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Wer die Hoffnung nicht aufgibt, zahlt servil sein Ticket im Zoopalast. Denn eine Toilette gibt es immer, am gewissen Ort ist man "dankbar" für kleinste Aufhellungen des Ausflusses. Zitat aus der Facebook-Seite des betreffenden Hauses am Zoologischen Garten (etliche Kommentare wurden wohl gelöscht, obwohl Beleidigungen stets unterblieben): Username "Ruhe Bitte": Also das Flackern bei den hellen Flächen ist ja bei weitem nicht mehr so schlimm wie bei Interstellar damals und dass alle dunklen Farben etwas zu dukel sind ist auch nicht das Ende der Welt (immerhin bekommt man mal richtiges Schwarz :>), aber kann man da echt gar nichts mehr machen an dem Projektor? Oder ist das einfach zu arschteuer? Oder liegt's an der Leinwand? INTERSTELLAR war keine so dunkle Kopie wie LAWRENCE O. A. , also war das Flimmern noch impulsiver. Jetzt sind auf einmal die dunklen Flaechen "zu dunkel"? Übersetzt: -> "zeichnungsfrei absaufend". Nein, da kann man nichts machen am Projektor, auch nicht an der Leinwand, auch nicht durch Betreiberwechsel oder Austausch der Theaterleitung. Es ist alles arschteuer, und ich empfehle den Abriss des Hauses und Neubau nach modernsten akustischen und projektionstechnischen Standards. So wie das eye in Amsterdam - dort ist auch eine neue Kopie dieses Titels eingetroffen.
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Wie ist dies gemeint, "vergessen"? Man könnte sagen: wenn ein Filmtitel, der jemals irgendwo auf 70mm gestartet wurde, in einem Westberliner (sog. "Schaufenster des Westens") 70mm-Haus anlief, dann fast immer in 70mm. Ab Mitte der 70er Jahre hat sich das geändert (A STAR IS BORN) 1979 mit APOCALYPSE NOW (Zoo Palast) und ALIEN (Royal Palast) geraet auf dem Kinomarkt sowieso alles durcheinander.
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Jetzt aber hoffentlich getroffen: Datum der Berliner Urauffuehrung von LORD JIM: 29.10.1965 (im Anschluss an 12 W. Laufzeit von DIE GROESSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN) - als Roadshow - auf Europas groesster 70mm-Cinerama-Bildwand ("groesste" nach der Original Cinerama-Bildwand im Gaumont Paris) - mindestens 5 Wochen Laufzeit im Premierensaal (Royal Palast)
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Selber konnte ich dort erst ab Anfang der 70er Jahre gucken - dann bis Anfang der 80er Jahre. Es hat aber einen kompletten Austausch des Publikums ab 1983 gegeben, eine wirtschaftlich feste Klientel, und daher bin ich sehr froh, wie kontinuierlich, wie leidenschaftlich und auch perfektionistisch sich die 70mm und Sandalenfilm-Freunde heute an anderen Standorten zusammenfinden. "Kanonenboot am Yangtse-Kiang" war ja in der Grundabstimmung eine sehr blau-grün-blaue Kopie, deren Fading Eigenschaften sich deswegen auch lange Jahre weniger stark bemerkbar machten. Zu "Funny Girl" laesst sich eine Erstaufführung-Annonce dem City im Europacenter zuordnen. 6.3.1969. Gab es eventuell ein Nachspiel im Delphi? Allem Anschein nach ist der Bezirksstart von "Lord Jim" in 35mm auch die Premiere gewesen. Vorhin in den Zeitungen nachgeblättert, und mir wurde schwindelig, wie massiv ein Dutzend Jahrhundertfilme zur Jahreswende 1965 und 1966 anläuft. Die düster mystische Joseph Conrad-Verfilmung "Lord Jim" muss ein totaler Flop gewesen sein? Etwa eine Woche im Programm, aber danach ist er weg? Immerhin schaffte es der ebenso schwierige Titel "Cheyenne" zu einer Roadshow Premiere im Royal Palast, wurde aber nach 3 Wochen zugunsten von "Meine Lieder meine Träume" abgesetzt. Alle Roadshow-Häuser waren besetzt. Habe das heute mal durchfotografiert, ist spannend.
