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magentacine

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  1. Noch zwei "Farbnegativ-auf-Schwarzweiß"-Produktionen: THE MAN WHO WASN'T THERE von den Coen-Brüdern: BERLIN - SINFONIE EINER GROSSTADT (2001/2) von Thomas Schadt http://www.filmportal.de/df/2f/Uebersicht,,,,,,,,1F2D49573A49499D9E6AFEAEBBB41692,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html http://www.swr.de/sinfonie/index.html Der Coen-Film ist hervorragend aufgenommen, die Kopie, die ich sah, war wirklich neutralschwarz gefiltert. Auch mit Farbnegativ kann man alsoSchwarzweißfilme machen, wenn man weiß, wie man sie beleuchtet. Dieses Wissen fehlt aber den meisten Kameraleuten mangels Erfahrung und Anwendungsfall, kann man sehr schön beobachten an TOTE TRAGEN KEINE KAROS, bei dem der DP nicht in der Lage war, Bildcharakter und Beleuchtung dem verwendeten Archivmaterial mit Bogart, Douglas, Robinson usw. anzupassen. Den BERLIN-Film habe ich nur noch verwaschen in Erinnerung, da übermüdet gesehen. Nicht sicher bin ich mir bei dem französischen Film DIE FRAU AUF DER BRÜCKE, ziemlich gute Kameraarbeit und insgesamt ein ungewöhnlicher Film - könnte aber auch richtiges s/w sein...
  2. Und die Unterschiede in der Perforation - die Fotofilme haben KS-Perforation, während zumindest die modernen Produktionskameras mit Sperrgreifern nach Bell&Howell-Negativperforation verlangen. Einfachere Kameras wie Arri 2C oder Konvas ziehen allerdings auch KS anstandlos durch. Ob es mit KS-Negativen in der Dupkopierung Probleme gibt, weiß ich nicht, als die Nouvelle Vague in den 1950ern Fotofilm einsetzte (z.B. in AUSSER ATEM Ilford HPS), waren ja mehrheitlich Schrittkopiermaschinen im Einsatz. Bei Durchlaufprintern könnte es Schlupf und Schärfe/Bildstandsverlust geben. Sorry, genau das ist der Weg, in dem einige französische Labore vor einigen Jahren anfingen, Schwarzweißkopien vom Farbnegativ zu machen. Das Tonnegativ stellte eben durch seine Steilheit (in etwas "weicherem" Entwickler behandelt) den Kontrast wieder her, der durch die Farbmaskierung des Farbnegativs auf normalem Printmaterial nicht zu bekommen war. von: http://www.movie-college.de/filmschule/...zweiss.htm
  3. Das würde heute sicher als merkwürdig empfunden werden, da gebe ich Dir recht. Aber bereits in den 1930ern gab es dunklere und realistisch anmutende Filmfotografie, zum Beispiel M- EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER. Kriminalfilme der 1940/50er Jahre (Beispiel: GANGSTER IN KEY LARGO, Kubricks TIGER VON NEW YORK, Fullers POLIZEI GREIFT EIN) ist teils sehr extrem und weit entfernt von der "Alles-hell-bis-in-die-Ecke"-Ästhetik, wie man sie in vielen Hollywood-Komödien und im leider oft ziemlich grausigen deutschen Nachkriegsfilm oft findet - hell ausleuchtetes Boulevardtheater mit schnarrenden Knattermimen. In den 1950ern und 60ern gibt es eine Vielzahl unglaublich schöner Schwarzweißproduktionen, die eine räumliche Ausleuchtung und Bildtiefe haben, wie sie heute kaum einer mehr hinbekommt (und will): Ich nenne da DAS APPARTEMENT und LA DOLCE VITA und natürlich HAI DER GROSSTADT, alle in s/w und Scope. Dieses "späte Schwarzweiß" ist - wenn man gescheite Kopien sieht - geradezu "samtig", hat viele Zwischentöne, ohne dewegen flau zu wirken und ist zwar stilisiert, aber nicht künstlich. Bestimmte Schwarzweißfilme wie NACHTS, WENN DER TEUFEL KAM, DIE MÖRDER SIND UNTER UNS oder DAS TOTENSCHIFF sind für mein Empfinden ziemlich zeitlos - nur eben Schwarzweiß! :) Und das empfindet offenbar ein Teil des Publikums als einen Mangelzustand, außer natürlich, wenn es cool ist! :) Da für den Fotobereich klassische s/w-Emulsionen der 1950er wieder hergestellt werden (ADOX-Rezepturen für niedrigempfindliche Feinkornfilme), wäre es reizvoll, damit für die Kinoleinwand zu drehen, aber Beleuchtung ist ja heute beim Filmemachen ein Fremdwort. PS: Viele Filme wurden im Dupprozeß deutlich verschlechtert, ich war nach zwanzig Jahren völlig verblüfft, eine LA DOLCE VITA-Kopie mit perfektem Kontrast, unglaublicher Schärfe und feinstem Korn auf einem Festival zu sehen - die deutschen Verleihkopien wirken alle etwas weich & körnig, mit leicht mulmigen Grauwertstufen. Auch die WA-Kopien von EINS ZWEI DREI oder von SPUR DER STEINE sehen schlichtweg grausig aus, wie von 16mm aufgeblasen. Bittere Ironie, daß der intendierte Bildcharakter (bitte keine Farbraumdebatte und analog/digital-Glaubenskriege) erst wieder bei DVD-Kopien von besseren Originalmaterialien zu ahnen ist!
