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magentacine

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  1. @FP: Ich will nichts beschönigen, aber ganz so schwarz sieht es nun auch nicht aus in Frankfurt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit CineStar Metropolis zeigt in keinem Saal ein Zwischenformat 1:2, sondern entweder CS oder 1:1.85 - schiefgehen kann natürlich immer etwas, aber größere Fehler habe ich seit Jahren als Zuschauer nicht mehr gesehen (war anfangs mal anders). Die E-Kinos sind kein Multiplex, sondern ein klassisches "Schweizer-Käse-Kinocenter". Der frühere Europa-Palast wurde Ende der 1960er wie so viele Traditionskinos um seinen Balkon gebracht, in dem ein zweiter Saal eingerichtet wurde. Die Säle Europa, Elysee 1 und Esplanade sind betretbar, der Rest für mich reiner Hasenstall. Alle Vorführungen, die ich in den letzten 5 Jahren sah, waren ohne Beanstandung. Berger Kino - kann ich nichts sagen, seit Jahren nicht betreten. Cinema am Roßmarkt - großer Saal OK, die beiden Kellerkinos waren für mich schon zu UFA-Zeiten Horror. CineStar Mainzer Landstraße hat zwei schöne große Säle, die mittleren sind auch okay, nur die kleinsten würde ich meiden. Vorführqualität: äußerst wechselhaft, Vorprogramme oft unzumutbar zerhackt, beim letzten Besuch 12 (!) parallele Telegrafendrähte im Hauptfilm (THE TOURIST). Wegen kurzer Wege und selten vollbesetzter Säle etwas für Leute, die gern etwas Luft um sich haben. Man sollte aber Bereitschaft zur freundlichen Reklamation mitbringen - andererseits Pluspunkt: Höfliches Personal. Harmonie in Sachsenhausen, bemerkenswert weil werbefrei, großes Kino ist schön, zweites für meinen Geschmack zu klein und schlauchig. Es gab mal Probleme mit gelaserten OmU-Kopien, weiß leider nicht, ob das behoben wurde. Das Eldorado in der Schäfergasse ist wie die Harmonie ein hohes, schmales Vorkriegskino ("Scala"), hat angenehme Atmosphäre und guten Ton, allerdings ist Scope-Projektion architekturbedingt nicht spektakulär. Als Arthouse okay, Monumentalfilme möchte ich aber lieber anderswo sehen. Klein und fein ist das Mal Seh'n, zwar nur ein kleiner Saal, aber mit großem Bild und sehr gutem Ton. Habe dort noch keine einzige Vorführung gesehen, die nicht perfekt war. Orfeos Erben hat herausragenden Ton (da Filmton-Mischstudio mit abendlichem Kinobetrieb), architektonisch bedingt kleines Bild. Vorführungen habe ich immer als sehr gut erlebt. Einrichtung ist Ansichtsssache. Cinemagnum auf der Zeilgalerie hat dank 2K-Doppelprojektion sehr helle 3D-Wiedergabe, allerdings sollte man im hinteren Teil des ehemaligen IMAX-Saals bleiben, denn die Grenzen von 2K sind bei der Bildwandgröße schnell sichtbar. Was im nahen CineMaxx abgeht, weiß ich nicht, war seinerzeit ein knappes Jahr nach der Eröffnung dort und befürchtete ernsthaft, am Teppich festzukleben und mein Leben in Offenbach beschließen zu müssen. Luftaustausch und Bildschärfe waren damals noch nicht erfunden, aber das hat man inzwischen ja sicher behoben. Im Kinopolis war ich seit Jahren nicht, da eigentlich nur für Autofahrer bequem erreichbar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln >45 Minuten Fahrzeit.
