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magentacine

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Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. Der Film benutzt die Schallplatten-Version (jawohl, schwarze Scheiben mit analogem Schall!), die Aufnahme ist m.W. aus den frühen 1930er Jahren. Ich las einmal, daß zu Super-8-Zeiten die Trickfilmversion vom MÜNCHNER IM HIMMEL neben dem Disney-Ausschnittfilm DAS SENSATIONELLE FUSSBALLSPIEL einer der meistverkauften Titel der Firma Piccolo-Film gewesen sein, es muß also viele Fans des "Dienstmann No. 174" gegeben haben. Kompletter Text zum Auswendiglernen hier http://www.payer.de/religionskritik/thoma01.htm
  2. Oh je, immer geht's auf den armen Curtis! In der OV wirkt er meiner Meinung nach deutlich weniger tuntig als in der DF! Wirklich kein schlechter Schauspieler (siehe FLUCHT IN KETTEN oder MANCHE MÖGEN'S HEISS), auch wenn er meistens als männliches Pinup vermarktet wurde . Was Du zu den INDIANA JONES & DER TEMPEL DES TODES-Kopien schreibst, ist sehr interessant. Als ich anno 1984 nachts vom 70-mm-Magnetton völlig geplättet aus dem Münchner Mathäser taumelte, fand ich das Bild brillant; eine andere 70-mm-Kopie, gesehen 2003, erschien mir überraschend körnig. Liegt es an der schwindenden Erinnerung, am gnadenloseren Blick, oder gibt es tatsächlich zwei Sorten Kopien? Ich dachte immer, nur beim dritten Teil seien die 70er vom Kameranegativ aufgeblasen worden?
  3. Stimme Dir technisch zu, angesichts der deutschen Dup-Kopien können einem wirklich die Tränen kommen. Da möchte ich doch mal eine Kopie vom Originalnegativ sehen, oder auch gern über neuen, verlustärmeren Dupprozeß. Die Scope-Fotografie von Jack Hildyard ist erstklassig, überhaupt ein Kameramann, der auf meiner Favoritenliste gleich nach Freddie Young (LAWRENCE, SCHIWAGO) und Jack Cardiff (DIE ROTEN SCHUHE) kommt. 8) Inhaltlich schärfster Widerspruch, natürlich ist es kein "Antikriegsfilm" (sowas gibt es nicht), aber auf keinen Fall ein militaristischer Film. Aber was red' ich, ein Sonderkommando "G" unter Leitung von Jack Hawkins ist ja im Augenblick bereits unterwegs nach Berlin... :P
  4. Gewalt ist keine Lösung! Die Bestrafung muß zum Film passen. Daher plädiere ich dafür, daß der Kopienkiller die speziellen Abendkurse von Jacques Tati besuchen muß, in denen man neben lustigem Stolpern auch lernt, wie man gekonnt GEGEN DIE WAND rennt. (Der Kurzfilm heißt COURS DU SOIR, ist von 1967 und kann z.B. auf der Criterion-DVD von PLAYTIME bewundert werden). ---------------------------------------------------------- "Das soll der große Leslie erst mal nachmachen!"
  5. TK-Chris schrieb: Nicht ganz: STUART LITTLE wurde m.W. ebenfalls in 4K-Auflösung gescannt, bearbeitet und ausbelichtet. Es ist zu hoffen, daß nach und nach die 2K-Auflösung abgelöst wird, denn schließlich ist das nicht die Hälfte, sondern nur noch ein mageres Viertel der Auflösung, die man für einen "echten 35-mm-Look" braucht. Ich staune immer wieder, mit welcher "Weichheit" des Bildes man sich zufriedengibt, beispielsweise fand ich DER WIXXER sehr unterhaltsam, aber die mangelnde Detailschärfe nervte einfach. Wenn man schon den "Wallace-Look" nachahmt, sollte der Film auch so knackescharf sein wie die alten Filme! (Bei aller Kritik an den elektronischen Bearbeitungsmethoden soll man aber nicht verschweigen, daß auch traditionelle Kopiermethoden keine Wunder vollbringen können. Neulich sah ich SCHULTZE GETS THE BLUES, wohl ein auf 16mm (S-16?) gedrehtes "Kleines Fernsehspiel" , das man auf 35mm aufgeblasen hatte. Was bei der Aufnahme nicht stimmt, kann keine Bearbeitung mehr ausgleichen, aber Hauptsache, der Film ist im Kino...)
