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Kossmo, mein Rat wäre, es bleiben zu lassen. Ich habe mehrere selbstgemachte Lampen-Umbauten, teils auf HTI und teils mit HMI (aus der Film-Beleuchtungstechnik) erlebt, die ausnahmslos Zeit- und Geldverschwendung waren. Alle Projekte, auch von Maschinenbau-Projektgruppen und Dipl.-Ings, endeten entweder mit ungenügender Bildausleuchtung, den bereits erwähnten Schwebungen/Flackerphänomenen oder in einem Fall sogar mit Hitzeschaden (Farbveränderungen in Bildmitte) zweier nagelneuer Filmkopien. Man kann natürlich auch aus einem russischen Kofferprojektor ein Zielgerät für Marineflak mit integrierter Espressomaschine bauen, aber leider stößt man rasch an die räumlich-konstruktiven Grenzen oder aber der finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis. Projektions-Lichttechnik ist einfach viel vertrackter, als sie zunächst aussieht! Mehr kann ich jetzt leider nicht sagen, muß wieder in die Werkstatt und meinen Siemens 2000 auf HI-Kohlebogen-Licht für Drive-In-Projektion umrüsten. Der Flux-Kondensator hinter dem Exzenterhumbus brutzelt mir ständig die Heisenberg-Kompensatoren durch, aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! "Dem Ingenieur ist nichts zu schwör!" (Daniel Düsentrieb)
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Ich fand ja schon den ersten stinklangweilig, sogar noch öder als der verschnarchte Sinatra-Originalfilm. Ohne den doll überschätzen "Schorsch Kluuuuhni" wäre es nicht mal eine Folge von "McGyver" gewesen. Einen Tag, nachdem ich leider OCEANS ELEVEN gesehen hatte, hatte ich auf einem Festival die Gelegenheit, ein paar Worte mit dem Regisseur Giuliano Montaldo zu wechseln. Der freute sich wie ein Schneekönig, daß jemand seinen Klasse-Thriller TOP JOB - DIAMANTENRAUB IN RIO (1965) kannte, der ungefähr zehnmal spannender und besser gemacht ist als der Film von Steven Öderzwerg. Und das ist ein B-Film, der garantiert weniger gekostet hat als die Schinken-Sandwiches, die Herr Clooney während der Dreharbeiten verdrückt hat. Zwei Stunden Aufgewärmtes? "Mag nicht...will nicht... dann lieber erschießen!" (Louis de Funès in BRUST ODER KEULE)
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Mal wieder was neues von Kieft/Greater Union
magentacine antwortete auf HAPAHE's Thema in Allgemeines Board
Gerade las ich in der Lokalpresse, daß Greater Union auch das CINEPLEX in Frankfurt am Main übernommen hat. Hoffentlich wissen diese Leute auch, mit welchem Einsatz die bisherige Kinoleitung dieses oft als Totgeburt bezeichnete Plex in die schwarzen Zahlen gebracht hat - gerade läuft eine erfolgversprechende Kooperation mit der örtlichen Presse und Filmklassikern wie z. B. DER PATE. Es wäre schade, wenn ein Multiplex, das in dieser Stadt als einziges Haus "Spezialitäten" wie 70mm, 3D und 4/6-Kanal- Magnetton bietet, unter Greater-Union-Regie zu einer weiteren Schnell&Schnöd-Abspielstelle verkäme! :roll: -
Also, ich habe seit Jahren keinen richtig scharfen Nachspann mehr gesehen. Im Gegenteil, 's wird immer schlimmer. Früher war die Schrift nur "weich", heute hat sie oft noch Ruckeln à la Video-Normwandlung und wackelt (dank Schnell&Billig-Kopierung unserer Geiz-ist-geil-Verleiher) auch noch horizontal wie vertikal. :cry:
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Du meinst sicher "Positivfilm". Die Eastman-Negativmaterialien sind im 65-mm-Format erhältlich. Zitat Kodak: http://www.cinematography.com/forum2004/index.php?showtopic=3485 Vor einigen Jahren stellte aber tatsächlich nur Fuji 70-mm-Positiv her, hatte angeblich etwas mit den Exklusivverträgen (=Einkaufskonditionen) der wenigen Kopierwerke, die IMAX verarbeiten, zu tun.