  4. Gerhard Last schrieb: Im Kinefilmbereich gibt es keine hochentwickelten s/w-materialien à la T-Max , sondern (bei US-Filmen) nur Eastman-Typen, die seit dreißig Jahren nicht mehr weiterentwickelt wurden. Konkret sind das Plus-X und Double-X, beide für ihre Empfindlichkeitsklasse unangenehm grobkörnig. Ein "klassisches" Schwarzweißbild ist ohne größte Mühe und Prozeßverbiegung kaum zu erzielen. Der Hauptgrund für die Verwendung von Farbnegativ heute ist sogar das feinere Korn und die überlegene Auflösung - wegen des vergleichsweise kleinen Marktes für s/w-Kinefilm-Negativ ist eine Neuentwicklung nicht erfolgt oder zu erwarten. Der großartige, feinkörnige und fein abgestufte Look vieler schwarzweißer 1950er/60er-Filme (falls nicht im Dup degradiert) ist auf die Verwendung niedrigempfindlicher Negativtypen von DuPont, Ferrania, Perutz, Agfa oder Kodak zurückzuführen. Deren Empfindlichkeit von 15-18 DIN ist den heutigen Filmemachern zu viel Aufwand, daher greifen sie zum höherempfindlichen Farbnegativ. Was übersehen wird, ist die Tatsache, daß weder die Desaturation in Digitalen Intermed-Prozessen noch die Kopierung auf zweckentfremdete s/w-Materialien (z.B. Tonnegativfilm) eine "echte" Schwarzweißwiedergabe erzeugt, sondern nur etwas, was so ähnlich aussieht. Das beste Schwarzweißnegativ für Kinefilm ist meiner Meinung nach Filmotec/Orwo, sowohl der niedrigempfindliche UN54 als auch der hochempfindliche N74 sind den Kodak-Produkten vom Bild her überlegen. Das weiß in den USA aber keiner, und da manche Produzenten nicht mal für Farbfilm z.B. Fuji genehmigen, traut sich keiner, ein unbekanntes Produkt zu verwenden. Brillo schrieb: Stimmt so nicht. Schwarzweiß-Negativfilm ist nicht teurer, sondern im Gegenteil billiger, auch Bearbeitung und Kopien sind bei keinem mir bekannten Kopierwerk mit mehr Kosten verbunden. Es gibt auch für Massenkopierung keinen Grund, warum s/w-Positiv teurer sein sollte als Farbpositivfilm. Die Farbnegativ>Schwarzweiß-Sache hat noch einen anderen Hintergrund: Bestimmte Märkte akzeptieren überhaupt kein s/w-"Programm-Material" bzw. zahlen schlechter wegen der - von Brillo sehr deutlich beschriebenen - Publikumsreaktion. Wer den Film auf Farbnegativ dreht, hat immer die Option, für TV/DVD- und sonstige zukünftige Nutzungsformen den Film auch in Farbe herauszubringen. Und Geld regiert eben die Welt...
  5. Das eigene Regenerieren (Blankieren des Trägers unter Druck & Lösungsmittel) nicht, wohl aber bestimmte Methoden der nachträglichen Schutzbeschichtung, weil dann Zersetzungsprodukte nicht mehr austreten können. Nach dem Blankieren ohne Schutzlackierung besteht diese Gefahr m.W. nicht.