  2. @RainerG: GEFAHR AUS DEM WELTALL und SCHRECKEN VOM AMAZONAS hatte ich auf Super-8 - bereits vor fast zehn Jahren trotz moderater Lagerung rot. Beide Filme waren von CIC, später UIP im 16-mm-Verleih erhältlich. Bei den letzten Aufführungen ca. 2001, die ich sah, war der Blaugrün-Schwund so stark, daß keinerlei 3-D-Wirkung mehr entstand. Eine Ersatzkopie aus privater Sammlung sah genauso aus. Eine 35-mm-Kopie, die vor einigen Jahren im Cineplex Frankfurt in einer Matinee lief, war ebenso verblaßt wie die 35er der Bonner Kinemathek. Einige Anaglyphen-Titel wurden auf 35mm in Technicolor gedruckt und sind bis heute einwandfrei, etwa die 3-D-Passagen von THE MASK (Die teuflische Maske, CAN 1961). @Ligonie2001: Auf die von @RainerG angesprochenen 3D-Schmalfilmkopien bezogen ist der Farbzustand wichtig. Eine normale Spielfilm-Kopie mit Farbschwund kann man immer noch ansehen. Ein Anaglyphenbild mit verschobenen oder fehlenden Komplementärfarben ist nur noch zur Erzeugung von Kopfschmerzen zu gebrauchen. Die Amerikaner bezeichneten die Kurzfassungen von Spielfilmen übrigens treffend als "souvenir editions", was ich sehr passend finde. Für mich hat die Schmalfilmfassung von "Brücke am Kwai", "Krieg der Sterne" oder "Ben Hur" immer nur eine teilweise Auffrischung des original Kinoerlebnisses bedeutet. Im Gegensatz dazu ist Selbstgedrehtes in der Regel unwiderbringlich, und man kann nur froh sein, daß gängige Produkte wie Kodachrome dem Amateur so lange Zeit eine Stabilität boten, wie sie im Berufsfilm nicht erreicht wurde.
  3. In grauer Vorzeit gab es mal die Filmsammler-Zeitschrift DIE LEINWAND. Ich erinnere mich vage an Berichte über Besuche bei Piccolo, Inter-Pathé und dem Widescreen Centre, aber das ist zu lang her. Bibliotheksrecherche oder andere Filmsammler können da vielleicht weiterhelfen...
  4. @RainerG: Bei der 120-Meter-Fassung von GEFAHR AUS DEM WELTALL (Piccolo/Universal Eight) kommt sehr früh die Steinschlagszene, wenn der Krater einstürzt. Die Titel am Anfang sind nicht unbedingt aussagekräftig, aber wenn Du beim Steinschlag das Gefühl hast, daß ein oder zwei Brocken geradewegs in Dein Wohnzimmer hüpfen, stimmt die Farbe noch halbwegs. Die 16-mm-Anaglyphenkopien dieser 3D-Titel sind wohl ebenso wie die 35er aus der 1980er WA nur noch orangefarbener Matsch - sehr schade.
  5. @cinerama schrieb: Einspruch: Steven Lisberger hat inszeniert - - den Zeichentrickfilm ANIMALYMPICS (Die Dschungel-Olympiade, 1980), - die Komödie HOT PURSUIT (Danny, immer 5 Minuten zu spät, 1982) - und den SciFi-Film SLIPSTREAM (1987). WOLFEN (1981) war die einzige Spielfilm-Regiearbeit von Michael Wadleigh (WOODSTOCK) und ist meiner Meinung nach ein ziemlich guter Film, nicht nur wegen der grandiosen Farbsolarisation der Wolfsperspektive. Off-Topic: Die IMDB behauptet, es habe von WOLFEN (und auch von SLIPSTREAM) 70-mm-Kopien gegeben. Lief der Wolfsfilm hierzulande auch als Blowup?
  6. Stand-By schrieb: Mit oder ohne Brille? :)
  7. Was sehen diese Finanzierungsmodelle eigentlich für den Betreiber vor, wenn er den Betrieb einstellen muß (z.B. Nichterneuerung von Miet/pachtvertrag, Mieterhöhung auf Shopping-Mall-Niveau, Bauschäden, höhere Gewalt wie Hochwasser, Brand usw.)?