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Oh, danke vielmals! Dein Live-Gedaechtnis ist unersetzlich. Zur Strafe muss ich wohl das Berliner Premieren-Kino jetzt herausfinden, anbei leider nur die LORD JIM-Annonce der Nachspieler, wie es scheint. Sogar noch 1969 eine 70mm-Premiere im Delphi, 4 Jahre nach Eröffnung von Royal Palast und City im Europacenter, die fortan das meiste an sich zogen. Und ein Zitat aus der aktuellen Delphi-Website: "In diesen sehr problematischen Jahren besinnt sich Jonigkeit auf seine alten Erfolge und wiederholt die Klassiker. Natürlich passen die Sandalenfilme nicht mehr in die Zeit. Wer geht in den Siebzigern schon ins Kino, um Ben Hur oder Cleopatra zu sehen?" Zitat Ende. Heute sind es die Festivals, die weitermachen. Oft schoenere Spielstätten, aber gealterte Filmkopien.
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Noch schlimmer als die, die solches eingebaut haben oder dafür noch bezahlt haben, ist die feuilletonistische Presse. Sie lässt sich mit jeder Fake Story füttern und erfindet noch welche hinzu. Der Betreiber dieses Kinos beabsichtigt nun für seine Mitarbeiter die Einführung eines "Kino-Abiturs" laut Filmecho/Filmwoche. Das wird dann die größte Fake-Agentur der Republik? Noch nie wurde zu 70mm-Vorführungen so viel geschrieben wie heute, noch nie war man vor den Qualitätsmerkmalen eines immersiven 70mm-Films so weit entfernt wie heute. Das versetzt einen in groesstes Staunen.
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Premierenstarts eigentlich auch nach Einführung der filmbasierten Digital-Tonsysteme noch präsent: TITANIC, Wiederaufführung MY FAIR LADY, INDEPENDENCE DAY, GODZILLA, Wiederaufführung von VERTIGO, HATEFUL 8, THE MASTER, INTERSTELLAR, Wiederaufführung von 2001: A SPACE ODYSSEY, ARMAGEDDON, DUNKIRK, MURDER ON THE ORIENTEXPRESS, WONDERWOMAN, INHERENT VICE, PHANTOM THREAD u.a. (70mm Imax hier nicht aufgelistet). Delphi Filmpalast ist das einzige Kino, das noch 70mm spielen könne? Den Maßgaben des Formats nach (Bildseitenverhältnis, Schnittbreite des Wiedergabefilms, Anzahl der Lautsprecher oder zumindest Verstärker) können Berlinale Palast, Arsenal, Haus der Kulturen der Welt (wenn nichts verändert wurde), Zoo Palast 1 und Zoo Palast 2, Astor Filmlounge, Urania, Kino International, CineStar 8 (sofern nicht zurückgebaut wurde), also insgesamt neun weitere Spielstätten den Plastikstreifen abspielen. Davon unbenommen ist richtig, dass das Soundsystem im Zoo Palast entweder wie Betrug oder Selbstbetrug daherkommt (aber "wiedergeben" kann man dort 70mm DTS wie auch Maggnettonfilm), richtig zu erwähnen die eingeschnürte Akustik und der handtuch-lange Saal des Delphi mit Steilprojektion, unerfreulich die Kontrastminderung im International, zutreffend die Stabilitätsprobleme in der Bildbühne auf den Urania-Bildwerfern, abenteuerlich die Filmtelleranlage, Kaschierung und Steilprojektion in Astor Filmlounge undsoweiter. "Abspielen" können sie alle. Premieren laufen aber nur in Zoo 1 angekoppelt an Zoo 2. Zoo Palast hatte in den 1960er Jahren bildlich und tonlich die hochwertigste Wiedergabeanlage, und auch der Bildeindruck war größer als heute! Es gibt noch eine weitere Spielstätte. Nicht für Premieren, möglicherweise aber für Reprisen nutzbar.
