuil wie folgt: "Überall auf der Welt gibt es Gewalttätigkeit und im Kino weiß jeder, dass hier Schauspieler sich nur mit künstlichem Blut anmalen lassen." Ennio Morricone schuf hier einen Score von packender, unangreifbarer Elegie und Melancholie. Über allem schwebt überirdisch das Melos der Untergangs, der Niederlage, aber auch der Gesang der Befreiung und des Märtyrertums: Zu bekannt günstigen Preisen sind wieder alle Forumsteilnehmer herzlich eingeladen - einige kennen sich schon aus den letzten Jahren und können sowohl Kartenreservierungen als auch Anregungen über 70mm@centrumpanorama.cz einreichen. Die Premieren-Annnonce von 1968:
  8. Demnach waere nicht das radikal andere Angebot filmtheater-stabilisierend, sondern das Mitmachen bei PayTV und On Demand? (es koennte auch eine Abwärtsspirale beschleunigen): https://mobil.stern.de/digital/homeentertainment/cinemaxx-chef-carsten-horn--so-viel-kinowerbung-haelt-er-fuer-angemessen-7600286.html CxX wird zum Totengräber des Kinos?
  9. IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS ("The Shoes of the Fisherman") Im Centrum Panorama Varnsdorf - 70mm Weekend vom 17.-20. Mai 2018 USA 1968 Filmed in Panavision (anamorph), vorgeführt auf 70mm-Magnetton-Kopie - deutsche Sprachfassung, mittleres Fading Kamera: Erwin Hillier Schauspieler: Anthony Quinn, Vittorio de Sica, Oskar Werner, Laurence Oliver, John Gielgud, David Janssen Regie: Michael Anderson ("Around the World in 80 Days") Musik: Alex North (nicht verwendete Partien aus seinem Score zu "2001: A Space Odyssey" erklingen; die Ouvertüre ist Dimitri Schostakovich nachempfunden, auch hier anzuhören: Ein Meisterwerk. Papst Kyryl Lakota (im Film Antony Quinn): "Zum Beispiel ein Mann wie Franz von Assisi. Was bedeutet er wirklich? Den vollständigen Bruch mit dem Schema der Geschichte -. Ein Mensch, der zur richtigen Zeit erscheint. Eine plötzliche, unerklärliche Erneuerung des christlichen Urgeistes. Das Werk, das er begonnen hat, setzt sich immer noch fort -. Aber es ist nicht mehr das gleiche. Die Revolution ist vorbei. Die Revolutionäre sind Konformisten geworden. Die kleinen Brüder des armen Mannes rasseln auf dem Bahnhofsplatz mit Opferbüchsen oder befassen sich mit Liegenschaftshandel zum Gewinn des Ordens." Er lachte leise. "Natürlich ist das nicht alles. Sie lehren, sie predigen, sie tun Gotteswerke nach bestem Gewissen, aber es ist keine Revolution mehr; und mir scheint, eine Revolution brauchen wir jetzt." "Vielleicht", sagte Jean Télémond (im Film: Oskar Werner) mit einem Zwinkern seiner klugen Augen, "vielleicht werden Eure Heiligkeit der Revolutionär sein". "Darüber habe ich nachgedacht, Pater Jean. Glauben Sie mir, ich habe darüber nachgedacht. Aber warscheinlich können nicht einmal Sie verstehen, wie gehemmt ich gerade durch die Maschinerie bin, die ich übernommen habe, durch die historische Denkweise, die mir den Weg abschneidet. Ich muß passendes Werkzeug finden. Ich bin noch jung genug, um große Umwälzungen zu erleben. Aber andere müssen sie für mich bewirken. - Sie zum Beispiel." "Ich, Heiligkeit?" Erschrocken sah Télémond den Papst an, "Mein Tätigkeitsgebiet ist noch viel begrenzter." "Ob das wohl stimmt?" entgegnete Kyrill. "Haben Sie je bedacht, daß die russische Revolution und die gegenwärtige sowjetrussische Macht letztlich auf der Arbeit von Karl Marx beruht, der einen nicht geringen Teil seines Lebens im Britischen Museum verbracht hat und jetzt in England begraben liegt? Der stärkste Explosivstoff der Welt ist eine Idee." Zit. aus dem gleichnamigen Roman von Morris L. West.
  10. Sie werden auf diese Weise schneller amortisieren + höhere Margen erzielen: das Bevölkerungswachstum explodiert und der Markt der unter 20-Jährigen, die Digitales dem Kinobesuch vorziehen, wächst rasant. Warum diese Gewissheit anzweifeln? Sie müssen und sie werden es forcieren. "Kino kommt zu den Menschen, nicht umgekehrt", lautet der Schlachtruf der Broadcast-Verwerter.
  11. Vor 40 Jahren startete "Close Encounters of the third Kind" in Germany waehrend der Filmfestspiele im Berliner Zoo Palast. Dessen Bauherr und Betreiber Max Knapp wegen einer Vorreservierung von "Krieg der Sterne" die Berlinale in jenem Jahr dort ausfallen lassen wollte. (Das wurde im letzten Augenblick durch Zuwendungen des Westberliner Senats abgewendet.) Dafuer aber hatte "Close encounters of the third Kind" im Wettbewerbshaus Zoopalast seine Premiere in einer 70mm-Blow up-Version. Vorgeführt auf Bauer U2-Maschinen riss der Film mehrmals, und der deutsche Verleih-Chef der Columbia beschuldigte Max Knapp: "Sie haben meinen Film zerstört!". Nach den Filmfestspielen lief er ebendort im 70mm-Regeleinsatz, waehrend "Krieg der Sterne" sechs Wochen zuvor auf der größten Leinwand Europas, im Royal Palast, in 70mm-Blow-up-Kopie gestartet war und noch erfolgreichere Besucherzahlen verzeichnete. Dramaturgisch und in seinem verschwörungstheoretischen Ansatz war "Unheimliche Begegnung der dritten Art" der deutlich spannendere Film von beiden. Leider ließ die Bildschärfe sehr zu wünschen übrig, und auch die Tonqualität des 6-Kanal Magnettons hielt sich in Grenzen, trotz hochwertiger Klangfilm-Verstärkeranlagen. Im 35mm-Einsatz erschienen in Deutschland zunächst nur Mono-Lichttonkopien, in der Bildgüte noch enttaueschender als die 70mm-Fassung. Die Schaerfe verbesserte sich deutlich mit Erscheinen der Special Edition drei Jahre später, die jedoch wegen ihres verlängerten und verzuckerten Endes vom Regisseur später wieder zurückgezogen wurde. Für den Filmkomponisten John Williams war es eine Übergangszeit von zuvor atonal klingenden Scores ("Erdbeben") hin zur eklektizistischen Spätromantik. Inwieweit "Unheimliche Begegnung der dritten Art" auch für den Special-Effects-Guru Douglas Trumbull nicht mehr als eine Auftragsarbeit war, vergleichbar mit den zwei Jahre später entstandem "Star Trek - der Film", um aus den Einnahmen wieder eigene Regiearbeiten zu finanzieren, wäre einmal zu untersuchen. Für den Kameramann Vilmos Zsigmond bahnte sich ein Kampf mit Columbia Pictures an, die den (später alle Rekorde brechenden) Einsatz der Lichtflutung während der Begegnung mit den Aliens aus Kostengründen zu stoppen versuchte und dem Künstler letztlich unterlag. In Abkehr vom Kulturschaffen des Kalten Krieges wurden in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" Aliens nicht länger dämonisiert, aber ein Sprung von der Dystopie zur Utopie gewagt. Fortan stilbildend auch die Darstellung von Kommunikationsschemata der amerikanischen Kleinbürger-Familie, die viele spätere Spielberg-Filme dominieren wird: überirdische Einwirkungen, im religiösen Duktus ummantelt, hebeln die Kleingartenidylle aus und unterziehen die Protagonisten einer Art des kathartischen Effekts, bigger than life. Der emotionale Kitt der Traumindustrie.
  12. Luxus und schlechter Geschmack sind unzertrennlich. Überall, wo der Geschmack viel Aufwand erfordert, ist er falsch. (Jean-Jacques Rousseau)
  13. READY PLAYER ONE - directed by Steven Spielberg. 70mm-Start Ende März in ein paar US-Kinos. Aufnahmefilm Vision 3 250D, anamorphotisches 4 perf 35mm-Format in A.R. 2.39 : 1. Der Vorschautrailer zeigt ein Videospiel mit digitalen composits - in Nachfolge von TRANSFORMERS/A.I/MINORITY REPORT? (Man kann sich täuschen - und es wird ein Meisterwerk.) https://web.facebook.com/musicboxchicago/?hc_ref=ARTqCzm4RmlspqPawIO7CQ04Qp--k87cROic1SvhohV-Q8CSoasFoSV9ZWuj4McyG74
  14. Ist in der Postproduktion seit Jahren bekannt, dass ein Riesenanteil der 4K DCDMs ein uprezz oder upscale ist (der Terminus "blow up" stammt noch aus der traditionellen Filmkopierwerkslandschaft und hat wegen sehr unterschiedlicher Bearbeitungsweisen krass abweichende Details in den Texturen hervorgebracht - was sehr schlecht mit der elektronischen Welt vergleichbar ist). Auch Sony als Filmproduktionsfirma brachte zahllose Mogelpackungen auf den Markt. Ob 2K HFR oder 4k 24p die Wahrnehmung revolutioniert hat, ist ebenfalls zu bezweifeln. Im UHD-Bereich des home cinemas sehe ich sogar die Mogelpackungen in der Mehrheit. Bisweilen dort mit einer HDR-Funktion versehen, wo man sie besser ausschaltete (KING KONG von P. Jackson), wonach es endlich wieder original aussah. Wird Zeit, neuartige und revolutionäre Kinotechnik auf den Markt zu werfen. *It's one of the 'dirty little secrets' of Hollywood that, although UltraHD and 4K were used in production from more than ten years ago, the difficulty in archiving finished content at higher resolutions at the time meant that virtually all content until the last year or two was archived at 1080P. Aus: https://www.displaydaily.com/press-release/sony-vpl-vw550es-reviewed
  15. Jene 007-Produktionen geleitet, die man ob ihrer Schauplätze, des Production Designs und der besten Countdowns mit Abstand am häufigsten ansehen konnte - und süchtig danach wurde: http://www.007.com/lewis-gilbert-1920-2018/
  16. Funktioniert so seit 69 Jahren auch in Bundesrepublik, wo von Amis und Engländern auf dem Petersberg deutsche Marionetten eingesetzt wurden, die eine Verfassung verkündeten, die zwar nicht aus dem Volk kam, aber das angloamerikanische System einführen half. Insolvenzen gehören seither zum Wettbewerbsmotor der freien Marktwirtschaft.
  17. Weltpremiere vor 50 Jahren: der 2. April 1968. Fortan das groesste Kunstwerk der Geschichte. Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main eröffnet ab 21. März eine Ausstellung zur Produktion des Werks, ergänzt von heutigen Künstlern und Ausstellern, die sich davon inspiriert fühlten: http://2001.deutsches-filmmuseum.de Auch etliche Kinos werden ab Ende Mai an den Feiern teilnehmen. Zu wünschen wäre wieder eine kontroverse und unerschrockene Behandlung des Films, nicht allein dessen Hymnisierung.
  18. Was? Keine Investentscheidung?
  19. Die Summe der anderen Standortfaktoren ist ja leider mittlerweile entscheidender als die Leinwandgröße. In Berlin etwa besitzen die Center Kino Rollberg Kino, Zoo Palast, Delphi Lux oder Passage jeweils zwei Kinos mit Leinwandgrößen rund um die fünf Meter oder in letzterem um die drei Meter. Oben genannte Immobilienfirma hat ja bereits eine Standortanalyse durchgeführt. Die Prolongation ist durch den Mehrsaalbetrieb gegeben - welcher bereits vom Vorbetreiber als existentielle Voraussetzung geschaffen wurde, nachdem der 1-Saal-Betrieb gescheitert war. Insofern ist die Entscheidung zum Investment längst gefallen.
  20. Musst du Oliver Pasch fragen, warum er glaubt, dass hierdurch s.E. Synergieeffekte moeglich werden. (Kann zeitweilig sich so ereignen, aber der Kuchen wird nun "durch zwei geteilt".) Ich denke da stockkonservativ: Kino geht an haueslicher und mobiler Audiovision bitterlich zugrunde. Kinos ueberleben nur durch kleine und grosse Exklusivitaeten. Warum wird das immer wieder aufgeweicht?
  21. Die Heimkinofraktion ist ungewöhnlich patent und anspruchsvoll. Die enthusiastischsten Filmfreunde sind dorthin abgewandert. Sie haben aktivste Foren bei beisammen.de, alrea.dvd, hometheatre forum, Grobi TV. Und sie stimmen pauschal ein in den Kanon "Kino war gestern". So wie hier: https://www.heimkinoraum.de/tests/heimkino-oder-kino-102 Was darf man daraus schließen, falls es nicht moeglich ist, es ihnen recht zu machen? (Ich gehe nach der Lektüre davon aus, dass es nicht mehr moeglich ist). Fuer 200,- UHD Player, fuer 500,- UHD-Fernseher. Damit kann sich mancher lange und billig vergnügen. Und wenn nachts ein Retrospektivenfilm der IFB auf arte laueft, ist klar, dass man sich diese Titel im Tagesprogramm am Potsdamer Platz wohl sparen kann.
  22. Er dient sich gern dort als Werbefloete an, um seiner eigentlichen Verkaufssparte, der des Heimkinos, den Hauch der großen weiten Welt zu emblemieren. Und spaeter dann als viel bereister Fachexperte die wahre Qualität vertraulich und exklusiv seinen Kunden zu zu flüstern, sobald der Kinorummel vorbei ist.
  23. Deutschland bedient die Heimkinotechnik, schließt nämlich seine Filmkopierwerke und scannt teils minderwertig die (angeblich nirgendwo mehr publikumszugaenglichen und praesentationsfaehigen) Kinofilme. Oesterreich rüstet auf: fuer Erhalt und Zukunft des originalen 35mm-Kinoformats und eröffnet noch in diesem Jahr ein 35mm-Kopierwerk: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=568456600178097&id=508568529500238
  24. Das wäre ja ein bedauerliches Versäumnis der Redaktion. Darf ich anfragen, ob sie Deine Zuschrift erhalten haben? Um ernst genommen zu werden, empfehle ich eine wertfreie Eingabe. Auch wenn es uns (und auch mir) nicht gefällt: der Zustand der Anlage kann von einer Zeitungsredaktion nicht eingeschätzt werden. Das ist gleichermaßen bei den Jubeljournalisten so (die ihre Artikel gerne mit den Pfauenfedern von Lounge-Kinos aufwerten) wie auch bei den mutigen, branchen- und systemkritischen Journalisten, zu denen in aufklärerischer Weise bei bisherigen Reportagen Herr Dell gehört. Bezüglich meiner umfassenden Angaben zu Berlin, mit dem Hinweis, sie seien keinesfalls komplett, wurde tatsächlich das Feedback der Kinos eingeholt, weil oftmals die Gerätetypen ergänzt wurden. Dazu gehört auch das oben genannte einzige uerblendungsfähige Haus für 70mm-Betrieb Delphi, obwohl es mit der Urania und dem Arsenal noch zwei weitere Häuser gibt. Im Falle der Fortsetzung der Thematik wuerde auch ich mir wünschen, dass Ursachen, Motive und Einstellung der Häuser, die noch traditionelle Projektionsanlagen herum zu stehen haben, auf den Prüfstand gestellt werden. Eigentlich ist dies das Privileg und die große Stärke des Filmvorführerforums. Sinnlos ist das Unterfangen aber keineswegs, weil vonseiten des eigentlich sehr engagierten Journalisten bereits eine der wenigen Beiträge zur Digitalisierungskampagne zum Vorschein kamen, mit denen man sich bekanntlich keine Freunde schafft, ebenso wie der Institutionenproporz kritisiert wurde. Schon aufgrund dieses Artikels hat Dell bei mir für die nächsten Jahrzehnte einen Bonuspunkt eingefangen: https://www.freitag.de/autoren/mdell/mangelhafte-zukunft Hier sollte man eher kooperieren, aber nicht das Unterfangen verdammen. Es ist doch durchaus produktiv, wenn für den Filmbetrieb aufgelistete Kinos, die sich mit Angaben schmücken, in der Praxis auf den Prüfstand gestellt werden und unter Zugzwang geraten.
  25. Die filmprojektionstechnische Landkarte kann jetzt unter projektor@freitag.de weiter vervollständigt werden. Der Artikel im "Freitag" erschien unter https://www.freitag.de/autoren/mdell/von-der-rolle
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