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Es heißt allgemein, in Berlin stehe demnächst ein weiteres Traditionskino vor der Schließung - was muß ich mir bei meinem kommenden Besuch noch ansehen, bevor der nächste Klamottenmarkt eröffnet? :?: Bitte um lokal fundierte Aufklärung, vielen Dank!
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Der Sonderpreis für die beschissenste Filmkopierung des Jahres geht an... UIP! Sowas habe ich - zumindest in diesem Jahr - noch nicht gesehen! Unscharf, grobkörnig, kopfschmerzerregend wackeliger Bildstand - für Kopien dieser Art braucht man keinen Teller, sondern eine große Mülltonne. Mein Weihnachtswunsch: Die komplette Geschäftsleitung von UIP Deutschland drei Vorstellungen lang gefesselt in einem großen Kino, das auf einer grooooßen Bildwand THE MANCHURIAN CANDIDATE zeigt. :twisted: Wie dumm und/oder zynisch muß man sein, um so etwas zahlendem Publikum vorzusetzen? Das war Frankfurt-West. Sah der Film irgendwo anders akzeptabel aus? (Er ist übrigens auch noch miserabel fotografiert, Bruno ganz und auch die Hauptdarstellerin sind ganze Dialogsätze lang in der totalen Unschärfe, machen dann einen Viertelschritt rückwärts und stehen im Fokus, aber egal, das Publikum sieht's ja angeblich nicht. Wie ich diese 80er-Jahre-Fernsehfilmsuppe hasse! :o Mein Tip: Lieber den Originalfilm ("Botschafter der Angst") von 1964 ansehen, ist um Längen besser und schadet der Sehmuskulatur weniger.
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Mein Favorit war eine Dame, die nach der Vorstellung des Klassikers ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG an die kasse kam und der Kassiererin mit anklagend gerecktem Zeigefinger zurief: "So schreckliche Filme dürften gar nicht gezeigt werden!" Ich fand das nett und habe mir immer gewünscht, ihr ein Double Feature aus BRAINDEAD und SUPERVIXEN'S vorzusetzen. :lol:
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Seit Mini-DV und speziell der Möglichkeit, DVDs selbst zu brennen, ist dem Pfusch Tür&Tor weit geöffnet. Habe schon häufiger als "Not-Überspieler" Veranstaltungen gerettet, bei denen Filmemacher selbst das technische Problem mitbrachten. Beispiele: - Experimentalfilmerin bringt eigene DV als Abspielgerät mit. Netzteil? Vergessen. OK, Netzteil wird besorgt. Dann Testlauf, Kamera raucht nach 10 min. ab. Ersatzkamera wird besorgt - Fehlanzeige. KünstlerIn hat NTSC-Kamera "in Ell Eh gekauft", wußte nicht, daß dort anderes farbsystem existiert. Schon mal versucht, eine NTSC-MiniDV in einer Stunde zu besorgen? Umspielung incl. Normwandlung (auf Kosten der Veranstalter) damals über DM 300). - Vortragsreisender mit selbstgebrannter DVD, die leider nur auf seinem Laptop läuft. Kabel zum Herausspielen des Signals hat er leider zuhause liegenlassen. DVD läuft auf keinem von 5 verschiedenen Playern, von "Reisschüssel" bis Highend. - Filmemacherin mit [spott]tollem New-York-Reisevideo [/spott], weil an in "Enn Wai alles so unheimlich spontan ist". Hat ihr Mini-DV-Kassettchen natürlich nicht beschriftet, nicht zurückgespult, kein Schwarzvorlauf, nein, auf den ersten verknautschten Bandzentimetern beginnt sofort das Selbstbeweihräucherungs-Monolögchen (dauert dann 90 min). Bricht leider 5 min vor Ende ab, weil Band zu zerknittert, daß keine Wiedergabe möglich. Backup-VHS? Natürlich nicht, man ist ja KünstlerIn! - Dokfilmer wird ausdrücklich per Fax darauf hingewiesen, daß er entweder DVD oder Betacam SP mitbringen soll UND KEIN ANDERS FORMAT und BITTE BITTE eine VHS-Reservekassette. Er kommt natürlich ohne backup und hat eine TATAAAA! DIGIbeta-Kassette. Weil's ja besser aussehe, für die verwaschenen unscharfen Video-8-Bilder, aus denen sein Werk bestand, hätte allerdings eine zwanzig Jahre alte VHS bestens gereicht. Ansonsten ist alles möglich: Von Super-8 ohne Startband mit begleitender CompactCassette ("ab zehn Minuten bitte die Bildfrequenz von 18 auf 21 Bilder ändern") bis NTSC-Videos, bei denen die Farbaufzeichnung mitten im Film auf SECAM wechselt, über S-VCDs aus Hongkong, R1-DVDs aus Amerika, also außer eienr Rolle Tesafilm habe ich Filmemacher und solche, die es sein wollen, schon alles vertrauensvoll heranschleppen sehen. Wobei es grundsätzlich kein Problem ist, exotische Geräte zu besorgen, aber NICHT FÜNF MINUTEN VORHER! Und über selbstgebrannte DVDs, die mitten im Film "einfrieren" und (natürlich KEIN Backup dabei...) 