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Die letzten 15 Jahre: Defakto nichts. 1965 lief dort noch einmal mit LORD JIM ein klassischer 70mm-Film in Premiere, aber in den 1970er Jahren bis 1980 mithin sehr viele Reprisen. 1983/84 wechselte die Betreiberin, die sich für die Speerspitze der Programmkinobewegung hielt und derartige Filme als Sandalen und Schinken auf die Müllkippe verwünschte. Seine letzten 70mm-Premierenkopien hatte Delphi-Flmpalast mit COBRA VERDE und REVOLUTION in den Jahren 1988 und 1986, wo der Verleih wohl mächtig nachgeholfen haben muss. Es wurde, nachdem seit 2014 mit dem Revival des Zoopalastes (seit den 70mm-Einsaetzen von INTERSTELLAR, DUNKIRK oder HATEFUL 8), auch Delphi Filmpalast in den Fokus gezogen. Aber mit der Doppelspielstätte am Zoo und dessen Möglichkeit zur Prolongation sehe ich nicht den kleinsten Spielraum. Zusätzlich liegt das Haus in der Kantstraße von den Besucherzahlen her weit im Schatten des Zoopalastes, was in den glorreichen 50er und 60er Jahren natürlich anders war. Dagegen aufzuholen war nur noch möglich, in dem ein neues Arthouse-Center, das Delphi Lux mit 7 relativ kleinen Saelen in Parkgaragen realisiert wurde und sehr erfolgreich agiert. Damit aber ist der Markt in Charlottenburg endgültig saturiert.
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Da war ich auch froh, als es im Schwester-Kino dieser Kinofirma am Zoo, der AFL am Kurfürstendamm, nach anderthalb Jahren guten Zuredens gelang, 2010 eine Klassiker-Reihe aufzuschwatzen und wir unsere Filmkopie "Lawrence of Arabia" in der 70mm-Fassung von 1989 dorthin verfrachteten. Ein zweites Archiv drängte dort auch hinein, aber nach zwei Saisons und vielen Filmrissen dann der abrupte Wechsel vom 70mm-Film zum Blu-ray-Repertoire. Nur der "Paukenschlag" der neuen Klasse-Reihe machte Schlagzeilen (siehe anbei), und 70mm war wohl nur als Anwärmer, als Marketing-Gag verstanden worden. Bei der erwaehnten "Sensation in der deutschen Kinolandschaft" wurde in dem Sinne wenig neu angeschafft, sondern zwei Altprojektoren der Vorbetreiberin UCI Kinowelt wurden auf Bitten der Filmfestspiele übernommen. Einer von diesen wurde nicht nach dem Erfolg von "Orientexpress" ins kleine Kino verfrachtet, sondern vor dem Filmeinsatz, welchem man vermutlich keinen Riesenerfolg zutraute, zumal fast zeitgleich ein "Star Wars"-Film eingesetzt werden musste. Auch hier sind die Angaben des Pächters des Zoopalastes ganz schön gemogelt, ebenso wie die beschworene Bildbreite von 22 Metern, die es dort niemals gegeben hat - ebenso übertrieben die "8" Oscars für "Lawrence of Arabia" oder gar ein 70mm breites Negativ (-> 65mm ist der Standard). Daran merkt man dann schon, dass die Hausverantwortlichen in anderen Branchen als der Filmbranche aufgewachsen sind, und dass ein Grundstock für die Herausbildung von Festivals oder filmkultureller Aufbauarbeit nie als Betriebsziel gesehen worden ist. Das gilt ebenso für die technische Vorbereitung, zumal ein dauerhaftes Bildflimmern auf der einen Maschine (jetzt ins kleinere Kino verfrachtet) und die Bildstandsschwankung auf der anderen Maschine als "normale Eigenschaft des analogen Films" entschuldigt werden, wie es jedes Mal wieder auf Nachfrage hin geschieht. Spätestens dann, wenn dieser Normalfall zu einem Totalausfall der Vorführanlage von einer ganzen Woche führt (siehe "Mord im Orientexpress"), wonach man digital weiter spielte und weiterhin Tickets für eine 70mm-Veranstaltung verkaufte, fällt auch dem wohlwollendsten Cineasten auf, dass eigentlich die Grenze erreicht ist. Einige hier im Forum und auch auf vielen Facebook-Seiten nannten es verständlicherweise Betrug. Man wäre ja gerne nachsichtiger mit kleinen Fehlern, die hier wie dort immer passieren können, aber dieses Haus schwimmt im Geld. Trotzdem geschäftlich gerissen, zwei Stätten mit 70mm auszustatten, weil auf diese Weise Delphi-Filmpalast am Zoo ( und auch andere Berliner Staetten) nie wieder an einen 70mm-Neustart gelangen. Diesen Vorzug hatten auch 1965 Royal Palast + City um Europa Center, weshalb der ebenfalls für 70mm ausgestattete Titania Palast kurz danach schloss und auch nicht mehr das MGM Theater Kurfürstendamm die MGM-Produktionen "Doktor Schiwago", "In den Schuhen des Fischers" oder "2001: Odyssee im Weltraum" erhielt - und 1977 schloss. Zu jenen Zeiten waren 70mm-Auswertungen erfolgreicher als heute und auch die Projektionsqualität gepflegter. Weiters sind die letzten Beispiele des Formats, u.a. "Mord im Orientexpress" und "Lawrence of Arabia", mit starken Verlusten von einem digital erstellten Negativ fabriziert und in leider keinem einzigen Punkt mit der spektakulären Qualität der in den 1960er Jahren hergestellten 70mm-Kopien vergleichbar.