  6. DIE BRÜCKE AM KWAI (Bridge on the River Kwai, 1957) LAWRENCE VON ARABIEN (1962) LA DOLCE VITA (1960) M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931) MANCHE MÖGEN'S HEISS (Some Like it Hot, 1958) MALER UND MÄDCHEN (aka DER AGENTENSCHRECK, Artist and Models, 1956) MON ONCLE (1958) IM SCHATTEN DES ZWEIFELS (Shadow of a Doubt, 1943) SPARTACUS (1960) DER UNSICHTBARE DRITTE (North by Northwest, 1959) DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT (La Maschera del Demonio, 1960) ZWEI GLORREICHE HALUNKEN (Il Buono, il Brutto e il Cattivo, 1964) und als heimliches Laster (mit bestem Gruß an Eric). DAS GROSSE RENNEN RUND UM DIE WELT (The Great Race, 1965) -------------------------------------------------------------- "Drück auf's Knöpfchen, Max!"
  7. Das mit dem Vergleich stimmt natürlich prinzipiell. Von der angeblich tollen 70-mm-TITANIC habe ich nun zwar oft gehört, kann mir aber nur schwer vorstellen, daß die CGI-Aufnahmen im größeren Format nicht noch krasser herausstechen sollen (Flug über Schiff mit Passagieren auf den Decks). Mit Hörensagen bin ich da mißtrauisch, mir hat auch schon mal jemand von der grandiosen Bildqualität der schwammigen SW:EPISODE 1 das Blaue vom Himmel geschwärmt... :? Bei allen Fortschritten in Optik, Emulsionstechnik und Kopiermethoden glaube ich dennoch nicht, daß man aus 245 Quadratmillimetern Negativfläche (S-35 bei TROJA) eine ähnliche Aufnahmequalität herauszaubern kann wie aus 703 Quadratmillimetern (Technirama-70 Extraktionsbereich 33,07x21,25mm) Kameranegativ, zumal damals mit niedrigempfindlichem Material und ordentlicher Abblendung gearbeitet wurde. Jedenfalls habe ich in TROJA keine so plastischen Schiffs/Meeraufnahmen gesehen wie in dem HERKULES-Streifen. Es ist wie mit Autos: Man kann einen Motor mit kleinem Hubraum mit allen Tricks & Finessen zu großer Leistung "hochzüchten", aber wenn Du einen dicken Straßenkreuzer (= epic) antreiben willst, geht nichts über einen V8 mit endlos Hubraum - "size still matters". 8) Auch bei den Innenszenen (wir vergleichen ja hier nicht Story und Schauspielleistung, sondern nur Technik) schneidet das Technirama-"peplum" (für meinen filmfgestalterischen Geschmack) besser ab als die doch sehr flachen Innenszenen etwa in Achilles' Zelt oder den diversen Palasträumen, vom Licht will ich lieber gar nicht sprechen. Aber letzten Endes ist das Geschmackssache, des einen Auster ist des anderen Schnecke ("...meinst Du nicht auch, Antoninus?") :)
  8. Ein weiterer Mono-Kandidat: HERKULES EROBERT ATLANTIS, eine Super Technirama-70 Produktion, jedenfalls konnte ich in der 70-mm-Fassung kein Stereo wahrnehmen. Dafür ein wunderschönes Bild (da kann TROJA filmtechnisch einpacken), nur beim Untergang von Atlantis hatte man die großartige Idee, 16-mm-Archivmaterial (!!!) von Lavaströmen und anderer Vulkantätigkeit aufzublasen - das haut einem im Kino dann die Brille von der Nase bzw. die Plomben aus dem Zahn. :lol:
  9. Nochmal zurück zum Film: Ich halte THE PUNISHER wirklich für den miserabelsten Rotz, den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Als Comic-Verfilmung peinlich, Humorversuche gescheitert, Stunts und Kämpfe lahm, Spezialeffekte billig. Travolta scheint höchstens vier Drehtage gehabt zu haben, Roy Scheider wird in einer Minirolle verschenkt. Der Hauptdarsteller gleicht dem jungen Ehemann aus dem Volks&Raiffeisen-Kinospot, scheint auch an der gleichen Gesichtslähmung zu leiden. Dialoge zum Erbarmen, und produziert ist das Ganze natürlich wieder mal mit "Stupid German Money". Die von mir geschätzte Zeitschrift SPLATTING IMAGE hat für solche Machwerke den wunderbaren Begriff "Action-Gülle". Die geht allerdings sonst "direct to video" und ist normalerweise mit Darstellern von Dolph Lundgren abwärts besetzt. Lustigerweise lassen die stümperhaften Schnitte (gerade in der Piercing-Folterszene) die Sache eigentlich viel brutaler erscheinen, auf den zugehörigen Maskeneffekt glaube ich durchaus verzichten zu können (gerade wenn man sich die amateurhaft aufgebrachten Wunden am Body des Punishers betrachtet). Bedenklich, daß so ein Billigramsch, zusammengekleistert aus dem Bodensatz des Actionkinos, von einem Major-Verleiher weltweit in die Kino gedrückt wird. Und das, was ich gestern in Frankfurt sah, war auch noch eine vollkommen unscharfe, grobkörnige Müll-Kopie, in der es vielleicht zehn scharfe Einstellungen gab, alles andere war Soße (Vorführung 1A). Wieder ein Punkt für die Verschwörung zur Abschaffung des Kinos "aus den eigenen Reihen" (Verleiher). Trotzdem: Selbst eine solche "Action-Gülle" sollte nicht geschnitten werden, aufgrund der stümperhaften Machart sehe ich hier keine Gefährdung, besonders nicht, wenn im Free-TV anstandlos gesplattert wird, solange Lynch oder Cronenberg als Kulturetikett davorstehen... Ich wünschte mir einen Punisher, der Verleihern solche Kopien in 24-Stunden-Endlosschleife à la UHRWERK ORANGE vorführt, ich komme auch und sorge für Augentropfen... :evil:
  10. Meines Wissens nur für einzelne Städte, starte doch mal eine Suche hier: http://www.museumsbibliotheken.frankfurt.de/wwwopac/index.asp Zur Kinogeschichte Frankfurts gibt es ein Buch, es heißt "Lebende Bilder einer Stadt", mehr hier: http://www.deutsches-filmmuseum.de/pre/ft6.php?id=body&main=pubdtfilm&img=3img6&ass=shop-u
  11. Bei Abtastungen von Originalmaterial (im Gegensatz z.B. zu Positivkopien) ist ohnehin eine sorgfältige Inspektion von Hand mit Putzen angesagt, und Ultraschallreinigung können die wenigen Kopierwerke, die für Large Format 65/70mm-Bearbeitung anbieten, auf jeden Fall leisten. Was die PTR-Rollen angeht (Particle Transfer Rollers), so bin ich ganz Deiner Meinung. Sie haben nur Sinn, wenn das Material bereits relativ sauber ist, andernfalls verteilen sie eher den Schmutz gleichmäßig über den ganzen Film. Interessanterweise sehe ich bei vielen Abtastern und Scannern PTRs zwar montiert, aber bisher nie im Gebrauch... :)
  12. TK-Chris schrieb: Das Wet-Gate-System dient allerdings nicht primär zur "Filmwäsche", die sollte nämlich vor der eigentlichen Abtastung vorgenommen worden sein. Beispielsweise mit einer Ultraschall-Reinigungmaschine, die in einer geeigneten Flüssigkeit (das kann auch PER sein) Verschmutzungen löst und mit rotierenden "buffers" das Material putzt, auch Handreinigung und Maschinen mit Isopropylalkohol als Lösemittel sind üblich. Der eigentliche Zweck des "wet gate" besteht darin, daß Schrammen auf der Blankseite von der Flüssigkeit "aufgefüllt" werden und damit unsichtbar bleiben. Das funktioniert nur mit einer Flüssigkeit, die den gleichen Brechungsindex wie das Filmmaterial hat. @T-J: Wann das Stanzen und Kerben ein Ende nahm, kann ich leider nicht sagen, da müßte mal jemand von der Kopierwerksseite das Wort erheben... :wink:
  13. Beim Kopieren (von Originalnegativen) ist i.d.R. eine Steuerung des Kopierlichts und bei Farbfilmen der Filterung notwendig, damit man eine ausgeglichene Farb- und Tonwertwiedergabe in der Kopie erhält. Um diese Schaltungen auslösen zu können, wurden Kerben in die Außenkante des Negativs gestanzt, die dann während der Kopierung mechanisch abgetastet wurden und die entsprechenden Schaltungen des Kopierlichts auslösten. Es gab mehrere Systeme der mechanischen Abtastung (je nach Hersteller der Kopiertechnik). Wenn ein Negativ - und früher wurde aus Qualitätsgründen und wegen der geringeren Kopienauflage viel vom Originalnegativ kopiert - verschiedene Kopierwerke durchlief, kamen neue mechanische Eingriffe hinzu. Später wurde auch mit Schaltfolien gearbeitet, bis sich glücklicherweise die elektronische Steuerung (per Einzelbildzählung) durchsetzte. (Das ist nur vereinfachend skizziert, wer's genau wissen will, kann es bei Friedrich P.H. Meyer im FILMHANDBUCH nachlesen, erschienen im DDK-Verlag anno 1976) Auf die Abtasterfrage bezogen bedeutet das, daß alte Negative oft die verschiedensten mechanischen Stanzungen und Markierungen haben, hinzu kommen Reparaturen wie überklebte Randeinrisse und Perfoschäden aller Art, erneuerte oder überklebte Klebestellen usw. Im Filmabtaster können solche Schäden durchaus zu Problemen führen, zumal man es mit altem, evtl. sprödem Acetatmaterial zu tun hat. Eine Änderung der Schärfe habe ich allerdings, selbst bei üblen Klebestellen und Schrumpfung des Material noch nicht gesehen, weshalb mich interessierte, ob cinerama diesen Fall bei 65mm-Material für eher gegeben hält. (Aber vielleicht sollten wir da wirklich ein neues Thema anfangen...) :wink:
  14. Nun ja, vielleicht hat er sich ja von NORDSEE-Produkten (erhältlich schräg gegenüber der Zeilgalerie/Ex-IMAX/Ex-Skylight Frankfurt) ernährt - Fisch ist ja auch sehr gesund! :) "Fisch ist gut für's Gehirn - Du solltest viel davon essen!" (Onkel Dagobert zu Donald)
  15. Zu www.70mm.info: Warum ist auf dem getunten Nordsee-Fischbrötchen ("Bremer" heißt das, glaube ich) nur ein 35-mm-Streifen zu sehen ? Die Assoziationskette "belegtes Brötchen" - "70mm" habe ich im Moment noch nicht begriffen, also backe ich erst mal kleine Brötchen und harre des Kommenden... :wink: Frage an cinerama: Interessant, hast Du dazu eine Theorie? Ich kenne von 35-mm-Abtastungen (auch auf dem erwähnten URSA-Abstaster) älteren und/oder geschrumpften Materials eigentlich nur Bildstandprobleme aufgrund von Klebestellen, Kopierkerben usw., aber aus der Schärfenebene herausgehoben hat es das Material dabei nie. Oder vermutest Du stärkere Probleme aufgrund des breiteren Formats (evtl. mehr Durchwölbung) ? Dann aber müßte die Unschärfe ungleichmäßig verteilt sein. Denkbar wäre auch noch eine Unschärfe durch "digitales Putzen" mit entsprechenden Programmen, entgegen der Aussage mancher Hersteller geht das nämlich nicht ohne Detailverluste ab. Eventuell argumentiert mancher DVD-Produzent, daß Staub oder Schrammen vom anspruchsvollen Konsumenten eher als Defekt empfunden werden als eine leichte allgemeine "Matschigkeit", in der feinste Defekte gnädig untergehen...
  16. Auch wenn's ein wenig vom eigentlichen Thema abdriftet, möchte ich das junge Publikum doch gegen die hier geäußerte Kritik in Schutz nehmen: Wer (altersbedingt) die "großen klassischen Kinoerlebnisse" nicht erlebt hat, also Meisterwerke der Filmgeschichte nie im Kino sehen konnte, keine "analogen Erweckungserlebnisse" wie echtes 70mm, Technicolor, guten Magnetton oder einfach superbrilliante, kontrastreiche 60er-Jahre-Schwarzweißkopien gesehen hat, sondern nur mit dem Mainstream-Futter der späten 80er und danach sozialisiert ist, der kann logischerweise nicht nachvollziehen, inwieweit sich Kino abgesehen von Aktualität und Bildgröße überhaupt von den anderen "Verwertungsformen" unterscheiden soll. Der Ton hat bereits aufgeholt, der inhaltliche "Mehrwert" ist über DVD hinzugekommen, und das Bild wird zuhause allmählich besser, während es in der Kinoauswertung produktions- und verleihseitig absolut kaputtgespart wird. ABER: Neben all diesen technischen Fragen gibt es auch inhaltliche