250 Besucher in den genuß einer Freikarte bringen, rede ich nicht weiter, will nicht, daß ihr mich weinen seht... :oops: "Man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzen möchte." (Curd Jürgens)
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moses schrieb: Wohl wahr, da fehlen aber noch ein paar Punkte. Sehr gerne nimmt der deutsche Filmemacher DV, weil: 3. er/sie ein ausgebrannter Altregisseur ist, der es schick findet (und natürlich bequemer), wie die Jungen "digital zu drehen" und gerne im Feuilliton von "wiedergewonnener künstlerischer Freiheit" daherredet. 4. ihm die ästhetische Urteilskraft darüber abgeht, ob der typische DV-Look auch zum Stoff und der Geschichte paßt. 5. er/sie von Handwerk (Erzählen in Bildern) überhaupt keine Ahnung hat, Hauptsache es bewegt sich und kann mit wenig Licht aufgenommen werden. 6. vielen "Altfilmern" die Endlichkeit des eigenen Lebens unangenehm auffällt, weshalb sie die traditionelle Filmtechnik totreden und -erklären, um wenigstens diese zu überleben und sich eher der Zukunft als der Vergangenheit angehörig zu fühlen (ihr lacht, aber lest mal darauf hin Interviews mit deutschen "Regienamen", deren Filme keiner mehr sehen will...) 7. er/sie zu jung ist, um das öde Handkameragewackel bereits in Filmen der fünfziger und sechziger Jahre durchlitten zu haben. 8. er/sie seine Werk ohnehin am Computer fertigstellt, und da fällt Unschärfe und Wackelei ohnehin nicht so auf - nach dem FAZen folgt das böse Erwachen...und dann wird das minderwertige Bild zur "bewußten Entscheidung" und "creative choice" erklärt. "Bewußte Entscheidung" - ick lach ma'n Ast und setz ma druff :roll:
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Dieser Artikel aus dem Jahr 2000 befaßt sich mit der Fähigkeit, verschiedene digitale Kompressionsverfahren von unkomprimierter Digitalaufzeichnung zu unterscheiden, sehr aufschlußreich: http://www.heise.de/ct/00/06/092/ http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/neues/sendungen/show/37725/ Es ging dabei um Musik, nicht um Filmton, aufschlußreich fand ich damals aber, daß selbst Musiker und Personen mit absolutem Gehör den Unterschied zwischen teilweise großer Komprimierung und dem unkomprimierten CD-Format 16-bit/44.1kHz nicht bestimmen konnten. Leider gab es keine analogen Vergleichsmedien, das wäre interessant gewesen. Ich frage mich, ob nicht die verschiedenen Techniken der Musik/Tonaufnahme der letzten 20 Jahre (extreme Dynamik-Kompression von Material in TV, Rundfunk usw., "aggressivere" Mischungen im Kino-Digitalton usw.) die Wahrnehmung von Aufnahmen an sich (nicht den physischen Hörvorgang natürlich) deutlich verändert haben. Ich fürchte, daß neben der weitverbreiteten Schwerhörigkeit auch bei Jüngeren eine "psychoakustische Abstumpfung" eingetreten ist, die im Alltag durch permanente Beschallung aufrechterhalten wird. Der andere Klangcharakter hochwertiger analoger Aufzeichnungen ist möglicherweise für einen Großteil des Publikums gar nicht mehr wahrnehmbar. Damit will ich nicht gegen Analog oder für Digital sprechen, aber die "analoge Musikalität" ist m. E. etwas, das den heutigen "Mischphilosophien" beim Mainstream-Filmton völlig zuwiderliefe. Polemisch zugespitzt: Man kann es zwar nicht mehr, aber man will es auch gar nicht!