  6. In dem beschriebenen Zweibandexemplar war so ziemlich alles "handgestrickt" und zurechtgefeilt/gesägt - viele Exemplare werden davon wohl nicht gebaut worden sein. Werde mal einen Kollegen fragen, der damals den Beinahe-Absturz fotografiert hat, ob er das Bild noch findet. Letzten Endes war es gerade bei Rental-Geräten für Filmproduktion ziemlich fahrlässig, ein ungeprüftes Maschinchen herauszuschicken, immerhin saß ein 40köpfiges Team weit weg von zuhause und wollte sehen, ob die Aufnahmen vom Vortag gut gelungen waren. :)
  7. Um diesen Thread zu einem informativen Abschluß zu bringen: Hier wäre das komplette Patent von Dr. Vetter für das Prinzip der Todd-AO-35-Objektive: http://patentpdf.net/US3682533.pdf Und wen's interessiert, auch noch das 1962 erteilte Patent an Jan Jacobsen und Arri für UltraScope-Weiterentwicklungen: http://patentpdf.net/US3041935.pdf
  8. Erkläre mich bei entsprechender Nachfrage bereit, eine DVD anzufertigen, die solchen "Schlaubergern" verkauft werden kann und ihnen eine fünfminütige Einführung ins Urheberrecht verabreicht... ;)
  9. Dafür gab es von Retheto eine spezielle Reinigungsflüssigkeit. Man kann einfach die Filmführung nehmen und ein Samt-, Baumwoll- oder Mikrofasertuch einsetzen, das vorher minimal mit FG benetzt wurde. (Die Reinigungsbänder für RTI-Filmreinungs/prüfmaschinen könnte es bei Fa. Zenon noch geben, siehe http://www.zenon.de/nass.php ). Das FG bleibt bis zu einer Woche feucht, da es aber keine beweglichen Bänder sind, würde ich eine Kopie nur einmal pro Woche durchlaufen lassen. Alternative wäre Betrieb über Tropfventil, zum Beispiel mit Isopropanol, damit das Putzvlies immer leicht feucht bleibt. Wichtig wäre da eine einfache Luftabsaugung am Gerät, um Vorführer zu schonen! Ob es die Originalflüssigkeit von Retheto noch gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, kostete Ende der 1980er um die DM 40/Flasche. Alkohol putzt gut, tut dem Filmmaterial nix, ist spottbillig, kein Ozonkiller und bei korrekter Belüftung ohne gesundheitliches Risiko (hick). Brad Miller weist im FG Manual darauf hin, daß bei der allerersten Vorführung mit FG eine leichte sichtbare Streifenbildung in der Projektion sichtbar sein kann, geht aber davon aus, daß es sowieso eine Kontrollvorführung vor Programmwechsel gibt. Scheint aber auch von Reinigermodell und optischem System abhängig zu sein.
  10. Was antwortet man diesen Menschen, ohne ihnen klarzumachen, was sie sind und wo es in ihrer Birne offensichtlich dunkel geblieben ist? :shock: Am besten, man zieht einen Kreidestrich auf den Boden und bietet an, Ihnen die "DVD" zu übergeben, wenn sie zwei untendrunter durchgekrochen sind. Der Notarzt regelt den Rest, und das SAW3-Publikum hat was zu lachen.
  11. @Stand-By: Ich meinte das Retheto/Kinotongerät aus den 1980ern mit der Weichplastikflasche und dem Filzkissen, das per regelbarem Tropf benetzt wurde. Sah im Einsatz großartig aus, habe damals im frankfurter TURM-PALAST Kino 1 die erste wirklich 100%ig saubere Filmvorführung meines Lebens gesehen. Die US-Geräte sind natürlich wesentlich besser, weil die bewegten Bänder Schmutz und Abrieb abtransportieren und verhindern, daß ein hängengebliebener Emulsions- oder Filmsplitter böse Laufstreifen produziert! Aufwendiger und teurer als ein paar Winkel mit Umlenkrolle, Tropfflasche und Ventil...ich hörte oft, daß bei Kinoton das Ventil kaputtging, allerdings auch, daß meist mangelnde Wartung im BWR zur Stillegung der Kinoton-Reiniger geführt habe.
  12. @preston sturges: Hat der alte Avatar Urlaub? :shock: Man kann FG auch direkt in den USA bestellen, wenn's ein paar Wochen Zeit hat - kann je nach Pfund/Dollarkurs billiger werden. Vielleicht kommt es ja per Forum zu einer Sammelbestellung?