Faktoren -PUNKT EINS: Die Verflachung der Alternativen zum Hollywood-Blockbuster-Kino Fast alles, was nicht Mainstream ist, wird dennoch ästhetisch und erzählerisch sozusagen "mainstreamkompatibel" flachgebügelt. Wenn ich mir einen angeblichen Arthouse-Film wie, sagen wir mal: MONSIEUR IBRAHIM anschaue, dann kommt nichts, was ich nicht im Trailer gesehen habe, über die Storyline hinaus wird man von nichts mehr überrascht. Kleiner Test: Bei wie vielen Filmen habt Ihr Euch in den letzten Jahren gedacht: "Trailer gesehen - alles gesehen?" (Entweder vor oder nach dem Sehen des Hauptfilms!) Filme, die anders gemacht sind, fallen komplett durchs Kino-Verwertungsraster, die Hardliner unter den Filmfreaks reisen den Entdeckungen von Festival zu Festival nach, in den regulären Verleih kommt so was nicht mehr, weil's den Großen ja wichtiger ist, von jedem mittelmäßigen US-Standardprodukt 500 Kopien auf die Leinwände zu erbrechen. ERGEBNIS: Kino fasziniert nicht mehr - es hat Jahre gedauert, aber der Blockbuster-Einheitsfraß löst keinen Speichelfluß mehr aus, die Effekte und das Superlativ-Anpreisen geht immer öfter am Publikum vorbei. Analogie: Selbst McDonald's hat heutzutage Umsatzrückgänge, weil der Standard-Einheitsgeschmack nicht mehr genug Umsatz bringt, nicht aus Zufall gibt's plötzlich aufwendige Salate, Sandwiches und Fruchtjoghurt beim "Gelben Reformhaus". Geschmack, das wissen selbst die Anrührer künstlicher Aromastoffe, nutzt sich ab, da hilft auch keine Steigerung der Dosis. PUNKT ZWEI: Fehlendes Gemeinschaftserlebnis Um es kurz zu sagen: Alte Filme beziehen das Publikum ein, nahezu alle neueren Filme vermögen das nicht. Da sitzen vielleicht 600 Leute vor einem Film, aber die "knisternde Ladung", das kollektive Miteinandererleben statt Nebeneinander, das erzeugt heute kaum noch ein Film. Daß das nichts mit den veränderten Sehgewohnheiten zu tun hat, kann man beweisen: Bestimmte ältere Filme, seien es Komödien, Monumentalschinken oder Thriller "bieten" deutlich weniger Action oder Effekte als neuere Blockbuster, setzen aber das Publikum förmlich unter Strom. Auch heutige Zuschauer empfinden das als ein stärkeres und emotionaleres, weniger zynisch-überlegenes Erlebnis - eben KINOERLEBNIS, das keine DVD und kein Plasmabildschirm nachahmen können. Bei aller ach so modernen Technik fehlt mir heute fast immer die wichtigste Eigenschaft jedes Geschichtenerzählers, nämlich das Publikum zu bannen. Bitte um Verzeihung, es sollte nicht so lang werden... :oops: "Der Becher mit dem Fächer birgt den Wein klar und rein..." "Der Wein mit der Pille ist im Pokal mit dem Portal..."
  17. Es könnte uns z. B. sagen, daß die 1968er Kopien von 2001 auf einer Kontakt-Schrittkopiermaschine hergestellt wurden, die über eine Bildfenstermaske verfügt und so die Naßklebestellen abdeckt, während Interpositiv/Internegativ der neuen Kopien per Durchlauf/Kontakt kopioert wurden, wobei die Klebestellen so abgebildet werden, wie sie im Negativ vorhanden sind. Sollte das so gewesen sein, dann müßten die alten Kopien einen etwas dickeren Bildstrich besitzen als die neuen. Das kann ja verglichen werden...
  18. Hallo cinerama, Du wirst es mir nicht verübeln, wenn ich nur vergleichsweise :wink: kurz darauf antworte: 1. Normen sind ein Hilfsmittel, kein Selbstzweck. Die "2.05-Diskussion" ist leider ein klassisches Beispiel für Theorien, die aus mangelnder Vertrautheit mit historischen Prozessen entwickelt werden. Damit meine ich natürlich NICHT christian müller, dessen Frage selbstredend vernünftig und gut ist, sondern die Schlauköpfe, die sich seinerzeit zurechtlegten, es sei ein bösartiger Akt, Teile des 70-mm-Bildes unter garstigen Magnetpisten zu verstecken, und jetzt könne man das richtigstellen. Das berühmt-berüchtigte Carr/Hayes-Buch (über dessen Sinn&Zweck&Verdienste ich NICHT diskutieren werde) kann mit den von Dan Sherlock angebrachten Korrekturen durchaus als Quelle benutzt werden, aber ohne diese ist es ein Quell der Verwirrung. 2. Die Norm eines Verfahrens kann als Anhaltspunkt dienen, bei der Präsentation historischer Filme sollte man natürlich trotzdem prüfen, ob es vielleicht eine Abweichung von der Norm gab. Bereits bei der Entscheidung, ob und wie ein bestimmter Film auf Breitwand gespielt werden sollte, beginnt das Nachdenken und die Abwägung. Nehmen wir doch mal aus aktuellem Anlaß Kubricks THE KILLING: Hat Vollbild, ist aber m.E. für Breitprojektion kadriert. Das ist aber nur eine subjektive Ansicht - wer fällt das "definitive" Urteil ? Daß Regisseure oft gar nicht wissen, in welchem Format ihr Film entsteht, wissen wir ja, aber auch Kameraleute sind sich nach ein poaar jahren oft unsicher, wie's denn ursprünglich gedacht war - man kann manchmal nur abwägen und testen, wenn's denn Zeit und Technik gestatten. 3. Da Du die 70-mm-Vorführung von "2001" angesprochen hast, möchte ich die Notwendigkeit von Tests nur unterstreichen: Bei korrekt "gemitteltem" Bildstrich hätte die blamable Schlamperei in der Totalen mit dem springenden Leoparden für große Heiterkeit im Publikum gesorgt - denn oberhalb der afrikanischen Landschaft sieht man deutlich den Rand der frontprojektions-Leinwand und die tragende Holzkonstruktion. Sicher, in 9 von 10 Kinos wäre das ohnehin wegkaschiert worden, aber was, wenn der Vorführer mal den Bildstrich minimal anders eingestellt hatte? Übrigens gab es im 1. Akt des Films auch eine gewaltige unscharfe schwarzgelbliche Vignettierung am linken Bildrand, die ich noch nie gesehen hatte - aber über diese sogenannte Neukopierung hatten wir's ja schon mal. Die ist indiskutabel und einfach großer Mist, für jeden, der den Film richtig kennt, ist das eher eine Ludovico-Fassung à la CLOCKWORK ORANGE. :lol: 4. Mein Hinweis auf die unterschiedliche Bildstrichbreite war anders gemeint, nämlich dahingehend, daß ein "Ausmessen" der Kopie bei den extrem dünnen oder "unsichtbaren" Bildstrichen etwa von Technirama-70 ja bereits eine Veränderung des Seitenverhältnisses ergibt, also nicht geeignet ist, um das intendierte Seitenverhältnis zu ermitteln. Abgesehen davon, daß ich schon filmbegeisterte Menschen mit Plastik-Bürolinealen an Kopien herumbasteln sah, um zwischen 1.85 und 1.75-Breitformat (Disney) zu unterscheiden, entstehen dann solche Schwachsinns-Theorien wie bei Carr/Hayes die Idee, daß bei MCS-70 die Kamerafenster-Bildecken abgerundet seien, um "Patente von Todd-AO zu umgehen". Erstens ist die erwähnte Spielstätte ganz sicher nicht meine Vorstellung von optimaler 70-mm-Präsentation, sie war aber einige Zeit die einzige in dieser Stadt (nach Schließung des ROYAL und Umbau der EUROPA-Technik, über die Anlage im TURM-PALAST weiß ich nicht Bescheid). Jetzt steht ja dank preston sturges' Bemühungen wieder eine alternative Spielstätte mit angemessen großem Bild und überlängentauglichen Sitzen zur Verfügung, und das ist auch gut so. Zweitens weiß ich nicht, was ich mit einem vor fast 20 Jahren erschienen Monatsprogramm des Kommunalen Kinos zu tun hätte. Ich nehme Deine Kritik aber zum Anlaß, Dich an das von mir erstellte und Dir bekannte Programmheft zur späteren 70-mm-Reihe zu erinnern, das mit einem populären Filmmotiv, Deiner Lieblings-Todd-AO-Promotion und sogar einem Filmclip für jeden Besucher aufgemacht war - ganz sicher nichts "technisch-kaltes" für Technikfreaks!
  19. TROJA gestern gesehen - nach erbetener Schärfenkorrektur bei Hauptfilmbeginn - zeigte sich das, was ich mal als "Blockbuster-Syndrom" bezeichnen möchte: 1. Wirklich scharf sind ausschließlich Groß- und Halbnahaufnahmen. Das meine ich nicht etwa subjektiv, weil die "letzte Schärfe" in Großaufnahmen sowieso nicht vermißt wird, sondern wirklich technisch. 2. Alle Totalen sind leicht unscharf und haben null Details (siehe den aus dem TROJA-Trailer bekannten "Schiffkonvoi" oder die HERR-DER-RINGE-artigen Massenszenen, es sieht eben alles nach großem Videospiel aus, auch wenn die Lichtstimmungen und Bildkomposition oft ganz hübsch sind. Natürlich, die Kamera bewegt sich heute frei, anders als bei früheren Tricktechniken, aber mal ehrlich, sind die CGI-Schiffe bei Herrn Petersen irgend einen Deut glaubwürdiger als die Modellflotte, die Matte Paintings oder der Brand von Alexandria in CLEOPATRA? (Da gab's übrigens eine unglaubliche Massenszene, in der gefallene Soldaten verbrannt werden, zumindestens der Anfang ist sehenswert, selbst nur auf DVD/TV!) Damit sage ich nicht, daß früher alles besser war, aber wirklich glaubwürdige Bilder sieht man beim CGI-Einsatz sehr, sehr selten, kostet wahrscheinlich zu viel Geld, es so perfekt zu machen wie bei T-REX in IMAX 3D! 3. Die Schärfe ist flach, nicht mal zwei eng beieinandersitzende Schauspieler liegen im Schärfenbereich, stattdessen wird die Schärfe drastisch hin- und hergezogen, damit man ja nicht vergißt, daß es ein Film ist. :) Hat auch keinen fotografischen Grund, selbst im riesigen 65/70mm-Format und mit damals 50-ASA-Negativ hat man es geschafft, alles scharf zu kriegen. Als Schutzbehauptung hört man immer wieder, die Bilder würden so "dichter". Ja, aber nur auf dem TV-Schirm, für den die meisten Filme heute gemacht sind. Im Kino wirkt das flächig und billig, eben wie Fernsehen. Daß es anders geht, sieht man dann in dem Schlußkampf (Hector/Achilles) von TROJA, da werden die Figuren im Raum inszeniert und nicht nur als sprechende Köpfe. 4. Der Bildkontrast ist oft ziemlich merkwürdig, was an der Originalaufnahme, aber auch am beliebten "digital grading" und/oder vermurkster Dup-Kopierung liegen kann. Und dann natürlich husch-husch ein paar tausend Kopien heraushauen, wobei dann Bildstand und Schärfe den Gnadenstoß kriegen. Auf die Weise wird das Kinoerlebnis allmählich eingeebnet, man muß sich ja schon fast entschuldigen, wenn man auf die teilweise unerträgliche Kopierqualität hinweist. Am liebsten habe ich das Argument: "Außer Ihnen hat sich noch keiner beschwert." :lol: Keine Branche hat je so konsequent die Abschaffung ihres kerngeschäfts betrieben wie die Filmproduktions/Distributionsseite - dagegen sind alle Probleme im alltäglichen Kinobetrieb eine Lappalie... :(
  20. Tja, da möchte man mit einem gewissen Computer sagen: "Dave, das Gespräch dient keinem sinnvollen Zweck." :) Zum Spaß aber nochmal die Daten aus dem "Jahrbuch des Kameramanns", Ausgabe 1985, Seite 127, Kapitel "Formeln, Zahlen, Tabellen": Weitere Bildformate: 70mm Panavision 65mm normal (Kamera-Bildfenster 52,66x23,01mm) 70mm-Kopie (1:2,21) Der Nächste bitte!
  21. Oh Schreck, da ist sie wieder, die 2.05-Legende! :-) Die wurde in der Tat vor Jahren von der erwähnten Zeitschrift aufgebracht, weil man feststellte, daß unter den Tonspuren noch Bild steckte. Skandal! Verschwörungstheorie! Dann begann man, alte Veröffentlichungen über die ersten Todd-AO-Installationen als Beleg heranzuziehen, wo oft von einem Aspect Ratio 1:2 die Rede ist. Ungefähr so glaubwürdig wie die Information, CinemaScope Magnetton (2.55) habe ein A/R von 1:2.66, das ist auch tausendmal falsch veröffentlich und abgeschrieben! Maßgeblich ist - die SMPTE-Norm, die Gunter bereits erwähnte; - die Bildfenster, die von den Kameraherstellern/verleihern verwendet wurden (Panavision Inc. gibt auch 2,21 an, und ein Gutteil der echten 70mm-Produktionen ist mit ihrem Equipment gedreht; Unmaßgeblich ist: - "Realexistierende" falsche Kaschierung in welchem Kino auch immer, denn sonst müßte man aus der großen Zahl von Cinemurx- und anderen Kinos, in denen nur 1:2 bei Scope installiert ist, folgern daß CS nur 1:2 hat! - Fast jede von der Norm abweichende Maßangabe in Carr/Hayes WIDE SCREEN MOVIES, wer aus diesem Schmöker zitiert, sollte sich bitte erst die Korrekturen/Fehlerliste ansehen, die Dan Sherlock dazu geschrieben hat, er geht auch auf das ominöse 2.05-Format ein. http://www.film-tech.com/tips/wsmc.html - Angaben, die durch "Ausmessen" einer Filmkopie entstehen. Das Bild muß sogar in der Höhe beschnitten werden, um die Breite der Naßklebestellen im Negativ zu verdecken; das war bei der hier im Forum besprochenen neuen 2001-Kopie überdeutlich zu sehen. Die Bildstrichbreite auf der 70-mm-Kopie ist nicht maßgeblich, sie variiert sowieso, zum Beispiel bei optischer Umkopierung von Technirama oder 35mm-Scope auf 70mm. Bitte vor weiteren Mutmaßungen die Widerlegung dieser Schnapsidee in der Zeitschrift WIDE GAUGE FILM & VIDEO nachlesen. Oder hier gucken: http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/lbx.htm Die äußere Begrenzung definiert das Kamera-Bildfenster mit abgerundeten Ecken, der innere gerasterte Bereich ist das empfohlene Projektor-Bildfenster. Das "sichtbare Seitenverhältnis" (also die Bogensehnen-Länge einer gekrümmten Bildwand" im Vergleich zur Bogenlänge) ist zum Vergleich von Film-Bildformaten nicht sehr hilfreich, da nur ein einziges Format (Cinerama 3-strip) in der Projektion eine exakt definierte Krümmung benutzte (oh, und natürlich Omnimax...). Sonst vergleicht man nämlich Äpfel mit Birnen und stiftet mehr Verwirrung als nötig.
