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Nein, es gab einen Spielfilm, der mit 35-mm-Zweiband in CinemaScope (und Eastman Color) gedreht war und im Kino auch mit zwei verkoppelten Projektoren lief (Polfilter-Brillen). Das kam der Bildhelligkeit natürlich zugute, muß aber ein Alptraum gewesen sein, das im Kino mit den damaligen Projektionsanamorphoten genau auszurichten. Titel fällt mir nicht ein, muß es mal im Hagemann/3-D-Film nachlesen.
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Hallo @eastwood! Ich meinte nur die Aufnahme, nicht die Wiedergabe in den Kinos. Aufgenommen wurde TITANEN konventionell auf 35mm Panavision anamorphotisch, danach in Pseudo-3D konvertiert und vorgeführt wird natürlich in den bekannten Systemen. Alles nachträglich konvertierte Material, das ich bisher sah, war aus sphärisch gedrehtem 2D-Film oder Video erstellt, die STAR WARS-Demo sah ich leider nicht. Ich bin nun gespannt, wie der spezielle Charakter der anamophotischen Aufnahme (vertikale Streckung unscharfer Zonen) sich nach der Aufteilung in Raumebenen darstellt und wie man mit den horizontalen Reflexen bei direktem Licht ins Objektiv umgeht, die man auch im Trailer gut sieht. Filmbasierte 3D-Projektion startet m.W. in den USA erst am 24.3. mit HOW TO TRAIN YOUR DRAGON (Drachenzähmen usw.). In den 1950ern gab es auch eine Hollywood-Produktion in 35mm-Scope-Doppelprojektion mit polarisiertem Licht, leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.
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@Salvatore de Vita: Es war sehr hoch gelegen und hatte ein Geländer... :)
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Dasselbe gilt auch für Alice. Und? Sehr schlimm? Welcher Zuschauer kräht denn schon nach dem technischen Entstehungsprozess. Solange am Ende ein Fantasy-Actioner in tiptop 3D Optik herauskommt, gibts da glaube ich wenig rumzumäkeln. "Schlimm", das weiß ich nicht. Der Entstehungsprozeß interessiert den Zuschauer natürlich nicht, aber der Unterschied im Ergebnis und Seherlebnis zwischen echtem und simulierten 3D (egal ob real "zweiäugig" aufgenommen oder stereoskopisch im Rechner erstellt) ist auch für den normalen Besucher erkennbar. Selbst bei reinen Trickfilmen ist der Unterschied zwischen Echt- und Fake-3D klar zu sehen, vergleiche mal NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS und MONSTERS VS. ALIENS nur unter dem Gesichtspunkt der Raumwirkung. Wenn KAMPF DER TITANEN ein Film ist, der Spaß macht und unterhält, wird er Erfolg haben, mit oder ohne simuliertes 3D. Ich sehe ihn mir bestimmt an, allein um zu schauen, wie anamorphotisches 35mm (Panavision) in 3D wirkt.
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@Claus-Dieter: Und worüber hat der Kunde sich beschwert? Wollte er das MPAA-Siegel am Ende sehen, die Soundformate kontrollieren oder das "Visit Universal City Studios"-Täfelchen sehen? Wenn man aufs Klo rennt, interessiert man sich offensichtlich nicht für den Nachspann - ich habe sein Problem irgendwie nicht verstanden... :? Sehr schön fand ich die Begründung in einem digital spielenden Haus am Platz, warum der Nachspann zu NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS 3D abgeschnitten war: "Alle unsere Festplatten sind voll, da mußten wir Platz sparen und lassen die Abspänne weg!" - So muß das sein.
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Dekapitation leistet zuweilen auch der Bayrische Rundfunk, da habe ich schon mehr als einmal einen 1940er-Jahre-Film im neuzeitlichen 16:9 gesehen! Auch der Kulturkanal ARTE verzichtet großzügig bei jedwedem Doku-Archivmaterial auf oben & unten, Hauptsache es paßt ins Semibreitbild-TV. Ist ja nur Rohmaterial zur Neuproduktion, egal ob Wochenschau oder Amateur-Schmalfilm. Nur ausgewiesene Stummfilme entgehen dem Beschnitt, wenn auch direkt vor dem Start der Metropolis-Übertragung mal kurz ein Ausschnitt auf 16:9 lief.