  13. Einziger echter Nachteil ist die Objektivsituation, das ist eben der Stand der dreißiger Jahre. Aber mechanisch eine großartige Kamera, die Modelle, die ich mal hatte, besaßen dank Sperrgreifer einen hervorragenden Bildstand - besser als jede Bolex- oder Pathé-Kamera. Die Siemens-Kameras sind übrigens perfekte Trickfilmkameras, da kann man das Objektiv auf die optimale Blende abblenden, und auch die kurze Filmlänge stört kaum. Was das Filmeinlegen angeht - halb so wild! Wer mal richtig schwitzen möchte, der sollte mal eine Konvas-Kassette (Nachbau Eclair CM-3) in die hand nehmen, da brechen sich manche schon bei Tageslicht die Finger ab... ;) http://www.commiecam.com/ Dann auf RESOURCES klicken und auf LOADING THE KONVAS MAGAZINE. :))
  14. Martin Rowek schrieb: Ja und nein! Sofern ein filmkundiger Mensch anwesend ist, würde ich auch ein "manuelles" Gerät vorziehen - beim beschriebenen Betrieb mit reinen Aufsichtskräften hat der P8 den Vorteil der zuverlässigen Abschaltung, wenn was schief geht. Den Hokushin habe ich noch nie benutzt, nur mal angesehen, aber ein gepflegter und gewarteter P8 ist schon ziemlich filmschonend. Habe für eine Endlosprojektion mal einen P8T400 als Ersatzgerät hingestellt, als die Selecton ein neues getriebe bekam, und war doch überrascht, wie wenig die Kopie unter der Beanspruchung zu leiden hatte. Einziger Nachteil meiner Selecton (Ex-Bauer-Schießkino) ist bei langem Schleifenbetrieb ein leichtes Einfräsen der Kufen-Innenkanten, aber außerhalb des Bild-und Tonbereichs der Kopie, also nicht so schlimm.
  15. Es stellt sich auch die Frage, ob die gegebene Raumakustik es überhaupt sinnvoll macht, aufwendig an der Tonverbesserung zu arbeiten. Wichtiger erschiene mir das: - Erfahrenen Kinotechniker holen, der die Anlage durchcheckt. Was jahrelang steht, funktioniert nicht unbedingt einwandfrei und filmschonend. Schärfe, Bildstand und gute Ausleuchtung sind wichtiger als irgendein "Hammersound". - Falls niemand mit Vorführerfahrung da ist, motivierten Vorführer engagieren, der Job ist ja in der Regel nicht überbezahlt, und jemanden zu haben, der routiniert mit 35-mm-Kopien umgehen kann, ist ziemlich wichtig. - Wie sieht die Tonabtastung aus, ist da noch Weißlicht oder Laser/LED-Abtastung? Ohne geeignete Abtastung sind neue Filme mit Cyanspur nur in Mittelwellen-Qualität vorführbar... Kurz gesagt: Fachmann fragen, per Forum ist da nur das Allergröbste zu klären.