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@cinerama Alles sehr diskussionswürdig. Ich sehe das mit den deutschen Ö/R TV-Anstalten anders, die treiben es zuweilen schlimmer als ihre Kommerzkollegen, denen man ihr Desinteresse an filmhistorischem Interesse kaum vorwerfen kann. bei MY FAIR LADY sage ich zu Deiner Argumentation ganz klar NEIN. Lieber höre ich eine schlechte Abtastung einer Mono-Lichttonspur, auch wenn der Film damals in Mehrkanal-Magnetton herauskam. Verloren geht der Frequenzumfang, die Dynamik ist reduziert, aber die Abstimmung der einzelnen Elemente untereinander war stimmig! Als die ZDF-Fassung lief, habe ich mir zwei oder drei Songs angehört (auf einem guten Gerät mit 1A Klang) und konnte teilweise die Texte nicht mehr verstehen, denn Sprache+Gesang auf deutsch wurden von Musik- und Atmospur der restaurierten Fassung akustisch erschlagen. Diese wohlgemeinte Laubsägearbeit des ZDF ist also nicht zu loben, sondern sollte mit faulen Eiern & Tomaten beantwortet werden, denn infamerweise wird so der Eindruck erweckt, der Film habe irgendwann mal so geklungen! Lieber sauberes Mono als aufgepumptes Stereo à la STAR WARS Ep. 4 SPECIAL EDITION - auch dort hatte man den deutschen Dialog schwachbrüstig auf die digital aufgemotzte Digitalmischung geklatscht - nie hat sich die DF von STAR WARS so miserabel angehört! Entweder richtig machen oder bleiben lassen!
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Du nennst es Lästern, ich nenne es fast 30 Jahre Erfahrung als damals zwangsweiser UFA-Kunde. :wink: Zur Klarstellung: Es gab auch bei der UFA Vorführer, die gut arbeiteten und sich um die Qualität des Kinoerlebnisses sorgten. Meiner Erfahrung nach fand man die eher in Einzelhäusern, die sich die UFA irgendwann einverleibt hatte, während in vielen Centern ein Halbwissender die Unwissenden anlernte. In keinem Beruf habe ich bisher soviele Alkoholkranke, sozial Gefährdete und z. T. schwer kommunikationsgestörte Menschen angetroffen wie in der Kinobranche, besonders Alkohol plus cholerisches Temperament ist immer wieder als "Vorführerkrankheit" zu beobachten. Natürlich weniger in den Multiplexen, die ja eher junge und rascher wechselnde Teams haben, aber die UFA hatte ja genügend Häuser mit ein oder zwei Sälen. Verbitterung und Frustration über Schikanen des Arbeitgebers treffen ältere Mitarbeiter härter als Jüngere, die eher in anderen Berufen oder bei anderen Betreibern eine Alternative suchen. Allzu oft wurde diese Belastung, verschärft durch die Löhne in der Kinobranche, dann am Zuschauer ausgelassen, der nichts dafür konnte. Kasernenhofton und Herumkommandieren der Besucher, gerne auch Gewaltandrohung oder Gebrüll bei Hinweisen auf Vorführfehler oder Pannen, das alles war an der Tagesordnung - natürlich nicht nur bei der UFA, weil es die logische Folge von Ausbeutung ist. Eine langjährige Tätigkeit für die UFA kann in meinen Augen daher keine Empfehlung sein, entscheidend ist immer, welche Haltung der Einzelne, unabhängig von Alter oder Bildung, zur Arbeit einnimmt.
