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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
@cinerama: Aus meiner Formulierung zu den besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Serien ging sehr wohl hervor, daß ich langlaufende, nicht durch den Stoff zeitlich begrenzte Mehrteiler meinte. Der etwas altmodische Begriff "Fernsehfilm" schließt also mehrteilige Produktionen durchaus ein. Zur 65-mm-Frage: Wenn man auf 65/70mm dreht, ist das Risiko, unbrauchbare Aufnahmen zu bekommen, bei Verwendung überlagerten Materials durchaus groß. Daher hat mich die Information von preston sturges überrascht, mehr war nicht gemeint. -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Die mir bekannten Handbücher/Datenblätter aus den 1950ern/60er empfehlen, Rohfilm (egal ob s/w oder Farbe) nicht länger als ein Jahr nach Herstellung zu verwenden. Es ist aber möglich, durch Tiefkühlung bzw. sogar Einfrieren des unbelichteten Materials die Haltbarkeit zu verlängern. Ein Hersteller von Spezialkameras verkaufte unter eigenem Label noch in den 1980ern selbstkonfektionierten (Foto-)Schwarzweißfilm, dessen Produktion Ende der 1960er von ADOX in Neu-Isenburg bei Frankfurt/M. eingestellt worden war. Man taute immer die benötigte Menge auf und konfektionierte, was man brauchte. Je höher die Empfindlichkeit des Aufnahmematerials, desto kritischer wird es bei Überlagerung (Ansteigen des Grundschleiers, Empfindlichkeitsverlust usw.). Bei Farbnegativ kann dieser Qualitätsverlust durch leichte Überbelichtung gemildert, nicht aber ganz verhindert werden. Das bezieht sich auf moderne Materialien, ich kann mir nicht vorstellen, daß das Eastman-Material der 1950er/1960er sich deutlich stabiler verhielt. Sechs Jahre sind sehr lang, könnte ich mir nur mit Einfrieren vorstellen. Aber da Rohfilm bei kaum einer Todd-AO-Produktion der entscheidende Posten gewesen sein dürfte (vielleicht ausgenommen BARAKA), interessiert's mich schon, wer sowas gemacht hat - bitte um Auflösung! :) -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
So ist es! Ich hatte ausdrücklich TV-Filme (dazu gehören auch Mehrteiler/mini series) ausgenommen. Kein einziges der genannten Beispiele ist eine Fernsehserie (auch nicht BERLIN ALEXANDERPLATZ, übrigens nicht nur ein Tiefpunkt der Film/TV-Fotografie überhaupt, sondern auch Vergewaltigung des Buches, Fassbinder hin oder her...) Zu Jerry Lewis: Wie schon im Zusammenhang mit Hitchcock richtig erwähnt wurde, produzierte Paramount vieles routinemäßig in VistaVision, während Lewis dort unter Vertrag war, selbst ein "kleinerer" Lewis-Film wie THE DELICATE DELINQUENT entstand in VV (und Schwarzweiß!). In seinen eigenen Produktionen blieb er dann beim 4-perf 35-mm-Bild, meist 1.85, ein Format, daß ihm nach eigener Aussage am besten zusagte. ( Ich aber träume immer noch von einer VV-Reduktions- & Technicolor-Farbdruckkopie des Lewis/Martin-Streifens ARTISTS AND MODELS (dt.: Der Agentenschreck, R: Frank Tashlin) mit Shirley MacLaine! ) cinerama schrieb: Die Anregung, für "2001" das 65/70mm-Format zu wählen, kam nicht von Trumbull, sondern von dem Kameramann Robert Gaffney, der auch viele 70-mm-Kurzfilme (MOTION, SKY OVER HOLLAND) aufgenommen hat. Interessant wäre auch die Frage, warum Bronston seine Reihe von Technirama-70-Produktionen zugunsten von Ultra Panavision 70 bei ROMAN EMPIRE unterbrach. -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Super-16 