  16. FilmGuard ist ein Filmreinigungs- und Pflegemittel. Es reinigt die Kopie, verhindert statische Aufladung und füllt kleinste Schrammen (Träger) optisch auf, erzeugt also bei älteren Kopien einen günstigen "wet-gate"-Effekt. Bei "staubenden" Kopien, die übermäßig weißen Abrieb erzeugen, entfernt FG die Verschmutzung und verhindert weiteren Abrieb. In gewissen Grenzen verbessert FG den Durchlauf auch bei alten, spröden oder geschrumpften Kopien. Das Schwierige an FG ist das Auftragen, zumindest bei kompletten Spielfilmkopien. Auftragen mit Lappen bzw. Tuch erfordert Fingerspitzengefühl, denn es genügt wirklich ein Minimum an FG. Zuviel führt zu häßlichen Flecken beim Aufwickeln der Kopie, die allerings mit Isopropylalkohol wieder entfernt werden können. Ideal sind am Projektor befestigte Filmreiniger mit bewegten Putzbändern, für die bei uns allerdings kaum jemand Geld ausgeben möchte. Auch ein funktionstüchtiger Retheto/Kinoton Naßreiniger (mit sauberem Filz und einigen Tropfen FG) funktioniert. Geeignete Reinigungsgeräte (kosten je nach $-Kurs zwischen 400 und 500€): http://www.cssincpro.com/Merchant2/merchant.mvc?Screen=CTGY&Store_Code=CSSIPD&Category_Code=FCM http://www.kelmarsystems.com/InspectClean/InspectCleanCat/inspectcleancat01.html Es genügt für ein Center oder Plex die Anschaffung eines Reinigers pro BWR, da ein FG-Durchlauf pro Woche genügt, die Kelmar-Geräte gibt es auch mit Wechselhalterung, so daß man das Gerät an wechselnden Projektoren/Tellern anbringen kann. Genaue Informationen und Bezugsquellen unter http://www.film-tech.com dann auf PRODUCTS klicken, auch im "Film Handler's Forum" werden nahezu alle Sonderfälle behandelt und erklärt. Gebrauchsanleitung herunterladbar. Eine ausgefallene Vorstellung oder Defekte an Teller/Projektor können bereits teurer werden als Reinigungsgerät & Jahresvorrat an FG (ist extrem sparsam im Verbrauch). Nein, ich bekomme keine Prozente... ;) aber es ist ein gutes Produkt und sorgt für blitzsaubere Kopien. Auch das Werbeprogramm sieht um Längen besser aus. Ach ja, ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Die Dolby-Digital-Fehlerrate sinkt auch - ausgesprochene Fehlkopierungen natürlich ausgenommen. http://www.film-tech.com/warehouse/reviews/review4/review4.html
  17. Im Ausstellungsbetrieb geht es meist um Endlosprojektion, in der Regel auch ohne Fachpersonal. Morgens einschalten, abends abschalten, das ist die Regel. Anrufen, wenn was kaputt geht, ist für manche Aufsichten schon eine reife Leistung. 1. Künstler setzen gerne Primitivprojektoren ein wie die Billig-EIKIs oder Bell&Howells aus dem Vollplastzeitalter. Diese Geräte, besonders solche mit automatischem Schlaufenformer, sind nicht schonend für die Perforation. Ein einziger Durchlauf kann bereits Randeinrisse oder Perfoanschläge erzeugen, von da ab zerstört sich der Film bei jedem Durchlauf weiter. Wenn man kein vernünftiges Gerät wie zum Beispiel einen Selecton-Kopf oder einen Bauer P8 einsetzen kann, kann der Verschleiß der Kopie durch Verwenden von Polyester deutlich herabgesetzt werden. 2. Der höheren Aufladung und Schmutzanziehung durch Polyester gegenüber Acetat ist durch regelmäßiges Filmreinigen entgegenzuwirken, die Schutzbeschichtung ist leider meist aus Zeit- und Anbietergründen nicht realisierbar. Also muß Putzen genügen. Permanent-Pflege zum Beispiel mit Filmguard ist nur mit Reinigungsgeräten machbar, die aber die gewünschte Installation oft optisch beeinträchtigen. FilmGuard verbietet sich leider auch bei Endlos-Schleifengeräten wie Eiki/Elf, da die Verschiebung innerhalb des Wickels gestört würde. 3. Polyester kann man bei kurzen Filmen (Endlosschleifen) bereits im Kopierwerk mit Ultraschall schweißen lassen, um Schmutzansammlung, Dehnen von Trockenklebeband usw. zu verhindern. Leider ist man sich im Kunstbetrieb zu fein, um auf Fachleute zu hören. Da werden Acetatkopien mit Brutalstprojektoren gequält, die dann möglichst viel Licht erzeugen sollen, ohne eine vernünftige Kühlzufuhr zu erhalten. Erinnere mich an ein Museum, das während eines Vierteljahres lieber 6.900 € an Wartung bezahlte, als von vornherein ein perfektes Leihgerät mit Filmrißschalter, Reiniger und leisem Betrieb zu akzeptieren und den (neukopierten!!!!) Film auf Acetat zu bestellen. Im genannten Preis sind noch nicht mal die Luftfrachtkosten für die exotische Ersatzteile aus den USA und Japan inbegriffen...aber der Kunde wollte es so und wird's auch niemals lernen. :roll:
  18. Andere Prozeßabweichungen wie von TK-Chris beschrieben sind damit keineswegs ausgeschlossen. Was ist beispielsweise mit dem extremen Abrieb bzw. "weißen Staub" oder mit den vielfach beobachteten Problemen in der Planlage bei manchen Kopien? Die Erklärung mit der Perforation ist schlüssig, mich würde allerdings ganz besonders interessieren, wie diese Beschädigungen im Kopierwerk zustandekommen können. Vielleicht könnte RalphLPZ ja - ohne Werk und/oder Material bzw. Einzelfälle zu nennen - da etwas Licht in die Sache bringen?