  22. Nachtrag für alle, die es ganz genau wissen wollen: Die 2001-Kopie ist in recht gutem Zustand (wenige sehr dünne Blankschrammen, kaum Klebestellen) und hat einen sehr guten Ton, nicht den von cinerama zu Recht kritisierten "verdünnten" DVD-Ton. Wer die alten 70er-Kopien kennt, wird allerdings feststellen, daß das Bild (aufgrund der zusätzlichen 2 Generationen Dupprozeß) nicht mehr praktisch kornlos und gestochen scharf ist, wie es für Todd-AO und Super-Panavision-Filme eigentlich üblich ist. Auch der typische "bombenfeste" Bildstand ist etwas unruhiger geworden, bei der Herstellung der neuen Kopien hat sich weder finanziell noch kopierwerkstechnisch jemand den Arm ausgekugelt. Einige wenige Einstellungen (Schlußsequenz, Gabel fällt vom Tisch) sind offensichtlich im Negativ bereits gedupt und fallen farblich völlig heraus. Also: Ansehen lohnt sich auf jeden Fall, aber bitte stets im Hinterkopf behalten, daß der Film einmal perfekt aussah, jetzt halt "nur noch gut." Solange MGM/Warner nicht das Geld ausgeben, um vom Originalnegativ eine perfekte Restaurierung hinzuzaubern, ist das leider die einzige Möglichkeit, sich der ursprünglichen Wirkung des Films anzunähern.
  23. Letzte Meldung: Die 70-mm-Fassung von 2001: A SPACE ODYSSEY läuft doch noch einmal. Und zwar anläßlich des 20jährigen Bestehens des Deutschen Filmmuseums & zum Abschluß der großen Stanley-Kubrick-Ausstellung (nur noch bis zum 4.7. zu sehen) ! Die Sondervorführungen finden statt am 10. Juni 2004, der Film wird insgesamt dreimal gezeigt - also nochmal Gelegenheit, sich das Werk in OV, 70-mm-Super-Panavision und 6-Kanal Magnetton (dolbysiert, aber mit 5 Frontkanälen, wie Gunter ja bereits anmerkte) reinzuziehen! EINTRITT FREI! (Das Filmmuseum feiert Geburtstag) Die genauen Vorstellungszeiten: 16.00 / 19.00 / 22.00 (Laufzeit 141 Minuten, kein Vorprogramm!!!) Wegen der begrenzten Platzzahl empfiehlt sich entweder eine Reservierung oder zeitiges Dasein, weitere Informationen unter www.deutsches-filmmuseum.de. Für Besucher von fernen Raumstationen sind Reservierungen am speziellen Counter oder per Lichtspruch zur Erde möglich (siehe unten) :) © 2004 The Stanley Kubrick Estate / Deutsches Filmmuseum
  24. ...für alle 70-mm-Süchtigen folgender Programmhinweis: 2001: A SPACE ODYSSEY am kommenden Samstag im Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt/M.). Originalfassung in 70mm Super Panavision und mit 6-Kanal-Magnetton Die 19-Uhr-Show ist bereits ausverkauft, für 16 Uhr gibt's aber bis jetzt noch Karten (069-21238830. Eine der wenigen Möglichkeiten, hierzulande 2001 einmal in der einzig möglichen Form zu sehen, weder die 35mm- noch die DVD-Fassungen transportieren das richtige "2001-Feeling"... :-) PS: Das hätte zwar einen eigenen Thread geben können, aber dieser hat ja schon den passenden Titel...
  25. Versuch's mal so: http://bak-information.ub.tu-berlin.de/fachinfo/FIB_INS/Bundesarchiv_Filmarchiv.html
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