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Als ob DAS eine Empfehlung wäre! :lol:
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Ja, ich wollte damit nicht sagen, daß die durchschnittliche DVD irgendwie korrekt oder gar authentisch sei. Aber daß von den per GEZ erpreßten Zwangsgebühren (neben Musikantenstadln und Guido-Knopp-Märchenstunden) auch noch grobe Verfälschungen aus schierer Faulheit oder grobem Unverstand finanziert werden, das ärgert mich prinzipiell mehr als die nächste Stummfilm-DVD, die "natürlich" in 5.1 vorliegen muß oder "restored versions", in denen man die Farbcharakteristik der 1950er oder 1960er Jahre dezent dem vermeintlich heutigen Geschmack angepaßt hat. Auch Freizeit-Basteleien der Öffentlich-Rechtlichen wie die grausige TV-Fassung von MY FAIR LADY, bei der man dünnen deutschen Monodialog auf prall-wuchtiges 6-kanal-IT-Band der restaurierten Fassung legte, sind eher Verschlimmbesserungen. (Die Liedtexte waren oft kaum zu verstehen, es war, als hätte es die aufwendige deutsche Fassung in 6-kanal-Stereomagnetton nie gegeben!) Auch die Arte-Sündenliste wächst täglich, der gute Ruf des Senders demnächst ganz verspielt. Die Werbekampagne "Arte umlegen" löst bei mir andere Gedanken aus als wohl gewünscht. Zurück zur Sachlichkeit und Deiner berechtigten Begriffskritik: Im Rahmen der technischen TV-Beschränkungen kann mit einer gewissen Sorgfalt eine akzeptable Fassung von Kinofilmen übertragen werden, die mit dem Kinoerlebnis nicht identisch sein kann, nicht nur vom Bild her, sondern auch aufgrund der von Stefan2 aufgeführten akustischen Gegebenheiten.
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Was solche Leute im Überblendbetrieb alles anrichten können... Ich habe mal gehört, daß so ein Vorführgenie, durch die berühmte COLUMBO-Filmvorführ-Folge inspiriert, eine Münze zwischen die letzten Filmwindungen steckte, um durch das "Kling" der fallenden Münze auf den bevorstehenden Aktwechsel aufmerksam zu werden. Er hatte leider nicht bedacht, daß US-Projektoren i.d.R. ein gekapseltes Laufwerk (also mit Glastür à la DP70 haben, auf dessen Oberteil die fallende Münze dann auch liegenbleibt, schlimmstenfalls rollt sie zu Boden. Welchen Schaden das Zweimarkstück konkret anrichtete, als es ins Laufwerk der betroffenen Bauer B11 fiel, berichtet die Legende nicht, hingegen von der Kündigung des Genies am folgenden Tag. :lol: Und wer solche Markierungen klebt, der frißt auch kleine Kinder. ****** "Es klingt schlimmer, als es sich anhört."
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Ließ sich das Band nicht abziehen und die Stelle mit Alkohol oder anderem reiniger säubern? Rausschneiden sollte immer das letzte Mittel sein...
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Die beste Anlage hilft nichts, wenn selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen (die Privatsender zu kritisieren ist von vornherein sinnlos) Spielfilme in Bild und Ton geradezu verstümmelt. Wenn ARTE kommentarlos computerkolorierte Fassungen von MEUTEREI AUF DER BOUNTY (1935) oder DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME (1939) zeigt, oder MAZen von VERTIGO oder REAR WINDOW, die eher an VHS-Leihvideos erinnern, dann ist der Zug abgefahren. :!: Um auf das Tonproblem zurückzukommen: Einer meiner Lieblingsfilme, nämlich STADT IN ANGST (Bad Day at Black Rock, USA 1954), übrigens mal ein 4-kanal-Magnettonfilm, war jahrzehntelang in der alten deutschen Synchronfassung, wenn auch nur in Mono zu hören. Bei den letzten beiden Ausstrahlungen hat die ARD eine neue Pappdeckelsynchro erstellt, die künstlerisch und akustisch gar nicht zum Film paßt. Bei jeder Außenszene gibt es den gleichen Grillen-Atmo-Loop, Geräusche klingen wie aus der Waschküche, und außerdem gab es in sprachfreien Szenen einen seltsamen Effekt, den ich nur bei Systemen mit automatischer Aussteuerung (70er-Jahre-Kassettenrecorder!) kenne, beim ersten lauten Geräusch wird der Gesamtpegel brutalstmöglich zurückgefahren, um dann wieder langsam hochzukriechen. Ergebnis: Spitzenfilm mit Primitivton - da hilft auch keine perfekte Wiedergabekette mehr. :!: Daß von alten Mehrkanalfilmen blecherne Monofassungen laufen, ist ja auch Quasi-Standard (wegen fehlender oder schlampiger Archivierung der Masterbänder auch auf deutschen DVDs nicht vorhanden - siehe MY FAIR LADY-DVD). Den kulturellen Schaden, den beispielsweise das ZDF mit den Eindeutschungen amerikanischer Filme aus den 30er und 40er Jahren angerichtet hat, macht keine Kultursendung wieder gut. Vier Sprecher im Rundfunk-Studiosound, drei Atmos und fünf Archivmusiken von Fred Strittmatter und Quirin Amper jr, - das ist deutsche Fernsehkultur. :( Fernsehen ist einfach ein großes Fass voller Gülle, in der langsam und behutsam von vielen Geldmachern und Ahnungslosen herumgerührt wird. Jeder Anspruch an Authentizität oder korrekte Wiedergabe ist zum Scheitern verurteilt - wenn TV, dann nur von DVD.