  19. Kunst, Ausstellungen und 16mm - das ist die Kombination des Grauens. Künstler und/oder Kurator kommen freudestrahlend mit einem Eiki oder Bell&Howell-Kurz-vor-schluß-modell und meinen, das hätte anderswo prima funktioniert. Dann löst sich das erste Plastikzahnrad auf, dann das nächste, dann geht (bei Xenon) das Zündgerät über den Jordan, und entgegen jeder Warnung, bitte beim Kopierwerk eine Polyesterkopie zu bestellen, hat der Künstler natürlich auf Acetat kopieren lassen...und dann geht das Geflenn los. Wochenlang. Lerneffekt null...ein Leihgerät will man nicht, sieht man gar nicht ein, warum denn auch? Dem Einwand, daß nach 25 Jahren bestimmte Kunststoffteile einfach kaputtgehen und nicht mehr zu haben sind, wird mißtrauisch aufgenommen. Fazit: Filmprojektionen mit Künstlern/Ausstellungen nur dann betreuen, wenn man die Freiheit hat, die optimale technische Lösung zu finden und zu betreuen... :roll:
  20. @Brillo: Brillo schrieb: Ich habe keineswegs eine Verschwörung dunkler Mächte behauptet, sondern im Gegenteil ausdrücklich gesagt: magentacine schrieb: Brillo schrieb: Das Publikum kann und soll tun, was es möchte, ist mir vollständig egal, solange es einen Zugriff auf OVs gibt. An meinem Wohnort kann ich diese nur noch in einem Programmkino und einem Kommunalen Kino sehen, was Mainstream-Erstaufführungen ausschließt, da das betreffende Kinocenter nur noch als verkommenes Rattenloch zu bezeichnen ist. Brillo schrieb: Sprachenlernen ist nichts Schicksalhaftes, sondern hat mit Interesse an etwas zu tun. Oder sind die Schweizer, Luxemburger oder Finnen mit zusätzlichen neuronalen Zentren gesegnet, die dem in Deutschland Geborenen fehlen? - Du unterstellst, ich würfe dem Publikum retrospektiv Verbohrtheit oder Faulheit vor - genau das Gegenteil ist der Fall! Wer seit Beginn des Tonfilms an Synchronisation gewöhnt wurde (aus kommerziellen Gründen), im Dritten Reich nur sorgsam bearbeitete und synchronisierte Auslandsfilme sehen konnte und nach dem Krieg von den Alliierten ebenfalls nur "eingedeutschte" Filme vorgesetzt bekommt, wie soll dieser Besucher auf einmal Gefallen an etwas finden, was mit einiger Mühe und Gewöhnung verbunden ist? Der heutige Zustand ist das Produkt einer Kette von wirtschaftlich und psychologisch nachvollziehbaren Handlungen und eben gerade keine "Verschwörung dunkler Mächte". @Brillo schrieb: Seltsam, daß zwei der im englischsprachigen Ausland erfolgreichsten deutschen Filme, nämlich DAS BOOT und DIE BLECHTROMMEL in untertitelter deutscher Fassung so erfolgreich waren, während die synchronisierten Fassungen als unbefriedigend bezeichnet und von weniger Kinobesuchern gesehen wurden. - Das ist sicher nicht auf alle Fälle übertragbar, ich weiß zum Beispiel nicht, wie man mit DER UNTERGANG und LOLA RENNT in den USA verfahren ist, aber so einfach ist es nicht, wie Du es darstellst. (Und wieviele deutsche Filme sind überhaupt für den internationalen Markt interessant, OV hin oder her?) Eine Verfügbarkeit von OVs (nicht per Zwang, Umerziehung oder Weltverbesserung, wie Du es mir offenbar unterstellst) ist auf jeden Fall der Sprachkompetenz dienlich. Ich erinnere mich, wie ich die ersten drei Jahre Englischunterricht immer zwischen Note 4 und 5 herumkrebste, danach war ich innerhalb eines Jahres auf 1-2. Was war passiert? Ich hatte mich für US-Comics (Marvel, MAD Magazine) begeistert und einfach per "Verschlingen" des Materials nach und nach kapiert, wie die Sprache funktioniert. Ähnlich ging es mir, als ich anfing, englische OVs im Kino anzusehen - es war ein unglaublicher Schub für das Hören und Verstehen der