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magentacine

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Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. cinerama schrieb: Das ist auszuschließen, da Filter (planparallele Scheiben aus optischem Glas, i.d.R. vergütet) vor dem gesamten anamorphotischen System sitzen, auf dessen Abbildungseigenschaften im Unschärfebereich also nicht einwirken können. Das wäre nur möglich bei optischen Vorsätzen, die ein Luftbild erzeugen, zum Beispiel den "Vistascope"-Trickvorsatz, mit dem man live action und Foto-Cutout oder kleine Diapositive gemeinsam aufnehmen kontne. Dabei erzeugte man über Feldlinsen ein Luftbild in der Ebene der flachen Elemente, die Filmkamera nahm das sozusagen auf den Vorsatz fokussiert auf. Ist aber eine sehr exotische Ausnahme, und m.W. fand der Vistascope-Vorsatz nie für anamorphotische ilme Verwendung. Sehr interessante Diskussion, aber sollten wir dazu nicht lieber einen neuen Thread "Todd-AO 35" eröffnen?
  2. Ganz zu schweigen von EIN PRIESTER, EIN PANZER UND EIN HAUFEN MÜDER LANDSER WAS NÜTZT DEM TOTEN HUND EIN BEEFSTEAK (OT: MR RICO) und das Gebiet des Sex- bzw. Pornofilms finde ich völlig abgehandelt mit dem Titel PORNO-MÖPSE BEISSEN NICHT. 8)
  3. BALU schrieb: Jetzt willst Du mich aber aufziehen, das kann nicht ernstgemeint sein. Erstens: Ich habe nicht gesagt, daß der deutsche Titel EXAKT dem englischen entsprechen solle, sondern nur auf die geistige Fallhöhe zwischen dem relativ originellen Original und dem sinnfreien deutschen Titel hingewiesen (schlechtes Deutsch, Vermatschung der Begriffsebenen). Die Doppeldeutigkeit von LOOK WHO'S TALKING ist eben, wie bei den meisten Wortspielen, nicht direkt übersetzbar. "Look who's talking" ist eine feststehende Redewendung, daher ist Deine Wort-für-Wort-Übersetzung unsinnig. (In der Frühzeit der elektronischen Sprachübersetzung hat man mal Sprichwörter ins Chinesische transferiert und danach wieder ins Deutsche übersetzt. Aus "Morgenstund hat Gold im Mund" wurde dann "Zum Frühstück goldene Zähne".) Zweitens: Wenn ein Originaltitel sinngemäß nicht übertragbar ist, sollte man aus Thema und Stimmung des Films heraus eine eigenständige Idee entwickeln. Das hat früher oft ganz gut geklappt, finde ich: Rebel Without a Cause (=Rebell ohne Anliegen/Grund) DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN Once Upon a Time in the West (Es war einmal im [Wilden] Westen) SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD Den Einwand, daß viele ältere Titel dieser Art immer etwas melodramatischer aufielen als die nüchternen Originaltitel, halte ich für verkehrt. Die Filme wurden sowohl von den Verleihern als auch von der Kritik und natürlich vom Publikum auch so empfunden, was man an den Synchros, den Titeln und Kritiken belegen kann. Da wird dann aus THE CAINE MUTINY nicht einfach "Meuterei auf der Caine", sondern "Die Caine war ihr Schicksal". Aus dem U-Boot-Film THE ENEMY BELOW (Der Feind von unten/unter uns) wurde DUELL IM ATLANTIK, wobei ein Duell ein formalisiertes, von beiden Seiten akzeptiertes Kräftemessen ist, allerdings stützt der Film das auch inhaltlich (Soldatenehre, gegenseitiger Respekt usw.). Gegen bestimmte Sprachschlampereien oder "lustige" Wendungen in Werbung, TV oder eben Filmtitelei ist man persönlich mehr oder weniger empfindlich, ich finde völlig frei erfundene Juxtitel wie IN MEINER WUT WIEG ICH VIER ZENTNER oder AUCH DIE ENGEL ESSEN BOHNEN immer noch netter als kraftlose Schema-F-Würgereien à la SCHLAPPE BULLEN BEISSEN NICHT.