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Zu bedenken ist, daß TITANEN keine echte 3-D-Produktion ist, sondern nachträglich von 2D konvertiert wurde. Ich könnte mir gut vorstellen, daß dieser mythologische/Fantasy-Stoff sein Publikum findet. Wenn der Film allerdings als solcher nur Mittelmaß sein sollte, hilft auch das Fake-3D nichts. Die Besetzung klingt eigentlich gut, vom Regisseur habe ich noch nichts gesehen. Der Komponist hat es allerdings nicht leicht, wenn man den genialen mitreißend-romantischen Score von Laurence Rosenthal aus dem Original CLASH OF THE TITANS kennt. Der Trailer macht Appetit, sieht ein bißchen so aus, als ob Harryhausens Monsterskorpione die Bugs aus Starships Troopers in einem Kodachrome-Griechenland treffen. Nur Ursula Andress wurde leider nicht "digital reloaded"... :) (Hier nur zum Spaß ein Bild des Meisters mit der Medusa aus der alten Verfilmung) "Sagten Sie gerade 3D-Zuschlag?" Quelle: Blog http://cinebuteco.wordpress.com/2009/10...-de-titas/
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Kaum dreht man diesem Thread drei Tage den Rücken, schon geht es rund! :) Der Digitallaborpraktikant - er sollte eigentlich nur über Nacht auf die brummende Pixelschubsmaschine aufpassen - hat eine Flasche Rixdorfer Faßbrause geköpft und startet berauscht den ganz großen Rundumschlag gegen alle Ewiggestrigen und Unbelehrbaren! Da wird der Scheffe demnächst ein komplizierteres Paßwort finden müssen... :D Wenn's wieder mal eine lange Nacht wird und der Schub kommt, einfach diesen Beschäftigungsvorschlägen folgen: "How to turn yourself into an Na'Vi using Photoshop" http://www.geekologie.com/2010/01/photoshop_how_to_turn_yourself.php Oder interaktiv die Sprache der Na'Vi lernen: http://www.learnnavi.org/
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Mit "Rummelplatz" haben die gut aufgenommenen 3D-Filme der fünfziger nichts zu tun (es gab auch genügend andere). Besonders IT CAME FROM OUTER SPACE (Gefahr aus dem Weltall), in Schwarzweiß gedreht und in Zweiband-Polarisation vorgeführt (bei EA auf Breitwand 1.85) ist stereoskopisch absolut perfekt. Die Anaglyphen-WAs nahmen dem Bild natürlich Schärfe und Helligkeit, einmal erzählte mir ein "Spezialist" (Filmwissenschaftler), der 3D-Effekt sei kaum zu sehen, und tatsächlich gesehen hatte er eine UIP-Schmalfilmkopie auf 6 Meter Breite projiziert - was da an Licht übrigblieb, ist ein Witz. So wurden die Filme ursprünglich nie gezeigt, Anaglyphen waren in den 1950ern nur für die C-Filme üblich. Selbst ein heuler wie ROBOT MONSTER lief in Doppelprojektion mit Polbrillen! Rummelplatz sind allenfalls die Trashfilme der 1980er und etliche neuere digitale Produktionen. ALICE hat in dieser Diskussion überhaupt nichts verloren, da es sich um eine nachträglich auf Ebenen verteilte "Flachproduktion" handelt, so wie NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS, also keine stereoskopische Aufnahme. Daß der 3D-Effekt durch geringe Bildstandsdifferenzen zwischen den Teilbildern gestört würde, ist einfach falsch. Bei stereoskopischen Musterbeispielen wie ACROSS THE SEA OF TIME, T-REX oder L5 in IMAX-3D habe ich immer wieder mal die Brille abgenommen und auf die minimalen Schwankungen geachtet - hat das perfekte Ergebnis nie beeinträchtigt. Mit mangelnden Qualitätsansprüchen hat das ganz sicher nichts zu tun. Richtig ist aber der Hinweis, daß sich das Publikum schlechte 3D-Vorführungen auf Dauer merkt - einige Kinos werden das spüren, wenn sie weiterhin bei Einzelprojektions-Lösungen so dunkle Bilder liefern oder versaute Brillen ausgeben. Für Premiumpreise sollte auch ein Premiumerlebnis geliefert werden. Hier am Ort stellten Kinobesucher, die sich austauschten, verblüfft fest, daß die einen AVATAR dunkel, fabrlich schwer und wenig räumlich fanden, während andere vom hellen Bild, satten Farben und beeindruckender Raumwirkung sprachen - der Widerspruch fällt selbst Laien auf.
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Ein Hinweis, da hier ständig der Bildstand angesprochen wurde: In den 1980er Jahren gab es Wiederaufführungen von 3D-Filmen aus den 1950er Jahren, die (anders als bei der EA) als Rot-Grün-Anaglyphenkopien gezeigt wurden. Obwohl die Teilbilder (ohne Brille betrachtet) bereits auf der Kopie erhebliche vertikale Schwankungen gegeneinander aufwiesen (ein vielfaches eines modernen Projektors!), tat das dem stereoskopischen Effekt interessanterweise überhaupt keinen Abbruch. Projektionsbedingte Bildstandschwankungen bei Over-Under-35mm sind, wie hier richtig angemerkt wurde, in gleicher Richtung, anders als etwa beim früheren "Zeiss-Ikon-Raumfilm" mit gegenläufig um 90 Grad gedrehten Teilbildern. Auch bei IMAX-3D gab es leichte Schwankungen (natürlich horizontal wegen 15-perf), ohne daß das die Verschmelzung der Teilbilder irgendwie beeinflußt hätte.
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Sensation! Eilmeldung! Um zu verhindern, daß der AVATAR-Thread von Seite 1 dieses Forums verschwindet, hat Wim Wenders höchstpersönlich noch eine Filmkritik verfaßt: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=4809 "Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen." (K. Valentin)
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Würdet Ihr einen Kurz-/Kultur-Film als Vorprogramm zeigen?
magentacine antwortete auf 3dcg's Thema in Allgemeines Board
Kurzfilm ohne Werbeprogramm (außer Trailer) - großartig! Puffert Einlaßverzögerung und Zuspätkommer ab, macht Laune. Kurzfilm bei kurzem Werbeprogramm (<10 min) - okay, aber bitte vor dem Hauptfilm, damit keine Werbung mehr danach kommt. Kurzfilm bei langem Werbeblock - nein danke, das tröstet über den gesehenen Werbemüll (Krombacher-Nasenflöten, Pidgin-Bißneß-Sprachschule, Anbrüll-Mobilfunkwerbung, Bildzeitung usw.) nicht hinweg und verzögert den Beginn des Hauptfilms, für den der Besucher bezahlt hat. "Kulturfilm" - diesen Untoten wollen wir doch bitte im Grab belassen. Neun von zehn unerträglich langweilig und einfallslos. Die Hölle ist ein Ort, an dem nonstop ein Kultur-Film über das Feuerverzinken läuft. :) (Spannender sind übrigens klassische Industriefilme, die anders als die Kulturfilme (billig gedreht, es geht ja nur um V-Steuer-Ermäßigung) meistens aufwendiger und spannender waren.) -
Hallo @knut, bin zwar nicht der @Filmtechniker, möchte Dir aber diesen Link mit vollständigem Händler/Vertriebsverzeichnis vorschlagen: http://gigabitfilm.de/html/deutsch/vertrieb/vertrieb.php?Layout=normal
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Kollege möchte am WE ein schönes Kino in Frankfurt besuchen
magentacine antwortete auf Martin's Thema in Talk
Du meinst eventuell SPACEHUNTER - JÄGER IM ALL (1983)? Der wurde zwar als over/under gezeigt, war aber wesentlich aufwendiger, ich glaube mit einem 2-Kamera-Rig (Panavision) gedreht. Sah ihn nicht in Frankfurt, sondern in München in einer völlig versauten Vorführung (nicht das 3D war schlecht, sondern die Vorführung brach mehrmals ab, Ton fiel aus, Filmende fehlte usw.). Im frankfurter "Alemannia" sah ich DER WEISSE HAI 3D (Jaws 3D), ALLES FLIEGT DIR UM DIE OHREN (Coming At Ya) und den dritten FREITAG DER 13. Die Projektion war in der Tat zappenduster, allerdings habe ich in manchen Szenen von ALLES (usw.) teilweise sehr gute Bildschärfe in Erinnerung. Gene Quintano hatte auch DAS GEHEIMNIS DER VIER KRONJUWELEN gedreht, den ich zwar sah, aber vergessen habe. Das "Alemannia" und die "Harmonie" hatten als einzige Kinos der Stadt Silberbildwände, die man für Pol-Projektion nutzen konnte. Den immer wieder hochgelobten und als Beispiel für gelungenes 3D zitierten DYNASTY habe ich leider verpaßt. Die meisten over/under-Filme der 1980er sind einfach schlecht gemacht, zum Teil wurde auf Stereoberater verzichtet und (stereoskopisch) unbrauchbares Material verwendet. In JAWS 3D sind die Unterwasseraufnahmen sogar über Video (Standardauflösung!) bearbeitet und wieder geFAZt, das sagt schon alles. FREITAG hatte ein paar nette Effekte, war aber sonst nur dumpf & dunkel. Mein 3D-Wunsch wäre, einmal THE BUBBLE (1965) von Arch Oboler zu sehen, der wirkte selbst in einer VHS-Anaglyphen-Fassung noch sehr räumlich. Und natürlich LIEBE IN DREI DIMENSIONEN! ;) -
Kollege möchte am WE ein schönes Kino in Frankfurt besuchen
magentacine antwortete auf Martin's Thema in Talk
Ja, Lichtburg und Hansa waren Bahnhofskinos im besten Sinn des Wortes - hier hätte mal "Frankfurt Kaiserstrasse" von Roger Fritz laufen müssen! :) Dann darf man auch das Beate Uhses Blue Movie Center nicht unterschlagen, 35mm wurde wohl Ende der 1980er dort ausrangiert. Eventuell sogar erste Dolby-Stereo-Installation im Rhein-Main-Gebiet? Zum erwähnten Excelsior fällt mir noch ein, daß unter diesem Namen in den 1990ern auch im Stadtteil Frankfurt-Höchst ein sehr schönes altes Kino existierte. Der große Saal gefiel mir gut (sah seinerzeit John Carpenters CHRISTINE dort), wird heute als Kabarett- und Kleinkunstbühne "Neues Theater Höchst" betrieben. Das Filmforum Höchst zeigt bis heute ein gutes Programm im verbliebenen kleinen schlauchartigen Kino, das sich im OG befindet. Fast schon denkmalschutzwürdig, weil sich dort die spezielle Atmosphäre des 1970er-Jahre-Kinocenters erhalten hat... Wer einen virtuellen Kinorundgang machen will, soll in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs den Blick links neben der Anzeigetafel nach oben schweifen lassen: Im 1. OG befand sich das AKI (Aktualitätenkino), das ich wirklich vermisse. Jede Menge buntes Krawallkino dort gesehen, von Godzilla & Django bis Russ Meyer & Jess Franco. Ein sehr eleganter großer Saal, außerdem zwei uninteressante Hasenställe im Siebzigerlook. Wie in den meisten Städten gibt es noch eine Reihe von ehemaligen Stadtteilkinos, die mehr oder weniger erkennbar sind, meist eher weniger wie die Filmbühne Sachsenhausen am Schweizer Platz, in der sich heute ein DM-Markt befindet oder der Eingang des ehemaligen Lux am Zoo, in dem heute das Theater "Die Katakombe" residiert (Pfingstweidstr.2). Die hier im Forum schon mal erwähnte Camera (Gräfstr. 76) ist nach Umbau nur noch schwer erkennbar, beim Glauburg-Palast in Bornheim kann man den Kinobau deutlicher erahnen (Glauburgstr. 45). Auch das bekannte Musiklokal "Batschkapp" am Eschersheimer Bahnhof war als Metropol ein wie ich finde sehr schöner Kinobau (Maybachstr. 24) Wer einen Stadtrundgang der toten Lichtspielhäuser machen will, findet hier die Adressen aufgelistet: http://www.allekinos.com/FRANKFURT.htm Vom Radiosender RadioX ein paar Worte zu Frankfurter Kinos (Anm.: Kino im Filmmuseum ist wegen Umbau z. Zt. geschlossen): http://www.xinemascope.de/seite/kinos.html -
Kollege möchte am WE ein schönes Kino in Frankfurt besuchen
magentacine antwortete auf Martin's Thema in Talk
Die Auswahl ist leider sehr überschaubar. Traditionskinos im annähernd originalen Zustand wären: Eldorado (früher Scala) in der Schäfergasse, Cinema (Vorsicht, nur großer Saal im EG!) am Roßmarkt Harmonie (nur großer Saal!), Dreieichstraße am Lokalbahnhof Harmonie und Eldorado sind hohe Säle mit Balkon im Vorkriegsstil. Angenehm ist bei der Harmonie das werbefreie Programm, uninteressant der kleine Saal im EG. Das Cinema ist ein typisches schnörkelloses mittelgroßes 1950er-Jahre-Theater, von außen praktisch unsichtbar, da der Saal im Hinterhaus liegt. Große Traditions-Theater sind schon lange geschlossen bzw. verkleinert/zerlegt, spektakuläre Kinoarchitektur nicht mehr existent. Im Balkon des Europa (E-Kinos an der Hauptwache) befinden sich heute zwei kleinere Kinos, der große Saal läßt noch ein wenig erahnen. Am Eschenheimer Turm nahe der Hauptwache gibt es noch Turmpalast Kino 1 und Kino 7, ersterer auch nicht mehr in Originalgröße. Kino 7, im Jahr 1957 als Zweitkino Studio 5 im Turmpalast in Betrieb genommen, ist ein mittelgroßes Studiokino mit sehr großem Bild, steiler Bestuhlung - muß im Originaldesign eine wahre Freude gewesen sein. Über Zustand von Einrichtung und Technik breite ich den gütigen Mantel des Schweigens. Einen touristischen Blick auf den Gebäudekomplex sollte man werfen, da das Plattmachen näherrückt. Die vom Architekten entworfene Neon-Außenwerbung mit stilisiertem Eschenheimer Turm ist m.W. die letzte ihrer Art am Ort. Das angrenzende Apartmenthaus in der Stiftstraße war Schauplatz des spektakulärsten Kriminalfalls der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte, hier lebte und starb Rosemarie Nittribitt. Wegen der Fassadengestaltung und überdimensionalen leuchtwerbung wurde das Ensemble am Turm auch manchmal als "Frankfurts Time Square" bezeichnet. Als ehemaliges US-Truppenkino nach Norm gebaut ist das Programmkino Valentin in Höchst, hat ein großes Bild und gutes Programm. Im Berger Kino (früher Schützenhof Lichtspiele) in Bornheim war ich seit Jahren nicht mehr und kann dazu nichts sagen. Bei Interesse den großen Saal ansehen. Was wirklich sehenswert war, ist schon lange vernichtet, der Filmpalast, das Gloria in der Kaiserstraße, das Metro im Schwan (heute Hugendubel), das MGM/Royal in der Schäfergasse oder das Zeil-Kino. IMAX 3D (15-perf 70mm) auf der Zeilgalerie wurde geschlossen und im gleichen Saal ersetzt durch 2K-Doppelprojektion in 3D (Cinemagnum). Bei Interesse an der Frankfurter Kinogeschichte empfehle ich (mal wieder) das Buch LEBENDE BILDER EINER STADT, in der alle Kinobetriebe von 1895 bis 1995 mit Namen, betreibern und Bestandszeit aufgelistet sind. Das Buchenthält auch schöne Interviews z.B. mit dem Kinobetreiber Friedrich Wollenberg. Fast 400 Seiten dick mit vielen Fotos und Dokumenten, im Versand nur noch € 9,00: https://shop.strato.de/epages/61390111.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61390111/Products/b_0112 Ob von den genannten Kino jemand hier aktiv ist, weiß ich nicht. Möglicherweise Kollegen vom CineStar Metropolis, das gegenüber den anderen Plexen i.d.R. eine solide Vorführqualität bietet. Sehenswert ist dort der große Saal mit Sternenhimmel (ich weiß jetzt nicht, ob Kino 5 oder 6), dieses Kinocenter wurde nachträglich in den denkmalgeschützten Bau des ehemaligen Volksbildungsheims eingebaut. In diesem Sinn angenehmen Frankfurt-Besuch. -
Ich protestiere energischst gegen den vulgären Ausdruck "Gummilinse", wozu gibt es das schöne Wort "Transfokator"? Das sollte für den Alltagsgebrauch genügen, unter Schmalfilmfachleuten ist aber stets der Terminus "pankratisches System" zu verwenden... ;) http://de.wikipedia.org/wiki/Zoomobjektiv "Heranzoomen" klingt ja nicht halb so elegant wie: "Den Rennwagen habe ich von der Tribüne aus pankratisiert." :)
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@travenon: Konstruktives Fragen ist immer gut, daher warst Du ausdrücklich nicht angesprochen! Und fast immer bekommt man hier im Forum auch eine nützliche Antwort. Die von mir angesprochenen Leute erkennt man daran, daß sie glauben, nicht anfangen zu können, bevor nicht "das perfekte Werkzeug" vor ihnen liegt. Da es kein perfektes Ding auf der Welt gibt, fangen sie dann nie an. Etwa wie einer, der sich jahrelang um Füller, Tintenqualität, Tastaturanschlag oder Computerleistung sorgt, bevor er den Jahrhundert-Bestseller schreiben kann, der Michael Crichton, Stephen King & Thomas Mann in den Schatten stellt. Auf die Idee, vielleicht als Fingerübung mal eine Kurzgeschichte zu schreiben, kommen sie nicht (Mr. King schrieb seinen Romanerstling CARRIE übrigens armutsbedingt in einem Wohnwagen und mit der Reiseschreibmaschine auf den Knien). Wie Du ganz richtig sagst, hat jedes Medium seine Eigenart und seinen Reiz, und deshalb hilft nur ausprobieren und variieren. @Echolots Rat, eine Rolle Doppel-8 des Foma-Materials zu verdrehen, finde ich ganz hervorragend und möchte ihm voll zustimmen. Die Charakteristik einer Filmemulsion ist ja nicht formatgebunden, und viele D-8-Kameras machen trotz des kleineren Bildes schärfere Bilder als S-8-Geräte vergleichbarer Preisklasse.
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Hinweis: Das folgende bezieht sich nicht auf @travenons Fragen, sondern auf die Anmerkungen des @Filmtechnikers! @Filmtechniker: Du kennst doch von cinematography.com die wöchentlichen Hilferufe von Leuten, die für ihr erstes (!) Kurzfilmprojekt (Projekt, also ein Vor-haben) dringend Rat suchen, weil sie beschlossen haben, daß nur ein querlaufendes 16-mm-Format mit 1,75facher Anamorphose und 30 Bildern pro Sekunde ihrem ersten Gehversuch angemessen ist. Gern wird auch gefragt, wie man den cool vintage look eines italienischen TechniScope-Films von 1965 nachahmt, den man allerdings nur in einer NTSC-VHS-Kassette gesehen hat, die von einer 16-mm-Eastmankopie auf einem 1980er-Jahre-Abtaster überspielt und digital enhanced wurde. Und genau diesen "Look" möchte man nun haben, weshalb die Veteranen bitte eine kleine Auswahlliste von vintage lenses unter $50 erstellen sollen, die man dann auf eBay erwerben und an seine frisch gekaufte (aber noch nie ausprobierte, nie gewartete) Bolex schraubt. Als Vorbilder werden in der Regel James Cameron, David Fincher und Luc Besson genannt. In den folgenden Wochen erfreut der Poster mit der Mitteilung, daß er gerade 1200 Meter Anscochrome-Film in Super-8-Kassetten mit Verfallsdatum August 1976 gekauft hat, sich aber noch nicht sicher ist, ob er nicht doch besser eine auf eBay stehende VistaVision-Kamera erwerben sollte, weil er es exciting findet, daß great classic movies damit gedreht wurden. In der nächsten Woche möchte er normalerweise in die Geheimnisse der Bleichbadüberbrückung eingeweiht werden, fühlt sich beleidigt, weil ihm alte Hasen in 24 Posts erklärt haben, er solle einfach anfangen und irgendetwas drehen, egal ob DV oder Normal-8. Verärgert prangert er an, daß man ihn nicht wegen seiner 15/17/21 Jahre kritisieren dürfe, schließlich sei er ja hier, um movie magic zu kreieren! Da auch keine Technicolor-Dreistreifenkameras mehr verfügbar sind, verdirbt ihm letzendlich den Spaß am analogen Medium, und nachdem er mit seinem letzten Thread "Light meter - how to use??!?" nur noch zynische Antworten hervorgerufen hat, zieht er sich zurück und wechselt in ein Digitalforum, wo er sich über die Ewiggestrigen mit ihrer limitierten und uncoolen Sichtweise ausläßt, die einen jungen Menschen nur entmutigen. (Die seltenen Fälle, in denen er tatsächlich ein Röllchen Film belichtet hat, enden meist damit, daß das Bild zittert, unscharf oder fehlbelichtet ist. Aber eigentlich wird nur immer nur angekündigt, nichts gemacht.) Schließlich findet alles ein gutes Ende, denn er kündigt an, sich baldigst zwischen einer RED-Kamera und einer digitalen Panavision entscheiden zu wollen, damit sein kommender Spielfilm, der natürlich inspired by Tarantino and Cameron ist, endlich in Produktion gehen kann.
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Ist es möglich, daß mittlerweile während der Berlinale am Vorführpersonal gespart wird? Gewisse Vorführpannen sollten bei erfahrenen Vorführern auch dann nicht passieren, wenn die Anlagen nicht in 100% optimalem Zustand sind...
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...gefunden auf film-tech.com, ein Lehrfilm aus den 1950er Jahren, in dem es darum geht, wie man den Kinobesucher behandeln soll. Zwei Teile auf YouTube: http://www.youtube.com/user/WestlineDI#p/u/7/O-2rvSTJLq8 http://www.youtube.com/user/WestlineDI#p/u/6/fv0051uu7Z4
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Ich kann nur empfehlen, die Äußerungen des Mr. Iger von Disney mal konzentriert nachzulesen (Suche auf film-tech.com). Dann wird klar, daß er die Kinobranche so sieht wie den Franchisenehmer einer Burgerkette: Maul halten, Geld mitbringen und hoffen, daß der Laden läuft. Die Idealvorstellung dieses Schreibtischtäters (und sicher vieler anderer auf der Studioseite) wäre die komplette Entmündigung des Kinobetreibers: Du spielst was wir wollen, solange wir es wollen im Saal den wir festlegen und zu den Konditionen, die wir diktieren, und wie schnell unser Produkt auf andere Auswertungsschienen kommt, bestimmen wir. Ansonsten Maul halten, sonst ganz legal Entzug des Produktes. Der Irrtum der Igers dieser Welt besteht darin, daß ein McDonald's-Lokal, den richtigen Standort vorausgesetzt, immer und überall seine Burger und Pommes verkauft. Filme sind aber keine Pommes frites, deren "Produkteigenschaft" (Knusprigkeit, Frische des Fritierfettes) man durch Marketing- und Kontrollmaßnahmen konstant halten kann. Manches gefällt, anderes nicht, das ist nicht berechenbar. Hoffentlich bekommt Disney den verdienten Schuß vor den Bug, es wäre nicht das erste Mal.
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...und so sieht die Postproduktions-Stümperei mit TC aus: http://www.flickr.com/photos/rebarbashphotos/4350395278/ Endlich mal ein Anti-Piraterie-Code, der den Zuschauer nicht stört! ;)
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Sehr interessant fand ich die Kommentare zu den Artikeln. Die einen empfinden den Charme des Heruntergekommenen, die anderen möchten alles Alte weggerissen sehen. Wie ich schon mal erwähnte, ist die Verseuchung der Sprache durch Worthülsen wie "Aufwertung", "städtbauliche Erschließung", "Neugestaltung" usw. ziemlich gruselig. Daß die Kinos und der Foyerbereich eine kompletten Renovierung gebraucht hätten, ist unbestritten. Bemerkenswert der Haß, der der 1950er-Jahre-Architektur entgegenschlägt. Wegbomben, plattmachen, ausradieren...das verbale Arsenal läßt da auf einiges schließen, das im Verborgenen gärt. Der Turmpalast war, das zeigen alte Fotos durchaus, ein elegantes Stück Architektur, das mit dem davorliegenden historischen Gebäude des Eschenheimer Turms korrespondierte (siehe "Lebende Bilder einer Stadt", Ffm 1995) . Daß die klaren Linien im Lauf der Zeit durch immer neue und grellere Beschilderungen, Fassadenbasteleien und dergleichen verborgen wurden, spricht nicht gegen die Architektur an sich. Daß Denkmalpfleger, die seinerzeit dem Abriß des gegenüberliegenden Rundschau-Hauses zugestimmt haben, nichts daran finden, das Ensemble am Turm der Abrißbirne zu überantworten, war vollkommen klar. Wenn sie wenigstens beim Plattmachen der Stadt das Maul halten könnten, wäre es leichter, diese hirnlose Zerstörung wie ein Naturereignis hinzunehmen. Aber nein, immer müssen diese Feigenblätter der Detruktion noch erklären, warum die Perversionen der Architekten und Investoren (hallo auch, liebe EZB!) dem Allgemeinwohl dienen. Motto: "Unser Dorf soll schöner werden". Ein Glück, daß ich mich nicht aufrege! :)
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Um den frankfurter "Turm-Palast" geht es auch in diesem Artikel aus der FAZ: http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EA9BDE4A301744204BB3C34814935897B~ATpl~Ecommon~Scontent.html (danke an @albertk, der ihn aufgespürt hat)