Fremdsprache. Nein, ich möchte keine Schüler zwingen, sich OVs anzusehen. Nein, das gesamtdeutsche Publikum braucht keine "Umerziehung" und schon gar keinen, der ihm sagt, was richtig und falsch ist. Allerdings würde ich von den per Zwangseintreibung finanzierten deutschen ö./r, TV-Sendern verbindlich erwarten, daß JEDER AUSLÄNDISCHE FILM im ZWEIKANAL-TON zu laufen habe, ggf. auch mit per BTX zuschaltbaren Untertiteln. Peinlich ist es, wenn man in einem von Steuergeldern bezahlten europäischen Kulturkanal per Zweikanal die Wahl hat, ob man einen alten Amifilm in einer verstaubten deutschen Synchro oder in einer französischen Synchro hören möchte! jenz666 schrieb: Halte ich für eine kühne Aussage. ch sehe allerdings weniger neue Filme als Du. Die einzigen mir bekannten Synchros, die ich als dem original ebenbürtig bezeichnen würde, stammen aus den 1960ern und 1970ern, als man noch Zeit & Geld hatte, um sich künstlerisch mit dem Original auseinanderzusetzen. Meine Kriterien wären: - Ähnlichkeit der Sync-Stimmen mit den Originalstimmen - Korrekte Übersetzung der Dialoge - Akustische Anpassung an das Filmbild (Raum/Hall usw.) - darstellerische "Nachschöpfung2 des Originaldialogs durch deutsche Sprecher Gibt es zum Beispiel bei: A CLOCKWORK ORANGE (Uhrwerk Orange) SOME LIKE IT HOT (Manche mögen's heiß) THE APARTMENT (Das Appartement) Man kann bei einer DVD zwischen den Sprachen umschalten und hat kaum den Eindruck, daß eine Fassung synchronisiert sei. - Aber vielleicht hast Du ja ganz andere Kriterien für eine gelungene oder Dir zusagende Synchronisation? Im übrigen bin ich überhaupt kein Gegner von Synchronisation an sich - sie ist aber dort zu kritisieren, wo sie den Film grob verfälscht und ganz klare soziale, politische, sexuelle Umdeutungen vornimmt. Diese Fassungen - oft handwerklich sehr gut gemacht - laufen dann jahrzehntelang im TV und werden als authentische Fassung des Films angesehen. Empfehle bei Interesse, die Artikel von Eckhard Schleifer (über Jahre erschienen in KINEMA KOMMUNAL) zur krassen "Entschärfung" italienische Genrefilm vom Italowestern bis zum Polizeifilm nachzulesen. Auch der harmlose Unterhaltungsfilm wurde in den 1950ern für das deutsche Publikum angepaßt und verstümmelt - man muß sich nur mal die DVD von HOW TO MARRY A MILLIONAIRE anschauen und deutschen Ton mit den OV Untertiteln laufen lassen (Gegenprüfung umgekehrt ist wegen Verkürzung angesagt). Dann sieht man, wie z.B. jegliche Aufmüpfigkeit oder jeder Scherz auf Kosten von Männern wegzensiert und verwässert wird, auch Frauen mit kräftiger Stimme bekommen die üblichen 50-Jahre-Weibchenstimmen, die immer nach "Ich muß gleich heulen" klingen. Auch amerikanische Vorstellungen von Individualismus werden ganz schnell wegretuschiert, um den deutschen Kinobesucher von 1953 nicht zu überfordern. Das ist Ideologie pur, und wenigstens im öffentlich finanzierten Bereich ist daher zu fordern, daß Synchro und OV gleichberechtigt nebeneinanderstehen, siehe TV-Ausstrahlung. Produzenten und Verleiher, die EU-Fördergelder aus verschiedenen Programmen bekommen, sollten definitiv verpflichtet werden, den vom Steuerzahler mitbezahlten Film in allen Produktionsländern zumindest in OmU verfügbar zu machen - die technischen Möglichkeiten sind da, die "Software" wird ja sowieso für DVD erstellt. Bis dahin beneide ich die Schweizer und Luxemburger - und mußte grinsen, als die finnische Ehefrau eines griechischen Gastwirts mir gestand, sie habe ihr hervorragendes Deutsch mindestens zur Hälfte der OmU von DERRICK im finnischen TV zu verdanken: "Derrick redet immer so schön langsam, da lernt man jedes Wort beim Zuhören!" :)