kann unglaublich gut aussehen - bin kürzlich bei einer Filmabtastung wirklich aus allen Wolken gefallen, als sich ein brillanten, extrem scharfes Bild als S-16-Abtastung herausstellte. Aber dazu gehören auch Kameraleute, die wissen, wie man's macht und denen ein verständiger Produzent ausreichend Zeit & Budget gewährt. Andernfalls geht es wie mit einem Low-Budget-Kameramann, über den Jerry Lewis scherzte: "Da steht er it einer Taschenlampe unter der Achsel und ruft: Heute drehen wir zwölf Drehbuchseiten ab!" (nicht wörtlich zitiert aus: The Total Filmmaker, gewarnt sei vor der inkompetenten dt.-bayrischen Übersetzung des Buchs). -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
...zumindest deutsche Serien, da würde ich zustimmen! Zum Glück erkenne ich die immer nach einer Dreiviertelsekunde am fahlgrünen Licht, den muffigen Darstellern und den nöligen Dialogen - schnell zum Home Shopping Europe oder zur Kanalbelegung geschaltet, wo mehr künstlerische Leistung freigesetzt wird. (Allerdings habe ich einmal nächtens zur OLIVER GEISSEN SHOW Hemden gebügelt... :oops: Schlimme Sache, das...) -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
Dann lies mal das wissenschaftliche Werk THE PHYSICS OF STAR TREK http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/de...s&n=507846 und erfahre dabei, daß sehr viele Naturwissenschaftler (ob die sog. Filmwissenschaft wenigstens den Stand der anderen Philologien erreicht hat, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein...) sich mit den Ideen und Phänomenen von STAR TREK befassen und daraus fruchtbare und anregende Debatten entwickeln, etwa zum Thema Zeitreisen oder Materietransport. Dort scheint es am nötigen Humor, auch betreffes des eigenen Sach- und Fachgebietes nicht zu mangeln. (Mit diesem Wissen könntest Du auch endlich die transdimensionalen Energiefluktuationen des Flux-Kompensators in neuzeitlichen Magnettonvorverstärkern beseitigen! ;) ) Außerdem wüßte ich doch gern mal, welche Fernsehserie (nicht einzelner Kinofilm) die von Dir aufgestellten philosophischen, didaktischen, intellektuellen und ethischen Anforderungen jemals erfüllt hat. Sofern es keine gibt, wird die Kritik sinnlos, weil Du dann generell die Eignung dieser Erzählform (mit ihren kommerziellen und dramaturgischen Rahmenbedingungen) verneinst. Wenn also also Fiktion in Form von TV-Serien (besonders US-amerikanischer) Deiner Meinung nach ohnehin wertlos ist, welchen sinn hat dann eine erbsenzählerische Herumnörgelei an STAR TREK? Also warte ich gespannt auf die Auskunft, wer seit Einführung des Fernsehens (Serien! Nicht Fernsehspiel oder Spielfilm!) künstlerisch und intellektuell Deine o.a. Forderungen erfüllt hat. -
Ja, und dann...? :shock: Bitte, sag uns, was Du darauf geantwortet hast! Es ist nicht zu fassen! Und Bruno Ganz sah irgendwie auch komisch aus! Bitte weitererzählen! :!: ************************************************* "Gut, daß sie das schmutzige Messer nicht bemerkt haben." (Monty-Python "Restaurant-Sketch")
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
1. Eine "Frauenfeindlichkeit" ist allenfalls in der Original-TV-Serie festzustellen, im Rahmen der späten 1960er aber nicht überdurchschnittlich. Bitte hierbei auch die deutsche Salopp-Synchronisation berücksichtigen, die Captain Kirk gerne noch mal einen chauvinistischen Nebensatz unterjubelte, wenn William Shatner der Kamera mal den Rücken zuwendet! 2. In allen Folgeserien ST: THE NEXT GENERATION, ST: DEEP SPACE NINE, ST: VOYAGER spielen Frauenfiguren eine wichtige Rolle. Selbst Autoritätsfiguren wie Cpt. Picard in ST:TNG werden von ihren weiblichen Offizieren (z.B. der Beraterin Deanna Troi) infrage gestellt und kritisch begleitet. 3. Captain Janeway in ST: VOYAGER ist ganz sicher kein Pinup à la Monumentalfilm, sondern eine zur "Mitarbeiterführung" befähigte Autoritätsperson. Wenn hier Szenen zitiert werden, dann bitte nicht in so verzerrter Weise: Janeway sehnt sich keineswegs nach ihrem "verstorbenen Mann", sondern ist von ihm getrennt, weil die "Voyager" in den Delta-Quadranten (etwa 70 Jahre Rückreisezeit) verschlagen ist. Die Inszenierung und Darstellung des Fotobetrachtens ist kein bißchen "emotionaler", als es bei einem männlichen Kommandanten der Fall wäre, der sich sein Familienfoto ansieht. 4. Ausgesprochen autonome weibliche Charaktere finden sich auch in ST: DS9, etwa die frühere bajoranische Guerillakämpferin Kira Naris, die (von Louise Letcher gespielte) bajoranische Hohepriesterin Kai Winn oder die Anführerin des Formwandler-Kollektivs. Wenn man natürlich Sexismus darin wittern möchte, daß nicht jede Darstellerin aussieht wie Angela Merkel, dann erübrigt sich die Diskussion. 5. Obwohl alle ST-Produktionen amerikanisch sind, gab es von Anfang an eine Multinationalität, selbst in der ST-Originalserie bestand die Besatzung aus WASPs, Afro-Amerikanern und Asiaten, als Kritik am Ausblenden des Ostblocks aufkam, fügte man die Figur des Cmdr. Chekov hinzu. Darüber läßt es sich von intellektueller Warte heute trefflich spotten, die politisch Aktiven beispielsweise der US-Bürgerrechtsbewegung sahen das vom damaligen Standpunkt aus ganz anders! Die "Sternenflotte" selbst ist keine US-amerikanische, sondern eine multinationale Organisation, wenn man sie als "interplanetarische NATO" sehen möchte, ist das legitim, aber auch beliebig. Ebensogut könnte man sie als "interplanetarische UNO-Friedenstruppe" betrachten... Ja, warum eigentlich nicht? Aber was hat das mit ST zu tun? :roll: Du verwechselst intellektuellen Anspruch mit Belehrung. Vielleicht sind viele hervorragende Wissenschaftler und Schriftsteller (z.B. Isaac Asimov, Stephen Hawking), die allesamt STAR-TREK-Fans sind/waren und die Produktion mit wissenschaftlicher Hilfestellung unterstützt haben, keine Intellektuellen? Deine Kritik ist daher unfundiert, die Beispiele schlecht recherchiert und das Urteil geschmäcklerisch. Mit subjektiven Grüßen! -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
@cinerama: Wer nichts Besseres mit seiner Zeit und seinem Verstand anzufangen weiß, als solche wehleidigen Betrachtungen anzustellen wie in den von Dir zitierten Forumsbeiträgen, hat mein Mitleid. Vielleicht muß ich mich noch etwas einfacher ausdrücken als bisher: Es gibt Film- und TV-Unterhaltung, die dem Betrachter unterschwellig die typisch amerikanische Ideologie des "Them or us" verabreicht, in der Schwarz und Weiß, Gut und Böse immer klar verteilt sind, "das Böse" externalisiert und "vernichtet" werden kann. Schau Dir mal JAQ, TOP GUN oder INDEPENDENCE DAY an, das ist meiner Ansicht nach schleichende Vergiftung, für die der eine anfällig sein mag und der andere gar nicht. Alle STAR TREK-Serien waren ganz klar immer Unterhaltung. (Daran ändert auch die nachgelieferte Esoterik-Nebelei des Gene Roddenberry nichts, auch nicht die seltsamen Projektionen von Fans, die es bei jeder populären Film- oder Fernsehserie gibt. Ich persönlich ziehe Unterhaltung vor, die positive Werte vermittelt, die ich nicht aufzähle, und die durchaus Werte eines aufklärerischen Denkens sind. Nenne eine andere TV-Serie, die sich mit Fragen wie Genmanipulation, Homosexualität, Respekt vor anderen Gesellschaftsformen, Rassismus, politischen Funktionen, ethischen Richtlinien des Handeln so befaßt hat wie die STAR-TREK-Serien. Es gibt keine (ausgenommen vielleicht die LINDENSTRASSE...). :) Einen aufklärerischen oder Bildungs-Anspruch stellt außer Dir, cinerama, niemand ernsthaft an eine Unterhaltungsserie. Der Vergleich mit den esoterisch-mythischen Eintopf von Herrn Lucas, der eigentlich Carlos Castaneda und dessen Don Juan Matus als Co-Autoren nennen müßte, ist daher für STAR TREK sachlich abzulehnen. Die ST-Kinofilme lasse ich da mal ein wenig außen vor, da sie vom ersten Film an, der elf Jahre nach der Originalserie entstand und eine einzige (wenn auch von Robert Wise visuell gut umgesetzte) Konzession an die in den USA sehr aggressiven ST-Fanclubs war, neben der eigentlich interessanten Weiterentwicklung der TV-Serien herliefen und bis GENERATIONS von den Altstars lebten. Daß Du übrigens "seit 38 Jahren" mit STAR TREK vertraut bist, wäre schon wieder Stoff für eine ST-Folge - schließlich lief RAUMSCHIFF ENTERPRISE in Deutschland erstmals 1972. Aber vielleicht hast Du ja die Heisenberg-Kompensatoren an Deiner MPU ein wenig getunt... Deinen LitWiss-Studenten im 1. Semester brauche ich nicht, da ich mich doch ein wenig länger in dieser Disziplin betätigt habe. ;) Ich ziehe Unterhaltung mit positiver "Message" jedenfalls den Herrenmenschen-Attitüden manch anderer SF-Produktionen in Film und Fernsehen vor... und wenn einmal, wie Dein Forums-Zeuge (der noch nicht mal den Unterschied zwischen "tot" und "tod" kennt), es so gentlemanlike formulierte, "Titten" dabei sind, dann soll es mir recht sein. "Film ist die Kunst, mit schönen Frauen angenehme Dinge anzustellen." - Truffaut oder Godard? Wer auch immer, er kannte nicht T'Pol und das Dekontamination-Gel Nr. 4 ! :lol: -
Ich kann auch kein Russisch, aber deutsche Untertitel auf der DVD tun's auch! :)
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
aus dem verlinkten Artikel: Aua, aua, tut das weh! - Journalisten sind eben doch das Größte! Wieviele Fehler (sachlich und grammatisch) passen in einen Satz, wer bietet mehr? :lol: Ffür Fans eine schöne und lange Nacht! Hm, wie ist das eigentlich technisch bei Dreifachprojektion, laufen STAR TREK 1-3 dann parallel und nebeneinander mit einem Seitenverhältnis von 6,63:1 (ohne Anamorphoten bei 1+3 nur 4,42:1), anschließend Teil 4-6 usw. ? :wink: -
Vermutlich wollten sie kein Geld für 6-Kanal-Umspielung, und -bearbeitung (Neualnlegen des Tons usw.) ausgeben, und besonders hohe Stückzahlen wird der Film im Verkauf sicher auch nicht erzielen - also lohnt es sich evtl. kaufmännisch nicht. Falsch bleibt's natürlich - aber wenn schon 6-Kanal, dann bitte auch die russische OV, nicht nur die doch immer etwas steifen und akustisch flachen DEFA-Synchronisationen! :wink:
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Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
:roll: "This conversation serves no useful purpose." (Zitat) -
Star Wars, Star Trek, philosophische Fragen und George L.
magentacine antwortete auf cinerama's Thema in Allgemeines Board
preston sturges schrieb: Gegen die ersten drei Filme habe ich nichts, und KRIEG DER STERNE in 70mm hat mich als 11-jährigen natürlich auch begeistert. Meine Kritik richtet sich gegen die weiteren Folgen und vor allem das unsägliche Lügengeschwätz, das Mr. L verbreiten läßt. Zum Beispiel behauptet sein sog. Produzent, Filme seien eigentlich nur die ersten zwei, drei Tage in nicht-digitaler Projektion ansehbar, danach sei das Erlebnis durch analoge Technik zerstört: Eine lesenwerte und perfekte Analyse der Lucas-Propaganda findet sich auf dem US-Forum 35mmforum.com (kostenlose Reg. erforderlich) in dem Posting "Star Wars Producer On Film Vs. Digital" vom 11. Dez. 2004. Um es noch mal klar zu sagen: Mr. L kann natürlich seine Filme machen, wie es ihm gefällt. Ich ärgere mich nur über sein jahrzehntelanges Gewinsel, wie furchtbar es sei, beim Filmemachen ständig von anderen abhängig zu sein und sich mit "analogem Handwerkszeug" herumzuschlagen. Mr. L hat ja nach eigener Aussage DESHALB zwanzig Jahre nicht mehr Regie geführt, zuwenig KONTROLLE hatte er, der Arme! Einige haben's hier ganz richtig bemerkt: Der Mann hat sich seinen Traum erfüllt. Wenn er die letzten Schauspieler durch digitale Animationen ersetzt hat, dann ist er endlich frei, seine VISIONEN zu realisieren! Ich habe nichts gegen Visionen und Träume, aber je näher Mr. L dem Filmemachen im Alleingang (unterstützt durch zahllose Silicone-Valley-Effektsklaven) kommt, desto langweiliger ist das Ergebnis. Konsequenterweise sollte man auch das Publikum digital generieren, denn ein analoges Publikum schwitzt, stinkt, redet ja im Kino und verschüttet Essen und Getränke. "Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte." (Curd Jürgens) Und an cinerama: Das hatten wir doch schon durch. Außer den ST-Kinofilmen und der lahmen ersten Season von ST:TNG kennst Du nach eigener Aussage gar nichts. Das Lucas-Imperium und STAR TREK in einen Topf zu werfen, zeugt von Ahnungslosigkeit und zeigt nur, daß Du Dich mit der Materie (und Antimaterie) nicht genügend beschäftigt hast, um mehr als ein geschmäcklerisches Urteil zu äußern. -
Kenneth schrieb: Hallo Kenneth, unbestritten, daß 2001 in einem größeren Kino beeindruckender aussieht. Wenn an der DFM-Vorführung irgendetwas fehlerhaft war, dann die Kopie. Bitte lies meine Anmerkung dazu auf Seite 1 dieses Threads und erläutere dann mal, was in der Vorführung technisch nicht in Ordnung gewesen sein soll. (Ich meine damit natürlich die 70-mm-Aufführungen, es gab auch eine spätere, einzelne 35-mm-Aufführung in Scope und Dolby-SR-Lichtton.) Danke! Das stimmt leider wörtlich. Wir haben es deshalb nicht, weil jemand seinen Job nicht richtig gemacht hat, oder aber, weil irgendein Schlipsträger ein paar Dollar einsparen wollte. Es gibt technisch keinen Grund, daß 2001 anno 2005 so aussehen muß, wie es der Fall ist. Übrigens habe ich von der Berliner Vorführung auch ganz andere Meinungen zum Bildstand gehört, und falls es die gleiche Kopie wie in Ffm war, KANN sie nicht besser "gestanden" haben, das ist technisch unmöglich.
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Gut gesagt. Es ist auch ein Zeichen von Kompetenz, mit vorhandener und nicht narrensicherer Technik eine gute Vorführung hinzulegen und dabei die Kopien zu schonen. Ich erinnere mich an den schönen Kurzfilm DER KINOMANN, in dem der letzte Wanderkino-Vorführer der DDR von seiner Arbeit erzählt. Ich weiß nicht mehr, ob es für anderthalb, zwei oder zweieinhalb Millionen Filmmeter ohne Kopienschaden eine Prämie gab, aber es war jedenfalls (in der Zeit von Triacetat und Repertoirekopien) eine enorme Zahl von Vorstellungen. Und das im Überblendbetrieb mit einem Pärchen TK35, einem Projektor, den ja mancher gerne und gewohnheitsmäßig als "Filmzerstörungsmaschine" tituliert! Die Zeit vor Einführung von Dolby-Matrix-Lichtton und "elektronischen Schaltwerken" war keineswegs die Steinzeit, und nicht alles, worauf mancher Vorführer heute stolz ist, stellt einen uneingeschränkten Fortschritt dar.
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Meinst Du mit "Musik auf Platte" den 2001-Film-Soundtrack? Die dort verwendete Aufnahmen müssen ja nicht exakt die aus der Filmmischung sein, oder?
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cinerama schrieb: Wenn ich mich recht erinnere (Kubrick-Biografie von LoBrutto ?) trafen die Magnetbänder von der Deutschen Grammophon nicht rechtzeitig ein, so daß zumindest einige Klassik-Takes, etwa die "Blaue Donau", direkt von der LP (vermutlich zur synhronen Mischung über 35mm-Magnetfilm) kamen.
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Marc, ich war nicht in Berlin und weiß daher nicht, was Du gesehen hast. Was ein guter Bildstand ist, darüber kann man diskutieren. Als die genannte 70-mm-Kopie in Frankfurt gezeigt wurde, fiel beim ersten Probelauf der schlechte Bildstand auf. Zunächst wurde ein Problem seitens der Bauer U4C-Maschinen vermutet, die konstruktionsbedingt nicht den "eisernen" Bildstand einer Bauer U2 oder Philips DP70 haben. Bei der zuvor gelaufenen Testrolle (60er-Jahre-Einzelakt) war keine nennenswerte Schwankung aufgefallen. Daher nahm man einen Test vor, der sonst gerne zur prüfung von Kamera-Bildstand gemacht wird: Nach Entfernung der Bildfenstermaske wurde der erste Akt des Films (bei auf CS geöffneter Vorhang-Maskierung) projiziert, so daß die Perfolöcher auf der Bildwand sichtbar waren. Ergebnis: Die Perforationslöcher standen praktisch still, das kopierte Bild bewegte sich "sägend" gegen die Perforation. (Der Einfluß der minimalen projektoreigenen Bildhöhenschwankung ist damit logischerweise klar von einer kopieneigenen Abweichung zu unterscheiden.) Dieser Fehler ist auf fehlerhafte Kopierung zurückzuführen, und zwar auf Schlupf zwischen Negativ und Positivmaterial bei der Kopierung. Auch die gegenüber den EA-Kopien deutlich geringere Schärfe ist auf den Detailverlust durch diesen Kopierfehler zurückzuführen. In der Szene mit dem Bell-Telefonlogo ist das pumpende Schärfespringen deutlich zu erkennen. Soviel zum technischen Sachverhalt, den preston sturges und andere Besucher der Vorführungen gern bestätigen werden. Marc, das Problem ist nicht, daß früher alles besser war, sondern daß anno 2005 von diesem Film, der das 70-mm-Format wirklich braucht und ausnützt, neue Kopien mit großem Trara auf die berlinale, auf Widescreen-Festivals und in verdiente Programmkinos geschickt werden, die viel, viel schlechter aussehen als alte Kopien. Es hat absolut keinen Sinn, einen 70-mm-Film zu zeigen, wenn er bildmäßig kaum besser als eine 35-mm-Fassung aussieht. Viel schlimmer noch: Das heutige Publikum, eben die jungen Leute, von denen Du sprichst, wird geradezu getäuscht. SO hat dieser Film im 70-mm-Format NIEMALS ausgesehen, und daher sind derartige "Mogelpackungen" mit gutem Grund zu kritisieren. Die EA-Kopien von 2001 wurden nachweislich vom Kameranegativ kopiert, weil mit damaligen Dupmaterialien die volle Qualität nicht transportierbar war. Wenn man also heute eine neue 70mm-Kopie herstellt, ist es notwendig, mit modernsten Duppositiv/Dupnegativ-Materialien ein neues Kopiermaster herzustellen, damit möglichst viel von der Brillanz rüberkommt, um die Kubrick und seine Leute sich damals bemüht haben. Diese Kopie stammt von einem älteren Dupnegativ, und wichtige Szenen sind nur als fotografisch minderwertige Dup-vom-Dup-Passagen eingeflickt. Natürlich sieht das alles immer noch besser aus als die heute üblichen Durchschnitts-Massenkopien von S35-Kleinformaten, aber es ist eben nur ein Abklatsch des Looks, den 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM damals hatte.
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Tja, die persönlichen Erlebnisse mit einem Film können schon sehr unterschiedlich ausfallen. Anfang der 1980er Jahre sah ich 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM mehrfach als Matineefilm im frankfurter MGM/ROYAL, und wenn auch die Farben nicht mehr hundertprozentig der EA entsprochen haben mögen, so war die Schärfe des Bildes doch atemberaubend. Der Magnetton auf der alten Tonanlage klang so umwerfend, wie ich es in der Post-Jurassic-Park-Technik der späteren Jahre nicht wieder gehört habe. Als netten Kontrast dazu lief dann die 35mm-fassung im kleinen Saal der Berger-Kinos in Ffm-Bornheim, und zwar auf einer schräggestellten, geschätzt 3m breiten Flachbildwand mit Mono-Lichtton - durchaus ein gewisser V-Effekt! Die neue 70-mm-OV-Kopie, die letztes Jahr in Frankfurt zu sehen war, ist im vergleich mit den alten 70ern eine Frechheit. Miserabler Bildstand, schlechte Schärfe, grausame farben in den Dup-Teilen. Dann lieber gar kein "2001"! Der sehr gute (dolbysierte) Magnetton konnte da auch nicht trösten, ich hoffe doch sehr, daß den Kollegen in Berlin eine bildlich bessere Kopie zur Verfügung stand...
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Kleine Anekdote zum Foto: Willy Brandt kam von einem diplomatischen Empfang zur Europacenter-Feier und hatte wohl dem Alkohol erheblich zugesprochen. Zeugen zufolge soll nur die stützende Hand von Egon Bahr ihn zweimal vor dem Absturz in die Grube gerettet haben. Teleaufnahmen der Wochenschau wurden angeblich nicht verwendet, um den glasigen Blick des Regierenden Bürgermeisters auf der Kinoleinwand nicht auffällig werden zu lassen. Also ein Prosit auf den Royal-Palast!
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Handwerk gibt es sehr wohl auch in Bereichen, die mit Handwerksrollen, -kammern und anderen zunftartigen Organisationsformen nichts zu tun haben. Zum Beispiel die Arbeit des Filmkameramanns ist durchaus ein Handwerk (im Sinne von spezialisierter Fertigkeit, vergleichbar dem englischen "craft"), obwohl Kameramann kein Ausbildungsberuf wie Bäcker, Schlosser oder Zimmermann ist. So wie ich ihn verstehe, bezieht sich Cinerama auf den Verlust an handwerklich-künstlerischer Kompetenz einerseits (im internationalen Kino nachweisbar seit den 1970er Jahren), auf die - altmodisch ausgedrückt - "Berufsehre", die das Unterschreiten eines bestimmten Standards, auch unter wirtschaftlichem Druck, gar nicht gestattet. In der Prinzenrolle sind ja auch keine Prinzen! :wink:
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preston sturges schrieb: Das ist völlig richtig, natürlich gehört auch die Größe einer Leinwand dazu! Daher sollte eigentlich jedes Kommunale Kino/Filmmuseum über mindestens zwei Spielstätten verfügen, von denen eine die korrekte Reproduktion groß- und breitformatiger Filme erlaubt. Andere Filme können (doppelte Kaschierung zur Reduktion vorausgesetzt) etwas kleiner projiziert werden. Es hat eben seine ideologischen und historischen Gründe, daß Präsentation (für "showmanship" gibt es keine deutsche Entsprechung) in der nichtkommerziellen Filmarbeit als unanständig gilt, eine Einbeziehung des Zuschauers in den Film wird von bestimmten Leuten, denen schon der Vorhang und gepolsterte Sitze als Verrat am vermeintlich "puren" Filmerlebnis gelten, überhaupt nicht gewünscht. Nur steht es leider nicht in der Macht eines Museumsdirektor, mal eben seinen Saal aufzubrechen und eine größere Bildwand zu installieren - bei der damaligen berliner CS-Retro wurden aber erstens nicht die vorhandenen Magnettonkopien beschafft und zweitens die technischen Voraussetzungen ignoriert (siehe 12kHz), und das wäre behebbar gewesen. Oder sollte es in ganz Berlin keinen Techniker gegeben haben, der Magnetton einzumessen verstand? Im übrigen lehne ich so neumodischen Quatsch wie Kohlebogenlicht ab und erwarte, wenn ich nach Karlsruhe komme, eine fachgerechte Breitfilmvorführung mit Kalklicht(ersatzweise auch Rübenöl oder Waltran). :lol:
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hallo Umlenkrolle, ich sehe, was Du meinst. In einem Punkt irrst Du Dich aber, und gestatte mir dieses Zitat aus dem "Wegweiser zum deutschen Film/Festivals/Berlin": http://www.goethe.de/z/wwfilm/guide/festival/deintl.htm "Finanzierung: Träger ist die "Berliner Festspiele GmbH". Finanziert wird das Festival aus Mitteln des Bundes." Also kann man in Fällen wie der von Cinerama beschriebenen CinemaScope-Retro schon klar sagen: Wenn von 4-Kanal-Magnettonfilmen Kopien verfügbar sind, man aber Mono-Lichttonfassungen spielt, die einseitig stark beschnitten sind (CS-Magnetton-Bild abzüglich Lichttonspur), wenn man den Besuchern aus Unkenntnis den 12kHz-Pfeifton zumutet, oder wenn man auf einem A-Festival eine lausige 35-mm-Dupkopie eines Super-Technirama-70-Films einsetzen will, während eine restaurierte 70mm-Fassung mit Originalton, deutschen Untertiteln nur ein paar Kilometer weiter lagert - - also dann würde ich sagen, daß die Zuständigen ihren Job nicht richtig erledigt haben, für den sie vom Staat bezahlt werden. Ein Opernintendant läßt ja auch nicht mal zehn Streicher und fünf Holzbläser weg, wenn er Wagner auf den Spielplan setzt - er wäre auch ziemlich blamiert vor seinen Kollegen und dem Publikum. Was kommerzielle, privatwirtschaftlich geführte Kinos angeht, so hast Du sicher recht und man muß aus dem das Beste machen, was man hat oder bekommen kann, eine "museale Vorführung" ist da nicht oder nur selten machbar. Den Ansatz, Filme nur mit historischer Technik aus der Entstehungszeit vorzuführen, finde ich zwar sehr interessant, glaube aber nicht, daß es für eine korrekte, werkgetreue Aufführung nötig ist. Aber da gibt es die unterschiedlichsten Meinungen, zum Beispiel über die Vorführungen von historischen (=alten) Technicolor-Kopien aus der Prä-Xenon-Zeit, die allesamt auf Kohlebogenlicht abgestimmt waren. Leider habe ich solche Vorführungen selbst nicht gesehen und kann auch nichts dazu sagen. In diesem Sinne gut Licht & Ton! :)
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Umlenkrolle schrieb: Doch, genau das. Wenn man sich entscheidet, einen älteren Film in einem "exotischen" Format, also werkgetreu vorzuführen, dann unternimmt man alles, um es perfekt zu machen. Das geht natürlich nicht allein an die Adresse des Festival-Vorführers, sondern hautsächlich an die Veranstalter/Programm-Macher, die genügend Vorbereitungszeit und ggf. kinotechnischen Support bereitstellen müssen. Wenn man's nicht richtig machen kann, soll man's lassen. Museen betreiben beispielsweise gewaltigen Aufwand, um wertvolle Exponate zu transportieren, materialgerecht zu beleuchten, klimatisieren usw., damit eine optimale Präsentation gewährleistet ist. Eine Aufführung von Bild/Ton-Sonderformaten ist sinnlos, wenn sie nicht den systemeigenen Standard erreicht (so etwa in der berühmten berliner PLAYTIME-Vorführung, in der seitenverkehrt und mit Magnetabtastung durchs Filmmaterial hindurch die Filmwirkung verstümpert wurde...wenn's nicht steuerfinanziert wäre, könnte man noch darüber lachen!) Der betriebsbedingte Druck zur Einhaltung der Programme ist nachvollziehbar - dennoch sollte man die Einhaltung bestimmter Standards verteidigen. Ich habe mich einmal sehr unbeliebt gemacht, als Programmgestalter vor die 70-mm-Abendvorstellung einen 35-mm-Kinderfilm plaziert hatten. Da wurde auch gedrängt, alles schnell-schnell zu machen, aber einen Blindflug nach Formatumbau habe ich einfach verweigert, es dauerte eben nochmal zehn Minuten, bis die testrolle durch beide Maschinen gelaufen war. Alternative: Historische, unwiederbringbare 70-mm-Kopie (Acetat) eventuell beschädigen, damit es ja keine Verzögerung gibt. Wenn der zeitliche und personelle Rahmen nicht gegeben ist, soll man lieber auf Sonderformate verzichten und ehrlicherweise das spielen, was man kann und was ins Raster paßt.