  4. Auf der Ewigen Unruhmesliste der dümmsten Titelübersetzungen stehen bei mir zwei Titel ganz oben, weil sie so viele "Nachahmungstaten" hervorgebracht haben: 1. KUCK MAL, WER DA SPRICHT Den Vollidioten in der Filmtitelverballhornungsabt. möchte ich mal sehen, der sich das ausgedacht hat. Im Englischunterricht in der Nase gebohrt, glaubte aber, er könne Titel übersetzen, ohne sie zu verstehen. LOOK WHO'S TALKING heißt nämlich immer noch soviel wie "Du hast es nötig" oder "Das sagt der Richtige", ist also definitiv doppeldeutig. Und welche Folgen das beknackte KUCK MAL auf folgende Titelei hatte, wißt ihr ja selbst - ich sag nur: "KUCK MAL, WER DA BELLT :x 2. LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT Ein Titel, den sich vermutlich auch ATLAS-Chef Eckelkamp persönlich vor 1000 Jahren ausgedacht hat, weil er sich unter BRINGING UP BABY (etwa: Das Baby großziehen; "Baby" war der Name des zahmen Leoparden im Film) nichts denken konnte. Aber was erwartet man auch von Verleihern, die Original-Vorspänne entfernen und durch "lustige" Trickanimationen zu unsäglicher 60er-Jahre-Rubbel-die-Katz-Musik ersetzen? Der eigentliche Übeltäter ist aber der Unbekannte, der sich für den Robert-Redford/Debra-Winger-Film LEGAL EAGLES die hirnrissige Variante STAATSANWÄLTE KÜSST MAN NICHT (nein? wirklich nie?) aus der Nase zog. Die Nachahmer...seufz! Was seitdem nicht alles nicht geküßt wurde... BLONDINEN STAATSANWÄLTE GUMMIBÄRCHEN WEIHNACHTSMÄNNER UNTER WASSER usw usf
  5. BECKY SHARP wurde in den 1990ern unter Verwendung unterschiedlichsten Ausgangsmaterials restauriert, einige Teile standen nur noch im 16-mm-Format zur Verfügung. Wer sich dafür interssiert, kann mehr im American Cinematographer nachlesen. BECKY SHARP ist - soweit sich das anhand der existierenden Bilder und Szenen sagen läßt - in der Farbgestaltung deutlich anders gestrickt als die bekannten TC-Filme, die einem zunächst einfallen. "3-strip"-Technicolor war ein ganzes System, in das Set Design, und Kostümbildnerei einbezogen werden mußten. Bestimmte Farben konnte das Verfahren nicht oder schlecht reproduzieren, also mußte man vorher testen, wie Stoffe, Materialien und Texturen wirkten. Es gab zum Beispiel spezielle "Textilvergrauer", um das Überstrahlen weißer Hemden und Kleider zu dämpfen, von "Tech #1" bis "Tech #5", wenn ich mich recht erinnere. Bei BECKY SHARP hatte man noch nicht die Strategie der Pastellfarbtöne ergriffen, wie sie die Farbberater (color advisors) später in der Regel forderten, der Film wirkte daher in den vorliegenden Fassungen auf mich sehr grell, besonders in den Rottönen. Die "Farbblindheit" für bestimmte Abstufungen ist nicht auf TC beschränkt, das frühe Eastmancolor zum Beispiel neigte zur grellen Verfälschung von harmlosen Blautönen, die dann aquamarin leuchteten. Ein Kameramann schrieb dazu später, daß eine kleine blaue Flasche, die hinter einem Bartresen im Regal stand, durch ihre Grellheit plötzlich "zum Hauptdarsteller geworden zu sein schien.". Vor Jahren hatte ich einmal Textilien für Werbezwecke zu fotografieren, kurze Jacken mit dem berüchtigten "Würfelmuster-Streifen", habe leider vergessen, wie die Dinger hießen. Es gab sie in weinrot und flaschengrün. Die erste Bildserie wurde auf Kodak Ektachrome Diafilm fotografiert - das Flaschengrün war nahezu schwarz, während das Weinrot stimmte. zweite Serie auf Agfachrome Professional-Material: Flaschengrün stimmte jetzt, aber das Weinrot war nur noch ein lasches Braun... Nobody's perfect! In diesem Sinne stoßen wir an auf 70 Jahre Technicolor-Farbdruck "in natürlichen Farben", auch wenn die Firma selbst diese überlegene Technik zum zweitenmal eingemottet hat...
  6. Frage an alle berliner Forumsteilnehmer: Was ist eigentlich der aktuelle Stand zum Berliner ROYAL-PALAST? Muß die 30-Meter-Bildwand jetzt doch den Geizistgeil-Ringen des Saturn weichen, oder gibt es noch eine Hoffnung für das letzte Roadshow-Haus der Stadt?
  7. cinerama schrieb: Für die mir bekannten nachträglich "anamorphosierten" Zoomobjektive, bei denen das anamorphotische Element hinten angebracht ist, trifft preston sturges' Aussage in der Tat zu. Anders bei den Zooms, die mit Vorsätzen arbeiten, da gibt es die elliptische Abbildung von Objekten in der Unschärfe. Zum Beispiel dieses sowjetische Zoom 37-140mm mit Vorsatz "Foton A": http://www.geocities.com/kinor35/lenses/lenses-zoom-anam/37-140-foton-a.htm Bei den japanischen "Shiga"-Elementen, die an gängige Angenieux- oder Cooke-Zooms passen und z.B. im JDC-Scope- und Technovision-System verbaut werden, (Rückelemente!) gibt es hingegen keine Ovale. Auf die Frage nach dem Warum bleibe ich heute die Antwort schuldig, das muß nachgeschlagen werden! Mit anamorphotischen Grüßen!
  8. chappie schrieb: Die Mentalität der Kinobranche erinnert mich immer wieder an das "Stockholm-Syndrom" (psychologisch "unlogische" Identifikation von Geiseln mit ihren Geiselnehmern). Selbst technisch versierte und hochintelligente Menschen im Kinogewerbe nehmen geistige Zuflucht zu Details, sehen die Kopienqualität eher milde, weil ja der Film einen "tollen Wumms" im Ton hat oder trösten sich damit, daß Kino immer ein Gemeinschaftserlebnis sein wird. Die schlimmste Selbsttäuschung ist aber, daß der "Normalverbraucher" gute Bildqualität nicht erkenne und ihre Abwesenheit nicht störend empfinde. Schlechte Kopien und/oder Vorführungen führen dazu, daß der Besucher instinktiv weiter nach hinten in den Saal "flieht", und damit ist das 18-Meter-MP-Bild wieder auf heimisches Monitorformat geschrumpft. Dazu tragen auch die zahllosen minderwertig geFAZten Werbespots und Trailer auf VHS-Niveau bei, die den Besucher gerade von der Bildwand weg treiben - das Vorprogramm hat m.E. dem Kino in den letzten 20 Jahren technisch mehr geschadet als jeder andere Faktor. Vier Fünftel der neuen Filme, die ich sehe, sind kopierwerksfrischer Abfall. Gäbe es eine Norm, die sich auch nur an den Minimalstandards sagen wir: der sozialistischen Filmwirtschaft der 60er Jahre orientierte, kaum eine der heutigen Massenkopien käme durch. Das Publikum erwartet von Kino gar nichts besonderes mehr - Kino ist i.d.R. nur noch früher und evtl. lauter! Ein anderer Teil des Publikums geht nur aus Gewohnheit ins Kino oder zehrt von früheren beeindruckenderen Kinoerlebnissen! Glaubt wirklich jemand, daß zwischen heutigem Erstaufführungskino und "Erlebniskino" à la IMAX, Cinerama usw. überhaupt noch eine geistige Verbindung gezogen wird? Ich wundere mich daher gar nicht, daß so oft gefragt wird, "was für DVDs im Kino eigentlich verwendet werden". Psychologisch kann ich gut verstehen, daß kluge Menschen, die ihren Job ernst nehmen, sich in eine Nische zurückziehen und sich an "guten" Fehlerraten bei Dolby Digital freuen. Man kann das Elend dieser Branche nicht jeden Tag im vollen Ausmaß ertragen, ohne gaga zu werden. Daher danke für chappies "Gastbeitrag", der es sachlich auf den Punkt bringt.
  9. Hm, da hast Du eigentlich recht. Mein Vorschlag für Mr. L: Im Kino CS-Kopie nur auf 1.66 bzw. 1.37 vorführen lassen (Kasch zu!), dann freuen sich die Knalldeppen noch mehr, wenn sie auf der Special Golden Super DeLuxe Wumbatumba Collector's DVD mehr Bildbreite vorfinden! Im Film-Tech-Forum gab's einen netten Thread namens "Lucas composes SW E3 for shitty theatres": http://www.film-tech.com/ubb/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=1;t=007076#000000
  10. (hervorhebung von mir, mc) :mrgreen: Klar, ein oder zwei Meter weniger STAR WARS stören ja keinen großen Geist! Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel...
  11. Kein passender Vergleich: Das Kino wurde 15 Jahre lang heruntergewirtschaftet, indem man nur noch Multiplex-Popcorn zeigte - man kann eben nicht mit McDonald's konkurrieren und einzelne Hamburger braten. Kodachrome wurde (inflationsbereinigt und einkommensbezogen) nicht überzogen teuer und viele Jahre selbst noch im Doppel-8-Format angeboten -vierzig Jahre Format-Support ist nichts, worüber man sich beklagen muß.
  12. Wer sich einem Aufruf an Kodak zum Erhalt des Kodachrome-Materials anschließen möchte, kann das hier tun: http://www.cinematography.com/forum2004/index.php?showtopic=6784 oder die Begründung von "Schmalfilm" lesen und sich dazu äußern: http://schmalfilm.schiele-schoen.de/home/zeitschrift_detail.asp?id=986 Ob's hilft...ich trauere dem Kodachrome Rollfilm nach, habe neulich einige 6x6 Dias projiziert, die mich ziemlich vom Hocker gehauen haben. Der größte Vorteil von Kodachrome ist natürlich die Farbstabilität, denn lange nachdem das letzte MiniDV-Band mit den Familienaufnahmen zerbröselt ist und die letzte DVD-R leider nicht mehr lesbar ist, bleiben KCR-Farben stabil. Allerdings ist der Ektachrome 64 auch nicht von schlechten Eltern, ein gutes Material. Im Grunde reagiert Kodak nur auf die Verkaufszahlen, und Nostalgie zählt wenig, wenn man die letzte S-8-Filmkassette vor 5 oder 6 Jahren gekauft hat.
  13. magentacine

    Bildstand E15

    Was für ein Fortschritt im Projektorenbau! :roll: Hoffentlich habt ihr die Originalverpackung aufgehoben, dann einfach den ganzen Projektor eingepackt, frankieren und ruckzuck ins Werk zurückgeschickt! Wenn das Herr Ernemann wüßte! http://www.dnn.de/aktion/100_dresdner/12173.html :(
  14. Die braunen Flecken habe ich vor ein paar Tagen auch in der DOLMETSCHERIN (Cineplex 8, Frankfurt/M.) über drei Akte gesehen, tauchten in mehrminütigen Abständen immer wieder in der Bildmitte auf. Vielleicht eine *grusel* Blutspur...? :shock:
  15. Offener Mahn-Brief Sehr geehrter Herr Centfox! Die dunkle Seite der Macht (Geldgier, Dummheit?) ist stark bei Ihnen. Wenn Sie die seltene Vernetzung Ihre drei funktionsfähigen Neuronen z.B. darauf verwendeten, den Filmtheatern zukünftig bessere Kopien zu liefern, damit sie sich nicht in Grund und Boden schämen müßten, wäre der Menschheit mehr gedient. Auch die präventive, stimmungstötende Publikumskriminalisierung durch dümmliche Raubkopierer-Spots abzustellen läge mit in Ihrer Hand. Und wenn Sie das alles erledigt haben, aber auch erst dann, könnten Sie einmal zwei Dollar fuffzich ausgeben, um Ihr Fox-Logo mal neu rechnen zu lassen, es sieht nämlich mit seinen Aliasing-Treppchen wie ein Playstation-Spiel der ersten Generation aus und hält keinen Vergleich mit den eindrucksvollen Logos der 50er oder 60er (vgl. Todd-AO-Version vor Fox-Filmen) aus. Einer, der es gut mit Ihnen meint! PS: Die angekündigten Checks würde ich sehr begrüßen, vor allem, wenn sie irgendwelche Folgen hätten. Wenn Ihnen an Ihrem Produkt so viel liegt, dann überprüfen Sie mal, ob es adäquat präsentiert wird und treten sie denen in den Südpol, die das nicht tun. Ende der Durchsage!
  16. @preston sturges: Wenn schon, denn schon: "Chleudert den purchen zu poten!" (Pfer mak ta kemeint zein? Toch nich etpfa Tchortch Lucach?) :shock:
  17. Der MoPo-Artikel bringt auf den Punkt, was der vorauseilende Pressehft-Abschreib-Filmjournalismus in diesem Land nie sagen würde: Allerdings tut er Mr. L zuviel der Ehre an, das gelungene RAIDERS OF THE LOST ARK-Drehbuch stammt nämlich von Lawrence Kasdan, der nicht nur schreiben kann, sondern auch ein besserer Regisseur ist. Lucas wird gemeinsam mit Phil Kaufman unter "story" geführt, er hat also als Produzent den Stoff mitbestimmt, nicht das Script geschrieben. http://imdb.com/title/tt0082971/fullcredits#writers
  18. STAR WARS EPISODE 3 ist ganz sicher kein Aushängeschild für die 2K-Aufnahme , denn jedeEinstellung in diesem Effektfilm ist durch aufwendiges Compositing gegangen. Das bedeutet, von Großaufnahmen abgesehen bestehen sämtliche Totalen mehrheitlich aus CGI und nicht bildfüllenden HD-Elementen (Schauspieler). Das mag für diese Art Film, bei der fast alle Sets im Rechner erzeugt oder mit CGI-Elementen angereichert sind, ganz gut funktionieren. Für Aufnahmen, an echten Schauplätzen und epische Totalen (ohne 150.000 CGI-Soldaten) genügt die Auflösung einfach nicht - genausowenig übrigens wie die heutigen degradierten 35-mm-Massenkopien von winzigen "Super-35"-Negativen. Ein wirklicher Leistungsvergleich Film/Digital ist das also überhaupt nicht. Mich erstaunt immer wieder der Wunderglaube an neue Technik, die alles besser machen soll. Wenn ich heute bereits als Besucher monatelang mit kaputten Bildwänden oder defekten Objektiven leben muß, werden es morgen eben defekte Digitalpanels sein, und 4kW-Kolben, die bis auf das Dreifache ihrer Lebensdauer ausgefahren werden, flackern bei einem digitalen erzeugten Bild genauso. Unterhalb einer 4K-Auflösung ist digitale Aufnahme nicht sinnvoll, ob die digitale Projektion es - alle Kosten-/Wartungs-/Raubkopierfragen inclusive - in Kürze bereits sein kann, wird sich zeigen. Einen Aufpreis für digitale Vorführung zu nehmen, ist natürlich der Mount Everest der Volksverblödung und Unverschämtheit, zumal ja bereits seit EPISODE 1 bekannt ist, wie man die 35-mm-Kopienqualität bewußt beschnitten hat, um einerseits Fehler zu verbergen und andererseits der Digitalprojektion das Wort zu reden. Dennoch sei allen STAR-WARS-Fans viel Vergnügen gewünscht, bin sehr gespannt, wie sich das Werk für die Kinos bezahlt machen wird.
  19. Das erste deutsche Autokino in Gravenbruch (im Stadtwald von Frankfurt/M. gelegen) spielt heute noch, geschützt nur durch das Verbot, auf der damals asphaltierten Fläche irgendwelche Neubauten zu errichten. Als Benutzer des Öffentlichen Nahverkehrs habe ich es schändlicherweise seit vielen Jahren immer wieder versäumt, mir einen fahrbaren Untersatz zu leihen, um dieser historische Stätte einen Besuch abzustatten. Einen Bericht zu diesem Drive-In gibt es in einer 1960 erschienenen Ausgabe der Zeitschrift Film-Technikum. http://www.autokino-deutschland.de/
  20. Ein Fall von Größenwahn: Wenn einem selbst nichts mehr einfällt, als alte Filme zu zitieren, dann "gibt es keine Geschichten mehr"... :lol: Immer wieder schön zu zitieren die Worte eines Kameramanns, der mit WW gearbeitet hatte: "Kino ist für ihn, wenn zwei Männer an eine Mauer pinkeln, auf der ALABAMA geschrieben steht." :wink: Immerhin kann WW den Ruhm beanspruchen, den gleichzeitig längsten und langweiligsten deutschen SciFi-Film gedreht zu haben, der gleichzeitig noch der mißlungenste Beitrag zum Genre "Virtuelle Realität" ist: BIS ANS ENDE DER WELT. :sleep:
  21. WIE BITTE? :shock: Wim Wenders, der jahrzehntelang als Werbemaskottchen von SONY Schau lief? :( Wim Wenders, der mit seinem DV-FAZ BUENA VISTA usw. negativer Vorreiter der seither grassierenden DV-Dok-Pfuscherei war? :roll: Wim Wenders, der seit Jahren verkündete, es gebe "keine Geschichten mehr", und er wolle nie wieder auf Filmmaterial drehen (es dann aber mit MILLION DOLLAR HOTEL umgehend wieder tat!)? Wim Wenders, der von seiner eigenen Figur des Handycam-Regisseurs in LISBON STORY kaum mehr zu unterscheiden ist! Wenn der nicht "verdächtig" ist, wer denn bitte dann? :shock: Sollte man übrigens nicht verwechseln mit dem 1970er-Jahre-Wenders, der damals ein paar schöne Filme gemacht hat, ich sach nur: ALICE IN DEN STÄDTEN! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
  22. Die Raumschlachten in EPISODE IV (formerly knows as STAR WARS) sind z.T. Einstellung für Einstellung den "mitreißend montierten" Wochenschau-Sequenzen von Luftgefechten des 2. Weltkriegs nachgestaltet. Auch das bereits erwähnte Zitieren von TRIUMPH DES WILLENS am Ende des Films ist kein Hirngespinst, sondern nachprüfbar. Wie man dazu steht, ob man das Nachahmen von (unbestritten wirkungsvollem) Propagandamaterial für den "naiven" Zweck eines Fantasyfilms billigt oder nicht, ist eine andere Frage. Es gibt übrigens durchaus Afro-Amerikaner, die in der fahrig herumhampelnden, kindischen und unbeholfen radebrechenden Figur des Jar-Jar Binks eine Anknüpfung an die "lustigen Neger" der Filmkomödien vor 1930 sehen (empfehle zum Vergleich mal einen Film mit Stepin' Fetchit oder ähnlichen augenrollenden farbigen Chargen, über die das WASP-Publikum noch bis zum 2. Weltkrieg lachte). Es ist keineswegs alles "ganz klar unsinnig" einerseits oder eine "große Verschwörung" andererseits, aber bestimmte überkommene Klischees tauchen in der Populärkultur immer wieder auf, auch wenn wir uns alle für so irrsinnig aufgeklärt halten. Das mit dem Schrotthändler halte ich persönlich für zu weit hergeholt, aber deshalb kann man trotzdem darüber diskutieren.
  23. Danke für das Link zu diesem Artikel, der so manches auf den Punkt trifft. Allerdings läßt mir jetzt die Frage keine Ruhe mehr, wie eigentlich ein langes Zitat aussehen würde... :shock: Ich bezweifle ernsthaft, daß auch nur ein einziges Filmtheater durch EPISODE III gerettet wird, das ist angesichts der festgeschriebenen Verbindlichkeiten, möglichen Gewinnspanne und der vermuteten "Kurzlebigkeit" des Films m. E. sehr unwahrscheinlich. Wenn es dennoch der Fall sein sollte, wäre es natürlich begrüßenswert. 8)
  24. Vielleicht noch ein Satz zu AMERICAN GRAFFITI: Das ist wirklich ein ziemlich guter Film, meiner Meinung nach der beste, auf dem der Name von Herrn Lucas steht. Die Qualität des Films ergibt sich aber aus der Kombination hochtalentierter Beteiligter: Produktion: Francis Ford Coppola Drehbuch: Gloria Katz & Willard Huyck Schnitt: Verna Fields Sound Design (ganz wichtig bei diesem Film!): Walter Murch und natürlich die hervorragenden Schauspieler. Daher steht AMERICAN GRAFFITI eher in der Tradition der alten Hollywood-Studioproduktionen, bei der ein Heer von hochkarätigen Handwerkern und Künstlern im Grunde jeden Regisseur mittragen konnten. Herr Lucas hat in seinen übrigen Filmen gezeigt, daß seine Inszenierungsfähigkeiten sehr beschränkt sind - die endlosen Kreisblenden in den STAR WARS-Filmen sind nicht nur "Hommage an 40er-Jahre SF", wie immer gern behauptet wird, sondern oft nur das optische Heftpflaster, mit dem holprige Übergänge in Drehbuch und Inszenierung zusammengehalten werden. Lucas ist stets ein guter Produzent gewesen, aber nie ein guter Regisseur. Auffällig bleibt, daß selbst Trash-Filmer wie Roger Corman, wenn sie auf der produzenten/Distributionsseite standen, die Gewinne aus populären Erfolgsfilmen auch mal in Filmkunst oder Nachwuchsförderung gesteckt haben - bei Lucas: Nichts! Und was den vielgepriesenen THX-Standard angeht, so war das sicher eine ziemlich gute Idee, aber die Kinobetreiber durften den Standard teuer bezahlen. Welchen Sinn hat es, eine strenge Norm festzulegen, wenn diese dann nicht mehr oder nur symbolisch verifiziert und kontrolliert wird? Der Kinobesitzer kann inzwischen mitansehen, wie von der VHS-Kassette bis zur Homecinema-Brüllbox immer mehr Artikel das THX-Logo tragen - das nenne ich (in der Praxis, nicht von der Grundidee her) schlicht Abzocke. Daher ist eine kleine Zeitreise zurück ins Jahr 1973 sehr empfehlenswert, denn im Grunde haben wir doch alle nur einen Wunsch: "Du willst ein Pharao werden." (Filmzitat AG)
  25. Sinn der ganzen Übung ist es, ein letztes Mal das Kino als "Nachbrenner" für die x-te DVD-Verwertung der Original-Trilogie und der Epidoden 1-3 zu mißbrauchen. Die Generation, die sich für die ersten Filme begeistern konnte, kennt STAR WARS zur Genüge und schätzt - jenseits der willkommenen Nostalgie, die man nicht verleugnen soll - mittlerweile inhaltlich bessere SF als die Neuschöpfungen des Mr. L. Warum sich ein heutiges junges Publikum für die durchschnittlichen und inhaltlich eher konfusen Teile begeistern soll, die fantasievolleren Computerspielen nicht das Wasser reichen können, verstehe ich nicht. Auch die Zeichentrickfolgen, die es kürzlich zu sehen gab, waren im internationalen Vergleich eher mittelmäßig, ohne das Label STAR WARS hätten sie niemals das Licht der Hauptsendezeit gesehen. Also kann Mr. L, der weiterhin zwanghaft an seinem Frühwerk herumdoktert, in aller Ruhe die 3D-Mogelfassungen (flach bleibt flach) vorbereiten, denn ein paar Fans wird es immer geben, die auch das letzte "Special"-Sammelobjekt den mittlerweile 3 Regalreihen Video/Laserdisc/DVD hinzufügen müssen. Mr. L hat seine Gewinne im Trockenen, für die Kinobranche prophezeie ich ein mittelmäßiges Geschäft, das vielleicht wie Brausepulver kurz aufschäumt, dann aber sofort zusammenfällt und nur einen unguten Nachgeschmack hinterläßt. :)
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