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@T-J: Es gibt neben der optisches Umkopierung (Vergrößerung+anamorphotische Stauchung auf CS-Format) auch noch die Option des sog. Digital Intermediate (DI), das Originalnegativ wird also eingescannt und per Laser oder CRT-Belichter wieder auf Film belichtet. Theoretisch ein Vorteil, weil man sich die verluste durch Kopieroptiken spart... ABER (das sog. "große Aber") eben nur dann, wenn man höchste Auflösung verwendet. In den meisten Fällen wird ein DI nämlich nur in 2K-Auflösung hergestellt, und das ist eben nicht die Hälfte, sondern nur ein Viertel der Informationsmenge, die für eine "volle 35-mm-Auflösung" mindestens erforderlich ist. Der Grund ist einfach: Schnelleres Scannen, schnelleres Ausbelichten, daher natürlich geldsparend, und die Datenmenge der Digitalfiles reduziert sich auch beträchtlich. Alles nach der Devise "Der Zuschauer merkt's sowieso nicht". Wie gut aber selbst die "altmodische" optische Umkopierung sein kann, beweisen viele hochwertige Techniscope-Filme der 1960er, ich sage nur ZWEI GLORREICHE HALUNKEN. Was da aus dem 2-perf-Format (noch kleiner als Super-35, da Tonspur nicht genutzt!) herausgekitzelt wurde, ist unglaublich. Aber scharfe, feinkörnige Bilder sind ja altmodisch, lieber hat man's heute grobkörnig+wackelig (="authentisch") oder videomäßig überstrahlt-weichgespült. Den meisten Filmen ist leider deutlich anzusehen, daß sie vor Computer-Monitoren geschnitten und bearbeitet werden, vieles wäre früher nicht durch die Mustervorführung gegangen, was mich heute im Kino technisch belästigt. :( Meine größten Helden im Filmgeschäft sind jene Kameraassistenten, die meist ziemlich viel von Bildern verstehen, täglich bis zum Nasenbluten arbeiten, um hochwertige Bilder möglich zu machen (beim Testen, Schärfeziehen usw.), bloß damit ein Postproduktions-Würschtl dann am Gamma schraubt, die Lichter ausfressen läßt und zu schlechter Letzt einen Software-Filter über die Aufnahme haut. "Der Klügere gibt nach, und daher regieren die Deppen diese Welt."