  8. @Rabust & @THX: Die 3D-Frage löst sich demnächst von selbst - ich tippe auf jährlich vier oder fünf große Filme in 3D, bei denen Machart und Stereoskopie stimmen, so daß der Besucher gern Aufschlag zahlt. Die weniger gut gemachten "Adabeis" und 2D-Konversionen haben keine Zukunft, können allenfalls dem Publikum das Verfahren an sich verleiden. TRON LEGACY hat m.E. ein anderes Problem: Die Fanbase für den Originalfilm ist minimal, während TRON aber damals eine visuelle Offenbarung war, ist der LEGACY-Look heute nichts Bemerkenswertes. Die Gamer lockt man damit auch nicht wirklich, denn die sind Highend-Grafik gewohnt und spielen lieber selbst, als sich den Film anzusehen. @brunorock: Du triffst den Nagel auf den Kopf, genauso ging es mir bei V WIE VENDETTA. Nachdem ich ihn später im TV sah, habe ich es bereut, ihn im Kino verpaßt zu haben...
  9. Sehr traurig. Dazu fiel mir eben eine kleine "Begegnung der dritten Art" ein, es wird elf oder zwölf Jahre her sein. Anruf: "Jemand möchte sich kurzfristig 35-mm-Muster von einem Dreh anschauen." Am nächsten Morgen heißt es, jemand von der Produktion bringe das Material vorbei. Eichinger steht pünktlich im Foyer, zwei 300m-Filmdosen unter dem Arm. Ein höflicher, stiller Mensch, der von den herumlaufenden Besuchern nicht mal erkannt wird. Nach der Vorführung bedankt er sich nicht nur beim Vorführer, sondern verabschiedet sich noch noch freundlich von der Kassiererin, bevor er mit seinen Filmdosen wieder verschwindet. Nicht erwähnenswert? Nur dann, wenn man nicht erlebt hat, wie sich unbekannte Weltstars, besoffene Großkünstler und "Filmschaffende" aus der tausendköpfigen "Familie Wichtig" sonst aufführen...
  10. Noch ein Tip: Das Filmmaterial ist herstellerseitig "mit Schlag" aufgewickelt, also leicht seitlich versetzt, damit möglichst kein von oben einfallendes Licht am Spulenflansch entlang die tieferen Lagen treffen konnte (was für ein Satz). Viele Doppel-8-Kameras wickeln aber glatt, also "sauber" auf. Wenn Du die erste Hälfte belichtet hast und die volle untere Spule herausnimmst, achte also darauf, sie so zu fassen, daß sie der Dir zugewandte Teil der Spule nicht durchbiegen kann. Das hilft bei heller Umgebung, unnötige Lichteinfälle zu verhüten.
  11. Es gab vor wenigen Jahren sehr wohl neue 35-mm-Kopien vom SILBERSEE, die unter gewissen Auflagen für Sonderveranstaltungen entleihbar waren.
  12. Die DVD- und BR-Fassungen stammen wohl von 35-mm-Material. Der Schaden im 65-mm-Originalnegativ (transferiert ins neue Duplikatnegativ) ist also nur auf davon gezogenen neuen 70-mm-Kopien sichtbar. In den neuen 35-mm-Kopien war meiner Erinnerung nach kein Schaden zu erkennen. (An digitales Ausbessern glaube ich in diesem Fall nicht, denn während man Körnigkeit und Dichteschwankungen relativ gut ausgleichen kann, ist es kaum möglich, verlorengegangene Zwischentöne bzw. Abstufungen wiederherzustellen.) Vielleicht war das der Grund, warum die Restaurierung dieser kurzen Passage nicht durchgeführt wurde: Es wäre nur einer Handvoll 70-mm-Fans zugute gekommen, zu viel Kosten ohne wirtschaftlichen Mehrwert.
  13. @Stefan2: Wenn man die Patentschrift gründlich liest, sind alle Bestandteile aufgeführt. Ein MSDS gibt es für FilmGuard selbstverständlich auch, siehe Film-Tech Website. Die Reinigung und Sauberhaltung von Filmmaterial in der Kinoprojektion ist Hauptzweck von FilmGuard, nicht die Konservierung von Archivkopien. Daß das "shedding", also der übermäßige staubige Abrieb von nicht ordnungsgemäß hergestellten Verleihkopien, durch FG gestoppt wird, ist eine Tatsache. Wichtig ist sparsame Anwendung, möglichst mit einem Reinigungsgerät, denn jede Überdosierung gibt wirklich Sauerei auf dem Film (durch erneute Reinigung oder Iso entfernbar). Eine saubere, guterhaltene Archivkopie braucht sicher kein FG, aber für geschrumpfte und ausgetrocknete Kopien, die sonst z.T. kaum projizierbar wären, ist es ein gutes Hilfsmittel. Ich habe Endlosprojektionen mit FG behandelt, was auch nach mehrmonatigem Einsatz und tausenden von Durchläufen keine Veränderungen des Material mit sich brachte, Schnipsel älterer Schleifen auch nach mehreren Jahren nicht. Extrem stark verschmutzte Verleih- oder Archivkopien kann man auch mit Isopropanol behandeln, um eventuelle minimale FG-Rückstände zu beseitigen.
  14. Auf ein 1.85-Fenster in der Kamera wurde früher oft verzichtet, weil Staub oder Fusseln sich dort absetzten und in den weiteren Kopierschritten erhalten blieben. Es gab schon immer US-Filme, die entweder volles Tonfilmformat (1,375) oder sogar Scope-Bildfenster (bei herkömmlicher Aufnahme) hatten. Es ist also recht wahrscheinlich, daß LITTLE FOCKERS mit 1.66-Maske aufgenommen (oder nach DI-Prozeß auf das Format maskiert wurde), um den Märkten Rechnung zu tragen, in denen 1,66 noch üblich ist. Für die 1,85-Auswertung stört das wenige Mehr an Bild ja nicht, und bei geringen Bildstrichabweichungen wird die Maskierung nicht sofort sichtbar.
  15. @Brillo: Unter "Benutzungsstück" versteht das Bundesarchiv eine Verleihkopie, von deren Ausgangsmaterial ein komplettes Sicherungspaket hergestellt wurde. Diese Vorführkopie kann also jederzeit ersetzt werden. Eine 70-mm-Kopie wie z.B. die in Berlin gezeigte WEST SIDE STORY ist in dieser Form nicht wiederherstellbar - das Studio wird nie erlauben, vom Kameranegativ noch einmal eine direkte Kontaktkopie zu ziehen. Magnetbespurung und Bespielung der Kopie sind ohne Weiteres weltweit nicht mehr möglich. Die fotografische Qualität und die vom Regisseur abgenommene Lichtbestimmung machen also in diesem Fall eine Vorführkopie zu einem Unikat, das nicht mit einer normalen Verleihkopie eines Archivs gleichzusetzen ist. Ähnlich ist es mit Technicolor-Farbdruckkopien von Dreistreifenfilmen, da sie als Teil eines speziellen Aufnahme/Vervielfältigungssystems bei Beschädigung oder Verlust nicht wieder herstellbar sind. Übrigens sind die Richtlinien des Bundesarchivs nicht Gesetz oder notwendigerweise "amtlicher Stand der Archivpraxis", denn in der FIAF gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Jedes Filmarchiv, das es sich irgendwie leisten kann, sorgt für gekühlte Lagerung (und zwar deutlich unter +20 Grad) auch zeitgenössischer Vorführkopien. Die Library of Congress empfiehlt für Mehrschichten-Farbfilme (Vorführkopien: Quelle: http://www.loc.gov/preserv/care/film.html Eastman Kodak sagt dazu (bezogen auf Farbpositivfilm): Quelle: http://www.motion.kodak.com/US/en/motion/Products/Distribution_And_Exhibition/2383.htm#storproc Eine nicht ersetzbare 70-mm-Kopie, die nur alle ein oder zwei Jahre vorgeführt wird, sollte also von der optimalen niedrigeren Lagertemperatur profitieren, sofern man ihr immer Zeit läßt, allmählich wieder auf Raumtemperatur zu kommen, dazu gibt es im Filmarchiv ja einen "Aufwärmraum".
  16. Hallo @Sam, ist schon wieder eine Weile her, daher nur ungefähr: Soweit ich mich erinnere, beginnt die gedupte Passage kurz bevor das Glas vom Tisch fällt und endet mit der Kamerafahrt auf dem Monolithen zu. In den 70er-Kopien ist ein enormer Sprung, das Bild wird körnig und grünlich-grau, in den neuen 35ern war davon nichts zu sehen. Wie @preston sturges schon schrieb, war das auch in (vielen) Originalkopien so, aber eben zwei Generationen näher am Kameranegativ, daher dank des großen Formates nur unterschwellig bemerkbar. Vielleicht weiß es noch jemand genauer?
  17. @cineramas Aussagen zur Lagertemperatur sind keineswegs widersprüchlich: . Im ersten Zitat gibt er wieder, was das Bundesarchiv empfiehlt und/oder tut. Im zweiten Zitat sagt er (klar als seine eigene Ansicht gekennzeichnet durch "m.E."), daß er die Frage nicht für völlig geklärt erachtet. In unzähligen Postings wurde @cinerama immer wieder vorgeworfen, er kritisiere nur andere Veranstalter und solle doch selbst aktiv werden. Tut er es dann, wird er auch niedergemacht, weil er nicht sämtliche Faktoren kontrollieren kann. Während man gern bereit ist, erhebliche technische Mängel bei der Berlinale-Retro zu verniedlichen ("mal die Kirche im Dorf lassen"), muß @cinerama natürlich eins auf die Mütze bekommen, weil er doch tatsächlich vergessen hat, ein neues perfektes Todd-AO-Kino eigens für die 70-mm-Reihe schlüsselfertig bereitzustellen. Alles sehr merkwürdig.
  18. Gestern gesehen: DREI von Tom Tykwer. Selbst auf mittelgroßer Bildwand war die hervorragende Schärfe erkennbar, besonders in den Totalen waren noch Details erkennbar, die normalerweise "absaufen" (aufnahmeseitig echtes Scope-Format mit seiner größeren Fläche half natürlich auch). Wenn 4K-Bearbeitung von und auf 35mm solche Ergebnisse bringt, ist das der richtige Weg. Gute Optiken und mechanisch saubere Vorführung vorausgesetzt, ist das ein sichtbarer Fortschritt, der den Kinobetreiber nicht mehr kostet. Arri News zu DREI Irritiert hat mich nur, daß von "Scope-Optiken aus Paris" die Rede ist, ob das ein verschämter Tarnbegriff für Panavision ist? @TK-Chris, bitte übernehmen Sie! ;) Hatte vor einigen Tagen mal 2K-Scans aus einer deutschen Produktion auf dem Rechner, das ist schon etwas ernüchternd, wie weit diese - noch unbearbeiteten - Bilder bereits von machbarer 35-mm-Qualität entfernt sind. Für einen HD-Bildschirm völlig okay, aber daß man auf der Kinoleinwand keinen Unterschied sähe, ist ein Märchen. Das gilt natürlich nicht für wackelnde Actionbilder im 10-Bilder-Schnittrhythmus, da ist Auflösung weniger kritisch.
  19. Sinnvoll ist bei magnetbespurten Triacetatkopien auf jeden Fall zusätzlich zur kühlen Lagerung die Anwendung von Kodaks Molekularsieben. Diese "saugen" dann etwaige Zerfallsprodukte des - wenn auch stark verlangsamten - Deactelyisierungsprozesses auf. Es handelt sich ja beim "Essigsyndrom" um einen autokatalytischen Prozeß, bei dem die Zersetzungsprodukte die weitere Veränderung chemisch beschleunigen. Kühl ist gut, Molekularsiebe sind gut, beides kombiniert ist m.E. nach heutigem Wissensstand das Beste.
  20. @preston sturges: Ich nehme an, daß der Negativschaden im Zug der ersten 70-mm-Kopierung entstand, in den Premierenkopien also keine verminderte Bildqualität zu sehen sein dürfte. Inhaltlich gibt es an dieser Stelle keinen Grund für Dupkopierung, wenn also der Schaden bei Kopie, sagen wir: Nr. 20 entstand, sind nur die folgenden Kopien davon betroffen. Wir hatten das ja schon mal hier diskutiert, zur Erinnerung oder als Hinweis für alle, die das damals nicht verfolgt haben: 1. Originalnegativ wird bei der Kopierung beschädigt. Die betroffene Stelle wird durch ein Stück Dup-Negativ ersetzt. Folge: in allen folgenden Kopien leichte Einbusse an Schärfe und Zunahme der Körnigkeit. 2. Bei der Neukopierung 1999/2000 wird vom Originalnegativ in ganzer Länge ein neues Internegativ angefertigt. Dabei wird auch die ausgebesserte Stelle mitkopiert. PREMIERENKOPIEN (vor Schaden) O-Negativ > Vorführkopie = im Kino: 2. Generation KOPIEN NACH SCHADENSFALL O-Negativ > Interpositiv > Internegativ > Vorführkopie = im Kino: 4. Generation NEUE KOPIE 1999/2000 O-Negativ > Interpositiv > Internegativ > Interpositiv (neu) > Internegativ (neu) > Vorführkopie = 6. Generation ! Und genauso sah es dann auch aus: unscharf, grünstichig, grobkörnig. Der richtige Weg wäre gewesen: - die beschädigte Passage vom Schwarzweißauszug auf ein neues Internegativ zu kopieren und dieses ins neue Kopiernegativ einzufügen; - das vermutlich erhaltene beschädigte Original-Material einzuscannen und digital zu bearbeiten, dann als Klammerteil ins neue Kopiernegativ einzufügen. Aber lassen wir uns überraschen, vielleicht hat man es ja diesmal behoben.
  21. Hallo Rudolf, Du kannst Deine E-Mail-Adresse so eingeben, daß sie nicht von automatisierten Suchprogrammen (Bots) für Werbeschrott ausgelesen werden kann. 1. Wenn Du Deine Antwort schreibst, klicke oben in der "Werkzeugleiste" auf "Andere Optionen" und wähle den Punkt "Spoiler". 2. Es öffnet sich ein Fenster, in das Du die Mailadresse eingibst. Dann auf "Hinzufügen" klicken. FERTIG! Jetzt können die Leser die Adresse ansehen, aber die bösen Suchroboter sehen sie nicht mehr. Hier ein fiktives Beispiel, einfach auf "Show" klicken:
  22. @Sam: Weil die korrekte Lagerung des Negativs natürlich nur hier erfolgen kann: Ich bin sehr gespannt, ob man für die neueste 70-mm-Kopie die beschädigte Passage im letzten Akt restauriert hat (schlechtes Dupmaterial durch neues Dup von sw-Auszügen ersetzt), oder ob der Schaden wie bei der letzten Neukopierung ignoriert wird.
  23. Um darauf zu kommen, braucht man natürlich PWC oder KPMG oder eine andere Voodoo-Fachberatung mit Schlips und Powerpoint! Ui, Marktforschung - was werden sie als nächstes herausfinden? Daß die meisten Kinobesucher ihre Giga-Mega-Popcorneimer gar nicht leeressen? Daß man besser die Socken anzieht, bevor man die Schuhe bindet? :D
  24. 2-perf-Abtastung sollte prinzipiell mit allen modernen Abtastern möglich sein, es wird ja kein anderes Gate benötigt (wie für Sonderformate à la Ultra-16). 2-perf-Abtastung bietet offiziell an: eurotransform telefactory Sonst hilft nur Nachfragen, evt. bei Firmen, die in Deiner Nähe sind. Immer gut, mit den Leuten zu reden und genau zu erklären, was man will. Techniscope hat in der Tat eine Renaissance erlebt, hauptsächlich durch die Technik des Digital Intermediate, das die frühere optische Kopierung auf 4-perf-Scope ersetzt. Die ungeheure Verbesserung der Negativmaterialien wirkt sich bei 2-perf besonders aus. TK-Chris hat recht: 2-perf auf HD verschenkt die vorhandene Qualität wieder. Die Frage ist, was Dein Endprodukt sein soll: - HD-Medium (BluRay), dann kann man das Techniscope-Bild als Letterbox ins HD setzen, - zurück auf Kinofilm, dann ist ein 2K-Scan besser, ausbelichtet wird auf 4-perf CS, wovon dann reguläre Kinokopien entstehen, - DCP, also "digitale Kinokopie", in dem Fall unbedingt 2K wählen. Bei der reinen HD-Lösung bleiben als Vorzüge eigentlich nur der "Film-Look" sowie der sparsamere Materialverbrauch. Fazit: Endprodukt definieren, dann fragen und vor allem - testen!
  25. Doch, genau so wurde es in den ersten hundert Jahren der Kinematografie gemacht! Erst die Technik des digitalen Intermediates (Scannen vom Original, Bearbeiten im Rechner und Ausbelichten auf Filmmaterial) hat das in den letzten zehn Jahren geändert. TK-Chris hat das meiste schon erklärt, also hier als Ergänzung: 1. Das Kameranegativ hat vom Hersteller einbelichtete Randnummern (auch Fußnummern genannt), kann man sich als eine Art klarlesbaren Timecode auf der Filmkante vorstellen. Das in der Kamera belichtete Negativ wird entwickelt, davon eine erste Positivkopie hergestellt. 2. Diese Positivkopie ("Muster" genannt), dient zur Ansicht und wird beim traditionellen Schnitt am 35-mm-Schneidetisch (oder Moviola) physisch zerschnitten und in der gewünschten Reihenfolge zusammengesetzt. So entsteht die "Arbeitskopie", die auch zur Tonbearbeitung dient. Die fortlaufenden Randnummern vom Kameranegativ sind mitkopiert und auf dem Positiv sichtbar. 3. Ist der Film fertig geschnitten und die Bildfassung abgenommen, wird das Kameranegativ zerlegt, man trennt es in "Kopierer" und "Nichtkopierer", also verwendete und nicht verwendete Aufnahmen (dazu dient neben den Randnummern die mit aufgenommene Filmklappe mit den Takenummern). 4. Jetzt werden die Negativschnipsel an einem Spezial-Umrolltisch (auch "Abziehtisch" genannt) bildgenau an die parallel eingelegte Arbeitskopie angepaßt und im Naßklebeverfahren zusammengefügt. Arbeitskopie und Negativ sollten jetzt Bild für Bild übereinstimmen. 5. Der fertig gemischte Ton wird auf 35-mm-Lichtton überspielt und synchron zum Bild markiert oder eingestartet. 6. Jetzt werden im Prozeß der sog. Lichtbestimmung die Farb- und Helligkeitseinstellungen für die Filter der Kopiermaschine festgelegt. Anschließend werden Bildnegativ und Tonnegativ in der Kopiermaschine auf Positivfilm kopiert. 7. Änderungen in Helligkeit oder Farbe werden durch eine oder mehrere Korrekturkopien festgelegt. Dann kann die Serienkopierung der Kinokopien beginnen. Früher, als man mit wenigen Kopien auskam, wurde häufig jede einzelne Kinokopie vom Kameranegativ hergestellt, obwohl das fürs Negativ Gefahr der Beschädigung und Abnutzung mit sich bringt. Die höchsten mir bekannten Kopienzahlen liegen bei ca. 350 Kopien (z.B. REAR WINDOW), aber für Exportzwecke und hohe Auflagen stellte man dann vom Kameranegativ eine Duplikat-Positiv und Duplikat-Negativ her, um das Original zu schonen. Man muß auch bedenken, daß vor Einführung des Fernsehens alten Filmen kein langfristiger Wert beigemessen wurde; was ausgewertet war, war eben "durch". So wurde ein großer Teil der Stummfilmgeschichte physisch vernichtet, schlicht weggeworfen. Selbst in der beginnenden Homevideo-Zeit war man mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden, es mußte nur auf VHS oder im NTSC-TV (525 Zeilen) gut aussehen - an zukünftige HD- oder BluRay-Medien dachte keiner. Tausend Fragen wie diese beantwortet übrigens für € 3,99 dieses Buch, auf das ich neulich hinwies: Filmtechnik-Buch
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