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Sieht ja aus wie neu, Schmuckstück. Thx. Den Etat von Oslo hat kein anderes Festival, OV-Fassungen und Russischsprachiges zu pflegen und zu fliegen. Was aber geschieht mit den tschechischen, deutsch-synchronisierten und ansatzweise auch in Dtl. liegenden englischsprachigen Archivkopien? Im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Polen gab es dafür schon immer eine Heimat. Wer kein russisch beherrscht (die Häfte beispielsweise unseres Vereins kann kein russisch), müßte bei Verbot der Synchronfassung vollständig auf eine 70mm-Vorführung verzichten oder wäre in Oslo mutterseelenallein - bei viermal höheren Aufenthaltskosten. Wenn schon 70mm-Klassiker, dann gehören sie auch nicht auf eine Flachleinwand der für die Nouvelle Vague konzipierten Museumskinos. Denn ohne Kurve wenig Tiefsinn in der Perspektive, ohne Größe wenig Kraft in den Millimetern, dachte ich mir. Daher wird in Varnsdorf die gebogene Bildwand erneuert und minimal vergrößert - eine Änderung. Das Problem vom letzten Jahr wurde auch gelöst. Immer auch ist ein 70mm-Festival ein Projektionistentreffen - und Oslo ist als Festival dankenswerterweise von den dortigen Projektionisten (gegen Vorurteile der Programmkuratoren) durchgesetzt worden. Ich meine aber auch, daß Einflüsse der Bildgestaltung (Darlegung der Fotografie) und der Bildperfektion (Filmkopierwerk) auf Festivals Ansprechpartner und Plattformen finden sollten. Insofern sehe ich dies in Tschechien nicht gehindert und würde mich in dieser Beziehung in Skandinavien verloren fühlen. Aber wenn sich dort die Freunde des neuesten Standards die Hand geben, ist das auch eine aktive Form der Kinoverteidigung. Aber Film erscheint mir darüberhinaus auch ein Verständnis für andere Zusammenhänge zu inspirieren. Filmtheorie wäre eine weitere vernachlässigte Variante.
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Da oben irgendwo. Wo Dolby Atmos anzufinden ist. Hat "155 000 Watt, damit könnte man die Waldbuehne beschallen...DAS ist 3D für die Ohren", garantiert immerhin der Pächter (Zitat aus http://m.tagesspiegel.de/zoo-palast-oeffnet-wieder-grand-cinema/9118178.html).
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Es ist eine andere Kopie als die, die wir beide in Karlsruhe sahen (wo wir uns ohnehin das letzte mal sahen). Trotzdem in der Gesamtnote weder besser noch schlechter. Das Material und die damaligen Entwickler können ihren Grundcharakter nicht verbergen. Aber das ist Geschichte. (Wirklich bestürzend finde ich eher die Körnigkeit in den Filmen "H8" oder Matsch in "Dunkirk", aber das moniert anscheinend niemand. Dagegen schaut man in KRIEG UND FRIEDEN fast unendlich in die Landschaft.) Thomas Hauerslev hatte im Web-Kompendium zum 70mm-Film Autoren aus dem Heimatland des sowjetischen 70mm-Films versammelt, wobei Abbildungen und auch Filmlisten angeführt sind, Dmitry Silyanov ist der Rechercheur, der anscheinend dafür tief ins Archiv griff: http://www.in70mm.com/library/process/sovscope/index.htm Selber zuletzt vor 20 Jahren damit befasst, fand ich den Prospekt des Auslandsvertriebs der UdSSR. Ob die hier folgenden Bilder nicht doch schon im Netz sind, kann ich nicht sagen. Aber ich stelle sie mal ein (und warte auf Dein "Gegenstück" im Original, damit man vielleicht einen Vergleich anstellen könnte?). Entwicklungsmachinen, Kopiermaschinen und Projektoren sind ebenfalls abgebildet. Viel Spaß.
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VOJNA I MIR - KRIEG UND FRIEDEN (Sowjetrussland 1964 - 1967) Eine Zeit lang kolportierten die Produzenten Kosten von 100 Millionen Dollar, gaben dann aber zu, dass die tatsächlichen Ausgaben bei 8,3 Millionen Rubel lagen (damals etwa 9,2 Millionen Dollar). Dennoch ist die Rechnung nicht so simpel, zusätzlich zu dem offiziellen Budget durfte der Filmemacher millionenschwere Staatshilfen in Anspruch nehmen und zum Beispiel mehrere Tausend Statisten des Militärs nutzen, die für beeindruckende Massenszenen eingesetzt wurden - ohne einen Rubel dafür zu bezahlen. 1979 nahm das Guinness-Buch der Rekorde „Krieg und Frieden“ mit Kosten von 96 Millionen Dollar als teuersten Film aller Zeiten auf - allerdings inklusive der „Schenkungen“ des Staates, weswegen die Ausweisung umstritten ist. (Aus: http://www.filmstarts.de/filme/bildergalerien/bildergalerie-18504863/ ) Stanley Kubrick hat zehn Jahre später von einem Film in ähnlichen Dimensionen geträumt [...] aber es wurde nie etwas daraus. Und vielleicht konnte auch Sergej Bondartschuks "Krieg und Frieden" nur entstehen, weil die Sowjetunion im Kalten Kinokrieg mit dem Westen einen Rückstand aufholen musste. Hollywood hatte den Roman von Tolstoi nämlich schon 1956 verfilmt, [...] und so bekam die Großproduktion unter dem Kommando des beliebten Heldendarstellers Bondartschuk zunächst vor allem den Auftrag, die Amerikaner in jeder Hinsicht zu überbieten. Hundertsechzigtausend Kostüme, hundertzwanzigtausend Komparsen und ein Budget von napoleonischen Ausmaßen wurden in fünfjähriger Drehzeit ab 1962 eingesetzt, um die Schlachten von Austerlitz und Borodino, den Brand von Moskau und den Untergang der Grande Armée ein für allemal auf die Leinwand zu bringen. Wenn man den Film [...] sieht, [...] begreift man leicht, warum Bondartschuk während der Dreharbeiten zwei Herzanfälle erlitt und zeitweise vom Krankenhaus aus die Produktion leiten musste. Denn die Spannung zwischen Heldenpathos und Seelenkitsch, zwischen Krieg und Lyrik reißt den Film fast in Stücke, und das Sovscope-70-Format walzt jede Berührung zur Staatsaffäre aus. "Krieg und Frieden" ist der gestrandete große weiße Wal des Breitwandkinos. kil (zit. aus: FAZ, 6.2.2009) Wir zeigen als Auftakt den ersten (von insgesamt 4) Teilen in deutscher Synchronisation.
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Frequenzaufloesung der Tonoptik, aber auch der Grad der Filmschonung waren sehr anfechtbar. Unikat-Filme besser auf einer anderen Anlage abspielen, wenn möglich: Also die Unterscheidung zwischen Ausstellungsprojektor und Filmarchivprojektor besteht fort.
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I assume you knew the plans: 70mm, DCP, no 35mm. It doesn't need to inform you that there is a moratorium in place on this title until the 31st May, currently, as WB finalises their big anniversary plans as a studio to celebrate this films milestone. -- Moreover a current (stunning) statement by the restorer of the Columbia production "Lawrence of Arabia": http://www.film-tech.com/cgi-bin/ubb/f1/t012244/p2.html
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Auch wenn ich da etwas durcheinander bringe: es scheinen keinesfalls nur die Sony-Systeme davon zu profitieren, sondern auch Barcos DP4K-60L. Auch wenn Markennamen wie Laserprojektion marktbeständiger als EclairColor klingen, sind sie kein Hindernis für EclairColor, das auch bei Laserprojektion zu gerüstet wird. Liegen die Kosten des EclairColor-Masterings zudem unter dem von Dolby Vision, hat EclairColor ähnlich wie DTS einst zu 35mm-Zeiten ein Potenzial. Gerade die Verbreitung sehr lichtstarker DP4K-60L, die schon im 2D-Betrieb Bildbreiten von bis zu 27 m auf Leinwänden mit Gainfaktor 1,8 zulassen (abgesehen davon, dass sie auch im 3D Betrieb für künftige Masterings mit höherer Leuchtdichte Potenzial gaeben), bietet EclairColor eine sinnvolle Anwendung. Falls gegenwärtig in Westeuropa 63 Kinos mit EclairColor ausgerüstet sind, betrug diese Zahl vor anderthalb Jahren noch 16 Kinos. (Die Zahl der 70mm Kinos lag Ende der 60er Jahre auf ähnlicher Höhe, stieg Anfang der 90er Jahre und ebbte in den 2010er Jahren ab - und kostete richtig Geld.)
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Insofern kann man bezüglich der Hochwertigkeit von Filmtheaterbauten am Beispiel des Gloria-Palastes sagen: ab 1926 ging's bergab. Der Erstbau prunkvoll neobarock, aber auch stark ornamental verzuckert - weniger mutig-funktional als der spätere Titania-Palast, das Universum oder die Lichtburg. Der Neubau von 1953 (in den Fotos auch mit späterem Umbau auf CinemaScope-Bühne zu sehen) dem Nierentisch-Kitsch der Adenauer-Epoche huldigend, schon Anfang der 80er Jahre muffig anmutend, kaum besser als gehobene Bezirkskinos der 50er Jahre. Die festliche Fassade von 1953 wurde schon 1971 simplifiziert, passend zum Anbau der Gloriette. Das 50er Jahre-Foyer und der Treppenaufgang aber blieben bis zum Abriss erhalten. Der letzte Saalneubau von 1988 wie ein steriler Konferenzraum: helle Decke, aber verbesserte Projektionstechnik. Premieren fanden statt, aber eine metropolitane Aura hat sich mir nie erschlossen. Bilderzusammenstellung: Kinomuseum Berlin e.V.
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"Ambitioniert" meinte, dass Kreative über das simple Kalkül eines Sequels hinausgehend neue Maßstäbe im Storytelling, in der Ausstattung, in der Fotografie, in der kinematographischen Immersion oder im intellektuellen Anspruch schaffen wollten. Oder auch Risiken eingehen, insofern Marktkonventionen durchbrochen werden müssen. "Blade Runner 2049" hat brauchbare zivilisationskritische Ansätze, wie man sie seit Mitte der 70er Jahre im Science Fiction Film nicht mehr gesehen hat. Dagegen enttäuscht die visuell prüde und einfallslose Umsetzung im Vergleich zu dem inhaltlich bedeutend flacheren, aber in den Modellanimationen umwerfenden Original-Film von 1982. Ambitioniert ist auch die Länge der Laufzeit, der Ridley Scott (für mich unverständlich) die Schuld für die Enttäuschung des Einspielergebnisses zuschiebt. Damit votiert Scott für Anpassung und schnelleren Konsum, und das finde ich unambitioniert, kommerziell opportunistisch. Man kann ihn da in eine Linie mit Steven Spielberg stellen. Oder, wenn man ihm zu viel Ehre zuteil werden lässt, mit Alfred Hitchcock.
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Allerdings, ein Planet aus Asche. http://m.spiegel.de/einestages/vergessener-held-a-948852.html
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Die Branchenbeschreibung von @FP ist meisterlich formuliert. Man sollte sie ruhig nachdrucken: in allen Filmpublikationen und auf allen Medienplattformen zur Kinobranche, damit vielen jungen, gutwilligen Menschen ein solches Schicksal erspart bleibt.
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Meine Kenntnis bezieht sich nur auf die Premierenkopien in 35mm. Spätere Neuauflagen könnten auch anders sein. "Von den Socken" war ich nur, was die 70mm-Dupkopie aus dem Super 35-Negativ herausholte (die, die ich im CinemaxX sah, und die wir in den Royal Palast holten. Eine weitere Kopie auf einem 70mm-Festival, entliehen aus Amsterdam, enttäuschte eher). Es gibt ja diesen Fachbericht zur Dupherstellung, und der Regisseur ist bekanntlich seit seiner Zeit im Kopierwerk im heimatlichen Toronto Experte.
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Minderwertig waren nur die 35mm-Kopien: wegen Zeitdruck wurde die Entwicklungszeit verkürzt mit allen unvermeidlichen Bildbeeinträchtigungen. Ausnahmsweise sehr gut ist die 70mm Dupkopie sowie die Blu-ray Version auf 3D.