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Das volle 35-mm-Bildfenster entspricht dem früheren Stummfilmformat, auch der bei Tonfilm-Vorführkopien für Tonspuren verwendete Rand wird also für Bildaufzeichnung genutzt. Das nennt sich im internationalen Gebrauch auch "open gate" oder "full aperture". Das eigentliche Super-35 ist gewissermaßen ein Sonderfall des "open gate", indem es nur den schmalen "Panzerschlitz" von 1:2.39 zur Umkopierung auf eine Scope-Vorführkopie nutzt. Beim üblichen 1:1.85 wird der Tonspurbereich nicht genutzt. Man kann aus einem "open gate"-Bild (=Stummfilmformat) anstelle des Scope-Panzerschlitzes aber auch ein 1.85-Bild herauskopieren, das dann ein wenig größer als das mit Tonspur-Aussparung gedrehte, "herkömmliche" 1.85 ist. Dieses "große 1.85" muß dann durch optische Verkleinerung oder digitale Bearbeitung natürlich auf das kleinere 1.85-Format gebracht werden, damit auf der Vorführkopie wieder Platz für die Tonspur ist. In den 1980ern hat man mal dafür den Begriff "Super 1.85" angeregt, der sich aber nicht durchsetzte. Der Qualitätsgewinn war auch nicht so gewaltig, als daß sich die teurere optische Umkopierung dafür gelohnt hätte. Der Begriff "Super-35" wird also doppeldeutig und mißverständlich gebraucht, obwohl er eigentlich primär das durch sphärische Aufnahme+anamorphotische Umkopierung erzeugte Scope-Format meint. Aber das schert keinen, und wer als Kameramann oder Produzent "Super-35 Cinemascope" sagt, der trinkt bestimmt sein Bier auch "feinherb"... :twisted:
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Hallo denista, der Zusammenhang ist in ein paar Zeilen nicht zu erklären, aber schau mal hier: http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/lobby.htm Klick mal auf das Logo "SuperScope", das war sozusagen der Urahn von S-35, am Ende geht es auch um dieses. Zum Vergleich auch (vom selben index aus) "CinemaScope". Maßgeblich für die Körnigkeit des Bildes ist i.d.R. nicht der Positivfilm, auf dem die Kinokopie entsteht, sondern das Aufnahme-Negativmaterial. Positiv- und Duplikatmaterialien sind sehr niedrigempfindlich und haben daher ein extrem feines Korn. Bei der Filmaufnahme braucht man aber höherempfindliches Material, daher ist das Korn stärker. Bereits 1954 machte man sich das bei VistaVision zunutze: Die Aufnahme erfolgte auf querlaufendem 35-mm-Film (ähnlich Foto-Kleinbildformat), die Vorführkopien wurden verkleinert in verschiedenen Kasch-Breitwandformaten auf herkömmlich (also vertikal) laufendem 35-mm-Film hergestellt. Bei der Umkopierung wurde nicht nur das Bild linear verkleinert, sondern auch die Körnigkeit des größeren Negativformates. Daher waren Vistavision-Kopien (z.B. auf 1:1,66) immer schärfer und feinkörniger als direkt auf 35mm aufgenommene und kopierte Filme. (Auf der Indexseite mal bei VV nachlesen!). Anders gesagt: Die größere Informationsdichte und der geringere "Störpegel" des Großformates können bei der Umkopierung weitgehend erhalten werden. Die Perversion, aus Bequemlichkeit und kreativer Beliebigkeit ein winziges Format zu verwenden, um riesige Leinwände zu füllen, ist ein Armutszeugnis für die Kameraleute und Produzenten von heute. Seltsam nur, daß die wenigen "großen, zeitlosen Filme", die bis heute regelmäßig an Feiertagen Millionen vor den Fernsehschirm ziehen, mit größtem technischen Aufwand auf Großformaten wie VistaVision, Todd-AO/70mm, Technirama usw. hergestellt wurden - heute würde ein Film wie LAWRENCE VON ARABIEN in Super-35 gedreht, digital zusammengepanscht und manipuliert, und für die marktforschungsgerechte Verwertung hätte man auch noch ein paar Frauen eingebaut. Begründung entweder: "Den Unterschied merkt ja sowieso kein Zuschauer" oder "Die Leute wollen das so". Der Zuschauer durchschaut zwar nicht die technischen Hintergründe der Filmgestaltung, aber er spürt den Unterschied zwischen einem Film wie RYANS TOCHTER, bei dessen Produktion man monatelang auf das "richtige Licht" gewartet hat und einer heutigen Fließbandproduktion, bei der alles mit Filterungen, Compositing und einem darübergestülpten "Look" digital passend gemacht wird. Eben der Unterschied zwischen einem perfekt komponierten Foto und einem per Photoshop "zu Tode retuschierten" Bild aus der Konsumartikelwerbung.