  21. Warum dieses? - Höhere Wärmeaufnahme durch Silberbild kann ich nachvollziehen, aber wie soll ein Schärfewandern zustandekommen? :shock:
  22. Das deutsche Publikum wurde seit Beginn des Tonfilms aus durchaus politischen Gründen von OVs ferngehalten - besonders im Dritten Reich hatte man denkbar wenig Interesse daran, daß jemand am Ende über OVs ausländischer Filme seine Sprachkompetenz vergrößert. Nach dem zweiten Weltkrieg haben alle Besatzungsmächte ganz geschwind ihre eigenen Synchronzentren eröffnet, um die eigene nationale Produktion auf den deutschen Markt zu pressen. So entstand etwa die IFU in Remagen hauptsächlich als von der französischen Besatzung geschaffener "Türöffner" für französische Produktionen. Wenn also seit Beginn des Tonfilms das deutschsprechende Publikum - ausgenommen die deutschsprachige Schweiz - auf Synchron konditioniert wurde, kann man weder durch Einsicht noch durch Vorbringen der unbestreitbaren Argumente - Verflachung und Verfälschung der schauspielerischen Leistung - Reduktion der stimmlichen Vielfalt auf einige Dutzend Synchronschauspieler - routinemäßige politisch und/oder kommerziell motivierte Zensur bei der Übersetzung und Tonbearbeitung ausländischer Filme das Bewußtsein verändern. Film ist wie Kaugummi ein reines Wirtschaftsgut, das vom Kunden in der Form verlangt und bezahlt wird, die seiner Bequemlichkeit am weitesten entgegenkommt. Jede staatliche Zensur ist ein Witz gegen die "Schere im Kopf", die von jeher Verleiher und Lizenznehmer ängstlich auf den "Durchschnittskonsumenten schielend durchziehen. Die einzige Form der Zensur und Verfälschung, die deutsche Zuschauer noch zu empören scheint, ist das Wegschneiden von Schlachthaus-Details aus psychofaschistischer Gewaltpornografie - der mündige Bürger hat nichts dagegen, wenn aus deutschen Terroristen Russen oder Polen werden (à la DIE HARDER) , aber die vollständige und ungekürzte Abbildung zerfetzter Menschenkörper ist ihm ein Menschenrecht, da wirft er die eigene Mündigkeit in die Waagschale. (siehe auch Diskussion zu SAW3 und die versammelte Legasthenie-Kommentare unter schnittprotokolle.de !) Der Rest ist wurstegal, es hat sich auch nie ein deutscher Kinobesucher über CASABLANCA ohne Nazis oder die verfälschenden Tonfassungen von WEEKEND oder SCHLAPPSCHUSS im TV beschwert...
  23. UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES ist ein durchaus bemerkenswerter Film. Er hat ganz gewiß seine dramaturgischen Schwächen und Durchhänger, aber auch unglaubliche Schauwerte, die sich besonders in der 70-mm-Fassung erschließen. Ein Film, in dem so viele Ideen und (manchmal nicht weiterverfolgte) Ansätze stecken, daß Herr Scott sich immerhin seinen halben GLADIATOR daraus zusammenkl...äh...sich für GLADIATOR in nicht unerheblichem Maße von UNTERGANG... inspirieren lassen konnte... :lol:
  24. @TK-Chris: Das wäre ein Werbeslogan: "Wassmann - wie geschaffen für Polyester" ! :) Als ich die Maschine damals (1988) bekam, war sie wohl mehrere Jahre nicht mehr benutzt worden - Aufkleber deuteten auf einen letzten Einsatz bei DIE UNENDLICHE GESCHICHTE hin! Nach einigen Tagen begann der gesamte Projektor verdächtig stark zu vibrieren. Aufgeschraubt, nachgesehen - und bleich geworden: Der Motor hingt nur noch an einer einzigen Mutter, hatte sich auf den zu kurzen Schraubstangen per Vibration "vorgearbeitet" und wäre vermutlich in ein paar Minuten in die Umlaufblende gestürzt... grusel grusel! :shock: Aber tragbares 35-mm-Zweiband ist natürlich grundsätzlich was Feines!
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