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Hm, interessant! - Der für eine 70-mm-Kopie miserable Bildstand war (leider) kein Vorführfehler: Testlauf der ersten Rolle (ohne Maske) ergab, daß die Perfo bombenfest steht*, es ist das kopierte Bild, das wackelt. Vermutlich Schlupf zwischen Negativ und Printmaterial, auch an der schwammigen Schärfe und den "pumpend vibrierenden" Details (Bell-Telephone-Logo auf weißer Wand in der Raumstation) zu erkennen war. * mit DP70 oder U2 wär's natürlich noch stabiler... 8)
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Hallo Marc, 2001 klang aufgrund neuer Mischung in der Tat anders als die alten Kopien über gute traditionelle Anlagen. Was hat Dich konkret am 2001-Ton im DFM gestört? Ich fand den Klang ganz überzeugend, störend war nur der Brumm im Surroundkanal. Kinotechnikfirma hatte kurzfristig neue Endstufen eingebaut, die für den Surround hatte offensichtlich einen Schlag weg - sehr ärgerlich bei einem Film wie 2001, der ja mehrere "total stumme" Stellen hat, etwa bei der Weltraum-Szene, in der HAL den Astronauten tötet. Aber mich persönlich störte eher das (im Vergleich zu den alten Kopien) miserable Bild, körnig und mit wackeligem Bildstand kopiert. :( PS: Warst Du tatsächlich in den 70-mm-Vorführungen? Ich frage nur, weil die letzte Zusatz-Aufführung m.W. über 35mm und Dolby SR lief (war auch nicht als 70mm angekündigt)
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Beim Verleih reklamieren, für die horrenden Prozente haben Kinobetreiber und Kinobesucher eine Präsentation "nach dem heutigen Stand der Technik" zu erwarten (vgl. v. Hartlieb, Handbuch des Film- und Fernsehrechts). Aber wahrscheinlich ist das Nemo-Plagiat schneller weg vom Fenster, als Ersatzkopien einträfen... :lol: Nein, ernsthaft: SOFORT! LAUT! REKLAMIEREN!
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Stimme cineramas Analyse weitgehend zu. Daß man die Schärfe der HD-Bilder oft als OK empfindet, liegt auch an der jahrelangen Gewöhnung an die üblichen mittelmäßigen Super-35-Bilder oder die durch Massenkopierung bedingten Kopierschlupf-"Gummibilder". Lästig fand ich die "smear"-Effekte bei raschen Bewegungen und, besonders im ersten Akt, das auffällige Video-Chromarauschen. Die überall gepriesene Tiefe konnte ich nur in ca. 15 Einstellungen über 120 Minuten Film feststellen, eigentlich gibt es (meiner Kamera-Erfahrung nach) nur wenig, was nicht mit modernen Highspeed-Filmmaterialien und Filmoptiken besser and schärfer zu lösen gewesen wäre. Einziger Vorzug dieser HD-Technik scheint zu sein, daß die Taxiszenen mit minimalem Licht gedreht werden konnten. Na und? Interessiert's mich als Zuschauer, wieviel Beleuchtung notwendig war? Kein bißchen! Gestandene Filmschauspieler spielen auch nicht schlechter, nur weil ein paar footcandles mehr auf ihre Nase fallen, das ganze Naturalismusgetue von Dogma bis Michael Mann geht mir ziemlich auf die Nerven. Nicht zufällig besteht COLLATERAL größtenteils aus Großaufnahmen, die für mein ästhetisches Empfinden meistens käsig und porig-ungesund aussehen. Der ganze metallic-blue/destaurierte Look ist ein visuelles Klischee und hat mit realistischer Wahrnehmung sowenig zu tun wie das nervige Handkamera-Gewackel am Filmbeginn. Das menschliche Auge/Gehirn macht in jeder Lichtsituation seinen eigenen "Weißabgleich" und stabilisiert (jenseits des Vollsuffs/der Gehirnerschütterung) auch bei rascher Eigenbewegung das Gesehene, ich staune immer wieder, daß diese filmästhetische Hirnw****erei der sechziger Jahre nie ausstirbt. :roll: Vom Handwerklichen mal abgesehen, ist das ein netter und leidlich spannender Schauspielerfilm. Die Fraktion der HEAT-Verehrer wird natürlich wieder eine Offenbarung aus dem Mund des Meisters sehen, aber aus meinem Gedächtnis fadet der Film mit rasenderGeschwindigkeit wieder hinweg - eben gehobenes Popcorn... Interessant wäre zu wissen, welche studiopolitischen/sponsortechnischen Fragen hinter der Entscheidung für HD-Dreh standen, ich mißtraue immer ein wenig den großen "creative decisions"... :roll: